02.11.2012 Aufrufe

DAS ECHO | Sommer 2006 - Ferrostaal

DAS ECHO | Sommer 2006 - Ferrostaal

DAS ECHO | Sommer 2006 - Ferrostaal

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

INTERVIEW<br />

NICHT VON PAPPE<br />

Gespräch mit Refugio Gonzales, Inhaber und Geschäftsführer<br />

des Verpackungsherstellers PCD in<br />

Mexico.<br />

Echo: Herr Gonzales, Sie haben PCD 1997 gegründet,<br />

heute sind Sie Marktführer für bedruckte Verpackungen<br />

in Mexiko. Wie schafft man das?<br />

Gonzales: Mein Vater hat mich aus seiner Firma rausgeworfen.<br />

Die hatte er gegründet, als ich 15 war. Mein<br />

Vater ist einfach sehr konservativ und ich war schon<br />

immer ein Revolutionär. Wir hatten ständig Streit. Und<br />

so habe ich 1997 meine eigene Firma aufgemacht. Ich<br />

stellte Produktverpackungen aus Wellpappe her. Nicht<br />

die braunen Schachteln, sondern richtig schicke und<br />

bunt bedruckte. Die gab es damals einfach nicht in<br />

Mexiko. Die Nachfrage danach war groß, deshalb rissen<br />

uns unsere Kunden die Sachen aus der Hand. Heute<br />

produzieren wir monatlich 8.000 Tonnen bedruckte<br />

Boxen – auf MAN-Maschinen.<br />

Sie haben also eine Nische entdeckt …<br />

Ja, aber das ist natürlich noch nicht alles. Worin wir<br />

uns stark vom Wettbewerb unterscheiden ist, dass wir<br />

unseren Kunden einen umfassenden Service rund um<br />

Verpackungen anbieten. Wir bringen die Boxen nicht<br />

nur just in sequence in die Werke unserer Kunden,<br />

sondern wir nehmen die fertig verpackten Produkte<br />

gleich wieder mit und bringen sie zu den Kunden<br />

unserer Kunden. Das kommt gut an, denn unsere<br />

Kunden können sich dann auf ihre Produkte konzentrieren<br />

und müssen sich nicht mit Logistik befassen.<br />

Das übernehmen wir.<br />

Dann betreiben Sie nicht nur Druckereien, sondern<br />

auch noch ein Logistik-Unternehmen.<br />

Korrekt. Oder vielmehr: nicht ganz. Unsere Logistikfirma<br />

wird von meiner Tochter Larissa geleitet. Das hat<br />

sich inzwischen verselbständigt. Wir transportieren<br />

nicht nur unsere eigenen Produkte und die unserer<br />

Kunden, sondern auch die Waren anderer Unternehmen<br />

– zum Beispiel auch Bus-Teile für die MAN-<br />

Busproduktion in Querétaro.<br />

Refugio Gonzales, Tochter Larissa.<br />

<strong>DAS</strong> <strong>ECHO</strong> 1/<strong>2006</strong> 13<br />

Das klingt nach Wachstum.<br />

Ja, wir sind 1997 gestartet, haben heute 1.300 Mitarbeiter<br />

und wachsen weiter. Derzeit mit zwischen 30<br />

und 50 Prozent pro Jahr.<br />

Wie ist so starkes Wachstum möglich?<br />

Wir reinvestieren jeden Centimo unseres Gewinns wieder<br />

in unsere Firma. Und unsere Kunden und Lieferanten<br />

sind zu Freunden geworden. Sie brauchen Freunde,<br />

wenn Sie eine Firma aufbauen wollen. Aber unser Markt<br />

wächst auch. Mit etwa sieben Prozent jährlich. Aber<br />

unser größter Wachstumsfaktor ist, dass wir nicht nur<br />

Boxen verkaufen, sondern komplette Dienstleistungen.<br />

Wo geht’s als nächstes hin?<br />

Wir wollen unser eigenes Papier produzieren. Dazu<br />

brauchen wir allerdings entsprechende Anlagen –<br />

übrigens auch ein Kraftwerk. Vielleicht arbeiten wir<br />

da ja auch wieder zusammen. Langfristig möchte ich<br />

nicht nur in Mexiko wachsen, sondern auch darüber<br />

hinaus. Hier sehe ich das größte Wachstumspotenzial.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!