AZ-Beilage - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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der weg zurück<br />
AUCH FÜr DEN JUSTIZVOLLZUG BIETET DIE JGU WEITErBILDUNGEN AN<br />
Seit dem Jahr 2008 berät das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung Häftlinge und Beschäftigte in rheinland-pfälzischen Gefängnissen.<br />
Foto: Thomas Hartmann<br />
Die <strong>Johannes</strong><br />
<strong>Gutenberg</strong>-Universität<br />
<strong>Mainz</strong><br />
hat es sich zur<br />
Aufgabe gemacht,<br />
ihren<br />
Wissenstransfer in möglichst viele<br />
Teile der Gesellschaft voranzutreiben.<br />
Seit 2008 arbeitet ihr Zentrum für wissenschaftliche<br />
Weiterbildung (ZWW)<br />
auch mit rheinland-pfälzischen Justizvollzugsanstalten<br />
und Jugendstrafanstalten<br />
zusammen. „Unser Ziel ist es,<br />
Lernen und damit Entwicklung zu ermöglichen“,<br />
sagt Sabine Teichreb, die<br />
Leiterin der ZWW-Projekte „Bildung<br />
im Justizvollzug“. In deren Fokus<br />
steht die Organisationsberatung der<br />
Anstalten. „Wir können dabei helfen,<br />
die Leute in den verschiedenen Abteilungen<br />
ins Gespräch miteinander zu<br />
bringen, und sie dabei unterstützen,<br />
eigene Entwicklungspotentiale zu erkennen“,<br />
sagt Teichreb.<br />
Das Projektteam wendet sich aber<br />
auch an die Inhaftierten. „Ihnen bieten<br />
wir Gruppenworkshops und Einzelberatungen<br />
zum Thema Bildung<br />
und Beruf an“, sagt Teichreb. Dabei<br />
„Unser Ziel ist es,<br />
Lernen und damit<br />
Entwicklung zu<br />
ermöglichen.“<br />
verfolgt das Team einen „ressourcenorientierten<br />
Ansatz“. Die Teilnehmenden<br />
der Workshops werden dazu<br />
animiert, eigene Stärken zu erkennen.<br />
„Die Inhaftierten sollen an den Punkt<br />
geführt werden, an dem sie merken:<br />
Ich kann etwas, auch ich habe schon<br />
etwas Positives geleistet“, sagt Teichreb.<br />
Wie die jeweiligen Kompetenzen<br />
während oder nach der Haft bei der<br />
Stellensuche genutzt werden können,<br />
wird dann in den Einzelberatungen<br />
vertieft. Ergänzend bietet das ZWW<br />
Bewerbungstrainings an.<br />
Offen stehen diese Angebote prinzipiell<br />
allen Inhaftierten. Es fi ndet aber<br />
immer eine Auswahl in Zusammenarbeit<br />
mit den Bediensteten statt.<br />
Deren Qualifi zierung ist dem ZWW<br />
ebenfalls wichtig, schließlich beraten<br />
die Bediensteten die Inhaftierten<br />
unter anderem in den Zugangs- und<br />
Entlassungsgesprächen. „Professionelle<br />
Beratung umfasst aber mehr als<br />
das Geben von ratschlägen“, sagt<br />
Teichreb. „Es kommt darauf an, die<br />
Betroffenen so zu unterstützen, dass<br />
sie ihren Weg fi nden.“ Eine aus fünf<br />
Modulen bestehende Qualifi zierungsmaßnahme<br />
vermittelt die für eine<br />
solche Bildungsberatung nötigen Fähigkeiten.<br />
Durch die Teilnahme an EU-Partnerschaften<br />
sind die Projekte „Bildung im<br />
Justizvollzug“ in einen wissenschaftlichen<br />
Erfahrungsaustausch eingebunden.<br />
Mehrmals im Jahr trifft sich das<br />
Team mit Partnern aus Gefängnissen,<br />
Bildungseinrichtungen und Ministerien<br />
aus insgesamt sieben EU-Ländern.<br />
Dabei geht es um Fragen zur Qualifi<br />
zierung und resozialisierung von<br />
Straftätern. „Wir können dann sehen,<br />
wie es andere Länder machen, und<br />
gute Praxislösungen voneinander erfahren“,<br />
sagt Teichreb.<br />
Kontakt<br />
Sabine Teichreb<br />
Zentrum für wissenschaftliche<br />
Weiterbildung<br />
Tel: 06131 39-26938<br />
E-Mail: teichreb@zww.uni-mainz.de<br />
Im Netz<br />
www.zww.uni-mainz.de/<br />
justizvollzug.php