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AZ-Beilage - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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27<br />

… natürlich. Neben den Forschungsmitteln<br />

der öffentlichen<br />

Hand ist die Finanzierung der Forschung<br />

durch private Partner ein<br />

wichtiger Baustein.<br />

Die <strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-<br />

Universität beteiligt sich am<br />

Wissensscouting des Verbunds<br />

der Wissens- und Technologietransferstellen<br />

der Universitäten<br />

in Rheinland-Pfalz. Was<br />

erhoffen Sie sich davon?<br />

Ein solches Wissensscouting, eigentlich<br />

eine Art Katalogisierung<br />

unserer Kompetenzen, ist ja im<br />

Grunde ein Instrument, um die<br />

Kontaktfindung zu erleichtern. Vor<br />

allem für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen senkt es die<br />

Hemmschwelle, sich mit einem<br />

Problem oder Anliegen an eine<br />

Hochschule zu wenden. Gerade<br />

wer selbst nie ein Hochschulstudium<br />

absolviert hat und daher nie<br />

Kontakt zu einer Universität oder<br />

einer Fachhochschule hatte, kommt<br />

nicht so leicht auf die Idee, zu uns<br />

zu kommen. Da es im Mittelstand<br />

durch die exzellente kaufmännische<br />

und handwerkliche Berufsausbildung<br />

in Deutschland viele<br />

Entscheidungsträger gibt, die sehr<br />

erfolgreich sind, aber eben keine<br />

Hochschullaufbahn hinter sich haben,<br />

gibt es hier großen Bedarf.<br />

Dabei spielt der Mittelstand wirtschaftlich<br />

eine große Rolle. Man<br />

denke nur an die Vielzahl relativ<br />

kleiner Unternehmen, die in der<br />

Region als Hidden Champions erfolgreich<br />

sind.<br />

Kontakt<br />

Dr. Wolfgang Stille<br />

<strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-Universität<br />

<strong>Mainz</strong><br />

Tel: 06131 39-26866<br />

E-Mail: Stille@uni-mainz.de<br />

Im Netz<br />

www.uni-mainz.de/<br />

forschung/163_DEU_HTML.php<br />

den Atomen auf der Spur<br />

die <strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-Universität arbeitet an besseren werkstoffen<br />

Für universitäre Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler<br />

geht es bei Kooperationen<br />

mit der<br />

Privatwirtschaft in<br />

erster Linie darum, Hypothesen und<br />

Theorien in der Praxis überprüfen zu<br />

können. Nicht selten schafft eine solche<br />

Zusammenarbeit aber auch die<br />

Grundlage für neue Transfermöglichkeiten<br />

zwischen der Grundlagenforschung<br />

und ihrer Anwendung. Ein gutes<br />

Beispiel dafür ist eine Kooperation<br />

zwischen der Arbeitsgruppe von Prof.<br />

Dr. Claudia Felser am Institut für Anorganische<br />

Chemie und Analytische<br />

Chemie der <strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-<br />

„Wir sind für<br />

Kooperationen<br />

sehr offen.<br />

Im Prinzip<br />

reicht ein<br />

Telefonanruf.“<br />

Zwei Studierende der JGU an einer Beschichtungsanlage der Firma Sensitec. Foto: Thomas Hartmann<br />

Universität <strong>Mainz</strong> und den Firmen<br />

IBM und Schott. Ziel des vor kurzem<br />

abgeschlossenen Projekts war es, den<br />

Wirkungsgrad von Dünnschicht-Solarzellen<br />

zu verbessern und den Anteil<br />

von umweltschädlichen und seltenen<br />

Elementen wie Cadmium und Indium<br />

in ihnen zu verringern.<br />

Die Arbeitsgruppe hat ein Rechenmodell<br />

geschaffen, das es mithilfe so<br />

genannter Monte-Carlo-Simulationen<br />

ermöglicht, die Eigenschaften von<br />

potenziellen Werkstoffen am Computer<br />

darzustellen. „Die Stärke unseres<br />

Modells ist, dass es versucht, auch die<br />

thermischen Bewegungen von Atomen<br />

zu simulieren“, sagt Dr. Frederick<br />

Casper aus der Arbeitsgruppe. Ähnliche<br />

Modelle könnten Materialeigenschaften<br />

nur bei minus 273,15 Grad<br />

Celsius, dem absoluten Nullpunkt,<br />

berechnen. Um diese Arbeit zu unterstützen,<br />

stiftete IBM ein hochmodernes<br />

Computercluster im Wert von<br />

450.000 Euro.<br />

Casper hält es für möglich, dass das<br />

Modell auch in anderen Kooperationen<br />

mit Unternehmen zum Einsatz<br />

kommt, auch außerhalb der Solarzellenforschung.<br />

„Wir sind da sehr offen.<br />

Im Prinzip reicht ein Telefonanruf“,<br />

sagt er. Theoretisch könne mit dem<br />

Modell jede denkbare Atomkonfiguration<br />

auf ihre Eigenschaften hin<br />

überprüft werden. Ihre „Wunschkonfiguration“<br />

müssten potenzielle Auftraggeber<br />

aber kennen. Denn der umgekehrte<br />

Weg, von den Eigenschaften<br />

hin zum Element, ließe sich derzeit<br />

noch nicht gehen.<br />

Kontakt<br />

Dr. Frederick Casper<br />

<strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-<br />

Universität <strong>Mainz</strong><br />

Tel: 06131 39-24403<br />

E-Mail: casperf@uni-mainz.de<br />

Im Netz<br />

www.superconductivity.de

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