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AZ-Beilage - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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29<br />

ein grosser wurf für mainz<br />

Die Boehringer Ingelheim Stiftung finanziert das Institut für Molekulare Biologie auf dem<br />

Campus der <strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-Universität mit hundert Millionen Euro<br />

Das Institut für<br />

Molekulare Biologie<br />

ist ein exzellentes<br />

Beispiel<br />

für ein gelungenes<br />

Public-private-Partnership-Projekt“,<br />

sagt Dr. Ralf<br />

Dahm, Direktor des wissenschaftlichen<br />

Managements des Instituts. Die Grundfinanzierung<br />

der Einrichtung auf dem<br />

Campus der <strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-Universität<br />

(JGU), die im März 2011 eingeweiht<br />

wurde und bald 180 Mitarbeiter<br />

haben soll, kommt von der Boehringer<br />

Ingelheim Stiftung. Sie stellt über einen<br />

Zeitraum von zehn Jahren 100 Millionen<br />

Euro zur Verfügung. „Es ist für<br />

Deutschland immer noch eher ungewöhnlich,<br />

dass ein privat finanziertes<br />

Institut auf einem Universitätscampus<br />

angesiedelt ist und sehr eng mit der<br />

Hochschule zusammenarbeitet. Da hat<br />

<strong>Mainz</strong> einen ganz großen Wurf getan“,<br />

sagt Dahm. Bisher sei es nur wenigen<br />

deutschen Universitäten gelungen,<br />

private Gelder in diesem Umfang zu<br />

akquirieren. Das Land Rheinland-Pfalz<br />

und die JGU haben sich entsprechend<br />

engagiert. Das Land hat rund 50 Millionen<br />

Euro in den modernen Neubau<br />

investiert, in dem das Institut für Molekulare<br />

Biologie (IMB) untergebracht ist.<br />

„Wir können<br />

Vorgänge oder<br />

Strukturen in Zellen<br />

beobachten,<br />

die zuvor kein<br />

Mensch gesehen<br />

hat.“<br />

Die Universität unterstützt das jüngste<br />

Mitglied der Forschungsgemeinde auf<br />

dem Campus vor allem durch die Bereitstellung<br />

von Infrastruktur.<br />

„Im Gegenzug versuchen wir, der<br />

Universität so viel wie möglich zurückzugeben“,<br />

sagt Dahm. Zum Beispiel<br />

nutzen die Physiker der JGU den<br />

Hörsaal des Instituts. Das IMB verfügt<br />

außerdem über eine Reihe spezieller<br />

Technologieplattformen, wissenschaft-<br />

liche Service-Einrichtungen, die den<br />

Forschern neueste Geräte und Technologien<br />

bereitstellen. Nach Angaben von<br />

Dr. Bernhard Korn, dem Direktor dieser<br />

Einrichtungen, können etwa mit der<br />

Nano-Mikroskopie des IMB „Vorgänge<br />

oder Strukturen in Zellen beobachtet<br />

werden, die noch kein Mensch zuvor<br />

gesehen hat“. Auf vergleichbarem Niveau<br />

stehe diese Technik weltweit an<br />

nur wenigen Standorten zur Verfügung.<br />

Andere Technologieplattformen des<br />

IMB sind auf die Zellanalyse, Genomik<br />

oder Bioinformatik spezialisiert. „Das<br />

ist natürlich auch für die Forscher an<br />

der JGU sehr interessant. Wir arbeiten<br />

schon jetzt mit etlichen Gruppen zusammen“,<br />

sagt Korn.<br />

Die konzertierte Förderung von öffentlicher<br />

Hand und privaten Geldgebern<br />

ermöglicht dem IMB, Forschung auf<br />

höchstem Niveau zu betreiben. Folgende<br />

drei Bereiche stehen dabei im<br />

Fokus: Die Entwicklungsbiologie, in der<br />

untersucht wird, wie Gene den Vorgang<br />

steuern, durch den eine befruchtete<br />

Eizelle zu einem erwachsenen Organismus<br />

wird; die Epigenetik, die erforscht,<br />

wie Gene selbst gesteuert, also in bestimmten<br />

Zellen an- oder abgeschaltet<br />

werden; und die DNA-Reparatur, die<br />

Analyse der körpereigenen Mechanis-<br />

men, die Schäden an der DNA beheben.<br />

Die Forschung in diesen drei Schwerpunkten<br />

liefert nicht nur spannende<br />

Erkenntnisse, sondern ist auch für die<br />

Medizin sehr interessant. So spielt sie<br />

für das Verstehen und die Behandlung<br />

vieler Krankheiten, zum Beispiel von<br />

Krebs, eine entscheidende Rolle.<br />

Acht Forschungsgruppen haben bisher<br />

ihre Arbeit am IMB aufgenommen.<br />

„Bei der Rekrutierung hat mich sehr<br />

gefreut, dass wir gleich vier hochkarätige<br />

ausländische Gruppenleiter<br />

gewinnen konnten“, sagt Dahm. Mit<br />

einem starken Interesse internationaler<br />

Nachwuchswissenschaftler habe er<br />

gerechnet. Dass es aber gelungen sei,<br />

diese Internationalität auch auf der<br />

Leitungsebene zu erreichen, könne als<br />

früher Erfolg gewertet werden. „Denn<br />

Internationalität zeugt in der Forschung<br />

oft von Qualität.“ Die ist dem IMB auch<br />

auf der studentischen Ebene sehr wichtig:<br />

Durch ein neues Doktorandenprogramm<br />

und eine „International Summer<br />

School“, an denen sich Arbeitsgruppen<br />

der JGU, der Universitätsmedizin <strong>Mainz</strong><br />

und des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung<br />

beteiligen, werden<br />

herausragende Studenten nach <strong>Mainz</strong><br />

geholt, um dort eine Zeit lang zu forschen.<br />

Kontakt<br />

Dr. Ralf Dahm<br />

Institut für Molekulare<br />

Biologie<br />

Tel: 06131 39-21503<br />

E-Mail: press@imb-mainz.de<br />

Im Netz<br />

www.imb-mainz.de<br />

Im Institut für Molekulare Biologie freuen sich Forscher über neueste Technologien und Geräte.<br />

Fotos: Thomas Hartmann

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