Allgemeine Erklärung über Bioethik und Menschenrechte - Unesco
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Entstehungsprozess <strong>und</strong> Bedeutung | 35<br />
schen Vorschlägen zum Aufbau solcher Ethikräte <strong>und</strong> zur Verbesserung ihrer<br />
Arbeitsweise aufgelegt 4 . Eine weitere Maßnahme wird darin bestehen, die ethische<br />
Schulung von jungen Wissenschaftlern <strong>und</strong> Experten zu fördern, damit sie lernen,<br />
wie ethische Aspekte in ihrer Arbeit zu berücksichtigen sind. Zu diesem Zweck<br />
wurden anschließend an die Expertentreffen in Budapest, Moskau <strong>und</strong> Split bereits<br />
existierende Ausbildungsprogramme identifiziert <strong>und</strong> dokumentiert; entsprechende<br />
Treffen in der arabischen Region <strong>und</strong> Asien werden folgen. Zudem werden Materialien<br />
für den Ethik-Unterricht entwickelt, z.B. eine Reihe interkultureller Fallbroschüren<br />
über die nach Aufklärung erteilte Einwilligung <strong>und</strong> ein Handbuch zur<br />
Vermittlung bioethischer Fragestellungen im Klassenzimmer 5 . Des Weiteren wurde<br />
im Dezember 2005 die Globale Ethikwarte (Global Ethics Observatory, GEO) aus<br />
der Taufe gehoben, die auf dem neuesten Stand gehaltene Informationen zu Experten<br />
<strong>und</strong> Institutionen wie <strong>Bioethik</strong>-Zentren, -Kommissionen <strong>und</strong> -Gesellschaften in<br />
den Mitgliedsstaaten zur Verfügung stellt 6 . Diese Datenbank enthält außerdem<br />
detaillierte Beschreibungen von Unterrichtsprogrammen, die beispielhaft vermitteln,<br />
wie die Bildung zu bioethischen Fragen gestaltet werden kann. Im Jahr 2006<br />
wird eine Datenbank mit Gesetzgebungen <strong>und</strong> Leitfäden auf dem Gebiet der <strong>Bioethik</strong><br />
hinzukommen, so dass politische Entscheidungsträger konkrete Daten vorliegen<br />
haben werden, wie andere Mitgliedsstaaten bioethische Fragestellungen<br />
regulieren <strong>und</strong> festschreiben. Diese Maßnahmen werden auch Anreize für die die<br />
Bildung von Expertennetzwerken in der <strong>Bioethik</strong> schaffen, so dass Fachkenntnisse<br />
<strong>und</strong> Erfahrungen zwischen den Mitgliedsstaaten geteilt <strong>und</strong> ausgetauscht werden<br />
können. Beispielsweise trafen sich Experten aus West- <strong>und</strong> Zentralafrika im Juli<br />
2005 auf den ersten regionalen <strong>Bioethik</strong>tagen (Journées de Bioéthique), um die<br />
Umsetzung der Erklärung zu diskutieren. Sie betonten die Notwendigkeit der Einführung<br />
von Ethikkursen in der universitären Lehre, der Einrichtung von Plattformen<br />
für die Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen, der Schaffung von<br />
Ethikräten <strong>und</strong> einer verstärkten Zusammenarbeit auf dem Feld der <strong>Bioethik</strong> 7 . Ein<br />
weiteres Beispiel ist die Konferenz „Ethics aro<strong>und</strong> the World“, die im Dezember<br />
2005 in Manila auf den Philippinen stattfand <strong>und</strong> die sich auf den Austausch von<br />
Informationen zu Ethik-Unterrichtsprogrammen <strong>und</strong> auf die Diskussion von Maßnahmen<br />
konzentrierte, die ethischen Fragen in der Ausbildung von Wissenschaftlern<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsexperten mehr Gewicht geben könnten. Die Erfahrung auf<br />
den Philippinen, die u.a. über einen Nationalen Ethikrat verfügen, kann andererseits<br />
auch anderen Mitgliedsstaaten zugänglich gemacht werden.<br />
Die genannten Beispiele zeigen, wie die äußerst unterschiedlichen Erfahrungen<br />
<strong>und</strong> Kenntnisse in den einzelnen Mitgliedsstaaten der UNESCO auf dem Feld der