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LuST 3 (2013) - Johannes Gutenberg-Universität Mainz

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L UST 3_<strong>2013</strong> LUPE<br />

36_37<br />

Was ist eigentlich<br />

Employability?<br />

Tätigkeiten vor, die die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

und wissenschaftlicher Methoden oder die Fähigkeit zu künstlerischer<br />

Gestaltung erfordern.“<br />

Traditionell lag der Schwerpunkt der Hochschullehre jedoch darauf,<br />

wissenschaftliche Fähigkeiten und Fachwissen zu vermitteln.<br />

Manch einer überhörte allzu gern jene Aufforderung, dass beides<br />

den Studierenden auch auf ihrem Berufsweg nützen müsse. Wissenschaft<br />

um der Wissenschaft willen war angesagt, der Elfenbeinturm<br />

war erbaut.<br />

es auch um die viel beschworenen Schlüsselqualifikationen, die so<br />

unterschiedliche Felder wie fremdsprachliche Kompetenz, Lernkompetenz<br />

oder soziale Kompetenz umfassen.<br />

Seit 2009 bündelt der Career Service der JGU Angebote, die in diese<br />

Richtung zielen. Der Career Service wendet sich an Studierende und<br />

unterstützt sie bei der Berufsorientierung, bei der Planung ihrer beruflichen<br />

Zukunft und beim Erwerb überfachlicher Qualifikationen.<br />

Seine Angebote sollen auf den erfolgreichen Start ins Berufsleben<br />

vorbereiten.<br />

F<br />

ür die einen ist es nur ein weiterer lästiger Anglizismus,<br />

für die anderen rückt dieser Begriff im Zug des Bologna-<br />

Prozesses immer mehr ins Zentrum jener Aufgaben,<br />

die eine Hochschule zu erfüllen hat: Employability. Die Studierenden<br />

sollen Employability vermittelt bekommen. Doch was ist<br />

damit gemeint?<br />

Übersetzt heißt Employability Berufsfähigkeit oder Beschäftigungsfähigkeit.<br />

Die Bedeutung liegt auf der Hand: Studierende sollen<br />

nach ihrem Abschluss fähig sein, sich auf dem Arbeitsmarkt zu<br />

behaupten. Sie sollen in die Lage versetzt werden, einen Beruf ausüben<br />

zu können – wie immer der im Einzelfall dann auch aussieht.<br />

Diese Forderung gibt es nicht erst seit Bologna, also nicht erst seit<br />

der Umstellung auf Bachelor- und Master-Studiengänge. Schon<br />

in Paragraf 2, Absatz 1, Satz 2 des deutschen Hochschulrahmengesetzes<br />

von 1976 (letzte Änderung 2007) findet sich eine klare<br />

Aufgabenstellung für die Hochschulen: „Sie bereiten auf berufliche<br />

Mit der Bologna-Reform wurde die Forderung nach Empoyability<br />

zwar erneuert, doch stand der Begriff nicht unbedingt im Vordergrund.<br />

Wieder wurde dieser Aspekt zu Gunsten anderer Aufgaben<br />

übersehen. Es könne schließlich nicht sein, dass die Hochschule<br />

zum bloßen Handlanger und Erfüllungsgehilfen von Arbeitgebern<br />

werde, meinten die Kritiker. Es könne nicht sein, dass sie die<br />

Studierenden stur auf einen Beruf trimme.<br />

Genauso allerdings ist Employability falsch verstanden. Es geht<br />

nicht darum, Studierende für einen bestimmten Job fit zu machen,<br />

ihren Horizont auf ein Berufsbild hin einzuengen. Vielmehr soll der<br />

Horizont erweitert werden über die Inhalte des Studiums hinaus.<br />

Studierende sollen Fähigkeiten erwerben, die sie auch nach dem<br />

Studium weiterbringen, wo immer sie ihr Weg hinführt. Dabei geht<br />

Dabei richten sich die Organisatoren in erster Linie nach den<br />

Studierenden: Was für Bedürfnisse haben sie, was spüren sie für<br />

Lücken, was wollen sie wissen, um ihre Zukunft zu meistern?<br />

Sicher werden auch Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern geknüpft,<br />

aber zuerst geht es um die Studierenden selbst: Sie sollen<br />

das bekommen, was sie wollen und brauchen, um nach ihrem<br />

Studium in einem Beruf bestehen zu können.<br />

So verstanden ist der Erwerb von Employability ein Baustein<br />

für ein selbst bestimmtes Leben, eine Erweiterung des Horizonts,<br />

die garantiert, dass die Studierenden nach ihrem Abschluss dem<br />

Arbeitsmarkt nicht hilflos gegenüberstehen. Das ist Employability.<br />

Infos zum Career Service > www.career.uni-mainz.de

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