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Collectie Pohlsander - Arch - Artland Resource Collection for History

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

"Malsteinen", das sind Grenzsteine in der Mark zusammenhängt, zumal die mündliche<br />

Überlieferung sagt, dass der Gründer des Gutes bei der Anlage und auch hernach die<br />

Innehaltung der Grenzen nicht beachtet hat. Seit dem 19. Jahrhundert ist die Hofstätte in<br />

der Häuserliste der Bauerschaft Rüs<strong>for</strong>t sub Nr.60 geführt.<br />

Auf der Markgenossen Verlangen, dass Erdwin von der Horst die Genehmigung zu dieser<br />

Neuanlage vorzeige, wurde stets erwidert, er habe die Urkunde der unruhigen Zeiten wegen<br />

dem Herrn von Dincklage in Verwahrung gegeben. Erst 1645 konnte Erdwin von der Horst<br />

eine Urkunde vorweisen, nachdem am 8.8.1645 Gustav Gustavson Gouverneur des Bistums<br />

Osnabrück, dessen Bischof Franz Wilhelm von Wartemberg nach Regensburg geflohen war,<br />

wurde. Am 11.8.1645 wurde die Urkunde gefertigt, in der Gründung der Merlage sowie ihre<br />

besonderen Rechte gleich den Stiftsfreien Gütern festgelegt sind. Diese Urkunde trägt die<br />

Unterschrift "Gustav Gustavson", der ein natürlicher Sohn des Gustav Adolph von Schweden<br />

war. Der Ankauf des Gutes geschah für 170 Rth. und wurde von dem Drosten Michael<br />

Wilhelm Kobold von Tambach zu Fürstenau bestätigt. Die bischöfliche Ratification erfolgte<br />

aber erst im Jahre 1652 unter Vorbehalt, dass von dem Gute die gewöhnlichen<br />

Landesanlagen und Schuldigkeiten, so davon hergehen, nach Gebühr getragen würden, auch<br />

der Contract weder den bischöflichen noch den Rechten anderer "praejudicirlich" sei.<br />

Trotzdem ist von der Merlage kein Schatz gezahlt worden, und noch im Jahre 1744 ist die<br />

Heranziehung zur Steuer ausgesetzt worden. Auch in dem Vermessungs- und<br />

Praestationsregister von 1723 ist die Merlage als ein Schatzfreies Gut behandelt und nicht<br />

aufgezeichnet.<br />

1843 werden von der Merlage an Grundsteuer 9 Rth. 26 Gr. 4 Pf. erhoben und 1848 wird<br />

berichtet, dass Merlage zu den Bedürfnissen der Kirche und der Schule beiträgt. Bald darauf<br />

erlöschen alle Vorrechte der Merlage.<br />

Merlage war als ein Halberbe in der Mark berechtigt, doch ist sie nie Landtagsfähig<br />

gewesen. Auch ist der Gründer Erdwin von der Horst oder einer seiner Nachkommen nie auf<br />

den Landtagen in Osnabrück erschienen. Erdwin von der Horst hat auch nie einen Antrag auf<br />

Landtagsfähigkeit gestellt. Vielleicht konnte er auch nicht die er<strong>for</strong>derlichen 16 Ahnen der<br />

Nobiliaet nachweisen, dazu war er bürgerlich verheiratet. Überhaupt liegt über seine<br />

Herkunft ein Dunkel, er mag ehelicher oder natürlicher Sohn eines Ministerialen gewesen<br />

sein, doch irgendetwas Sicheres darüber ist nicht vorliegend. Dass er Landsknechtführer der<br />

Schweden im 30 jährigen Kriege war, darf wohl als sicher gelten. Nach Abzug der Schweden<br />

verliess auch er Gehrde und wurde 1649 Amtmann in Wildeshausen.<br />

1659 heisst es im Viehschatzregister am Schluss der aufgeführten Erbkotten; Erdtwin von<br />

der Horst Schwedischer gewesener Vogt. Ein Steuerbetrag ist aber nicht genannt.<br />

Viehsch. Reg. 1659 St.A.O.<br />

1667 in der Hofbeschreibung ist Merlage nicht aufgeführt, doch werden unter den<br />

Kirchhöfern im Dorfe 2 Spieker genannt;<br />

a) Herr Amtmann von der Horst Spieker bewohnet Herman Theyssing, Korbmacher, 1<br />

Nebenfeuerstette.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 107 / 293

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