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Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 1<br />

Überblick<br />

Experimente zur visuellen Suche beschäftigen sich damit, wie Reize<br />

durch das visuelle System hinsichtlich bestimmter Merkmale analysiert<br />

werden und welche Aufmerksamkeitsprozesse beteiligt sind.<br />

Themen:<br />

• Effiziente und ineffiziente visuelle Suche<br />

• Modell der Merkmalsanalyse<br />

• Experiment von Treisman & Souther<br />

• Praktikumsexperiment<br />

• Versuchsplan<br />

• Statistische Hypothesen<br />

• Versuchsaufbau<br />

• Vorzunehmende Auswertungen<br />

• Diskussion<br />

Literatur:<br />

Palmer, S.E. (1999). Vision Science: Photons to Phenomenology. Cambridge,<br />

MA: Bradford Books/MIT Press. (S. 554–557)<br />

Treisman, A. & Souther, J. (1985). Search Asymmetry: A Diagnostic for<br />

Preattentive Processing of Separable Features. Journal of Experimental<br />

Psychology: General, 144 (3), 285–310.


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 2<br />

Effiziente und ineffiziente visuelle Suche<br />

Beispiele für visuelle Suche im Alltag:<br />

• Eigenes Auto auf vollem Parkplatz<br />

• Person in Menschenmenge<br />

• Defektes Produkt bei Endkontrolle am Fließband<br />

Phänomen:<br />

• Effiziente visuelle Suche: Das gesuchte Objekt (Zielreiz, Target)<br />

istmühelos und schnell zu identifizieren, egal von wie vielen<br />

anderen Objekten (Distraktoren) es umgeben ist – das Objekt<br />

fällt unmittelbar auf“.<br />

”<br />

• Dauert das Auffinden des Zielreizes mit steigender Anzahl der Distraktoren<br />

immer länger, spricht man von ineffizienter Suche.<br />

Zu untersuchende Frage: Welche Ursachen in der visuellen<br />

Reizverarbeitung liegen diesem Unterschied zugrunde?<br />

Erste intuitive Ideen:<br />

• Zielreiz und Distraktoren müssen sich stark voneinander unterscheiden,<br />

damit die Suche effizient ist<br />

• Der Zielreiz muß ein besonders augenfälliges Merkmal“ besitzen,<br />

”<br />

das die Distraktoren nicht haben, kann diesen ansonsten aber<br />

ähnlich sein


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 3<br />

Theoretischer Hintergrund: Merkmalsanalyse<br />

• Erste Verarbeitungsschritte im visuellen System: Automatische<br />

Analyse des proximalen Reizes bzgl. weniger Basismerkmale (Primitives),<br />

z.B. orientierte Kanten oder Bewegung<br />

• Analyse bzgl. der Basismerkmale: Unabhängig voneinander in sog.<br />

Kanälen (z.B. einzelne Kantenorientierungen, Farbkontraste)<br />

• Reizanalyse bzgl. der Merkmale, für die ein eigener Kanal existiert:<br />

Keine fokussierte Aufmerksamkei notwendig, mit der der Reiz<br />

räumlich seriell abgetastet“ werden müßte. Geschieht automatisch,<br />

mit verteilter Aufmerksamkeit und räumlich<br />

”<br />

parallel.<br />

• Aus der resultierenden Beschreibung des Reizes in terminis der Basismerkmale<br />

entsteht eine komplexere Reizbeschreibung, z.B. hinsichtlich<br />

der möglichen 3D Struktur und Objektzusammensetzung.<br />

• Reizanalyse bzgl. aus Basismerkmalen zusammengesetzter“ Merkmale:<br />

Erfordert fokussierte Aufmerksamkeit =⇒ serielle Einzel-<br />

”<br />

vergleiche (z.B. grünes X vs. grüne O und rote X Distraktoren)<br />

Empirische Unterstützung:<br />

• Psychophysik: Z.B. Nacheffekte durch selektive Adaptation einzelner<br />

Kanäle<br />

• Physiologie: Kortikale Neuronen, die selektiv auf einzelne Reizeigenschaften<br />

reagieren (z.B. vertikale Kanten, horizontale Bewegung)


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 4<br />

Was ist ein ”<br />

Merkmal“?<br />

• Merkmale können entweder Teile eines Objekts ( Ahatein...“)<br />

”<br />

oder aber (quantitative) Eigenschaften eines Objekts entlang einer<br />

Dimension ( A ist . . .“) sein<br />

”<br />

• Die funktionellen Basismerkmale der Reizanalyse müssen nicht unbedingt<br />

direkt mit einfachen physikalischen Dimensionen korrespondieren<br />

(z.B. Farbkontrast vs. Energieverteilung über dem Spektrum)


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 5<br />

Experiment von Treisman & Souther<br />

Läßt sich effiziente Suche auf das Vorhandensein eines (potentiellen)<br />

Basismerkmals zurückführen?<br />

Konkretes Vorgehen:<br />

• Reizpaar, das sich voneinander nur im Vorhandensein des in Frage<br />

kommenden Merkmals unterscheidet (Q vs. O)<br />

• Zwei Suchen: (1) Reiz mit Merkmal ist der Zielreiz und Kopien<br />

des Reizes ohne Merkmal sind Distraktoren, (2) vertauschte<br />

Rollen<br />

• Jeweils drei verschiedene Anzahlen von Reizelementen (1, 6, 12)<br />

• Aufgabe der Vp: Möglichst schnell entscheiden, ob der entsprechende<br />

Zielreiz in der gezeigten Reizmenge vorhanden war<br />

• Erhoben: Jeweils Reaktionszeit und Richtigkeit der Entscheidung<br />

In beiden Suchaufgaben das gleiche Reizpaar =⇒ die zur richtigen Antwort<br />

notwendige Diskrimination zwischen Zielreiz und Distraktor ist in<br />

beiden Fällen die gleiche (symmetrische Aufgaben)


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 6<br />

Ergebnisse des Experiments von Treisman & Souther<br />

• Suche nach Q in einer Menge von O Distraktoren effizient, Suche<br />

nach O in einer Menge von Q Distraktoren jedoch ineffizient<br />

• Genauer: Die Reaktionszeit stieg bei der Suche nach einem O linear<br />

mit der Anzahl der Q Distraktoren an. Bei der Suche nach einem Q<br />

war die mittlere Reaktionszeit für jede Anzahl von O Distraktoren<br />

fast gleich – der Zielreiz sprang sofort ins Auge (Pop–Out).<br />

• Dies galt sowohl für Durchgänge, in denen tatsächlich ein Zielreiz<br />

vorhanden war, als auch für Durchgänge, in denen nur Distraktoren<br />

gezeigt wurden.<br />

• Suche nach Zielreiz ohne Merkmal (O): In Durchgängen ohne<br />

Zielreiz stieg die Reaktionszeit etwa doppelt so stark an wie in<br />

Durchgängen mit Zielreiz.<br />

• Suche nach Zielreiz mit Merkmal (Q): Keine Unterschiede in den<br />

mittleren Reaktionszeiten hinsichtlich der Durchgänge mit und ohne<br />

Zielreiz<br />

=⇒ Asymmetrische Ergebnisse bei symmetrischen Suchbedingungen


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 7<br />

Aus den Befunden abgeleitete theoretische Vorstellung<br />

• Beim Pop–Out von Zielreizen ist nicht die Unterschiedlichkeit von<br />

Zielreiz und Distraktoren entscheidend (diese ist in beiden Suchen<br />

identisch) sondern das Vorhandensein eines bestimmten Merkmals<br />

beim Zielreiz.<br />

• Die Suchasymmetrie legt nahe, daß das Merkmal, in dem sich Q und<br />

O Reize unterscheiden, vom visuellen System früh, automatisch und<br />

räumlich parallel mit verteilter Aufmerksamkeit erfaßt wird, m.a.W.<br />

ist das Merkmal ein Basismerkmal der visuellen Reizanalyse.<br />

• Theorie: Basismerkmale werden automatisch und räumlich parallel<br />

verarbeitet, zusammengesetzte seriell. Daten: Merkmal wird offenbar<br />

räumlich parallel verarbeitet. Schluß: Also ist das untersuchte<br />

Merkmal ein Basismerkmal.<br />

• Besitzt der Zielreiz kein Basismerkmal, das die Distraktoren nicht<br />

besitzen, werden alle Reize seriell untersucht, wobei die Suche abbricht,<br />

sobald der Zielreiz gefunden wurde (unterschiedlich starker<br />

Anstieg der RZ).


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 8<br />

Praktikumsexperiment<br />

Replikation des Experiments von Treisman & Souther. Fragestellungen:<br />

• Allgemein: Führt das die Reize Q und O unterscheidende Merkmal<br />

zu effizienter Suche?<br />

• Konkreter: Suchasymmetrie bei einer visuellen Suche nach einem Q<br />

in O Distraktoren vs. einer Suche nach einem O in Q Distraktoren?<br />

• Noch konkreter: Ist die Suche nach einem Q in O Distraktoren effizient<br />

und die Suche nach einem O in Q Distraktoren ineffizient?<br />

• Ist die Suche nach einem O in Q Distraktoren seriell mit Abbruch?<br />

Hypothesen:<br />

• Physiologische Befunde zur Existenz von Detektoren orientierter<br />

Kanten =⇒ das Q und O unterscheidende Merkmal ist ein Basismerkmal<br />

=⇒ verursacht Suchasymmetrie<br />

• Serielle Suche mit Abbruch, wenn Zielreiz ohne Basismerkmal, das<br />

die Distraktoren nicht besitzen


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 9<br />

Versuchsplan<br />

Unabhängige Variablen:<br />

• Typ des Zielreizes i: Zielreiz ohne Merkmal“ (i =0), Zielreiz mit<br />

” ”<br />

Merkmal“ (i =1)<br />

• Anzahl der dargestellten Reizelemente j: j =1, 3, 6, 9, 12<br />

• Suchziel k: Zielreiz nicht vorhanden“ (k =0), Zielreiz vorhanden“<br />

” ”<br />

(k =1)<br />

• Versuchsplan: Vollständig gekreuzt =⇒ 2 × 5 × 2 = 20 Kombinationen<br />

der Stufen der UVn (Faktorstufenkombinationen)<br />

Abhängige Variablen:<br />

• Reaktionszeit R ijk für die Entscheidung, ob der Zielreiz i bei j dargestellten<br />

Reizelementen mit Suchziel k vorhanden ist (Variable, auf<br />

die sich die inhaltlichen Hypothesen beziehen)<br />

• Richtigkeit der Entscheidung K ijk , ob der Zielreiz vorhanden ist<br />

(zur Kontrolle der instruktionsgemäßen Bearbeitung des Versuchs)


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 10<br />

Stichprobengröße und Störvariablen<br />

Stichprobengröße:<br />

• Ziel: Zuverlässige Schätzung der Erwartungswerte E(R ijk )für die<br />

Reaktionszeit =⇒ jeweils 20 Meßwiederholungen pro Bedingung<br />

=⇒ insgesamt 400 Datenpunkte<br />

• Übungsdurchgänge (nicht auszuwerten): Jeweils 20 pro Typ des<br />

Zielreizes =⇒ insgesamt 400 + 40 = 440 Reize zu bearbeiten<br />

Störvariablen:<br />

• Vorhersagbarkeit der Position von Zielreiz und Distraktoren =⇒<br />

Zufällige Positionierung<br />

• Kognitive Interferenz durch Wechsel des Zielreizes =⇒ Aufteilung<br />

der beiden Bedingungen in Blöcke mit separaten Übungsdurchgängen,<br />

balancierte Randomisierung der Reihenfolge der Blöcke zwischen<br />

den Vp<br />

• Lern- oder Ermüdungseffekte =⇒ gleichmäßige Verteilung auf Versuchsbedingungen<br />

durch Randomisierung der Reihenfolge


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 11<br />

Statistische Hypothesen<br />

Sei S die reine Suchzeit, U die Entscheidungszeit und A die Antwortzeit<br />

bei der Reaktion auf einen Reiz. Dann kann als Modell die Reaktionszeit<br />

R ihrem Entstehen nach folgendermaßen aufgeschlüsselt werden:<br />

R ijk = S ijk + U k + A<br />

Dabei sei angenommen, daß<br />

• die Suchzeit S sowohl vom Vorhandensein des Merkmals als auch<br />

von der Anzahl der Elemente und dem Suchziel abhängt. Sie wird<br />

deshalb mit ijk indiziert.<br />

• die Entscheidungszeit U nur vom Suchziel abhängt. Sie wird deshalb<br />

mit k indiziert.<br />

• die Antwortzeit A nicht von der Anzahl der Reizelemente und dem<br />

Suchziel abhängt.<br />

Fassen wir die Komponenten und damit R ijk als Zufallsvariable auf,<br />

so gilt für den Erwartungswert E(R ijk ) der Reaktionszeit:<br />

E(R ijk )=E(S ijk )+E(U k )+E(A)<br />

Wir betrachten nun die Erwartungswertdiagramme die sich aus den<br />

inhaltlichen Hypothesen ableiten lassen.


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 12<br />

Zielreiz mit Basismerkmal (i =1)<br />

Parallele Suche =⇒ Suchzeit unabhängig von der Anzahl der Reizelemente<br />

j und Suchziel k<br />

Damit kann S 1jk = T gesetzt werden, wobei T eine Zufallsvariable ist,<br />

die die Dauer der parallelen Suche beschreibt (unabhängig von j und k).<br />

Laut Modell gilt hier damit für den Erwartungswert E(R 1jk ):<br />

E(R 1jk )=E(T )+E(U k )+E(A)<br />

=⇒ Erwartungswerte auf parallelen Geraden (eine für k =0,einefür<br />

k =1) mit Steigung 0 und y-Achsenabschnitt E(T )+E(U k )+E(A).<br />

Der y-Achsenabschnitt der Geraden unterscheidet sich dabei um E(U 0 )−<br />

E(U 1 ), wobei keine Hypothese zur Größe dieses Unterschieds besteht.<br />

Reaktionszeit<br />

◽ ◽ ◽ ◽ ◽<br />

• • • • •<br />

Reizelemente j


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 13<br />

Zielreiz ohne Basismerkmal (i =0)<br />

Serielle Suche =⇒ Suchzeit abhängig von der Anzahl der Reizelemente j<br />

und vom Suchziel k<br />

Suchziel nicht vorhanden“ (k =0): Suchzeit ergibt sich aus j Vergleichen<br />

”<br />

zwischen Element und Zielreiz. Deshalb kann S 0j0 = T 1 + T 2 + ···+ T j<br />

gesetzt werden, wobei die T j unabhängige Versionen einer Zufallsvariable<br />

T sind, die die Vergleichszeit für ein Element beschreibt. Es gilt E(T 1 +<br />

T 2 +···+T j )=j·E(T ), der Erwartungswert der Suchzeit bei j Elementen<br />

ist also das j-fache des Erwartungswerts bei einem Element. Es folgt:<br />

E(R 0j0 )=j · E(T )+E(U 0 )+E(A)<br />

=⇒ Erwartungswerte liegen auf einer Geraden mit Steigung E(T ) und<br />

y-Achsenabschnitt E(U 0 )+E(A)<br />

Suchziel vorhanden“ (k =1): Der Erwartungswert der Suchzeit ergibt<br />

”<br />

sich als Produkt des Erwartungswerts der Anzahl der Vergleiche (j+1)/2<br />

und des Erwartungswert der Dauer für einen Vergleich E(T ). Es folgt:<br />

E(R 0j1 ) = j +1<br />

2 E(T )+E(U 1)+E(A)<br />

= j · 1<br />

2 E(T )+1 2 E(T )+E(U 1)+E(A)<br />

=⇒ Erwartungswerte liegen auf einer Geraden mit Steigung 1 2E(T ) und<br />

y-Achsenabschnitt 1 2 E(T )+E(U 1)+E(A)


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 14<br />

Zielreiz ohne Basismerkmal (i =0)<br />

Also unterscheiden sich die beiden Geraden in der Steigung um den<br />

Faktor 2 und im y-Achsenabschnitt um 1 2 E(T )+(E(U 0)−E(U 1 )), wobei<br />

keine Hypothese zur Größe dieses Unterschieds besteht.<br />

◽<br />

◽<br />

◽<br />

Reaktionszeit<br />

◽<br />

•<br />

◽<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Elemente j<br />

Statistische Hypothese: Die Erwartungswertverläufe entsprechen den dargestellten,<br />

aus den Modellvorstellungen abgeleiteten Verläufen. 1<br />

Die statistische Hypothese kann als bestätigt angesehen werden, wenn<br />

die beobachteten Mittelwertsverläufe nicht zu stark von den dargestellten<br />

Erwartungswertverläufen abweichen.<br />

1 Diese Hypothese ließe sich weiter formalisieren, jedoch werden dazu Hilfsmittel benötigt, die hier<br />

nicht zur Verfügung stehen.


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 15<br />

Versuchsaufbau: Suchreiz<br />

• Schwarze Reizelemente (Q, O: Durchmesser 1.4 ◦ , senkrechter Strich<br />

mit Länge 1.0 ◦ ) auf hellgrauer Darstellungsfläche (11.4 ◦ × 8.8 ◦ )vor<br />

schwarzem Hintergrund (Größe abhängig vom benutzten Monitor<br />

=⇒ selbst messen und angeben in ◦ visueller Winkel)<br />

• Gedankliche Aufteilung der Darstellungsfläche in eine Matrix aus<br />

4 × 4 gleichgroßen Feldern (2.85 ◦ × 2.2 ◦ )<br />

• Zufällige Besetzung der Felder durch die Reizelemente<br />

• Zufällige Anordung der Reizelemente innerhalb der Felder (=⇒ Verhindern<br />

von Überschneidungen der Elemente)<br />

• Beobachtungsabstand: ca. 50 − 70 cm (Im Programm einstellen)


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 16<br />

Versuchsaufbau: Zeitlicher Ablauf<br />

Experiment:<br />

1. Erster Versuchsblock (je nach Zuweisung Zielreiz mit Merkmal bzw.<br />

ohne Merkmal)<br />

2. Zweiter Versuchsblock (entsprechend umgekehrt)<br />

Versuchsblock:<br />

1. Instruktionsbildschirm bis Start durch Vp (Mausklick)<br />

2. 20 Übungsdurchgänge<br />

3. Instruktionsbildschirm bis Start durch Vp (Mausklick)<br />

4. 200 Experimentaldurchgänge<br />

Einzelner Durchgang:<br />

1. Zentriertes schwarzes Fixationskreuz (1.0 ◦ × 1.0 ◦ ) auf hellgrauer<br />

Darstellungsfläche vor schwarzem Hintergrund (1000 ms)<br />

2. Fixationskreuz, Ankündigungston (300 ms vor Suchreiz)<br />

3. Suchreiz (s.o.) bis Reaktion durch Vp (Mausklick)<br />

4. Hinweiston bei falscher Reaktion<br />

5. Rückmeldung: Reaktionszeit in ms, Richtigkeit der Reaktion.<br />

Nächster Durchgang durch Mausklick


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 17<br />

Vorzunehmende Auswertungen<br />

• Mittelwert und Standardschätzfehler für jede Faktorstufenkombination<br />

berechnen und in einer geeignet beschrifteten<br />

Tabelle eintragen<br />

• Für die vier Bedingungen, die sich aus der Kombination der UV<br />

Zielreiz und Suchergebnis ergeben, getrennt Regressionen von<br />

Reaktionszeit auf Anzahl der Reizelemente rechnen. Angabe<br />

der Regressionsgleichungen und der Determinationskoeffizienten<br />

• Aus den Regressionsgleichungen jeweils die Suchzeit pro Item in<br />

den vier Bedingungen angeben<br />

• Für die zwei Bedingungen der UV Suchergebnis getrennt jeweils<br />

eine geeignet beschriftete und ausreichend große Graphik<br />

erstellen, in der die Mittelwerte mit ±1 Standardschätzfehler und<br />

die zugehörigen zwei Regressionsgeraden abgetragen sind


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 18<br />

Zusatzauswertung (optional):<br />

• Lern– bzw. Übungseffekte: Zeitliche Aufteilung jeweils eines<br />

Blocks in vier Abschnitte à50Durchgänge =⇒ Vergleich pro Block<br />

von Mittelwerten der Reaktionszeit und Standardschätzfehler, Balkendiagramm<br />

der Mittelwerte mit ±1 Standardschätzfehler als Fehlerbalken<br />

• Fehlerauswertung: Instruktionsgemäße Durchführung durch Vp?<br />

Unterschiede zwischen Experimentalbedingungen?<br />

• Ausreißer: Auswertung wiederholen ohne Reaktionszeiten, die<br />

mehr als zwei Standardabweichungen entfernt vom Mittelwert<br />

liegen (vermutlich keine Realisierung der gemeinten ZVA =⇒<br />

Verzerrung)


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 19<br />

Darstellung von Versuchsaufbau und Auswertung<br />

• Was passiert im Experiment, wie läuft es ab?<br />

• Welche Störvariablen und Techniken zu ihrer Kontrolle?<br />

• Welche technischen Geräte wurden benutzt, was waren die Beobachtungsbedingungen?<br />

• Genaue Beschreibung der Reize<br />

• Kurze Beschreibung der Vp (Durchführung)<br />

Ziel: Lesbarkeit muß erhalten bleiben. Beschreibung muß ausreichen,<br />

um genaue Replikation durchzuführen und evtl. vorhandene Fehler im<br />

Aufbau aufzudecken.<br />

• Im Fließtext der Auswertung Beschreibung aller interessant erscheinenden<br />

Aspekte der Daten, ggf. Darstellung mit Hilfe von Tabellen<br />

und Graphiken. Interpretation in der Diskussion<br />

• Graphiken und Tabellen:<br />

– Formalia beachten (Tabellenüberschrift, Abbildungsunterschrift,<br />

Einheiten, Beschriftung, ...)<br />

– Druckdarstellung bei Graphiken beachten<br />

– Ziel: Lesbarkeit, Interpretierbarkeit erleichtern<br />

– Auf Abbildungen und Tabellen im Fließtext verweisen ( Wie in ”<br />

Abb. * ersichtlich wird, . . .“)


Empi I SS04 Pop–Out Suche (DW) 20<br />

Diskussion<br />

• Bewertung der Ergebnisse in Hinblick auf die Hypothesen (Wie gut<br />

stimmen die Mittelwertsverläufe mit den Erwartungswertverläufen<br />

überein? Linearität? =⇒ Höhe des Determinationskoeffizienten,<br />

schließen Fehlerbalkenintervalle Regressionsgerade ein?)<br />

• Bei nicht erwartungskonformen Ergebnissen: Gründe?<br />

• Ggf. erörtern:<br />

– Methodische Schwächen des Experiments<br />

– Schwierigkeiten bzw. Auffälligkeiten bei der Durchführung<br />

– Theoretische Unklarheiten bzw. Unzulänglichkeiten (z.B.: Was<br />

genau ist eigentlich beim verwendeten Reizpaar das unterscheidende<br />

Merkmal? Ist die Art der visuellen Suche in den Bedingungen<br />

mit/ohne Merkmal“ wirklich die gleiche?)<br />

”<br />

– Entwicklung alternativer Hypothesen oder Erklärungsmöglichkeiten<br />

– Vorschläge für Folgeexperimente, mit denen sich neue oder offen<br />

gebliebene Fragen klären ließen<br />

• Zusammenfassende Schlußfolgerung<br />

Literaturverzeichnis nicht vergessen, alle im Text zitierten Quellen auch<br />

aufführen sowie alle aufgeführten Quellen auch im Text zitieren!

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