Collectie Pohlsander - Arch - Artland Resource Collection for History

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander 1819 verstarb der Gutsherr Caspar Joseph Freiherr von Weichs. Als auch die hinterlassene Witwe verstorben war, fiel der Rittersitz Lonne an Maria Anna von Weichs verheiratet mit Maximilian Ferdinand Freiherr von Ascheberg zu Venne, und Anna Maria Therese von Weichs, verheiratet mit Maximilian Ferdinand Freiherr von Droste-Senden. Diese beiden Frauen waren Caspar Joseph Freiherr von Weichs's Nichten, Töchter seines Bruders Clemens August von Weichs. 1828 wurde Frau von Droste-Senden abgefunden, sodass nunmehr Maximilian Ferdinand Freiherr von Ascheberg alleiniger Besitzer des Gutes Lonne war. 1856 sein Sohn und Erbe Matthias Freiherr von Ascheberg zu Ihorst verkauft Lonne für 30600 Thl. dem Gutsbesitzer Carl Engelen zu Oedinghausen. 12.7.1873, veräusserte August Engelen, Sohn des Carl Engelen, den Herrensitz an den Landgerichtsrat Ernst Mittweg in Essen a.d. Ruhr für 54652 Thl., der im Jahre 1883 auf Lonne seinen Wohnsitz nahm. 1883 liess Ernst Mittweg das Herrenhaus, wie es sich uns im Jahre 1963 zeigt, errichten. Die am östlichen Giebel des Herrenhauses angebrachte Jahreszahl 1230 als Gründungsjahr des Sitzes Lonne kann keiner ernsten Prüfung standhalten, da zu dieser Zeit noch keine Landesburgen bestanden und auch keine Dienst- und Burgmannsgeschlechter auftreten. Ernst Mittweg hat für die Kulivierung der Moore und für die Aufforstung der Oedländereien im Kreise Bersenbrück, dessen Abgeordneter er war, viel getan. 18.12.1900 verstarb Ernst Mittweg auf Gut Lonne. Seine 3 Töchter erbten zu gleichen Teilen. a) Marie Mittweg, Ehrenstiftsdame zu Lonne. b) Josephine von Humann geb. Mittweg, in Oldenburg. c) Lilly Gatzen geb. Mittweg, in Aachen. Von diesen Frauen erbte der Sohn der letzteren, Major A.D. Gatzen, den Lonner Rittersitz, dessen Nachkommen noch 1963 Eigentümer sind. 21.11.1781 ist Clemens August Freiherr von und zu Weichs zu Cortlinghausen, Besitzer und Inhaber des Hauses Lonne gestorben. Sein Bruder Joseph Freiherr von Weichs ergreift Besitz von Lonne und gibt Handlunsvollmacht an den Notar Theodor Henrich Eick in Fürstenau. Der Rentmeister Naber übernimmt unter den üblichen Zeremonien. Rep.958. Fürst. Nr.5. S.47. Notariatsprotocoll Eick St.A.O. Lüdeling, Halberbe in Vehs. Luedeling, der Classification der Bauernhöfe nach, ein Halberbe, ist in der Bauerschaft Vehs des Kirchspiels Badbergen im schönen Artland belegen. In den Steuerregistern des 19. Jahrhunderts wird es in der Bauerschaft sub Nr.11. geführt. Die alte Einteilung der Erbenhofe in Voll- und Halberben rührt daher, dass die Halberben zur Nutzung der gemeinen Mark in einem geringeren Masse als die Vollerben berechtigt waren. Sie besassen keine volle "Ware" in der Mark. Die Halberben sind oft jünger als die ganz- oder Vollerben und vielfach durch Teilung von Fronhöfen und Vollerben entstanden. Die Vollerben und Halberben sind die ursprünglichen Siedler. Aus ihrer Mitte gingen jährlich die Burrichter oder Bauerrichter hervor. Die Bauerschaft Vehs, was Viehweide oder Viewald bedeutet, wird urkundlich erst 1219 erwähnt, denn schon zu dieser Zeit gehörten die Herren von Vees 1. 0 ARCH 21-9-2011 50 / 293

FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander zu der bischöflichen Burgmannschaft in Iburg. Die Bauerschaft dürfte aber weit älter sein als die erste urkundliche Erwähnung ausweist, und bereits in der altsachsischer Zeit bestanden haben. Sie begegnet in den alten Urkunden und Registern uns als; Ves, Vees, Vess, Veiss, Weiss, Vehes, Vehs u.s.w. Der amtliche Hofname ist; Halberbe Luedeling. In der Umgangsprache heisst es Lueeling. Der Name ist patronymisch und wird eine Ableitung von Lueder oder Luedeke sein. Dr. Middendorf in Erlangen sagt 1896 in Heft 5. des Vereins für Geschichte und Alterskunde des Hasegaues; Luedeling, genannt Lueling. Vom alten Namen Liudo (4. Jahrhundert); dieser von ahd. "Liut Volk, Leute, as. Liudi". Mit sicherheit kann aber solches nicht bewiesen werden. 1231 gehörte das Erbe bzw. Halberbe Luedeling in Vehs zum Ausstattungsgut des Klosters Bersenbrück. (Quelle; St.A.O. Msc.161b.) 1278 in Vigilia Katrinae verglich sich das Kloster Bersenbrück durch den Probst zu Boerstel und den Pfarrer zu Badbergen unter Teilnahme des verbündeten Ritters Otto Proyt mit den Männern von Langen und Ves um einen Wasserlauf, den diese gegraben hatten, dahin, dass der Schaden, den "Wernsen Muehle" zu Talge erlitte, jährlich mit 18 Scheffel Hafer vergütet werden soll. Es heisst in dieser Urkunde; "Cives vero de Langen, et Ves, pro restando dampni, quod claustrum et domus Wernzen ex inundatione aquae ipsiua rivi in Molendino, in agris sustinere poterunt XVIII modios avenae per mensuram Barbergensem praedicto claustro in vigilia beati martini Episcopi annis singulis solvere et ad claustrum ducere sub excommunicatione promiserunt". (Quelle; Archiv des Klosters Bersenbrück) 1365 übertrug das Kloster den Hof Luedeling ... "proprietatem domus in Berchvelde site in parrochia Batberghen"... den Grafen Christian und Conrad von Oldenburg. (Quelle; St.A.O. Rep.15. 1365.) Um 1429 war das Halberbe Luedelink to Vees Eigentum des Knappen Johannes von Lulle. (Quelle; St.A. Quak. Einkünfte von St.Anton.) Johannes von Lulle vererbte es an Hille Radersche, in deren Besitz es 1449 genannt wird. 1490 de Bursscop to Ves. Johan to Ludelinnck; 6 Pferde, 4 Ochsen, 7 Kühe, 3 Rinder, 17 Schweine, und zahlt dafür 1 Mark 2 Schill. Quelle; St.A.O. Abschn.88. 3. S.43. Viehsch. Reg. 1490. 1507 ist der Hof eigen an Johan von Sudholte. (Quelle; St.A.O.) 1512, Wernse to Ludynck, 6 Schill. Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. S.61. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O. 1511-1539 dt. marcam Zwaneke to Ludelinnck 3 Mark, 20 Schill. Der letztere Betrag wird für Familiengehörige über 12 Jahr und Dienstleute gezahlt worden sein. Rep.100. Abschn.89. 1. Kopfsch. Reg. 1511-1539 St.A.O. 1. 0 ARCH 21-9-2011 51 / 293

FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

1819 verstarb der Gutsherr Caspar Joseph Freiherr von Weichs. Als auch die hinterlassene<br />

Witwe verstorben war, fiel der Rittersitz Lonne an Maria Anna von Weichs verheiratet mit<br />

Maximilian Ferdinand Freiherr von Ascheberg zu Venne, und Anna Maria Therese von<br />

Weichs, verheiratet mit Maximilian Ferdinand Freiherr von Droste-Senden. Diese beiden<br />

Frauen waren Caspar Joseph Freiherr von Weichs's Nichten, Töchter seines Bruders Clemens<br />

August von Weichs.<br />

1828 wurde Frau von Droste-Senden abgefunden, sodass nunmehr Maximilian Ferdinand<br />

Freiherr von Ascheberg alleiniger Besitzer des Gutes Lonne war.<br />

1856 sein Sohn und Erbe Matthias Freiherr von Ascheberg zu Ihorst verkauft Lonne für<br />

30600 Thl. dem Gutsbesitzer Carl Engelen zu Oedinghausen.<br />

12.7.1873, veräusserte August Engelen, Sohn des Carl Engelen, den Herrensitz an den<br />

Landgerichtsrat Ernst Mittweg in Essen a.d. Ruhr für 54652 Thl., der im Jahre 1883 auf<br />

Lonne seinen Wohnsitz nahm.<br />

1883 liess Ernst Mittweg das Herrenhaus, wie es sich uns im Jahre 1963 zeigt, errichten. Die<br />

am östlichen Giebel des Herrenhauses angebrachte Jahreszahl 1230 als Gründungsjahr des<br />

Sitzes Lonne kann keiner ernsten Prüfung standhalten, da zu dieser Zeit noch keine<br />

Landesburgen bestanden und auch keine Dienst- und Burgmannsgeschlechter auftreten.<br />

Ernst Mittweg hat für die Kulivierung der Moore und für die Auf<strong>for</strong>stung der Oedländereien<br />

im Kreise Bersenbrück, dessen Abgeordneter er war, viel getan.<br />

18.12.1900 verstarb Ernst Mittweg auf Gut Lonne. Seine 3 Töchter erbten zu gleichen Teilen.<br />

a) Marie Mittweg, Ehrenstiftsdame zu Lonne.<br />

b) Josephine von Humann geb. Mittweg, in Oldenburg.<br />

c) Lilly Gatzen geb. Mittweg, in Aachen.<br />

Von diesen Frauen erbte der Sohn der letzteren, Major A.D. Gatzen, den Lonner Rittersitz,<br />

dessen Nachkommen noch 1963 Eigentümer sind.<br />

21.11.1781 ist Clemens August Freiherr von und zu Weichs zu Cortlinghausen, Besitzer und<br />

Inhaber des Hauses Lonne gestorben. Sein Bruder Joseph Freiherr von Weichs ergreift Besitz<br />

von Lonne und gibt Handlunsvollmacht an den Notar Theodor Henrich Eick in Fürstenau. Der<br />

Rentmeister Naber übernimmt unter den üblichen Zeremonien.<br />

Rep.958. Fürst. Nr.5. S.47. Notariatsprotocoll Eick St.A.O.<br />

Lüdeling, Halberbe in Vehs.<br />

Luedeling, der Classification der Bauernhöfe nach, ein Halberbe, ist in der Bauerschaft Vehs<br />

des Kirchspiels Badbergen im schönen <strong>Artland</strong> belegen. In den Steuerregistern des 19.<br />

Jahrhunderts wird es in der Bauerschaft sub Nr.11. geführt. Die alte Einteilung der<br />

Erbenhofe in Voll- und Halberben rührt daher, dass die Halberben zur Nutzung der<br />

gemeinen Mark in einem geringeren Masse als die Vollerben berechtigt waren. Sie besassen<br />

keine volle "Ware" in der Mark. Die Halberben sind oft jünger als die ganz- oder Vollerben<br />

und vielfach durch Teilung von Fronhöfen und Vollerben entstanden. Die Vollerben und<br />

Halberben sind die ursprünglichen Siedler. Aus ihrer Mitte gingen jährlich die Burrichter<br />

oder Bauerrichter hervor. Die Bauerschaft Vehs, was Viehweide oder Viewald bedeutet,<br />

wird urkundlich erst 1219 erwähnt, denn schon zu dieser Zeit gehörten die Herren von Vees<br />

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