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Abschlussbericht zum abba-Projekt - Unfallkasse Rheinland-Pfalz

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1. Zusammenfassung<br />

Beleidigungen, Bedrohungen, eine häufig schwierige Klientel, zu wenig Personal, Emotionsarbeit,<br />

eine komplizierte rechtliche Grundlage, unterschiedliche Qualifizierungen und Gehaltsstrukturen,<br />

verschiedene Dienstherren – man muss kein Psychologe sein um zu erkennen: die<br />

Arbeitsbedingungen in JobCentern sind nicht unbedingt gesundheitsförderlich. Ziel des <strong>Projekt</strong>s<br />

„<strong>abba</strong> - Arbeitsbelastungen und Bedrohungen in Arbeitsgemeinschaften nach Hartz IV“ war es,<br />

Präventionsmaßnahmen zu identifizieren, welche die Arbeitssituation der Beschäftigten verbessern<br />

und Übergriffe durch Kunden möglichst verhindern.<br />

Zunächst wurden die Arbeitsbedingungen in den JobCentern detailliert untersucht. Dazu wurden<br />

im Jahr 2008 die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von zwölf ARGEn schriftlich zu ihren Belastungen,<br />

Beanspruchungen und Beanspruchungsfolgen befragt. Insgesamt nahmen rund<br />

2.200 Beschäftigte an dieser Erstbefragung teil. Verglichen mit anderen Berufsgruppen ist nach<br />

dieser Erhebung in den JobCentern:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

die emotionale Belastung hoch<br />

die quantitativen Anforderung (Arbeitsmenge) hoch<br />

der Handlungsspielraum (Einfluss) bei der Arbeit sehr niedrig<br />

die Verbundenheit mit dem Arbeitsplatz sowie die Bedeutung der Arbeit sehr niedrig<br />

die emotionale Erschöpfung sehr hoch.<br />

Gewalt war in allen JobCentern ein Thema: Knapp 70 % der Befragten fühlten sich an ihrem<br />

Arbeitsplatz gelegentlich oder oft unsicher oder bedroht. Die häufigsten Übergriffe durch Kunden<br />

waren Beleidigungen und Verweigerungshaltungen. Schwere Übergriffe kamen nur selten<br />

vor.<br />

Die Ergebnisse der Erstbefragung und weiterer Analysen (Workshops mit Beschäftigten, Begehungen<br />

durch Aufsichtspersonen der <strong>Unfallkasse</strong>n, Analyse der Unfallmeldungen, Interviews<br />

mit Führungskräften etc.) bildeten die Grundlage für umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Arbeitsbedingungen und der Übergriffssituation.<br />

Im Frühjahr 2010 wurden die Beschäftigten ein zweites Mal befragt um festzustellen, ob sich die<br />

Arbeitssituation durch die umgesetzten Maßnahmen positiv verändert hat. Das Ergebnis: Insgesamt<br />

hat sich die Lage in den JobCentern leicht verbessert. Die Arbeitsbelastung wird zwar<br />

nach wie vor als hoch angesehen, aber die Bedrohungssituation ist nach Einschätzung der Befragten<br />

etwas entspannter als zwei Jahre zuvor.<br />

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