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Aufgabe 3.01 mit Lösung

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1<br />

<strong>Aufgabe</strong> <strong>3.01</strong><br />

Das verwendete Bildmaterial wurde hauptsächlich der Internetseite: www.ksb.de/<br />

entnommen.<br />

Ihnen wird die <strong>Aufgabe</strong> übertragen, eine Pumpeanlage vollständig auszulegen, <strong>mit</strong> der<br />

sauberes Regenwasser von einem Unterbecken I in ein Oberbecken II gefördert werden soll.<br />

Beide Behälter sind nach oben offen. Ihre Position ist vorgegeben.<br />

Der geodätische Höhenunterschied zwischen beiden Flüssigkeitsspiegeln beträgt H geo =11 m,<br />

der Volumenstrom im Nennpunkt der Anlage beträgt Q nenn = 200 m 3 /h, die Wassertemperatur<br />

20°C. Die Anlage soll im Volumenstrombereich (0,8…1,1) Q nenn betrieben werden können.<br />

Die Anlage wird nur durchschnittlich ca. 2 Stunden am Tag in Betrieb genommen. Für den<br />

Verlauf der Rohrleitungen ist es zunächst wichtig, sich einen Überblick über die Bauform der<br />

einzusetzenden Pumpe zu verschaffen.<br />

<strong>Lösung</strong>:<br />

1. Spezifische Drehzahl n q und Laufradbauform<br />

Erläuterungen:<br />

n<br />

q<br />

= n⋅<br />

Q<br />

/ 1<br />

opt<br />

3<br />

( H<br />

opt<br />

/ 1)4<br />

n q dimensionslose Kennzahl in min –1<br />

Q<br />

= 333⋅n⋅<br />

(0)<br />

opt<br />

3<br />

( g ⋅H<br />

opt<br />

)4<br />

<strong>mit</strong> Q opt in m 3 /s Q opt in m 3 /s = Förderstrom bei η opt<br />

H opt in m H opt in m = Förderhöhe bei η opt<br />

n in min –1 n in 1/s = Pumpendrehzahl,<br />

g 9,81 m/s 2 = Fallbeschleunigung<br />

Bild 1: Einfluss der spezifischen Drehzahl n q auf die Bauformen von Kreiselpumpenlaufrädern.<br />

Die Leitapparate (Gehäuse) einstufiger Pumpen sind angedeutet.


2<br />

Bild 2: Graphische Er<strong>mit</strong>tlung der spezifischen Drehzahl n q<br />

Beispiel:<br />

Q opt = 66 m 3 /h = 18,3 l/s; n = 1450 1/min; H opt = 17,5 m.<br />

Gefunden: n q = 23 1/min<br />

Andere bekannte Kenngrößen:<br />

K = n q / 52,9<br />

n s = n q / 51,6<br />

Abschätzung der zu erwartenden Bauform:<br />

Mit Gleichung (0) und angenommener Drehzahl n = 2900 1/min:<br />

n<br />

4<br />

= 2900 200 / 3600 / ( 20.....60 )<br />

3 / 72,3....317, min – 1<br />

q<br />

=<br />

Aus Abschätzung und <strong>mit</strong> Bild 1:<br />

Bauform im Bereich zwischen Hochdruckrad und Niederdruckrad, d.h., es wird sich um eine<br />

Pumpe <strong>mit</strong> axialer Zuströmung und radialer Abströmung handeln.


Bild 3: Laufradbauformen für reine Flüssigkeiten<br />

3


4<br />

2. Bestimmung der Rohrleitungen und Armaturen<br />

Bild 4: Schema der Pumpenanage<br />

Saugleitung: l 1 = 6m<br />

Druckleitung: l 2 = 17m<br />

Bei der Festlegung der Rohrleitungsdurchmesser ist ein Kompromiss zwischen den<br />

Investitions- und Betriebskosten zu finden. Festgelegt werden<br />

NW 2 = 80 mm;<br />

NW 1 = 100 mm<br />

Zum Einsatz kommt geschweißtes Stahlrohr. Da<strong>mit</strong> ist nach Tabelle 1


5<br />

Tabelle 1:<br />

Innendurchmesser d und Wandstärke s in mm und Gewichte handelsüblicher Stahlrohre und<br />

ihrer Wasserfüllung in kg/m nach ENV 10 220 (früher DIN ISO 4200).<br />

D = Außendurchmesser, s = Wandstärke.<br />

d 2 = 83,1 mm<br />

d 1 = 107,9 mm<br />

Zusätzlich zu den beiden Absperrschiebern ist eine Rückschlagklappe in der Druckleitung<br />

entsprechend Bild 5 vorzusehen.<br />

Bild 5: Armaturen vor und hinter der Pumpe


6<br />

2. Berechnung der Strömungsgeschwindigkeiten und der<br />

Widerstandsbeiwerte<br />

v 2 = 4 Q / (π d d 2 ) = 4 (200/3600) / (π 0,0831 2 ) = 10,24 m/s (1)<br />

v 1 = 4 Q / (π d S 2 ) = 4 (200/3600) / (π 0,1079 2 ) = 6,08 m/s (2)<br />

Auswahl der Armaturen-Bauformen:<br />

(Absperrarmaturen und Rückschlagverhinderer (nach Bild 6 und Tabelle 2)<br />

Bild 6: Schematische Darstellung der Armaturen-Bauformen<br />

nach Tabelle 2


Tabelle 2: Verlustbeiwerte ζ in Armaturen verschiedener Bauarten<br />

(bezogen auf die Anströmgeschwindigkeit)<br />

7


8<br />

Tabelle 3: Verlustbeiwerte ζ in Rohrbögen und Kniestücken<br />

ζ-Wert<br />

Saugleitung:<br />

Einlauf <strong>mit</strong> Sieb ζ ES1 = 1,0<br />

Krümmer (R = d) nach Tabelle 3 ζ K1 = 0,51<br />

Flachschieber (offen - Bauform 1) nach Tabelle 2 ζ F1 = 0,1<br />

Druckleitung:<br />

Rückschlagklappe nach Tabelle 2 ζ R2 = 0,35<br />

Flachschieber (leicht gedrosselt) nach Tabelle 2 ζ F2 = 1,2<br />

Krümmer (R = d) nach Tabelle 3 ζ K2 = 0,51<br />

Auslaufverlustbeiwert ζ A2 = 1,0<br />

Berechnung der Rohrreibungszahlen:<br />

Rauhigkeit k nach Tabelle 4 (Seite 9) für beide Rohre k = 0,08<br />

d 2 /k ~ 1000 d 1 /k ~ 1350<br />

Re = v d / ν (3)<br />

kinemat. Zähigkeit für H 2 O bei 20°C nach Tabelle 5 (Seite 10)<br />

Re 2 = 10,24 ⋅ 0,0831 ⋅10 6 = 8,5 ⋅ 10 5<br />

Re 1 = 6,08 ⋅ 0,1079 ⋅10 6 = 6,55 ⋅ 10 5<br />

Mit Bild 7 (Seite 11): λ 2 = 0,02 λ 1 = 0,019<br />

ν = 1,00 ⋅ 10 -6 m 2 /(s 2 K)


Tabelle 4: Mittlere Rauhigkeitserhebungen k (absolute Rauhigkeit) von Rohren in<br />

grober Abschätzung<br />

9


Tabelle 5:<br />

Verdampfungsdruck p D , Dichte ρ und kinematische Viskosität ν des Wassers bei<br />

Sättigung als Funktion der Temperatur t<br />

10


Bild 7: Rohrreibungsbeiwert λ als Funktion der REYNOLDS-Zahl Re und der relativen<br />

Rauhigkeit d/k<br />

11


12<br />

4. Berechnung der Anlagen-Förderhöhe<br />

H A = H geo + (v 2 2 – v 2 1 ) / (2g) + H V (4)<br />

H V = H V1 + H V2 (5)<br />

H V1 = (ζ ES1 + ζ K1 + ζ F1 + λ 1 l 1 / d 1 ) v 2 1 / 2g (6)<br />

= (1,0 + 0,51 + 0,1 + 0,019 ⋅ 6 / 0,1079) 6,08 2 / 2⋅9,81 = 5,03 m<br />

H V2 = (ζ R2 + ζ F2 + ζ K2 + ζ A2 + λ 2 l 2 / d 2 ) v 2 2 / 2g (7)<br />

= (0,35 + 1,2 + 0,51 +1,0 + 0,02 ⋅ 17 / 0,0831) 10,24 2 / 2 ⋅ 9,81 = 38,21 m<br />

H V = 43,24<br />

H A = 11 + (10,24 2 – 6,08 2 ) / (2g) + 43,24 m = 57,7 m<br />

5. Auswahl einer Pumpe<br />

Bild 8: Sammelkennfeld einer Spiralgehäusepumpen-Baureihe<br />

bei n = 2900 min -1<br />

1. Zahl: Nennweite des Druckstutzens; 2. Zahl: Laufradnenndurchmesser<br />

→ Spiralgehäusepumpe 80-200 <strong>mit</strong> n = 2900 min -1 .


13<br />

Bild 9: vollständige Kennlinie der Spiralgehäusepumpe 80-200<br />

Laufrad wird nicht abgedreht:<br />

D r<br />

= 219 mm<br />

P<br />

= 37,75 kW<br />

NPSH erf = 5,5 m<br />

η = 83,5%<br />

n q = 32,8 min – 1 <strong>mit</strong> Gleichung (1) → Mitteldruckrad<br />

Nachrechnung der Pumpenleistung:<br />

P = ρ g Q H / η = 998,2 ⋅ 9,81⋅ (200/3600) ⋅ 57,7 / 0,835 = 37500 W<br />

= 37,63 kW. (8)


14<br />

Bild 10: Pumpen- und Anlagenkennlinien<br />

6. Betriebsverhalten und Förderstromregelung<br />

Betriebspunkt:<br />

Schnittpunkt der Pumpenkennlinie <strong>mit</strong> der Anlagenkennlinie Bild 10<br />

Veränderung der Anlagenkennlinie<br />

• durch Änderung der Strömungswiderstände (z.B. durch Verstellen eines Drosselorgans,<br />

durch Einbau einer Lochblende oder einer Bypass-Leitung, durch Umbau oder<br />

Inkrustierung der Rohrleitungen)<br />

• durch Veränderung des statischen Förderhöhenanteils (z.B. durch eine andere Höhe des<br />

Wasserspiegels oder des Behälterdruckes).<br />

Veränderung der Pumpenkennlinie (nur für kavitationsfreien Betrieb)<br />

• durch eine Verstellung der Drehzahl,<br />

• durch Hinzuschalten oder Abschalten einer parallel oder in Serie betriebenen Pumpe,<br />

• durch Zuführung eines geringen Luftvolumenstromes in Saugleitung,<br />

• bei Pumpen <strong>mit</strong> radialen Laufrädern durch Verändern ihres Außendurchmessers,<br />

• bei Pumpen <strong>mit</strong> halbaxialen Laufrädern (Schraubenrädern) durch Vorschalten bzw.<br />

Verstellen eines Vordrallreglers,<br />

• bei Propellerpumpen durch Verstellen des Einstellwinkels der Propellerschaufeln.<br />

Mögliche Arten der Förderstromregelung bei der verwendeten Pumpenanlage:<br />

Drosselregelung,<br />

Drehzahlregelung,<br />

Bypassregelung,<br />

Zuführung ungelöster Luft<br />

Letzte Regelungsart scheidet aus verfahrenstechnischen Gründen aus.


15<br />

Drosselregelung:<br />

Bild 11: Veränderung des Betriebspunktes und Leistungsein-sparung beim<br />

Drosseln von Pumpen <strong>mit</strong> steigender Leistungskennlinie<br />

Durch Eindrosseln einer Armatur auf der Pumpendruckseite – Verlagerung der<br />

Anlagenkennlinie: H A1 wird steiler und geht in H A2 über. Bei konstanter Pumpendrehzahl<br />

verlagert sich der Betriebspunkt B 1 auf der Pumpenkennlinie nach B 2 zu kleinerem<br />

Förderstrom. Der Verlust ist noch akzeptabel, wenn der Regelbereich nur klein oder die<br />

Regelung nur selten erforderlich ist. Erzielte Leistungseinsparung: siehe unteren Teil von<br />

Bild 11.<br />

Kann geforderte Überlast von 10% eingestellt werden?<br />

Für Nennvolumenstrom wurde ζ F2geschlossen = 1,2 angenommen, im offenen Zustand ist<br />

ζ F2offen = 0,1.<br />

Die Anlagen-Förderhöhe <strong>mit</strong> den neuen (unterstrichenen) Werten:<br />

<strong>mit</strong> v 1 = 1,1 ⋅ 6,08 = 6,688 m/s<br />

v 2 = 1,1 ⋅ 10,24 = 11,264 m/s<br />

H V1 = (1,0 + 0,51 + 0,1 + 0,019 ⋅ 6 / 0,1079) 6,688 2 / 2⋅9,81 = 6,09m<br />

H V2 = (0,35 + 0,1 + 0,51 +1,0 + 0,02 ⋅ 17 / 0,0831) 11,264 2 / 2 ⋅ 9,81<br />

= 38,48 m


16<br />

H V = 44,57 m<br />

H A = 11 + (11,264 2 – 6,688 2 ) / (2g) + 44,57 m = 59,75 m<br />

Förderhöhe für den Überlastfall entsprechend der gestrichelten Anlagenkennlinie im Bild 10<br />

(Seite 14) → H A Diagramm = 54,5 m < H A .<br />

→ Überlast kann <strong>mit</strong> der vorhandenen Anlage nicht eingestellt werden.<br />

Eine Reduzierung des Widerstandswertes Δζ gesamt muss ΔH A = 59,75 m – 54,5 m = 5,25 m<br />

ergeben. Sie ist in erster Linie durch eine Reduzierung der Widerstandsbeiwerte in der<br />

Druckleitung (hier liegen höhere Geschwindigkeiten vor) zu erreichen. Mit ΔH V2 = ΔH A :<br />

HV 2<br />

⋅2 g 5,25⋅2⋅<br />

9,81<br />

Δ ς<br />

2<br />

= Δ =<br />

= 0,81<br />

2<br />

2<br />

(9)<br />

v 11,264<br />

2<br />

Der für den Überlastfall notwendige Unterschied im Widerstandsbeiwert des Flachschiebers<br />

beträgt<br />

Δζ = 1,2 – 0,1 + 0,81 = 1,91<br />

Welche Verlustleistung bei der Drosselregelung?<br />

Die Differenz im Förderhöhenverlust in der Druckleitung zwischen beiden Schieberstellungen<br />

beträgt<br />

ΔH V2 = Δζ ⋅ v 2 2 /2g = 1,91 ⋅ 10,24 2 / (2 ⋅ 9,81) = 10,21 m (10)<br />

und die daraus resultierende Verlustleistung<br />

P V = ρ g Q ΔH V = 998,2 ⋅ 9,81 ⋅ (200 / 3600) ⋅ 10,21 = 5,554 kW (11)<br />

Drehzahlregelung:<br />

Erläuterungen:<br />

Ähnlichkeitsgesetz (Affinitätsgesetz):<br />

Q 2 = Q 1 . n 2 /n 1 (12)<br />

H 2 = H 1 · (n 2 /n 1 ) 2 (13)<br />

P 2 = P 1 · (n 2 /n 1 )3 (14)<br />

Der Betriebspunkt B wandert auf der Anlagenkennlinie zu kleineren Förderströmen, wenn die<br />

Drehzahl entsprechend verkleinert wird.<br />

Einsparung ΔP 1 im Vergleich zur Drosselung: Bild 12 unten.


17<br />

Bild 12: Betrieb einer drehzahlverstellbaren Pumpe bei unterschiedlichen<br />

Anlagenkennlinien H A1 und H A2 . (Leistungseinsparungen ΔP 1 und ΔP 2 bei<br />

Halblast jeweils im Vergleich zur Drosselung)<br />

Die möglichen Leistungseinsparungen ΔP 2 sind in diesem Falle bei gleichen Förderströmen<br />

Q geringer als bei der Anlagenkennlinie H A1 . Der Leistungsgewinn gegenüber der<br />

Drosselung ist umso geringer, je größer der statische Anteil H A stat (also je kleiner der<br />

dynamische Anteil H A dyn ) ist.<br />

Berechnung:<br />

Mit Gleichung (13) von jetzt n nenn = 2900 min -1 auf<br />

n<br />

=<br />

n<br />

−1<br />

Q 2 = Q 1 . n 2 /n 1<br />

nenn<br />

Q<br />

Q<br />

nenn<br />

=<br />

2900<br />

220<br />

200<br />

= 3190 min<br />

Das ergibt eine parallel nach oben verschobene Pumpenkennlinie wie sie grün gestrichelt im<br />

Bild 10 dargestellt ist.


18<br />

Bild 10: Pumpen- und Anlagenkennlinien<br />

Die rot punktiert dargestellte Pumpenkennlinie ergibt zusammen <strong>mit</strong> der Anlagenkennlinie<br />

den Betriebspunkt bei 0,8 ⋅<br />

V &<br />

nenn<br />

(Teillast).


19<br />

Bypass-Regelung:<br />

Bild 13: Kennlinien und Betriebspunkte einer Pumpe <strong>mit</strong> fallender Leistungskennlinie<br />

bei der Förderstromregelung <strong>mit</strong>tels Bypass (bei einer Pumpe <strong>mit</strong> radialem<br />

Laufrad würde die Leistungskennlinie nach rechts ansteigen und diese Art<br />

der Regelung eine Mehrleistung verursachen.<br />

Der Betriebspunkt verschiebt sich von B 1 zum größeren Förderstrom bei B 2 ; der regelbare<br />

wird nicht genutzt. Diese Art der Förderstromregelung ist aus energetischen Gesichtspunkten<br />

nur dann sinnvoll, wenn die Leistungskennlinie <strong>mit</strong> steigendem Förderstrom abfällt,<br />

was bei großen spezifischen Drehzahlen (bei Schraubenrädern oder Propellern) der Fall ist<br />

(P 1 > P 2 ).


20<br />

6. Nachrechnung, ob NPSH vorh ausreicht<br />

(NPSH: Net Positive Suction Head)<br />

Erläuterungen:<br />

Aus ökonomischen Gründen muss man in der Praxis das Auftreten geringfügiger<br />

Kavitationsblasen meistens akzeptieren. Dabei kann das für zulässig erachtete Ausmaß der<br />

Kavitation <strong>mit</strong> bestimmten Kriterien definiert werden, z.B. ein Förderhöhenabfall der Pumpe<br />

von 3% als Folge der Kavitation wird zugelassen, siehe Bild 14<br />

Bild 14: Experimentelle Er<strong>mit</strong>tlung von NPSH erf<br />

für das Kriterium ΔH = 0,03 H kavitationsfrei<br />

Um dieses Kriterium nicht zu überschreiten, ist ein Mindest-NPSH-Wert erforderlich, der<br />

bereits in den NPSH erf -Kurven unter den QH-Kennlinien im Bild 9 in der Einheit m<br />

angegeben war.<br />

Es muss NPSH vorh > NPSH erf sein, siehe Bild 15.


21<br />

Bild 15:<br />

Abreißäste A 1 und A 2 der QH-Linie bei unzureichendem NPSH vorh :<br />

NPSH-Defizit im einfach schraffierten (Fall 1) und doppelt schraffierten Bereich (Fall 2). Nach<br />

Erhöhung von NPSH vorh (1) auf NPSH vorh (2) wird der nutzbare Betriebsbereich der Pumpe<br />

von Q 1 auf Q 2 vergrößert und der Betriebspunkt B erreicht.<br />

Berechnung:<br />

<strong>mit</strong><br />

NPSH vorh = (p I +p b – p D ) / (ρ g) – v 1 2 / 2g – H V1 + H zgeo<br />

Behälterdruck<br />

p I = 0 bar<br />

Atmosphärendruck p b = 1 bar nach Tabelle 5 (Seite 10)<br />

Dampfdruck p D = 0,02337 bar nach Tabelle 6 (siehe unten)<br />

Dichte ρ = 998,2 kg/m 3 nach Tabelle 5 (Seite 10)<br />

NPSH vorh = [(0 + 10 5 - 2337) / (998,2 ⋅ 9,81) – 6,08 2 / (2 ⋅ 9,81)<br />

– 5,03 + 3] m = 6,06 m<br />

NPSH vorh = 6,06 m > NPSH erf = 5,5 m<br />

Tabelle 6: Einfluss der topographischen Höhe über N.N. auf die Jahres<strong>mit</strong>telwerte des<br />

Luftdrucks und auf die jeweilige Siedetemperatur (1 mbar = 100 Pa)


22<br />

Zusatz:<br />

Aus wirtschaftlichen Gründen (kürzere Druckleitung) wird erwogen, die Pumpe alternativ so<br />

anzuordnen, dass sich die Pumpenwelle 2 m oberhalb des Flüssigkeitsspiegels des unteren<br />

Behälters befindet. Hier wäre noch Platz für die Pumpe. Dabei soll die bereits vorhandene<br />

Saugleitung wieder verwendet werden. Ist das möglich?<br />

NPSH vorh = [(0 + 10 5 - 2337) / (998,2 ⋅ 9,81) – 6,08 2 / (2 ⋅ 9,81)<br />

– 5,03 – 2,0] m = 0,15 m<br />

NPSH vorh = 0,15 m < NPSH erf = 5,5 m<br />

Diese Variante kommt nicht in Betracht, da die Gefahr der Zerstörung der Pumpe besteht.

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