Dies Academicus 2011 - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Inhalt der Dissertation<br />
Die Grundidee der Finanzierung eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks, dem ein bestimmter<br />
Programmauftrag zur Förderung des gesellschaftlichen Lebens und der kulturellen<br />
Bandbreite übertragen wird, verdient es nach wie vor – auch unter den Bedingungen<br />
der gegenwärtigen Entwicklungen im Medienbereich – verteidigt zu werden.<br />
<strong>Dies</strong>e Position vertritt Eva Ellen Wagner, räumt allerdings auch ein, dass eine Strukturreform<br />
der Rundfunkfinanzierung erforderlich sei. „Die Tage, in denen von dem Besitz<br />
eines rundfunkempfangstauglichen Gerätes automatisch auch auf dessen Nutzung zum<br />
Rundfunkempfang geschlossen werden konnte, sind gezählt“, sagt Wagner. Vor allem<br />
die Diskussion um die sogenannte PC-Gebühr entlarve im Zeitalter der Digitalisierung<br />
die Anknüpfung an Endgeräte zur Erhebung einer Abgabe als Anachronismus.<br />
In ihrer Dissertation zur „Abkehr von der geräteabhängigen Rundfunkgebühr – Die Neuordnung<br />
der Rundfunkfinanzierung“ führt Wagner aus, ein neues Rundfunkfinanzierungsmodell<br />
solle im Idealfall vier Kriterien erfüllen, die sich ähnlich wie die Eckpunkte<br />
des „Magischen Vierecks“ der Wirtschaftspolitik als heterogene Ordnungsprinzipien erkennen<br />
lassen, zwischen denen ein nicht vollständig aufzuhebendes Spannungsverhältnis<br />
bestehe: Die zukünftige Sicherstellung einer funktionsadäquaten Finanzierung, die<br />
rechtliche Unbedenklichkeit, die angemessene Reaktion auf die technische Konvergenz<br />
sowie die Praktikabilität des Verwaltungsvollzugs. „Bei jedem Reformmodell zur Rundfunkfinanzierung<br />
sollte das relative Gleichgewicht dieser Zielvorstellungen einigermaßen<br />
erhalten bleiben“, fordert die Autorin, „wenngleich als sicher gelten kann, dass diese<br />
Ziele nicht durch eine einheitliche Strategie gleichmäßig verwirklicht werden können.“<br />
Einen solchen Weg zur Neuordnung der Rundfunkfinanzierung aufzuzeigen hat sich die<br />
Arbeit zur Aufgabe gemacht.<br />
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