Collectie Pohlsander - Arch - Artland Resource Collection for History

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander 1878 bittet die Witwe Meyer zu Bergfeld um eine Grunsteuerbefreiung auf grund des Gesetzes vom 21.5.1861. Berlin lässt ihr aber unter dem 14.12.1878 einen ablehnenden Bescheid zugehen. 1885 war ein Grenzstreit zwischen Meyer zu Bergfeld und Zimmermeister Hildebrand in Quakenbrück und Colon Vehnhage in Wulften. Es handelt sich um einen Grenzstreit auf dem Lienesch. Der Ausgang dieses Streites ist unbekannt. 1.2.1896 weist der Kreisausschuss des Landkreises Bersenbrück einen Antrag des Meyer zu Bergfeld und des Colons Vette in Lechterke wegen Wegeberechtigung in einer Verkoppelungssache ab. Meyer beruft sich auf einen Vertrag vom 11.11.1733, den er vorlegt. Es handelt sich um einen Gemeindeweg, der die Ansprüche des Meyer zu Bergfeld wenig berührt. Bemerkung; siehe Urkunde vom 11.11.1733. In den Jahren 1874-1881 lief ein Prozess des Colons Arnold Brunswinkel in Langen gegen die Oldenburgische Eisenbahndirektion wegen der Höhe der Entschädigung für in Anspruch genommenes Land für den Bau der Eisenbahn. Ab 1.10.1874 sollte das Abfindungsgeld gezahlt bzw. verzinst werden. Die Eisenbahndirektion bot für die in Anspruch genommene Fläche von 1,1916 ha nur 5391,90 Mark, was den Klager nicht befriedigte. In dem Prozess werden vergleichende Preise für Landverkäufe der letzten Jahrzehnte im Badbergischen herangezogen. 1847 war unter u.a. das Colonat Kuest zu Langen (Markkotten Langen Nr.27., auf dem später die Schule errichtet wurde) erfolgt. Gerichtlich wurden 3 Schätzer bestellt. Diese kamen mit ihren gesondert angefertigten Gutachten über den Wert des Landes und der zu leistenden Entschädigung an den Klager Brunswinkel auf wesentlich höhere Entschädigungszahlen. a) Oberboniteur Determann, Osnabrück, nannte 9147,07 Mark. b) Oekonomiekommissar Steuber, Osnabrück, 9012,48 Mark. c) Schätzer Winkelmann auf 8958,27 Mark. Der Prozess wurde schliesslich beim Oberlandesgericht in Celle am 22.2.1881 dahin entschieden, dass dem Klager eine Entschädigung in Höhe von 7830 Mark plus 5% Zinsen ab 1.10.1875 zuerkannt wurde. Die Berufungskosten hatte jeder Partner selbst zu tragen. Für Brunswinkel betrugen die Kosten dieses Rechtsstreites 461 Mark. NB. Arnold Brunswinkel ist mit dem am 13.9.1817 geborenen Johann Arend Brunswinkel und am 28.5.1897 verstorbenen Brunswinkel-Amerland in Langen personengleich. 1892 Johann Gerhard Meyer zu Bergfeld hatte aus den Hofpapieren herausgefunden, dass der Colon Engberding in Gross Mimmelage vom Meyerhof ein Capital in Höhe von 500 Rth. Gold hatte, welche zu 3% angelegt waren. Die Zinsen waren aber in der Zeit von 1868-1891, also 23 Jahre lang, nicht gezahlt worden, auch war das Capital nicht zurückgezahlt worden. 1. 0 ARCH 21-9-2011 218 / 293

FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander Die Zinsen beliefen sich auf 1035 Mark. Engeberding wollte die Schuld anfangs nicht anerkennen, als aber Meyer zu Bergfeld durch seinen Anwalt darauf zurück kam, bot Engberding für 2 Jahre die Zinsen mit 15 Rth. an. Meyer zu Bergfeld will nun die Zinsen zwangsweise beitreiben. Um 1868 war Engberding Vormund über den Neffen von Meyer zu Bergfeld geworden, und seit dieser Zeit hatte er die Zinsen nicht mehr bezahlt, so schreibt Meyer zu Bergfeld seinem Rechtsanwalt am 2.2.1892. Die Urkunde über die 500 Rth. ist vom 28.9.1834 und ist zugunsten des Colons Gerd Meyer zu Bergfeld in das Hypothekenbuch eingetragen. Die ältere Urkunde ist vom 2.5.1819 und von Colon Hermann Dietrich Engberding unterschrieben und hat 1834 bei der Eintragung der Hypothek vorgelegen. Der Prozess lief nun beim Landgericht in Osnabrück, Ende des Jahres 1892 waren bereits 246 Mark Anwaltskosten entstanden, ohne die Gerichtsgebühren. Engberding erklärt nun; Bis 1866 sind die Zinsen an die Witwe Meyer zu Bergfeld gezahlt worden, danach wäre die Witwe Brunswinkel als erbberechtigte Tochter die Zinsenempfängerin geworden, der aber keine Zinsen bezahlt sind. Die Witwe Meyer zu Bergfeld hätte von ihm, Engberding, zu ihren Lebzeiten grosse Dienste erwiesen bekommen bei ihrer Vermögensverwaltung. 1868 habe die Witwe Meyer zu Bergfeld ihm erklärt, dass sie tief in seiner Schuld stehe und die Zinsen nicht mehr haben wolle. Am 5.10.1892 wird Catharina Adelheid Brunswinkel geb. Meyer, 56 Jahre alt, vernommen. Die erklärt, dass sie kein Geld aus der Forderung des Bruders an Engberding verlange. Heinrich Brunswinkel, Neffe des Gerhard Meyer zu Bergfeld, 31 Jahre alt, wird ebenfalls befragt, so auch Hermann Diedrich Engberding selbst, 35 Jahre alt, des Beklagten Sohn. Der Prozess wird schliesslich durch Vergleich beendet. Engberding zahlt 1650 Mark zurück, ferner zahlt er an Zinsen 90 Mark und die entstandenen Kosten. Frau Brunswinkel bescheinigt besonders, dass die 500 Rth. ihrem Halbbruder zugefallen sind und sie keine Ansprüche daran stellen wird. Am 20.11.1895 schreibt Diedrich Engberding an die Witwe Brunswinkel in Grothe, dass er das von seinem Vater, vor zwei Jahren verstorbenen Vater, lange gesuchte Schriftstück über die Hilfen für die alte Mutter Meyer zu Bergfeld gefunden habe und Frau Meyer seinem Vater viel gut zu machen hatte. Dies sei nun vorbei durch den Ausgang des Prozesses und Rückzahlung der Schulden. Er habe aber noch unbezahlte Rechnungen aus den Jahren 1866, 1867, 1868 und 1876 über 58 Rth., die er mit der Bitte, nichtzuvergessen was mein Vater Ihrer seligen Mutter gewesen ist, mit dem Briefe übersendet. 13.11.1943 Sonnabend, wurde die Ehefrau Katharine Wilhelmine Elisabeth Brunswinkel geb. Bodemann, im Alter von 44 Jahren, auf dem Meyerhofe zu Bergfeld in Grothe, durch eine von einem englischen Flugzeuge abgeworfene Bombe getötet. Die Todesanzeige lautet; Plötzlich und unerwartet wurde uns heute durch ein hartes Kriegsgeschick meine unvergessliche, liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegertochter, Tochter, Schwester und Schwägerin Elisabeth Brunswinkel geb. Bodemann, im Alter von 44 Jahren, durch den Tod entrissen. In tiefem Schmerz; Hermann Brunswinkel, Walter Brunswinkel, Hermann Brunswinkel, Sophie Brunswinkel geb. Huster, Anna Bodemann geb. Wübbelthole, Hermann Bodemann, Adele Einhaus geb. Brunswinkel, Georg Einhaus. Grothe, z. Zt. Wehrmacht, Rüsfort, den 13.11.1943. 1. 0 ARCH 21-9-2011 219 / 293

FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

1878 bittet die Witwe Meyer zu Bergfeld um eine Grunsteuerbefreiung auf grund des<br />

Gesetzes vom 21.5.1861. Berlin lässt ihr aber unter dem 14.12.1878 einen ablehnenden<br />

Bescheid zugehen.<br />

1885 war ein Grenzstreit zwischen Meyer zu Bergfeld und Zimmermeister Hildebrand in<br />

Quakenbrück und Colon Vehnhage in Wulften. Es handelt sich um einen Grenzstreit auf dem<br />

Lienesch. Der Ausgang dieses Streites ist unbekannt.<br />

1.2.1896 weist der Kreisausschuss des Landkreises Bersenbrück einen Antrag des Meyer zu<br />

Bergfeld und des Colons Vette in Lechterke wegen Wegeberechtigung in einer<br />

Verkoppelungssache ab. Meyer beruft sich auf einen Vertrag vom 11.11.1733, den er<br />

vorlegt. Es handelt sich um einen Gemeindeweg, der die Ansprüche des Meyer zu Bergfeld<br />

wenig berührt.<br />

Bemerkung; siehe Urkunde vom 11.11.1733.<br />

In den Jahren 1874-1881 lief ein Prozess des Colons Arnold Brunswinkel in Langen gegen die<br />

Oldenburgische Eisenbahndirektion wegen der Höhe der Entschädigung für in Anspruch<br />

genommenes Land für den Bau der Eisenbahn. Ab 1.10.1874 sollte das Abfindungsgeld<br />

gezahlt bzw. verzinst werden. Die Eisenbahndirektion bot für die in Anspruch genommene<br />

Fläche von 1,1916 ha nur 5391,90 Mark, was den Klager nicht befriedigte. In dem Prozess<br />

werden vergleichende Preise für Landverkäufe der letzten Jahrzehnte im Badbergischen<br />

herangezogen. 1847 war unter u.a. das Colonat Kuest zu Langen (Markkotten Langen Nr.27.,<br />

auf dem später die Schule errichtet wurde) erfolgt. Gerichtlich wurden 3 Schätzer bestellt.<br />

Diese kamen mit ihren gesondert angefertigten Gutachten über den Wert des Landes und<br />

der zu leistenden Entschädigung an den Klager Brunswinkel auf wesentlich höhere<br />

Entschädigungszahlen.<br />

a) Oberboniteur Determann, Osnabrück, nannte 9147,07 Mark.<br />

b) Oekonomiekommissar Steuber, Osnabrück, 9012,48 Mark.<br />

c) Schätzer Winkelmann auf 8958,27 Mark.<br />

Der Prozess wurde schliesslich beim Oberlandesgericht in Celle am 22.2.1881 dahin<br />

entschieden, dass dem Klager eine Entschädigung in Höhe von 7830 Mark plus 5% Zinsen ab<br />

1.10.1875 zuerkannt wurde. Die Berufungskosten hatte jeder Partner selbst zu tragen. Für<br />

Brunswinkel betrugen die Kosten dieses Rechtsstreites 461 Mark.<br />

NB. Arnold Brunswinkel ist mit dem am 13.9.1817 geborenen Johann Arend Brunswinkel<br />

und am 28.5.1897 verstorbenen Brunswinkel-Amerland in Langen personengleich.<br />

1892 Johann Gerhard Meyer zu Bergfeld hatte aus den Hofpapieren herausgefunden, dass<br />

der Colon Engberding in Gross Mimmelage vom Meyerhof ein Capital in Höhe von 500 Rth.<br />

Gold hatte, welche zu 3% angelegt waren. Die Zinsen waren aber in der Zeit von 1868-1891,<br />

also 23 Jahre lang, nicht gezahlt worden, auch war das Capital nicht zurückgezahlt worden.<br />

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