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DAS ECHO | Sommer 2006 - Ferrostaal

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TRINIDAD-MODELL IN DEN OMAN ÜBERTRAGEN<br />

Der Oman bietet ausgezeichnete Vorraussetzungen für den Bau<br />

einer Methanolanlage: Ein gutes Investitionsklima, eine hervorragende<br />

Infrastruktur sowie Erdgas. Lokale Partner mit hohem<br />

Interesse an Investitionen in die Petrochemie gibt es im Sultanat<br />

ebenfalls. Hinter der Projektgesellschaft Oman Methanol Company<br />

stehen drei starke Partner: Die Methanol Holdings (Trinidad)<br />

Limited – der Eigentümer der Anlagen in Trinidad –, die omanische<br />

OMZEST-Gruppe und die MAN <strong>Ferrostaal</strong> AG. Wie die Anlagen in<br />

Trinidad wird auch dieses Projekt weitestgehend durch HERMESgedeckte<br />

KfW-Kredite finanziert.<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> ist für den Offshore-Anteil des Projektes, Ingenieurleistungen<br />

und Einkauf für die Gesamtanlage verantwortlich. Der<br />

Onshore-Anteil, das sind im Wesentlichen die lokalen Bau- und<br />

Montageleistungen, werden von dem omanischen Unternehmen<br />

Oman Proman Contracting & Trading LLC (OPCT) durchgeführt.<br />

Zielmarkt des Methanols aus dem Oman ist die chemische<br />

Industrie in Europa und Asien.<br />

Holger Lexius<br />

02<br />

03<br />

01. Dienstleistungsgebäude,<br />

eine Hauptrohrbrücke und<br />

zwei Wassertanks für die<br />

MO3000-Anlage<br />

02. Das Verwaltungsgebäude.<br />

03. Schweißarbeiten an einem<br />

Wassertank.<br />

<strong>DAS</strong> <strong>ECHO</strong> 1/<strong>2006</strong> 19<br />

<strong>DAS</strong> TRINIDAD-MODELL<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> und ihre Partner haben sich in den vergangenen<br />

15 Jahren zum zweitgrößten Produzenten von Methanol<br />

mit einem Produktionsvolumen von über 4 Millionen Tonnen pro<br />

Jahr entwickelt. Das Unternehmen ist an fünf Methanolanlagen<br />

in Trinidad beteiligt, von denen sie vier als Generalunternehmer<br />

errichtet hat.<br />

MAN <strong>Ferrostaal</strong> entwickelte vor einigen Jahren ein neues Finanzierungsmodell,<br />

bei dem das Unternehmen selbst Anteile am<br />

Eigenkapital und damit Investitionsrisiken übernahm. Zentraler<br />

Teil des Konzeptes ist, dass MAN <strong>Ferrostaal</strong> alle Teile der Wertschöpfungskette,<br />

von der Verarbeitung des Methanols über den<br />

Transport bis hin zur Vermarktung des Produkts, mitgestaltet.<br />

Im Jahr 2000 begann MAN <strong>Ferrostaal</strong> mit den Planungen für<br />

die weltgrößte Methanolanlage M5000, ebenfalls auf Trinidad.<br />

Das dazu erforderliche Eigenkapital wurde aus dem Cashflow<br />

der bereits bestehenden Methanolanlagen finanziert. Gleichzeitig<br />

stellten die Vermögenswerte der weitestgehend schuldenfreien<br />

„Alt-Anlagen“ eine zusätzliche Sicherheit für die Fremdfinanzierung<br />

der neuen M5000-Anlage dar. Diese so genannte<br />

strukturierte Projektfinanzierung ist eine Kombination aus<br />

Elementen der Projektfinanzierung und der klassischen<br />

Unternehmensfinanzierung.<br />

Das Modell der Eigenbeteiligung des Generalunternehmers<br />

hatte sich beim Bau der vier Anlagen in Trinidad für den Kunden<br />

als vorteilhaft herausgestellt: Alle Anlagen wurden vor dem vereinbaren<br />

Termin und innerhalb des vorgesehenen Budgets fertig<br />

gestellt. Ebenso erreichen oder übertreffen alle Anlagen die<br />

vereinbarten Kapazitäten und produzieren spezifikationsgerecht<br />

mit sehr hoher Verfügbarkeit. Mit diesem Geschäftsmodell<br />

veränderte MAN <strong>Ferrostaal</strong> die Rolle des Generalunternehmers<br />

im Großanlagenbau: Die Ausrichtung bezieht sich nicht nur auf<br />

die schlüsselfertige Übergabe, sondern auch auf alle anderen<br />

Elemente, die für den Erfolg der Anlage entscheidend sind.<br />

METHANOL<br />

Der Markt für Methanol hat sich in den vergangenen Jahren<br />

stabil entwickelt. Während der Preis pro Tonne Methanol Anfang<br />

2002 noch bei 125 Euro lag, bewegt er sich derzeit aufgrund<br />

von Anlagenstilllegungen in den USA und Europa bei über<br />

250 Euro. Methanol kann als umweltfreundlicher Kraftstoff verwendet<br />

werden wie auch als Ausgangsstoff für die Weiterverarbeitung<br />

in der chemischen Industrie. So findet man Methanol in<br />

Kunststoffen, synthetischen Textilien, Farben, Beschichtungen<br />

und vielen anderen chemischen Produkten wieder. Methanol ist<br />

bei normalen Temperaturen und atmosphärischem Druck flüssig<br />

und kann daher per Schiff und per Lkw kostengünstig über<br />

große Strecken transportiert werden.

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