Collectie Pohlsander - Arch - Artland Resource Collection for History
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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
Kummst du aover 'n Hund, kummst du ok aover den Steert.<br />
Der uralte Meyerhof liegt an der Strasse Neuenkirchen - Bersenbrück - Quakenbrück, am<br />
Ende der Hofesgruppe der Bauerschaft Gross-Drehle des Kirchspiels Gehrde, im lieblichen<br />
<strong>Artland</strong>. Das <strong>Artland</strong> begegnet uns urkundlich zuerst in dem Register des um 1490<br />
erhobenen landesherrlichen Viehschatzes. Dies Register trägt die Überschrift; "Dyt is de<br />
Schattincge over dat ortland und over dat Ampte to Vorstenouwe". 1508 wird es in einer<br />
Urkunde des Klosters Gertrudenberg zu Osnabrück genannt. In dieser Urkunde sagt der<br />
Kosterschreiber; "Alse unse man Stuverman in dem artlande verstorven was, moste ich<br />
einen schoelder winnen, de mit unsen Knecht dahingenk, dat guet to beschriven". Nach den<br />
Osnabrücker Chroniken 1792, III. Teil, Seite 98, rechnete man um 1582 zum "Oertlande, wo<br />
me es noemet, Quakengruegk, Battbergen, Berssenbrugge, Ankum, Mensslage und<br />
darumbher". Das Kirchspiel Gehrde, welches auffallenderweise nicht genannt ist, gehörte zu<br />
dieser Zeit zum Amte Vörden und ist dieserhalb wohl nicht mitaufgeführt worden. Damals<br />
war also das <strong>Artland</strong> viel Größer als heute. Die Einschrumpfung geht auf die<br />
Gegenre<strong>for</strong>mation und den westfälischen Frieden von 1648 zurück, da die Kirchspiele<br />
Ankum und Bersenbrück teils freiwillig, teils zwangsweise zu katholischen Kirche<br />
zurückkehrten. Das heutige <strong>Artland</strong>, die Kirchspiele Badbergen, Gehrde und Menslage,<br />
obgleich Quakenbrück als Metropole des <strong>Artland</strong>es gelten möchte, hat sich, ohne jemals<br />
eine politische Einheit zu bilden, unter dem Einfluss der Bodenverhältnisse, der<br />
Abstammung und der confessionellen Abgeschlossenheit wirtschaftlich und kulturell<br />
entwickelt und einen prächtigen Menschenschlag ge<strong>for</strong>mt. <strong>Artland</strong> bedeutet Ackerland. In<br />
unsere schönen deutschen Sprache bedeutet "die Art" Pflugen, gepflugtes Land, bebautes<br />
Land, und unter "Artacker", "Artfeld" und "<strong>Artland</strong>" versteht man in Feldarten eingeteiltes<br />
Ackerland. In der Du Plat'schen Flurkarte von 1789 taucht in der Grönloher Bauerschaft ein<br />
Zuschlag auf, bei dem der Vermerk steht, dass er "bisher noch nicht artbar ist". Die hier<br />
gebrauchten Ausdrücke sind veraltet und nur noch den alten eng mit der Scholle<br />
verbundenen Menschen bekannt. Zur weiteren Erlauterung diene;<br />
Ahd. "ardon, arton"; bebauen, beackern.<br />
ahd. "ard, art"; Ackerbau, Ackerung.<br />
got. "arjan"; Pflugen.<br />
lat. "arare"; Pflugen.<br />
as. "ard"; Wohnort, Wohnung.<br />
indogerm. Wurzel "ar"; Pflugen.<br />
Gehrde begegnet uns zuerst in einer Urkunde aus dem Jahre 977 als "Girithi", und 1251 wird<br />
es in einer Urkunde des Bischofs Bruno "Gerthe" genannt. In den jüngeren Urkunden heisst<br />
es; Girde, Gerede, Gherde, Gerethe u.s.w. Gross-Drehle hiess 977; Treli, 1283 Drele und<br />
1285 Threle. Klein-Drehle erscheint zuerst 1350 als "luttike Drele". Allgemein wird<br />
angenommen, dass die Meyerhöfe des Osnabrücker Nordlandes, als altsächsische<br />
Siedlungen oder Sitze schon standen, bevor Karl der Grosse sie zu Stützpunkten seiner<br />
politischen Macht und der Christianisierung ausbaute. Sicher ist, dass das Meyertum ein<br />
fränkische Einrichtung ist. Der Meyer stand zu seinem Herrn, dessen Gut er verwaltete. Er<br />
1. 0 ARCH 21-9-2011 253 / 293