School Shooting - Universität Vechta

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School Shooting - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen Bestehende Forschungsergebnisse 3.1 Tötungsdelikte im Bereich des School Shooting Ausgangsmaterial der statistischen Erhebung in 3.1.1 bilden die Daten aus der Studie von Frank Robertz aus dem Jahr 2004. 36 Die Daten aus der Studie wurden ausgewählt, da vergleichbare Studien oder Erhebungen, die eine statistische Bearbeitung der Daten ermöglichen kaum vorhanden sind, beziehungsweise zum Bearbeitungszeitpunkt nicht vorlagen. Zusätzlich wird die Tabelle bis zum Jahr 2007 erweitert und ergänzt. Die Quellen der weiteren School Shootings basieren auf einer Onlinerecherche im Internet. 37 Obwohl diese Arbeit sich in erster Linie mit den Vorfällen aus Deutschland beschäftigt, soll zunächst eine weltweite Übersicht gegeben werden, die eine Datenauswertung aufgrund ihrer Mehrheit an Fällen eher zulässt. Dann werden im Hinblick auf den Schwerpunkt der Arbeit die deutschen Vorfälle gesondert aufgelistet. Alle zusammengetragenen Fälle können sicherlich nicht als statistisch valide Datenerhebung gewertet werden, sondern sollen vielmehr einen Überblick über das Phänomen des School Shooting bieten. 3.1.1 Statistische Erhebung In die statistische Erhebung wurden Vorfälle aufgenommen, die nach der getroffenen Begriffsbestimmung in den Bereich des School Shootings fallen. Ausgewählt wurden Ereignisse anhand der im vorherigen Punkt festgelegten Kriterien für School Shootings. Daher kann die erhobene Statistik in einigen Ergebnissen von neueren Angaben in diesem Bereich abweichen. Problematisch bei der Abgrenzung der aufgenommenen Fälle hat sich erwiesen, dass die Einteilung der Lebensphase Jugend kontextuell von der jeweiligen Gesellschaft abhängig ist und selbst innerhalb der deutschen Gesetzgebung unterschiedliche Altersgrenzen genutzt werden. 38 36 Vgl. Robertz, 2004, S.62-75. 37 Vgl. Infoplease (no date), http//:www.infoplease.com/ipa/A0777958.html, 07.10.2007; Vgl. Spiegel.de (20.11.2006), www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,449549,00.html, 16.04.2007; Vgl. Sueddeutsche.de (20.11.2006), www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/203/92111/, 16.04.2007. 38 Vgl. Robertz, 2004, S.22ff.
School Shooting - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen Bestehende Forschungsergebnisse Eine Einteilung ist aber notwenig, um eine Entscheidung zu treffen, welche Vorfälle in den Bereich des School Shooting fallen. In einem deutschen Standardwerk der Entwicklungspsychologie wird innerhalb der Jugendphase zwischen der frühen Adoleszenz von 11-14 Jahren, der mittleren Adoleszenz von 15-17 Jahren und der späten Adoleszenz im Alter von 18 bis 21 Jahren unterschieden. 39 Zusätzlich wird mit einer Überschneidung zur Lebensphase Jugend, der Bereich des frühen Erwachsenenalters von 18-29 Jahren abgegrenzt, wobei Altersübergänge in dieser Phase als fließend bezeichnet werden. 40 Aus soziologischer Sicht heraus unterscheidet dagegen Hurrelmann innerhalb der Lebensphase Jugend zwischen der frühen Jugendphase im Alter von 12-17 Jahren, der mittleren Jugendphase im Alter von 18 bis 21 Jahren und der späten Jugendphase im Alter von 22 bis 27 Jahren, welche als Übergangsphase zum Erwachsenenstatus gesehen wird. 41 Er geht demnach von einer Alterspanne der Lebensphase Jugend zwischen 12-27 Jahren aus. Wichtig ist, dass eine Einteilung sowohl unter Einbezug von Statusübergängen in dieser Phase, als auch durch bestimmte Entwicklungsverläufe und spezifischen Entwicklungsaufgaben erfolgt. Ebenso werden Fälle von Schülern, und Studenten mit in die Statistik einbezogen. Daher wird in Anlehnung an entwicklungspsychologische und soziologische Annahmen, als Ausgangspunkt für die erhobene Statistik, von dem Eintritt in das Jugendalter mit 11 Jahren ausgegangen, als Höchstgrenze wird das Alter von 25 Jahren gesetzt. Die Höchstgrenze wird aus pragmatischen Gründen gesetzt, weil darüber hinaus keine School Shootings von älteren Tätern ermittelt werden konnten, die in den abgegrenzten Bereich von School Shootings fallen oder die Täter sich nicht mehr eindeutig innerhalb der Lebensphase Jugend befanden. In der Statistik werden weltweite Vorfälle schwerer zielgerichteter Gewalttaten an Schulen in den Jahren 1975 bis Mitte 2007 aufgelistet. Einbezogen werden insgesamt 87 School Shootings. Davon haben die überwiegende Mehrheit der Taten mit 69 Fällen in den USA stattgefunden. Andere Länder, die bis 2007 aufgeführt werden, sind Kanada mit 6 Taten, Deutschland mit 6 Taten und Brasilien, Saudi Arabien, Bosnien-Herzegowina, Argentinien, Schweden und Holland mit jeweils einer Tat. 39 Vgl. Oerter/ Dreher, 2002, 258ff.; 40 Vgl. Krampen/ Reichle, 2002, S.319ff. 41 Vgl. Hurrelmann, 2005, S.40f.
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