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School Shooting - Universität Vechta

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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />

7. Schlussbetrachtung<br />

Schlussbetrachtung<br />

Die retrospektive Suche im Falle von Amokläufen an Schulen hat ergeben, dass<br />

eine Vielzahl unterschiedlicher Hypothesen über Bedingungen und Motivlagen<br />

der Täter besteht. Die verschiedenen Autoren stehen dabei nebeneinander,<br />

ergänzend, aber auch divergent zueinander. Welche der Faktoren dabei aber als<br />

besonders ausschlaggebend oder signifikant für <strong>School</strong> <strong>Shooting</strong>s angesehen<br />

werden können, kann nicht eindeutig verifiziert werden. Zudem ist festzustellen,<br />

dass die bestehenden Annahmen in der Forschung nicht aus Theorien oder<br />

Hypothesen abgeleitet sind, sondern nur Ergebnisse aus bestehenden<br />

ausgewerteten Fällen sind und auf denen die Argumentationsebene der einzelnen<br />

Studien beruht. Somit können sämtliche Faktoren, die herausgearbeitet wurden,<br />

nur als mögliche Indikatoren im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit gesehen<br />

werden, nicht aber als deterministisch gesicherte Ergebnisse. Die vorliegenden<br />

einflussnehmenden Faktoren können demnach nur als Hypothesen gesehen<br />

werden, deren Auftreten die Wahrscheinlichkeit solcher Taten erhöht. Dieses hat<br />

sich auch in der eigenen Bearbeitung der Thematik bestätigt. All das zeigt, wie<br />

schwierig es ist, sichere Präindikatoren auszumachen, die eine Prävention<br />

ermöglichen. Zudem lassen sich viele der einflussnehmenden Faktoren auch bei<br />

anderen gleichaltrigen Jugendlichen finden, die trotzdem nicht zum Amokläufer<br />

werden.<br />

Ergebnisse aus der allgemeinen Amokforschung, die auf eine Verbindung zum<br />

ursprünglichen malaiischen Amok hinweisen, erweisen sich innerhalb dieses<br />

speziellen Phänomens als weitestgehend unbrauchbar. Gerade die Annahme, dass<br />

es sich dabei um unkontrollierte impulsive und raptusartige Ausbrüche handelt,<br />

konnte innerhalb der eigenen Arbeit widerlegt werden. Ebenso konnte der<br />

Zusammenhang von Suizid und <strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> im Rahmen der eignen<br />

Bearbeitung nicht belegt werden. Schon im Bereich der Begriffbestimmungen hat<br />

sich gezeigt, dass eine primäre Ausrichtung der Tötungshandlungen auf den<br />

eigenen Suizid hin nur schwer nachzuweisen ist.<br />

Der Schwerpunkt der Erörterung im 5. Kapitel dieser Arbeit wurde sowohl auf<br />

einzelne individuelle Einflüsse auf persönlicher Ebene, als auch auf Ebene der<br />

sozialen Umwelt der Täter gelegt. Wichtig war, die Einflüsse auf beiden Ebenen<br />

und deren Zusammenhänge genauer zu hinterfragen. Die in dieser Arbeit

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