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School Shooting - Universität Vechta

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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />

Erörterung der bedeutenden Teilaspekte<br />

Robert erwarb, während er sich schon gedanklich mit der Thematik des <strong>School</strong><br />

<strong>Shooting</strong> auseinander setzte, eine Waffenbescheinigung, die den Besitz<br />

bestimmter Waffen für ihn legalisierte. Er trainierte in einem Schützenverein und<br />

konnte mit den verwendeten Schusswaffen gut genug umgehen. 261 Bastian war<br />

kein Mitglied in einem Schützenverein und besaß auch keine Erlaubnis für den<br />

Waffenbesitz, konnte auf Grund seines Hobbys aber mit Waffenimitationen<br />

umgehen.<br />

Die Bedeutung von Computerspielen auf reale Gewalt wurde in dieser Arbeit<br />

bereits diskutiert. Im folgenden Punkt soll aber nun der Blick auf mögliche<br />

Parallelen zwischen den Waffen bei den Ego-Shootern und den Waffen, die<br />

Robert und Bastian verwendeten, gerichtet werden.<br />

5.4.2 Virtuelle Waffen und reale Waffenverwendung<br />

Schaut man sich die Waffenverwendung bei Robert und Bastian an, so fällt auf,<br />

dass diese starke Parallelen zu den verwendeten Waffen in den Ego-Shootern<br />

aufweisen, die beide gespielt haben. In vielen Spielen werden die Waffen sehr<br />

realgetreu simuliert. 262 Dazu können auf den Internetseiten von Spielen wie<br />

„Medal of Honor“, aber auch „Counterstrike“ detaillierte Informationen über die<br />

realen Vorbilder und zum Teil auch Abbildungen der realen Waffen eingesehen<br />

werden. Es gibt Informationen über technische Details, Angaben zu dem<br />

Herstellern und zum Einsatz der unterschiedlichen Waffen in der realen Welt.<br />

Selbst die Treffsicherheit und Schadenswirkung der virtuellen Waffen wird denen<br />

der realen nachempfunden und möglichst realistisch dargestellt.<br />

Einige Spiele unterteilen zudem den Körper der Gegner in verschiedene<br />

Trefferzonen, entsprechend der Schadenswirkung realer Verwundungen. Bei<br />

„Soldier of Fortune 2“, einem Spiel das auch bei Robert gefunden wurde, ist ein<br />

Kopfschuss wesentlich tödlicher, als ein Treffer in Arm oder Bein des Gegner.<br />

Viele der Spielentwickler geben an, dass bei der Entwicklung der Spiele entweder<br />

mit Personen zusammengearbeitet wurde, die das notwendige Wissen über den<br />

261<br />

Vgl. Gasser u.a. (2004),<br />

www.thueringen.de/imperia/md/content/text/justiz/bericht_der_kommission_gutenberg_gymnasium.pdf,<br />

15.06.2007, S.321.<br />

262<br />

Vgl. Witting/ Esser, 2003b, S.3.

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