21.10.2014 Aufrufe

Chronik Sonderausgabe 2013 - Philipps-Universität Marburg

Chronik Sonderausgabe 2013 - Philipps-Universität Marburg

Chronik Sonderausgabe 2013 - Philipps-Universität Marburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

34<br />

Einige berühmte <strong>Marburg</strong>er Physikochemiker<br />

(Kurzbiografien zur Bildergalerie im Foyer des Mehrzweckgebäudes)<br />

Robert Wilhelm BUNSEN<br />

(Göttingen 1811 − Heidelberg 1899)<br />

Ab 1828 Studium der Physik, Mathematik und Chemie in Göttingen, dort 1831 Promotion<br />

(bei F. Stromeyer) und 1834 Habilitation. 1834-36 Priv.-Doz. in Göttingen. 1836-39<br />

Chemielehrer an der Höheren Gewerbeschule in Kassel (als Nachfolger F. Wöhlers). 1839-41<br />

a.o. und 1841-51 ord. Prof. und Direktor des Chem. Instituts in <strong>Marburg</strong> (damals im<br />

Deutschordenshaus am Firmaneiplatz). 1846 Forschungsreise nach Island. 1851-52 ord. Prof.<br />

in Breslau (heute: Wrocław/Polen) und 1852-89 in Heidelberg als Nachfolger Gmelins. −<br />

Arbeitsgebiete: Organoarsen-Verbindungen (Kakodyle = Derivate des Dimethylarsans,<br />

Me 2 AsH); Mitbegründer der modernen Gasanalyse (Hochofen-Gichtgase) und der modernen<br />

Phys. Chemie; mit G. R. Kirchhoff Spektralanalyse (Entdeckung von Cs und Rb 1860/61);<br />

mit Peter Desaga in Heidelberg 1857 Verbesserung eines bereits von M. Faraday in London<br />

1827 beschriebenen Labor-Gasbrenners („Bunsen-Brenner“); Elektrochemie (Zink/Kohle-<br />

Batterie: „Bunsen-Element“); Wasserstrahlpumpe (‚Wasser-Luftpumpe‘); Fettfleck-<br />

Photometer. – Buch: Gasometrische Methoden. 1857/58. ‒<br />

Lit.: → B. Rathke, Angew. Chem. 1899, 12, 1241. → H. Goldschmidt, Angew. Chem. 1911,<br />

24, 2137-2140. → G. Lockemann: R. W. Bunsen. Stuttgart, 1949. → G. Lockemann, R. E.<br />

Oesper, J. Chem. Educ. 1955, 32, 456-460. → C. Meinel: Die Chemie an der Univ. <strong>Marburg</strong>.<br />

Elwert, <strong>Marburg</strong>, 1978, S. 24-48, 499. → R. Schmitz, Ber. Bunsen-Ges. Phys. Chem. 1981,<br />

85, 932-937. → H. Bauer: Alt-<strong>Marburg</strong>er Geschichten und Gestalten. <strong>Marburg</strong>er Stadtschriften<br />

zur Geschichte und Kultur (Band 20), <strong>Marburg</strong>, 1986, S. 39-43. → N.N.: Bunsen in<br />

<strong>Marburg</strong>. <strong>Marburg</strong>er UniJournal Nr.2 (Juli 1999), S. 30. → F. Krafft: Das Reisen ist des<br />

Chemikers Lust − Auf den Spuren Robert Bunsens. Berichte zur Wissenschaftsgeschichte<br />

1999, 22, 217-238. → Chr. Stock: Robert Wilhelm Bunsens Korrespondenz vor dem Antritt<br />

der Heidelberger Professor (1852). Stuttgart, 2007. → M. Sutton: Blazing a Trail. Chemistry<br />

World, 2011 (7), 8, 46-49. → C. Nawa: Festbroschüre Historische Stätten der Chemie –<br />

Robert Wilhelm Bunsen und sein Heidelberger Laboratorium. GDCh, Frankfurt (Main), 2011<br />

(siehe auch Nachrichten aus der Chemie 2011, 59, 1054-1056). → K. Lieschke: <strong>Marburg</strong>er<br />

Berühmtheiten. Rathaus-Verlag, <strong>Marburg</strong>, 2011, S. 47. → Web: www.de.wikipedia.org/wiki/<br />

Robert_Wilhelm_Bunsen → Web: www.en.wikipedia.org/wiki/Robert_Bunsen → Siehe<br />

auch S. 19 und den Anhang auf S. 77-79.<br />

Bernhard RATHKE<br />

(Königsberg in Preußen 1840 − Bad Reichenhall 1923)<br />

Studium der Physik und Chemie in Königsberg und Heidelberg (bei R. W. Bunsen). 1865<br />

Promotion (bei Werther) in Königsberg. Habilitation für Chemie 1869 in Halle. 1873-1876<br />

Lehrer an der Höheren Gewerbeschule in Kassel. Ab 1876 a. o. Prof. der Chemie in Halle.<br />

1879 schwere Lungen-Erkrankung. 1882 Übersiedlung nach <strong>Marburg</strong> und daselbst erste<br />

Vorlesungen zur Physikalischen Chemie (insbesondere Thermochemie) bis 1900. 1900 o.<br />

Honorarprof. in <strong>Marburg</strong>. Aus Gesundheitsgründen Ruhestand ab 1912 in Meran, 1915 in<br />

Hohenschwangau und 1919 in Bad Reichenhall. – Mitglied der Leopoldina in Halle 1885. ‒<br />

Arbeitsgebiete: Organische Schwefel- und Selenverbindungen; Harnstoff-Derivate und Cyan-<br />

Verbindungen. Durch grundlegende Untersuchung der Reaktion C + CO 2 → 2 CO<br />

Widerlegung des Thomsen-Berthelot-Prinzips über die Triebkraft chemischer Reaktionen. −<br />

Lit.: → K. Schaum, Angew. Chem. 1920, 33, 25. → K. Schaum, Ber. Dtsch. Chem. Ges.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!