3 pathogenese und klinische symptome bei kindern und jugendlichen
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Pathogenese <strong>und</strong> <strong>klinische</strong> Symptome <strong>bei</strong> Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen, M. Knuf Seite 9<br />
In einer anderen Untersuchung wurden die ersten 45 pandemischen Influenza-<br />
A/H1N1-Fälle in Zypern (Juni bis August 2009) hinsichtlich der <strong>klinische</strong>n<br />
Charakteristika untersucht. Vorzugsweise waren Schulkinder betroffen [15].<br />
Tabelle 4 fasst die <strong>klinische</strong>n Symptome <strong>bei</strong> Kindern mit durch Laboruntersuchungen<br />
bestätigter nachgewiesener A/H1N1-Infektion zusammen.<br />
Symptom Anzahl/Kinder mit Angaben Anteil ( %)<br />
Fieber 44/45 98<br />
Husten 43/45 96<br />
Rhinorrhö 34/43 79<br />
Erbrechen 8/39 21<br />
Durchfall 7/40 18<br />
Konjunktivitis 3/45 7<br />
Halsweh 25/34 73<br />
Krankheitsgefühl a 21/31 68<br />
Kopfschmerzen a 17/30 57<br />
Arthralgien a 8/34 24<br />
a Bei Kindern über 5 Jahre (n=35).<br />
Tabelle 4 Klinische Charakteristika von A/H1N1-Infektion (Nach ECDC/CDC).<br />
Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, dass 19 der 45 Kinder<br />
mit Oseltamivir behandelt wurden. Die Autoren heben hervor, dass das Influenza-<br />
A/H1N1-Virus sich auf Zypern rasch verbreitet hat <strong>und</strong> die Infektion mit<br />
„klassischen“ Symptomen einherging. Der Verlauf war praktisch nicht von einer<br />
saisonalen Influenza zu unterscheiden <strong>und</strong> in der <strong>klinische</strong>n Ausprägung eher<br />
"mild".<br />
3.5.2 Hospitalisierung<br />
Besonders häufig mussten pädiatrische Patienten (bis zum vierten Lebensjahr)<br />
stationär behandelt werden, wenn eine pandemische Influenza A/H1N1<br />
nachgewiesen wurde. Mit ansteigendem Alter ist danach die Hospitalisierungsrate<br />
(d. h. die Zahl der Hospitalisierungen pro 100.000 Einwohner) der von<br />
erwachsenen Patienten relativ ähnlich (Australien, USA; [16]).<br />
Der Altersmedian von 829 hospitalisierten Fällen lag in Deutschland zum<br />
28.08.2009 <strong>bei</strong> 20 Jahren. Übereinstimmend liegen Berichte aus den USA,<br />
Australien <strong>und</strong> Kanada vor, dass Kinder unter 4 Jahren die höchste<br />
Hospitalisierungsrate aufwiesen. Diese lag (Analogie zur saisonalen Influenza!)<br />
etwa 4- bis 7-mal höher als <strong>bei</strong> den höheren Altersgruppen. In den USA wurden<br />
4,5 je 100.000 der 0- bis 4-jährigen Einwohner, 2,1 je 100.000 der 5- bis 24-<br />
Jährigen, 1,1 je 100.000 der 25- bis 49- Jährigen <strong>und</strong> 1,2 je 100.000 der 50- bis<br />
64-Jährigen stationär behandelt. Eine ansteigende Inzidenz (1,7 pro 100.000) war<br />
dann <strong>bei</strong> den über 65-Jährigen aufgr<strong>und</strong> einer laborbestätigten Infektion mit<br />
Influenza A/H1N1 zu beobachten [17]. Auch in Großbritannien kamen die höchsten<br />
Hospitalisierungsraten <strong>bei</strong> Kindern unter 5 Jahren vor [18].<br />
Die kumulativen Hospitalisierungsraten für die Influenza A/H1N1 in Bezug auf<br />
verschiedene Altersgruppen in den USA von Mai bis Juli 2009 [19] näherten sich<br />
den durchschnittlichen Hospitalisierungsraten der saisonalen Influenza der letzten<br />
3 Saisons schon frühzeitig an (Altersgruppe der 18- bis 49-Jährigen) oder<br />
Besonders wichtige Ar<strong>bei</strong>ten sind im Text <strong>und</strong> im Literaturverzeichnis fett gedruckt.