Collectie Pohlsander - Arch - Artland Resource Collection for History
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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
Malter 2 Scheffel 1 Viertel 3 Becher Ländereien gehören. Schöne gibt für diesen Kotten an<br />
Monatschatz 2 Schill., Rauchschatz 1 Rth. und an die Geistlichkeit 3 Stück Garn.<br />
1803 berichtet der Vogt Block, dass zu Luenings Markkotten 1 Malter 3 Scheffel Ackerland<br />
gehören.<br />
1869 ist in der Grundsteuermutterrolle die größe des Kottens mit 7 Morgen angegeben. Die<br />
Stätte ist mit einem Steuerkapital von 18 Rth. 21 Gg. 1 Pf. zur Grundsteuer veranlagt.<br />
Wo das Luening oder Richterhaus gestanden hat, weiss sich heute (1960) niemand mehr zu<br />
erinnern. Die Lueningschen Ländereien sind dem Erbe Schöne einverleibt worden.<br />
Marbold.<br />
Auf das Alte sehen, mit dem Neuen gehen.<br />
Das Erbe Marbold liegt in der Bauerschaft Lechterke des Kirchspiels Badbergen, im schönen<br />
<strong>Artland</strong>e des einstigen Fürstbistums Osnabrück, und wurde in den Registern des 19.<br />
Jahrhunderts unter Nr.3. der Bauerschaft geführt. Die Villa oder das Collegium Lechterke<br />
wird zuerst in einer Urkunde von 977 genannt. Bei Erdarbeiten stiess man gegen Ende des<br />
19. Jahrhunderts auf dem Lienesche auf eine vorgeschichtliche Begräbnisstätte. Man fand<br />
Urnen, ein geschliffenes Steinbeil und einen Feuersteindolch. Dieser Fund zeigt, dass schon<br />
vor unserer Zeitrechnung die Siedlung bestanden hat. Nach den Geschichts<strong>for</strong>schern<br />
Moeser hiess der Ort früher "Liaetrichi" und nach H.A. Erhard "Liachtrichi". In dem<br />
bischöflichen Tafelregister von Osnabrück von 1240, welches aber einige Jahre älter zu sein<br />
scheint, heisst er Lechterke. Dr. Frommeyer sagt in "Das Osnabrücker Nordland", 2. Aufl.<br />
S.133., dass die Bauerschaft im Jahre 1249 "Lechtericki" hiess. In Urkunden von 1360, 1364,<br />
1365 und in jüngeren Nachrichten steht Lechterke. Nach Prof. Dr. Hermann Rothert soll<br />
Lechterke helle, lichte Reihe bedeuten. Der Patronymische Name und die Erbesqualität des<br />
Hofes zeigen an, dass das Erbe zu den ältesten Anlagen oder Siedlungen gehört. Wann der<br />
Hof geschaffen wurde kann nur vermutet werden.<br />
Die Vollerben Schöne, Marbold und der Markkotten Meyer liegen so dicht zusammen, dass<br />
man von einem "Drubbel" spricht. Urkundlich begegnet der Hof zuerst in dem schon<br />
erwähnten bischöflichen Tafelregister von um 1240 als "mansus Markboldi".<br />
1240. In diesem Tafelregister werden 5 Höfe in Lechterke aufgeführt. Rotbert, Schone und<br />
Ruwe unterstanden als Hausgenossen dem Meyer zu Bergfeld, während Hildebrand und<br />
Marbold dem Meyer zu Devern unterstanden. (Möser Bd.VIII. S.380/81 und 387.)<br />
Hof und der Aufsitzende Bauer waren also eigen an den Landesherrn. Der Hals des<br />
Leibeigenen war nicht frei, alles was der Bauer erwarb, erwarb er seinem Herrn. Ohne<br />
Zustimmung der Gutsherrschaft konnte er den Hof nicht verlassen und ihn auch nicht mit<br />
Schulden belasten. Er hatte Auffahrt, Sterbefall und Freibrief zu dingen. In dieser<br />
Landesherrlichen Leibeigenschaft ist der Bauer und ist der Hof in der Eigenbehörigkeit bis zu<br />
der im Jahre 1840 erfolgten Ablösung geblieben.<br />
1364, nach langem schweigen, hören wir wieder den Hof erwähnt, als die Brüder Schweder<br />
und Bertram von Dorne ihrem Lehnsherrn, dem Grafen Christian von Delmenhorst, zu<br />
Gunsten des Bernhard von Schnetlage auf den Zehnten von 12 Höfen, unter welchem auch<br />
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