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Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...

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Wüstenberg 04.07. 11.08.2006 13:18 Uhr Seite 57<br />

2. Unter dem Einfluss der Dialektischen <strong>Theologie</strong><br />

leitend sahen, auch historisch artikulieren, wenn er im<br />

Lichte der Dialektischen <strong>Theologie</strong> einen allgemeinen Religionsbegriff<br />

für überholt erklärt:<br />

»Es kann keinen allgemeinen Begriff von Religion mehr geben« 65 .<br />

Möchte Bonhoeffer hier sagen, daß Religion ein geschichtlicher<br />

Begriff ist, der – durch die Deisten eingeführt – im<br />

Kulturprotestantismus seinen Höhepunkt erreicht und<br />

schließlich in der Dialektischen <strong>Theologie</strong> sein Ende findet?<br />

Können wir einen gedanklichen Bogen spannen vom Anfang<br />

der Vorlesung, an dem Bonhoeffer Religion historisch<br />

einführt, bis zu dieser Stelle, an der er Religion für geschichtlich<br />

überholt hält? In jedem Fall möchte ich festhalten,<br />

daß <strong>Bonhoeffers</strong> Einsicht von einem überholten<br />

»allgemeinen Begriff von Religion« aus der Dialektischen<br />

<strong>Theologie</strong> erwächst und mit K. Barths Religionskritik verbunden<br />

ist, ja sie radikalisierend in einen historischen Rahmen<br />

spannt.<br />

Der § 11 steht unter dem Titel ›Gott‹ (197 ff.) und gibt die<br />

<strong>Theologie</strong> Karl Barths wieder (schon die Überschrift ist<br />

bezeichnend!). Im folgenden § 12 (199 ff.) erklärt Bonhoeffer,<br />

warum <strong>Theologie</strong> »auf keinen Preis zu verwechseln (ist) mit<br />

65) GS V, 219 (Hervorh. R. W.). Ich folge in dem zitierten Satz dem<br />

Kompilationstext von O. DUDZUS. Der Text nach DBW 11, 199<br />

liest: »Keine allgemeine Begründung von Religion kann es mehr geben«<br />

(Hervorh. R. W.). Tatsächlich heißt es aber in der DBW 11 zugrundeliegenden<br />

Nachschrift von Joachim Kanitz an dieser Stelle:<br />

»Keinen allgem. Begr. v. Rel. kann es mehr geben« (Nl. B 1,1) Die<br />

Kanitz-Nachschrift läßt beide Lesarten zu: Begriff und Begründung.<br />

(Begriff bietet im Hinblick auf den Abschnitt die lectio<br />

difficilior!).<br />

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