Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...
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Wüstenberg 04.07. 11.08.2006 13:18 Uhr Seite 85<br />
B. Von der Religionskritik<br />
zur Religionslosigkeit<br />
1. Von der dialektisch-theologischen Religionskritik<br />
zur Rezeption <strong>des</strong> deutschen Historismus<br />
In Abschnitt A habe ich <strong>Bonhoeffers</strong> Weg von der Religionswürdigung<br />
zur Religionskritik nachgezeichnet. Die erste<br />
Veränderung im Religionsverständnis <strong>Bonhoeffers</strong> war zu<br />
interpretieren. Gegenstand der Untersuchung bildeten religionswürdigende<br />
und religionskritische Aussagen. Die Frage<br />
lautete: Woher stammen Würdigung und Kritik der Religion?<br />
Mit den Tegeler Briefen begegnen Aussagen, die sich<br />
nicht mehr vor dem Hintergrund der Liberalen oder der<br />
Dialektischen <strong>Theologie</strong> interpretieren lassen; Bonhoeffer<br />
tritt aus dem Schatten Barthscher <strong>Theologie</strong> und Religionskritik.<br />
Doch was tritt an die Stelle eines vermeintlichen<br />
›Offenbarungspositivismus‹? Was ersetzt die dialektischtheologische<br />
Entgegensetzung von Offenbarung und Religion?<br />
Bemerkenswert ist, daß Bonhoeffer weiter Barths<br />
Religionskritik ausdrücklich würdigt, auch wenn sie terminologisch<br />
nicht mehr begegnet. Statt der dialektischtheologischen<br />
Entgegensetzung von Offenbarung und Religion,<br />
wie sie noch in der ›Ethik‹ <strong>Bonhoeffers</strong> aufweisbar<br />
ist, sieht er in der Tegeler <strong>Theologie</strong> eine religionslose Zeit<br />
anbrechen. In diesem Abschnitt frage ich: Woher stammt<br />
<strong>Bonhoeffers</strong> Rede von der Religionslosigkeit?<br />
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