Abschlussbericht zum abba-Projekt - Unfallkasse Rheinland-Pfalz
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Datenerhebung, Dateneingabe und Auswertung liefen voneinander getrennt ab. Die ausgefüllten<br />
Fragebögen wurden extern erfasst. Die <strong>Projekt</strong>beteiligten erhielten zur Auswertung nur die<br />
erstellten (anonymen) Datensätze als Dateien. Bei der Auswertung selbst wurde streng darauf<br />
geachtet, dass keine Analysen für Gruppen mit weniger als zwölf Fällen vorgenommen wurden.<br />
So konnte sichergestellt werden, dass die Ergebnisse keine Rückschlüsse auf Einzelpersonen<br />
zulassen.<br />
3. Ergebnisse der Ersterhebung<br />
2.194 Beschäftigte aus zwölf ARGEn wurden im Zeitraum Januar 2008 bis Januar 2009 im<br />
Rahmen des „<strong>abba</strong>-<strong>Projekt</strong>s“ befragt. Die wichtigsten Ergebnisse dieser Ersterhebung sind im<br />
Folgenden kurz zusammengefasst, um auf Problemfelder hinzuweisen, die bei dem späteren<br />
Vergleich von Erst- und Zweiterhebung besonders zu berücksichtigen sind.<br />
Als wichtige Ressourcen der Arbeit wurden im Rahmen der Erstbefragung die soziale Unterstützung<br />
am Arbeitsplatz und das positive Gemeinschaftsgefühl ermittelt. Besonders hervorzuheben<br />
war auch – trotz vieler Belastungen – die überdurchschnittlich positiv ausgeprägte Arbeitszufriedenheit.<br />
Auf der Seite der negativ erlebten Belastungen für die Beschäftigten standen unter anderem die<br />
sehr hohen quantitativen Anforderungen, besonders in der Leistungsabteilung. Außerdem gaben<br />
die Befragten an, teilweise nur sehr geringen Einfluss bei der Arbeit zu haben und nur eine<br />
geringe Verbundenheit mit dem Arbeitsplatz zu erleben. Weitere negativ empfundene Belastungen<br />
waren unklare Zuständigkeiten, erlebte Rollenkonflikte und eine als gering erlebte Bedeutung<br />
der Arbeit. Letzteres wurde besonders aus den Vermittlungsabteilungen berichtet.<br />
Als Erlebenszustand, der oft am Ende einer langen Reihe von Belastungen am Arbeitsplatz<br />
steht, wurden auch Skalen der emotionalen Erschöpfung (als Teilaspekt des Burnoutsyndroms)<br />
erfasst. Hier ergeben sich für alle Bereiche durchweg erhöhte Werte, die in den Leistungsabteilungen<br />
insgesamt stärker ausgeprägt waren. Das Ausmaß psychosomatischer Beschwerden<br />
lag hingegen über alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinweg im Normbereich.<br />
Das durch Medienberichte <strong>zum</strong> Teil vermittelte Bild von ständig in Gefahr lebenden ARGE-<br />
Beschäftigten konnte durch die Ergebnisse der Ersterhebung insofern relativiert werden, als<br />
dass von extremen Bedrohungen wie Übergriffen und Gewalttaten eher selten berichtet wurde.<br />
Auch andere Übergriffe, <strong>zum</strong> Beispiel sexuelle Aggressionen oder Bedrohung mit einer Waffe,<br />
waren nur selten zu verzeichnen. Sie wurden etwa monatlich beobachtet.<br />
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