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AZ-Beilage - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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25<br />

Von der Idee zur Therapie<br />

Die gemeinnützige GmbH TRON AUF DEM CAMPUS DER UNIVERSITÄTSMEDIZIN MAINZ<br />

bringt neue Medikamente schneller in die klinische Testphase<br />

Die medizinische<br />

Grundlagenforschung<br />

bringt<br />

Jahr für Jahr<br />

eine Vielzahl<br />

neuer Erkenntnisse<br />

hervor, doch nur die wenigsten<br />

Ideen werden bis zum zugelassenen<br />

Medikament weiterentwickelt. Die im<br />

Frühjahr 2010 gegründete gemeinnützige<br />

GmbH „Translationale Onkologie“<br />

(TRON) auf dem Campus der Universitätsmedizin<br />

<strong>Mainz</strong> setzt genau dort<br />

an. Die interdisziplinäre Forschungseinrichtung<br />

greift Innovationen in den<br />

Bereichen Immunologie und Onkologie<br />

auf und entwickelt sie so weiter, dass<br />

sie auch für Pharmaunternehmen interessant<br />

werden. „Dieser Brückenschlag<br />

aus der Grundlagenforschung in die<br />

Produktentwicklung von Arzneimitteln<br />

und Diagnosetechnik ist eine der<br />

Hauptaufgaben von TRON“, sagt deren<br />

Geschäftsführer und wissenschaftlicher<br />

Direktor, Prof. Dr. Ugur Sahin.<br />

„Es gibt viele Konzepte, die nicht<br />

umgesetzt werden können, weil die<br />

Entwicklung von Arzneimitteln sehr<br />

komplex ist“, erklärt Sahin. Allein die<br />

klinische Testphase dauere in der Regel<br />

zwischen sieben und zehn Jahren. Bis<br />

ein Medikament endlich zugelassen<br />

werde, gebe ein Pharmaunternehmen<br />

durchschnittlich eine Milliarde US-Dollar<br />

aus. Entsprechend wenige Ansätze<br />

Prof. Dr. Ugur Sahin<br />

Foto: Tino Sieland<br />

aus dem reichhaltigen Angebot der<br />

Grundlagenforschung können diesen<br />

aufwendigen Weg durchlaufen. Die<br />

meisten Innovationen schaffen es nur<br />

bis zur Anmeldung eines Patents – falls<br />

überhaupt. „Dabei hat die Pharmabranche<br />

ein Interesse daran, dass die<br />

Forschung auch danach weitergeführt<br />

wird“, sagt Sahin. Die marktwirtschaftlich<br />

arbeitenden Unternehmen bräuchten<br />

nur „valide Hinweise“, dass ein<br />

Arzneimittel wirksam und verträglich<br />

sein könnte, um ein weiteres Engagement<br />

zu rechtfertigen.<br />

„Genau an dieser Schnittstelle zwischen<br />

der Wissenschaft und dem<br />

Bereich, in dem die Pharmabranche<br />

noch nicht tätig ist, haben wir uns<br />

positioniert“, betont Sahin. TRON, mit<br />

den institutionellen Gesellschaftern <strong>Johannes</strong><br />

<strong>Gutenberg</strong>-Universität <strong>Mainz</strong>,<br />

Universitätsmedizin <strong>Mainz</strong> und Land<br />

Rheinland-Pfalz, verfolgt den Ansatz,<br />

für neue Medikamente den Weg zur<br />

klinischen Testphase zu verkürzen oder<br />

überhaupt erst möglich zu machen.<br />

Sahin und seine Mitarbeiter ziehen ihre<br />

Zuversicht aus der interdisziplinären<br />

Aufstellung von TRON. Um ein Medikament<br />

von der Grundlagenforschung bis<br />

zu klinischen Tests zu bringen, brauche<br />

man neben den Wissenschaftlern, welche<br />

die fachliche Basis erarbeiteten,<br />

unter anderem Experten für die vorklinische<br />

Entwicklung, Bioinformatiker,<br />

Biotechniker und Rechtsexperten.<br />

TRON arbeitet mit solchen interdisziplinären<br />

Teams. Eine weitere Stärke<br />

sei die 30-jährige Tradition des Standortes<br />

<strong>Mainz</strong> in der immunologischen<br />

Forschung, wie Sahin betont. „Heute<br />

bekommen Sie keine Zulassung, wenn<br />

Sie nicht wissen, wie ihr Arzneimittel<br />

funktioniert.“ Um die Funktionsweise<br />

nachvollziehen und beschreiben zu<br />

können, sind immunologische Kenntnisse<br />

unerlässlich.<br />

TRON will aber nicht nur eine Verbindung<br />

aus der Grundlagenforschung zu<br />

den großen Konzernen der Pharmaindustrie<br />

schaffen. Die Einrichtung soll<br />

durch ihre Vernetzung mit kleinen und<br />

mittleren Biotech-Unternehmen zu einem<br />

Innovationsmotor für die Region<br />

werden und auch auf diese Weise zur<br />

Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze<br />

am Standort <strong>Mainz</strong> beitragen.<br />

„Die biomedizinische<br />

Grundlagenforschung in<br />

Deutschland ist erstklassig.<br />

Doch damit die Forschungsergebnisse<br />

dem Patienten<br />

zugutekommen, braucht es<br />

translationale Medizin, also<br />

speziell ausgebildete klinische<br />

Forscher, die das Wissen<br />

aus dem Labor in Therapien<br />

umsetzen können.<br />

Es sind diese klinischen<br />

Forscher, die Deutschland wieder<br />

zur Apotheke der Welt<br />

machen könnten.“<br />

Prof. Dr. Guido Adler,<br />

Medizinischer Vorstand und<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

Universitätsmedizin <strong>Mainz</strong><br />

Foto: Markus Schmidt<br />

Kontakt<br />

Christine Castle<br />

TRON<br />

Tel: 06131 17-8166<br />

E-Mail: christine.castle@<br />

tron-mainz.de<br />

Im Netz<br />

tron-mainz.de<br />

TRON bringt Ergebnisse aus der Grundlagenforschung zur Anwendung.<br />

Foto: Thomas Hartmann

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