Dies Academicus 2011 - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Inhalt der Dissertation<br />
Die zunehmende Verbreitung des Internets hat zu grundlegenden Veränderungen der<br />
etablierten Kommunikationsprozesse geführt. So ermöglichen die „sozialen“ Netze und<br />
Medien wie Facebook inzwischen nutzergenerierten Informationsaustausch, der in der<br />
Ära der unidirektionalen Massenkommunikation nicht möglich war. In nur wenigen Jahren<br />
haben diese Prozesse dazu geführt, dass sich das Phänomen des „User-generated<br />
Content“ (UGC) entwickeln konnte, welches mitunter erheblichen Einfluss auf die öffentliche<br />
Meinungsbildung nimmt und damit eine große Bedeutung nicht nur für die<br />
Marketingdisziplin erlangt hat. Allerdings existiert bisher nur begrenztes Wissen darüber,<br />
welche Faktoren dazu führen, dass bestimmte dieser Inhalte eine überdurchschnittlich<br />
große Verbreitung erfahren.<br />
Mark Elsners Dissertation fokussiert die Charakteristika der egozentrischen Netzwerke<br />
von Autoren (Größe, Struktur der Beziehungen und Aktivität der Netzwerkmitglieder),<br />
um die Verbreitung von UGC zu erklären. „Die statistische Modellierung erfolgt mit<br />
Cox-Modellen und nutzt detaillierte Datensätze von mehreren hunderttausend Nachrichten<br />
sowie damit verknüpften Informationen zu den Netzwerken der jeweiligen Autoren“,<br />
erläutert Elsner. Die Ergebnisse seiner Studie zeigen zum einen, dass im Internet<br />
die Struktur der egozentrischen Netzwerke der Autoren von zentraler Bedeutung für<br />
die Verbreitung von Inhalten ist. Zum anderen wird deutlich, dass inhaltliche Faktoren<br />
der Nachrichten in den frühen Phasen des Informationsdiffusionsprozesses eine nur untergeordnete<br />
Rolle zu spielen scheinen. „<strong>Dies</strong> weist darauf hin, dass im Internet eine<br />
neue, verdeckte Form von Meinungsführerschaft entsteht, die im Wesentlichen von der<br />
sozialen Position der Autoren abhängt.“<br />
Insgesamt liefert Elsners Arbeit Einblicke in die neuen Prozesse der Meinungsbildung<br />
in sozialen Medien und deutet an, dass das internetbasierte Konzept der „Wisdom of<br />
Crowds“ weniger qualitätszentriert ist, als häufig argumentiert wird.<br />
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