DAS ECHO | Sommer 2006 - Ferrostaal

Die neue 60 MW-Block 1 des Heizkraftwerk Wuppertal-Barmen verringert den Ausstoß
von Luftschadstoffen um mehr als 50 Prozent.
Die beengte Lage des Kraftwerksstandortes im Wuppertaler
Stadtteil Barmen zwischen der Wupper und der ICE-Trasse Köln-
Hannover stellte besondere Anforderungen an das Projekt: Das
bestehende Kraftwerk liegt inmitten eines dicht besiedelten
Wohngebiets. Das neue Kraftwerk wurde in den teils entkernten
Gebäuden der bestehenden und während der Bauzeit weiter
betriebenen Anlage unter sehr beengten Platzverhältnissen
gebaut und an Teile der bestehenden Anlage angebunden.
Der Bauablauf erfolgte nach einem sehr ehrgeizigen Zeitplan
innerhalb von 17 Monaten. Dadurch konnte für die zeitintensive
Phase vom erstmaligen Hochfahren der Gasturbine, Inbetriebnahme
sämtlicher Komponenten, Funktionstest bis zur Optimierung
ein Zeitpuffer aufgebaut werden. Der vereinbarte und
aufgrund des KWK-Gesetzes (Kraft-Wärme-Kopplung) geforderte
Fertigstellungstermin bis Ende 2005 blieb deshalb stets gesichert.
Der vereinbarte Zeitrahmen von der Vertragsunterschrift bis zur
kommerziellen Nutzung betrug 22 Monate. Bereits im Dezember
2004 erfolgte die Abnahme für die Phase 1 des Projektes, die
Einbindung der existierenden Dampfturbine DT 23 in die neue
Elektro- und Leittechnik. Im Dezember 2004 und Januar 2005
wurden Gasturbinen, Generatoren und Kesselmodule für die
Montage geliefert. Im Juni 2005 wurde die erste Gasturbine
hochgefahren und im Dezember 2005 nahmen die Wuppertaler
Stadtwerke die komplette Anlage ab.
Helmut Wolff
LIEFER- UND LEISTUNGSUMFANG
DAS ECHO 1/2006 21
>> Zwei Gasturbinen der 30 MW Klasse von Hitachi, Japan,
einschließlich Generatoren und zwei Abhitzekesseln von
Innovative Steam Technology (IST), Kanada
>> Komplette Elektro- und Leittechnik
>> Verrohrung des Wasser/Dampf-Kreislaufes inklusive
Pumpen und Wärmetauscher
>> Installation aller erforderlichen Hilfssysteme wie
Kühlwasserversorgung, Luftansaugung, Brandschutzeinrichtungen,
Heizung/Klimatisierung/Lüftung
>> Sämtliche erforderlichen Hoch- und Tiefbauleistungen
>> Erstellung des architektonischen Konzeptes
>> Auslegung der gesamten Verfahrenstechnik
>> Detailengineering
>> Auswahl aller Anlagenkomponenten
>> Konfiguration der Elektro-, Leit- und Sicherheitstechnik
>> Bauleistungen für den Anbau des neuen Kesselhauses,
Fundamentplatten für Kessel und Gasturbinen
>> Koordination und Bauleitung
>> Montage aller Komponenten
>> Inbetriebnahme und Probebetrieb
>> Dokumentation und Schulung