AZ-Beilage - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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9<br />
klimawandel zum anfassen<br />
Die universität mainz und das naturhistorische museum stellen gemeinsam aus<br />
So lassen sich wissenschaftliche Zusammenhänge begreifen.<br />
Das Klima der<br />
Erde und die<br />
Geschicke der<br />
Menschheit sind<br />
seit jeher miteinander<br />
verbunden.<br />
Über Millionen Jahre prägte das<br />
Klima die Evolution der Menschen<br />
und ihrer Urahnen. Heute drückt<br />
auch der Homo sapiens der Erde und<br />
ihrem Klima seinen Stempel auf. Mit<br />
der im Dezember gestarteten Dauerausstellung<br />
„Klimazeugen – 400<br />
Millionen Jahre Dynamik und Wandel<br />
in Rheinland-Pfalz“ wollen das<br />
Naturhistorische Museum <strong>Mainz</strong> und<br />
das Institut für Geowissenschaften<br />
der <strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-Universität<br />
<strong>Mainz</strong> (JGU) den Besuchern zeigen,<br />
welche Klimafaktoren es gibt und<br />
was sie bewirken, und einen Einblick<br />
in die klimatischen Veränderungen<br />
der Region bieten.<br />
Die „Klimazeugen“ sind die dritte<br />
und letzte Ausstellung, die vom Naturhistorischen<br />
Museum und der Universität<br />
im Jahr „<strong>Mainz</strong> – Stadt der<br />
Wissenschaft 2011“ auf den Weg<br />
gebracht wurde. Schon die beiden vorigen<br />
Ausstellungen, „Leiten, Leuchten,<br />
Luxus“ – über den technischen<br />
„Die Schichten<br />
eines Stoßzahns<br />
geben Auskunft<br />
über das Klima<br />
vor Millionen<br />
von Jahren.“<br />
Foto: Thomas Hartmann<br />
Einsatz von Edelsteinen und Kristallen<br />
– und „Nützen, Stützen, Schützen“ –<br />
über Biomineralisation – lockten ein<br />
breites Publikum in das Museum in<br />
der Reichklarastraße.<br />
Die Biomineralisation spielt auch bei<br />
den „Klimazeugen“ eine wichtige<br />
Rolle. „Beim Aufbau von organischer<br />
Materie im Wechselspiel mit anorganischen<br />
Kristallisaten oder bei der<br />
Entstehung von Mineralien durch<br />
die Lebensprozesse von Organismen<br />
entstehen natürliche Archive, die<br />
Auskunft über die Klimaentwicklung<br />
vor vielen Millionen Jahren geben<br />
können“, sagt Prof. Dr. Wolfgang<br />
Hofmeister, Dekan des Fachbereichs<br />
Chemie, Pharmazie und Geowissenschaften<br />
der JGU. Die Ringe eines<br />
versteinerten Baumes oder die<br />
Schichten eines Elefantenstoßzahns<br />
sind bekannte Beispiele dafür. Aus der<br />
Verteilung der Isotope in diesen „Klimazeugen“<br />
erkennen Hofmeister und<br />
seine Kollegen zum Beispiel, wie sich<br />
der Elefant ernährt hat, und können<br />
daraus auf seinen Lebensraum und<br />
dessen Klima schließen.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen dem<br />
Naturhistorischen Museum und der<br />
JGU ist über lange Zeit gewachsen.<br />
Nach der Schließung der Universität<br />
im 19. Jahrhundert bewahrte die Rheinische<br />
Naturforschende Gesellschaft<br />
die Sammlungen vieler Professoren<br />
auf und hielt bis zur Neugründung<br />
der Universität 1946 den Wissenschaftsstandort<br />
<strong>Mainz</strong> am Leben. Die<br />
Kooperation ist für beide Seiten von<br />
praktischem Nutzen. „Universitäten<br />
sind nicht in erster Linie Orte für<br />
Sammlungen“, sagt Hofmeister. Kernaufgabe<br />
von Einrichtungen wie dem<br />
Naturhistorischen Museum sei hingegen<br />
die Archivierung. Die Zusammenarbeit<br />
zwischen Universität und<br />
Museum ermögliche es beiden, sich<br />
auf ihre eigentlichen Kompetenzen zu<br />
konzentrieren und somit die Nachhaltigkeit<br />
wissenschaftlichen Handelns<br />
zu sichern.<br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. Wolfgang Hofmeister<br />
<strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-Universität<br />
<strong>Mainz</strong><br />
Tel: 06131 39-24365<br />
E-Mail: hofmeister@uni-mainz.de<br />
Im Netz<br />
www.mainz.de/nhm<br />
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