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PW 4-12 Ersteinführung einer Dringlichkeitseinschätzung in einer ...

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<strong>PW</strong> 4-<strong>12</strong><br />

<strong>Erste<strong>in</strong>führung</strong> <strong>e<strong>in</strong>er</strong> <strong>Dr<strong>in</strong>glichkeitse<strong>in</strong>schätzung</strong> <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>er</strong> Notfallambulanz für K<strong>in</strong>der– und<br />

Jugendheilkunde nach dem Manchester Triage System<br />

Fischmeister G., Eibler W., Wohlfahrt M.<br />

St. Anna K<strong>in</strong>derspital, A-1090 Wien<br />

E<strong>in</strong>leitung:<br />

Bei Sprachproblemen, vollen Warteräumen und zurückhaltenden Eltern besteht <strong>in</strong> jeder<br />

Notfallambulanz die Gefahr, dass e<strong>in</strong> gefährlicher Zustand unerkannt bleibt bzw. sich e<strong>in</strong> echter<br />

Notfall im Warteraum entwickelt.<br />

Methodik:<br />

Seit 1996, ausgehend von England, breitet sich e<strong>in</strong>e standardisierte Erste<strong>in</strong>schätzung <strong>in</strong> Europas<br />

Notfallambulanzen aus, das Manchester Triage System. Dabei wird die gesundheitliche Gefährdung<br />

beim Erstkontakt nach e<strong>in</strong>em symptombezogenen Entscheidungsbaum abgefragt und <strong>e<strong>in</strong>er</strong><br />

Dr<strong>in</strong>glichkeitsstufe von 1-5 zugeordnet. Die Reihung zur ärztlichen Untersuchung erfolgt entsprechend<br />

der mediz<strong>in</strong>ischen Notwendigkeit und nicht nach dem Zeitpunkt der Anmeldung. Niedrig e<strong>in</strong>gestufte<br />

PatientInnen (4-5) mit trivialen Problemen warten am längsten.<br />

Ergebnisse:<br />

Seit 2010 wird e<strong>in</strong>e Erste<strong>in</strong>schätzung nach dem Vorbild der MTS <strong>in</strong> unserer K<strong>in</strong>dernotfallambulanz <strong>in</strong><br />

Wien durchgeführt. Die Notwendigkeit ergab sich aus dem zunehmenden Patientenaufkommen bei<br />

gleichbleibenden Ressourcen und e<strong>in</strong>em Anstieg der Wartezeiten. Da wir nicht auf den bewährten<br />

Erstkontakt <strong>e<strong>in</strong>er</strong> erfahrenen Pflegeperson im E<strong>in</strong>gangsbereich verzichten wollten haben wir e<strong>in</strong>e<br />

schnelle Vortriage (ohne Messung der Vitalparameter) etabliert, die die Notwendigkeit und<br />

Dr<strong>in</strong>glichkeit zur vollen Triage und Messung der Vitalparameter festlegt.<br />

Die <strong>in</strong> der Pilotphase erhobenen Ergebnisse zeigen, dass diese Vortriage anfangs zur Übertriagierung<br />

(zu dr<strong>in</strong>glich) geführt hat, v.a. bei fiebernden und sehr kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dern. Die volle Triage mit Messung<br />

der Vitalparameter, Verabreichung von Fieber- und Schmerztherapie korrigiert diese Dr<strong>in</strong>glichkeit<br />

deutlich nach unten. Im Endeffekt wird die Mehrzahl der PatientInnen als wenig (66%) bzw. nicht<br />

dr<strong>in</strong>gend (2%) e<strong>in</strong>geschätzt.<br />

20<strong>12</strong> haben wir begonnen die Triage und die PatientInnendokumentation elektronisch durchzuführen.<br />

Die folgende Grafik zeigt wie gut die Vortriage <strong>in</strong>zwischen durch die zunehmende Akzeptanz,<br />

Anpassungen und Übung geworden ist (reduzierte Übertriagierung durch die Anpassung der<br />

Vorgaben bei fiebernden K<strong>in</strong>dern). Im Endeffekt wurden im Jahr 20<strong>12</strong> nur 13,5% der vortriagierten<br />

PatientInnen haupttriagiert.


Vortriage<br />

Vor- und Haupttriage<br />

2%<br />

6%<br />

0% 8%<br />

2%<br />

6%<br />

0% 6%<br />

20%<br />

27%<br />

57%<br />

66%<br />

Schlussfolgerung:<br />

E<strong>in</strong>e Umfrage hat gezeigt, dass die k<strong>in</strong>deradaptierte MTS vom Personal und PatientInnen/ Eltern gut<br />

angenommen und akzeptiert wird. Das MTS strukturiert die Abläufe unserer Notfallambulanz und<br />

verbessert die Sicherheit für die Patient<strong>in</strong>nen sowie die des Personals. Die digitale Dokumentation<br />

erhöht die Transparenz der Patientenbetreuung und bei Beschwerden kann die Intensität der<br />

Betreuungsdichte und -zeit sachlich und klar dargestellt werden.

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