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E B E<br />

Evidence-Based Economics<br />

N R . 1 • 2014 PROFILE<br />

26<br />

NEUES INTERNATIONALES DOKTORANDENKOLLEG<br />

VERBINDUNG VON EMPIRIE UND THEORIE<br />

Das Internationale Doktorandenkolleg Evidence-Based Economics<br />

(EBE), das im Rahmen des Elitenetzwerks Bayern an <strong>der</strong><br />

Munich Graduate School of Economics eingerichtet wurde, hat<br />

sich <strong>der</strong> Verbindung von Empirie und Theorie verschrieben. Nur<br />

so kann man die wirtschaftlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Zukunft<br />

in ihrer Gänze verstehen.<br />

Eine <strong>der</strong> ersten Handlungen von Daniel Wissmann,<br />

Anastasia Driva und den an<strong>der</strong>en acht Doktoranden<br />

in München war, gemeinsam zu überlegen,<br />

wie sie ihre neuen Büros ein wenig schöner gestalten<br />

können. So haben sie bei eBay-Kleinanzeigen<br />

Dekorationsmaterial gefunden, unter an<strong>der</strong>em ein<br />

Sofa, das die jungen Leute schließlich gemeinsam<br />

in <strong>der</strong> U-Bahn transportiert haben: Zu sehen, ob<br />

und wie Dinge funktionieren, treibt sie an – nicht<br />

nur bei <strong>der</strong> Verschönerung ihrer Büros.<br />

In ihrem Fachgebiet, <strong>der</strong> Volkswirtschaftslehre,<br />

befassen sie sich mit Fragestellungen, die sich<br />

dem Funktionieren o<strong>der</strong> eben Nicht-Funktionieren<br />

wirtschaftlicher Prozesse o<strong>der</strong> Programme<br />

widmen: Das Internationale Doktorandenkolleg<br />

Evidence-Based Economics folgt dabei einem<br />

Trend, <strong>der</strong> in den Wirtschaftswissenschaften immer<br />

populärer wird: die Verbindung von Feldexperimenten,<br />

die in realen Umfel<strong>der</strong>n stattfinden, mit<br />

Modellen, die ökonomische Phänomene von <strong>der</strong><br />

theoretischen Warte zu beschreiben versuchen.<br />

Co-Koordinator Professor Florian Englmaier erläutert<br />

das an einem Beispiel: „Wir kennen das<br />

Prinzip <strong>der</strong> Mikrokredite in den Entwicklungslän<strong>der</strong>n.<br />

Es gibt dort aber auch einen Markt für Mikroversicherungen.<br />

Denn dass sehr kleine Risiken<br />

bedrohlich sein können, vor allem für Menschen,<br />

die sich eine kleine Existenz aufgebaut haben,<br />

liegt auf <strong>der</strong> Hand.“ Feldstudien, sagt Englmaier,<br />

hätten nun ergeben, dass die Einführung dieser<br />

Versicherungen nicht so funktioniert, wie man<br />

sich das vorstellt. „Die Frage ist nun, warum das<br />

so ist.“ Eine Antwort darauf versucht etwa die<br />

Munich Re Stiftung zu finden, die weltweit ein<br />

Netzwerk aus Versicherungsunternehmen und<br />

Nichtregierungsorganisationen koordiniert, die<br />

genau daran arbeiten. Die Stiftung ist einer <strong>der</strong><br />

Partner <strong>der</strong> EBE-Graduiertenschule und erhofft<br />

sich von den herausragenden Doktoranden eine<br />

kritische Masse bei <strong>der</strong> Beantwortung dieser und<br />

ähnlicher Fragen.<br />

METHODIK IM MITTELPUNKT<br />

Die zehn Doktoranden <strong>der</strong> ersten Kohorte – fünf<br />

Frauen und fünf Männer – sind von Hochschulen<br />

aus <strong>der</strong> ganzen Welt nach München gekommen.<br />

Sie haben unterschiedliche wirtschaftswissenschaftliche<br />

Backgrounds. Anastasia Driva aus<br />

Athen zum Beispiel hat an <strong>der</strong> Universität Nottingham<br />

und am University College in London<br />

studiert. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsökonomie: „Es ist ein sehr<br />

interessantes und zugleich wenig erforschtes und<br />

breites Feld“, sagt sie. In ihrer Masterarbeit hat<br />

sich Driva dabei auf Indien fokussiert, das wie viele<br />

an<strong>der</strong>e Entwicklungslän<strong>der</strong> ein großes Potenzial<br />

für Forschung im Bereich <strong>der</strong> Gesundheitsökonomie<br />

biete. Die 22-Jährige, die vor allem durch einen<br />

Studienkollegen und <strong>LMU</strong>-Alumnus in London<br />

auf das IDK EBE aufmerksam wurde, möchte sich<br />

aber noch nicht festlegen. Sie findet gerade gut,<br />

dass das Doktorandenkolleg so angelegt ist, dass<br />

im ersten Jahr ein Blick in viele unterschiedliche<br />

Bereiche <strong>der</strong> Wirtschaftswissenschaften eröffnet<br />

wird. Diese Struktur, dieses „über-den-Tellerrandhinausschauen“,<br />

– habe den Ausschlag für ihre Entscheidung<br />

gegeben, nach München zu kommen.<br />

„Der große Vorteil am EBE im Vergleich zu einem<br />

klassischen Graduiertenkolleg ist, dass wir<br />

keine Forschungsfrage in den Mittelpunkt stellen,

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