Collectie Pohlsander - Arch - Artland Resource Collection for History

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander Das 1816 von Jürgen Vette s. Meyer zu Menslage erbaute Erbwohnhaus ist im Jahre 1892 den Flammen zum Opfer gefallen. Bei diesem Brande ist viel wertvolles Erbgut vernichtet worden. Das neue Bauernhaus ist auf der Brandstelle erbaut worden. Bernhard Gerhard Otto Meyer, Colonus, * 5.10.1878 auf dem Erbe, ┼ 1945 als Ehemann, 8.5.1907 in Menslage mit Anna Wilhelmina Johanna Eickhorst, * 5.1.1886 in Bottorf, ihre Eltern waren Heinrich Wilhelm Schwiethard Eickhorst, Bauer auf Hof Lampe-Wachhorst, und Christina Lampe-Wachhorst. Aus dieser Ehe wurden 2 Töchter geboren. Die Tochter Charlotte Wilma wurde al Anerbin des Meyerhofes am 18.5.1940 Ehefrau von Werner Kurmeyer, der schon nach wenigen Wochen am 22.6.1940 aus dem Leben abberufen wurde. In zweiter Ehe heiratete dann die Witwe Kurmeyer Otto Blome aus Quakenbrück, dem sie 2 Töchter gebar. Werner Kurmeyer war Oberleutnant und Kompaniechef und ist als solcher in dem grossen Weltenringen 1940 gefallen. Eine Industrielle Seitenlinie der Meyer zu Menslage. Manche Töchter vom Meyerhofe zu Menslage sind die Stammmütter höchst angesehener Bürgerfamilien geworden. Aber auch eine Reihe tüchtiger Männer sind aus diesem Hofe hervorgegangen. Der Ahnherr der Industriellenfamilie Meyer in Peine stammt vom Meyerhofe in Menslage. Der Gründer des Peiner Walzwerkes, der Geheime Kommerzienrat Dr. Ing.h.c. Gerhard Lucas Meyer war Jahrelang Aufsichtsratsvorsitzender der Ilseder Hütte und des Peiner Walzwerkes. Sein Grossvater Johann Wilhelm Meyer, der im Jahre 1748 auf dem Meyerhofe in Menslage als vierter Sohn aus der Ehe des Johann Henrich Meyer und Dorothea Sudendorf geboren wurde, zog, weil er nicht Anerbe war, nach Berge und heiratete die Witwe Schlüter geb. Stöve. Sein Sohn Gerd Meyer, geboren am 18.8.1788 in Berge, gestorben am 26.3.1870 in Celle, wurde holländischer Kaufmann in Burgerbrug, auch er heiratete eine Witwe Schlüter geb. Hacker aus Renslage, die nur mit ihm nach Holland zog unter der Bedingung, dass die etwa in Holland geborenen Kinder in Berge konfirmiert würden. Dies Versprechen hat Gerd Meyer eingehalten. Von den 5 Kindern aus Gerd Meyers Ehe sind die bekanntesten der Sohn Gerhard Lucas Meyer und dessen Schwester Catharina Meyer, die spätere Frau Gustav Rodewald in Fürstenau, sie ist die Stammutter der heute noch blühenden Familien Rodewald und Schwarz-Diepholz geworden. Auch der letzte hannoversche Amtsvogt von Berge, Wilhelm Rodewald (Bruder des Fürstenauer Rodewald), hatte durch seine erste Frau Christine Mertens zur Borg verwandtschaftliche Beziehungen zum Meyerhofe in Menslage, weil deren Grossmutter Susanna Meyer, geboren am 28.11.1752, von diesem Hofe stammte und die Schwester des Grossvaters von Gerhard Lucas Meyer war. Gerhard Lucas Meyer wurde am 6.5.1830 in Burgerbrug, Holland, geboren und starb in der Nacht auf den 30.12.1916 in Hannover. Er hing mit allen Fasern seines Seins an der Heimat seiner Vorfahren. Seine Heimatliebe ging so weit, dass er sich seiner Zeit gern in den Besitz des Meyerhofes gesetzt hätte, um ihn wieder der Familie zuzuführen. Anlässlich seines 80. Geburtstages und der späteren Enthüllung seines Denkmals 1913 im Peiner Walzwerk wurden seine Verdienste eingehend gewürdigt. Ein warmherziger Nachruf über den Lebensweg dieses weitschauenden und erfolgreichen Eisenhüttenmannes brachte 1. 0 ARCH 21-9-2011 288 / 293

FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander die Zeitschrift Stahl und Eisen im Jahre 1817. Darin heisst es, der Ausgang des jüngst beendigten Jahres hat dem Verein deutscher Eisenhüttenleute noch einen überaus schmerzlichen Verlust gebracht, in der Nacht auf den 30.12.1916 entschlief zu Hannover hochbeacht nach kurzer Krankheit der Geheime Kommerzienrat Dr. Ing. ehrenhalber Gerhard L. Meyer. Mit ihm hat ein reiches Leben seinen Abschluss gefunden. Vorwiegend eigenen Aufzeichnungen des Verewigten, die er vor einigen Jahren auf unseren besonderen Wunsch niedergeschrieben hat, entnehmen wir, dass Meyers Vater zu Anfang des vorigen Jahrhunderts nach Holland gezogen war, wo Gerhard am 6.5.1830 geboren wurde. In seinem 11. Lebensjahr zog er mit seinen Eltern in deren Heimat Berge im Osnabrückischen. Dort erhielt Gerhard Privatunterricht bei einem jungen Theologen. Besondere Fähigkeiten zeigte der Schüler im Rechnen, worin er bald seinem Lehrer überlegen war, und in der Mathematik. Im Herbst 1845, also erst 15 Jahre alt, bezog der Verewigte dann die Polytechnische Hochschule in Hannover, wo er u.a. bei Professor Heeren Chemie und Physik, bei Professor Ruehlmann angewandte Mathematik und Maschinenlehre, bei Direktor Karmarsch Technologie hörte. Das Revolutionsjahr 1848, in dem die Polytechniker unter Führung ihrer Lehrer ein stolzes Bataillon in der Bürgergarde bildeten, brachte mancherlei Unterbrechungen des Studiums, bis im Herbst des folgenden Jahres wieder völlig geordnete Verhältnisse eintarten. Indessen musste bald danach seine Studien aufgeben, um nach dem Wunsche seines Vaters in der Heimat in Berge eine Handweberei zur Anfertigung baumwoller Stoffe zu übernehmen. Seine erste Handlung war, sich an einen Webstuhl zu setzen und einige hundert Meter Stoff herzustellen, um die Weberei selbst gründlich zu erlernen. War die Tätigkeit des jungen Geschäftsmannes auch wenig umfangreich, so nötigte sie ihn doch zu häufigeren Reisen im Regierungsbezirk Osnabrück, in Oldenburg sowie im jetzigen Regierungsbezirk Stade und verschaffte ihm so eine gründliche Kenntnis dieser Teile Norddeutschlands. Der Mangel an anregender Beschäftigung in dem kleinen Heimatorte und die Befürchtung, dass der im Jahre 1852 vollzogene Eintritt Hannovers in den Zollverein seinem Unternehmen einen starken Wettbewerb der grossen mechanischen Webereien Preussens bringen werde, weckten dann in unserem Freunde den Entschluss, die Weberei seinem Verwandten Schlüter zu überlassen und eine Chemische Fabrik in Haste bei Osnabrück zu übernehmen. Nachdem die Fabrik anfangs mit schwierigkeiten zu kämpfen gehabt hatte, ging ihr Weg seit 1855 mit steigendem Erfolge aufwärts, bis Ende Mei 1857, wenige Tage vor Meyers auf den 4. Juni angesetzter Hochzeit, ein benachbartes Bauernhaus abbrannte und das Feuer dabei sowohl die Fabrik als auch das für das junge Ehepaar gerade neu hergerichtete Wohnhaus vollständig einäscherte. Meyer verzichtete auf den Neubau seiner Fabrik und trat bei der schon seit 1720 bestehenden Firma Naesemann und Schultz in Celle, die mit den Erzeugnissen der Heide, Wolle, Wachs und Honig, einen ausgedehnten Handel betrieb, als Teilhaber ein. Gern liess er sich von dem regen geistigen Leben, das zu jener Zeit Celle beherrschte, anziehen. Er wurde kaufmännischer Sachverständiger in einem juristischen Verein, hielt Vorträge über Volkswirtschaftliche Dinge in verschiedenen Berufsvereinen und war ein eifriges Mitglied des im Jahre 1859 durch Rudolf von Bennigsen gegründeten Nationalsvereins. Dieser Tätigkeit verdankte er seine Abordnung zum Münchener 1. 0 ARCH 21-9-2011 289 / 293

FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Das 1816 von Jürgen Vette s. Meyer zu Menslage erbaute Erbwohnhaus ist im Jahre 1892<br />

den Flammen zum Opfer gefallen. Bei diesem Brande ist viel wertvolles Erbgut vernichtet<br />

worden. Das neue Bauernhaus ist auf der Brandstelle erbaut worden.<br />

Bernhard Gerhard Otto Meyer, Colonus, * 5.10.1878 auf dem Erbe, ┼ 1945 als Ehemann,<br />

8.5.1907 in Menslage mit Anna Wilhelmina Johanna Eickhorst, * 5.1.1886 in Bottorf, ihre<br />

Eltern waren Heinrich Wilhelm Schwiethard Eickhorst, Bauer auf Hof Lampe-Wachhorst, und<br />

Christina Lampe-Wachhorst. Aus dieser Ehe wurden 2 Töchter geboren.<br />

Die Tochter Charlotte Wilma wurde al Anerbin des Meyerhofes am 18.5.1940 Ehefrau von<br />

Werner Kurmeyer, der schon nach wenigen Wochen am 22.6.1940 aus dem Leben<br />

abberufen wurde. In zweiter Ehe heiratete dann die Witwe Kurmeyer Otto Blome aus<br />

Quakenbrück, dem sie 2 Töchter gebar. Werner Kurmeyer war Oberleutnant und<br />

Kompaniechef und ist als solcher in dem grossen Weltenringen 1940 gefallen.<br />

Eine Industrielle Seitenlinie der Meyer zu Menslage.<br />

Manche Töchter vom Meyerhofe zu Menslage sind die Stammmütter höchst angesehener<br />

Bürgerfamilien geworden. Aber auch eine Reihe tüchtiger Männer sind aus diesem Hofe<br />

hervorgegangen. Der Ahnherr der Industriellenfamilie Meyer in Peine stammt vom<br />

Meyerhofe in Menslage. Der Gründer des Peiner Walzwerkes, der Geheime Kommerzienrat<br />

Dr. Ing.h.c. Gerhard Lucas Meyer war Jahrelang Aufsichtsratsvorsitzender der Ilseder Hütte<br />

und des Peiner Walzwerkes. Sein Grossvater Johann Wilhelm Meyer, der im Jahre 1748 auf<br />

dem Meyerhofe in Menslage als vierter Sohn aus der Ehe des Johann Henrich Meyer und<br />

Dorothea Sudendorf geboren wurde, zog, weil er nicht Anerbe war, nach Berge und<br />

heiratete die Witwe Schlüter geb. Stöve. Sein Sohn Gerd Meyer, geboren am 18.8.1788 in<br />

Berge, gestorben am 26.3.1870 in Celle, wurde holländischer Kaufmann in Burgerbrug, auch<br />

er heiratete eine Witwe Schlüter geb. Hacker aus Renslage, die nur mit ihm nach Holland<br />

zog unter der Bedingung, dass die etwa in Holland geborenen Kinder in Berge konfirmiert<br />

würden. Dies Versprechen hat Gerd Meyer eingehalten. Von den 5 Kindern aus Gerd Meyers<br />

Ehe sind die bekanntesten der Sohn Gerhard Lucas Meyer und dessen Schwester Catharina<br />

Meyer, die spätere Frau Gustav Rodewald in Fürstenau, sie ist die Stammutter der heute<br />

noch blühenden Familien Rodewald und Schwarz-Diepholz geworden. Auch der letzte<br />

hannoversche Amtsvogt von Berge, Wilhelm Rodewald (Bruder des Fürstenauer Rodewald),<br />

hatte durch seine erste Frau Christine Mertens zur Borg verwandtschaftliche Beziehungen<br />

zum Meyerhofe in Menslage, weil deren Grossmutter Susanna Meyer, geboren am<br />

28.11.1752, von diesem Hofe stammte und die Schwester des Grossvaters von Gerhard<br />

Lucas Meyer war. Gerhard Lucas Meyer wurde am 6.5.1830 in Burgerbrug, Holland, geboren<br />

und starb in der Nacht auf den 30.12.1916 in Hannover. Er hing mit allen Fasern seines Seins<br />

an der Heimat seiner Vorfahren. Seine Heimatliebe ging so weit, dass er sich seiner Zeit gern<br />

in den Besitz des Meyerhofes gesetzt hätte, um ihn wieder der Familie zuzuführen.<br />

Anlässlich seines 80. Geburtstages und der späteren Enthüllung seines Denkmals 1913 im<br />

Peiner Walzwerk wurden seine Verdienste eingehend gewürdigt. Ein warmherziger Nachruf<br />

über den Lebensweg dieses weitschauenden und erfolgreichen Eisenhüttenmannes brachte<br />

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