Dies Academicus 2011 - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Inhalt der Dissertation<br />
Tatjana Gericke stellt in ihrer Arbeit „A Scanning Electron Microscope for Ultracold<br />
Quantum Gases“ eine neue Abbildungsmethode für ultrakalte Quantengase vor. „Seit<br />
der ersten experimentellen Beobachtung eines Bose-Einstein-Kondensates stellen ultrakalte<br />
Atome ein wichtiges Gebiet zur Untersuchung fundamentaler Quanteneffekte in<br />
Mehr-Teilchen-Systemen dar“, erläutert die Physikerin. Die meisten dieser Experimente<br />
benutzten optische Abbildungsmethoden, um Informationen aus den Systemen zu extrahieren<br />
und seien deshalb an die fundamentalen Limitierungen dieser Methode gebunden:<br />
„Die bestmögliche räumliche Auflösung ist vergleichbar mit der Wellenlänge des<br />
benutzten Lichtfeldes.“<br />
Da allerdings der mittlere atomare Abstand und die Längenskala von charakteristischen<br />
räumlichen Strukturen in Bose-Einstein-Kondensaten wie Vortices oder Solitonen zwischen<br />
100 und 500 Nanometer liege, werde eine Abbildungsmethode mit einer entsprechenden<br />
räumlichen Auflösung benötigt, betont Gericke. In ihrer Dissertation stellt<br />
sie eine Abbildungsmethode vor, die das Prinzip des Rasterelektronenmikroskops auf<br />
ultrakalte Quantengase erweitert. „Dabei wird ein fokussierter Elektronenstrahl über die<br />
Wolke von kalten Atomen bewegt, und die lokal erzeugten Ionen werden anschließend<br />
detektiert“, erklärt Gericke. Mit dieser Methode sei es möglich, die Dichteverteilung<br />
eines Bose-Einstein-Kondensates in der Falle (in situ) präzise zu vermessen.<br />
Des Weiteren werde die Dichteverteilung von ultrakalten Atomen in eindimensionalen<br />
und zweidimensionalen optischen Gittern ermittelt und darüber das räumliche Auflösungsvermögen<br />
der neuen Abbildungsmethode bestimmt, schildert die Autorin. „Die<br />
Vielseitigkeit der neuen Methode wird durch das gezielte Entfernen von Atomen auf<br />
einzelnen Gitterplätzen demonstriert.“<br />
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