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Chronik Sonderausgabe 2013 - Philipps-Universität Marburg

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Einige bekannt gewordene <strong>Marburg</strong>er Chemie-Studenten<br />

1736 – 1741 Michail Wassiljewitsch Lomonossow (Mischaninskaja/Russland 1711 – St.<br />

Petersburg/Russland 1765): Studium der Philosophie und Naturwissenschaften<br />

bei C. Wolff und J. G. Duysing in <strong>Marburg</strong>, zwischendurch 1739-40 Bergbau<br />

und Hüttenwesen in Freiberg/Sachsen bei J. F. Henckel.<br />

[ → siehe Kurzbiografie auf S. 28-30].<br />

1822 – 1826 Carl Leverkus (Wermelskirchen 1894 – Leverkusen 1889): In <strong>Marburg</strong> ab WS<br />

1822/23 zweisemestriges Studium der Pharmazie und Chemie (bei Chemie-<br />

Prof. F. Wurzer); 1826 Fortsetzung des Chemiestudiums an der Sorbonne in<br />

Paris; 1829 Apotheker-Examen in Berlin; 1830 externe Promotion in absentia<br />

in Gießen (Gutachter: Justus Liebig). 1835 Gründung einer chem. Fabrik, u.a.<br />

zur Herstellung von künstlichem Ultramarinblau (eines begehrten Pigmentfarbstoffs)<br />

in Wermelskirchen, die später auf den Kahlberg zwischen Wiesdorf<br />

und Flittard am Rhein verlegt wurde. Die neue Fabriksiedlung nannte er Leverkusen<br />

und wurde damit 1930 posthum zum Namensgeber der Stadt Leverkusen.<br />

Die Fabrik hieß Rheinische Ultramarin-Fabrik Dr. Carl Leverkus, Leverkusen<br />

bei Coeln a. Rhein. 1891 durch die Söhne Verkauf eines Teils der Fabrik an die<br />

Elberfelder Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co AG, die damit zum<br />

Grundstein des heutigen Standortes der Bayer AG in Leverkusen wurde. ‒<br />

[ → C. Friedrich, Pharmazeutische Zeitung online 2004, Ausgabe 44; →<br />

C. Friedrich: Forscher, Künstler, Unternehmer – Apothekerkarrieren aus vier<br />

Jahrhunderten. Eschborn <strong>2013</strong>, S. 98-103. → Web: www.de.wikipedia.org/<br />

wiki/Carl_Leverkus].<br />

1844 – 1847 Friedrich August Genth (Wächtersbach 1820 – Philadelphia/USA 1893):<br />

Chemiestudium in Heidelberg, Gießen und <strong>Marburg</strong> (1844-45); 1845 Promotion<br />

bei R. W. Bunsen, 1846 Habilitation (Chemie + Mineralogie) und 1845-47<br />

Ass. und Priv.-Doz. in <strong>Marburg</strong>. 1848 Auswanderung in die USA; ab 1872<br />

Prof. für Chemie an der Univ. of Pennsylvania in Philadelphia; 1880 Fünfter<br />

Präsident der American Chemical Society. – U. a. Entdecker vieler Minerale,<br />

von Hexammin-Kobalt(III)-Komplexen und von NiO. ‒ [ → W. M. Myers, S.<br />

Zerfoss, J. Franklin Inst. 1946, 241, 341-354; → G. B. Kauffman, J. Chem.<br />

Educ. 1975, 52, 155-156; → M. Petrik: Friedrich August Genth aus Wächtersbach<br />

und die Entdeckung der ersten NiO-Kristalle am <strong>Marburg</strong>er chemischen<br />

Institut unter Robert Wilhelm Bunsen. Cuvillier Verlag, Göttingen, <strong>2013</strong>. ‒<br />

[ → Web: www.de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_August_Genth].<br />

1847 – 1849 Edward Frankland (Churchtown/England 1825 – Golaa/Norwegen 1899):<br />

1849 Promotion bei R. W. Bunsen in <strong>Marburg</strong>; durch Entdeckung der Dialkylzink-Verbindungen<br />

1849 in <strong>Marburg</strong> Begründer der metallorg. Chemie. Später<br />

in London und Manchester. ‒ [ → siehe Kurzbiografie auf S. 23-24].<br />

1848 – 1850 John Tyndall (Leighlin Bridge/Irland 1820 – Hindhead, Surrey/ U.K. 1893):<br />

Studium bei R. W. Bunsen in <strong>Marburg</strong>. 1850 Promotion (in Mathematik);<br />

irischer Physiker, später an der Royal Institution in London; Entdecker des nach<br />

ihm benannten Effekts über die Lichtstreuung an kolloiden Systemen. Weitere<br />

Erfindungen: Nebelhorn, Atemschutzgerät für Feuerwehren, Hohl-Lichtleiter. ‒<br />

[ → A.S. Eve, C.H. Creasey: Life and Work of John Tyndall. London, 1945. →<br />

Web: www.de.wikipedia.org/wiki/John_Tyndall → siehe auch S. 79].

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