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AZ-Beilage - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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Offen für<br />

26<br />

Unternehmen<br />

„Die Praxis ist sehr inspirierend“<br />

Kooperationen zwischen Hochschulen und privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmen wurden in der Bundesrepublik lange Zeit argwöhnisch<br />

beäugt. Inzwischen werden solche Public-private-Partnerships<br />

in hohem Maße gefördert. Wir sprachen mit Prof. Dr. Georg<br />

Krausch, Präsident der <strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-Universität <strong>Mainz</strong>,<br />

über die Vorteile des Technologietransfers und über die Teilnahme<br />

der Universität am Wissensscouting des Landes Rheinland-Pfalz.<br />

Die Fragestellungen aus der Praxis<br />

können sehr inspirierend sein. Interessant<br />

sind solche Kooperationen auch<br />

für Studierende und Doktoranden. Sie<br />

erfahren auf diese Weise, wie Firmen<br />

funktionieren. Dieses Wissen hilft ihnen,<br />

sich später im industriellen Umfeld<br />

zurechtzufinden.<br />

Der Technologietransfer spielt in<br />

der öffentlichen Diskussion eine<br />

immer größere Rolle. Läuft die angewandte<br />

Forschung der Grundlagenforschung<br />

den Rang ab?<br />

Nein, als forschende Universität sind<br />

wir zunächst einmal der Grundlagenforschung<br />

verpflichtet und das wird<br />

auch so bleiben. Wir müssen unsere<br />

Forschung nicht durch mögliche<br />

Anwendungsrelevanz rechtfertigen.<br />

Andererseits ist es aber unsere gesellschaftliche<br />

Verantwortung, den Transfer<br />

unserer Forschungsergebnisse in mögliche<br />

Anwendungen zu betreiben, wo<br />

immer sich das in der Sache anbietet.<br />

Ab welchem Punkt sind Kooperationen<br />

mit Unternehmen sinnvoll?<br />

Grundlage einer Zusammenarbeit ist<br />

in der Regel das gemeinsame Interesse<br />

an einer Forschungsfrage. Dann<br />

profitieren beide Partner von den Er-<br />

fahrungen des anderen. Nehmen wir<br />

als Beispiel die Entwicklung neuer<br />

Materialien, die es ermöglichen, dass<br />

Solarzellen effizienter werden. Das ist<br />

zum einen von grundlegendem Interesse,<br />

weil wir die Materialien besser<br />

verstehen lernen. Gleichzeitig ist das<br />

natürlich für Hersteller von Solarzellen<br />

von Bedeutung. Hier kann der Technologietransfer<br />

helfen, dass die neuen<br />

Materialien möglichst schnell in neue<br />

und bessere Produkte gelangen.<br />

Inwieweit profitieren die Unternehmen<br />

von der Zusammenarbeit<br />

mit der Universität?<br />

Neben dem oben beschriebenen<br />

Zugang zu neuen Forschungsergebnissen<br />

ist natürlich auch der unmittelbare<br />

Kontakt zu unseren Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftlern<br />

als Gesprächspartner von Bedeutung.<br />

Und es gibt es ja auch das Instrument<br />

der Auftragsforschung, von dem vor<br />

Prof. Dr. Georg Krausch<br />

allem kleinere und mittelständische<br />

Unternehmen, die keine eigene Forschungsabteilung<br />

haben, profitieren<br />

können (siehe „Die Technologieplattformen<br />

der JGU“). Die Anschaffung<br />

von sehr kostspieligen Geräten ist für<br />

solche Unternehmen betriebswirtschaftlich<br />

oft keine sinnvolle Option.<br />

In vielen Fällen ist Forschung aber nur<br />

dann erfolgreich zu betreiben, wenn<br />

man auch hinsichtlich der Instrumente<br />

international konkurrenzfähig aufgestellt<br />

ist. Und das ist die <strong>Johannes</strong><br />

<strong>Gutenberg</strong>-Universität.<br />

Die Vorteile einer Kooperation<br />

sind aber gegenseitig?<br />

Das ist richtig. Es ist eine inhaltliche<br />

Bereicherung, wenn man ein gemeinsames<br />

Forschungsvorhaben verfolgt.<br />

Gleichzeitig erhalten die Unternehmen<br />

einen frühen Zugang<br />

zum akademischen Nachwuchs.<br />

Nicht nur die Studierenden lernen die<br />

Unternehmen kennen, sondern auch<br />

die Unternehmen lernen die Studierenden<br />

kennen – ganz klar. Und das in<br />

einer zwanglosen Atmosphäre, was für<br />

die Unternehmen auch vorteilhaft ist.<br />

Darüber hinaus können Sie auf<br />

diesem Weg Drittmittel einwerben<br />

…<br />

Technologieplattformen der JGU<br />

Um die Zusammenarbeit mit<br />

industriellen Partnern zu<br />

optimieren, richtet die <strong>Johannes</strong><br />

<strong>Gutenberg</strong>-Universität <strong>Mainz</strong><br />

(JGU) in ihren besonders starken<br />

Forschungsbereichen so genannte<br />

Technologieplattformen<br />

ein. Als Best-Practice-Beispiel<br />

hierfür dient die Plattform ihrer<br />

materialwissenschaftlichen<br />

Graduiertenschule der Exzellenz,<br />

„MAINZ“. Sie verschafft<br />

Forschern der JGU und der<br />

Industrie einen Überblick über<br />

die erstklassigen, hochspezialisierten<br />

Gerätschaften der<br />

Graduiertenschule, bietet sie<br />

zur Nutzung an und ermittelt<br />

den Ergänzungsbedarf. Durch<br />

Auftragsforschungen werden<br />

Mittel zur fortlaufenden Modernisierung<br />

des Gerätebestandes<br />

erwirtschaftet. So gewährleistet<br />

die Plattform langfristig erstklassige<br />

Forschungsbedingungen.<br />

Außerdem ermöglicht sie<br />

Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />

und -wissenschaftlern der JGU<br />

ein sehr anwendungsorientiertes<br />

Studium und frühe Kontakte<br />

zu potenziellen Arbeitgebern.<br />

Ein Chemiker der JGU vor einem Röntgengerät zur Qualitätssicherung von Magnetsensoren.<br />

Fotos: Thomas Hartmann

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