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Eine Theologie des Lebens. Dietrich Bonhoeffers - Universität ...

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Wüstenberg 04.07. 11.08.2006 13:18 Uhr Seite 41<br />

2. Unter dem Einfluss der Dialektischen <strong>Theologie</strong><br />

»Hier tritt nun der tiefe Unterschied zwischen echtem Transzendentalismus<br />

und Idealismus zutage. War bei diesem (wie gezeigt)<br />

Offenbarung wesenhaft Religion als Konsequenz der Identifizierung<br />

von Ich und Sein, so tritt in Verfolg <strong>des</strong> transzendentalen<br />

Ansatzes bei<strong>des</strong> schroff auseinander. Gott ›ist‹ zwar nur im Glauben,<br />

aber Subjekt <strong>des</strong> Glaubens ist Er selbst. Darum ist Glaube etwas wesentlich<br />

anderes als Religion« (88).<br />

Religionskritik ist hier Kritik am Religionsverständnis <strong>des</strong><br />

Idealismus und erwächst aus der Anwendung <strong>des</strong> Phänomenalismus<br />

I. Kants, wie er am konsequentesten durch K. Barth<br />

in der <strong>Theologie</strong> vertreten wurde. Vor diesem Hintergrund<br />

ist auch die Aussage <strong>Bonhoeffers</strong> vom »theologische(n)<br />

Recht« zu verstehen, »mit dem K. Barth F. Schleiermacher die<br />

›große Verwechslung‹ von Religion und Gnade zum Vorwurf<br />

macht [...]« (153). Bonhoeffer bezieht sich wieder auf die ›Dogmatik<br />

im Entwurf‹,43 in <strong>des</strong>sen § 18 »Die Gnade und die Religion«<br />

(396 ff.) Karl Barth unter der Überschrift »Die große<br />

Verwechslung (Schleiermacher)« (402 f.) schreibt:<br />

»Der Schleiermachersche Mensch steht zum vornherein und immer<br />

vor Gott. [...] Wenn das Religion heißt, dann spielt das in einer anderen<br />

Welt als die Offenbarung. Das hat mit ihrer subjektiven Möglichkeit,<br />

mit der Gnade, mit der Ausgießung <strong>des</strong> heiligen Geistes<br />

nichts zu tun« (404). »Der Schleiermachersche homo religiosus hat –<br />

nichts ist vielleicht bezeichnender für ihn – kein Gegenüber« (405).<br />

K. Barth bleibt nicht bei einer Kritik von Religion stehen,<br />

wenn er unter »3. Gott und die Religion« (413 f.) fortfährt:<br />

»Kraft der Gnade Gottes, in der konkreten Wirklichkeit der Offenbarung,<br />

über die wir freilich keine Verfügung haben, die aber auf<br />

Grund göttlicher Verfügung auch für uns Wirklichkeit sein kann,<br />

43) Die folgenden Seitenzahlen beziehen sich auf die genannte Karl<br />

Barth Gesamtausgabe.<br />

41

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