Collectie Pohlsander - Arch - Artland Resource Collection for History
Collectie Pohlsander - Arch - Artland Resource Collection for History Collectie Pohlsander - Arch - Artland Resource Collection for History
FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander 1371 wird Hinricus von Badbergen Bürger in Osnabrück. Ob die Vorgenannten oder ihre Vorfahren von dem Meierhofe stammen, kann nur vermutet werden. Meyer zu Bergfeld hatte, wenn der Landesherr reiste oder jagte, ihn zu fahren. Bei solchen Reisen spannten die 3 Badberger Redemeier zusammen. Der Bischof fuhr also sechsspännig. Die Redemeier zu Badbergen, also Meyer zu Bergfeld, Meyer zu Devern und Meyer zu Wehdel, mussten den 1. Muehlstein fahren, dagegen die Ankumer den 2. und das Kloster zu Bersenbrück den 3. Stein. Abschn.161. Nr.416. St.A.O. Für den Meyer zu Bergfeld bestand auch die Pflicht, sowohl Jäger und Hunde der Landesherrn aufzunehmen und zu versorgen. Ebenso bestand die Verpflichtung, junge Hunde für den Landesherrn aufzuziehen. Im Jahre 1670 beschert sich Meyer zu Bergfeld mit den übrigen Redemeiern von Badbergen über diese lästige Aufgabe, doch scheinbar ohne Erfolg. Noch im Jahre 1757 brachte der landesherrliche Jäger Cramer dem Meyer zu Brickwedde, dem Schulte zu Rüssel und dem Meyer zu Wehdel je einen englischen Hund zur Aufsucht. Die Hunde waren aber so jung, dass sie nicht imstande waren selbständig zu trinken. Als 2 Tiere verstarben, verlangte der Jäger Cramer für jeden Hund 5 Rth., die aber nicht gezahlt wurden. Mit der Aufhebung der Eigenbehörigkeit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts fand auch die Verpflichtung der Aufname der Jäger und die Aufzucht der Hunde ihr Ende. Auch die Abgabe des Hundehafers wurde abgelöst. Eine besondere Aufgabe des Meyer zu Bergfeld bestand darin, dass er in unruhigen Zeiten das Fähnlein tragen und Landesschützen vorausgehen musste. Dies Amt hatte er 1625 freiwillig übernommen, wofür ihm die Nutzung von 2 Stücken Land auf dem Badberger Esch und einer Wiese in den Bünen, der sogenannten Fähnrichswiese, und andere "Douceurs und Emolumente" gewährten wurden und die beiden anderen Redemeier des Kirchspiels Badbergen ein jeder ihm 5 Thl. zahlen mussten. Aus dieser Verpflichtung entstand ein weitläufiger Prozess, weil Meyer zu Bergfeld sich dem Amte entziehen wollte, obgleich er das Recht hatte, einen Stellvertreter zu nehmen, aber auf die Vergütungen nicht verzichtete. 1718 heisst es in einem gegnerischen Schriftsatze; "Laesset er diese fahren, sollen sich zu der Braut zehen (10) Freier vor einen finden und selbige mit Freuden zum Tanze aufspielen". Der Ausgang dieses Streites ist unbekannt. Proeven (Brot von einem Bordscheffel) und Beprämien an Fleisch oder Eiern brauchten die Colonen Heye und Feldmann in Grothe nicht geben, so auch der Meyer zu Bergfeld nicht. Dafür hatten sie andere Verpflichtungen. Heye musste die Hake im Dorfe öffnen, eine Brücke in der Wiese bauen und eine andere, wo man aus der Wiese auf die "hilge Halle" Laube und Tisch setzen, wo Station war und Predigt gehalten wurde, und Meyer zu Bergfeld hatte den Tisch im Bünen zu setzen, owrauf das Heiligtum gestellt wurde. Diese kirchlichen Umzüge sind seit 1718/1720 gänzlich unterblieben. Der Ort "im Buehne" ist ein Ortsteil der Bauerschaft Grothe und wird von der Landstrasse Badbergen - Quakenbrück durchschnitten. Hier "im Buehne", wo der Weg nach Bubertsorte abgeht, standen 1910 noch grosse Eichen, 1. 0 ARCH 21-9-2011 128 / 293
FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander auch befand sich da eine grosse Sandkuhle, in der Erdschwalben ihre Nester bauten. 1931 waren Eichen und Sandgrube schon verschwunden. Der Ortsteil war bebaut und die Sandgrube ein blühender Garten. Von Badbergen kommend sah man früher hinter der Sandkuhle die Grother Windmühle, welche nunmehr auch seit vielen Jahren der Vergangenheit angehört. An dem Hofe des Redemeiers zu Bergfeld haftete wie schon erwähnt die Pflicht, bei Gelegenheit der am Dienstag in der Bittwoche und am Fronleichnamstage gehaltenen Prozession in der Nähe des Hofes auf einen dort befindlichen Stein ein "wisses Laken" zu legen und daneben ein "Holzgeruest" aufzuheben, dessen sich der Pfarrer als Kanzel bediente. Das Vollerbe Heye musste vor der Prozession die Hacke (Schlagbaum) im Dorfe öffnen und zwei Brücken bauen, eine "in der Wiese" und eine an der Stelle, wo man aus der Wiese auf die "hilge Hall" ging. Das Vollerbe Jütting hatte auf der "hilgen Hall" eine Laube und einen Tisch zu setzen. Die Stelle, wo der Meyer zu Bergfeld Altar und Kanzel bauen musste, hiess "die Halle im Buehnen". Die "hilge Hall" war eine Anhöhe, wo der Überlieferung nach die erste Kirche gestanden haben soll. Meyer zu Bergfeld hat 1746 seine Verpflichtung mit 100 Talern abgelöst. Diese Ablösungssumme erhielt die katholische Küsterei, die dafür die zuvorgenannte Verpflichtung übernahm. Abschn.367. Nr.66. St.A.O. Eine eigenartige Namensform hat sich bei einigen Höfen des Kirchspieles Badbergen gebildet, die früher mit dem Artikel "de" geschrieben wurden. So sagt man; S'maes to Bergfeld. Damit meint man den ganzen Meierhof mit seinem Zubehör. "bie S'maes to Bergfeld" bedeutet; auf dem Meierhofe zu Bergfeld. Der aufsitzende Bauer ist; "S'maes Bure to Bergfeld". Einzelpersonen nennt man; "S'maes Hinnerk, S'maes Anke, S'maes Pappe, S'maes Mamme" u.s.w. Eine eigenartige Giebelzierde ist die des Meierhofes zu Bergfeld. Die Firstsaeule ziert den Vorder- und den Hintergiebel des Erbwohnhauses, der Scheune, des Speichers und des Torhauses. Diese Verzierung ist von den im Artlande vorherrschenden Windfaehren alter und neuerer Form auffallend abweichend. Um 1900 herum fand man nur vereinzelt Pferdeköpfe als Giebelschmuck, der von Osthannover nach dem Artlande vorgedrungen ist. Bis dahin kannte man nur Windfaehren, hochdeutsch Windfedern. Die Bedeutung der Windfaehren ist unbekannt. Wahrscheinlich liegt sie in den germanischen Stammesgrenzen. Wae den Meyer zu Bergfeld veranlasst hat, diesen Schmuck für seine Hofesgebäude zu wählen, kann nur vermutet werden. Wahrscheinlich wollte er seine Stellung als Redemeier damit kundtun. Das prächtige Erbwohnhaus ist 1739 errichtet, das Torhaus 1736 und die übrigen Gebäude in den darauf folgenden Jahren. Mit der Errichtung wird auch der Schmuck angebracht worden sein. Die Firstsäule ist ungefehr 2 Fuss gross und mit einem runden Fuss unter dem Dachfirst befestigt, etwa 1 Fuss von dem Ende des Giebels entfernt. Auf einer größeren Kugel ruht eine kleinere Kugel, aus ihr wächst ein spiralig gedrehter Stab, dessen Ende wieder mit einer kleinen Kugek abschliesst. Die Hausmarke des Hofes ist ein Kleeblatt. 1. 0 ARCH 21-9-2011 129 / 293
- Seite 79 und 80: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 81 und 82: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 83 und 84: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 85 und 86: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 87 und 88: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 89 und 90: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 91 und 92: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 93 und 94: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 95 und 96: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 97 und 98: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 99 und 100: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 101 und 102: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 103 und 104: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 105 und 106: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 107 und 108: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 109 und 110: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 111 und 112: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 113 und 114: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 115 und 116: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 117 und 118: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 119 und 120: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 121 und 122: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 123 und 124: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 125 und 126: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 127 und 128: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 129: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 133 und 134: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 135 und 136: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 137 und 138: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 139 und 140: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 141 und 142: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 143 und 144: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 145 und 146: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 147 und 148: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 149 und 150: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 151 und 152: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 153 und 154: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 155 und 156: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 157 und 158: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 159 und 160: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 161 und 162: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 163 und 164: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 165 und 166: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 167 und 168: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 169 und 170: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 171 und 172: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 173 und 174: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 175 und 176: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 177 und 178: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
- Seite 179 und 180: FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsa
FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />
1371 wird Hinricus von Badbergen Bürger in Osnabrück. Ob die Vorgenannten oder ihre<br />
Vorfahren von dem Meierhofe stammen, kann nur vermutet werden.<br />
Meyer zu Bergfeld hatte, wenn der Landesherr reiste oder jagte, ihn zu fahren. Bei solchen<br />
Reisen spannten die 3 Badberger Redemeier zusammen. Der Bischof fuhr also sechsspännig.<br />
Die Redemeier zu Badbergen, also Meyer zu Bergfeld, Meyer zu Devern und Meyer zu<br />
Wehdel, mussten den 1. Muehlstein fahren, dagegen die Ankumer den 2. und das Kloster zu<br />
Bersenbrück den 3. Stein.<br />
Abschn.161. Nr.416. St.A.O.<br />
Für den Meyer zu Bergfeld bestand auch die Pflicht, sowohl Jäger und Hunde der<br />
Landesherrn aufzunehmen und zu versorgen. Ebenso bestand die Verpflichtung, junge<br />
Hunde für den Landesherrn aufzuziehen. Im Jahre 1670 beschert sich Meyer zu Bergfeld mit<br />
den übrigen Redemeiern von Badbergen über diese lästige Aufgabe, doch scheinbar ohne<br />
Erfolg. Noch im Jahre 1757 brachte der landesherrliche Jäger Cramer dem Meyer zu<br />
Brickwedde, dem Schulte zu Rüssel und dem Meyer zu Wehdel je einen englischen Hund zur<br />
Aufsucht. Die Hunde waren aber so jung, dass sie nicht imstande waren selbständig zu<br />
trinken. Als 2 Tiere verstarben, verlangte der Jäger Cramer für jeden Hund 5 Rth., die aber<br />
nicht gezahlt wurden. Mit der Aufhebung der Eigenbehörigkeit in der ersten Hälfte des 19.<br />
Jahrhunderts fand auch die Verpflichtung der Aufname der Jäger und die Aufzucht der<br />
Hunde ihr Ende. Auch die Abgabe des Hundehafers wurde abgelöst.<br />
Eine besondere Aufgabe des Meyer zu Bergfeld bestand darin, dass er in unruhigen Zeiten<br />
das Fähnlein tragen und Landesschützen vorausgehen musste. Dies Amt hatte er 1625<br />
freiwillig übernommen, wofür ihm die Nutzung von 2 Stücken Land auf dem Badberger Esch<br />
und einer Wiese in den Bünen, der sogenannten Fähnrichswiese, und andere "Douceurs und<br />
Emolumente" gewährten wurden und die beiden anderen Redemeier des Kirchspiels<br />
Badbergen ein jeder ihm 5 Thl. zahlen mussten. Aus dieser Verpflichtung entstand ein<br />
weitläufiger Prozess, weil Meyer zu Bergfeld sich dem Amte entziehen wollte, obgleich er<br />
das Recht hatte, einen Stellvertreter zu nehmen, aber auf die Vergütungen nicht verzichtete.<br />
1718 heisst es in einem gegnerischen Schriftsatze; "Laesset er diese fahren, sollen sich zu<br />
der Braut zehen (10) Freier vor einen finden und selbige mit Freuden zum Tanze aufspielen".<br />
Der Ausgang dieses Streites ist unbekannt.<br />
Proeven (Brot von einem Bordscheffel) und Beprämien an Fleisch oder Eiern brauchten die<br />
Colonen Heye und Feldmann in Grothe nicht geben, so auch der Meyer zu Bergfeld nicht.<br />
Dafür hatten sie andere Verpflichtungen. Heye musste die Hake im Dorfe öffnen, eine<br />
Brücke in der Wiese bauen und eine andere, wo man aus der Wiese auf die "hilge Halle"<br />
Laube und Tisch setzen, wo Station war und Predigt gehalten wurde, und Meyer zu Bergfeld<br />
hatte den Tisch im Bünen zu setzen, owrauf das Heiligtum gestellt wurde. Diese kirchlichen<br />
Umzüge sind seit 1718/1720 gänzlich unterblieben. Der Ort "im Buehne" ist ein Ortsteil der<br />
Bauerschaft Grothe und wird von der Landstrasse Badbergen - Quakenbrück durchschnitten.<br />
Hier "im Buehne", wo der Weg nach Bubertsorte abgeht, standen 1910 noch grosse Eichen,<br />
1. 0 ARCH 21-9-2011 128 / 293