Gleichstellungskonzept der Universitaet zu Luebeck - Universität zu ...
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<strong>Gleichstellungskonzept</strong> <strong>der</strong> Universität <strong>zu</strong><br />
Lübeck<br />
<strong>zu</strong>m Professorinnen-Programm des Bundes und <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>zu</strong>r För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Gleichstellung von Frauen und Männern in Wissenschaft und<br />
Forschung an deutschen Hochschulen
Abkür<strong>zu</strong>ngsverzeichnis<br />
CAU<br />
CHE<br />
CLS<br />
GB<br />
GM<br />
HSG<br />
LOM<br />
MF<br />
MIW<br />
MLS<br />
QM<br />
SS<br />
TNF<br />
UzL<br />
WS<br />
Christian-Albrechts-Universität (Kiel)<br />
Centrum für Hochschulentwicklung<br />
Computational Life Science<br />
Gleichstellungsbeauftragte<br />
Gen<strong>der</strong> Mainstreaming<br />
Hochschulgesetz<br />
Leistungsorientierte Mittelvergabe<br />
Medizinische Fakultät<br />
Medizinische Ingenieurwissenschaften<br />
Molecular Life Science<br />
Qualitätsmanagement<br />
Sommersemester<br />
Technisch-Naturwissenschaftliche Fakultät<br />
Universität <strong>zu</strong> Lübeck<br />
Wintersemester<br />
2
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort 4<br />
Einleitung / Zielset<strong>zu</strong>ng 5<br />
Übergreifende Ziele 5<br />
Grundzertifikat „Familiengerechte Hochschule“ 5<br />
Strategie Gen<strong>der</strong> Mainstreaming 6<br />
Qualitätssicherung / Qualitätsmanagement 7<br />
Frauenför<strong>der</strong>richtlinien / Gleichstellungsplan 9<br />
Gleichstellungsmaßnahmen in den einzelnen Bereichen 9<br />
Bereich: Akquirierung von Studentinnen 9<br />
Bereich: Karriere- und Personalentwicklung für<br />
Nachwuchswissenschaftlerinnen 12<br />
Bereich: Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen 14<br />
Zusammenfassung / Monitoring 15<br />
3
Vorwort<br />
Der Bund, die Län<strong>der</strong> und vor allem die Universitäten können es sich nicht leisten, leichtfertig<br />
auf 50 Prozent ihres geistigen und physischen Potenzials <strong>zu</strong> verzichten.<br />
Während bei den Studienanfängern und Studienanfängerinnen in Molekularbiologie und<br />
Medizin <strong>der</strong> Anteil an Studentinnen noch 70 bis 75 Prozent ausmacht, kehren sich diese<br />
Zahlen nach abgeschlossenem Studium und Promotion ins Gegenteil um. Noch bedenklicher<br />
sieht es in den technisch-mathematischen Fächern wie z. B. <strong>der</strong> Informatik aus, wo <strong>der</strong> Anteil<br />
an Studentinnen nur ca. 20 Prozent beträgt. Folge dieser Verengung ist ein ausgesprochener<br />
Mangel an weiblichen Hochschulkarrieren.<br />
Um dieses Problem nachhaltig <strong>zu</strong> lösen, haben wir bereits gleichstellungspolitische und<br />
familienfreundliche Maßnahmen ergriffen; wir bieten Mentoringprogramme an, för<strong>der</strong>n<br />
Frauen durch ein eigenes Habilitationsstipendium und sind Grundzertifikatsträger des Audits<br />
„Familiengerechte Hochschule“.<br />
Wir tragen als Universität Verantwortung für die Chancengleichheit von Frauen und Männern<br />
in Forschung und Lehre und verstehen aktive Gleichstellung als Wertschöpfung. Das<br />
Professorinnen-Programm des Bundes und <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> ist ein wichtiges Instrument für uns,<br />
unserem Ziel wie<strong>der</strong> ein Stück näher <strong>zu</strong> kommen.<br />
Prof. Dr. Peter Dominiak<br />
Rektor <strong>der</strong> Universität <strong>zu</strong> Lübeck<br />
4
Einleitung / Zielset<strong>zu</strong>ng<br />
„Im Focus das Leben“ bedeutet für die Universität <strong>zu</strong> Lübeck neben Forschung und Lehre<br />
gerade auch eine familienfreundliche und aktive Gleichstellungspolitik. Zentren dieser<br />
Bestrebungen sind:<br />
• Verbesserung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen für ein chancengleiches Arbeitsumfeld<br />
• Verbesserung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen <strong>zu</strong>r Vereinbarkeit von Studium / Beruf und<br />
Familie<br />
• Akquirierung junger Frauen für ein technisch-mathematisches Studium<br />
• karriereorientierte Nachwuchsentwicklung<br />
• Erhöhung des Frauenanteils im akademischen Mittelbau und in den<br />
Führungspositionen in Wissenschaft und Verwaltung<br />
• Etablierung <strong>der</strong> Strategie Gen<strong>der</strong> Mainstreaming als Querschnittsthema<br />
• Etablierung erprobter Instrumente <strong>zu</strong>r Qualitätssicherung als Querschnittsthema<br />
Für die Universität stellt eine auf vorhandene Strukturen abgestimmte, aktive<br />
Gleichstellungspolitik einen notwendigen Wirtschafts- und Standortfaktor dar.<br />
Das Profil <strong>der</strong> Universität <strong>zu</strong> Lübeck liegt im Bereich von Medizin und Medizintechnik,<br />
Informatik und Natur- und Lebenswissenschaften. Zum WS 2007/08 waren 2336 Studierende<br />
eingeschrieben, <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Studentinnen lag bei rund 53 Prozent. Der Anteil <strong>der</strong><br />
weiblichen Beschäftigten lag bei 50 Prozent, in <strong>der</strong> Wissenschaft bei 24 Prozent. Ein Drittel<br />
<strong>der</strong> Beschäftigten arbeitete in Teilzeit.<br />
Um die genannten Ziele <strong>zu</strong> erreichen und uns international als leistungsstarke,<br />
familienfreundliche Hochschule <strong>zu</strong> präsentieren, die aktive Gleichstellung lebt, haben wir auf<br />
verschiedenen Ebenen Maßnahmen und Konzepte erarbeitet, die sich untereinan<strong>der</strong><br />
verzahnen, ergänzen und tragen. Übergreifende Ziele runden das Konzept ab. Wir haben auf<br />
allen wissenschaftlichen Qualifikationsstufen Maßnahmen entwickelt, unser Schwerpunkt<br />
liegt dennoch in <strong>der</strong> Nachwuchsentwicklung.<br />
Übergreifende Ziele<br />
Grundzertifikat „Familiengerechte Hochschule“<br />
Sachstand: Unser Verständnis von „Familie“ ist innovativ, mit passgenauer aktiver<br />
Gleichstellung verknüpft und hat einen zentralen Stellenwert bei <strong>der</strong> Profilierung <strong>der</strong><br />
Hochschule. Als familienfreundlicher Standort wollen wir Eltern, aber vor allem Frauen<br />
Rahmenbedingungen schaffen, die ihnen die Vereinbarkeit von Studium / Beruf und Familie<br />
ermöglicht. Am 25. Februar 2008 hat die Universität das Grundzertifikat „Familiengerechte<br />
Hochschule“ erhalten.<br />
Die Projektkoordinierung für das Audit „Familiengerechte Hochschule“ ist strukturell im<br />
Präsidium <strong>der</strong> Universität verankert. Projektleiterin ist die hauptamtliche<br />
Gleichstellungsbeauftragte. Die Projektgruppe setzt sich aus Mitarbeitenden aller Bereiche<br />
<strong>der</strong> Universität <strong>zu</strong>sammen (Präsidium/Dekanate, Studierende, Zentrale<br />
Universitätsverwaltung, wissenschaftliche Mitarbeitende und technisch-administrative<br />
Mitarbeitende). Die Gleichstellungsbeauftragte berichtet regelmäßig dem Präsidium, den<br />
Dekanen und in den universitären Gremien über den aktuellen Stand <strong>der</strong> Umset<strong>zu</strong>ng. Alle<br />
Maßnahmen sind auf nachhaltige Verankerung in <strong>der</strong> Universität angelegt.<br />
5
Die Universität ist <strong>zu</strong>dem Mitglied im Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“.<br />
Handlungsperspektive: Bis 2011 werden alle Maßnahmen <strong>der</strong> Zielvereinbarung umgesetzt.<br />
Die Universität wird am Re-Audit teilnehmen und ihre familienbewussten Maßnahmen<br />
kontinuierlich weiterentwickeln.<br />
Maßnahmen: Die Zielvereinbarung 1 beinhaltet u. a. folgende Maßnahmen:<br />
• Weiterentwicklung und Flexibilisierung verschiedener Arbeitszeitmodelle sowohl für<br />
den wissenschaftlichen als auch für den technisch-administrativen Bereich<br />
• Unterstüt<strong>zu</strong>ng bei Dienstreisen/familienbezogene Dienstleistungen<br />
• (alternierende) Telearbeit<br />
• Weiterentwicklung des Rückkehrmanagements<br />
• Ausbau einer familienbewussten Hochschulphilosophie<br />
• Aufbau einer Veranstaltungsreihe „Karriere und Kind“<br />
• Ausbau einer kindgerechten Infrastruktur<br />
• Erweiterung <strong>der</strong> Betreuungsangebote für Kin<strong>der</strong> vor allem unter drei Jahren<br />
• Entwicklung einer familiengerechten Studienorganisation<br />
• familienför<strong>der</strong>nde Maßnahmen bei wissenschaftlichen Qualifikationen (vor allem<br />
Habilitation)<br />
Strategie Gen<strong>der</strong> Mainstreaming<br />
Sachstand: Männer und Frauen erleben Gesundheit und Krankheit auf unterschiedliche Weise.<br />
Seit 2004 wird regelmäßig als Wahlfach die Vorlesung „Gen<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Medizin“ angeboten.<br />
Die Veranstaltung verfolgt zwei Ziele: Zum einen, das aktuell erworbene Wissen <strong>zu</strong>r<br />
Unterschiedlichkeit in <strong>der</strong> Biologie <strong>der</strong> Geschlechter, <strong>zu</strong>m an<strong>der</strong>en die Gen<strong>der</strong>unterschiede<br />
von Gesundheit und Krankheit bei Frauen und Männern in <strong>der</strong> Lehre beson<strong>der</strong>s<br />
heraus<strong>zu</strong>stellen.<br />
Mit Ausnahme dieser Veranstaltung wurde die klassische Frauenför<strong>der</strong>ung an <strong>der</strong> Universität<br />
noch nicht durch die auf Nachhaltigkeit angelegte Strategie Gen<strong>der</strong> Mainstreaming ergänzt.<br />
Handlungsperspektive: Die Universität wird GM bei allen <strong>zu</strong>künftigen Maßnahmen vermehrt<br />
anwenden. Es soll eine paritätisch besetzte Gen<strong>der</strong>-AG ins Leben gerufen werden, die –<br />
geleitet und unterstützt von <strong>der</strong> Gleichstellungsbeauftragten – sämtliche universitäre<br />
Maßnahmen und Prozesse dahingehend untersucht, wie sie sich auf Männer und Frauen<br />
auswirken.<br />
Gen<strong>der</strong> Mainstreaming soll durch gezielte Sensibilisierung und Implementierung von<br />
Pilotprojekten <strong>zu</strong>m Querschnittsthema <strong>der</strong> Universität werden.<br />
Um Ungleichgewichte sichtbar machen und entsprechende Maßnahmen entwickeln <strong>zu</strong><br />
können, wird die geschlechtsspezifische Personalstatistik verbessert.<br />
Maßnahmen:<br />
• Sensibilisierung für Gen<strong>der</strong> Mainstreaming von top down <strong>zu</strong> bottom up<br />
• Installierung einer paritätisch besetzten Gen<strong>der</strong>-AG und Initiierung eines<br />
Pilotprojektes bis 2010<br />
• Verbesserung <strong>der</strong> geschlechtergerechten Personalstatistik<br />
1 Die komplette Zielvereinbarung ist dem Konzept beigefügt.<br />
6
Qualitätssicherung / Qualitätsmanagement<br />
Neben dem Audit „Familiengerechte Hochschule“ und <strong>der</strong> Strategie Gen<strong>der</strong> Mainstreaming<br />
wendet die Universität folgende Instrumente und Konzepte <strong>zu</strong>r Qualitätssicherung und <strong>zu</strong>m<br />
Qualitätsmanagement an:<br />
Sachstand: 1. Fakultätsinterne Evaluationen – Lehrveranstaltungen und Praktisches Jahr: An<br />
<strong>der</strong> Medizinischen Fakultät <strong>der</strong> UzL ist ein Onlinesystem <strong>zu</strong>r kontinuierlichen Evaluation <strong>der</strong><br />
Lehre etabliert, in welches alle Lehrveranstaltungen des Pflichtcurriculums und das Praktische<br />
Jahr einbezogen sind. Die Evaluation <strong>der</strong> Lehrveranstaltungen <strong>der</strong> Medizinischen Fakultät<br />
liegt im Verantwortungsbereich des Studiendekans. Für die Studierenden ist die Evaluation<br />
anonym und nicht an die Vergabe von Leistungsnachweisen gekoppelt.<br />
Alle Evaluationsergebnisse werden unter Beachtung datenschutzrechtlicher Vorschriften auf<br />
<strong>der</strong> Homepage des Studiendekanats veröffentlicht. 2 Zuvor werden sie den Direktorinnen und<br />
Direktoren <strong>der</strong> Institute und Kliniken mit <strong>der</strong> Möglichkeit <strong>der</strong> Stellungnahme vorgelegt. Die<br />
Evaluationsergebnisse werden bei <strong>der</strong> Leistungsorientierten Mittelvergabe (LOM)<br />
berücksichtigt.<br />
2. Externe Evaluationsverfahren: In den Jahren 2006/2007 wurde die Medizinische Fakultät<br />
<strong>der</strong> UzL durch den Verbund <strong>der</strong> norddeutschen Universitäten einer externen Evaluation nach<br />
nie<strong>der</strong>ländischem Modell unterzogen. Als Ergebnis dieser Begutachtung wurde ein<br />
Maßnahmenkatalog durch den Konvent verabschiedet, <strong>der</strong> sich <strong>zu</strong>rzeit in <strong>der</strong><br />
Umset<strong>zu</strong>ngsphase befindet. 3 Erfahrungsgemäß ist mit einer erneuten externen Begutachtung<br />
des Studiengangs frühestens nach fünf Jahren <strong>zu</strong> rechnen.<br />
Im Ranking des CHE, veröffentlicht im „ZEIT-Studienführer“ 2006 und 2007, erreichte die<br />
Universität im Bereich Humanmedizin von 41 bewerteten Universitäten Deutschlands und <strong>der</strong><br />
Schweiz Platz 1 („Exzellenz ohne Spektakel“), in <strong>der</strong> Informatik erreichte sie von 85<br />
bewerteten Universitäten einen <strong>der</strong> Plätze zwischen 2-8.<br />
3. Akkreditierung: Die an <strong>der</strong> Universität vorhandenen Studiengänge sind gemäß den<br />
Richtlinien des Akkreditierungsrates bei <strong>der</strong> Kultusministerkonferenz akkreditiert.<br />
4. Leistungsorientierte Mittelvergabe (LOM) an <strong>der</strong> Medizinischen Fakultät: Die LOM beruht<br />
auf fünf Säulen, die jeweils einen Satz inhaltlicher verwandter Parameter umfassen. Neben<br />
stark forschungsorientierten Bereichen wie Publikationstätigkeit und Drittmittelforschung,<br />
aber auch beson<strong>der</strong>en Aktivitäten in <strong>der</strong> Lehre, bietet die Nachwuchsför<strong>der</strong>ung Möglichkeiten<br />
<strong>zu</strong>r Honorierung gleichstellungsrelevanter Aktivitäten. Dies wird in <strong>der</strong> Praxis über eine<br />
höhere Bewertung von Habilitationen und beson<strong>der</strong>s qualifizierten Dissertationen weiblicher<br />
Kandidatinnen erzielt. Für das Jahr 2008 werden in <strong>der</strong> MF insgesamt 2,2 Mio. Euro für die<br />
LOM ausgeschüttet. Neben <strong>der</strong> ex post-Bewertung von Aktivitäten durch die LOM erfolgt<br />
eine <strong>zu</strong>kunftsorientierte Bewertung und Honorierung von Forschungsaktivitäten im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Forschungsför<strong>der</strong>ung. Hier erfreut sich die „Habilitationsför<strong>der</strong>ung für<br />
Wissenschaftlerinnen“ <strong>zu</strong>nehmen<strong>der</strong> Nachfrage.<br />
5. Drittmitteleinwerbung: Aus einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes 2005 4 liegt die<br />
UzL bei <strong>der</strong> Einwerbung von Drittmitteln pro Professor o<strong>der</strong> Professorin unter den<br />
2 www.medizin.uni-luebeck.de/evaluation/.<br />
3 www.medizin.uni-luebeck.de/pdf/evaluation/Nordverbund/Ergebnisbericht_fuer_VNU_2007-06-28.pdf.<br />
4 Monetäre Hochschulstatistische Kennzahlen des Statistischen Bundesamtes (Fachserie 11, Reihe 4.3.2).<br />
7
Universitäten bundesweit auf dem zweiten Platz. Je Institutsdirektor/Institutsdirektorin<br />
wurden 429 200 € eingeworben.<br />
6. Forschungsschwerpunkte / Exzellenzinitiative des Bundes und <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>zu</strong>r För<strong>der</strong>ung<br />
von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen: In Kooperation mit <strong>der</strong> CAU<br />
Kiel und dem Leibniz-Forschungszentrum für Medizin und Biowissenschaften Borstel hat die<br />
Universität das Exzellenzcluster „Inflammation @ Interfaces“ bewilligt bekommen. Unsere<br />
weiteren Forschungsschwerpunkte sind: Kardiovaskuläre Genomforschung, Endokrine<br />
Steuerung und Regulation sowie Biomedizinische Technologien.<br />
Handlungsperspektive:<br />
Zu 1 (Evaluation intern): Das Evaluationssystem an <strong>der</strong> UzL ist weitgehend etabliert, dennoch<br />
werden einige Aspekte <strong>zu</strong>r Verbesserung <strong>der</strong> Lehrqualität in Zukunft intensiviert werden.<br />
Zu 2 (Evaluation extern): Es sind kontinuierlich weitere Evaluationen – z. B. in <strong>der</strong><br />
Informatik – im Nordverbund geplant.<br />
Zu 3 (Akkreditierung): Die exzellente Qualität <strong>der</strong> Studiengänge wird aufrechterhalten<br />
Zu 4 (LOM): Da <strong>der</strong> Anteil weiblicher Studieren<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Medizin mittlerweile in den<br />
Anfangssemestern bei 70 Prozent, im „Promotionsstipendienprogramm Exzellenzmedizin“<br />
bei mittlerweile über 75 Prozent und bei den Neuanträgen 2008 noch höher liegt, soll<br />
sukzessive und darauf aufbauend eine höhere Beteiligung von Frauen an Habilitationen<br />
erreicht werden.<br />
Maßnahmen:<br />
Zu 1 (Evaluation intern):<br />
• Identifikation und zielgerichtete För<strong>der</strong>ung beson<strong>der</strong>s leistungsstarker o<strong>der</strong> -<br />
schwacher Studieren<strong>der</strong> durch die Einrichtung eines elektronischen Studienbuches,<br />
mit dem detaillierte Informationen über Studieneingang und -verlauf dokumentiert<br />
werden können<br />
• Verbesserung des Berufserfolges unserer Absolventen und Absolventinnen durch die<br />
Etablierung einer Absolventenbefragung<br />
• Verbesserung des Studienerfolges bei unseren Absolventen und Absolventinnen und<br />
<strong>der</strong> Campusatmosphäre durch die Etablierung eines geeigneten hochschuleigenen<br />
Auswahlverfahrens, welches einer wissenschaftlichen Evaluierung unterzogen wird<br />
• Erarbeitung eines umfassenden Konzeptes <strong>zu</strong>r Qualitätssicherung und -verbesserung<br />
<strong>der</strong> Lehre<br />
Zu 2 (Evaluation extern): Die Universität nimmt weiterhin regelmäßig an externen<br />
Evaluationen teil.<br />
Zu 3 (Akkreditierung):<br />
• Fortbildung <strong>zu</strong>m Thema „Akkreditierung und Gen<strong>der</strong>“ und sukzessive Etablierung<br />
von Gen<strong>der</strong>-Aspekten in die Studiengänge<br />
Zu 4 (LOM): Im Rahmen einer Anpassung <strong>der</strong> Zuweisungssysteme <strong>der</strong> beiden Medizinischen<br />
Fakultäten (UzL und CAU) wird erwähnte Handlungsperspektive angeglichen.<br />
Universitätsübergreifend sollen vermehrt Stärken und Schwächen analysiert werden (z. B.<br />
durch die Erstellung von Checklisten u. a. <strong>zu</strong>m Thema „Ceiling glass“ o<strong>der</strong> Kennzeichen<br />
einer gen<strong>der</strong>gerechten Organisation). Da<strong>zu</strong> wird eine Steuerungsgruppe QM aufgebaut, die<br />
interne Zielvereinbarungen mit einem integrativen Bestandteil Gleichstellung und GM<br />
erarbeitet.<br />
8
Frauenför<strong>der</strong>richtlinien / Gleichstellungsplan<br />
Sachstand: Seit über zehn Jahren haben wir an <strong>der</strong> UzL Frauenför<strong>der</strong>richtlinien. Daneben<br />
wurden Frauenför<strong>der</strong>pläne aufgestellt. Der letzte lief <strong>zu</strong>m WS 2005/06 aus und wurde auf<br />
Grund <strong>der</strong> Novellierung des HSG Schleswig-Holstein nicht weiterentwickelt.<br />
Handlungsperspektive: Es wird ein Gleichstellungsplan aufgestellt und dem Struktur- und<br />
Entwicklungsplan <strong>der</strong> UzL eingeglie<strong>der</strong>t.<br />
Maßnahmen:<br />
Die inhaltlichen Schwerpunkte des neuen Gleichstellungsplans werden sein:<br />
• Beseitigung <strong>der</strong> strukturellen Benachteiligung von Frauen<br />
• Erhöhung des Anteils von Frauen in wissenschaftlichen und an<strong>der</strong>en<br />
Führungspositionen, in welchen sie unterrepräsentiert sind<br />
• Erhöhung des Anteils von Frauen an den Studierenden in Fächern, in welchen sie<br />
unterrepräsentiert sind<br />
• Verbesserung <strong>der</strong> Gen<strong>der</strong>kompetenz auf allen Ebenen<br />
• Schutz vor Diskriminierung<br />
Der Gleichstellungsplan wird regelmäßig fortgeschrieben und nachhaltig in die Strukturen <strong>der</strong><br />
Universität verankert.<br />
Gleichstellungsmaßnahmen in den einzelnen Bereichen<br />
Bereich: Akquirierung von Studentinnen<br />
Entwicklung <strong>der</strong> StudienanfängerInnenzahlen im Studiengang Humanmedizin ab WS 2004/2005 5<br />
WS<br />
2004/05<br />
SS 2005 0<br />
WS<br />
2005/06<br />
SS 2006 0<br />
WS<br />
2006/07<br />
SS 2007 0<br />
WS<br />
2007/08<br />
Gesamt männlich % weiblich %<br />
212 80 37,7 132 62,3<br />
186 48 25,8 138 74,2<br />
181 60 33,2 121 66,8<br />
185 56 30,0 129 70,0<br />
Entwicklung <strong>der</strong> StudienanfängerInnenzahlen in Molecular Life Science (MLS) seit WS 2004/2005 6<br />
Gesamt männlich % weiblich %<br />
WS<br />
2004/05<br />
SS 2005 0<br />
WS<br />
2005/06<br />
SS 2006 0<br />
WS<br />
2006/07<br />
103 35 34,0 68 66,0<br />
83 29 34,9 54 65,1<br />
93 33 35,5 60 64,5<br />
5 Geschäftsbericht 2006, Zahlen des WS 2007/2008, Stand Oktober 2007, aus dem Studierenden-Service-Center.<br />
6 Ebd.<br />
9
SS 2007 0<br />
WS<br />
2007/08<br />
83 25 30,0 58 70,0<br />
Entwicklung <strong>der</strong> StudienanfängerInnenzahlen in Computational Life Science (CLS) seit WS 2004/2005 7<br />
Gesamt männlich % weiblich %<br />
WS<br />
2004/05<br />
SS 2005 0<br />
WS<br />
2005/06<br />
SS 2006 0<br />
WS<br />
2006/07<br />
SS 2007 0<br />
WS<br />
2007/08<br />
21 10 47,6 11 52,4<br />
20 7 35,0 13 65,0<br />
37 21 56,8 16 43,2<br />
43 22 51,0 21 49,0<br />
StudienanfängerInnenzahlen in den Medizinischen Ingenieurwissenschaften (MIW) WS 2007/2008 8<br />
WS<br />
2007/08<br />
Gesamt männlich % weiblich %<br />
43 25 58,1 18 41,9<br />
Entwicklung <strong>der</strong> StudienanfängerInnenzahlen im Studiengang Informatik ab WS 2004/05 9<br />
WS<br />
2004/05<br />
Gesamt männlich % weiblich %<br />
109 91 83,5 18 16,5<br />
SS 2005 2 2 100 0 0<br />
WS 99 74 74,7 25 25,3<br />
2005/06<br />
SS 2006 5 2 40,0 3 60,0<br />
WS 133 106 79,7 27 20,3<br />
2006/07<br />
SS 2007 0<br />
WS<br />
2007/08<br />
120 92 77,0 28 23,0<br />
Sachstand: Mit den Schwerpunkten Medizin und Medizintechnik, Informatik und den Naturund<br />
Lebenswissenschaften fehlen <strong>der</strong> Universität gerade in den technisch-mathematischen<br />
Fächern Studentinnen. Außer im Bereich MIW – <strong>der</strong> Studiengang begann an <strong>der</strong> Universität<br />
erst im WS 2007/2008 – stagnieren die Anteile <strong>der</strong> ohnehin wenigen Studienanfängerinnen.<br />
Um diese MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) für sie<br />
attraktiv <strong>zu</strong> gestalten, beginnen wir bereits vor dem Studium mit ihrer Akquirierung. Unter<br />
dem Dach <strong>der</strong> „Schülerakademie“ (SALÜ) wird seit Februar 2008 durch die<br />
fächerübergreifenden Projekte LOLA 10 , KiMM 11 , LIaS 12 und LIMa 13 die Zusammenarbeit mit<br />
7 Geschäftsbericht 2006, Zahlen des WS 2007/2008, Stand Oktober 2007, aus dem Studierenden-Service-Center.<br />
8 Zahlen des WS 2007/2008, Stand Oktober 2007, aus dem Studierenden-Service-Center.<br />
9 Geschäftsbericht 2006, Zahlen des WS 2007/2008, Stand Oktober 2007, aus dem Studierenden-Service-Center.<br />
10 LOLA (Lübecker Offenes Labor): Ziel ist, die Öffentlichkeit, aber speziell Schüler und Schülerinnen sowie<br />
Lehrer und Lehrerinnen in verständlicher Weise über aktuelle Entwicklungen im Bereich <strong>der</strong> so genannten<br />
Lebenswissenschaften <strong>zu</strong> informieren. Schülerinnen und Schüler erleben praktisch mo<strong>der</strong>ne Biowissenschaften<br />
und Chemie. Unter fachkundiger Anleitung kann selbstständig experimentiert werden. Momentan umfasst das<br />
Kursangebot 19 Experimentalkurse aus den Bereichen Mikrobiologie, Zellbiologie, Molekulargenetik, Gen- und<br />
10
Schulen ausgebaut und so vor allem um weiblichen Nachwuchs geworben. Den Schülerinnen<br />
und Schülern werden in „SALÜ“ Inhalte und Fragestellungen aus Forschung und Studium<br />
nahe gebracht, Berufsperspektiven vorgestellt und Informationen <strong>zu</strong>m Studienverlauf<br />
vermittelt. Die Schülerakademie ist eine zentrale Einheit <strong>der</strong> Universität und deshalb<br />
nachhaltig in <strong>der</strong>en Strukturen eingebunden.<br />
Unter www.train-biomedtec. o<strong>der</strong> in Form einer gleichnamigen Broschüre können sich<br />
Schülerinnen über Biotechnologie und Medizintechnik allgemein und an <strong>der</strong> UzL<br />
informieren. Von <strong>der</strong> Gesamtbreite <strong>der</strong> naturwissenschaftlichen und technischen Fächer<br />
wurden die beiden ausgewählt, weil sie gerade in Schleswig-Holstein eine nachhaltige Rolle<br />
spielen. Für Informationen über den Bereich dieser beiden Fächer hinaus gibt es auch<br />
Hinweise auf an<strong>der</strong>e Links für Schülerinnen.<br />
Die Universität beteiligt sich regelmäßig am „Girls-Day – Mädchen<strong>zu</strong>kunftstag“ im Bereich<br />
des beson<strong>der</strong>s frauenarmen Studiengangs Informatik. Dabei ist es <strong>der</strong> Universität gelungen,<br />
beson<strong>der</strong>s viele Mädchen mit Migrationshintergrund für ein technisches Studium <strong>zu</strong><br />
interessieren.<br />
Um noch gezielter Studierende auf die Universität aufmerksam <strong>zu</strong> machen, fand Ende<br />
2007/Anfang 2008 ein Auftaktgespräch und ein Workshop mit CHE-Consult in Lübeck statt.<br />
Nach Bestandsaufnahme und Diskussion über Erwartungen und Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Hochschulleitung, <strong>der</strong> Studiengangsleiter und Studierendenvertreter wurden erste Schritte <strong>zu</strong><br />
Marketingzielen vorgeschlagen und besprochen.<br />
Unter Fe<strong>der</strong>führung von Frau PD Dr. Angela Roth-Isigkeit fand 2007 eine Befragung <strong>zu</strong>r<br />
Situation Studieren<strong>der</strong> mit Kind an <strong>der</strong> Universität statt: „Kind im Studium – Studium mit<br />
Kind“. Anhand <strong>der</strong> dort gewonnen Daten und Aussagen kann <strong>zu</strong>künftig noch gezielter auf<br />
Probleme des studentischen Alltags mit Kind eingegangen, Lösungen gefunden und gezielt<br />
studentische Eltern für ein Studium an <strong>der</strong> Universität gewonnen werden.<br />
Handlungsperspektive: Zukünftig soll auf Grund unterschiedlicher Lebensbedingungen,<br />
Interessen und Lernformen vermehrt auf eine gen<strong>der</strong>gerechte Information und Werbung<br />
geachtet werden, um noch mehr Schülerinnen innerhalb <strong>der</strong> Schülerakademie adäquat<br />
ansprechen <strong>zu</strong> können.<br />
In weiteren Workshops mit CHE-Consult sollen vermehrt Werbungsstrategien <strong>zu</strong>r Erhöhung<br />
des Frauenanteils vor allem im Bereich <strong>der</strong> Informatik erarbeitet werden.<br />
Biotechnik, Evolution und Chemie. Begleitet werden die Kurse von Fachseminaren, in denen auch<br />
Informationen <strong>zu</strong> naturwissenschaftlichen Ausbildungs- und Studiengängen vermittelt werden. LOLA besteht<br />
bereits seit 2002.<br />
11 KiMM (Kids in Media and Motion): Schülerinnen und Schüler lernen mit den neuesten digitalen Medien. Es<br />
werden Medienprojekte mit körper- und raumbezogenen, digitalen, interaktiven Medien durchgeführt.<br />
Fe<strong>der</strong>führend ist das Institut für multimediale und interaktive Systeme (IMIS).<br />
12 LIaS (Lübecker Informatik an Schulen): Ziel ist die nachhaltige För<strong>der</strong>ung von interessierten und begabten<br />
Schülerinnen und Schülern im Fach Informatik. Im Rahmen von LIaS wurden bereits Informatiktage und<br />
Summerschools an <strong>der</strong> Universität durchgeführt.<br />
13 LIMa (Lübecker Initiative Mathematik): Ziel ist die nachhaltige För<strong>der</strong>ung von mathematisch talentierten und<br />
interessierten Schülerinnen und Schülern. Zentrale Aufgaben sind die Organisation und Durchführung von<br />
Schülerwettbewerben – 2008 erstmals bereits an Grundschulen – , die Gestaltung eines Mathematikclubs sowie<br />
die För<strong>der</strong>ung von vertiefter Berufsorientierung im Bereich Mathematik.<br />
11
Maßnahmen:<br />
• Ausbau des „Tags <strong>der</strong> offenen Tür in <strong>der</strong> Informatik“ und vermehrte Angebote <strong>zu</strong>m<br />
„Girls Day – Mädchen<strong>zu</strong>kunftstag“<br />
• Erarbeitung gezielter Marketingstrategien <strong>zu</strong>r Erhöhung des Frauenanteils in den<br />
Fächern <strong>der</strong> Informatik<br />
• Ausbau <strong>der</strong> Beratungsmöglichkeiten im Studierenden-Service-Center<br />
• gen<strong>der</strong>gerechte Informationsvermittlung in <strong>der</strong> Schülerakademie<br />
(Informationsvorbereitung durch GB und Gen<strong>der</strong>-AG z. B. nach 3R-Methode,<br />
Erarbeitung von Checklisten)<br />
Bereich: Karriere- und Personalentwicklung für Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
Studierendenzahlen an <strong>der</strong> Universität im WS 2007/08 14<br />
Gesamt männlich % weiblich %<br />
Studierende 2336 1089 46,6 1247 53,4<br />
Sachstand: Dass mehr Frauen an <strong>der</strong> Universität eingeschrieben sind und studieren, liegt an<br />
ihrem hohen Anteil in <strong>der</strong> Humanmedizin. An <strong>der</strong> Technisch-Naturwissenschaftlichen<br />
Fakultät, vor allem in den Fächern <strong>der</strong> Informatik, fehlen Studentinnen und<br />
Nachwuchswissenschaftlerinnen.<br />
Das fakultätsübergreifende Mentoringprogramm KIBEKA befasst sich speziell mit dem<br />
Thema Vereinbarkeit von Studium / Beruf und Familie. „KIBEKA – Kind – Beruf – Karriere“<br />
startete im Wintersemester 2007/2008 und hat eine einjährige Laufzeit. Momentan für<br />
Studentinnen konzipiert, soll es überarbeitet <strong>zu</strong>m nächsten Wintersemester auch für<br />
Nachwuchswissenschaftlerinnen angeboten werden. Ziel ist, anhand von Erfahrungsberichten<br />
etablierter Wissenschaftlerinnen mit Familie, junge Frauen für eine wissenschaftliche Karriere<br />
<strong>zu</strong> ermuntern. Die Themen im ersten Jahr befassten sich mit verschiedenen Karrierewegen<br />
von Frauen in Wissenschaft und Industrie, aber auch Kin<strong>der</strong>betreuung, Studienorganisation<br />
und Studienfinanzierung mit Kind.<br />
Promotionen an <strong>der</strong> Universität seit 2004 15<br />
Promotionen m w % MF m w % TNF m w %<br />
insgesamt<br />
gesamt<br />
gesamt<br />
2004 168 80 88 52,4 139 67 72 51,8 29 13 16 55,2<br />
2005 171 75 96 56,1 142 62 80 56,3 29 13 16 55,2<br />
2006 155 77 78 50,3 135 68 67 49,6 20 9 11 55,0<br />
2007 188 77 104 55,3 152 60 92 60,5 29 17 12 41,4<br />
Frauen promovieren an <strong>der</strong> Universität im Durchschnitt häufiger als Männer. Strukturierte<br />
Promotionsprogramme sind an <strong>der</strong> Universität in <strong>der</strong> Medizinischen Fakultät durch das<br />
„Promotionsstipendienprogramm Exzellenzmedizin“, dass Graduiertenkolleg „Strukturen und<br />
Mediatoren <strong>der</strong> Zellinteraktion“ und durch die im Rahmen <strong>der</strong> Exzellenzinitiative<br />
eingerichtete fakultätsübergreifende Graduiertenschule „Computing in Medicine and Life<br />
Sciences“ installiert. Alle Programme för<strong>der</strong>n gezielt den weiblichen Nachwuchs. Drei<br />
Graduiertenschulen werden <strong>der</strong>zeit beantragt. 16<br />
14 Stand Oktober 2007, Information des Studierenden-Service-Center.<br />
15 Information des Studierenden-Service-Center.<br />
16<br />
„Software Systems Engineering“ (Informatik, in Kooperation mit <strong>der</strong> CAU Kiel), „Modulation von<br />
Autoimmunität“ (TNF/MF/Leibniz-Institut für Medizin und Biowissenschaften Borstel), „Hypoxie induzierte<br />
Genexpession“ (TNF/MF).<br />
12
Bei Promotionsabschlüssen mit den Prädikaten summa cum laude bis magna cum laude (1,3)<br />
werden die Doktorinnen nach beruflichen Perspektiven und Interesse an einer<br />
wissenschaftlichen Laufbahn an <strong>der</strong> Universität befragt und ermutigt. Perspektivengespräche<br />
zwischen Instituts- und KlinikleiterInnen und wissenschaftlichen Mitarbeitenden sollen vor<br />
allem Nachwuchswissenschaftlerinnen <strong>zu</strong> einer Karriere ermuntern, aber auch<br />
Vereinbarkeitsfragen ansprechen.<br />
Habilitationen an <strong>der</strong> Universität seit 2004 17<br />
Habilitationen m w % MF m w % TNF m w %<br />
gesamt<br />
gesamt<br />
gesamt<br />
2004 29 25 4 13,8 27 23 4 14,8 2 2 0 0<br />
2005 23 19 4 17,4 19 16 3 15,8 4 3 1 25,0<br />
2006 20 16 4 20,0 17 14 3 17,6 3 2 1 33,3<br />
2007 21 14 7 33,3 20 13 7 35,0 1 1 0 0<br />
Großer Handlungsbedarf besteht trotz kontinuierlicher Erhöhung des Anteils noch immer<br />
beim Übergang von <strong>der</strong> Promotion <strong>zu</strong>r Habilitation. Es wird vor allem in <strong>der</strong> Humanmedizin<br />
deutlich, dass ein hoher Anteil Studienanfängerinnen und Studentinnen sowie ein<br />
vergleichsweise hoher Frauenanteil an Promotionen nicht gleichzeitig auch einen hohen<br />
Anteil an Habilitationen und noch weniger an <strong>der</strong> Beset<strong>zu</strong>ng von Professuren bedeutet.<br />
An <strong>der</strong> Medizinischen Fakultät gibt es seit 2003 eine spezielle Habilitationsför<strong>der</strong>ung für<br />
Wissenschaftlerinnen vorrangig mit Kin<strong>der</strong>n. Die För<strong>der</strong>dauer beträgt bis <strong>zu</strong> zwölf Monate,<br />
das För<strong>der</strong>volumen pro Teilnehmerin eine Personalstelle nach BAT IIa (insgesamt bis <strong>zu</strong> 60<br />
000 Euro). Es besteht auch die Möglichkeit, nur einen Teil des Geldes z. B. für die<br />
Kin<strong>der</strong>betreuung <strong>zu</strong> beantragen. An <strong>der</strong> Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät gibt es<br />
ein <strong>der</strong>artiges Programm <strong>zu</strong>rzeit noch nicht.<br />
Ein Mentoringprogramm für Nachwuchswissenschaftlerinnen an den Medizinischen<br />
Fakultäten, wo<strong>zu</strong> auch die Medizinischen Fakultäten im Nordverbund und somit auch die<br />
Medizinische Fakultät <strong>der</strong> UzL gehören, befindet sich <strong>zu</strong>rzeit im Aufbau. Die Medizinische<br />
Fakultät <strong>zu</strong> Lübeck soll in den nächsten Jahren <strong>zu</strong> einem passgenauen inhaltlichen<br />
Schwerpunkt werden. Ziel des Mentoringprogramms ist es, nachhaltig Doktorandinnen, junge<br />
Assistenzärztinnen und Wissenschaftlerinnen <strong>zu</strong> för<strong>der</strong>n, um mittelfristig den Frauenanteil in<br />
den Führungspositionen (W3, W2 und Chefärztinnen) deutlich <strong>zu</strong> erhöhen. Zielgruppen sind<br />
auf <strong>der</strong> einen Seite Doktorandinnen, Assistenzärztinnen, Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
(Mentees) <strong>der</strong> Medizinischen Fakultät und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite bereits habilitierte Ärztinnen<br />
o<strong>der</strong> Professorinnen (Mentorinnen).<br />
W1-Professuren als „Karrieresprungbrett“ beson<strong>der</strong>s für Frauen fehlen bislang an <strong>der</strong><br />
Universität.<br />
Das Career Center ist seit 2006 eine feste Einrichtung an <strong>der</strong> Universität und bietet Seminare<br />
und Workshops als berufsqualifizierende Maßnahme an. Zielgruppen sind Studierende,<br />
Absolventen und Absolventinnen und Mitarbeitende. In jedem Jahr gibt es spezielle Angebote<br />
für Frauen. Seit 1. Januar 2007 wird das Career Center in Kooperation mit dem Zentrum für<br />
Fernstudien und Weiterbildung betrieben.<br />
Das Studierenden-Service-Center machte Anfang des Jahres 2008 eine Umfrage <strong>zu</strong>r<br />
finanziellen Situation <strong>der</strong> Studierenden.<br />
17 Information des Studierenden-Service-Center.<br />
13
Handlungsperspektive: Zum einen müssen den Studentinnen und<br />
Nachwuchswissenschaftlerinnen verbesserte Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von<br />
Studium / Beruf und Familie angeboten werden, <strong>zu</strong>m an<strong>der</strong>en müssen sie durch weibliche<br />
Vorbil<strong>der</strong>, perspektivische und strukturelle Anreize <strong>zu</strong> einer wissenschaftlichen Karriere<br />
gerade nach <strong>der</strong> Promotion ermutigt werden. Eine kontinuierliche Begleitung und die<br />
Schaffung eindeutiger wissenschaftlicher Perspektiven an <strong>der</strong> Universität müssen etabliert<br />
werden.<br />
Es sollen nachhaltig Studiengänge als Teilzeitstudium angeboten werden.<br />
Es sollen vermehrt Graduiertenkollegs beantragt und gezielt W1-Professuren für Frauen<br />
geschaffen werden.<br />
Es soll ein eigener universitärer Bildungsfonds für bedürftige Studierende eingerichtet<br />
werden.<br />
Maßnahmen:<br />
• Ausbau einer Berufs- und Karriereplanungsberatung sowie <strong>zu</strong>r Vereinbarkeit von<br />
Studium / Beruf und Karriere zentral und dezentral: „Vom ersten Studientag <strong>zu</strong>r<br />
Professur“<br />
• Ausbau des KIBEKA-Mentoringprogramms<br />
• Ausbau des Weiterbildungsangebotes des Career Centers (Arbeitszeitmodelle,<br />
Entlastungsstrategien, Karriereplanung, Zeitmanagement)<br />
• Einrichtung mindestens eines Studiengangs auch als Teilzeitstudium<br />
• Etablierung eines Habilitationsstipendiums an <strong>der</strong> TNF<br />
• Implementierung des Mentoringprogramms für Nachwuchswissenschaftlerinnen an<br />
<strong>der</strong> MF<br />
• Einrichtung von W1-Professuren<br />
• Ausbau einer kindgerechten Infrastruktur<br />
• Ausbau <strong>der</strong> Betreuungsangebote beson<strong>der</strong>s für Kin<strong>der</strong> unter drei Jahren<br />
• Einrichtung eines Familienfonds<br />
• Einrichtung eines Bildungsfonds<br />
Bereich: Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen<br />
Professuren an <strong>der</strong> Universität<br />
Gesamt m w % MF m w % TNF m w %<br />
Gesamt<br />
gesamt<br />
C2/W1 1 1 0 0 0 0 0 0 1 1 0 0<br />
C3/W2 37 36 1 2,7 33 32 1 3,0 4 4 0 0<br />
C4/W3 53 50 3 5,7 32 30 2 6,2 21 20 1 4,8<br />
Sachstand: An <strong>der</strong> Universität sind Frauen in Spitzenpositionen am stärksten<br />
unterrepräsentiert. In allen diesen Bereichen und Projekten <strong>der</strong> Universität werden sie in<br />
Stellenausschreibungen nachdrücklich <strong>zu</strong>r Bewerbung aufgefor<strong>der</strong>t und motiviert. Die<br />
Ausschreibungstexte werden für Frauen ansprechend gestaltet.<br />
Promovierte Frauen werden auf verschiedenen Ebenen <strong>der</strong> Universität gecoacht und <strong>zu</strong> einer<br />
Habilitation motiviert; habilitierte Frauen, um sich auf ausgeschriebene Professuren <strong>zu</strong><br />
bewerben. Neue Mitarbeiterinnen werden nach Wunsch individuell <strong>zu</strong>r Vereinbarkeit von<br />
Beruf und Familie, aber auch <strong>zu</strong> Karrierestrategien beraten.<br />
14
Berufungsverfahren werden transparent durchgeführt und von <strong>der</strong> Universitätsleitung und den<br />
Gleichstellungsbeauftragten <strong>der</strong> Universität und Fakultäten begleitet. Alle Frauen, die die<br />
inhaltlichen Erfor<strong>der</strong>nisse auf die Stellenausschreibung erfüllen, werden eingeladen und bei<br />
gleicher Eignung und Befähigung vorrangig berücksichtigt. Dennoch gelingt es bislang nicht,<br />
mehr Frauen an die Universität <strong>zu</strong> berufen. Es fehlen vor allem finanzielle Ressourcen, um<br />
attraktive Angebote formulieren <strong>zu</strong> können. In Kooperation mit <strong>der</strong> CAU und <strong>der</strong> Universität<br />
Hamburg sucht die Universität konsequent nach Möglichkeiten für double-career-couples.<br />
Handlungsperspektive: Perspektivisch sollen Berufungsrichtlinien eingeführt werden, die<br />
neben fachlichen auch Sozial- und Gen<strong>der</strong>kompetenz und die Vereinbarkeit von Beruf und<br />
Familie berücksichtigen. Da<strong>zu</strong> gehört u. a. die Akzeptanz einer ungeraden Vita.<br />
In den nächsten Jahren soll <strong>der</strong> Frauenanteil <strong>der</strong> Professuren um bis <strong>zu</strong> 100 Prozent erhöht<br />
werden.<br />
Maßnahmen:<br />
• Proaktive Berufungsverfahren<br />
• Etablierung von Tenure Track<br />
• Einführung von Berufungsrichtlinien, die neben fachlichen auch Sozial- und<br />
Gen<strong>der</strong>kompetenz sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie berücksichtigen<br />
Zusammenfassung / Monitoring<br />
Da es nicht an Konzepten für eine aktive Gleichstellungspolitik, aber an finanziellen und<br />
personellen Ressourcen fehlt, will die Universität <strong>zu</strong> Lübeck die freiwerdenden Mittel für die<br />
Umset<strong>zu</strong>ng genannter Maßnahmen nutzen. Der Schwerpunkt liegt wegen <strong>der</strong> Beson<strong>der</strong>heit<br />
<strong>der</strong> so genannten „rush hour of life“ einerseits im Bereich <strong>der</strong> Nachwuchsentwicklung<br />
• Habilitationsstipendium (TNF)<br />
• Mentoringprogramm (MF)<br />
• Einrichtung von W1-Professuren (fakultätsübergreifend),<br />
an<strong>der</strong>erseits bei <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> familienfreundlichen Rahmenbedingungen<br />
• Ausbau einer kindgerechten Infrastruktur<br />
• Ausbau des Betreuungsangebotes für Kin<strong>der</strong> vor allem unter drei Jahren<br />
liegen.<br />
Alle Konzepte werden verstetigt und nachhaltig in die Strukturen und das Profil <strong>der</strong><br />
Universität integriert. Regelmäßige Berichterstattung in allen universitären Gremien,<br />
Monitoring und Erfolgskontrolle erfolgen konsequent und transparent durch das Präsidium<br />
<strong>der</strong> Universität.<br />
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