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Collectie Pohlsander - Arch - Artland Resource Collection for History

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transcriptie<br />

<strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

040<br />

Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) - Voortman


FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Dit werk is auteursrechtelijk beschermd.<br />

Gehele overname, plaatsing op (web)sites, verveelvoudiging op welke andere wijze dan ook<br />

en/of commercieel gebruik van deze in<strong>for</strong>matie is niet toegestaan, tenzij hiervoor<br />

uitdrukkelijk schriftelijke toestemming is verleend door de beheerder van het Familiearchief<br />

zum Vorde – Vortman(n) – Voortman.<br />

Alle publicaties van het Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) – Voortman staan<br />

geregistreerd in Vortmes Magazine, gedeponeerd bij de Koninklijke Bibliotheek in Den Haag<br />

onder ISSN 1383-858X.<br />

Alle rechten voorbehouden © Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) – Voortman.<br />

Geauthoriseerde verspreidde versies:<br />

1.0 <strong>Artland</strong> <strong>Resource</strong> <strong>Collection</strong> <strong>for</strong> <strong>History</strong> [ ARCH ] 02-04-2010<br />

Documenteigenschappen<br />

Documentnaam: COPO-040.Docx<br />

Titel: <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Oorsprong:<br />

Versie: 1.0 ARCH<br />

Publicatiedatum: 21-9-2011<br />

Transcriptie: J.G. Voortman (†)<br />

Productiedatum: 1982-2009<br />

Beheerder: Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) – Voortman (FAVO)<br />

Website: www.vortmes.nl<br />

Trefwoorden: Transcriptie, <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong>,<br />

Omschrijving: Bewerkte transcriptie van <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong>.<br />

Pagina’s: 293


FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Film 1043846 (L/M/S) (met foto's van boerderijen en personen)<br />

Lienesch, Halberbe in Grothe.<br />

Mit jedem Recht, des man sich erfreut, ist eine Verantwortung verbunden.<br />

Lienesch s. Wanstrath.<br />

Den alten Nachrichten nach gab es früher drei Hofstellen des Namens Lienesch in Bergfeld<br />

bzw. Grothe des Kirchspiels Badbergen;<br />

a) Halberbe Lienesch.<br />

b) Erbkotten Lienesch.<br />

c) Markkotten Lienesch.<br />

In den Registern des 19. Jahrhunderts wurden das Halberbe unter Nr.14, der Erbkotten<br />

unter Nr.29. und der Markkotten Dreiss Lienesch oder Engelke Dunker unter Nr.41. der<br />

Bauerschaft Grothe geführt.<br />

Da in den älteren Registern die 3 Höfe nicht näher bezeichnet sind, ist es nicht immer leicht<br />

sie zu unterscheiden.<br />

Lienesch ist ein Flurname. Lin, Platdeutsch Lien bedeutet Flachs, Lein. Esch ist ein größeres<br />

Ackerfeld, Saatfeld oder eine Feldflur. In der Umgangssprache heisst es; "Lienesk".<br />

Das Halberbe Lienesch ist ein Abspliss von dem Vollerbe Boismann, welches vor alters mit<br />

Meyer zu Bergfeld eine Einheit bildete und zu den bischöflichen Tafelgütern 1240 gehörte.<br />

Der Erbkotten Lienesch ist wiederum ein Abspliss von dem Halberbe Lienesch, welches<br />

früher Elfering hiess. Noch 1520 und 1522 wird Luebbert Elffers, Vogt zu Badbergen,<br />

erwähnt. Ob dieses Vogtes Vorfahren von dem Halberbe Lienesch alias Elfering stammen,<br />

kann nur vermutet werden.<br />

Auch der Erbkotten Behrens-Bringmann in Grothe sub Nr.22. ist von dem Halberbe<br />

abgetrennt. 1842 heisst es; Berndt tom Brinke, früher Lynesches Kotten.<br />

1342 verkauft der Knappe Bruno Lohde den Provisoren der Badberger Kirche des Heiligen<br />

Georg dem Ritter (Miles) Herrn Wilkin von Varendorf und Gerhard Meyer zu Berchvelde<br />

zum behuf der Kirche die hälfte eines Hauses zu Badbergen. In diesem Hause hat der<br />

Verstorbene Eigenbehörige Elfers gewohnt. Die Haushälfte wird nun mit allen dazu<br />

gehörenden Gerechtigkeiten und mit allen Zubehör, namentlich mit der Witwe Hillegunde<br />

Elfers und deren 4 Kindern als Eigenbehörige Leute und dem Eigenbehörigen Gut,<br />

dorenschlacht eghen got, der Badberger Kirche aufgelassen. Der Verkauf geschah vor dem<br />

Richter Luenne. Zeugen dieses Verkaufes waren; Nicolaus von Bocroden, Johan von<br />

Bocroden, Bruno Johan von Beesten, Everhard von Beesten, Nicolaus Johan Everhard und<br />

Johan von Astorpe, Bernhard Amerkorn, Brant Ultmann, Bertram und Udo Tapprian,<br />

Everhard und Friedrich Rogge.<br />

Quelle; Kirch. <strong>Arch</strong>iv Badbergen sub Class. III. Lit.A. Nr.1.<br />

1358 Otto de Snetlaghe inf. est cum decima unius domus Johannis to Elfering in Berchvelde.<br />

Lehnb. Bischof Johann Hoet 1350-1360, Osn. Gesch. Quelle Bd.V. S.46.<br />

1373 Lubbertus dictus to Elferingk.<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

St.A.Quak. 2. 1373.<br />

1415 Machovius Lode alias Roden inf. est cum domo Lynessches in parr. Batbergen.<br />

Lehnb. Administrator Otto von Hoya 1410-1424 Osn. Gesch. Quelle Bd.V. S.11.<br />

1428 Cord Roden heft entf. Lynnessches hus to Berchvelde parr. Batbergen.<br />

Lehnb. Bischof Johann von Diepholz 1424-1437 Osn. Gesch. Qu. Bd.V. S.131.<br />

1442 Cord Roeden ist belent myt Lynessches hus in parr. Batbergen.<br />

Lehnb. Administrator Heinrich von Moers 1442-1450 Osn. Gesch. Bd.V. S.158.<br />

1462 Cord Loden genannt Rodden ys beleent myd Liinessches hus kerspel Badbergen in dst.<br />

Lehnb. Bischof Konrad von Diepholz 1455-1482 Osn. Gesch. Qu. Bd.V. S.194.<br />

1485-1528 als Vorsteher der Sunte Jacobs-Bruederschaft in Badbergen werden genannt;<br />

Tepe Lynesch und Johann Mengert.<br />

St.A.O. Rep.5. und Pf.A. Bdbg. Cl.III. D,7,1528.<br />

1490 Burscop to Berchvelde, Tepe Lynesch, 6 Pferde, 6 Kühe, 1 Rind, 19 Schweine.<br />

St.A.O. Rep.100. Abschn.88. Nr.3.<br />

29.1.1499 Feria 3 post Conversionis Pauli.<br />

Johannes von Rede, bischoeflicher Richter zu Quakenbrueck und Badbergen, bekundet, dass<br />

die Markgenossen aus dem Kirchspiele Badbergen dem Rathe zu Quakenbrueck zum Besten<br />

der Kirche St.Sylvestri das Holzungsrecht in dem Vang, gelegen in dem Walde bei der<br />

Landwehr bei den Haeusern des verstorbenen Buerken Wolthagen und des Giseke in dem<br />

Wolde, abgetreten haben.<br />

Vertreter der Markgenossen; Bernd Raderdes, Roleff de Meyer to Devern, Diderick de<br />

Meyer to Berchfelde, Hinrick ton Eynenhus, Bernd Lynesch, Herman ton Hagen, Dethert to<br />

Boysinck, Rembert tor Hake und Wessel to Broderinck.<br />

Vertreter des Rathes von Quakenbrueck; Berend Vos, Otto Brawe, Otto Korff, Clawes van<br />

den Bele, Knappe, Johan uppen Orde, Johan de Smet, Peter Wedehage und Diederick van<br />

Rebbeke.<br />

Zeugen; Helmerick to Dykhus, Kaplan das., Everd Koberinck, Herman Brawe, Otto van<br />

Dincklage, Johan Vos und Mencke Herman.<br />

Notar; Johans van Hameln.<br />

dep.50a. Nr.45. St.A.O.<br />

17.6.1510 Johan Sutholte heft entf. u.i.b. in dst. myt Lynessches erve Kspl. Bathbergen.<br />

Lehnb. Bischof Erich von Grubenhagen 1508-1532 Osn. Gesch. Qu. Bd.V. S.257.<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Unter demselben Datum heisst es; Tebbeke upn Orde, burger to Quakenbrugge heft entf.<br />

u.i.b. in dst. myt dren tegenden over dat huis to Borcharding, myt dem huse tom Thie,<br />

overvelegersten erve to Vees kspl. Bathbergen tor erftal vor syn leen, myt eynen erve to<br />

Lynesch kspl. Batbergen und myt tobehoer.<br />

Lehnb. Bischof Erich von Grubenhagen 1508-1532 Osn. Gesch. Qu. Bd.V. S.270.<br />

1510 wurde Johann von Sutholte auf gemeinem Lehntage von Erich, Bischof zu Osnabrueck<br />

und Paderborn, Herzog zu Braunschweig, belehnt mit Lynenesches Erbe zu Devern.<br />

Dühne Bd.II. S.106.<br />

1512 Burscop Grothe.<br />

Jurien Lynessche 4 Schill., Tepen Tale to Lynessche, 6 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfschatzregister 1512 St.A.O.<br />

1529 lagen die Türken vor Wien, und 1532 fielen sie in Ungarn ein. Demzufolge bewilligte<br />

der Deutsche Reichstag dem Kaiser Karl V. die Erhebung einer Türkensteuer, die im Jahre<br />

1534 als eine Kopfsteuer (in subsidium imperatoris contra Thurcos) im Hochstift Osnabrück<br />

erhoben wurde. Der Badberger Pastor reicht 1534 die Abrechnung über die erhobene<br />

Kopfsteuer ein. Das Vorblatt des Schatzregisters lautet;<br />

Bathbergen XXXIIII (1534). Item pastor in Bathberghen presentauit in die Andrea 668½<br />

mark; retributio 15 Schill.<br />

1534 Bursschop Grothe.<br />

dt. 6 Schill. Jurien ton Lynessche, Taleke uxor, Taleke mater cohabitans pauper.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

Kaiser Karl V, Enkel des Kaisers Maximilian I., verdankt mehr oder weniger den Augsburger<br />

Bankhäusern der reichen Fugger seine Kaiserskrone. Jacob Fugger machte daraus auch<br />

keinen Hehl. Er schrieb stolz in einem Briefe an seinen Kaiser; "Es ist auch wissentlich und<br />

liegt am Tage, dass Eure Kaiserliche Majestaet die roemische Krone ohne mich nicht erlangt<br />

haettet". Nicht selten half Fugger auch dem Heiligen Stuhl in Rom aus Finanznoeten. In die<br />

Re<strong>for</strong>mationskaempfe schaltete er sich als ein scharfer Gegner Martin Luthers ein. Jacob<br />

Fugger starb am 30.12.1525.<br />

1589 Grothe.<br />

Johan Linesch 1 Rth. 17 Schill. Viehschatz.<br />

Johan Linesch liefft. 15 Schill. (is doorgehaald)<br />

Heinrich Stedinck alles verfallen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

Obiger Nachricht nach scheint das Halberbe Lienesch an die von Steding eigenbehörig<br />

gewesen zu sein.<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

1593/94 Berndt Linesch scheltworte, 1 Thl. Strafe.<br />

Rep.450. F.53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Bursschop Grothe.<br />

Berndt Linesch 3 Ortt. Schornstein- und Feuerstelle-Schatz.<br />

1 Liefftucht ½ Rth.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1626 Personenschatz Halberbe;<br />

Johan Lienesch 1 Rth., uxor obiit, filia 3 Schill., famula 4 Schill., eine alte Mutter 5 Schill. 3<br />

Pf., Husselte Weib 2 Schill.<br />

Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.355. C.205. St.A.O.<br />

11.2.1630, Johann Lienesch in Grothe bekennt fuer sich, seine Kinder und Erben, dem<br />

Buerger in Quakenbrueck Johan Plangkman, Catharina uxori, lib. et haer. 40 Rth. schuldig zu<br />

sein, und gelobt, 10 Rth. uf Jacobi 1630 und 10 Rth. uf Jacobi 1631 und die Zinsen zu zahlen.<br />

Die verbleibenden 20 Rth. will Gret Nemmedingk, Wittib, dem Plangkman jaerlichs uf den<br />

alten Lechtmessen mit 5 Ort. verzinsen bei ¼ jaehrlicher Loesung. Sub hypotheca omnium<br />

bonorum, in specie deren bei Jorrien im Wolde ausstehender Gelder im Notfall.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.203. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Grothe Halbe Erbe.<br />

Berent Linesch 3 Thl. Erbschatz, eine Leibzucht ist nicht erwähnt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

29.12.1640 Coram Judice Leuningk, erschien Johan Volckerdingk zu Langen und bekannte<br />

fuer sich, seine Frau Hille, lib. et haer., Johan Lienesch und Marieken Meiers zu Berchfelde,<br />

deren Kindern und Erben 32 Rth. schuldig zu sein, die bei ½ jaehricher Loese mit 2 Rth. zu<br />

verzinsen sind, und setzte seinen Mencken wonung und guet zum Pfande und sonstige<br />

Laendereien.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.88a. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

24.2.1641 Gert Santman zu alten Paael in der Bauerschaft Grote, erklaert fuer sich, seine<br />

Frau Luecke, Kinder und Erben, den Eheleuten Johan und Marie Lienesch daselbst 32 Rth.<br />

schuldig zu sein, der Liefferung quitirent, die er uff Sonntag Palmarum mit 2 Rth. bei ½<br />

jaehrlicher Loese verzinsen will, und setzt Land zum Pfande, dann sein ganzes Erbe und die<br />

angekaufte Leibzucht und alles Hab und Gut.<br />

Testes; Jost Meier und Gert Averwater, Buerger in Quakenbrueck, requisiti.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.90a. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

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29.12.1641 Coram Judice Leuningk, erscheint Engelke Paleman in der Bauerschaft Grote und<br />

bekennt pro se, Catharina uxore, lib. et haer., dem Johan Linesch et uxori Marien, lib. et<br />

haer. 20 Rth. zu schulden, und setzt 1 Stueck Land von ungefaehr 1½ Scheffel und 1 Stuecke<br />

von 2 Scheffel minus ¼ Roggensaat ufn Haberlande fuer den Zins zu gebrauchen. Ausserdem<br />

bekennt er noch 60 Rth. schuldig zu sein, und lobt deren Veertzig uf Lechtmesse mit<br />

drittenhalben Rth. und die restlichen 20 Rth. uff Oistern mit 5 Thl. Ort zu verzinsen. Jeder<br />

Posten mit ½ jaehrlicher Loese, und er setzt 3 Stuecke Landes von ca 5 Scheffel Saat gross<br />

zum Pfande.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.121. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

26.7.1642 Coram Judice Leuningk, erscheint Grete zur Kulen, Witwe, in der Bauerschaft<br />

Grote zeitlebens wohnhaft, und bekennt pro se et liberis Trineken, Greteken, Marieken und<br />

Anneken, Erben und Nachkommen, den Eheleuten Johan und Marieken Lienesch, liberis et<br />

haeredibus 20 Rth. schuldig zu sein, cum autoritate Gerten Pollens, ihres Vormuenders, und<br />

setzt Land zum Pfande.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.139. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

31.12.1642 Coram Judice Leuningk, erscheint Grete zur Kulen, sel. Herman zur Kulen Witwe,<br />

Zeit lebens in der Bauerschaft Grote wohnhafft, und dieselbe pro se, Trineken, Greteke,<br />

Marieke, Anneken liberis, Erben und Nachkommen mit autoritaet Gerten Pollens, ihres<br />

Vormuenders, leiht 40 Rth. von Johan Lienesch und Marie Eheleuten, und verheuert fuer die<br />

jaehrlichen Zinsen von 2 Rth. minus 1 Ort ein Stueck Land auf dem haberlande, so 1½<br />

Scheffel Roggen gross, verspricht frei Essen und Trinken und Braken und jaehrlich ½ Rth.<br />

Pfandschilling bis zur voelligen Bezahlung des obengenannten Kapitals und setzt zum<br />

Unterpfande in specie das Land auf dem Haberlande und sonsten gemein ihren ganzen<br />

Kotten, Johan zur Kulen geheissen, alle habenden und gewinnenden beweglichen und<br />

unbeweglichen Habe und Gueter.<br />

Testes; Gert Polle und Friedrich Buddemeier.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1644, Herman Boissman in Grote bekennt pro se et haeredibus, der Marien Meiers,<br />

weilanten Johan Lienesches Wittiben, deren Kindern und Erben 16 Rth. schuldig zu sein, und<br />

setzt zum Pfande sein Heugewachs in den Bergfelder Wiesen oder dem Grossen Mersche<br />

belegen zum Gebrauch bis zur Wiedereinloesung bei ½ jaehrlicher Loese fuer die Zinsen von<br />

1 Rth., Contribution- und Lastenfrei zu halten.<br />

Testes; Berent Hoppen und Jorrien Hakeman, requisiti.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.198. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1651 Grothe, Juergen Linesche et uxor.<br />

Einwohnerverzeichnis des Kirchspiels Badbergen 1651 St.A.O.<br />

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1655 Grothe, Halberbe Linesch, 4 Pferde, 2 Endter, 5 Kühe, 7 Rinder, 13 Schweine.<br />

Leibzucht, 1 Kuh, 1 Rind, 1 Schwein.<br />

Dep.3b. I. Publica Fach.15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

17.6.1655, Thies Wehlborg zu Wehdel uebergibt seinen Sohne Johan Wehlborg jetzt Meyer<br />

zu Bergfeld unter anderen Handschriften eine Obligation ueber 80 Rth., die bei Lienesch in<br />

Grothe "uf der gemeinen Wische" ausstehen.<br />

Testament Wehlburg von 17.6.1655, Hof Wehlburg in Wehdel.<br />

31.1.1656, Sonntag, vor dem Notar Casparus Hembsteden erklaeren Juergen Hackman,<br />

Johan Meier zu Bergfelde, Johan Einhauss, Berndt Thuman, Gerdt Rhaert, Johan Linesch,<br />

Schwaneke Wittibe Heyens cum Curatore Jorgen Hackman, Johan de Gast als<br />

Bevollmaechtigter seiner Schwester Trine, Witwe des Engelke Paellmans, und Dirich<br />

Sandtman, alle geheell und halberbige Leuthe, dass sie Johan Hageman, Grethe seiner<br />

Hausfrauwen, Kindern und Erbfolgern, ihre von Juergen Vesslage angekaufte geringe<br />

Wohnung in der Bauerschaft Grothe, an Hagemans Kampe einerseits und Johan Vehslagen<br />

Kotten anderseits belegen, auf ihrem gemeinen Buerbrincke behufs Bauerschaftslasten,<br />

ausgenommen aber von den landesfuerstlich ausgeschriebenen Schatzungen, nur als ein<br />

Markkotten ansehen und behandeln wollen. Johan Hageman wird ersucht, sich um<br />

gleichlautende Anerkennung bei den abwesenden Bauerschafts-Mannen zu bemuehen.<br />

Zeuge; Herbort Stuerwolt zu Battbergen und Johan Vesslage, Juergens Sohn, der Heyeschen<br />

Knecht.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osn. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1660, um diese Zeit war das Halberbe Lienesch an die von Stael zu Sutthausen eigenbehörig,<br />

hernach Eggermühlen.<br />

1661 Halbe Erbe Linesch, 3 Rth. 5 Schill. 9 Pf. Vieschatz, rest 9 Rth. 17 Schill. 3 Pf. Der<br />

Viehschatz wurde viermal erhoben, doch vermochte das Halberbe Lienesch dreimal den<br />

Schatz der Armut wegen nicht zu entrichten.<br />

Viehschatzregister des Amtes Fürst. 1661 St.A.O.<br />

1667, Bauerschaft Grothe, Halberbe Lienesch 2 Rt. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75. Erbsch. Revisionsreg. 1667 St.A.O.<br />

31.12.1668, mittags ohngefehr erscheinen in Gerdten Raerts Behausung zwecks Beratung<br />

ueber eine Aenderung in der Ausuebung des Buerrichteramtes die Grother Maenner<br />

Herman Meyer zu Devern, Johan Meyer zu Bergfelde, Johan Paalman, Johan Juetting, Johan<br />

Heye, Juergen Hackeman, Johan Einhauss, Johan Hageman, Thessing, Christopher Lien Esch,<br />

Johan Boissman, Catharina Wittibe Thumans mit Beistand des Ehrsamen Johan Broerman<br />

und Gerdt Raert und dessen Frau, Geseken genannt. Es wird beschlossen, dass das<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

Buerrichteramt, welches bislang auf dem Hofe Rahrt geruht hatte, kuenftig abwechselend<br />

auf dem Besitzer eines Voll- oder Halberbes ruhen soll.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osn. B. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1669, wird Herman Meyer zu Devern als Bauerrichter anfangen, seine Consequenten sein;<br />

Johan Grothe, Wessel Broerman, Diedrich Sanman, Witwe Thuman, Herman Merssman,<br />

Johan Einhauss, Johan Pahlman, Johan Meyer zu Bergfeld, Juergen Hackman, Johan<br />

Beussman und Lyen Esch, absens.<br />

1.1.1669, es erscheint Johan Grote und widerspricht dem Beschluss betr. Fuehrung des<br />

Bauerrichteramtes und erklaert, dass er das Amt ablehne und nichts damit zu tun haben<br />

wolle. (der Ausgang des Widerspruches liegt nicht vor)<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osn. B. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1670, Christopher Lienesch war als strengglaeubiger Katholik Kirchenprovisor zu Badbergen.<br />

Sein Name stand an der Anno 1670 gegossenen 200 Pfund schweren Brandglocke der St.<br />

Georg Kirche.<br />

1670 Bauerschaft Grothe, Halbe Erbe, Linesch 2 Rth. Rauchschatz, Leibzucht 1 Rth.<br />

Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

4.6.1672, wird Kappelmans Kind aus Lienesches Leibzucht in Badbergen zu Grabe getragen.<br />

T.H.S. St. Georg Badbergen.<br />

1692 hatten die Badberger Bauern durch staendigen Regen und überschwemmungen arg<br />

gelitten. Sie richteten daher ein Gesuch an die Regierung und Steuerlass bzw.<br />

Steuernachlass. Die angeordnete Untersuchung ergab in der Bauerschaft Grothe an<br />

verdorben Heugewachs; Hackman 4 Fuder, Boessman 4 Fuder, Meyer zu Bergfeld 5 Fuder,<br />

Merschman 2½ Fuder, Lienesch 3 Fuder, Kuhlman 3 Fuder, Einhauss 3 Fuder, Vesslage<br />

Kotten 1 Fuder, Thueman 1 Fuder, Hageman 2 Fuder, Thessing, 3 Fuder und Kleine Kuhlman<br />

1 Fuder.<br />

Hierbey zu wissen dass die weinig Jahr nicht mehr hewgewax haben undt ihre Weyde war<br />

von ihr Viehe leben muss der See gleich seye.<br />

Rep.150 Fürst. Nr.13. Rem. von Schatz wegen Wasserschaden St.A.O.<br />

18.2.1697 hat Christopher Lienesch noch als Katholischer Provisor den Freibrief des Johan<br />

Herman zum Brincke, des späteren Colons Dehlman zu Grothe, mit unterzeichnet.<br />

Freibrief auf Dehlmann in Grothe.<br />

1706 war Christopher Lienesch Bauerrichter.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.272. St.A.O.<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

1722 Johann Heinrich Lienesch gab an Pacht an Eggermühlen; 1 Malter Gerste, 2 Malter<br />

Roggen, 1 Malter Weisskorn, 8 Malter Hafer, ein fettes Schwein 100 Pfund schwer, 60 Eier, 2<br />

Hühner und wenn es ge<strong>for</strong>dert wurde musste er auch Spanndienst leisten. Im Jahre 1870<br />

waren alle gutsherrlichen Gefälle abgelöst.<br />

Dühne II. S.106.<br />

1722 betrug die Grösse des Colonates; 7 Malter 3 Scheffel 2 Viertel 2½ Becher.<br />

Dühne II. S.106.<br />

1722 gab das Halberbe Lienesch an Monatschatz 2 Rth., Rauchschatz 3 Rth., an den Vogt 5<br />

Hocken und an die Geistlichkeit 1 Scheffel Roggen und 3 Scheffel Hafer.<br />

Dühne II. S.106.<br />

1739/40, in diesem Winter herrschte eine arge Kälte und eine Teuerung.<br />

1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, zu welcher jedes<br />

Vollerbe 4 Scheffel Hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh zu liefern hatte. Ein Halberbe<br />

gab die Hälfte, ein Erbkötter ein Drittel und ein Markkötter 1 Viertel von dem was einem<br />

Vollerbe abzuliefern auferlegt war. Das Futter war für die verbündeten Franzosen bestimmt<br />

und musste nach Telgte in Westfalen geliefert werden. Zu dieser Zeit stand Clemens August,<br />

der Churfürst von Cöln, der gleichzeitig Bischof von Osnabrück war, auf Seiten Frankreichs<br />

gegen Preussen.<br />

1757 war der Gutsherr des Halberbes Lienesch, Caspar Heinrich von Boeselager zu<br />

Eggermühlen, der seit 1736 mit Maria Agnes Franziska von Weichs zur Wenne verehelicht<br />

war. Er wurde 1737 Kammerherr des Bischofs Clemens August, 1741 adjungierter Drost zu<br />

Fürstenau und starb am 20.3.1760.<br />

10.11.1757 befahl der Domprobst, Official, Rath und Richter Wilhelm Anton von der<br />

Asseburg, dem Badberger Pastor, die Pächte, welche die beiden Colonen Brunnert zu Vehs<br />

und Lienesch zu Grothe dem Drosten von Boeselager zu Eggermühlen zu liefern hatten, so<br />

lange bei Strafe doppelter Lieferung mit Arrest zu belegen, bis von Boeselager die aus<br />

verschiedenen Sachen rückständigen Gerichtsgebühren ad 30 Rth. 20 Schill. 6 Pf. entrichtet<br />

habe.<br />

Nachricht auf Hof Brundert in Vehs.<br />

1778 berichtet das Verzeichnis der Rundefuhrpflichtigen, dass bei den Rundefuhren<br />

Beussmann und Lienesch zusammenspannen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271. und 272. St.A.O.<br />

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Die Rundefuhren gehören zu den Reihelasten und sind aus dem Kriegsdienste<br />

hervorgegangen. Schon 1725 wurde angeordnet, dass die Rundefuhren nicht durch den<br />

Vogt direkt, sondern durch die Bauerrichter angesagt werden sollten. Durch die Anordnung<br />

wollte man das oft ungerechte Handeln der Vögte unterbinden.<br />

3.2.1781 verstarb Hermann Beusmann, landesherrlicher Lehnträger des Erbes Beusmann in<br />

Grothe, ohne Leibeserben. Dessen nächster Agnate war seines verstorbenen Bruders Gerdt<br />

Lienesch Sohn Gerdt. Als sich dieser zur Succession meldete und anzeigte, dass er sich von<br />

dem Leibeigentume, worin er bisher gestanden, freigekauft habe, erhielt er folgenden<br />

Bescheid; " Da nach einer von Seiner Königlichen Majestät in Gross Britanien unterm<br />

1.6.1779 ergangenen Erklärung, wo von dem Imploranten Copia ertheilt werden kann, ein<br />

Eigenbehöriger durch die Eigenbehörigkeit aller Lehnverbindung verlustig wird, so steht<br />

dem suchen nicht zu defiriren. Decr. a. Cons. Osnabrück den 6.2.1781.<br />

Die Regierung liess daher das Beusmannsche Lehnerbe zu Bergfeld behuf der<br />

Hochfürstlichen Lehnkammer in Besitz nehmen.<br />

Es meldete sich nun eine Verwandtin Lücke Maria Eilers, Ehefrau Langhorst, welche auf<br />

Grund obiger Erklärung glaubte, den Gerdt Lienesch ausschliessen zu können. Sie hat aber<br />

später ihre Ansprüche für 750 Thl. an Lienesch abgetreten. Am 9/20.7.1790 wurde Lienesch<br />

zu Belehnung mit dem Beusmannschen Erbe als nova gratia zugelassen.<br />

Der Implorant Gerdt Lienesch war aber am 15.9.1784 verstorben, so kam das Erbe<br />

Beusmann an den 1772 geborenen Sohn Hermann Lienesch, welcher sich nun Beusmann<br />

schrieb, während sein am 25.11.1782 getaufter Bruder Johann Gerhard Henrich Lienesch<br />

das Halberbe Lienesch erhielt.<br />

1803 Grösse des Colonats, 5 Malter 8½ Scheffel Garten und Ackerland, 2 Malter 3¾ Scheffel<br />

Wiesen und ¼ Scheffel Forsten.<br />

Dühne II. S.106.<br />

1803 bereits zu Beginn der französischen Besetzung (1803-1805) wurde dem Kirchspiele<br />

Badbergen eine Kriegs-Supplementar-Steuer auferlegt. Jedes Vollerbe hatte 2 Thl. zu zahlen,<br />

jedes Halberbe 1 Thl. 7 Schill., jeder Erbkotten 14 Schill. und jeder Markkotten 7 Schill. Die<br />

Steuer für einen Hund betrug 7 Schill. und für jeden weitern Hund 14 Schill.<br />

1804 wurde eine Extrasteuer auferlegt, da die erhobene Steuer nicht ausreichte. Das<br />

Kirchspiel Badbergen brachte hierzu 6415 Thl. 1 Schill. 6 Pf. auf.<br />

1805 war das Brotgetreide derart knapp, dass die Badberger Bauern Roggen, der auf dem<br />

Wasserwege von Ostfriesland herangeschafft war, von Ellerbrock in Oldenburg in<br />

Kriegsfuhren herholen mussten.<br />

1826 sind als Grösse des Halberbes angegeben, 32 Morgen 114 Quadratruten Ackerland und<br />

14 Morgen 78 Quadratruten Wiesen.<br />

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Dühne II. S.106.<br />

11.2.1860 haben die Eheleute Hermann Gerhard Lienesch und Catharina Margaretha Thee<br />

den Hof für 8950 Rth. Gold und 5 Rth. Courant an H.H. Wanstrath verkauft und sind darauf<br />

nach den Vereinigten Staaten von Amerika ausgewandert.<br />

1888 berichtet ein Brief aus der neuen Welt, dass die Witwe Lienesch mit einem Sohn und<br />

einer Tochter, die noch ledig sind, in Carmen wohnt und die anderen 3 Töchter bereits<br />

verheiratet sind.<br />

1899 war Bernhard Heinrich Wanstrath-Paus Eigentümer des Halberbes.<br />

1959 war Maria Wanstrath-Paus, Ehefrau Otto Sandmann in Grothe, Eigentümer der Stätte.<br />

10.10.1868 erwarb der Colon Hermann Heinrich Wanstrath-Lienesch die Herrschaftliche<br />

Erbpacht der Catharina Elisabeth König, Witwe des am 12.9.1845 verstorbenen Hermann<br />

Henrich Gerberding, Haus Nr.101. in der Bauerschaft Grothe, für 600 Thl. Gold. Die Erbpacht<br />

war bereits im Jahre 1865 abgelöst worden.<br />

1869 kaufte Hermann Heinrich Wanstrath-Lienesch den Kotten Hildebrand auf dem<br />

Bubertsorte, der in der Häuserliste der Bauerschaft Grothe unter Nr.56. geführt wurde.<br />

Drees-Lienesch Freier Erbkotten.<br />

Suennenvagel fleig ower mien Hus,<br />

Bringk mi morgen gaut Wae'r int Hus!<br />

Suennenvagel fleig na den Himmel,<br />

Bringk mi 'n Pott vull Aerkringel!<br />

Den alten Schatzregistern nach gab es früher drei Bauernhöfe des Namens Lienesch in der<br />

Bauerschaft Grothe des Kirchspieles Badbergen;<br />

a) Halberbe Lienesch.<br />

b) Erbkotten Lienesch.<br />

c) Markkotten Lienesch.<br />

In den Registern des 19. Jahrhunderts wurden das Halberbe unter Nr.14., die Erbkötterei<br />

unter Nr.29. und der Markkotten unter Nr.41. der Bauerschaft Grothe geführt. In den<br />

älteren Registern sind die Hofstellen nicht näher gekennzeichnet, daher ist es oft schwer,<br />

die Höfe zu unterscheiden. Das Halberbe Lienesch ist ein Abspliss von dem Vollerbe<br />

Boismann, welches vor alters mit Meyer zu Bergfeld eine Einheit bildete und zu den<br />

bischöflichen Tafelgütern 1240 gehörte. Der freie Erbkotten Lienesch ist wiederum ein<br />

Abspliss von dem Halberbe Lienesch, das früher Elfering hiess. Auch der Erbkotten Behrens-<br />

Bringmann in Grothe Nr.22. ist von dem Halberbe Lienesch abgetrennt. 1842 heisst es<br />

Berndt tom Brinke, früher Lynesches Kotten. Linesch oder Lienesch u.s.w. ist eine Flurname.<br />

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Plattdeutsch Lin oder Lien bedeutet Flachs, Lein. Esch ist ein grösseres Acker oder Saatfeld,<br />

eine Feldflur. In der Umgangssprache des Artländers heisst es "Lienesk".<br />

1519. Anno domini Millesimo Cingentesimo Decimo nono Ipso die Innocentinnis sancti<br />

ordinis.<br />

Vor Herrn Berndt uppen Orde, Canonicus unde senior der kerken sunte silvester to<br />

Quakenbrueck unde Tebbecke uppen Orde, geheten Schroeder, erkennet und betuget<br />

openbar in dussen openen breve vor uns und unseren Erben, dat wy alle der besten wiss<br />

und <strong>for</strong>men, als wy konden unde mochten, unde van rechten wegen doen solden, hebben<br />

gefryet und quid gesaen wie vorgen. und laten vor uns unde unse erven Andreas de<br />

Lynesche, Berndes sone van Boyinst Stinen? Stuven echtes wyve geboren, vry quidt lidich<br />

und lech von allen rechtes plichte denste und egendom dar he uns aldub lange vor<br />

vulschildene egentum horafftich ... vor Teyn Guldene rinsche Gulden, de betalt sint ... unde<br />

dat erve dor de vorgt. Andreas van geboren ist geheten ton Lyneesche, in der Burscop to<br />

Berchvelde unde in den Kerspelle to Badtbergen, dar he vor de wessele und to wederstadig<br />

synes vrydomes und vryen halsses schal gensliche up vorstegen, wesen und bliven .... so<br />

hebbe ick Her Berndt uppen Orde vorgent. myn Ingesiegele, des Tebbecke uppen Orde myn<br />

broders mede bruket to desser ... don hangen laten.<br />

Freikaufbrief des Andreas ton Lynesch in Bergfeld Ksp. Badbergen.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1490, in diesem Viehschatzregister ist der Erbkotten nicht erkennbar.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

1512, Berchuelde, ein Ortsteil der heutigen Bauerschaft Grothe; Johan Lynesche 3 Schill.<br />

Kopfschatz, Renset ton Linesche 2 Schill. Kopfschatz.<br />

NB. In Johan Lynesche darf wohl der Erbkotten gesehen werden und in Renset ton Linesche,<br />

hier wohl noch die Leibzucht des Erbkottens, der spätere Markkotten Lienesch.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfschatzreg. 1512 St.A.O.<br />

1534 Bursschop Grothe.<br />

dt. Andreas ton Lynesche 2 marck, Anne uxor 1 mark 3 Schill.<br />

Es wird sich hier um den Erbkotten handeln.<br />

Ferner heisst es; 2 marck dederunt Johan Lynesch, Tobe uxor 2 marck 7 Schill. (der<br />

Markkotten?)<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

1526, ipso die Viti martiris (15.7.1526)<br />

Vor dem Richter Johan Moerinck verkaufen Vredeke, Witwe des Clawes van Smerten, die<br />

Brueder Herbord und Otto van Smerten und ihre Schwester Mette, und zwar Vredeke und<br />

Mette mit Zustimmung ihrer natuerlichen Vormuender Herbort und Otto van Smerten, fuer<br />

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eine genuegsame Summe Geldes an Andreas ton Lynesche und dessen Frau Anna, ihr Land,<br />

geheten Blocks landt, so dat wandages den Blocken gehort hefft, als Erbkaufgut, und zwar;<br />

1) Ein placken (Stück) Land auf der gemeinschaftlichen Wiese (up de meynenwissche),<br />

begrenst einerseits von des Meyers zu Bergfeld langen Acker, andererseits von der kleinen<br />

mersch (Marsch) bei Johannes ton Lynessche Land.<br />

2) Ein Stueck Land bei Boymans Land gelegen, das auf der einen Seite up de ryden, auf<br />

der anderen Seite auf Ottos des Kraemers Breite stoesst.<br />

3) Einen Acker Land auf der anderen Seite von Ottos Breite gelegen.<br />

4) Noch einen Acker, der up de meynen wissche stoesst.<br />

5) Eine Breite Ackers gelegen zwischen des Meyers zu Bergfelde Kamp, in der Naehe<br />

von Johans Erbe zu Lynessche. (na Johans hus ton Lynessche)<br />

6) 3 Stuecke Land negest (in der Nähe oder neben) des Meyers zu Bergfelds Kamp und<br />

der Hoywissche. (Heuwiese)<br />

Die Verkaeufer sagen zugleich fuer ihren ausser Landes weilenden Bruder Clawes gut. Das<br />

verkaufte Land lag in der Bauerschaft Bergfeld, Kirchspiel Badbergen.<br />

Zeugen; Ledebur Poleman, Berner Korff, Kanoniker zu Quakenbrück, sowie Johannes<br />

Haverkamp.<br />

Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1562, in vigilia purificationis. (1.2.1562)<br />

Vor Diedrich zur Muehlen, Richter zu Quakenbrueck, Badbergen und Menslage, verkaufen<br />

Gert ton Eynhuss, Wessel, Veltman und Herman to Boysinck als Verwalter der Bauerschaft<br />

Grothe, fuer eine genuegsame Johannistaler dem ehrsamen Drees von Lynessche und<br />

dessen Frau und Erben einen Scheunenplatz, auch den Raum von der Scheuer an bei dem<br />

Mist her und dem Kohlgarten, soweit bis der Garten wendet, als Zuschlag aus der Mark.<br />

Zeugen; Borchard Grunewelt, Vogt, und Wilcke Heyge aus Cappeln.<br />

Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1575, am Abend nativitatis Johannis Baptiste. (23.6.1775)<br />

Vor dem Richter Wilhelm Moering zu Quakenbrueck, Badbergen und Menslage bezeugen<br />

Drees ton Lynesche und seine Frau Wendel nebst ihren Kindern Anna, Drees, Johan, Bernd<br />

und Catharina, dass Dethard tor Kulen, dessen Frau Anna und deren Kinder Anna, Marieke<br />

und Grete ihr ganzes Besitztum zum Lynesche an die vorgenannte Ehefrau Wendel erblich<br />

ueberlassen haben gegen Eintausch eines Stueckes Landes auf der gemeinen Wiese in der<br />

Bauerschaft Grothe, zwischen Rembert Brunners und des Drees Lynesch Land belegen. Falls<br />

Dethard tor Kulen das Wiesenstueck zu verkaufen beabsichtigt, soll es zuerst dem Drees ton<br />

Lynesch angeboten werden.<br />

Zeugen; Wilcke Heie, Herman to Esselinck und Juergen Lynesche.<br />

Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1584, am Abend Matthaeus des Evangelisten. (20.9.1584)<br />

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Vor Marten Luyninck, Richter zu Quakenbrueck, Badbergen und Menslage, verkaufen<br />

Dethartt to Osynck und dessen Frau Anna, ihre Kinder Anna und Grete an Drese thon<br />

Lynessche und seine Frau Wendele, 3 Stuecke Land, von denen das eine zwischen Rembert<br />

Brunners und Johan des Kuren Land, die beiden anderen zwischen Herman Boigsmans und<br />

des Kaeufers Land auf de gemeinen Wiese in der Grothen Bauerschaft, Kirchspiel<br />

Badbergen, gelegen sind.<br />

Zeugen; Heinrich von der Ohe und Heinrich Swede, Notarius.<br />

Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1589 Grothe.<br />

Dreess Lienesch, 1 Rth. 20 Schill. Viehschatz. (Erbkotten)<br />

Dreess Lienesch, 6 Schill. Viehschatz. (Markkotten)<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1591 wurde Dress Linesch wegen eines gekaufften Bedlakens mit 1 Thl. bestraft. (Ob es sich<br />

hier um den Erbkötter oder den Markkötter handelt, kan nur vermutet werden)<br />

Rep.450. Fach.53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

27.1.1594.<br />

Vor dem Notar Hinricus Sweder erklaert der ehrsame Drees ton Lynesche, in der<br />

Bauerschaft Grothe Kirchspiels Badbergen, fuer sich und seine saemtlichen Kinder, da sein<br />

Hausfrau Wendel bereits verstorben ist, dass er dem ehrsamen Herman Rodtberdt und<br />

dessen Erben 10 Rth. schulde, welche er mit 2½ Orttaler (¼ Thaler) jaehrlich auf heiligen drei<br />

Koenige zu verzinsen verspricht. Die Kuendigung soll Martini vorher geschehen. Er<br />

verpfaendet Haus, Hof, Kotten und saemtliche Besitzungen.<br />

Zeugen; Juergen Oyeman und Wibbe Heckelriede.<br />

Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1599 Bursschop Grothe.<br />

Erbkötter Dreess Linesch ½ Rth. Schornst. und Feuerst. Schatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

4.10.1600<br />

Vor dem Richter Dirick Lueningk verkaufen Johan Lynesch und seine Ehefrau Grete, welche<br />

keine Kinder haben, wie sie sagen, wohnhaft in Andorf Kirchspiels Menslage, ihr elterliches<br />

und muetterliches freies Erbkotten erbe tom Lynesche mit aller Gerechtigkeit, in der<br />

Grothen Burscap Kirchspiel Badbergen gelegen, an den Bruder Herman Lynesch und dessen<br />

Frau Grete.<br />

Zeugen; Otto Korff und Gerdt Braken.<br />

Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

3.12.1604<br />

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Vor dem Richter Diedrich Lueningk bekennen Mencke Leiffert und Frau Talcke aus Vees,<br />

dass sie bereits verkauft haben und verkaufen fuer sich und ihre minderjaehrigen Kinder<br />

Herman und Gerdt, an Herman Linesch und Frau Grete fuer eine genuegsame Summe<br />

Geldes, die Leifferdingsche Deelwiese hinter dem Arenhorster Wald zwischen Tebbe tor<br />

Kulen und der gemeinen Veeser Deelwiese belegen, das Gras dieser Wiese kann umb dat<br />

andere jar de grasinge darvan tho meien und eres gefallens wegthofhoren.<br />

Zeugen; Johan Teelkamp, Johan Gervesman und Johan Helmert.<br />

Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

4.4.1605, Donnerstag nach Ostern.<br />

Vor dem Richter Diedrich Lueningk erklaert Juergen Linesch, seinen kindlichen Anteil bzw.<br />

seine Abfindung (abschowe) an Lieneschen Erbkotten, Bauerschaft Grothe, von seinem<br />

Bruder Herman und dessen Frau Grete erhalten zu haben und dass darueber bereits frueher<br />

im Gericht quittiert ist.<br />

Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

6.7.1606<br />

Vor dem Richter Dietrich Lueningk in Quakenbrueck bekennen Herman Meesman und seine<br />

Hausfrau Catharina nebst minderjaehrigen Kindern Gerdt und Johan, dass sie den kindlichen<br />

Anteil und die Aussteuer nebst Brautschatz der Catharina vom elterlichen freien Lineschen<br />

Erbkotten von dem Bruder Herman Linesch und dessen Frau Grete erhalten haben.<br />

Zeugen; Juergen Gervesman und Gerd Silkman.<br />

Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1608, die olde Lineschesche gestolen eichenen Posts 1 Thl. 10 Schill. 6 Pf. (Brüchte)<br />

Auch hier kann nur vermutet werden um wen es sich handelt.<br />

Rep.450. Fach.53a. Nr.15. Fürst. St.A.O.<br />

1614, Herman Linesch, Greta muttwilligh und geferlich vernichtigten Notarii scheins 6 Thl.<br />

(Strafe)<br />

Rep.450. Fach.53a. Nr.20. Amt. Fürst. St.A.O.<br />

6.3.1624 (alten Stils)<br />

Richter Dietrich Lueningk beurkundet die Schuld von 50 Thl. die mit 3 procent zu verzinsen<br />

sind, der Eheleute Wessel und Heilcke Kuer zu Wulften an Tale Palemans und deren Tochter<br />

Luecke. Herman Lienesch in Grothe buergt fuer die Schuldner, die ihm ein Stueck Land<br />

hinter der Hake auf dem Lienesch zwischen Boismans und Hakemans Lande belegen zum<br />

Pfand setzen.<br />

Zeugen; Johan Fryen, Buergermeister zu Vechta, und Gert Pollen, Buerger zu Quakenbrueck.<br />

Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

6.5.1624<br />

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Vor Diedrich Lueningk, Richter, verkaufen Wessel Kuer und Frau Heileke aus Wulften fuer<br />

sich und alle abwesenden Kinder an Herman Linesch und Frau Grete in der Bauerschaft<br />

Grothe, eine ungefaehr 2 Scheffelsaat grosse Roggenflaeche uffr gemeine Wissche zwischen<br />

des Kaeufers und des Meyer zu Bergfeldts Land belegen.<br />

Zeugen; Johan Frye, Buergermeister zu Vechta, und Gert Polle.<br />

Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1628 Bauerschaft Grothe, Erbkotten, Personenschatz;<br />

Dreiss Linesch jetzt Herman 10 Schill. 6 Pf., uxor 5 Schill. 3 Pf., 2 Söhne 8 Schill., 2 Dochter 4<br />

Schill., Terminus primus der Eheberedung 1629.<br />

Rep.355. c. 205. St.A.O.<br />

15.3.1629, Donnerstag.<br />

Vor dem Richter Dietrich Lueningk verkaufen Wessel de Kure und Frau Judit fuer sich und<br />

ihre Kinder Johan, Herman, Marieken und Wessel an Herman Lynesch und Frau Grete ihre<br />

Breite Landes hinter Hakemans Hof von ungefaehr 4 Scheffel Roggen, an Boemans Kampe<br />

auf dem Lynessche mit dem dazu gehoerenden Weg.<br />

Zeugen; Gerdt Polle von Essen und Kersten Ohrtbrink von Badbergen.<br />

Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1631 Bauerschaft Grothe, Erbkotten; Dreess Linesch 2 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1636 Dresch Linesch, Dreisch Linesch.<br />

Dühne II. S.114.<br />

1655 Dreess Linesch heisst es in dem Wolfjagdregister.<br />

Dühne II. S.114.<br />

13.11.1656<br />

Die Pastoren der Kirche zu Badbergen Jodocus Gerardi SJ. decanus ruralis und Pastor<br />

Theodor Jüttingh und die Provisores Johan Hanneke (Hamcke), Johan Stiner, Gerd Hoffman<br />

und Dietrich Sickman, verkaufen dem Johan Linesch und dessen Sohne Herman einen<br />

Kirchenstuhl auf der neuen Buehne in der zweiten Bank, mit allen Rechten fuer eine Summe<br />

Geldes.<br />

Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

13.11.1656<br />

Jodocus Cerardi, SJ. Priester und Theodor Jüttingh, Pastore in Badbergen, ferner die<br />

Provisores Johann Hanneke (Hamcke), Johan Stiner, Gerdt Hoffman und Diedrich Sickman,<br />

verkaufen dem Johan Linesch ausr Meierwische, Sohn des Drees Linesch, eine Stuhlstette<br />

auf dem alten Boehnen in der vierten Bank vom Chor, fuer eine Summe guten Geldes.<br />

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Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1655 Grothe, Erbkotten Drees-Lienesch, 4 Pferde, 5 Kühe, 7 Rinder, 10 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.54. und Dep.3b. I. Fach.15. Nr.12. Viehbeschr. St.A.O.<br />

1661 Erbkotten Dreiss Lienesch 9 Rth. 9 Schill. 10½ Pf. Viehschatz.<br />

Dieser Viehschatz wurde viermal im Jahre erhoben.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

21.5.1661, Samstag, Quakenbrueck.<br />

Vor dem Notar Casparus Hembstede erklaeren die Geschwister Drees, Anna Johan und<br />

Gerdt Linesch, aus der Bauerschaft Grothe, Anna mit Zustimmung ihrer Brueder, fuer sich<br />

und ihre Erben, dass sie mit Zustimmung ihres bettlaegerigen Vaters Herman Linesch ihrem<br />

Bruder Gerdt und dessen Erben ihren elterlichen Erbkotten Linesch erblich ueberlassen,<br />

cedieren und abtreten, wegen Gerdt seinen Geschwistern je 250 Rth. zur kindlichen<br />

Aussteuer, die in Terminen zu zahlen sind, zu geben verspricht, auch dem Bruder Johan<br />

wegen verdienten Lohnes 40 Rth., sowie ein Bett und die Braunblessene Maehre zu<br />

verabfolgen.<br />

Zeugen; Johan Cappelman und dessen gleichnamiger Sohn.<br />

Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1666 Erbkotten Dreiss Linesch, 4 Pferde, 2 Fohlen, 3 Kühe, 6 Rinder, 4 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.60. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Grothe, Erbkotten Dress Linesch 1 Rth. 15 Schill. 9 Pf. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbschatz-Rev.- Reg. 1667 St.A.O.<br />

1670 Bauerschaft Grothe, Erbkotten, Dreess Linesch 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. Amt Fürst. 1670 St.A.O.<br />

16.9.1670 Badbergen.<br />

Vor dem Notar Casparus Hembsteden erscheinen und erklaeren die beiden Brueder Johan<br />

und Gerdt Linesch, dass der Vater Herman Linesch, so auch die Geschwister Drees und Anna<br />

inzwischen gestorben sind und sie nunmehr unter Aufhebung des alten Vertrages einen<br />

neuen Vertrag abschliessen, nach welchem dem Gerdt Linesch der Erbkotten verbleibt, dem<br />

aelteren Bruder Johan nun aber 680 Rth. zu zahlen sind.<br />

Zeugen; Gerdt von Groningen, Buerger zu Quakenbrueck, und Hanss Henrich Bierbach,<br />

Kleidermacher zu Badbergen.<br />

Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

20.9.1670, Eheberedung.<br />

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Vor dem Notar Casparus Hembsteden erscheinen Gerdt Linesch und Katharina Wernsingk<br />

und schliessen einen Ehevertrag.<br />

1) Beide wollen sich oeffentlich angesichte der Kirche durch priesterliche benediction<br />

zusammengeben lassen und sich, wie es getreuen Eheleuten wohl stehet, sehr ehrlich<br />

miteinander nach den Willen Gottes verhalten.<br />

2) Der Brautigam Gerdt Linesch bringt den Lineschen Erbkotten in der Bauerschaft<br />

Grothe mit Wohnhaus, pp. seiner lieben Braut erb- und unwiderruflich zu, auch was er in<br />

peculio und in Vorrat erworden hat und was ihm kuenftig durch Erb- oder Sterbfaelle<br />

zuwachsen werde, nichts davon ausgenommen.<br />

3) Der Brautvater Teepe Wernsingk verspricht fuer sich und seine abwesende Ehefrau<br />

Talen Vagedings und die beiden abwesenden Soehne Johan Wernsingk und Gerdt<br />

Wernsingk, seiner Tochter einen kindlichen Brautschatz von 400 Thl., auch eine Kleiderkiste,<br />

ein Schrein und ein zugehoeriges Bette mitzugeben.<br />

4) Falls die Ehe kinderlos bleibt, wird die ueberlebende Frauensperson Catharina<br />

Wernsingk den Lineschen nahesten Anverwandten nach Kirchspielsbrauch 100 Rth.<br />

auskehren. Stirbt aber die Braut vorher, so wird Gerdt Linesch den Wernsingks Verwandten<br />

100 Rth. zurueckgeben.<br />

Quelle; Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1722 Bauerschaft Grothe, Erbkötter Dreiss Lien Esch gibt an Monatschatz zu voll 1 Rth. 15<br />

Schill. 9 Pf., Rauchschatz jedesmal 1 Rth. 5 Schill. 3 Pf., muss in der Vogtei Wiese 1 Tag<br />

maehen, 2 Tage Dreschen, 1 Tag in der Ernte maehen, ins 2. Jahr 1 Binder, jetzt 8 Gaense<br />

oder 2 Rth. und an die Pastoren 3 Stueck Garn.<br />

Praest.-Reg. 1722 Amt Fürst. und Dühne II. S.114.<br />

1722 Grösse des Colonates, 5 Malter 11 Scheffel 3 Viertel und 2 Becher.<br />

Vermessungsreg. 1722 Amt Fürst. und Dühne II. S.114.<br />

1723 Dress Lien Esch Leibdiener hat vormahls an der Voidey (Vogtei) gedienet, gibt itzo<br />

geldt.<br />

Rep.150. Fürst. Nr.116b. 1723 St.A.O.<br />

1755 und 1757 Dres Lienesch dienet jetzo dem Vogten.<br />

Rep.150. Fürst. Nr.116c. 1755 und 1757.<br />

Die Eheleute Gerdt Lienesch oder Drees und Catharina Wernsing, welche 1670 den<br />

Lebensbund schlossen, hatten zwei Kinder;<br />

1) Herman Lienesch geboren und getauft 1672 und als Lienesch Sohn von den Meyer-<br />

Wisch am 11.11.1697 zu Badbergen begraben.<br />

2) Gretke, getauft am 8.9.1675 zu Badbergen. Sie wird jung gestorben sein, da sie in<br />

keiner Urkunde erwähnt wird. Auch das Totenbuch der St. Georg Kirche zu Badbergen weist<br />

ihr Ableben nicht aus. Das Kirchenbuch hat auch viele Lüken.<br />

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Gerdt Lienesch verschied 1683 auf der Stätte und wurde am 3.11.1683 in Badbergen zu<br />

Grabe getragen. Ein Jahr später schritt die Witwe Catharina Lienesch geb. Wernsing, Tochter<br />

des Tepe Wernsing genannt Thoele und der Talcke Vageding in Langen, zu ihrer zweiten Ehe<br />

am 24.11.1684, mit Jürgen Elting. Diese Ehe war mit einem Sohne gesegnet, der am<br />

26.8.1685 in der Taufe Jürgen Elting erhielt.<br />

Jürgen Elting, geboren 1656 in Vehs, als Sohn des Colons Jürgen Elting und dessen Ehefrau<br />

Trincke Meyer zu Bergfeld, starb 1722 als Jürgen Elting genannt Lienesch im Alter von 66<br />

Jahren, katholischen Bekenntnisses und wurde am 15.9.1722 zu Badbergen begraben.<br />

Der 1685 geboren Sohn Jürgen Elting genannt Lienesch heiratete am 11.5.1717 Margaretha<br />

Klatte, adoptierte Tochter Meyer zu Bergfeld, und wurde durch diese Eheschliessung Colon<br />

Meyer zu Bergfeld. Die Ehe blieb kinderlos. Die Eheleute adoptierten Gerdt Klatte, hernach<br />

Meyer zu Bergfeld genannt, der 1771 Lücke Meyer zu Wehdel freite.<br />

1725 macht Catharina Wernsing, jetzt Witwe des Jürgen Elting sive Lienesch ihr Testament,<br />

nach welches ihr Sohn aus dieser ihrer zweiten Ehe Jürgen Elting s. Lienesch jetzt Meyer zu<br />

Bergfeld Nutzniesser des Erbkottens Lienesch sein soll, wenn er Kinder hat. Hat er aber<br />

keine Kinder, soll Lienesch-Erbkotten an die Kinder ihrer Schwester, deren Name nicht<br />

genannt ist, aber mit Wilcke Burlage in Talge verheiratet ist, fallen.<br />

Als Jürgen Elting-Lienesch jetzt Meyer zu Bergfeld 1769 am 5. Mai im Alter von 85 Jahren<br />

weniger 3 Monate starb und nur den am 1.12.1763 adoptierten Gerdt Klatte s. Meyer zu<br />

Bergfeld hinterliess, entstand ein langjähriger Prozess zwischen Gerdt Klatte s. Meyer zu<br />

Bergfeld und den Burlagen Kindern, der schliesslich durch einen Vergleich beendet wurde.<br />

Am 1.3.1781 berichtet der Badberger Vogt Ledder, dass Meyer zu Bergfeld den Lienesch-<br />

Erbkotten gekauft hat. Er schreibt an das Amt in Fürstenau; "Drees Lienesch Erbkötter<br />

Nr.29., hat der landesherrliche Redemeyer zu Bergfeld gekauft".<br />

1826 gehörten zu dem Erbkotten, der verpachtet war, 27 Morgen 106 Quadrat-Ruten<br />

Ackerland und 9 Morgen 38 Quadrat-Ruten einschürige Wiesen.<br />

23.8.1841 ist Johann Gerhard Wischmeyer geb. Strotmann modo Hildebrandt in Grothe<br />

Nr.29. verstorben als Ehemann. Er war in erster Ehe seit dem 19.5.1812 mit Lücke Elsabein<br />

Wehlburg verheiratet, die am 23.9.1813 starb, und in zweiter Ehe seit dem 2.7.1816 mit<br />

Catharina Adelheid Liere. Beide Ehen blieben kinderlos.<br />

1865 betrug die Grundsteuer 1 Rth. 3 Gr. 1 Pf. und die Häusersteuer 2 Gr. 4 Pf.<br />

1960 gehörte der Erbkotten noch zum Besitz des Meyer zu Bergfeld. (Brunswinkel jetzt<br />

genannt)<br />

Markkotten Lienesch in der Bauerschaft Grothe.<br />

Der Markkotten Lienesch scheint aus der Leibzucht des freien Erbkottens entstanden zu<br />

sein.<br />

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1512 werden unter der Bauerschaft Bergfeld aufgeführt; Johan Lynesche 3 Schill. Kopfschatz<br />

und Renset ton Linesche 2 Schill. Kopfschatz. Hier ist der freie Erbkotten Lienesch noch mit<br />

der vermutlichen Leibzucht aufgeführt, die in den jüngeren Registern bei dem Erbkotten<br />

fehlt und als selbständige Hofstelle erscheint.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfschatzreg. 1512 St.A.O.<br />

1534 bei der Erhebung der Türkensteuer wird genannt; 2 marck dederunt Johan Lynesch<br />

Tobe uxor 2 marck 7 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfschatzreg. 1534 St.A.O.<br />

1589 zahlt Dress Lienesch 6 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn. 88. Nr.15. St.A.O.<br />

1599 zahlt Dreess Lienesch ½ Rth. Schornst. und Feuerst. Schatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

Zu bemerken ist hier, dass 1599 auch der Erbkötter Dreess Lienesch hiess und ½ Rth.<br />

Schornst. und Feuerst. Schatz geb.<br />

1591 wurde Dress Linesch wegen gekauftfen Bedlakens mit 1 Thl. gebrüchtet. (ob es sich<br />

hier um den Markkötter handelt kann nur vermutet werden)<br />

Rep.450. Fach.53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1608 wurde die olde Lineschesche wegen gestolen eichenen Posts mit 1 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

gebrüchtet. (auch hier kann nur vermutet werden, ob die Nachricht den Markkotten<br />

betrifft)<br />

Rep.450. Fach.53a. Nr.15. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1628 Bauerschaft Grothe, Markkotten Dreiss Linesch, pauper, uxor. Diese Eheleute zahlen<br />

also ihrer Armut wegen keine Personenschatz.<br />

Rep.355. C.205. Personenschatzreg. 1628/29 St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Grothe, Markotten Dreiss Lienesch oder Johan Kramer vacat.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbschatzreg. 1631 St.A.O.<br />

1655 Bauerschaft Grothe, Markotten Dreiss Linesch oder Engelke Dunker, 2 Pferde, 3 Kühe,<br />

1 Rind, 5 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.54. und Dep.3b. I. Fach.15. Nr.12. St.A.O.<br />

In diesen beiden Viehbeschreibungsregistern heisst es, dass der vom Amte Fürstenau dem<br />

Vogt mitgeteilte Markkotten Johan Kramer nicht zu finden ist, inquirendum.<br />

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1661 zahlt der Markkotten Dunker 2 Rth. 16 Schill. 10½ Pf. Viehschatz, welcher Betrag<br />

viermal im Jahre erhoben wird. Bei Johan Kramer heisst es wieder; inquirendum.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

166 Markkotten Engelke Dunker, 1 Pferd, 4 Kühe, 1 Schwein, Beyhaus pauper. Bei Johan<br />

Kramer heisst es wiederum; nicht zu finden.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.60. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Grothe, Markkotten Linesch oder Engelke Dunker ist nicht genannt. Bei<br />

Johan Kramer heisst es; vacat, und darunter steht; nicht zu finden.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbschatz-Revisionsreg. 1667 St.A.O.<br />

1670 Bauerschaft Grothe, Markkotten. Es heisst hier; Engelke Duncker 2 Rth. Rauchschatz,<br />

Beihaus 1 Rth. Rauchschatz, Johan Kramer nicht zu finden.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

Nach den hier wiedergegebenen Nachrichten ist der Markkotten Lienesch, der aus dem<br />

Nebengebäude des Erbkottens Lienesch hevorgegangen ist, 1628/29 arm, zahlt daher keine<br />

Personenschatz, und 1631 wird er Dreiss Lienesch oder Johan Kramer "vacat" genannt. 1655<br />

heisst es; Dreiss Linesch oder Engelke Dunker, 1661, 1666 und 1670 nur Engelke Dunker. Der<br />

Markkotten Johan Kramer wird in den Schatzregistern 1655-1670 als nicht zu finden<br />

bezeichnet. Es darf daher angenommen werden, dass es sich hier um den Markkotten<br />

Lienesch, der 1631 auch Johan Kramer genannt wird, handelt. Dieser Kotten Dreiss Lienesch<br />

oder Johan Kramer wird bald nach 1631 an den Markkotten Engelke Dunker gefallen sein<br />

und mit ihm eine Einheit gebildet haben, sodass es 1655 Dreiss Linesch oder Engelke Dunker<br />

heisst. Der Heimat<strong>for</strong>scher Dühne bringt den Markkotten Lienesch überhaupt nicht. Da aber<br />

der Markkotten Engelke Dunker 1803 auch "Drees Haus", der unter Nr.41. der Bauerschaft<br />

geführt wurde, genannt wird, darf wohl gefolget werden, dass die Markkotten Lienesch und<br />

Engelke Dunker eine Einheit bilden.<br />

Lindemann.<br />

Wer erdverbunden sich der Natur erfreut, benötigt keine Beruhigungspillen.<br />

In dem schönen Osnabrücker Nordland, dicht an das Ufer der Hase, liegt die Bauerschaft<br />

Wulften in einer Flächenausdehnung von 586 ha. In alten Urkunden begegnet uns Wulften,<br />

das Wolfsheide bedeutet.<br />

1230 Wlueten, 1402 Wulfeten, 1424 Wulften, 1490 Wulfften, Wulffen, 1510 Wulfften. Die<br />

Anfänge dieser Siedlung sind in der altsächsischen Zeit zu suchen. Die ältesten Höfe sind die<br />

9 Vollerben; Gervesmann, Helmert, Mengert, Saenke, Wohnunger, Roessmann,<br />

Meessmann, Lindemann, Grahlmann gefolgt von dem Halberbe Havighorst.<br />

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Der Bauernhof Lindemann oder Linnemann ist ein Vollerbe, das in den Registern des 19.<br />

Jahrhunderts unter Nr.8. der Bauerschaft Wulften geführt wurde. In alten schriftlichen<br />

Überlieferungen heisst es; hus tor Linden, zur Linden, von der Lynen, Linning u.s.w. In der<br />

Umgangssprache des Artländers; Linning. Hochdeutsche Schreib<strong>for</strong>m; Lindemann.<br />

Der Name Lynneman, Lyndeman, Linneman, Lindeman, Lindemann ist abgeleitet von;<br />

Linde(Baum). Lindemann war ein Erb- Churgenosse.<br />

1393 ff. Giseke van Wulften, de wonynge to Wulften, item Lindemanshus to Wulveten in p.<br />

Batbergen, item Hermans hus to Gerberdinck in burscapio Tallage in p. Anchem.<br />

Lehnb. Bischof Otto von Hoya 1392-1424 S.71. Nr.41. Msc.II. 162. St.A.Münster<br />

1393 ff. Ghyseken van Wulveten, habitationem in Wulveten in p. Batberge.<br />

Item domum Hasenkamp, item Marboldes hues, item domum tor Linden to Wulveten in p.<br />

Badbergen, item domum ton Grale, item domum Reynoldinch in Batberch, item domum<br />

Verneholte, item domum Hulshues to Ortrn, item Brunynch to Bippen in p. Bippen, item<br />

domum in villa Hertlage, item domum in Aspelanynch in Alfhusen, item quatuor domos to<br />

Vees p. Batberge.<br />

Lehnb. Bischof Otto von Hoya 1392-1424 S.61. Nr.61. Msc.II. 162. St.A.Münster<br />

1427 Acta st; hic in Castro Vechte Anno 1427.<br />

Item Gisecke van Wulfften hefft entfangen, dat hues tor Wonynge to Wulfften, dat hues tor<br />

Lynden to Wulften und den Koten tor Havickhorst to Wulften belegen in d. K. to Batbergen.<br />

Item Hermans hues to Hone dat wandages Wolcke bouwede und den Koten tor Hove, und<br />

den Koten ton Slade in d. Burscap tor Hone in d.K. van Dincklage.<br />

Lehnb. Bischof Heinrich von Moers 1425-1450 S.108. Nr.401. Msc. II. 162. St.A.Münster<br />

1430-1436 Protokoll.<br />

Brant de Wulfthem, de wonynge tho Wulfthem, dat Erwe thor Lynden, Mensinck, de<br />

Havickhorst, den Hasekamp ... in alle der Wys, wo Wilne Gysecke van Wulfthem Syn Vader<br />

tho Lene hadde ......<br />

Lehnb. Bischof Heinrich von Moers 1425-1450 S.113. Nr.436. Msc. II. 162. St.A.Münster<br />

1393 ff. Gyseke van Wulveten u.a. belehnt mit domus tor Linden to Wulveten i. p.<br />

Batbergen.<br />

Msc. II. 162. S.61. Nr.61. (Vechtische Lehen) Münstersche Lehnbücher.<br />

1393 ff. Giseke van Wulften, Lindemans hus to Wulveten i. p. Batbergen. (Lehnstücke nicht<br />

identisch mit denen der vorigen Eintragung)<br />

Msc. II. 162. S.71. Nr.41. (Lehnsreverse Vechtischer Lehen) Münstersche Lehnbücher.<br />

1427 Gisecke van Wulfften, dat hues tor Lynden to Wulften K. Batbergen.<br />

Msc. II. 162. S.108. Nr.401 Münstersche Lehnbücher.<br />

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1433 Brant de Wulfthem, dat Erwe thor Lynden in dem Kerspell van Badbergen. (in aller der<br />

Wys, wo Wilm Gisecke van Wulfthem Syn Vader tho Lene hadde)<br />

Msc. II. 162. S.113. Nr.436 Münstersche Lehnbücher.<br />

1458 Brandt van Wulften, de Linde in den K. van Badbergen in d. Bursch. to Wulften.<br />

Msc. II. 162. S.223. Nr.341. Münstersche Lehnbücher.<br />

1458 up den Leendage tor Vechte, item Brandt van Wulften hefft entfangen de wonynge, de<br />

Linde, de Havickhorst, dat hus to Mensinck, in d. K. van Badbergen in d. Bursch. to Wulften,<br />

den halven tegeden to Lotbergen in d. K. van Lonnynngen, des Byscopes hues to Suel in d. K.<br />

van Lastorpe, dat Erve to Hoene in d. K. van Dincklagen.<br />

Msc. II. 162. S.223. Nr.341. Lehnb. Bischof Johan von der Pfalz 1457-1465.<br />

1472 feria 6ta post Joan Bapte. Item Brant van Wulffen hevet entfangen dat Erve tor Lynden<br />

in d. K. und Gerichte van Badbergen.<br />

Msc. II. 163 Vechtisch Leenboeck S.116R.<br />

1483 up avendt der hilligen Dree Konynge, Ghyse van Wulften myt dem Erve tor Lynden,<br />

myt Ludeken Erve to Havickhorst, myt den Tegeden over Mengerdes erve, myt den Tegeden<br />

over Reynecken Soneken erve Semptligen in d. Bursch. to Wulften und in d. Kerspell to<br />

Batbergen gelegen, unde myt Lutiners (Lutmers) Erve to Hoene in d. Bursch. to Hoene in d.<br />

Kerspell to Dincklage belegen, alle in Denstm.<br />

Msc. II. 163. S.66/67R. Nr.487.<br />

1487 die division Apostulorum, Bernardus Vos, myt den Erve tor Linden, myt Ludiken Erve to<br />

Havickhorst, myt den tegeden over Reyncken Soncken Erve, Semptlige in d. Bursch. to<br />

Wulfften und in d. K. van Batbergen gelegen und myt Luetinck erve to Hoene in d. Bursch. to<br />

Hoene und in d. K. to Dincklage, alle in maten als vorg. Erve und gudere Selge Gyse van<br />

Wulffen van Uns to Leen to holden plach, und nu na zynen Tode up Neesen zyn echte Suster<br />

des vorsc. Berndes eelige Huesfrouw gekommen und Verfallen zyn ....<br />

Zeugen; Sandero Droste et Gotfrido van Munster.<br />

Msc. II. 163. S.84. Nr.571.<br />

1483 am Abend hilligen 3 Koenige, Ghyse van Wulffen, myt den Erve tor Lynden in der<br />

Bursch. to Wulfften und in d. Kerspell to Batbergen (Brandts Sohn)<br />

Msc. II. 163. S.66/67. Nr.487 Münstersche Lehnbücher.<br />

1472 Lehntag zu Vechta, Brant van Wulffen, dat Weve tor Lynden in dem K. und Gerichte<br />

van Badberge in d. Bursch. to Wulften.<br />

Msc. Ii. 163. S.116. Münstersche Lehnbücher.<br />

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1487 Bernardus Voss, myt den Erve tor Linden, alse de Vorg. Erve und guderen Selge Gyse<br />

van Wulffen van uns to Leen to holden plach und nu na zynen Tode up Neesen zyn echte<br />

Suster des Vorscr. Berndes eelige Husfrouw, gekommen und verfallen zyn.<br />

Msc. II. 163. S.84. Nr.571. Münstersche Lehnbücher.<br />

1490 Lindeman, 7 Pferde, 10 Kühe, 10 Rinder, 27 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehschatzreg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1512 Olde Johan Lyndeman 4 Schill. Kopfschatz, Henrich Lyndeman 6 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1532 Talecke tor Lynden hatte cohabitans pauperes. Dt. marcam Fenneke tor Lynden VI.<br />

XXIII Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfschatzreg. St.A.O.<br />

1540 Johan Linneman dinget seiner sustern Catharinen zu Jürgen Alberginch (Alberding in<br />

Wehdel) ein Infahrt für 20 Thl.<br />

Rep.100. Abschn.338c. Nr.35. Klosterakten Bersenbrück St.A.O.<br />

1581 berichtet das Sachsenbuch, das unter dem 25.1.1582 conscribiert, dass die Wulfter<br />

Mannen eine gemeine Wiese haben, Der Heimat<strong>for</strong>scher Dühne sagt 1873, dass die jetzige<br />

Gemeine Wulfter Wiese in 9 Theile getheilt und jeder Theil 91 Quadratruten gross, also im<br />

ganzen 1 Malt. 3 Scheff. 21 Quadratruten gross ist, davon hat Soehnke drei Theile und<br />

Lindeman, Helmert, Havighorst, Gervesman, Wohnunger und Rossman jeder 1 Theil.<br />

Dühne II. S.298.<br />

1525 Gemeine Leendach tor Vechte, up dinxdach na unser Leven frouwen Visitationis dage,<br />

item Gysseke Voss is beleent myt Gerken hues tho Moer in den Kerspell van Alffhussenn.<br />

Des Bysschups hues end Erve in den Kerspell tho Lastorpe, Luthmars Erve to Hone in den<br />

Kerspell tho Dincklage, Engelkenn Erve tho Wanynge, Ludeken Havichorst Erve, Hinricks Erve<br />

thor Lyndenn und twe huysser tegedenn Reyneken Szonekenn, Johan Mengerdens in den<br />

Kerspell vann Badtbergen.<br />

Msc. VII. Nr.406. Lehnb. Bischof Friedrich von Wied 1522-1532 S.103.<br />

1536 Lehntag in Vechta, Gyseke Vohs is beleent mit Hinrichs Erve to Moerhus in den<br />

Kerspell van Alfhusen, des Bischops Hues und Erve in dem Kerspell to Lastorpe, Luthmans<br />

Erve to Hone in dem Kerspell to Dincklage, Engelken Erve tor Wonynge, Lampen<br />

Havickhorstes Erve, Johannes Erve tor Linden und twe Huser tegeden over Reinecken<br />

Sonecken Erve, Johan Mengerdes Erve in dem Kerspell van Bathbergen.<br />

Msc. VII. 165. Lehnb. Bischof Franz von Waldeck 1532-1553 S.112. Nr.587.<br />

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1552 am Sundage Jubilate, Wy Frantz etc. .... doen kundt ... Herberten Vohs zeligen Giseken<br />

Vohses Sonne mit Behoif siner Broder ..., mit Hinrichs Erve to Moerhues in dem Kerspell van<br />

Alfhusen, mit des Bischops Hauss und Erve in dem Kerspell to Lastorpe, mit Gotiken Erve to<br />

Hone in dem Kerspell to Dincklagen, Johan Erve tor Wonynge, Lampen Havickhorstes Erve,<br />

Juerigen Erve tor Linden und twe Huesern tegeden over Johan Soneken Erve, Johan<br />

Mengerdes Erve im Kerspell van Badtbergen gelegen, in Mathen ....<br />

Msc. VII. 165. Lehnb. Bischof Franz von Waldeck 1532-1553 S.112. Nr.588.<br />

17.10.1560 up dem gemeinen Vechtischenn geholdenenn leendage, Herbert Voss seligen<br />

Gyseken Voss Sonne mede in behoif synes Broders Roeff Voss iss beleent mit Hinricks Erve<br />

to Moerhues in dem Kerspel van Alffhusen, mit des Bischops Hues und Erve in dem Kerspell<br />

to Lastorpe, mit Gottiken Erve to Hone in dem Kerspell to Dincklage, Johans Erve tor<br />

Wonninge, Jurgens Erve tor Linden, und tween Huseren tegeden over Johan Soneken Erve,<br />

Johan Mengerdes Erve in dem Kerspell van Batbergen gelegen, in maten ....<br />

Msc. VII. 408. Lehnb. Bischof Bernhard von Raesfeld 1558-1566 S.139.<br />

17.8.1569 auff gemeinen Münsterischen Vechtischen lehentage Herbert Voss seligenn<br />

Gysekenn Vosses Sohnn, ist beleent mit in behuff seines Bruders Rudolphenn Voss, mit<br />

Hinrichs Erve zu Morhues in dem Kerspel von Alffhausen, mit des Bischoffs haus und Erve in<br />

dem Kerspell zu Lastorpe, mit Gotteken Erve zu Hoene in dem Kerspell zu Dincklage, Johans<br />

Erve zur Wonnunge, Jurgens Erve zur Linden, und zweier Heuseren Zehendenn uber Johan<br />

Soneken Erve, Johan Mengerdes Erve im Kerspell vonn Bathbergen gelegen, in massen ....<br />

Msc. VII. 409. Lehnb. Bischof Johan von Hoya 1569-1574.<br />

1589 Lindeman 4 Thl. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1593/94 die Lindemansche ungeborlich gemeiten plaggen 1 Thl. (Strafe)<br />

Rep.450. Fach.53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Lindeman 1 Rth., 1 Liefftucht ½ Rth.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Schornst. und Feuerstättenschatz St.A.O.<br />

1628 Erbe Lindeman 2 Rth., uxor 1 Rth., filius 8 Schill., filia 4 Schill., Halbfamulus 3 Schill.,<br />

Halbfamula 2 Schill., Leibzuchter Man 10 Schill. 6 Pf., uxor 5 Schill. 3 Pf., Husselten Weib 2<br />

Schill., noch eine Husselte 2 Schill. Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.123. C.205. Personenschatzreg. St.A.O.<br />

1607 hatte Johann von der Lynen jetzt Hillige in Lechterke wegen eines Weges und einer<br />

Wasserlöse Streit mit seinem Nachbar Boldewin Broermann, der durch Vergleich beigelegt<br />

wurde. Johann von der Lynen jetzt Hillige ist 1630 verstorben, er war verheiratet mit Trine<br />

Hillige, Tochter des Gerd Oessing jetzt Hillige und dessen 2e Frau Taleke Ostendorf, die aus<br />

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dem Kirchspiele Dinklage stammte. Die Nachweisung der Eigenbehörigen (<strong>Arch</strong>iv Loxten)<br />

berichtet; Vorgemelte Trine Hillige hat sich bestattet an Johan von der Lynen von Wulften,<br />

und damit gezeuget;<br />

1) Johan, ist anno 1646 den 5. Oktobris frei gelassen für seine Schwester Taleke.<br />

2) Gretcke ist verstorben als sie 14 Tage alt gewesen.<br />

3) Taleke, anno 1636 gedienet. Ist anfänglich frei gewesen. Hernach sich wieder eigen<br />

gegeben und das Erbe bewohnet. Hat sich anno 1646 im September letztgenannte Taleke<br />

Hilliges an Johan Witerock ausm Grönloh bestattet, und verabschiedet, dass ein Kind an des<br />

Vaters Platz wieder frei sein solle, bevorab ein Sohn, und gezeuget; u.s.w.<br />

16.2.1613 Coram me Notario.<br />

Bekennt Luebbert Linneman in der Wulfter Bauerschaft von dem ehrsamen Reineken Meier<br />

und dessen Frau Grete, Kindern und Erben ihre Wohnung in Langen, laut Kaufbrief, gekauft<br />

zu haben und dem Verkäufer und dessen Erben nun 740 Rth. schuldig zu sein. Er lobt diese<br />

Schuld künftigen Ostern 1613 zu erlegen, ausgenommen 100 Rth., so bis Michelis zinsfrei,<br />

gezahlt werden sollen.<br />

Rep.958. Nr.1. Quak. S.18. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

16.2.1613, Reineke Meier und Ehefrau Grete, pro se et suis bekennen, weil an dem Luebbert<br />

Linneman mitverkauften Kleinen Hagen die zehende Garbe gegeben wird, welchen<br />

Zehenden Sie von Johan Klatte zu Langen 18 Jahre Langk, wovon zwehe verflossen und 16<br />

hinderständig sind, jährlich zu geben Vehrdehalb Scheff. Garssten und Vehrdehalb Scheff.<br />

Witkorn, genannter Klatten und dessen Erben geben müssen, cedire er nun diesen<br />

restierenden feststehenden Win dem Käufer Linneman.<br />

Rep.958. Nr.1. Quak. S.18. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

21.2.1613 Coram Judice Leuningk.<br />

Erklären Reineke Meier und Grete, Eheleute, pro se et ihre abwesenden minderjährigen<br />

Kinder Trineken und Johan, dem Luebbert Linneman in Wulften ihre Wohnung, die von<br />

Klatten angekaufte Leibzucht, den Garte und kleinen Hagen, der zehntbar, und den<br />

Spechtshagen, dann eine Holtwahre im Busche an Eichen und Huelsen mit einem freien<br />

Plaggenmat u.s.w. fuer eine empfangene Summe verkauft zu haben.<br />

Rep.958. Nr.1. Quak. S.18. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

15.6.1617, Luebbert Linneman in Langen bekennt fuer sich und Frau Wibbe, dem Gerdt<br />

Einhauss und uxori Annen, 40 Rth. schuldig geworden zu sein, die mit drittenhalb Rth. zu<br />

verzinsen sind.<br />

Notar; Cornelius Schuette.<br />

28.9.1617, Luebbert Linneman und Wibbe, Eheleute, kaufen Land in Langen von Johan<br />

Walefelt und Marieke, Eheleute, uffm Walefelde wohnhafft et absentibus et minoribus<br />

Johan, Anneke und Geseke.<br />

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Rep.958. Nr.1. Quak. S.129. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

20.9.1618, vor dem Richter Dietrich Leunig verträgt sich der Kläger Luebbert Lindeman in<br />

Langen, Kirchspiel Badbergen, mit Herman im Busche wegen eines in Spechts Busche<br />

sogenannten Plaggenmatte allernächst Herman im Busche seinem Koellgartten.<br />

Rep.958. Nr.1. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

Bei dem in den Urkunden vom 16.2.1613 und 20.9.1618 genannten Luebbert Linneman aus<br />

Wulften wird es sich um einen abgehenden Sohn des Vollerbes Lindeman in Wulften<br />

handeln. Dieser kaufte von den Eheleuten Reineke und Grete Meier in Langen ihre<br />

Wohnung, die von Ihnen angekaufte Leibzucht des Vollerbes Klatte in Langen, welche<br />

hernach Iding im Busche, im Busche, Buescher und zuletzt Kerkhoff genannt und in den<br />

Registern der Bauerschaft Langen sub Nr.45. seitdem 19. Jahrhundert geführt wird.<br />

10.9.1629, Gretcke Westendorf, Witwe des Johan Lindeman, erklärt unter Beistand Juergen<br />

Hildebrands im Dorfe Badbergen, dass frueher Agathen Hinrich in Langen zu Gunsten ihrer<br />

Kinder, deren Vormund Wilhelm Lienesch ist, in Stegemans Erbe zu Langen 20 Thl. geliehen<br />

habe.<br />

Quelle; Discussionsakten des Halberbes Stegemann in Langen.<br />

Bemerkung; Bei dem in obiger Urkunde von 1629 genannten Johan Lindeman könnte es sich<br />

um einen Bruder des zuvor mehrfach genannten Luebbert Linneman handeln.<br />

26.6.1630, Henrich Linneman in Wulften sistirt Gerten Lier und Henrich Otteman daselbst<br />

und pat um Vernehmung unter Eid, ob wahr, dass von seiner Theill-Wische am Hasekampffe<br />

belegen, allezeit das Wasser durch I.F.G. daselbst belegenen Wische-Graben seinen Abzug<br />

gehabt, nach der gemeinen Marken abgeleitet und niemals daran besperret worden.<br />

Zeugen; Gert Lier, ungefehr 37 Jahre alt, er habe künftigen Michaelis vor 20 Jahren im<br />

Dienst gestanden und 4 Jahre lang da gedient und niemals gesperret worden. Er habe das<br />

Wasser ofter selbst abgelassen.<br />

Henrich Otteman, 40 Jahre alt, hat 3 Jahre bei Linneman gedient und öfter das Wasser aus<br />

Linnemans Wische in I.F.G. Wische-Graben abgeleitet und ist nie daran gehindert worden.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.217. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

10.10.1630, Anna, Ehefrau des Johan Linneman in Wulften, bekennt die hierbevor sel.<br />

Bernten Wilagen und Anna vorschossene und hierbevor in Kriegswesen anbetrauwete und<br />

anno 1623 zugestellten 24 Rth. neben allen Zinsen von Herrn Hermanno Wilagen,<br />

Dechanten zu Wildeshausen, zu genuege empfangen zu haben.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.228. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1631, Erbe Lindeman 6 Thl., Leibzucht 1 Thl.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbschatzreg. St.A.O.<br />

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3.11.1636, Droste Michael Wilhelm Kobolt von Tambach befreit die Korgenossen, Wessel<br />

Veltman, Herman zur Wohnunge, Heinrich zur Linden, Juergen der Grothe und Gerdt<br />

Havickhorst von den Diensten gegenueber Fuerstenau.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osn. V. Nr.121. I. St.A.O.<br />

Obige befreiung wir am 15.9.1781 von Osnabrück erneut bestätigt.<br />

27.10.1631 die Wulfter Erbleute; Berendt Sonnecke, Bauerrichter, Herman zur Wohnung,<br />

Hinrich Lindeman und Gerdt Havickhorst als Churgenossen, Juergen Roesman, Juergen<br />

Mengert, Johan Gervesman der Junger, Dieterich Gralman, Herman Meesman und Johan<br />

Helmert, vergleichen sich mit Matthias Wehlborg wegen Plaggenmaehens in der Wulfter<br />

Mark.<br />

Quelle; Urkunde auf Wehlburg.<br />

1636, Gerdt Lindeman zu Wulften, gewaltsahme pfandtweygerung und darauff geschehene<br />

Verwundung mit einem Beil, 8 Thl. (Brüchte)<br />

Rep.458. Fach.53a. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1636, bezeugen die Badberger Kurnoten Gerdt Havickhorst, Juergen de Grote, Henrich zur<br />

Linden, Wessel Veldman und Herman zur Wonnunge dass sie und ihre Vorfahren zum Koer<br />

und Gerichte Batbergen gehoerig gewesen seien. Sie haetten von alters die Gerechtigkeit,<br />

dass sie einigerlei Dienste dem Amtshauss Fuerstenau zu leisten nit verbuendig, allein dass<br />

sie in Zeiten, wann ein Glockenschlag geschieht, daselbst einen Schilling zu geben schuldig<br />

waren. Die Kurgenossen behaupten auch, den Wolfsjagden nicht folgen zu brauchen.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osn. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

23.11.1639, von Gehrt Lindeman zu Wulfften wegen seines Vatters Henrichen Lindeman<br />

gestohlener aber nachgehents restituirter 7 Schweine 70 Thl. Geldstrafe erhalten.<br />

Rep.450. Fach.53a. Nr.37. Amt Fürst. St.A.O.<br />

4.3.1641, die Eheleute Dietrich Hiemissen und Agnes Voss, Erbgesessene zu Vechte, leihen<br />

ihrem Eigenbehoerigen Henrich zur Linden und seiner Ehefrau Anna auf das ihnen<br />

gehoerende, von zur Linden besetzte Lindemanserbe in Wulften, Kirchspiel Badbergen, ein<br />

Kapital von 142 Rth., fuer deren Verwendung zum Besten des Hofes sich der Vogt Johan<br />

Hembstedt und seine Frau Hilla verbuergen, verzinsbar auf Maitag mit 8 Rth. 2½ Orth<br />

vorbehaltlich gegenseitig halbjaehrliche Kuendigung; sie erhalten die Hypothek auf die<br />

Wiese im grossen Theile zwischen der bischoeflichen Wiese und Hasekamps Damm.<br />

Eigenhaendige Unterschrift der Aussteller mit ihrem angehaengten Siegel.<br />

Rep.28. Erw. B. 7. Urkunde Nr.1. St.A.O.<br />

1655, Erbe Lindeman, 4 Pferde, 1 Fohlen, 5 Kühe, 8 Rinder, 4 Schweine. Leibzucht, 3 Kühe. 2<br />

Rinder, 1 Schwein.<br />

Dep.3b. I. Publica Fach.15. Nr.12. Viehbeschreibung Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1655, der Bauerschaft Wulfften eingesessene, benandtlich Helmert, Merssman, Lindeman<br />

undt Graelman, dass dieselbe etliche durch Wehlborg gemeyete Plaggen de facto<br />

wegkgefuehret 6 Thl. (Brüchte)<br />

Rep.450. Fach.53a. Nr.49. Amt Fürst. St.A.O.<br />

23.3.1660, die Churgenossen Lampe Hawighorst, Gerlich Lindeman, Jasper Wohnunger in<br />

der Bauerschaft Wulften, Johan Veltman und Johan Grothe in der Bauerschaft Devern,<br />

werden aufgrund vorgebrachter Documente und der Verfuegung vom 3..11 1636 von Dienst<br />

befreit erklaert.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osn. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1660, ohne Datum, die Eheleute Dietrich von Hermesen und Agnes Voss, Erbgesessene zu<br />

Vechte, lassen ihren Eigenbehoerigen Gerdt Lindeman, Sohn ihres verstorben<br />

Eigenbehoerigen Henrich Lindeman und seiner Ehefrau Annen, auf dem gleichnamigen Erbe<br />

in der Bauerschaft Wulften, Kirchspiel Badbergen, frei. Anhaengendes Siegel der Aussteller<br />

fehlt.<br />

Rep.28. Erw. B. Nr.7. Urkunde Nr.2. St.A.O.<br />

1661 Erbe Lindeman 4 Rth. 13 Schill., Leibzucht 18 Schill. Dieser Viehschatz wurde viermal<br />

im Verlaufe des Jahres erhoben.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

6.11.1664, vor dem bischoeflichen Richter zu Quakenbrueck, Badbergen und Menslage,<br />

Henrich Horn, bekennt Gerlich Lindeman aus der Bauerschaft Wulften, Kirchspiel<br />

Badbergen, von Maximilian Henrich Mensing, Kanoniker zu St. Johan zu Osnabrueck, ein<br />

Kapital von 58 Rth. zum Freikauf seines Erbes und zur Bezahlung der zum ersten<br />

Faelligkeitstermin er<strong>for</strong>derlichen Summe erhalten zu haben gegen Verzinsung mit 3½ Rth.<br />

jaehrlich zum 1 Nov. (omnium sanctorum) unter Verpfaendung seines ganzen frei gekauften<br />

Lindemans Erbe, insbesondere der Wiese, der grosse Deil genannt, zwischen der<br />

bischoeflichen Wiese und dem Hasekamp belegen.<br />

Unterschrift des Gerichtsschreiber und Notar Herman Blancken<strong>for</strong>dt.<br />

Rep.28. Erw. B. Nr.7. Urkunde Nr.3. St.A.O.<br />

14.4.1665, vor dem bischoeflichen Richter zu Quakenbrueck, Badbergen und Menslage,<br />

Henrich Horn, bekennt Gerlich Linneman nebst seiner Ehefrau Anneken aus der Bauerschaft<br />

Wulften, Kirchspiel Badbergen, von Juergen Heien und seiner Ehefrau Hilleken, im Dorfe<br />

Badbergen, 300 Rth. zum Freikauf seines Erbes, der Linnemanstaette, erhalten zu haben.<br />

Fuer 200 dieser Rth. verpfaendet er ihm 2 Stueck Land von 10 Scheffelsaat Roggen auf der<br />

Ambtlage zwischen des Pastors zu Badbergen und seinem eigenen Land belegen zur eigenen<br />

Nutzung bis zur Rueckzahlung des Geldes, fuer die restlichen 100 Rth. zahlt er 6 Rth. Zinsen<br />

zu Ostern, in Nichtzahlungsfall unter Verpfaendung von 3 Stueck Land auf dem Kreutzland<br />

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im Wulfter Esch zwischen Gervesman und seinem Land, 5 Scheffelsaat Roggen gross.<br />

Halbjaehrliche Kuendigung zu Ostern bleibt beiden Parteien vorbehalten.<br />

Rueckw.; Zahlung- und Cedierungsvermerke ueber 56 Rth. 4 Schill. Rueckzahlung fuer seine<br />

Frau Anna von 1717, 1718 und 1721.<br />

Zeugen; Hans Martin Busch, Pedell, Johan und Henrich Grahlman, Buerger zu Badbergen.<br />

Rep.28. Erw. B. Nr.7. Urkunde Nr.4. St.A.O.<br />

17.6.1665, vor dem bischoeflichen Richter zu Quakenbrueck, Badbergen und Menslage,<br />

Henrich Horn, bekennt Gerlich Linneman aus der Bauerschaft Wulften, Kirchspiel<br />

Badbergen, gegenueber Johan Ovelgunne zu Badbergen zu seiner Schuld von 82 Rth., von<br />

denen er 50 von ihm zu seinem Freikauf bar erhalten, 32 Rth. sein Vorfahr Henrich<br />

Linneman etwa vor 20 Jahren erhalten habe. Als Rente ueberlaesst Schuldner dem<br />

Glaeubiger fuer die 50 Rth. seine Ernte von der Kreyenflages-Anwende auf dem Wulfter-<br />

Esch zwischen seinem, des Schuldners Stueck, und an der anderen Seite an dem Bloecker-<br />

Stueck gelegen von 2½ Scheffelsaat Roggen von Messe zu Messe, also alle 2 Jahren zu<br />

gebrauchen bis zur Abloesung vorbehaltlich beiderseitiger halbjaehrlichen Kuendigung zu<br />

Ostern. Fuer die restlichen 32 Rth. erhaelt Glaeubiger die Ernte von einem Acker von 7<br />

Viertel Roggeneinsaat, die Bloecker genannt, auf der einen Seite an des Schuldners Land, auf<br />

der anderen Seite an Graelmans Land grenzend, zu gleichen Bedingungen.<br />

Zeugen; Hans Martin Buesch, Pedell, und Herman von Dorsten, Buerger in Quakenbrueck.<br />

Unterschrift des Notars Herman Blancken<strong>for</strong>dt.<br />

Rep.28. Erw. B.7. Urkunde Nr.5. St.A.O.<br />

17.6.1665, zu dieser Urkunde ist zu bemerken, dass auf dem rueckwaertigen Blatte der<br />

Urkunde Nr.3. vom 6.11.1664 vermerkt ist;<br />

1) Beurkundung ueber eine weitere Anleihe Linnemans bei Ovelgunne auf das gleiche<br />

Pfand, sodass die Schuldsumme im ganzen 102 Rth. betraegt. Das Datum der Anleihe 16 ....<br />

(unleserlich)<br />

2) Rueckzahlungsvermerk von Herman Linneman vom 22.10.1765.<br />

9.10.1665, vor Henrich Horn, bischoeflicher Richter zu Quakenbrueck, Badbergen und<br />

Menslage, quittieren Gerlich Linneman und seine Ehefrau Anneken, aus der Bauerschaft<br />

Wulften Kirchspiel Badbergen, ueber 120 Rth., die sie von Gerd Mengert genannt Pungen in<br />

Wulften bar geliehen haben. Linneman setzt zum Pfand seine sogenannte Holzwiese,<br />

zwischen der Amtlage und dem Korten-Kamp belegen, mit einem Ende anstossen an<br />

Rittmeister Schmitz, Vogtes zu Badbergen, Wiese mit dem Recht der jaehrlichen Nutzung<br />

durch Glaeubiger an statt einer Barrente, aber mit der Verpflichtung der Ufer- und<br />

Grabenunterhaltung, soweit sie zur Wiese gehoerig, waehrend darueber hinaus der<br />

Schuldner sie auf sich nimmt. Beiderseitige halbjaehrliche Kuendigung zu Michaelis wird<br />

vorbehalten.<br />

Zeugen; Hans Martin Buesch, Gerichtspedell, und Lampe Havichhorst.<br />

Rep.28. Erw. B.7. Urkunde Nr.6. St.A.O.<br />

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1666 mussten die Kurgenossen Lindeman und Havickhorst vier von den Groenloher<br />

Maennern verkaufte Zuschlaege in Augenschein nehmen und ihre Groesse schaetzen.<br />

Rep.122. III.B. 578. St.A.O.<br />

1667 Linneman 1 Haubtfewr Stätte, Eigenbehoeriger Stette Landt nach Scheffelsaet so zur<br />

hewr thuet;<br />

24 \ 1 Thl.<br />

12 \ ¾ Thl.<br />

20 \ ½ Thl.<br />

-- \ ¼ Thl.<br />

Wiesen nach fuder Zahll; 8½<br />

Gartenlandt nach Scheffelsaet; 2<br />

Leibzucht 1 Nebenfewrstette<br />

Gartenlandt nach Scheffelsaet; 2<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.79. St.A.O.<br />

1668 Erbe Linneman, 3 Rth. 15 Schill. 9 Pf. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75. Erbsch.-Rev. Reg. vom 24.2.1668 St.A.O.<br />

23.9.1669, vor dem bischoeflichen Richter zu Quakenbrueck, Badbergen und Menslage,<br />

Henrich Horn, quittiert Gerlich Linneman zu Wulften, Kirchspiel Badbergen, dem Johan Heye<br />

aus der Bauerschaft Grothe, Kirchspiel Badbergen, ueber 100 Rth. Kapital und gibt ihm und<br />

seiner Ehefrau Stine die "Kleine Wiese" zwischen Jehlemans Kamp und Heyes Wiese<br />

belegen, nebst zugehoerigen Weg ueber die Vehrlage und Jehlemans gruenen Weg durch<br />

Jehlemans Kamp gegen das Ufer bis an die Wiese, vor Maitag und nach Jacobi zu befahren<br />

und mit Vieh zu begehen, zum Pfand und ueberlaesst ihm als Rente die jaehrliche Nutzung<br />

bis zur Abloesung.<br />

Zeugen; Hans Martin Busch, Pedell, und Johan Neteler, Diener.<br />

Unterschrift des Gerichtsschreibers Herman Blancken<strong>for</strong>dt.<br />

Rueckw.; Verzicht des Johan Herman Warnsing auf diese Obligation aus der Erbschaft seines<br />

Vaters Herman Warnsing, zu Gunsten seines Bruders Johan Herman Wernsing vom<br />

9.11.1774. Rueckzahlungsquittung des Johan Herman Wernsing ueber 133 Rth. 7 Schill. an<br />

Colon Johan Linneman vom 12.5.1787.<br />

Rep.28. Erw. B.7. Urkunde Nr.7. St.A.O.<br />

1670 Erbe Lindeman 2 Rth. Rauchschatz, Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1692 reichten Badberger Bauern, die durch staendigen Regen und Ueberflutung Schaden<br />

erlitten hatten, ein Gesuch um Steuerlass ein. Unter den Antragstellern war auch Colon<br />

Lindeman.<br />

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Der Bericht ueber die Pruefung des angeblichen Schadens lautet; Lindeman an heu 24<br />

Fuder, undt ahn Korn 4 Molt. War von der dritte theill nur gut geblieben.<br />

Rep.150 Fürst. Nr.16. Remission von Schatz wegen Wasserschaden St.A.O.<br />

1694 schaetzen die Kurgenossen Lindeman und Wohninger das von Wulfert auf der Hohorst<br />

(Bauerschaft Grothe) an die Kirche abgetretene Land auf 1¾ Scheffel ein.<br />

Cl. IV.A. 7. Pfaramt Badbergen.<br />

19.2.1695 vor dem bischoeflichen Richter zu Quakenbrueck, Badbergen und Menslage,<br />

Johannes Nienkirchen, beder Rechte Licenciat, bekennt Johan Lindeman, Erbman in der<br />

Bauerschaft Wulften, Kirchspiel Badbergen, zugleich fuer seine Ehefrau Mareken und Kinder<br />

von Wilhelm Schmit, Kurfuerstl. Osnabr. Vogt zu Badbergen, und dessen Ehefrau Elisabeth<br />

Cappel eine Summe von 60 Rth. doppelter Markstuecke geliehen zu haben gegen eine<br />

jaehrliche Verzinsung auf Sonntag Invocavit mit 3 Rth. vorbehaltlich halbjaehrlicher<br />

Kuendigung unter Verpfandung seines zweiten Teiles der Holzwiese naechst am Graben an<br />

der Tudderwiese gelegen.<br />

Zeugen; Rudolf Laneman, Buerger in Quakenbrueck, und Wilhelm Henniger aus Badbergen.<br />

Unterschrift des Notars Anton Wilhelm Blancken<strong>for</strong>dt.<br />

Rep.28. Erw. B.7. Urkunde Nr.8. St.A.O.<br />

6.2.1697, nachmittags hora tertis.<br />

Ehrsahmer Johan Lindeman in der Bauerschaft Wulften, Kirchspiel Battbergen, sistirte den<br />

auch Ehrsahmen Wilhelm Wonniger, Churgenossen, und Johan Gralman aus Wulften, als<br />

zwey aufrichtige Zeugbarmenner mitt Bitte, diese auf Eides statt zu befragen, was die jenige<br />

Wiese, welche Punge alias Mengert von seinem antecessor Gerlich Lindeman fuer der<br />

jahrlichen Zinsen der 120 Rth. Capittall jahrlichs an Heuergelder woll ertragen koennte und<br />

darueber Documentum auszustellen.<br />

Wilhelm Wonniger, Churgenosse, 50 Jahre alt.<br />

Die Aussage der beiden Zeugen ist nicht vermerkt.<br />

Rep.958. Bdbg. 1696-1708 Rud. Günth. Meyer Not. St.A.O.<br />

1697, Johan Lindeman, Erbman in der Bauerschaft Wulften, Kirchspiel Badbergen, bekennt<br />

fuer sich, Ehefrau, Kinder und Erben, dass ihm der Ehrsame Johan Ruese und dessen Ehefrau<br />

Marcke Lyeren und dessen kuenftigen Erben noch 10 Rth. in guter Muentze vorgestrecket<br />

haben, insgesamt nun 50 Rth. Fuer die jaehrlichen Zinsen ueberlaesst Schuldner dem<br />

Glaeubiger Land zur Nutzung.<br />

Rep.958. Bdbg. 1696-1708 Rud. Günth. Meyer Not. St.A.O.<br />

7.4.1698 vor dem Osnabruecker Stiftsrichter zu Quakenbrueck, Badbergen und Menslage,<br />

Lambertus Heye, quittiert Johan Lindeman aus der Bauerschaft Wulften, Kirchspiel<br />

Badbergen, dem Witwer Johan Meyer zu Berchfeld im gleichen Kirchspiel ueber eine<br />

Kapitalschuld von 80 Thl. gegen 4% Verzinsung zu Michaelis unter Vorbehalt beiderseitiger<br />

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halbjaehrlicher Kuendigung unter Verpfandung seiner gesamten beweglichen und<br />

unbeweglichen Habe.<br />

Zeuge; Dr. Adrianus Luetzenborgh, Notar, und Christoph Busch, Kopist.<br />

Rueckw.; Rueckzahlungsvermerk vom 21.9.1744.<br />

Rep.28. Erw. B.7. Urkunde Nr.9. St.A.O.<br />

1722 Lindeman gibt an Monatschatz 3 Rth. 15 Schill. 9 Pf., Rauchschatz 6½ Rth., an die<br />

Prediger 1 Scheffel Zinsroggen und 2 Scheffel Hafer, an die Kuester 1 Scheffel Hafer und 20<br />

Roggengarben, an den Richter 1 Scheffel Hafer und 20 Roggengarben, an den Vogt 20<br />

Roggengarben.<br />

1722 Größe des Colonats; an Garten und Ackerland 5 Malt. 7 Scheff. 16 Quadr. Ruten. An<br />

Wiesen und Weiden 5 Malt. 11 Scheff. 5 Quadr. Ruten. An Holzgrund 7 Scheff. 22 Quadr.<br />

Ruten.<br />

Alles zusammen 11 Malt. 7 Scheff. 45 Quadr. Ruten. (Dühne II. S.308/309)<br />

10.2.1755. Richter Klecker und Gerichtsschreiber Blancken<strong>for</strong>st zu Quakenbrück<br />

bescheinigen und die Untervögte Jürgen Lindemann und Tiass Middelkamp bezeugen, dass<br />

die 5 Churgenossen des Kirchspiels Badbergen, Vollerbe Wohninger in Wulften, Vollerbe<br />

Lindemann in Wulften, Halberbe Havighorst ebenda, Vollerbe Feldmann in Grothe und<br />

Vollerbe Grothe in Grothe so wohl, wie wuerlich keine Dienste leisten, als auch diejenigen,<br />

so Diensten verrichten, sämbtlich jederzeit und von undenklichen Jahren her von ordinairen<br />

und extraordinairen Wache halten gaenzlich befreyt seyen und unsers Denkens im<br />

geringsten niemahlen concurriret und huelfliche Hand geleistet haben.<br />

12.2.1730 Hermann Lindemann und Jürgen Meesmann bescheinigen dem Jürgen Ruwe in<br />

Batbergen, dass sie waehren des Hochwuerdigen Thumb Capitels Sedevacante einen<br />

Zuschlag im Hasebrocke der Bauerschaft Wulften fuer 20 Rth. und eine Tonne Bier verkauft<br />

haben und der Kaufpreis gezahlt worden ist.<br />

Auf der Rückseite; 3.10.1729 Erstlich an Beysein Rossmann und Woninger und Gralmann<br />

Messmann bezahlt 2 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

In November noch an Gerstesmann bezahlt 4 Rth.<br />

Noch an Meessmann und Lindemann bezahlt 5 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

12.2.1730 noch an denselben bezahlt 8 Rth.<br />

Summa 20 Rth.<br />

Vor ein Tonne Bier an Wulfert bezahlt 2 Rth.<br />

21.10.1729 zu dessen Augenschein bezahlt 8 Rth.<br />

15.12.1729 vor dessen Consens durch den Voget bezahlt 8 Rth.<br />

Den Kemper bezahlt 5 Schill. 3 Pf.<br />

Den Untervogt bezahlt 5 Schill. 3 Pf.<br />

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1756-1763 in diesem Siebenjährigen Kriege hatte die Bevölkerung durch Zwangsablieferung,<br />

Einquartierung, Kriegssteuern, Kriegsfuhren u.s.w. hart zu leiden. Dazu herrschte eine große<br />

Teuerung und Mangel an Brotgetreide.<br />

6.3.1769 berichten die Wulfter Eingesessenen die boshafte Durchstechung des Dammes an<br />

der neuen Hase, sie erbieten sich, sobald sie die Erlaubnis zur Erbauung einer Schleuse<br />

erhalten, einen neuen stärkeren Damm aufzuführen. Die Antragsteller setzen eine<br />

Belohnung von 20 Rth. auf die Entdeckung des Täters, und am 16.3.1769 fügt die Regierung<br />

in Osnabrück ihrerseits zu der Belohnung noch 50 Rth. dazu. Ob die ausgesetzte Belohnung<br />

Erfolg hatte, ist nicht berichtet.<br />

Rep.100. Abschn.126. Nr.19. St.A.O.<br />

1778 in dem Nachweis der Rundefuhrpflichtigen heisst es, dass die Colonen Lindemann und<br />

Graelmann zusammenspannen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271/272. St.A.O.<br />

1784-1790 Flurkarte der Wulfter Mark; Vollerbe Lindemann.<br />

Landesvermessung Du Plat 1784-1790.<br />

1789 haben Schweine des Erbkötters Reinke im Wohlde (Hof Nr.3.) dem Erbkötter Gieske<br />

Thumann (Hof Nr.7. im Wohld) beträchtlichen Schaden an Roggen, Hafer und Flachs<br />

zugefügt. Der Quakenbrücker Richter Wilhelm Ludewig Utermark ersucht die gerichtlichen<br />

Sachverständigen und Churgenossen Lindemann, Wohnunger und Habichthorst in Wulften<br />

und Grote und Feldmann in Grothe, den angerichteten Schaden zu Taxieren.<br />

1818 gehören zu dem Ganzerbe an Haus- und Hofstellen 3 Scheff. 37 Quadr. Ruten, Garten<br />

und Ackerland 7 Malt. 8 Scheff. 40 Quadr. Ruten, Wiesen und Weiden 6 Malt. 9 Scheff. 48<br />

Quadr. Ruten, Holzgrund 24 Quadr. Ruten, an unpflugbaren Gründen 6 Scheff. 3 Quadr.<br />

Ruten.<br />

Alles zusammen 15 Malt. 5 Scheff. 3 Quadr. Ruten.<br />

Dühne II. S.308.<br />

23.4.1833 machte die Vormundschaft der zum Teil noch minderjährigen Kinder der am<br />

8.3.1832 verstorbenen Witwe Meyer im Wohlde, Catharina Adelheid geb. Lyre, Witwe des<br />

am 8.9.1820 verstorbenen Johann Gerhard Meyer im Wohlde, geb. Messmann sive<br />

Lindenbaum, eine Inventur der Hinterlassenschaft. Unter den Schuldnern ist Colon<br />

Lindemann in Wulften mit 400 Thl. genannt.<br />

Urkunde auf Meyer im Wohlde, Hof Nr.4. im Wohld.<br />

Rittersitz Lonne.<br />

Dicht bei Fürstenau im altwestfälischen Nordlande liegt das Rittergut Lonne. Früh begegnen<br />

uns in alten Urkunden die Herren von Lonne und das Haus Lone (domus in Lone), und zwar<br />

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zuerst in einer Urkunde vom 12.5 1248. In dieser Urkunde werden dem Kloster Bersenbrück<br />

zur Erhaltung eines Ewigen Lichtes vor dem Grabe des Grafen Otto von Ravensberg Renten<br />

verschrieben, welche aus mehreren Häusern zufliessen sollen. Unter diesen Häusern<br />

erscheint auch das Haus (domus) in Lone. Wahrscheinlich handelt es sich hier nicht um<br />

unser "Haus Lonne" sondern um ein Haus in der untergegangenen Bauerschaft des<br />

Kirchspiels Bippen.<br />

a) Osnabrücker Urkundenbuch, Band II., Osnabr. 1896, Urkunde 532.<br />

b) Rittersitze des Fürstentums Osnabrück, Dr. Rud. vom Bruch, Kapitel Lonne, S.326-<br />

331.<br />

Die Lage der in der obengenannten Urkunde von 1248 in Ost-West-Folge aufgezählten Orte<br />

Lechtdorpe, Osterrothe, Westerrothe, Lone, Scalde lässt darauf schliessen, dass es sich hier<br />

um eine Siedlung oder Bauerschaft Lone handelt, die durch Ausbau der Fürstenau und<br />

kriegerische Ereignisse wüst geworden und untergegangen ist. Das scheinen auch andere<br />

Urkunden, in welchen eine Londer- bzw. Lonerstrasse erwähnt wird, zu bestätigen. Es ist<br />

auch nicht anzunehmen, dass das Haus Lonne der Stammsitz des Geschlechtes von Lone ist.<br />

Im Jahre 1251 wird erstmals urkundlich der Ritter Udo von Lone genannt, doch dieses<br />

Ministerialengeschlecht von Lone, das besonders in und bei Quakenbrück sass, dürfte<br />

seinen Namen nach dem Ort "Lon" oder Lohne bei Vechta im Oldenburgischen, nördlich von<br />

Osnabrück, erhalten haben. 1361 heisst es in einer Urkunde, dass der Knappe Johann Pawel<br />

"to Lunne" wohnt. Gemeint ist hier sicherlich "Haselünne". 1386 aus einer anderen Urkunde<br />

vom 11.2.1386 geht mit Deutlichkeit hervor, dass es sich hier um die Stadt Haselünne<br />

handelt, die nur 15 km. nordwestlich von Haus Lonne entfernt liegt. (St.A.Münster,<br />

Depositum Haus Venne)<br />

1394 kaufen die Kirchenräte zu Badbergen von der Familie von Lone ihr Spieker oder<br />

Steinwerk am Kirchhofe zu Badbergen. (Beiträge Sudendorf, Osnabr.1840 S.10)<br />

Es ist wohl mit fast 100%iger Sicherheit anzunehmen, dass die Herren von Snetlage, später<br />

von Schnetlage geschrieben, Gründer des Haus Lonne sind. Dies Ministerialengeschlecht<br />

trägt seinen Namen vom Herkunftsort, nämlich von dem Hof bzw. der Bauerschaft<br />

Schnetlage im Kirchspiel Löningen, nicht weit nördlich der Stadt Quakenbrück gelegen. Der<br />

Name ist also rein topographisch und bedeutet; "Rodung an der Grenze". (Mittlg. Ver. f.<br />

Geschl. und Landeskunde Osnabr. 28.Band, Osnabr. 1903 S.157)<br />

Die von Snetlage führten einen roten Greif (Vogel) im goldenen Feld ihres Wappenschildes,<br />

sie waren gefürchtete Raubritter des Osnabrücker Nordlandes. Die Quakenbrücker<br />

Burgmannen Gebrüder Johann und Engelbert von Snetlage, die in einer Urkunde von 1251<br />

genannt werden, entstammen diesem Geschlechte. (Osnabr. Urkundenbuch II. Urk. 181 und<br />

182. St.A.O.)<br />

1347 wird der Knappe Otto von Sneitlage mit dem Hofe zu Sneitlage im Kirchspiel Löningen<br />

belehnt.<br />

1364-1379 nach dem Lehnbuche des Bischofs Florenz von Wevelinghoven; Bernhardus de<br />

Snetlaghe tenet decimam unius Domus dicte Kosterhues to Veys parrochia Badberghe<br />

sitam. (wahrscheinlich handelt es sich hier um den Hof Kuist in Vehs) (Lehnbuch Bischof<br />

Florenz von Wevelinghoven St.A.Münster, Msc. VII. Nr.401)<br />

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Schon bald nach der um 1340 angelegten Landesfeste Fürstenau, in alten Urkunden<br />

geschrieben; Vorstenowe, Verstenowe, Forstenauwe, Furstenauwe, Forstenouwe,<br />

Furstennowe, Vastenouwe, Fastenouwe, Vastenowe u.s.w., was Fürstenaue bedeutet,<br />

erscheinen in Urkunden ab 1351 die von Snetlage als Grundkäufer. So gehörte der<br />

Burgmannssitz Kemna oder Kemnade nachweislich seit dem 16. Jahrhundert, vermutlich<br />

schon seit seinem bestehen, denen von Snetlage. Am 7.11.1611 verkaufte Rudolph von<br />

Snetlage den "ihm gehörenden adligen freyen Burgmannssitz und Hof mit dabey stehendem<br />

Vorwerk" an Jobst von Voerden zu Wreden, Darfeld und Grollenburg. (Gründung der Feste<br />

Fürstenau, Dr. A. Schroeder, 1952. St.A.Fürstenau, Akte VII. 2.)<br />

1408 erwirbt Lambert von Snetlage von dem Fürstenauer Burgmann Warmbold Langhals<br />

genannt de Kruse "dat Dychus to Lone" (also das Teichhaus zu Lonne) und das Erbe<br />

Wolkerine in der Bauerschaft Vechtel. Es ist also anzunehmen, dass dieses Teichhaus von<br />

dem Verkäufer als Burgsitz bewohnt wurde, das dann die Herren von Snetlage hernach<br />

weiter ausbauten. 1426 wird Lambert von Snetlage auch Herr zu Aselage genannt. 1351; des<br />

sone daghes na zunte Scolastiken daghe (13. Febr.) Graf Claus von Tekeneborg und Zwerin<br />

und seine Frau Elene und beider Sohn Otto übertragen dem Engelbert van Snethlage,<br />

Knappe, das Wibben Haus zu Anten im Kirchspiel Berge, Anna van dem Dorpe zu Anten und<br />

das Beneken Haus Marcvordinc zu Bachem (Bakum) im Kirchspiele Lingen für 45 Mark<br />

weniger 4 Schilling Osnabrücker Münze. (St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk. Nr.1.<br />

Siegel Graf Claus von Tecklenburg fehlt, Urschrift;Pergament)<br />

1404; ipsa die annunciationis beata Mariae virginis (25. März). Vor Wilhelm Scriver, Richter<br />

zu Vorstenowe, verkaufen Everd von Horne, Everds Sohn, seine Frau Fye und beider Kinder<br />

Everd und Elzeke dem Gerd Robbekemann und dessen Erben das Tymerhus zu Kellinghusen<br />

im Kirchspiel Swagestorpe (Schwagstorf) für zehn osnabrücksche Pfennige. Zeugen; Bertold,<br />

Amtmann zu Fürstenau, Albert Wacker, Ludike van Kellinghusen und Sohn Hanneke,<br />

Hanneke Robbekemans Sohn. (Gerichtsiegel (fehlt) und Everd von Horne (fehlt) Urschrift<br />

Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Venne Urkunde Nr.6.)<br />

1432 des dinxedages na sunte Urbani dage (27. Mai). Vor Tede Bremer, Richter zu<br />

Vorstenowe verkauft Wermbold Langhals anders genannt de Cruse, Knappe, dem Johann<br />

von Deypholt, Elekt und Konfirmat von Osnabrück, den Swyterdinchof im Kirchspiele<br />

Vredderen (Freren), Bauerschaft Hone (Höne) in der Andervenner Mark. Zeugen; Dethard de<br />

Wedege, Albert Wacker, Johan Brune, Albert Voskule, Tymmer Lampe als Kurgenossen des<br />

Gerichts und die gemeinen Bürger zu Vorstenouwe. (Gerichtssiegel und Siegel des<br />

Wermbold Langhals genannt de Cruse, beide Siegel beschädigt, Urschrift Pergament,<br />

St.A.Münster, Depositum Haus Venne Urk. 45.)<br />

1439 up den dach sunte Dorotheen der hilligen Juncfrowe (6. Febr.) Hinric van Thune,<br />

Knappe, beurkundet, dass er als Sachwalter des Reynold von Dortmund dem Herbert van<br />

Snedlage und dem Hermann Dynggreve 21 reinische Gulden schuldet. (Siegel Hinric van<br />

Thune (stark beschädigt) Herbert Snedlage (fehlt) Hermann Dinggreve (fehlt) St.A.Münster,<br />

Depositum Haus Senden, I. A. b2.)<br />

1439 dominica die Palmarum (27. März) Hermann Hake und seine Frau Hille verkaufen dem<br />

Herbord von Snetlage die Ghebbesche, Frau des Ludeke to Northolte, mit ihren Kinder,<br />

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wohnhaft in dem Kirchspiele Lengerke (Lengerich), Bauerschaft Langen. (Hermann Hake,<br />

Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk. Nr.50.)<br />

Des 1408 und 1426 erwähnten Lambert von Snetlages Gattin hies Gosta. Diese Eheleute<br />

hatten 2 Söhne, Engebert und Herbert von Snetlage, die in Urkunden wiederholt als Herren<br />

zu Lonne bezeichnet werden. Sie waren in Harten Fehden verwickelt und gezwungen, Haus<br />

Lonne im Jahre 1435 dem Bischof von Münster und 1442 dem Domkapitel und der Stadt<br />

Osnabrück aufzutragen. Engelbert von Snetlages Sohn gleichen Namens war den Urkunden<br />

nach der Erbe des Hause Lonne. Dieser vermählte sich mit Leneke von Sutholte. Engelbert<br />

starb um 1493, jedenfalls wird er 1494 als verstorben genannt. Die Kinder dieser Eheleute<br />

waren;<br />

a) Walter von Snetlage, Nachfolger auf Lonne, Drost und Amtmann zu Fürstenau. Er<br />

war vermählt mit Grete von Schwartewald. Durch diese Verbindung fielen durch Erbteilung<br />

Anteile des Gutes Thuene an das Haus Lonne. Walter von Snetlage wird in Urkunden 1485-<br />

1498 genannt, 1485 als Knappe und 1487 Herr zu Fürstenau. 1487 verpfändete Bischof<br />

Konrad von Osnabrück dem Walter von Snetlage die Fürstenauer Landesburg.<br />

1489, feria tercia die Mathie apostoli (3. März). Vor Ludolf van Andervenne, Richter zu<br />

Lynghe (Lingen), verkauft der Schreiber Ludolfus van Andervenne dem Knappen Wolter von<br />

Snetlage und dessen Frau Grete für 111 goldene rheinische Gulden die Besitzung Vossinck<br />

im Kirchspiele Thuene, Bauerschaft Suttorpe (Suttrup). Zeugen; Gerardus Volker, Menke de<br />

Schroder, Bürgermeister zu Linghe und Gerd Kothe. (Gerichtssiegel und Siegel des Ludolfus<br />

van Andervenne (letzteres beschädigt) Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus<br />

Venne, Urk. Nr.108.)<br />

1496, feria secunda post nativitis Johanni (27. Juni). Vor Helmych Ostervelt, Richter zu<br />

Furstenowe, verkaufen die Witwe Enneke Tale zu Kelynchusen und ihre Kinder Engelke,<br />

Johann, Hermann, Dubbele, Gebbeke, Wyllyke und Gese dem Knappen Wolter van Snetlage<br />

und Frau Grete einen Fischteich, gelegen neben einem dem Käufer gehörigen Teich,<br />

genannt Berndes Dyck. Zeugen; Vrederich Wewer, Vrederikus Nyenkerken, Lubbert Kempe.<br />

(Gerichtssiegel, Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk. Nr.126.)<br />

1498, up den Saterdach na des hilligen Sacramentis daghe (16. Juni). Vor Helmich Ostervelt,<br />

Richter zu Forstenowe, verkauft der Knappe Steven van Hede, seligen Stevens Sohn, dem<br />

Wolter van Snetlage eine Wiese, genannt "de olde Dyck" im Kirchspiele Schwagstorf,<br />

Bauerschaft Anten, die früher dem Kop van Hede, seines seligen Vaters Bruder gehört hatte.<br />

Zeugen; Lubbert Stuvermann, Bürger zu Osnabrück, Johann Dystel und Lambert van Byphen,<br />

Bürger zu Fürstenau. (Gerichtssiegel, Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus<br />

Venne, Urk. Nr.134.)<br />

1508 feria secunda post Jubilate (15. Mai). Vor Helmich Ostervelt, Richter zu Vorstenowe,<br />

verkaufen die Eheleute Hermann Hoker und Frau Hille dem Knappen Wolter van Snetlage<br />

eine Heuwiese im Kolhagenteil, beim Klohagenwald belegen. Zeugen; Johann Dystel und<br />

Arend Claes. (Gerichtssiegel (fehlt), Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus<br />

Venne, Urk. Nr.168a.)<br />

1509 feria secunda post Letare (19 März). Vor Helmich Ostervelt, Richter zu Varstenowe,<br />

verkaufen die Eheleute Hermann Hoker und Frau Gese sowie deren Tochter Grete dem<br />

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Knappen Wolter van Snetlage, Amtmann tor Varstenowe, und dessen Frau Grete einen<br />

Wiesenplacken bei Kolhagen Wall. Zeugen; Frederich Nyen(kerken) und Johann Dystel.<br />

(Gerichssiegel beschädigt, Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk.<br />

Nr.172.)<br />

1510 feria prima post conceptionis Mariae (4. Dec.). Herbert von Snetlage, Kommandeur der<br />

Häuser Sten<strong>for</strong>de (Steinfurt) und Münster des Ordens St. Johannis Baptistae in der Ballei<br />

Westfalen, verkauft dem Wolter van Snetlage und dessen Sohn Johann van Snetlage sowie<br />

dem Engelbert und Rolef van Langen, seligen Rolefs Söhnen, eine Rente von 15 goldenen<br />

rheinischen Gulden aus dem Hof zu Meyerinck sowie aus den Erben Rokede und Elverdinck.<br />

(Siegel; Herbert van Snetlage und Steinfurter Konventssiegel, St.A.Münster, Depositum Haus<br />

Senden, I.b.7.)<br />

b) Lambert von Snetlage, der andere Sohn der Eheleute Engelbert von Snetlage und<br />

Leneke von Sutholte, war Domherr zu Osnabrück und kaufte als solcher im Jahre 1486 Gut<br />

Wulften im Amte Iburg bei Osnabrück.<br />

1501, in vigilia Bartholomei apostoli (23. Aug.). Domdechant Lambert van Snethlage zu<br />

Osnabrück, Gert van Leden, Domküster, und Erwin Ertmann, Bürgermeister zu Osnabrück,<br />

bekunden, dass die verwitwete Gräfin Mette von Tecklenburg (Teckenneborch), geborene<br />

von der Berghe, und deren Sohn Graf Claus von Tecklenburg die Güter des Johann de Ber,<br />

die dieser mit seinen Söhnen Ludike und Hinrick von dem verstorbenen Ludike Hake geerbt<br />

hatte, belastet haben, nämlich den Hof zu Plantluenne (Plantlune) und die Erben Helminck<br />

und Jordinck. (Siegel Domdechant Lambert von Snetlage, Urschrift Pergament,<br />

St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk. Nr.145.)<br />

1504, feria quinta post domincam Estomihi (22. Febr.). Vor dem bischöflich osnabrückschen<br />

Richter zu Vorstenowe, verkaufen Johann Tymmer und seine Ehefrau Kateryne sowie beider<br />

Kinder Reyneke, Wilke, Ludike, Wobbike und Elseke an Hermann Redelken und Johann Rater<br />

zu behuf der Vikarie im Dom zu Osnabrück für 36 Mark Osnabrücker Pfennige eine Jahrrente<br />

von 27 Schilling. Bürgen; Engelke Bogemann, Kirchspiel Neuenkirchen im Huelsen, und<br />

Wolderick tor Kemenaden, Kirchspiel Merzen. Zeugen; Gerd Brannjorn, Sereke de Greve,<br />

Dirick Scroder und Toile Knyst. (Gerichtssiegel (beschädigt), Urschrift Pergament,<br />

St.A.Münster, Depositum Haus Senden, Urk. I.A.b.6.)<br />

Nach dem Ableben des Domdechanten Lambert von Snetlage fiel Wulten an seinen Neffen<br />

Johann von Snetlage, den Sohn des Walter von Snetlage. Johann von Snetlage begegnet uns<br />

in Urkunden von 1492-1546. 1512 ist er Herr zu Bocken und Soegeln und 1513 auch Herr zu<br />

Wulfenau (Wulften) und Lonne. Er soll bald nach 1550 gestorben sein. (KHBB. Heft 10, 1962,<br />

S.82.)<br />

Er war verheiratet mit Anna von Schade, Tochter des Heinrich von Schade und der Mechtild<br />

von Busche. Die von Schade führen im Wappenfeld einen Helm. Johann von Snetlage diente<br />

der Landschaft des Stiftes Utrecht "mit Pferden und Harnisch", wie Bürgermeister,<br />

Schoeffen und Rat der Städte Deventer, Campe (Kampen) und Zwolle in nachstehender<br />

Urkunde vom 7.7.1518 anzeigen.<br />

1518, up den gudensdach na Visitationis Mariae virginis gloriosae (7. Juli). Vor Hermann<br />

Staaes, zur Zeit des Osnabrücker Bischofs Erich, Richter zu Fastenouwe, gefertigte Abschrift<br />

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einer von dem Knappen van Snetlage vorgelegten Urkunde, in der Bürgermeister Schoeffen<br />

und Rat der Städte Deventer, Campe und Zwolle (landschaft des Stiftes Utrecht) bekennen,<br />

dass Johann van Snetlage der Landschaft einige Zeit mit Pferden und Harnisch diente, wofür<br />

sie ihm 623 goldene rheinische Gulden schulden, die sie dem Inhaber des Schuldbriefes<br />

welcher gefertigt ist am 22.3.1511 Saterdach na dem Sonnendach Reminiscere, in des<br />

Bürgermeisters Gottschalck van Anckems Haus zu Osnabrück, nach einem Jahr zurückzahlen<br />

wollen. Zeugen der Abschrift; Arend Elffer und Wyllem Koyll als Beisitzer des Gerichts,<br />

ferner Dirk Bartscherer und Gerdt Wessel, beide Bürgermeister zu Fürstenau sowie Johann<br />

Knobbe und Gerdt Branthove. (Gerichtssiegel (beschädigt), Urschrift Pergament,<br />

St.A.Münster, Depositum Haus Senden, Urk. I.A.b.8.)<br />

1497, in die octavo nativitatis beati Johannis baptista et percursoris et salvatoris. Vor<br />

Helmich Ostervelt, Richter zu Vorstenowe, verkaufen Johann van Sneetlage, Knappe, und<br />

seine Ehefrau Anna der Jungfer Elseken van Kappel eine Jahresrente von 18 Scheffel<br />

Winterroggen aus dem Erbe Prume zu Eystryngen (Estringen), Kirchspiel Lingen, das zur Zeit<br />

Gerd Prume und Frau bebauen. (Gerichtssiegel und Siegel des Verkäufers von Sneetlage, die<br />

Umschrift ist beschädigt, Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Senden,<br />

I.A.b.5.)<br />

1503 Dethert de Schulte to Ankum, gesworener Richter zu Ankum; Lambert von Snetlage,<br />

Domdechant zu Osnabrück, Heinrich Summe, Vikar zu St. Johann, und Arendt Grundick<br />

verkaufen Land an den Vorstand der Kirche zu Ankum. Dieser ist; Johann to Badessen,<br />

Johann Grevenkamp, Rembert tho Breckwedde und Hennecke tho Warnefeld. Dies Land<br />

hatte Grundick gekauft von Goedecke van Dage, Kerkherr zu Ueffeln. Zeugen dieses<br />

Vertrages sind; Ameling von Snetlage, Johann Wrocklage tho Ankum, Bernd Eiler, Vikar tho<br />

St. Joann.<br />

Anno 1503 feria tertia post X.M.V. (Auszug aus dem Kopiar der Kirche zu Ankum)<br />

1513 donredages nach Palmarum (24. März). Bischof Erich von Osnabrück und Paderborn<br />

bekundet, dass Johann von Snetlage wegen seines Gutes Wylage im Kirchspiel Voltlage,<br />

Bauerschaft Hoekkel, den Osnabrücker Domvikaren gegenüber Verpflichtungen<br />

eingegangen ist. Den Bürgen Gyseke Budde und Anthonius Grube verspricht der Bischof<br />

Schadloshaltung und stellt seine im Kirchspiel Ankum (Anchem) gelegenen "Reydehoefe",<br />

nämlich den Hof zu Ruesel (Rüssel), Starten, Westerholte und Ankum zum Unterpfande.<br />

(Bischöfliche Siegel, Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk.<br />

Nr.184.)<br />

1517 hielt Johann von Snetlage den Knappe von Stenwyk auf seiner Burg gefangen, entliess<br />

ihn aber nach Stellung genügender Caution und Bürgen, wie nachstehende Urkunde anzeigt.<br />

1517, upten Sundach na Jacobi Apostoli (26. Juli). Vor Hermann Stacies, Richter zu<br />

Forstenouwe, verspricht der gegen Kautionstellung aus seiner Gefangenschaft zu Lonne<br />

entlassene Knappe Syze van Steenwyk, Sohn des verstorbenen Johann van Steenwyk und<br />

dessen Ehefrau Ludger, im Nichteinhaltungsfalle seiner Verpflichtungen auf Auf<strong>for</strong>derung<br />

des Johann van Snetlaghe, Hermann van Dyncklage, Hermann Swencker oder des Wulfard<br />

Dorgeloe so<strong>for</strong>t wieder nach Lonne zu reisen. Zeugen; Gerhardus Westerwolt, Arend von<br />

Wede, Everhardus Moryck, Lambert van Byppen, Cort Vryge, Vogt zu Nyenkerken<br />

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(Neuenkirchen), Werneke Boumann und Bernt Husstede. Unterschrift Syse van Stenwyk.<br />

(Gerichtssiegel, Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk. Nr.196.)<br />

1533, in vigilia beatorum Petri et Pauli apostolorum (28. Juni). Vor Johann Ossekamp,<br />

Richter zu Damme, verkauft Roleff van Lutte an Herbord van Snetlage, Baltazar Swencken,<br />

Hermann Brawe, Domherren zu Osnabrück, und an Hermann Sticken, Vikar im Dom zu<br />

Osnabrück, als Handgetreuen des Amelung van Snetlage, "Sankmester" der Domkirche zu<br />

Osnabrück, oder dem Besitzer der Kapelle und Vikarie auf dem Hause Lonne zum Besten der<br />

Vikarie für 320 Gulden eine Jahresrente von 16 goldenen rheinischen Gulden aus Wenepen<br />

Erbe im Dorfe Damme, das von Lubbeke Wenepe und Frau Taleke bebaut wird, und aus<br />

Fredekyngs Erbe im Kirchspiele Damme, in Nähe des Dorfes Damme, das Fredekink und Frau<br />

Grete bebauen. Zeugen; Hermann von Ederen, Pastor zu Damme, Wernerus Wernekinck<br />

und Hermann Renneken. Bürgen; Johann von Snetlage und Joestes van Lutte.<br />

(Gerichtssiegel, Roleff van Lutte, Joestes van Lutte, Urschrift Pergament, St.A.Münster,<br />

Depositum Haus Senden, I.A.b.9.)<br />

1534 am fridage na Corporis Christi (5. Juni). Vor Heinrich Potthast, Richter zu Enger,<br />

verkauft Johann van den Sloen genannt Tribbe, seinem Vetter Johann van Snethlage für<br />

1500 Goldgulden seine Besitzungen in den Kirchspielen Bibpen (Bippen), Anchem (Ankum)<br />

und Swagestorpe (Schwagstorf) im Amte thor Vorstenouwe, nämlich das Erbe tor Borch, das<br />

Erbe zu Syverdinck, den Sundern, das Erbe Upman zu Dalen (Dalum), das Erbe Stottenhusen,<br />

das Erbe zum Strickel, zwei Erbe zu Beddinchusen. Zeugen; Alhard von Quernheim und sein<br />

Sohn Jasper von Quernheim, Ludeke Hake thom Bockel, Johann Gravenbrock und Johann<br />

Pries. (Gerichtssiegel, Johann van den Sloen genannt Tribbe, Alhard von Quernheim, Jasper<br />

von Quernheim und Ludeke Hake, Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus<br />

Venne, Urk. Nr.251.)<br />

Johann von Snetlage und Anna von Schade hatten 3 Kinder;<br />

a) Heinrich.ehelichte Gertrud von Holle.<br />

b) Geseke, welche um 1550 Rudolf von Langen freite.<br />

c) Petronella, die 1528 Ehefrau des Lambert von Budde wurde.<br />

Heinrich, ehelichte Gertrud von Holle, Tochter von Rudolf von Holle und Kunigunde von<br />

Muenchhausen. Heirich begegnet uns in alten Urkunden als Obrist, Obristleutnant, Herr zu<br />

Wulften und Lonne. Dieser Ritter Heinrich von Snetlage war zumeist auf Kriegszügen im<br />

Deutschen und Niederländischen Raum. Seine Kinder waren;<br />

a) Franziska Dorothea, welche 1579 Ehefrau des Luberdt de Wendt wurde und 1617<br />

verstarb.<br />

b) Claus, auch Nicolaus genannt, der mit Ilse von Moennich zu Eickhoff vermählt war<br />

und 1596 verstarb.<br />

c) Rudolf, der mit Lucia von Amelunxen verehelicht war.<br />

1533, am Dage der thein dusent Ritters (22. Juni). Der Knappe Hinrich van Snetlage und<br />

seine Ehefrau Gertrud verkaufen dem Hans van Bra und dessen Ehefrau Elisabeth für 100<br />

Joachimsthaler eine Jahresrente von 6 Reichsthaler aus ihrem Haus und Erbe zu Ahlde (Alde)<br />

im Kirchspiele Stentbill (steinbild), Bauerschaft Welcher, das zur Zeit Evert Borch und seine<br />

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Frau Thale innehaben. (Siegel Hinrich van Snetlage (fehlt) Urschrift Pergament,<br />

St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.10.)<br />

1553, am dage Thome apostoli (21 Dec.). Vor Switert Kempe, Richter zu Fürstenouwe,<br />

bekunden Albert Bruns, Bauerrichter, Berthold to Vechtel, Hinrik Scho, Frerick und Roleff to<br />

Vechtel und die gemeinen Erbmänner zu Vechtel, dass sie dem Hinrik van Snetlage im Jahre<br />

1548 einen Garten und die von dem verstorbenen Johann Diek und dessen Frau Tale<br />

errichtete Hausstätte an der Becke vor dem Dorfe zu Vechtel verkauft haben. Zeugen; Gerdt<br />

Hoffsmet und Gerdt Wessel, Bürgermeister tor Vastenouwe. (Siegel des Gerichtes, Urschrift<br />

Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk. Nr.340.)<br />

1555, mandages na Lechtmisse (4. Febr.). Vor Andreas Middendorp, Richter zu<br />

Fürstenouwe, zur Zeit des Osnabrücker Bischofs Johann, verkaufen Hinrich van Snetlage und<br />

seine Ehefrau Gertrud an Christoffer Vrige und Ehefrau Grete eine Jahresrente von 6<br />

goldenen rheinischen Gulden aus dem Erbe Ludeke zu Loxten im Kirchspiele Anchem<br />

(Ankaum) und aus dem Erbe Fenster zu Dalem (Dalum) im Kirchspiel Bippen. Zeugen;<br />

Friedrich Bremer, Reuter, Hermann Kock, Bürger zu Forstenouwe. (Gerichtssiegel und<br />

Hinrich van Snetlage, Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.11.)<br />

1558, mandages na den hilligen Oisteren (19. Apr.). Heiderick van Snetlage und seine<br />

Ehefrau Gertrud verkaufen ihrem Vetter Hugo van Dincklage, Drost zu Cloppenburg, und<br />

Frau Goste für 1000 Joachimstaler eine Jahresrente von 50 Joachimstaler. Bürgen; Diderich<br />

von Dincklage, Herberdt von Langen, Hermann von Dincklage und Johann Budde. (siegel;<br />

Heinderick van Snetlage und die 4 Bürgen (alle 5 Siegel fehlen) Urschrift Pergament,<br />

St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.12.)<br />

1558, Dynxtdages na Bartolomei (30. Aug.). Hynrich van Snetlage und seine Ehefrau<br />

Gerdruyt verkaufen den Eheleuten Alef Bekebroek genannt Cloppenborch und Frau Enne zu<br />

Freren für 140 Thl. eine Jahresrente aus ihrem Erbe Luttke Roleves im Kirchspiele Freren,<br />

Bauerschaft Ostwye, und aus ihrem Erbe Holthove in Freren, Bauerschaft Andervenne,<br />

sowie aus ihrem Haus Lonne. ( Siegel und Unterschrift Hynrich van Snetlage, Urschrift<br />

Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.13.)<br />

1560 dinxtach nha Divisionis apostolarum (16. Juli). Hinrich van Snethlage und Frau<br />

Gerdruth verkaufen den Eheleuten Hinrich Holt und Frau Moiken für 25 Joachimstaler eine<br />

Rente von einem Malter Winterrogen Bippener Masses aus dem Erbe, das zur Zeit von des<br />

seligen Frederich van Vechtel nachgelassener Hausfrau Rebeke in der Bauerschaft Vechtel<br />

des Kirchspieles Bippen bebaut wird. (Siegel Hinrich van Snethlage, Urschrift Pergament,<br />

St.A.Münster, Depositum Jaus Senden, I.A.b.14.)<br />

1562, up Avent Simonis und Judae apostolorum (27. Okt.). Hinrick van Snetlage und Frau<br />

Gertrud setzen dem Hermann Barlage für 150 Joachimstaler den ganzen und halben<br />

Zehnten aus Mengerings Erbe zu Lengerke (Lengerich) zum Unterpfand und Niessbrauch auf<br />

6 Jahre. (Siegel Hinrich van Snetlage (fehlt), Urschrift Pergament, St.A,Münster, Depositum<br />

Haus Senden, I.A.b.15.).<br />

1563, am Saterdage na trium Regum (9. Jan.). Henrick van Snetlage und seine Ehefrau<br />

Gerdrut verkaufen an Engelbert Hermsen zu Lingen, dessen Hausfrau und Erben für 199<br />

Taler eine Jahresrente von 6 Taler aus ihrem Erbe Theesmann im Kirchspiele Thuine,<br />

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Bauerschaft Messingen. (Siegel Henrick van Snetlage (sehr beschädigt), Urschrift Pergament,<br />

St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.16.)<br />

1563, gudensdages na Cantate (12. Mai). Hinrick van Snetlage und Ehefrau Gerdrudt<br />

verkaufen dem Baltazar Frie und dessen Frau Anne eine Jahresrente von 3½ Malter<br />

Winterroggen und 6 Scheffel Korn Lingener Masses aus dem Schulten Erbe zu Wettorpe<br />

(Wettrup) im Kirchspiel Lengerke (Lengerich), auf welchem Erbe zur Zeit Witwe Anna<br />

Schulte wohnt, für 60 Taler. (Siegel Hinrick van Snetlage (beschädigt), Urschrift Pergament,<br />

St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.17.)<br />

1569, donnerdages na Valentini (19. Febr.). Vor Michael Rotgers, Richter der Neustadt zu<br />

Osnabrück, verkauft Roleff van Snetlage, Domherr zu Minden, an Herbordt von Langen,<br />

Kanonikus zu St. Johann, an Meister Joist Redeker, Pastor im Dom, Dirich Berning, Vikar im<br />

Dom, und an Hinrich Raute, Vikar zu St. Johann, sämtlich in Osnabrück, als Executoren des<br />

verstorbenen Michael Stuten für 100 Joachimstaler eine Jahresrente von 6 Joachimstaler<br />

aus dem Hause Wulfften und aus dem Erben Stuve und Hasberge zu Malbergen im<br />

Kirchspiele St. Johann. Bürgen; Herbordt von Snetlage und Hermann Sloer zu Osnabrück.<br />

Zeugen; Ludolph Gresel und Johann by dem Kumme zu Osnabrück. (Unterschrift Rudolph<br />

van Snetlage, Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.18.)<br />

Rudolph von Langen, wohnhaft zu Kreyenborg bei Bokeloh, Kreis Meppen, der im Jahre<br />

1546 auch Herr zu Crollage genannt wird, und Geseke von Snetlage erhielten von Vater<br />

Johann von Snetlage einen gewissen Teil des Gutes Lonne als Morgengabe, während der<br />

größere Teil des Gutes Lonne nebst den Gütern Ahlen und Wulften dem Heinrich von<br />

Snetlage verblieb. Durch diese Erbteilung entstanden somit ab Mitte des 16. Jahrhunderts<br />

zwei Besitzungen und Betriebe Lonne. Auf dem Kleineren Teile von Lonne wurde aber nie<br />

ein zweites graefteumzogenes Herrenhaus errichtet. Dies geht mit Deutlichkeit aus der<br />

Urkunde vom 15.9.1642 hervor. Die Mitteilung in "Rittersitze des Fürstentums Osnabrück"<br />

von Dr. vom Bruch, Osnabrück 1930, Seite 327, dass beide Besitzer ein Herrenhaus<br />

besassen, ist also unrichtig. Nach dem 1567 erfolgten Ableben des Heinrich von Schnetlage<br />

teilten sich die Söhne Claus oder Nicolaus und Rudolf in dem väterlichen Besitz. Nicolaus<br />

erhielt Herrenhaus und Gut Lonne, während Rudolf die Güter Ahlen und Wulften erhielt.<br />

1577 am 4. März werden die Statthalter etc. des Stiftes Münster von Adam von Langen<br />

angegangen, ihn zu seinem Anteil mit dem Hause Lonne zu belehnen. Die Entscheidung wird<br />

hinausgeschoben, bis die Ansprüche des Nicolaus Schnetlage, der nach Ausweis der<br />

Lehnsregistermit jenem Hause allein belehnt ist, geprüft sind. (St.A.Münster, Mac.VII, 412.<br />

fol.65. und "Die Werlter Langen" S.76.)<br />

Obgleich keine Nachricht über die Ablehnung des Antrages um Belehnung vorliegt, ist es<br />

siche, dass Nicolaus von Schnetlage unbeschränkter Herr zu Lonne blieb. Nicolaus von<br />

Schnetlage war mit Ilse von Moennich zu Eickhoff verehelicht, Tochter des Rudolf von<br />

Monnich und Elisabeth von Brawe zu Harme. Sie hatten 2 Kinder, soweit bekannt ist;<br />

a) Rudolf von Snetlage, der mit Stine von Steinwick kinderlos verehelicht war.<br />

b) Anna, welche als Hexe gefoltert und durch Feuer 1608 hingerichtet wurde. Das Urteil<br />

wurde in Fürstenau vollstreckt.<br />

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Auf der Rückseite dieser Urkunde vom 19.2.1568 findet sich ein Quittungsvermerk über die<br />

durch Arnold von Diepenbrock zu Mark an des Vogten zu Glandorf (Heinrich Dietrich<br />

Eicholtz) Hausfrau erfolgte Rückzahlung am 18.9.1622.<br />

17.1.1571, Bischof Johann von Münster, Administrator der Bistümer Osnabrück und<br />

Paderborn, belehnt den Claes van Schnetlage mit dem Haus zu Lonne zu einem offenen<br />

Haus, mit dem kleinen Zehnten zu Hazelunne in Mannstatt, mit dem Hof zu Thuene, mit<br />

Kirche, Küsterie, Holzgericht und Burgericht über die Mark Thuene, sämtlich in den<br />

genannten Hof gehörend, ferner mit Langenhorst und Osthof zu Thuene, mit der<br />

Kunkemullen und mit Koldewege im Kirchspiele Thuene, Bauerschaft Nedder Thune (Niederthuene)<br />

in Dienstmannstatt, mit dem Koldenhove und mit Caternkamp im Kirchspiel<br />

Welbergen in Mannstatt, mit Mech<strong>for</strong>ding im Kirchspiele Lengerke (Lengerich), Bauerschaft<br />

Espelle, und mit dem halben Zehnten zu Gross Berssen, beide in Dienstmannstatt, wie zuvor<br />

sein verstorbener Vater Heinrich van Schnetlage damit belehnt war. Zeugen; Heidenrich<br />

Droste und Hermann von Velen, Marschall und Amtleute. (Sekretiegel des Bischofs,<br />

Gleichzeitige Abschrift; Papier, St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk. Nr.407.)<br />

1573 auf dem Umbug der Urkunden vom 16.7.1560 findet sich die Quittung des Claus von<br />

Schnettlage über den Empfang der von Frien Holt und dessen Frau Meke im Jahre 1573<br />

erhaltenen 100 Taler. (St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.14.)<br />

1573, am Avende purificationis Marie virginis (1. Febr.). Vor Christopherus Engelberts,<br />

Gograf und Richter der Stadt und Landschaft Linghe (Lingen), verkaufen Claes van Sneetlage<br />

und seine Ehefrau Else den Eheleuten Hynrich Hone und Frau Nese für 133 goldene Gulden<br />

und 117 Königstaler eine Jahresrente von 15 Taler aus ihren Zehnten zu Mengerynck in der<br />

Bauerschaft und dem Kirchspiele Lengerke uff der Wallage (Lengerich) in der Herrlichkeit<br />

Lynge (Lingen). (Gerichtssiegel und Siegel des Claus van Sneetlage (beide beschädigt),<br />

Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.20.)<br />

1573, am Mitwecken nha Michaelis <strong>Arch</strong>angeli (30. Sept.). Claus van Schnetlage zu Lonne<br />

und seine Frau Elsebe verkaufen dem Johann Cloppenborch und seiner Frau Anne zu Freren<br />

im Amte Lingen für 300 Taler eine Jahresrente von 18 Taler aus ihrem Haus zu Lonne im<br />

Amte Fourstenouwe (Fürstenau). Unterschriften; Claus van Schnetlage und Frau. (Siegel<br />

Claus van Schnetlage, St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.19.)<br />

24.12.1575 vor dem Richter Jurgen Ribbe von der Neustadt zu Osnabrück verkaufen Rudolf<br />

von Snetlage zu Wulfften und seine Ehefrau Lucia von Amelunxen an Anna, Witwe des<br />

Rittmeisters Alhardt van den Schloen genannt Gellen, bei Verzichtleistung des Cordt Sweder<br />

van Amelunxen zu Gesmold und des Claus von Snetlage zu Lonne auf ihre Ansprüche für 700<br />

Taler eine Jahresrente von 42 Taler aus Schulten Erbe zu Oldenhove im Kirchspiele St.<br />

Catharinen zu Osnabrück und aus dem Meigerhof zu Spelbrinke in der Nedder Mark im<br />

Kirchspiel Hagen. Bürgen; Cordt Sweder van Amelunxen zu Gesmold und Claus von<br />

Schnetlage zu Lonne. Zeugen; Ludolf Gresel und Johann Riger zu Osnabrück. Unterschriften;<br />

Rudolf von Schnetlage, Cordt Sweder von Amelunxen und Claus von Schnetlage.<br />

(Gerichtssiegel, Rudolf von Schnetlage zu Wulfften, Cordt Sweder von Amelunxen und Claus<br />

von Schnetlage zu Lonne, Urschrift Pergament, auf der Rückseite Quittungsvermerk vom<br />

13.4.1608, St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.21.)<br />

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1576, am avende Michaelis (28. Sept.).Nicolaes van Sneetlage und seine Frau Elsebet<br />

verkaufen den Eheleuten Johann Cloppenborch und Frau Anne für 300 Rth. eine Jahresrente<br />

von 18 Rth. aus ihrem Hause Lonne. Unterschriften; Clauves van Schnettlage und seine Frau<br />

Ilse van Snetlage. (Siegel Claus van Schnetlage (nur wenig erhalten) Urschrift Pergament,<br />

St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.22.)<br />

28.9.1580, Niclaes van Schnetlage zu Lonne und seine Ehefrau Elsicke verkaufen den<br />

Eheleuten Bernhardt Rottmann und Frau Elisabeth für 300 Rth. eine Jahresrente von 18 Rth.<br />

aus ihren "Wonningen" Willicke Ule und Gerdt Diek in der Bauerschaft Wettrup im<br />

Kirchspiele Lengerich. (Siegel und Unterschrift Niclaes van Schnetlage (Siegel fehlt) Urschrift<br />

Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.23.)<br />

7.5.1590, vor Christoffer Engelbert, Richter und Gograf der Stadt und Herrschaft Lingen,<br />

verkaufen Niclas van Snetlage zu Lonne und seine Ehefrau Else an M. Nietert und Frau<br />

Fenne für 200 Rth. eine Jahresrente aus ihrem Erbe in der Bauerschaft Lohe im Kirchspiele<br />

Thuine, das zur Zeit Johan Egbert und Frau innehaben. Unterschrift; Niclaes van Schnetlage.<br />

(Gerichtssiegel (fehlt) Siegel Niclaes van Schnetlage (arg beschädigt), Urschrift Pergament,<br />

St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.25.)<br />

1585, mandach voer Michaelis archangeli (23. Sept.). Niclaus van Schnetlage zu Lonne und<br />

seine Frau Else verkaufen an Johann Kloppenborgh zu Freren im Amte Lingen und dessen<br />

Frau Anna für 400 Rth. eine Jahresrente von 24 Rth. Unterschrift; Niclaus van Schnetlage<br />

und Frau Else. (Siegel Niclaus van Schnetlage (fehlt) Urschrift Pergament, St.A.Münster,<br />

Depositum Haus Senden, I.A.b.24.)<br />

Als Nicolaus von Snetlage 1596 verstarb, trat der Sohn Rudolf das Erbe an.<br />

27.5.1602, vor Matthias Holscher, Richter zu Fürstenau, verkaufen Rudolf von Schnetlage zu<br />

Lonne und seine Frau Stine von Steinwiek an Johann Kloppenborgh zu Freren im Amte<br />

Lingen und dessen Frau Anne für 1000 Rth. eine Jahresrente von 60 Rth. aus den Erben<br />

Hermann Denningmann und Willem Johan in der Bauerschaft Ohrte des Kirchspieles Bippen<br />

Amt Fürstenau. Zeugen; Henrich Wedde und Johannes Strehe, Kornschreiber zu Fürstenau.<br />

Unterschriften; Rudolf von Schnetlage und Notar Johannes Glandorf. (gerichtssiegel (an)<br />

und Siegel Rudolf von Schnetlage (ab), auf der Rückseite dieser Urkunde finden sich<br />

Quittungen vom 7.8.1603 und 18.1.1612. St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.26.)<br />

1611 verkaufte Rudolf von Snetlage, Herr zu Lonne, seinen Burgmannssitz Kemna oder<br />

Kemnade zu Fürstenau an Jobst von Voerden zu Wredden, Darfeld und Grollenburg.<br />

28.1.1611, vor Aswer Ostermeyer, Richter zu Fürstenau zur Zeit des Bischofs Philipp zu<br />

Osnabrück, verkaufen Rudolf von Schnetlage und seine Frau Stine von Steinwick,<br />

Erbgesessene zu Lonne, den Eheleuten Christoffer Middendorf zu Freren und Frau Alheit für<br />

200 Rth. eine Jahresrente von 12 guten alten Rth. aus dem Erbe Henrich Wessel zu<br />

Hagenbeck in der Bauerschaft Hollenstede im Kirchspiele Schwastrup (Schwagstorf).<br />

Zeugen; Hermann Morrien, Rentmeister zu Fürstenau, und Hermann Busse, Kornschreiber<br />

zu Fürstenau. Unterschriften; Rudolf von Schnetlage, Stine von Steinwick und Notar Joannes<br />

Glandorf. (Gerichtssiegel (an) Siegel Rudolf von Schnetlage (fehlt) Urschrift Pergament,<br />

St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.27.)<br />

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11.2.1612, vor Aswer Ostermeier, Fürstlich Osnabrückischer Richter zu Fürstenau, verkaufen<br />

Rudolf von Schnetlage und seine Frau Stine von Steinwick, Erbgesessene zu Lonne, den<br />

Eheleuten Gerdt von Bippen, Bürger zu Fürstenau, und Frau Rabecke für 300 Rth. eine<br />

Jahresrente von 18 Rth., die in drei Parzzellen.<br />

a) Henrich von Schnetlage, Grossvater des Verkäufers, 50 Rth. vom Jahre 1561.<br />

b) Claus von Schnetlage, Vater des Verkäufers, 120 Rth. vom Jahre 1590.<br />

c) Rudolf von Schnetlage und Frau Stine von Steinwick, 130 Rth. vom Jahre 1606.<br />

Aus der von Jobst von Voerden zu Darfeld angekauften Kemnade verschrieben wurden und<br />

jetzt aus dem Haus Lonner Erben Werner Feye und Claus Linde zu Lonnerbecke sowie aus<br />

dem Erbe Grave zu Vechtel, sämtlich in der Bauerschaft Vechtel, Kirchspiel Bippen,<br />

genommen sind. Zeugen; Johann Meiger zu Bramsche, Fiskalischer Prokurator des Amtes<br />

Fürstenau, Bernhardt Bedinckhaus, Schreiber zu Voerden. Unterschriften; Rudolf von<br />

Schnetlage, Stine von Steinwick und der Notar Joannes Glandorf. (Gerichtssiegel und Siegel<br />

Rudolf von Schnetlage, Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Senden,<br />

I.A.b.28.)<br />

15.9.1615, vor Aswer Ostermeier, Richter zu Fürstenau und Gograf zu Schwagstorf, verkauft<br />

Rudolf von Schnetlage, Erbgesessener zu Lonne, dem Johann zu Strohe, Osnabrückischer<br />

Küchenmeister, für 300 Rth. eine Jahresrente von 18 Rth. aus den Erben Gerdt Grave und<br />

Berndt Tobe im Kirchspiele Bippen, Bauerschaft Vechtel, zwecks Abfindung seiner Frau Stine<br />

von Steinwick. Bürgen; Gerdt Kerck oder Scho und Alhardt Schulte zu Vechtel im Kirchspiel<br />

Ankum. Unterschriften; Rudolf von Snedlage zu Lhone und Johannes Glandorf territorii<br />

Fürstenauiensis juratus Notarius et scriba. (Gerichtssiegel und Siegel Rudolf von Schnetlage,<br />

Urschrift Pergament, auf der Rückseite; am 31.10.1711 quittiert Dr. Engelbert Mueseler für<br />

sich und seine Frau Anna Adelheidt Hammacher, Kinder und Erben die durch Vikar<br />

Pielsticker namens des Herrn Grosskreuz von Schaesberg erfolgte Ablöse der Rente,<br />

St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk. Nr.522.)<br />

18.6.1617, vor Aswer Ostermeier, Richter zu Fürstenau und Gograf zu Schwagstorf, verkauft<br />

Rudolf von Schnetlage zu Lonne an Hermann von Oer zu Broiche (Bruche), Drost zu<br />

Fürstenau und Voerden, und dessen Ehefrau Margarete geb. Ketteler, eine Jahresrente aus<br />

dem Erbe des Johann Thole zu Lonnerbecke im Kirchspiele Bippen, Bauerschaft Vechtel.<br />

Zeugen; Hermann Stahl, Copist, und Berndt Ripendael, Büchsenmeister zu Fürstenau.<br />

(St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.29.)<br />

16.7.1617 Haus Lonne. Rudolf von Snedtlage, Erbgesessener zu Lhone (Lonne), verkauft den<br />

Eheleuten Gerdt Zahl und Frau Talike für 100 Rth. eine Jahresrente von 6 Rth. aus seiner<br />

Walkemühle bei Lanerbeke (Lonnerbecke). Unterschrift; Rudolf von Snedlage.<br />

(St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.30.)<br />

16.3.1618, Ferdinand, Erzbischof von Köln, Bischof von Münster, genehmigt, dass der Hof zu<br />

Thuene mit der Kirche, Küsterei, Holzgericht und Burgericht über die Mark Thuene und die<br />

zum Hof gehörenden Gerechtigkeiten, die Langenhorst, der Oesterhof zu Thuene, die<br />

Kuneke Mühle und die Koldeweie, gelegen im Kirchspiele Thuene, Bauerschaft Nieder-<br />

Thuene, von Rudolf von Schnedtlage zu Lonne auf Otto Schade, Drost zu Vechta, übergehen.<br />

Zeugen; Peter Hoffschlag, Dr. der Rechte, und Adolf von der Mark. (Fürstbischöfliches<br />

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Münstersches Siegel, Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk.<br />

Nr.538.)<br />

27.4.1620, vor Aswer Ostermeier, Richter zu Fürstenau und Gograf zu Schwagstorf, verkauft<br />

Rudolf von Schnetlage, Erbgesessener zu Lonne, dem Amte Fürstenau eine Jahresrente von<br />

18 Rth. aus seinem adligen Hause Lonne und aus den zugehörigen Erben und Kotten.<br />

Zeugen; Anthon Hetlage, Wachtmeister, Hermann Bussaeus, Kornschreiber zu Fürstenau.<br />

Unterschriften; Rodolf von Snedtlage zu Lhone und Joannes Glandorf, Notar des Gerichts.<br />

(Gerichtssiegel und Siegel Rudolf von Schnetlage, Urschrift Pergament, St.A.Münster,<br />

Depositum Haus Venne, Urk. Nr.549.)<br />

30.5.1628, vor Aswer Ostermeier, Richter zu Fürstenau und Gograf zu Schwagstorf, verkauft<br />

Rudolf von Schnetlage, Erbgesessener zu Lonne, im Amte Fürstenau, dem Christoffer<br />

Middendorf zu Freren, im Amte Lingen, und dessen Frau Alheid für 400 Rth. eine<br />

Jahresrente von 24 Rth. aus dem adligen Haus Lonne und zugehörigen Pertinentien. Zeugen;<br />

Herbordt Toitmann, Soldat, und Albert Moddelmann, Fussknecht zur Fürstenau.<br />

Unterschriften; Rudolf von Schnetlage und Joann Glandorf, Notar. (Gerichtssiegel und Siegel<br />

Rudolf von Schnetlage, Urschrift Pergament, angesiegelt Transfix-Urkunde vom 2.5.1639,<br />

St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk. Nr.576.)<br />

1634, uf Michaelis <strong>Arch</strong>angeli Tag (29. Sept.). Rudolf von Schnetlage, Erbgesessener zu<br />

Lonne, verkauft dem Gerhard Brickwedde und dessen Frau Gertrud Ohr für 200 Rth. eine<br />

Jahresrente aus seinen Besitzungen zu Lonne. Unterschrift; Rudolf von Schnetlage. (Siegel<br />

Rudolf von Schnetlage, Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk.<br />

Nr.602.)<br />

8.9.1636, Rudolf von Schnetlage, Erbgesessener zu Lonne, nimmt bei seinem Vetter<br />

Friedrich Monnich, Richter zu Ankum, und Frau Gertrud geb. Morrien, 200 Rth. auf,<br />

verschreibt dafür eine Jahresrente und setzt dafür als Sicherheit sein eigenbehöriges Erbe<br />

Berndt Toebe zu Vechtel und den Kamp, Haberdeich geheissen, beim Hause Lonne am<br />

Vechtelerweg, ferner seinen freien Zehnten zu Schwagstorf, über Detmars Erbe zu<br />

Kelinckhausen (Kellinghausen) und Vinhagen Erbe daselbst und seine drei bei Schwagstorf<br />

gelegenen Fischteiche, die Knotten Deiche heissen. Unetrschrift; Rudolf von Schnetlage.<br />

(Siegel Rudolf von Schnetlage, Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Venne,<br />

Urk. Nr.606.)<br />

17.4.1638, Aswer Ostermeier, Richter zu Fürstenau und Gograf zu Schwagstorf, beurkundet,<br />

dass Rudolf von Schnetlage, Erbgesessener zu Lonne, von Friedrich Monnich, Richter zu<br />

Ankum, und dessen Ehefrau Gertrud geb. Morrien, 160 Rth. aufgenommen hat zwecks<br />

Wiederbeschaffung seiner von den Schwedischen in Vechta geraubten Pferde, Kühe und<br />

Schafe und dafür sein adliges Haus Lonne mit zugehörigen Besitzungen, insbesondere den<br />

freien Kamp, Drostenkamp geheissen, am Lonner Esch bei dem Muehlenbach im Kirchspiel<br />

Bippen als Unterpfand setzte. Zeugen; Rudolf Glandorf, Copist, und Rudolf Berndts von<br />

Vechtel. Unterschrift; Rudolf von Schnetlage und Notar Joannes Glandorf. )Gerichtssiegel<br />

und Siegel Rudolf von Schnetlage, Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus<br />

Venne, Urk. Nr.612.)<br />

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2.5.1639 Fürstenawe. Vor Fredrich Monnich, Richter und Gograf zu Ankum, verkauft Rudolf<br />

von Schnedtlage, Erbgesessener zu Lonne, dem Dr. Theol. Friedrich Servatii, Prior des<br />

Praedikantenklosters Naetrup in der Stadt Osnabrück, für 50 Rth. eine Jahresrente von 3<br />

Rth. aus dem adligen Hause Lonne und zugehörigen Pertinentien, insbesondere aus dem<br />

Hartlager Zehnten und aus der Sultenmühle auf der Lonerbecke im Kirchspiele Bippen.<br />

Zeugen; Rudolf Engeler, des Herrn Droste Kobolts Schreiber, und Joachim Wessels,<br />

Inwohner in Fürstenau. Unterschrift; Rudolf von Schnetlage und Johann Glandorf, Notar.<br />

(Gerichtssiegel und Siegel Rudolf von Schnetlage, Urschrift Pergament, auf der Rückseite;<br />

22.1.1710. Der Konvent des Dominikanerklosters in Osnabrück (Fr.Carolus Windthorst, Prior,<br />

Fr.Antonius Stavermann, Subprior, Fr.Bernardus Adrian, Senior, Pr.Candidus Gieseke, Lector)<br />

bestätigt die durch H.Grosskreuz Graf von und zu Schaesberg erfolgte Einlösung der ihnen<br />

1639 von Christoffer Middendorf cedierten zwei Rentenverschreibungen (über 400 Rth. und<br />

über 50 Rthl.) St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk. (Transfix) Nr.576.)<br />

21.10.1639 Lonne. Rudolf von Schnetlage zu Lonne bewilligt seinem Eigenbehörigen<br />

Wuebbe Hatting und dessen Ehefrau Thale in der Bauerschaft Ohrte im Kirchspiele Bippen,<br />

dass sie von Hermann Schulte zu Wettrup im Amte Lingen 50 Rth., die mit 3 Rth. jährlich zu<br />

verzinsen sind, aufnehmen, und stellt seine zu Hattings Erbe gehörige Greven Wiese zu<br />

Ohrte, zwischen Blekens und Vordemanns Wiesen belegen, als Unterpfand. Unterschrift;<br />

Rudolf von Schnetlage. (Siegel Rudolf von Schnetlage (fehlt), Urschrift Pergament,<br />

St.A.Münster, Depositum Haus Senden, I.A.b.31.)<br />

23.5.1642, Joannes Senfft, Richter zu Fürstenau und Gograf zu Schwagstorf, bekundet, dass<br />

Rudolf von Schnetlage, Erbgesessener zu Lonne, bekannt hat, von Friedrich Muennich,<br />

Richter und Gograf zu Ankum, 110 Rth. angeliehen zu haben zwecks Abfindung des<br />

Leutnants Diethrich Hoberch und dafür sein Graven Erbe zu Vechtel und Johann Tholens<br />

Kotten zu Lonnerbecke im Kirchspiele Bippen als Unterpfand setzte. Zeugen; Christian<br />

Kitzerouw, Osnabrückischer Vogt, und Johann Himmelreich zu Ankum. Unterschrift; Rudolf<br />

von Schnetlage. (Gerichtssiegel (fehlt) Siegel Rudolf von Schnetlage (an), Urschrift<br />

Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk. Nr.619.)<br />

15.9.1642, Rudolf von Schnetlage zu Lonne macht auf Wunsch seines Schwagers Henning<br />

Volprecht von Berninger, Braunschweig-Lüneburgischer Oberwachtmeister, an<br />

ehevogtlicher Statt seiner Ehefrau Anne Marie von Langen, da sie genötigt sei, "sichere<br />

Attestation und Urkunde, wie es mit den Lonnischen Lehngütern eigentlich bewandt,<br />

einzuholen", Mitteilungen zur Geschichte des Hauses Lonne, in denen es u.a. heisst; "dass<br />

lauth bey mir vorhandenen alten Nachrichten, ich befunden, dass vor dritthalb hundert<br />

Jahren das gesamte Haus oder Schloss Lonne ein uraltes alodial und frei Gut gewesen, nach<br />

der Hand aber und in dem Jahr 1435 dem Stift Münster und dessen Patrono St. Paulo an<br />

Statt nötiger Beschirmung und Schutzes aus freyen Stücken und ohn ein Zwang zum lehen,<br />

soviel das Schloss Lonne anlangt, aufgetragen, folgendts und nach der Hand der Sitz oder<br />

Schloss Lonne unter die von Schnetlage und Langen durch Heyraten zugleich geteilt, aber im<br />

Fuhrwerk oder P<strong>for</strong>te zu nötiger auf- und Abfuhr in Gesambt verblieben, so viel aber das<br />

Lehenrecht belanget, habe ich und meine Voreltern die von Schnetlage jedesmal und so oft<br />

als nötig gewesen, das Leben des Schlosses oder Sambt-Hauses zum offenen Hause und<br />

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anderer Gestalt nicht ohndisputierlich erhalten, auch die Jura daführ jedesmahlen alleine<br />

entrichtet, inmassen solches der neulichst von mir ausgewirkte Lehenbrief mit mehrem mit<br />

sich führet, seien es also idtzo Schnetlagen oder Langen Güter, aber mit einem Graben<br />

umfangen und mit einem Wege versehen".<br />

Diese Urkunde ist eine beglaubigte Abschrift (18. Jahrhundert) durch Unterschrift und<br />

Notariatstempel des Notars Joannes Schmidt. (St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk.<br />

Nr.620.)<br />

Während des fürchterlichen Religionskrieges 1618-1648 wurde Haus Lonne wiederholt<br />

sowohl von Kaiserlichen als von Schwedischen Soldaten geplündert und ausgeraubt.<br />

11.5.1640, schreibt Rudolf von Schnetlage in einem Bericht an die Herrn Räte zu Münster;<br />

Haus Lonne wurde wegen vicinitaet der Vestung Fürstenau sowoll von den Kayserlichen als<br />

Schwedischen Armaden verschiedentlich eingenommen und dadurch ein unüberwindlicher<br />

Schade zugefügt. (St.A.Münster, Münstersche Lehen Nr.99. H.)<br />

23.6.1643 Lonne. Ritter Rudolf von Schnetlage, Erbgesessener zu Lonne, macht bei seinem<br />

Vetter, dem Bischöflich-Osnabrückischen Ritter und Gograf Friedrich Munnich zu Ankum,<br />

eine Anleihe von 530 Rth., verschreibt dafür eine Jahresrente und gibt als Unterpfand den<br />

Hartlager Zehnten, den am Esch gelegenen Zuschlag und drei Stücke Land auf seinem Esch.<br />

(Siegel des Richters Friedrich Munnich und Rudolf von Schnetlage, Urschrift Pergament,<br />

St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk. Nr.625.)<br />

Am Ausgang des Dreizzigjährigen Krieges waren Felder und Wälder zu Lonne arg verwüstet,<br />

die Schutz- und Wehranlagen des Hauses stark zerstört und verfallen. Da Rudolf von<br />

Schnetlage keinen leiblichen Erben hatte, bot er seinem Vetter Giesbert Jürgen von Snetlage<br />

zu Wulften den Herrensitz Lonne gegen lebenslängliche Unterhaltungsgewährung an. Dieser<br />

aber lehnte, da er selbst starken Kriegsschaden an Haus und Gut Wulften erlitten hatte, das<br />

Angebot ab. Später übernahm Giesbert Jürgen von Snetlages einziger überlebende Sohn<br />

Nicolaus Eberhard von Snetlage, Domherr zu Hildesheim, als er das Erbe Wulften antrat,<br />

auch den Rittersitz Lonne.<br />

1653 schloss Rudolf von Snetlage die Augen, mit ihm erlosch die Lonner Linie.<br />

1682 verkauft Nicolaus Eberhard von Snetlage das Gut Wulften an den Osnabrücker<br />

Geheimrat Gustav Bernhard Moltke und den Besitz Lonne an Johann Adrian von Wendt,<br />

Domprobst zu Osnabrück. (St.A.Münster, Münstersche Lehen Nr.99. H.)<br />

29.8.1682, auf Bitten des Hildesheimer Domkapitulars Nikolaus Eberhard von Schnetlage,<br />

der wegen seines hohen Alters auf das ihm vom Bischof von Münster als offenes Haus<br />

übertragene Haus Lonne verzichtet, überträgt der Bischof von Münster das Haus Lonne dem<br />

Osnabrücker Domprobst Johann Adrian de Wendt. (Bisch. Sekretsiegel (Oblate), Urschrift<br />

Papier, St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk. Nr.685.)<br />

4.8.1684, stiftete Nicolaus Eberhard von Snetlage das Snetlagesche Knabenkonvict für<br />

bedürftige Schüler des Jesuitenkollegs zu Osnabrück, das 1962 noch bestehende Internat<br />

des Gymnasiums Carolinum in Osnabrück.<br />

(KHBB. 1962. Heft 10. S.84.)<br />

15.10.1684, Claus Evert von Schnetlage, Domkapitular zu Hildesheim, verzichtet zu gunsten<br />

des Osnabrücker Domprobstes Johann Adrian de Wendt, der sein Vetter ist, auf Haus Lonne<br />

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und alle zugehörigen Pertinentien. Unterschrift; J.A. de Wendt und Claus Evert von<br />

Schnetlage. (Siegel J.A. de Wendt und Claus Evert von Schnetlage, Urschrift Pergament,<br />

St.A.Münster, Depositum Haus Venne, Urk. Nr.688.)<br />

1662 heisst es in dem Einwohnerverzeichnis von Fürstenau; Praenob. Dni. a. Reede .... Ipse<br />

cum uxore in Lonne.<br />

Ferner heisst es; viduea Schnettlage .... Ipsa cum filia et vidus alia. Die<br />

Confessionszugehörigkeit ist in beiden Fällen nicht genannt.<br />

(Fürstenau Einwohnerverzeichnis nach Confessionen, Rep.100. Abschn.188. Nr.7. Vol.II.<br />

St.A.O.)<br />

1684 kaufte Johann Adrian de Wendt von Anna Margaretha von Langen, der Alleinerbin zu<br />

Crollage und letzten Ihres Geschlechtes, den um 1550 durch Heirat an Rudolf von Langen<br />

gekommenen Teil des Hauses Lonne, sodass nunmehr beide Lonner Besitzungen wieder<br />

vereint in einer Hand waren.<br />

1685 übertrug Domprobst Johann Adrian de Wendt das wiedervereinigte Haus Lonne<br />

seinem Bruder Jobst Dietrich von Wendt zu Holtfeld.<br />

22.5.1685 Bonn. Erzbischof Maximilian Heinrich von Koeln, Bischof von Münster, belehnt<br />

den Bruder Jobst Diedrich des Domprobstes Johann Adrian von Wendt, dem der<br />

Hildesheimer Domkapitular Nikolaus Eberhard von Schnetlage Haus und Gut Lonne abtrat,<br />

mit diesem Hause und zugehörigen Pertinentien, so mit dem Luetken Zehnten zu Haselünne<br />

in Mannstatt, mit dem Hof zu Thuene mit der Kirche, Küsterei, Holzgericht und Burgericht<br />

über die Mark zu Thuene, sämtlich in vorgenannten Hof gehörig, mit der Langenhorst, mit<br />

dem Osthof zu Thuene, mit der Kunkenmühle, mit der Koldtweyhe im Kirchspiel Thuene,<br />

Bauerschaft Niederthuene in Dienstmannstatt, mit dem Koldenhof und dem Catherenkamp<br />

im Kirchspiel Welbergen in Mannstatt, mit Mesch<strong>for</strong>ding im Kirchspiel Lengerke,<br />

Bauerschaft Espel, in Dienstmannstatt, wie zuvor von Schnetlage damit belehnt war.<br />

Zeugen; Dietherich Hermann Freiherr von Mervelt und Engelbert Hardenack.<br />

Unterschrift;Maximilian Henrich. (Münstersches Siegel, Urschrift Pergament, St.A.Münster,<br />

Depositum Haus Venne, Urk. Nr.690.)<br />

24.11.1697 verkauft Jobst Dietrich von Wendt Haus und Gut Lonne dem Freiherrn Johann<br />

Sigismund Conrad von Schaesberg, Komtur des Malteserordens zu Lage und Villingen.<br />

15.2.1698, Friedrich Christian, Bischof von Münster, genehmigt den übergang des<br />

Lehnbesitzes Lonne seitens der Familie von Wendt an Johann Sigismund Conrad Freiherr<br />

von Schaesberg, Ritter des Malteserordens und Komtur zu Villingen. Unterschrift; Friedrich<br />

Christian. (Fürstbisch. Kanzleisiegel, Urschrift Papier, St.A.Münster, Depositum Haus Venne,<br />

Urk. Nr.696.)<br />

3.3.1698 Münster. Bischof Friedrich Christian von Münster belehnt den Michael Stechow für<br />

Johann Sigismund Freiherr von Schaesberg mit dem Haus Lonne zu einem offenen Haus des<br />

Heiligen Paulus. Zeugen; Albrecht Boichhorst, Dr. der Rechte, Fürstl. Münsterscher Rat und<br />

Referendarius, und Johann Bernhard Hardenack, Kanzlei-Botenmeister. Unetrschrift;<br />

Friedrich Christian. (Kanzleisiegel, Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus<br />

Venne, Urk. Nr.697.)<br />

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1.4.1699, vor Gerhard Nicolaus Settorf, Richter zu Fürstenau und Gograf zu Schwagstorf,<br />

wurde über Markenstreitigkeiten ein Vergleich geschlossen zwischen dem Herrn zu Lonne<br />

Johann Sigismund von Schaesberg als Gutsherr und den Lonnebeckern Hermann Hartke,<br />

Hermann Feye, Claus Lende, Tepe Lange einerseits und der Gemeinde Fürstenau, vertreten<br />

durch Thole von Bippen und Wilhelm Hotze als Bürgermeister, Johann Ditrich Brockmoeller,<br />

Christoffer Boencker als Ratsverwandte, und Johann von Eye als Gemeinsmann<br />

andererseits. Unterschrift; Kommandeur von Schaesberg, Tholo von Bippen, Wilhelm Hotze,<br />

Johann Diedrich Brockmoeller, Christoffer Boencker, Johann von Eye und Notar Gerhard<br />

Niemann. (Fürstenauer Gerichtssiegel, Urschrift Pergament, St.A.Münster, Depositum Haus<br />

Senden, I.A.b.32.)<br />

1711 verkauft von Schaesberg den Besitz Lonne an Christina Franziska von Westrem,<br />

Chanoinesse zu Villich. Diese erwirbt auch im selbigen Jahre das nordöstlich der Stadt<br />

Fürstenau gelegene Gut Wegemühlen und überträgt die Nutzniessung beider Besitzungen<br />

ihrem Bruder Maximilian Heinrich von Westrem, Komtur des Malteserordens.<br />

17.2.1717, wurde ein Familienfideikomisstiftung errichtet, nach welcher die Güter Lonne<br />

und Wegemühlen zunächst auf Maximilian Heinrich von Westrem und nach dessem Ableben<br />

auf die Schwester Maria Gertrud von Westrem, verehelicht von Neuhoff, übergehen sollten.<br />

Als Erbfolger der Letzteren sollte das Haus Westrem-Goettendorf und nach dessen<br />

Aussterben das Haus Westrem-Gutacker sein.<br />

1720 wird in Urkunden Frau Maria Gertrud von Neuhoff geb. von Westrem, als Herrin zu<br />

Lonne und Wegemühlen genannt.<br />

1730 vermählte sich Maria Gertrud Neuhoff geb. von Westrem, in zweiter Ehe mit dem<br />

Kurkoelnischen Oberjägermeister und Berghauptmann von Westfalen, Franz Otto Freiherr<br />

von Weichs zu Koertlinghausen. Nach Auflösung der Fideikomisstiftung schenkte die<br />

Chanoinesse Christine Franziska von Westrem den Rittersitz Lonne ihrem Schwager Franz<br />

Otto von Weichs.<br />

1736 als die Fideikomisstifterin Christine Franziska von Westrem verstorben war, erhob<br />

jedoch Anton Maximilian von Westrem-Goettendorf als durch die Fiedeikomisstiftung<br />

eingesetzter Erbfolger Anspruch auf dem Herrensitz Lonne und klagte gegen von Weichs.<br />

Dieser Rechtsstreit dauerte fast 100 Jahre und wurde gegen von Weichs, von Ascheberg und<br />

von Droste-Senden geführt. 1833 endlich ging das Urteil zugunsten der Familie von Weichs.<br />

(St.A.Münster, Haus Venne, Akte 24. Nr.14a. und Hist. Ver. Osnabrück)<br />

1739 verstarb der Oberjägermeister Franz Otto von Weichs. Ihm folgte als Herr zu Lonne<br />

sein Sohn Friedrich Ernst Freiherr von Weichs, Kurkoelnischer Oberjägermeister, welcher in<br />

1er Ehe mit Anna Maria von Brabeck und in 2er Ehe mit Maria Sophia von Kerckerinch zu<br />

Stapel vermählt war.<br />

Franz Otto's Sohn und Erbe zu Lonne war der Oberjägermeister Caspar Joseph Freiherr von<br />

Weichs. Dieser war mit Maria Franziska Freiin von Fürstenberg kinderlos verheiratet.<br />

1814 liess Caspar Joseph Freiherr von Weichs das Torhaus des Lonner Burgeinganges<br />

abbrechen. Das Mauerwerk dieses Torhauses war 2½ Fuss dick, seine Steine und die des im<br />

selbigen Jahre abgebrochenen Herrenhauses zu Wegemühlen fanden beim Bau des<br />

Rathauses der Stadt Fürstenau wieder verwendung.<br />

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1819 verstarb der Gutsherr Caspar Joseph Freiherr von Weichs. Als auch die hinterlassene<br />

Witwe verstorben war, fiel der Rittersitz Lonne an Maria Anna von Weichs verheiratet mit<br />

Maximilian Ferdinand Freiherr von Ascheberg zu Venne, und Anna Maria Therese von<br />

Weichs, verheiratet mit Maximilian Ferdinand Freiherr von Droste-Senden. Diese beiden<br />

Frauen waren Caspar Joseph Freiherr von Weichs's Nichten, Töchter seines Bruders Clemens<br />

August von Weichs.<br />

1828 wurde Frau von Droste-Senden abgefunden, sodass nunmehr Maximilian Ferdinand<br />

Freiherr von Ascheberg alleiniger Besitzer des Gutes Lonne war.<br />

1856 sein Sohn und Erbe Matthias Freiherr von Ascheberg zu Ihorst verkauft Lonne für<br />

30600 Thl. dem Gutsbesitzer Carl Engelen zu Oedinghausen.<br />

12.7.1873, veräusserte August Engelen, Sohn des Carl Engelen, den Herrensitz an den<br />

Landgerichtsrat Ernst Mittweg in Essen a.d. Ruhr für 54652 Thl., der im Jahre 1883 auf<br />

Lonne seinen Wohnsitz nahm.<br />

1883 liess Ernst Mittweg das Herrenhaus, wie es sich uns im Jahre 1963 zeigt, errichten. Die<br />

am östlichen Giebel des Herrenhauses angebrachte Jahreszahl 1230 als Gründungsjahr des<br />

Sitzes Lonne kann keiner ernsten Prüfung standhalten, da zu dieser Zeit noch keine<br />

Landesburgen bestanden und auch keine Dienst- und Burgmannsgeschlechter auftreten.<br />

Ernst Mittweg hat für die Kulivierung der Moore und für die Auf<strong>for</strong>stung der Oedländereien<br />

im Kreise Bersenbrück, dessen Abgeordneter er war, viel getan.<br />

18.12.1900 verstarb Ernst Mittweg auf Gut Lonne. Seine 3 Töchter erbten zu gleichen Teilen.<br />

a) Marie Mittweg, Ehrenstiftsdame zu Lonne.<br />

b) Josephine von Humann geb. Mittweg, in Oldenburg.<br />

c) Lilly Gatzen geb. Mittweg, in Aachen.<br />

Von diesen Frauen erbte der Sohn der letzteren, Major A.D. Gatzen, den Lonner Rittersitz,<br />

dessen Nachkommen noch 1963 Eigentümer sind.<br />

21.11.1781 ist Clemens August Freiherr von und zu Weichs zu Cortlinghausen, Besitzer und<br />

Inhaber des Hauses Lonne gestorben. Sein Bruder Joseph Freiherr von Weichs ergreift Besitz<br />

von Lonne und gibt Handlunsvollmacht an den Notar Theodor Henrich Eick in Fürstenau. Der<br />

Rentmeister Naber übernimmt unter den üblichen Zeremonien.<br />

Rep.958. Fürst. Nr.5. S.47. Notariatsprotocoll Eick St.A.O.<br />

Lüdeling, Halberbe in Vehs.<br />

Luedeling, der Classification der Bauernhöfe nach, ein Halberbe, ist in der Bauerschaft Vehs<br />

des Kirchspiels Badbergen im schönen <strong>Artland</strong> belegen. In den Steuerregistern des 19.<br />

Jahrhunderts wird es in der Bauerschaft sub Nr.11. geführt. Die alte Einteilung der<br />

Erbenhofe in Voll- und Halberben rührt daher, dass die Halberben zur Nutzung der<br />

gemeinen Mark in einem geringeren Masse als die Vollerben berechtigt waren. Sie besassen<br />

keine volle "Ware" in der Mark. Die Halberben sind oft jünger als die ganz- oder Vollerben<br />

und vielfach durch Teilung von Fronhöfen und Vollerben entstanden. Die Vollerben und<br />

Halberben sind die ursprünglichen Siedler. Aus ihrer Mitte gingen jährlich die Burrichter<br />

oder Bauerrichter hervor. Die Bauerschaft Vehs, was Viehweide oder Viewald bedeutet,<br />

wird urkundlich erst 1219 erwähnt, denn schon zu dieser Zeit gehörten die Herren von Vees<br />

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zu der bischöflichen Burgmannschaft in Iburg. Die Bauerschaft dürfte aber weit älter sein als<br />

die erste urkundliche Erwähnung ausweist, und bereits in der altsachsischer Zeit bestanden<br />

haben. Sie begegnet in den alten Urkunden und Registern uns als; Ves, Vees, Vess, Veiss,<br />

Weiss, Vehes, Vehs u.s.w.<br />

Der amtliche Hofname ist; Halberbe Luedeling. In der Umgangsprache heisst es Lueeling.<br />

Der Name ist patronymisch und wird eine Ableitung von Lueder oder Luedeke sein. Dr.<br />

Middendorf in Erlangen sagt 1896 in Heft 5. des Vereins für Geschichte und Alterskunde des<br />

Hasegaues; Luedeling, genannt Lueling. Vom alten Namen Liudo (4. Jahrhundert); dieser von<br />

ahd. "Liut Volk, Leute, as. Liudi". Mit sicherheit kann aber solches nicht bewiesen werden.<br />

1231 gehörte das Erbe bzw. Halberbe Luedeling in Vehs zum Ausstattungsgut des Klosters<br />

Bersenbrück. (Quelle; St.A.O. Msc.161b.)<br />

1278 in Vigilia Katrinae verglich sich das Kloster Bersenbrück durch den Probst zu Boerstel<br />

und den Pfarrer zu Badbergen unter Teilnahme des verbündeten Ritters Otto Proyt mit den<br />

Männern von Langen und Ves um einen Wasserlauf, den diese gegraben hatten, dahin, dass<br />

der Schaden, den "Wernsen Muehle" zu Talge erlitte, jährlich mit 18 Scheffel Hafer vergütet<br />

werden soll. Es heisst in dieser Urkunde; "Cives vero de Langen, et Ves, pro restando<br />

dampni, quod claustrum et domus Wernzen ex inundatione aquae ipsiua rivi in Molendino,<br />

in agris sustinere poterunt XVIII modios avenae per mensuram Barbergensem praedicto<br />

claustro in vigilia beati martini Episcopi annis singulis solvere et ad claustrum ducere sub<br />

excommunicatione promiserunt". (Quelle; <strong>Arch</strong>iv des Klosters Bersenbrück)<br />

1365 übertrug das Kloster den Hof Luedeling ... "proprietatem domus in Berchvelde site in<br />

parrochia Batberghen"... den Grafen Christian und Conrad von Oldenburg. (Quelle; St.A.O.<br />

Rep.15. 1365.)<br />

Um 1429 war das Halberbe Luedelink to Vees Eigentum des Knappen Johannes von Lulle.<br />

(Quelle; St.A. Quak. Einkünfte von St.Anton.)<br />

Johannes von Lulle vererbte es an Hille Radersche, in deren Besitz es 1449 genannt wird.<br />

1490 de Bursscop to Ves.<br />

Johan to Ludelinnck; 6 Pferde, 4 Ochsen, 7 Kühe, 3 Rinder, 17 Schweine, und zahlt dafür 1<br />

Mark 2 Schill.<br />

Quelle; St.A.O. Abschn.88. 3. S.43. Viehsch. Reg. 1490.<br />

1507 ist der Hof eigen an Johan von Sudholte. (Quelle; St.A.O.)<br />

1512, Wernse to Ludynck, 6 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. S.61. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

1511-1539 dt. marcam Zwaneke to Ludelinnck 3 Mark, 20 Schill. Der letztere Betrag wird für<br />

Familiengehörige über 12 Jahr und Dienstleute gezahlt worden sein.<br />

Rep.100. Abschn.89. 1. Kopfsch. Reg. 1511-1539 St.A.O.<br />

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1598 Johan Luedelinck zu Vehes wird wegen gewaltt und Pfandtweigerung mit 2 Thl.<br />

gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach.53a. Nr.9. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Luelinck gibt 3 Orth Schornstein und Feuerstelleschatz. 1 Liefftucht gibt ½ Rth.<br />

Schornstein und Feuerstelleschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1661 Halberbe Luedeling gibt 7 Rth. 5 Schill. 3 Pf. Leibzucht gibt 19 Schill. 6 Pf. Viehschatz<br />

welcher Betrag viermal im Jahr erhoben wird.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Halberbe Luedeling gibt 2 Rth. Rauchschatz. Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 St.A.O.<br />

1527 war Lueling dem Hause Stedingmuehlen (von Steding) eigenbehörig und gaben Pacht;<br />

1 Malter Roggen, 2 Malter Gerstkorn, 3 Malter Witkorn, 1 veth Schwein, 1 achtendel<br />

Bottern, 2 Thaler Dienstgeld und 60 Eier.<br />

Quelle; Lagerbuch Stedingmuehlen 1527 S.72.<br />

1589 Rennecke Luelingk 3 Thl. 12 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. Viehsch. Reg. 1589 St.A.O.<br />

Am 15.8.1615 verglichen sich die Vehser und Grother Bauern mit der Stadt Quakenbrück<br />

über die Grenzen der Mark.<br />

Quelle; Lodtmann, de jure holzgraviali Urk.39.<br />

Contributionen; Dez. 1633-Jan. 1634; 7 Thl. 10 Schill. 6 Pf., Febr. 1634; 1 Thl. 10 Schill. 6 Pf.,<br />

Juli und Aug. 1634; 2 Thl. 10 Schill. 6 Pf., Sept. 1634; 1 Thl. 5 Schill. 3 Pf., Okt. 1634; 1 Thl. 10<br />

Schill. 6 Pf., Nov. 1634; 1 Thl. 10 Schill. 6 Pf., Dez. 1634; 1 Thl. 10 Schill. 6 Pf., Sonderabgabe<br />

Juli 1634; 4 Schill. 3 Pf., Jan. 1635; 1 Thl. 10 Schill. 6 Pf., Viehschatz 1635; 7 Schill. 16 Pf.<br />

Leibzucht;<br />

Dez. 1633-Jan. 1634; nichts, Febr. 1634; nichts, Juli und Aug. 1634; halb 4 Schill., Sept. 1634;<br />

halb 2 Schill., Okt. 1634; halb 2 Schill., Nov. 1634; halb 2 Schill., Dez. 1634; halb 2 Schill., Jan.<br />

1635; halb 2 Schill., Viehschatz 1635; 1 Thl.<br />

1636 zahlte das Halberbe Luedelingk an wöchentliche Contribution 7 Schill. 10½ Pf. weil es<br />

nicht imstande war, den vollen Anschlag zu entrichten.<br />

Quelle; Contribution-Listen 1633, 34 und 1635 St.A.O.<br />

22.1.1650 zahlte Halberbe Ludelinck 2 Rth. 16 Schill. 9 Pf. Leibzucht 5 Schill. 3 Pf. Beihaus 7<br />

Schill.<br />

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Quelle; Steuerrole 1650 geführt vom Bauerrichter Johan Eltings Sohn Juergen. Urkunde auf<br />

Hof Elting.<br />

1651 Engelke Luelinck et uxor.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.7. S.789-810 Konf. Reg. d. Diozöse Osnabr. 1651 St.A.O.<br />

1655 Halberbe Ludelinck, 4 Pferde, 2 Endter, 6 Kühe, 9 Rinder, 14 Schweine. Leibzucht, 2<br />

Kühe, 1 Rind.<br />

Dep.3b. I. Publica Fach.15. Nr.12. Vieheneschreibung Amt Fürst. 1655 St.A.O.<br />

Am 6.2.1662 unterzeichnet Engelke Luedeling mit den nachgenannten stimmberechtigten<br />

Voll- und Halberben ein Gesuch an die Landesfürstliche Autorität, das durch die<br />

Kriegswirren schwer gelittene freie Halberbe Kuest, Gerlach Kuest geb. Oldenhage, bei allen<br />

Landes- und Bauerschaftslasten nicht höher als einen Erbkötter anzusetzen. Das Gesuch war<br />

erfolgreich.<br />

Quelle; Urkunde auf Hof Elting in Vehs.<br />

16.3.1666, H.E. Luedelingk; 6 Pferde, 5 Kühe, 6 Rinder, 7 Schweine. Leibzucht; 3 Kühe, 1<br />

Schwein.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.60. 1666 Beschreibung d. Krsp. Badbergen, Bsch. Vehs St.A.O.<br />

1667 H.E. Luedeling in Veess 3 Thl. Classis 3.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.77. St.A.O. Rev. Reg. Amt Fürst. Krsp. Badbergen von 25.8.1667<br />

1668, Halberbe Luedeling 1 Hauptfeuerstelle, 1 Leibzucht-Nebenfeuerstelle.<br />

Feuerstellenreg. 1667 St.A.O.<br />

1668 beschweren sich sämtliche Halberben, darunter auch Luedeling, darüber, dass sie zu<br />

allen Lasten und Amtsbeschwerden mehr als die anderen Halberben in den übrigen<br />

Kirchspielen beitragen sollen, und bitten es bei dem Vergleiche vom Jahre 1627 zu belassen.<br />

Am 27.1.1627 war nämlich bestimmt worden, dass zu den Amtsbeschwerden 2 Halberben<br />

gleich 1 Vollerbe betragen sollten.<br />

St.A.O.<br />

1677 wurde, obgleich der Viehschatz als ordentliche Steuer im Jahre 1667 <strong>for</strong>tgefallen war,<br />

dennoch ein "sechsmonatlicher Viehschatz ohne Consens der Stiffts Staende" erhoben.<br />

St.A.O.<br />

Am 23.10.1684 vertranken die Vehser Mannen eine halbe Tonne Bier für 1 Rth. bei<br />

"Wuebbelings Kerzenzuge". Dies war der Tag, an dem der Colon Wuebbelmann unter der<br />

Schuldenlast und den Steuern zusammenbrach und selbst auf die Pachtung verzichtete.<br />

Quelle; Nachricht auf Hof Elting.<br />

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Am 18.3.1698 bestätigt Johann im Wolde, wohnhaft in Luedelings neuwen Hause zu Vehs,<br />

dass seine sehlige abgelebte Ehefrauwen Gesske ihre Abfindungen vom Erbe Vageding in<br />

Langen erhalten habe.<br />

Quelle; Urkunde auf Hof Vageding in Langen.<br />

1701 mussten zur Deckung der Werbungskosten für 8 von der Landesregierung von dem<br />

Kirchspiel Badbergen ange<strong>for</strong>derten Sodaten zahlen;<br />

a) das Vollerbe 1 Rth. 2 Schill. 7 Pf.<br />

b) das Halberbe 19 Schill. 7 Pf.<br />

c) der Erbkotten 9 Schill. 9 Pf.<br />

d) der Markkotten 5 Schill. 10 Pf.<br />

Da aber die erhobene Steuer nicht ausreichte, mussten die Voll- und Halberben nochmals je<br />

1 Rth., die Erbkotten je 10 Schill. und die Markkotten je 5 Schill. 3 Pf. zahlen.<br />

1707 ist Gerdt Luedeling Bauerrichter.<br />

1719 gerieten die Vehser mit den Ankumern wegen das Wasserholen von Brunning in<br />

Ankum in Streit, wobei es zu wiederholten schlägereien kam, in welchen die Vehser<br />

geschlagen und in die Flucht gejagt wurden. Dieser Streit hat viele Jahre die Gerichte<br />

beschäftigt und wurde sogar bis zum Reichskammergericht in Wetzlar getragen. Obgleich<br />

1726 zugunsten der Vehser entschieden wurde, gaben sich die Ankumer nicht zufrieden. Da<br />

aber auch die Vehser nicht nachgaben, hat man sich schliesslich geeinigt. Dieser Prozes, so<br />

berichtet 1728 der Burrichter Hermann Brundert, hat die Vehser wohl über 2000 Thl.<br />

gekostet.<br />

Quelle; Hausbuch Brundert in Vehs.<br />

16.11.1713 ist Moecke, Tochter der Eheleute Johann Luedeling und Margarethe in Vehs,<br />

geboren auf dem Erbplatz in Vehs, von Frau Charlotte von Stedings freigelassen.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osn. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

Am 20.2.1743, Mittwoch, vergleichen sich in der Badberger Wohnung des Notars Nicolaus<br />

Caspar Giesche über die Leistungen und Landfolgen; die Colonen Johann Vahlkampf,<br />

Henrich Eltingk und Wessel Stichtmann für sich und die übrigen Heel-Erbigen in Vehs, und<br />

Hermann Brunnert, Hermann Middendorf, Lübbert Arenhorst und Hermann Borcherding für<br />

sich und die Halberbigen, Erbkötter und Markkötter in Vehs.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osn. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

27.10.1758 hora sexta vespertina erscheinen in der Wohnbehausung und in der hintersten<br />

Stuben eingangs Linker Handt des Notars Casparus Ferdinandus Nonte; Colonus Gerdt<br />

Luedeling zu Vehesse und Johann Buddeke jetzt Klatte daselbst und vergleichen sich um<br />

Wege-Gerechtigkeiten.<br />

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Dep.6b. Hist. Ver. Osn. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1722 Johann Luedling ist eigen nach Stedingmühlen und gibt an Pacht; 1 Molt Roggen, 2<br />

Molt Gerstkorn, 3 Molt Weisskorn, 2 Hühner und 60 Eier.<br />

Quelle; Lagerbuch.<br />

1722 Luedeling ist zehntpflichtig nach der Kreyenborg, und wird der Zehnte aus allen<br />

Ländereien in Natura ausgenommen.<br />

Praest. Reg. 1722 Bsch. Vehs. Hist. Ver. Osn. V. Nr.602 St.A.O.<br />

1722 Johann Luedling ist eigen nach Stedingmühlen (v. Steding), dahin gibt an Rogken 1<br />

Molt, Gersten 2 Molt, Weisskorn 3 Molt, Dienstgeld 7 Rth., Buttergeld 5 Rth., 2 Hühner, 60<br />

Eier, gibt überdem 1 Molt Malz an das Armenhaus zu Quakenbrück, ist zehentpflichtig nach<br />

der Kreyenborg und wird der Zehent in Natura ausgenommen aus allen seinen Acker.<br />

Praest. Reg. 1722 Bsch. Vehs. Hist. Ver. Osn. V. Nr.602 St.A.O.<br />

1722 Praestationes; Monatschatz 3 Rth., Rauchschatz 3 Rth., Rauchschatz vom Kotten 2 Rth.<br />

10 Schill. 6 Pf., an den Pastor 1 Scheff. Rogken, 2 Scheff. Haber, 6 Habergarben, an den<br />

Küster 1 Scheff. Haber, 26 Rogkengarben, an den Vogt 1 Scheff. Haber, an den Richter 20<br />

Garben.<br />

Praest. Reg. 1722 Bsch. Vehs. Hist. Ver. Osn. V. Nr.602 St.A.O.<br />

1722 größe des Halberbes; 10 Molt 2 Scheff. 16 Quadr.-Ruten.<br />

Landesvermessungsprotocoll 1722.<br />

1722 größe des Halberbes; 10 Molt 2 Scheff. 1 Viertel 1 Becher.<br />

Quelle; Dühne II. S.255.<br />

2.6.1724 der Bischöfliche Offizial Johann Henrich Naendorff beurkundet, dass der<br />

Stedingsche Hörige Johann Lueling sich, seine Familie und sein Erbe in Vehs, Kirchspiel<br />

Badbergen, für 2500 Rth. freigekauft hat.<br />

Siegel fehlt.<br />

N.v. Stedings Kinder; Charlotte Witwe von Rochow, Isabella Witwe von Ittersum, Hilmar<br />

Erich von Steding als Vetter.<br />

Gerichtsaktuar; Franz Henrich Buette.<br />

Quelle; Auszüge a.d. Urk. Hist. Ver. Osn. Urk. 3338. Dep.6b. V.621. I. St.A.O.<br />

1725 führten die Vehser einen Prozess gegen die Nortruper wegen eines Zuschlages, die<br />

einen Zuschlag in ihrer Mark machen wollen, welchen aber die Männer von Langen und<br />

Vehs nicht dulden wollten und den Zuschlag zerstörten. In einem Protocoll vom 24.10.1725<br />

wird ausführlich über diesen Streit berichtet. Es handelte sich um den sogenannten<br />

Wellinghörster Zuschlag, den die Nortruper in ihrer Mark angelegt hatten.<br />

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Quelle; Dühne II. S.242.<br />

1732 kaufte Luedeling den Zehnten, der ein Münstersches Lehn war, für 1350 Rth. aus.<br />

Quelle; Dühne II. S.254.<br />

1741 hatten die Colonen Klatte und Luedeling ohne Zustimmung sämtlicher Markgenossen<br />

Zuschläge in der Mark erworben, wogegen Heinrich Elting und sein Schwager Stichtmann<br />

beim Offizialgericht in Osnabrück Klage erhoben. Der bischöfliche Offizial Domherr Wilhelm<br />

Anton von der Asseburg nahm die Beklagten mit 20 Thl. in Strafe.<br />

Quelle; Urkunde auf Hof Elting.<br />

1757 wurde dem Kirchspiel Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt. Ein Vollerbe hatte<br />

zu liefern 4 Scheffel Hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh. Ein Halberbe gab die Hälfte,<br />

ein Erbkotten eindrittel und ein Markkotten einviertel der einem Vollerbe auferlegten<br />

Ablieferungspflicht. Das Futter war für die Franzosen bestimmt und musste nach Telgte in<br />

Westfalen geliefert werden. Zu dieser Zeit stand der Kurfürst von Coeln, der gleichzeitig<br />

Bischof von Osnabrück war, auf Frankreichs Seite im Kampf gegen Preussen.<br />

1780 wurden dem Colono Luedeling in Vehs, "welcher die mehristen Bienen nach der<br />

Beschwärmung gehabt" 5 Rth. aus der Stiftskasse als Prämie gezahlt.<br />

Dep.3b. I. Nr.12. S.296. St.A.O.<br />

20.11.1784 wurde Johann Berend Stapel von Erzbischof in Coeln behuf Johann A. Luedeling,<br />

Vees, Zehnten vom Erbe, belehnt.<br />

Urkunde 368. Hist. Ver. Osn. Dep.6b. V.621. I. St.A.O.<br />

1787 wird berichtet, dass die Colonen Borcherding und Luedeling bei den Rundefuhren<br />

zusammenspannen. Die Rundefuhren gehören zu den Reihelasten und sind aus dem<br />

Kriegsdienste hervorgegangen. Schon im Jahre 1726 wurde verordnet, dass die Rundefuhren<br />

nicht durch den Vogt direkt sondern durch den Bauerrichter angesagt werden sollten. Durch<br />

diese Verordnung wollte man das oft eigenmächtige und ungerechte Handeln der Vögte<br />

unterbinden.<br />

Am 16.10.1796 vergleichen sich die Vehser Mannen mit dem Colonen Hermann<br />

Merschmann modo Detert Vortmann und Jürgen Vortmann vel Claus zum Vorde in<br />

Mimmelage wegen eines Plaggenmattes bei der gemeinen Vehser Wiese. Die beiden<br />

Colonen verpflichten sich, den Vehser Mannen die jährlich zu liefernde Tonne Bier mit 200<br />

Rth. erblich abzukaufen und bei ihren Gründen den Bach zu reinigen.<br />

Quelle; Dühne II. S.242.<br />

1803. Bereits zu Beginn der französischen Besatzung wurde eine Kriegs-Supplementar-<br />

Steuer zuferlegt. Das Halberbe Luedeling hatte gleich den übrigen Halberben 1 Thl. 7 Schill.<br />

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zu zahlen. Die Vollerben zahlten je 2 Thl., die Erbkötter 14 Schill., die Markkötter 7 Schill., für<br />

1 Hund betrug die Steuer 7 Schill., für jeden weiteren Hund 14 Schill.<br />

1804, da die erhobene Steuer nicht ausreichte, wurde eine Extrasteuer erhoben, zu der das<br />

Kirchspiel Badbergen 6415 Thl. 1 Schill. 6 Pf. aufzubringen hatte.<br />

1803/1804. Als der Colon Gerd Luedeling am 12.9.1803 an dem grassierenden Nervenfieber<br />

und seine hinterbliebene Witwe Catharina Adelheid Brundert am 2.7.1804 an derselben<br />

Krankheit verstorben waren, wurde der Colon Johann Gerd Meyer im Wohld (Hof Nr.4)<br />

Vormund der vier verwaisten Kinder; Catharina Elisabeth * 25.8.1797, Margaretha Adelheid<br />

* 29.12.1798, Catharina Adelheid * 19.2.1801 und Maria Adelheid * 29.5.1803. Dieser lieh<br />

einen Teil der Vormundschaftsgelder für seinen eigenen Betrieb an. Er nahm dafür<br />

Margaretha Adelheid Luedeling, eine der Pupillen, in Kost und Pflege. Dieses Pflegekind<br />

heiratete am 17.3.1821 Johann Hermann Mustermann sive Kreuzmann in Vehs. Beim<br />

Abschluss der Vormundschaftsrechnung ergab sich für Meyer eine Schuld von 964 Rth. 41<br />

Grote an die Eheleute Mustermann sive Kreuzmann. Diese Forderung bestand noch am<br />

24.4.1833.<br />

1805 wurde Johann Arend Luedeling, Grossvater der verwaisten Kinder, mit dem Zehnten<br />

des Halberbes belehnt.<br />

Am 21.7.1806 ist Johann Arend Luedeling in Vehs verstorben und am 24.7.1806 in<br />

Badbergen begraben.<br />

T.H.S. St.Georgkirche Badbergen.<br />

1816 Aussaat; 1 Scheffel Weitzen, 3 Malter 8 Scheff. Rocken, 2½ Scheff. Gerste, 4 Malter 8<br />

Scheff. Haber.<br />

1816 Ernte; 1 Fuder Weitzen, 27 Fuder Rocken, 2 Fuder Gerste, 31 Fuder Haber, 11 Fuder<br />

Heu, 16 Fuder Kartoffeln.<br />

1816 Viehbestand; 3 Pferde, 12 Hornvieh, 6 Schweine, 16 Gänse, 12 Enten, 30 Hühner.<br />

Verzeichnis über Ernte, Vieh und Einsaat Bsch. Vehs vom Jahr 1816. St.A.O.<br />

20.2.1824 wurde Colon Luedeling in den Besitz des ihm zufallenden Markenteils<br />

eingewiesen. Die Auflösung der Mark war schon 1816 beantragt worden, kam aber erst jetzt<br />

nach langwierigen Verhandlungen zum Abschluss.<br />

1837-1840 wohnten die Eheleute Schuhmacher Johann Schwietert Liening und Helena<br />

Elsabein Junker in Luedelings Heuer.<br />

18.12.1837 löste der Erbkötter Johann Hermann Diedrich Wielage geb. Barlage, in Vehs, den<br />

von Colon Luedeling bezogenen Fruchtzehnten "aus plusminus 9 Scheffelsaat (a 54 Quadr.-<br />

Ruten) auf der Liekhorst" mit 110 Rth. ab.<br />

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Quelle; Dühne II. S.265.<br />

In der 1838 von Colon Johann Gerhard Espenhorst jetzt Luedeling geführten<br />

Kirchenrechnung heisst es unter Nr.16. der Ausgaben; Für die von den beiden Provisoren,<br />

die sonst von allen Communal-Lasten frei waren, zu leistenden Steinefuhren zum<br />

Chausseebau, 10½ Kasten zu 16 Gg., macht 7 Rth.<br />

Kirchenrechnung St. Georgkirche Badbergen.<br />

Am 26.4.1840 und 12.5.1840 hat Colon Johann Gerhard Espenhorst jetzt Luedeling das an<br />

das Armenhaus in Quakenbrück zu liefernde Malter Malz, das jetzt Halbspielkorn genannt<br />

ist, mit 140 Rth. 2 Gg. 8 Pf. abgelöst. Spilkorn ist eine leichte Hafersorte, die nur als<br />

Pferdefutter verwandt wurde.<br />

23.11.1843 hat Johann Espenhorst s. Luedeling den an den Richter in Quakenbrück zu<br />

gebenden Scheffel Gerichtshafer und die 5 an den Vogt in Badbergen zu liefernden Roggen-<br />

Hocken mit 20 Rth. 19 Gg. abgelöst.<br />

24.4.1845 wurde von Johann Gerhard Espenhorst jetzt Luedeling der an die ersten<br />

evangelischen Prediger zu liefernde Scheffel Zinsroggen mit 16 Rth. 18 Gr. 4 Pf. abgelöst.<br />

1852 Größe des Hofes; 132 Morgen 27 Quadratruten.<br />

1861, nach dem neuen Lagerbuche hatte ein jeder der Küster der beiden Confessionen<br />

Anspruch auf 260 Pfund Brot jährlich. Luedeling hatte beiden Küstern je 1 Brot zugeben,<br />

wofür diese einen Weihrauch lieferten.<br />

Am 19.7.1870 musste Luedeling wie alle anderen Bauern der Kirchspiele Badbergen und<br />

Menslage mit seinen Pferden auf dem Marktplatze zu Quakenbrück erscheinen, wo die<br />

brauchbaren Tiere für das Heer ausgesucht wurden, da der Krieg zwischen Preussen und<br />

Frankreich ausgebrochen war.<br />

1871 hatte Luedeling noch nicht abgelöst; an die Prediger 2 Scheff. Hafer und 6 Garben, an<br />

die Küster 1 Scheff. Hafer und 26 Garben. Dem Badberger Küster stand im Sommer die<br />

Sammlung der Hafer- und Roggenhocken zu, dafür war er zum Läuten der Glocke bei Blitz<br />

und Donner verpflichtet.<br />

Hermann Henrich Luedeling, * 21.4.1827, zn.v. Johann Gerhard Espenhorst s. Luedeling en<br />

Catharina Adelheid Luedeling, , Catharina Adelheid Saehnken, * 17.9.1840, dr.v. Johann<br />

Hermann Heinrich Bracke s. Saehnke en Catharina Maria Saehnke. Durch diese<br />

Eheschliessung kam auch der Hof Saehnke in den Besitz der Familie Luedeling. Die Eheleute<br />

Luedeling hatten 4 Kinder; Elise, * 17.1.1864, ┼ 27.1.1950, 28.5.1888, Hermann Heinrich<br />

Christian Ahlert, Colon in Mimmelage./ Hermann, ein Sonderling, ist ledig gestorben./<br />

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Marie, erbte den Hof Saehnke in Wulften, , Hermann Rumpenhorst, Colon auf Saehnke./<br />

Georg, der jüngste Sohn, wurde Colon Luedeling, (1), Minna Messmann, von der<br />

Moeringsburg. Er verkaufte nach dem ersten Weltkrieg das Halberbe an Otto Einhaus. Nach<br />

Verkauf des Hofes war Georg Luedeling bei der Molkerei in Badbergen beschäftigt, hier<br />

lernte er eine Sekretärin kennen, die seine zweite Ehefrau wurde. Diese ist später als Witwe<br />

mit ihrer Tochter nach Düsseldorf verzogen. 1959 ist Otto Einhaus Eigentümer des<br />

Halberbes Luedeling.<br />

Vollerbe Luedeling.<br />

Der Bauernhof Luedeling liegt in der Bauerschaft Gross Mimmelage des Kirchspiels<br />

Badbergen im <strong>Artland</strong> des Osnabrücker Nordlandes.<br />

Die Schreibweise des Namens dieser Bauerschaft ist vor mehreren Jahrzehnten behördlich<br />

als Mimmelage fälschlich angeordnet worden. Noch um 1900 gab es die Schreibweise<br />

Minmelage, welche auch die alten Leute bis auf dem heutigen Tag beibehalten haben. In<br />

einer Urkunde von 1240 steht Mintemelage. In der Urkunde "Confirmatio super pleben<br />

concessam in Menslage de parochia Loningen" 1247 kommt "parvum Mimelage" (Klein<br />

Mimelage) vor. Diese Bauerschaft heisst in dem Landesherrlichen Viehschatzregister von<br />

1490 "Bursscop to Lutteken Myntmelage", und das heutige Gross Mimmelage ist genannt<br />

"Bursscop to Mindmelage". Die alten Badberger Urkunden und Kirchenbücher sprechen nur<br />

von einer Bauerschaft "Mindmelage, Mimelage und Minmelage". Die Bezeichnung "Klein<br />

Mimmelage" ist wohl üblich geworden, als die Höfe des Teils der Bauerschaft Minmelage<br />

der neu gegründeten Kirche in Menslage als pflichtig überwiesen wurden. Im<br />

Kopfschatzregister 1511-1539 heisst das heutige Gross Mimmelage "Myntmelage" und 1522<br />

in einer Urkunde "tho Groten Myntmelage". 1560 heisst es "Burschup Mynmelage", und im<br />

Schornstein- und Feuerstellenverzeichnis vom Jahre 1599 steht "Mindmelage". In den<br />

Registern von 1618-1650 erscheint auch "Mimmelage". Aus der ältesten Schreibweise<br />

Myndmelage oder Mintmelage wurde abgeschliffen im Volksmunde "Minmelage", und<br />

letztere Schreibweise sollte als richtig gelten.<br />

Über die Bedeutung des Namens ist man sich nicht einig. Da es aber um ein<br />

Niederungsgelände zwischen dem alten Farngau und dem Hasegau handelt, in welchem die<br />

Minzeangelsächsisch "mint", schwedisch "mynta" und dänisch "minte", reichlich vertreten<br />

war, ist es nicht unmöglich, dass die Bauerschaft ihren Namen von der Minze erhalten hat.<br />

Wahrscheinlich ist die umfangreiche Bauerschaft Mimmelage zwischen 1000-1200 in dem<br />

bis dahin unbewohnten Gebiet gegründet worden. Sie ist eine westfälische Streusiedlung<br />

mit Einzelhofanlage. Gross Mimmelage ist eine Siedlung von 8 Vollerben und 15 Halberben.<br />

Der Hof Luedeling ist der Classification der Höfe nach ein Vollerbe und gehört somit zu den<br />

ältesten Anlagen der Bauerschaft. Aus der Mitte der Ganzerben und Halberben ging jährlich<br />

der Burrichter oder Bauerrichter hervor. Die Erbkotten, Markkotten u.s.w. sind weit jüngere<br />

Anlagen. Das Erbe Luedeling liegt nach Nordosten herausgeschoben geschlossen in seinen<br />

Grundstücken und ist seit alters der größte Hof der Bauerschaft. Sein Name ist patronymisch<br />

und wird Liudo, Lueder, Luedeke abgeleitet sein. Der amtliche Hofname ist "Erbe Luedeling".<br />

In der Umgangssprache heisst es "Lueeling".<br />

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Der Vollhof Luedeling wird zuerst in dem schon genannten Landesherrlichen Viehschatz vom<br />

Jahre 1490 erwähnt. Bursscop to Mindmelage, Wolteke to Ludelinch; 11 Pferde, 2 Ochsen, 9<br />

Kühe, 7 Rinder und 32 Schweine.<br />

Viehsch. Reg. 1490 St.A.O. Abschn.88. 3.<br />

1500 soll Luedeling dem Bruno von Bar eigenbehörig, doch schon im Jahre 1628 frei<br />

gewesen sein.<br />

Quelle; Dühne II. S.219.<br />

1511-1539 Myntmelage, dt. II marck Wolteke to Luedelinck Anna uxor IIII ... II marck.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. 1511-1539 St.A.O.<br />

1599 besass Luedeling 1 Leibzucht und 1 bewohntes Backhaus.<br />

Schornst. und Feuerst. Reg. 1599 St.A.O.<br />

1647 gab Luedeling an Contribution jedemal 2 Rth. und für die Leibzucht 15 Schill. 9 Pf.<br />

Contributionsreg. 1647 St.A.O.<br />

1651 Erbe Berendt Luedeling et uxor in Mimmelage, Dochter Wendell, Allheith, Knecht<br />

Wuebbe. Leibzucht Jürgen et uxor.<br />

Rep.100. Abschn.1888. Bl.477-961 Conf. Reg. St.A.O.<br />

1512 Herman Luedelinck IIII Schill., Grete de Ludelingssche ....<br />

In Grete Luedeling kann wohl die Altenteilerin, also die Mutter des Herman Luedelinck<br />

gesehen werden.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

1597 Wolteke Luedelinck ist von den Buren zu Gross Mintmelagh einer gethanen scheltung<br />

gewrogtt 1 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Luedelinck 1 Rth. Schornstein- und Feuerstellenschatz, 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein-<br />

und Feuerstellenschatz, 1 Backhaus ½ Rth, Schornstein- und Feuerstellenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16 Amt Fürst. St.A.O.<br />

Die hier (1599) noch aufgeführte Leibzucht ist in dem Erbschatzregister von 1631 als die<br />

selbständige Wirtschaft Albert Luedeling aufgeführt und als verheuerte Leibzucht<br />

bezeichnet. Es ist höchstwahrscheinlich, dass die Brinkkate Albert Luedeling schon 1599 als<br />

selbständige Wirtschaft bestand, aber erst nach dem erfolgten Freikauf gänzlich abgetrennt<br />

werden konnte.<br />

1631 Erbe Luedelingh 6 Thl. Erbschatz.<br />

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Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

1653 Luedelink zu Mintmelage wird wegen verwiegerter schuldiger Lantfolge mit 3 Thl.<br />

gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Luedeling wird wegen nicht gereumbten Hasestroms mit 6 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.49. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1661 Erbe Luedeling gibt 9 Rth. 14 Schill. 4½ Pf., Kleine haus gibt 18 Schill. Viehschatz der<br />

viermal erhoben wird.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

7.8.1668. Es erscheinen aus der Bauerschaft Mintmelage Johan Luedelings junior, Jacob<br />

Dieckman, Johan Sandt Kuhlen, Herman Beurdings (Burding), Dam Diederich, Berend<br />

Wulferts Sohn Johan für sich und namens der Mitinteressierten wegen geschuetteten<br />

Viehes in der grossen Quakenbrücker Marsch auf dem Rathause zu Quakenbrück.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osn. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1670 Erbe Luedeling 2 Rth. Rauchschatz, Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz, Kleine haus 1 Rth.<br />

Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

Am 20.7.1654 wird in einer Erb-Auseinandersetzung der Geschwister Elting in Vehs die<br />

älteste Schwester Alheit, die auf Hof Luedeling in Mimmelage verheiratet und schon Witwe<br />

war, genannt. Sie dürfte mit der 1651 erwähnten Berendt Luedelings uxor personengleich<br />

sein. Die Witwe Luedeling hat in zweiter Ehe Johan Thesing geheiratet. Am 4.5.1673 ist<br />

Alheit Thesing in Badbergen begraben. Diese Nachricht betrifft möglicherweise<br />

zuvorgenannte Alheit Elting.<br />

Quelle; Hausarchiv Elting in Vehs und T.H.S. St.Georgkirche Badbergen.<br />

1655 Bauerschaft Mimmelage, Erbe Luedelingk, 6 Pferde, 1 Endter, 8 Kühe, 14 Rinder und<br />

13 Schweine. Leibzucht nichts, Kleine Haus 1 Kuh.<br />

Viehbeschr. 1655 Dep.3b. I. Publica Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

28.11.1684 wurden copuliert; Albert Luedeling und Lücke Gerding.<br />

T.H.S. St.Georgkirche Badbergen.<br />

Am 30.10.1685 stellen der Ehrbare Albert Lueling zu Mintmelage auf Luelings Erbe daselbst<br />

und seine Ehefrau Lücke Gerding einen Schuldschein über 63 Rth. aus, die sie dem Johann<br />

Wulfert in Mintmelage schuldig sind, vor Johannes Nienkirchen, Richter zu Quakenbrück.<br />

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Zeugen; Bürger Melchior von Libborch zu Quakenbrück und Hermann Buermeister von<br />

Mintmelage.<br />

St.A.O.<br />

Am 25.2.1700 wurde eine Frau aus Albert Luedelings Schueren zu Mimmelage in Badbergen<br />

begraben.<br />

T.H.S. St.Georgkirche Badbergen.<br />

1717 ist Albert Luedeling, so auffem Bonkerdamm des Abends mit einem Pferde sehr<br />

verunglückt und den ins Wasser fallen und ellendig umbs Leben kommen und feria Andreas<br />

(26. Nov.) 1717 zu Badbergen begraben.<br />

T.H.S. St.Georgkirche Badbergen.<br />

1722 Größe des Hofes; 16 Malter 3¾ Scheffel.<br />

Vermessungsprotocoll 1722 St.A.O.<br />

1722 gab Luedeling an Monatschatz 5 Rth. 1 Schill., Rauchschatz 4 Rth., für<br />

Nebenfeuerstellen 4½ Rth., an die Prediger 2 Scheff. Hafer und 4 Garben, an die Küster 1<br />

Scheff. hafer, 1 Brod, 24 Garben und 1 Gänsebrust.<br />

Praest. Reg. 1722 Hist. Ver. Osn. V. 602. St.A.O.<br />

Am 17.9.1731 ist Lücke Gerding, Witwe des Albert Luedeling, 64 Jahre alt, in Badbergen<br />

begraben.<br />

T.H.S. St.Georgkirche Badbergen.<br />

9.10.1732 wurden copuliert; Diederich Luedeling und Margaretha Wulffert.<br />

T.H.S. St.Georgkirche Badbergen.<br />

Am 7.3.1735 wurde begraben Margaretha Wulffert, Ehefrau des Diederich Luedeling,<br />

gestorben im Kindbette, ihres Alters 19 Jahre weniger 12 Wochen 3 Tage.<br />

T.H.S. St.Georgkirche Badbergen.<br />

Gerd, einziges Kind der Margaretha Luedeling geb. Wulffert, ist getauft am 23.4.1735 und<br />

am 8 Juni 1735 zu Badbergen begraben.<br />

T.H.S. St.Georgkirche Badbergen.<br />

Am 4.12.1736 schritt Diederich Luedeling zur zweiten Ehe mit Lücke Grosse Warnefeld in<br />

Talge.<br />

T.H.S. St.Georgkirche Badbergen.<br />

Die Eheleute Luedeling-Warnefeld hatte nur 3 Töchter; Lücke Maria * 3.12.1738, wurde am<br />

30.7.1761 Ehefrau des Wessel Elting in Vehs und ist am 13.1.1814 in Vehs gestorben./<br />

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Catharina Margaretha * 5.1.1746 wurde domi am 28.11.1769 mit dem Procurator Johann<br />

Henrich Sextro copuliert, sie starb am 25.3.1790 an Brustfieber./ Maria Adelheid * 3.3.1755,<br />

die Anerbin, wurde 8.11.1771 mit Lambert Johann Hermann Dinckgrefe (später Luedeling<br />

genannt), der aus Quakenbrück gebürtig stammte, getraut, sie ist am 30.12.1798<br />

entschlafen.<br />

T.H.S. St.Georgkirche Badbergen.<br />

Am 9.2.1759 ist Diedrich Luedeling, treufleissiger Provisor gestorben und am 12.2.1759<br />

begraben, Alter 59 Jahre weniger 3 Wochen 4 Tage.<br />

T.H.S. St.Georgkirche Badbergen.<br />

Am 24.11.1763 ist Lücke Warnefeld, Witwe des Diedrich Luedeling, im Alter von 45 Jahren<br />

weniger 2 Monate gestorben und am 28.11.1763 begraben.<br />

T.H.S. St.Georgkirche Badbergen.<br />

8.11.1771 wurde Lambertus Johann Hermann Dinckgreve und Maria Adelheid Luedeling,<br />

Anerbin, getraut. Die Ehe war mit 14 Kinder gesegnet. Am 17.3.1772 schlossen die Eheleute<br />

Dinckgrefe s. Luedeling und Elting wegen der Erbeauseinandersetzung einen Vertrag,<br />

wonach der schuldenfreie Hof Luedeling nebst Inventar und Zubehör an das Ehepaar<br />

Dinckgrefe jetzt Luedeling überging, das dagegen verpflichtete sich, den dritten Teil des<br />

angesetzten Wertes von 5000 Rth., gleich 1666 Rth. 14 Schill., jedoch erst nach vorher<br />

geschehener Ausgleichung ..., was nemlich an Capitalien, Zinsen und sonst schon erhalten,<br />

in zwölf Jahresraten an Elting und Frau auszukehren. Nun hatten die Eheleute Elting bereits<br />

15000 Rth. in Bar, dazu eine praechtige Ausberüstung empfangen, deren Wert Luedeling auf<br />

1000 Rth. schätzte. Als die Auszahlungen stockten, strengten die Eheleute Elting eine Klage<br />

gegen die Eheleute Dinckgrefe sive Luedeling 1776 an. Die Beklagten behaupteten, dass das<br />

von Elting bereits empfangene auf die Abrechnung anzurechnen sei, während die Kläger<br />

solches bestritten und erklärten, der Hof Luedeling habe übrigens einen Wert von 9000 Rth.<br />

und das Inventar einen solchen von 1500 Rth. Den Beklagten wurde über die Einreden der<br />

Eid zugeschoben, und der Anwalt derselben erklärte, dass es schwer begreiflich sei, wie das<br />

Ehepaar Elting denn den ausdrücklich das Gegenteil besagenden Vertrage habe<br />

unterschreiben können, und nun in dem Anführen seiner eigenen Dummheit Schutz suchen<br />

will, darunter nimmermehr Gehör finden Dürfe. Eltings Anwalt, Dr. Koch in Quakenbrück,<br />

ein bekannter Rechtsverdreher, rief dagegen die Einsicht des Richters an, dem mit dem<br />

ganzen Kirchspiel die Redlichkeit der frommen Eheleute Eltings, die noch bis in diese Stunde<br />

aufs Teutsche Wort handeln, gar zu gut bekannt sei. Das schönste ist, dass Dr. Koch selbst<br />

den Vertrag vom 17.3.1772 im Auftrage der Eheleute Luedeling aufgesetzt hatte. Als nun die<br />

Ehefrau Luedeling aus religioesen Gründen den Eid zu leisten sich weigerte, erklärte Dr.<br />

Koch, dass die Beklagte eine ganz verschlagene Frau sei, die sich in anderen Fällen selbst zur<br />

Ableistung des Eides bereit erklärt habe.<br />

Am 1.2.1778 erging auf Grund eines Spruches der Juristischen Fakultät in Göttingen das<br />

Urteil, dass der Beklagten den Eid auferlegte. Die Beklagte blieb aber bei ihrer<br />

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Eidesverweigerung, und folglich ging der Prozess dank der bekannten Geschicklichkeit des<br />

Dr. Koch zu Eltings Gunsten aus.<br />

Quelle; <strong>Arch</strong>iv Elting in Vehs.<br />

1783 hatte Luedeling 1 bewohnte Leibzucht, 1 bewohnte Scheune, 1 bewohntes Klein Haus<br />

und 1 bewohntes Neuhaus.<br />

1787 wird berichtet, dass bei den Rundefuhren die Colonen Luedeling und Graener<br />

zusammenspannen. Die Rundefuhren gehören zu den Reihelasten und sind aus dem<br />

Kriegsdienste hervorgegangen. Schon im Jahre 1725 wurde verordnet, dass die Rundefuhren<br />

nicht durch den Vogt direkt sondern durch den Bauerrichter angesagt werden sollten. Durch<br />

die Anordnung sollte das oft eigenmächtige und ungerechte Handeln der Vögte<br />

unterbunden werden.<br />

1803 Größe des Erbes; 10 Malter Ackerland, 2 Malter 10 Scheff. Wiesen, 2 5/6 Malter<br />

Weiden, 3 Malter 10½ Scheffel Holzgrund.<br />

Am 25.11.1817 führte Johann Hermann Luedeling Catharina Elisabeth Hoffmann zum<br />

Traualtar.<br />

T.H.S. St.Georgkirche Badbergen.<br />

1820-1825 wohnten die Eheleute Berend Henrich Budke und Catharina Bracke als<br />

Heuerleute auf dem Erbe.<br />

1861 sind 148 Morgen 58 Quadratruten mit einem Steuercapitale von 324 Rth. 17 Gg. 11 Pf.<br />

zur Grundsteuer veranlagt.<br />

11.10.1864 sind getraut; Hermann Wilhelm Heinrich Luedeling und Anna Catharina Maria<br />

Margaretha Wulfert.<br />

T.H.S. St.Georgkirche Badbergen.<br />

Am 20.9.1906 ist der Hofbesitzer Heinrich Luedeling und am 7.4.1901 seine Ehefrau<br />

Margaretha Wulfert gestorben. Anerbe war der am 16.12.1872 geborene Sohn Wilhelm<br />

Wulfert.<br />

Wilhelm Luedeling, * 16.12.1872 Gross Mimmelage, 15.9.1903, Mary Engberding, *<br />

9.7.1882 Gross Mimmelage.<br />

Der Hofbesitzer Wilhelm Luedeling ist am 2.9.1932 entschlafen.<br />

Sohn und Anerbe Diedrich Gustav Heinrich Wulfert, * 8.9.1907 Gr. Mimmelage,<br />

15.5.1934, Louise Helena Sagemueller, * in Kranenkamp in Oldenburg, diese Eheleute<br />

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hatten 4 Kinder; Wilhelm * 22.8.1935./ Alfred * 9.11.1939, Anerbe./ Christa, * 16.9.1941,<br />

13.10.1963, Peter Hahn./ Jutta * 3.9.1943, war 1966 mit (Franz) Willi Treffner, Ingenieur in<br />

Bochum.<br />

Alfred Wulfert, der Anerbe, * 9.11.1939 Gr. Mimmelage, 25.6.1966, Renate Reinermann<br />

in Rüs<strong>for</strong>t bei Gehrde.<br />

Am 4.10.1950 ist das alte schöne Erbwohnhaus, das im Jahre 1832 erbaut war, ein Raub der<br />

Flammen geworden. Die alte Inschrift im Giebelbalken lautete; "Vater dein Allmachthand<br />

schütze dies Gebäude, segne die Bewohner, lass Frieden und Eintracht unter deinem<br />

Beistand in diesem Hause wohnen".<br />

Luening oder Richterhaus.<br />

untergegangener Markkotten, Lechterke.<br />

Die untergegangene Markkötterei Luening oder Richterhaus lag in der Bauerschaft<br />

Lechterke. Die Namen Luening oder Richterhaus führte die Stätte nach dem ersten<br />

Eigentümer und Erbauer, dem Richter Dieterich Luening. Weil sie Besitz des Richters war,<br />

wird sie steuerfrei gewesen sein, denn in den Schtzregistern von 1631, 1635, 1647, 1655<br />

und 1661 ist sie nicht verzeichnet. Auch in dem Wolfsjagdregister von 1655 und in dem<br />

Rauchschatzregister von 1670 ist der Kotten nicht geführt. In einer Urkunde vom 5.7.1623,<br />

ausgestellt von Johann von Melschede, während dersedis vacantz verordneter Befehlshaber<br />

der Häuser Fürstenau und Voerden, wird gesagt, dass der Richter Dieterich Lueningk zu<br />

Quakenbrück damals in der Bauerschaft Lechterke einen Kamp, den Dresses Kamp<br />

geheissen und zwischen den schönen Uhlenwische und der Strasse nach den gemeinen<br />

Lechterker Theilen belegen erblich besessen, der ihm aber von der Stadt zu weit abgelegen,<br />

weshalb er denselben zur Saat und Weide nützlich nicht gebrauchen könne, und<br />

derentwegen er den Kamp erblich zu verkaufen und eine kleine Behausung darauf zu setzen<br />

vorhabe und daher um die Bewilligung einer Feuerstätte bitte. Da diese Feuerstätte<br />

Niemand schädlich befunden, so ist dieselbe beantragtermassen bewilligt. Der zeitige<br />

Inhaber des Kampes und Hauses solle jedoch verpflichtet sein, alljährlich dem Amte<br />

Fürstenau zwei unstrafliche Rauchhühner als eine gewisse Erbpacht zu liefern. Aus der<br />

vorgehenden Urkunde geht also klar hervor, wann und wie der Kotten entstanden ist.<br />

Dieterich Luening hat den Kotten errichtet, ihn aber nicht, wie er es in seinem Gesuch um<br />

Bewilligung einer Feuerstelle angezeigt hatte, verkauft. Dieterich Luening lebte noch einer<br />

Urkunde nach am 14.10.1641. Er soll 44 Jahr verdienter Richter zu Quakenbrück gewesen<br />

sein. Ein Sohn Franciscus Cornelius, geboren 1621 und 1674 gestorben, war mit Anna<br />

Christina Morrien, eines Richters Tochter, verheiratet, die in zweiter Ehe am 19.2.1675<br />

Johann Startrup ehelichte.<br />

1679 verkaufen Diedrich Luenings Erben den genannten Dresses Kamp mit Haus und Garten<br />

und den von der Lechterker Bauerschaft angekauften Zuschlag für 700 Rth. In dieser<br />

Verkaufsurkunde ist aber der Käufer nicht genannt. In dem Praestationsregister 1722-1723<br />

heisst es, dass der Colon Hermann Schöne Luenings Kleinhaus angekauft hat und dazu 1<br />

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Malter 2 Scheffel 1 Viertel 3 Becher Ländereien gehören. Schöne gibt für diesen Kotten an<br />

Monatschatz 2 Schill., Rauchschatz 1 Rth. und an die Geistlichkeit 3 Stück Garn.<br />

1803 berichtet der Vogt Block, dass zu Luenings Markkotten 1 Malter 3 Scheffel Ackerland<br />

gehören.<br />

1869 ist in der Grundsteuermutterrolle die größe des Kottens mit 7 Morgen angegeben. Die<br />

Stätte ist mit einem Steuerkapital von 18 Rth. 21 Gg. 1 Pf. zur Grundsteuer veranlagt.<br />

Wo das Luening oder Richterhaus gestanden hat, weiss sich heute (1960) niemand mehr zu<br />

erinnern. Die Lueningschen Ländereien sind dem Erbe Schöne einverleibt worden.<br />

Marbold.<br />

Auf das Alte sehen, mit dem Neuen gehen.<br />

Das Erbe Marbold liegt in der Bauerschaft Lechterke des Kirchspiels Badbergen, im schönen<br />

<strong>Artland</strong>e des einstigen Fürstbistums Osnabrück, und wurde in den Registern des 19.<br />

Jahrhunderts unter Nr.3. der Bauerschaft geführt. Die Villa oder das Collegium Lechterke<br />

wird zuerst in einer Urkunde von 977 genannt. Bei Erdarbeiten stiess man gegen Ende des<br />

19. Jahrhunderts auf dem Lienesche auf eine vorgeschichtliche Begräbnisstätte. Man fand<br />

Urnen, ein geschliffenes Steinbeil und einen Feuersteindolch. Dieser Fund zeigt, dass schon<br />

vor unserer Zeitrechnung die Siedlung bestanden hat. Nach den Geschichts<strong>for</strong>schern<br />

Moeser hiess der Ort früher "Liaetrichi" und nach H.A. Erhard "Liachtrichi". In dem<br />

bischöflichen Tafelregister von Osnabrück von 1240, welches aber einige Jahre älter zu sein<br />

scheint, heisst er Lechterke. Dr. Frommeyer sagt in "Das Osnabrücker Nordland", 2. Aufl.<br />

S.133., dass die Bauerschaft im Jahre 1249 "Lechtericki" hiess. In Urkunden von 1360, 1364,<br />

1365 und in jüngeren Nachrichten steht Lechterke. Nach Prof. Dr. Hermann Rothert soll<br />

Lechterke helle, lichte Reihe bedeuten. Der Patronymische Name und die Erbesqualität des<br />

Hofes zeigen an, dass das Erbe zu den ältesten Anlagen oder Siedlungen gehört. Wann der<br />

Hof geschaffen wurde kann nur vermutet werden.<br />

Die Vollerben Schöne, Marbold und der Markkotten Meyer liegen so dicht zusammen, dass<br />

man von einem "Drubbel" spricht. Urkundlich begegnet der Hof zuerst in dem schon<br />

erwähnten bischöflichen Tafelregister von um 1240 als "mansus Markboldi".<br />

1240. In diesem Tafelregister werden 5 Höfe in Lechterke aufgeführt. Rotbert, Schone und<br />

Ruwe unterstanden als Hausgenossen dem Meyer zu Bergfeld, während Hildebrand und<br />

Marbold dem Meyer zu Devern unterstanden. (Möser Bd.VIII. S.380/81 und 387.)<br />

Hof und der Aufsitzende Bauer waren also eigen an den Landesherrn. Der Hals des<br />

Leibeigenen war nicht frei, alles was der Bauer erwarb, erwarb er seinem Herrn. Ohne<br />

Zustimmung der Gutsherrschaft konnte er den Hof nicht verlassen und ihn auch nicht mit<br />

Schulden belasten. Er hatte Auffahrt, Sterbefall und Freibrief zu dingen. In dieser<br />

Landesherrlichen Leibeigenschaft ist der Bauer und ist der Hof in der Eigenbehörigkeit bis zu<br />

der im Jahre 1840 erfolgten Ablösung geblieben.<br />

1364, nach langem schweigen, hören wir wieder den Hof erwähnt, als die Brüder Schweder<br />

und Bertram von Dorne ihrem Lehnsherrn, dem Grafen Christian von Delmenhorst, zu<br />

Gunsten des Bernhard von Schnetlage auf den Zehnten von 12 Höfen, unter welchem auch<br />

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"domus dicte Mareboldingh" genannt ist, verzichten. Die in Latein geschriebene Urkunde<br />

lautet;<br />

"Nobili domini christiano Comiti in Delmenhorst dominom eorum predilecto Swederus et<br />

bertramus fratres de dorne famuli quidquid obsequii poterunt et favoris. Jus pheodale seu<br />

homagium decimarum domorum infrascriptarum. Videlicet domus dicta hofman domus dicti<br />

ringelduve domus des ruwen domus dicte mareboldingh domus des schonen, domus dicte<br />

broderingh domus to reynoldingh domus to hildebrandingh et domus dicti byemannes,<br />

sitarum in villa et collegio lechterke in parochia Badberghen. Quod a vobis in pheodo<br />

tenebamus ad manus bernhardi de snetlaghe famuli et suorum heredum coram vobis<br />

presentibus resignamus petentes vos instanter ut ipsos hujusmodi jure velitis inpheodare<br />

hec jugiter erga vos cupimus deservire, Datum nostris sub sigillis presentibus in testimonium<br />

appensis. Anno Dni. MCCC sexagesimo quarto feria quarta proxima post dominicam qua<br />

cantatur Misericordia Domini".<br />

Sudendorf Beiträge Osn. 1840, Urk. LXXIII, S.126.<br />

Um 1393 klagt Heinrich Voss, Domherr, für seines Bruders Kinder beim Official des Hofes in<br />

Osnabrück gegen Hermann von Elmendorf, nachdem die Sache betreffent des Zehnten vom<br />

Hofe Marbold in Lechterke, beim Rate in Quakenbrück verhandelt worden war.<br />

Vor iw her official des hoves to osenbrugge und richter in der zake tusschen hermanne van<br />

Elmendorpe den olden und my hinrike vosse Canonike to osenbrugge vormunde mynes<br />

Broder kyndere den god ghenade sette ik vor unse recht. hermann vorg. hefft my rofflikene<br />

entweldighet In den teghenden to Marboldynck bynnen myner vredeliken were und hope<br />

dat he my den Roff myt bote gelden zole na werbrokes rechte ok hebbe ik my vor meten<br />

ene vorrichtede zake to to brynghene. umme den vorg. tegheden dat ik tobracht hebbe zo<br />

my de Rad van Quakenbrugge des to steyd. Doch bouen alle zo wil ik de vorrichteden saker<br />

iw noch to brynghen. offt my des not ys na inholt des rechtes des wy by den Rade vorg.<br />

bleven weren und dar ze ok uppe vunden hebbet und bydde iw hijr up recht to segghene in<br />

iver scryft besegelet unde oft gy my dat to segghen dat gy dan hermanne vorg. en ewich<br />

swyghen In der vorg. sake setten zo dat my dat nutte zy.<br />

Sudendorf Beiträge Osn. 1840, Urk. XC. S.152.<br />

Dann erging eine Entscheidung des Official in der Streitsache um den Marbolder Zehnten,<br />

die aber für Heinrich Voss ungünstig ausfiel.<br />

Uppe scrift und Recht hern hinrich des vosses Canonikes in der kerken to Osenbrugge van<br />

synes broder kindere weghene Gyseken deme god ghenade und wederscrift und recht<br />

hermannes van Elmendorpe und recht wysinghe des rades to quakenbrugge dar se beyde<br />

eres rechtes vor tiden by ghebleven syn Scrue ik her Johan van der Nyenmolen Official des<br />

hoves to osenbrugge na anwisinghe der wisen un selven des rechten (sc better) nicht en wet<br />

vor recht kan her henrich vorg. bewisen alzo recht is dat heden rechte vol ghedan hebbe<br />

alzo de raed van quakenbrugge ghewiset hevet eder noch vol don wil vor my oft des nod is<br />

des zal her hinrich un de kindere van rechte gheneten hevet over herman vorg. hern hinrich<br />

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un de kindere bynnen desser rechtlinghe gherovet in erer vredeliker were dat zal en herman<br />

van rechte myt werebote richten.<br />

Sudendorf Beiträge Osn. 1840, Urk. XCI. S.152.<br />

Nachdem die Entscheidung des Officials des Hofes in Osnabrück für Heinrich Voss ungünstig<br />

ergangen war, wählt Heinrich Voss einen Anwalt in dieser Angelegenheit. 1397.<br />

Ik Hinrich Vos Canonic to Osenbrugge do wytlich alden genen de dessen breff zet eder horet<br />

lesen, dat ik henrike hilgen to my hebbe ghenomen und neme to enen vormunder mynes<br />

broder zelighen Gyseken kindere vosses, unde sunderlikes in der zake de de vorg. kindere<br />

hebbet myd hermanne van elmendorpe den alden umme den tegheden to Marboldink, und<br />

hebbe ene unde make ene mechtig to done in den zaken, aldat genes des not ys und de<br />

zake esschet yd ginge sick to eden eder to tuchnissen des to tuge hebbe ik hinrich vorg.<br />

mynen Ing. hangen an dessen breff datum anno dni. MCCC nonagesimo septimo in crastino<br />

beati Martini Episcopi.<br />

Sudendorf Beiträge Osn. 1840, Urk. XCII. S.153.<br />

Nachdem Heinrich Hilge die Klagenführung übernommen hatte, erging ein für die Kläger<br />

günstiges Urteil durch den Gografen zu Osnabrück. Eine Urkunde darüber liegt nicht vor. Die<br />

Nachricht ergibt sich aus der nachstehenden Urkunde, in welcher Bischof Diederich von<br />

Osnabrück 1398 das ergangene Urteil bestätigt.<br />

Wy dyderick van godes ghenaden Byscop tho oenbrugge doet kundych und wytlich allen<br />

luden de dessen breff zed eder horet lezen dat Wy recht ghescreven hebbet uppe twyunghe<br />

de zelighen gyzeken kindere vosses uppe de eynen zyd unde herman van Elmendorpe uppe<br />

de anderen zyd hadden umme den Tegheden to Marboldynch, beleghen in den dorpe tho<br />

lechterke in den kerspele to batberghen des nemen beyde partygge vor uns dryggezees<br />

wekene, den rechte to volghende uppe de lesten tyd quam herman van Elmendorpe vor uns<br />

unde wy vragheden em Oft he de bewysynge don konde und wolde zo dat recht in holt, des<br />

en dede he nycht, und gynch en wech. Des weren komen der zelben kyndere vormunde vor<br />

unsen gogreven to osenbrugge den wy dat bevolen hadden unde Tygheden dar eyne were<br />

myt zelven handen zo recht ys, unde er vormunde be helt na Alzo hinrick hilghe den zelven<br />

Tegheden uppen hilghen vor der vorscreven kyndere vaderlix erve det wy van unsen<br />

gogreven berychtet und under wysed zynd dat dat vor em gheschen zy hiir heft an und over<br />

ghewezen her Otto Abbat tho yborch her Amelung domher Godeke zyn broder van<br />

varendorp und Sweder van scledehusz unde ander guder lude ghenoch In eyner betuchnisse<br />

desser vorscreven dynch zo hebbe wy unse Inghe zegel ghehangen laten to dessen breve.<br />

Datum Anno dni. Millesimo Tricentesimo Nonagesimo Octavo dominica die Misericordie<br />

domini.<br />

Sudendorf Beiträge Osn. 1840, Urk. XCIII. S.153/54.<br />

1490 Bursscop to Lechterke, Marbalt 6 Pferde, 7 Kühe, 6 Schweine.<br />

Viehsch. Reg. 1490. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

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1512 Lechterke, Schwaneke to Merboldynck, pauper. Drude de Marbolesche ..<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512. St.A.O.<br />

1534 Lechterke, dt. II marck Wessel Marboldinck Anna uxor IIII (marck) XIX Schill.<br />

dt. IIII Schill. Drude mater cohabitans.<br />

Rep.100. Abschn.69. Nr.1. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

1553/54 Johan Marboldinck to Lechterke .... (unter den Gebrüchteten)<br />

Rep.123c. Nr.29. St.A.O.<br />

1553/54 dat Kerspell Batbergen, Wagendienstgeldt.<br />

Schoene 6 Schill. 3 Pf., Ruwe 6 Schill. 3 Pf., Symerman 3½ Schill. 3 Pf., Hillebrant 4 Schill.,<br />

Marbolt 4 Schill. 3 Pf., Jeleman 3½ Schill., Ransche 3½ Schill., Oyjeman 3½ Schill. 3 Pf.,<br />

Gerwessman 3½ Schill., Schirdinck 3 Schill. 3 Pf.<br />

Rep.123c. Nr.29. St.A.O.<br />

1559/60 Marbolt 2 Gulden (Rentgeld)<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1559/60 Marbolt in Lechterke 1 Gulden Dienstgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

Am 13.7.1578 klagen Johann Schoene, Johann de Ruwe, Arnd Hillebrand, Johann Rodbert,<br />

Johann Marbold und andere, die dem Hause zu Fürstenau eigenbehörig sind, dass Otto Voss<br />

zu Quakenbrück vor etlichen Jahren zur Zeit des seligen Drosten Luenings "butten" vor<br />

Quakenbrück bei der Lechterker Heide und der Lechterker "Viehdrifft" ein Haus neu gebaut<br />

habe und demselben von den Beamten zu Fürstenau eine Feuerstelle bewilligt sei. Otto Voss<br />

halte hier nun Vieh und beeinträchtige dadurch ihre Viehweide. Auch habe derselbe bei<br />

seinem Kampe eine Neuerung vorgenommen und mit einem tiefen Graben versehen, dazu<br />

einen Fischteich angelegt, wodurch derselbe die Wege beenge, und das Vieh, wenn es darin<br />

gerate, ersäufen müsse.<br />

Am 14.9.1578 erwidert Otto Voss, dass seine Voreltern vor etlichen Jahren und<br />

Menschengedenken einen Meyer in Lechterke, wo jetzt sein Haus stehe, Ringelduwen Hof<br />

geheissen, gehabt haben. Dieser habe gleich den anderen Lechterker Bauern Weide-, Mark-<br />

und Burgerechtigkeit gehabet. Seine Eltern aber hätten das Erbe wüste gelegt und die<br />

Gebäude an sich genommen. Er habe dann eine Haus oder Zimmerte hernach errichtet und<br />

mit Bewilligung der Beamten zu Fürstenau duch Aussetzung eines Zaunes einen geringen<br />

Dresch erhalten und für das Vieh eine Tränke anlegen lassen, die niemandem nachteilig sei.<br />

Auch sei er zu seinem Kampe der nächste.<br />

Der Ausgang des Streites ist unbekannt.<br />

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1582 in der Hofbeschreibung heisst es u.a.; Wen Godt mastung gifft, hefft Er von eigener<br />

Holzung 3 Schweine mast.<br />

Versetzt für 40 Rth. vor seiner Zeit Otto Voss in Quakenbruegge 1 Sück Land ausgesaet und<br />

noch unter hat, und Marbold "nicht wedderkriegen kann".<br />

Msc. Nr.421. conscribirt u.d. 25.1.1582 Sachsenbuch. St.A.O.<br />

1593 Marboldt ein paar Huener.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593 Marbolt jaehrlich 1 vettes Schultschwein.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1598 Marboldt 2 gold Gulden Rintgelt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.9. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1598 für dass halbe gutt seligen Johan Marboldts 31 Thl. (empfangen)<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.9. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Marbolt 1 Rth. Schornstein- und Feuerstellenschatz.<br />

1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und Feuerstellenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1600 Sunderlagh für seiner dochter Erbewin uff F.B. Marbolds Erbe zu Lechterke so aber<br />

messig freigekauffet und mit eigenthum sich qualificiren soll. 78 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.10. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1600 Grete Maemelsche hat für 20 Special Rth. Land auf dem Hohenesche versetzt, um die<br />

weggenommenen Pferde einloesen zu koennen.<br />

1601 Die Marboldsche unrichtige Bezichtigung 1 Thl. Strafe.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.11. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1603 Hillebrandt, Ruwe, Marboldt, Ranze, Jeleman und Helmert werden mit je 1 Thl.<br />

gebrüchtet, weil sie sich trotz öffentlich angekündigter Strafandrohung weigern, das<br />

jährliche Schuldschwein zu mesten oder die Gebühr dafür zu entrichten.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.3. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1609 Herman, dessen Eltern Johan Marboldt und Grete sind, und der zu Lechterke geboren<br />

ist, wird am 7.10.1609 freigelassen. (Herman ist sicherlich ein Schreibfehler. Siehe<br />

nachstehende Freilassung von Heinrich eodem die.)<br />

Dep.6b. B.III. Nr.145. St.A.O.<br />

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Am 7.10.1609 wird Henrich Marboldt in Lechterke, dessen Eltern Johan Marboldt und Grete<br />

sind, freigekauft.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

1606 Marboldt gibt 8 Scheffel Hunde Haber Fürstenauer Mass.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.14. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1612 für Wessell zu Marboldtt Sterbfall, der bei anderen Leuten gedienett, und ein Kindt<br />

nachgelassen, ausständigen Kindestheill der armseligen gelegenheit nach empfangen 30<br />

Rth.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.17. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1515 Herman Marbold wird gebrüchtet, weil er seinem Nachbarn besaetes Land<br />

abgepfluegt hat. Die Nachricht darüber lautet; Herman Marboldt dass Ehr seinem Nachbar<br />

ethlich sadigh landtt abgepflogett 2 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.21. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1624 heisst es; Johan Gervesman, Johan Helmert, Ruwe und Marbolt geben kein Dienstgeld,<br />

sondern dienen bei der Muehlen zu Quakenbruegk.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1626. Aus der Zeit des 30.jährigen Krieges, der von 1618-1648 tobte, stammt ein<br />

Brotschrank mit der Jahreszahl 1626, der sich noch heute auf dem Hofe befindet. Der<br />

Brotschrank ist mit Blumenranken geschmückt.<br />

1631 zahlen das Erbe Marbolt 6 Thl. und die Leibzucht 1 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

Am 2.10.1631 werden Herman und Johan Marbolt, deren Eltern die Eheleute Herman<br />

Marbolt und Lücke Marbolt in Lechterke sind, von Eberhard Morrien freigelassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.4. St.A.O.<br />

1636, so wird berichtet, hat die Witwe Lücke Marbold in der Kriegszeit ein Stück Land auf<br />

dem Lienesche an Herman Hilge für 50 Specialthaler verstetzt und ein anderes Stück an den<br />

Colon Gerd Bieman, von dem auch 50 Rth. angeliehen waren. Das Geld war angeliehen<br />

worden, um den damaligen Colon Marbold, den die Soldaten gefangen und hinten ans Pferd<br />

gebunden hatten, um ihn mit nach Meppen zu schleppen loszukaufen. In Lingen aber gaben<br />

die Soldaten ihn gegen Zahlung des Lösegeldes frei.<br />

Dühne II. S.197.<br />

1649 Maerbolt ist zu 2 Thl. 6 Schill. Maygeld veranlagt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.45 Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1651 Lechterke; Lücke Wittibe Marboltes, ein Sohn Herman, der frauwen Bruder Herman<br />

Marbolt.<br />

Marbolts Leibzucht; Herman Brorman und Frauw Talcken und Herman Rademacher und<br />

Frauw Talcken.<br />

Marbolts Kleinhaus; Johan Bolm, Frauw Trinken, Tochter Trincke.<br />

Rep.100. Abschn.188. Einwohnerverzeichnis St.A.O.<br />

1655 Lechterke, Erbe Marboldt, 2 Pferde, 2 Fohlen, 3 Kühe, 4 Rinder, 7 Schweine.<br />

Leibzucht, 3 Pferde, 4 Kühe, 6 Rinder, 3 Schweine.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1661 Marbolt gibt 6 Rth. 6 Schill. 1½ Pf. Viehschatz. Leibzucht gibt 2 Rth. 3 Schill. 9 Pf.<br />

Viehschatz. Welche Beträge viermal im laufe des Jahres erhoben werden.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

10.8.1655 Johan Marbolt hat sein elterliche Erbe gedungen und nebenbei 2 Brüder; Herman<br />

und Arndt und 2 Schwestern; Wibbeke und Lücke, deren Eltern Arndt Marboldt und Lücke<br />

sind freigekauft. Caspar Meringh.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.4. St.A.O.<br />

1655 Gebrüder und Schwestern Herman, Arndt, Wibbeke und Lücke von Marbolt Erbe in<br />

Lechterke für ihre Freiheit 48 Rth. Johan Marbolt und künftige Frau Trienke Merschman<br />

zahlen Erbwin zu 60 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.57. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670, Erbe Marboldt 2 Rth. Rauchschatz. Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchschatzregister 1670 Amt Fürst. St.A,O.<br />

25.6.1693 erschienen vor dem Richter Johann Nienkirchen in Quakenbrück, Rudolff uffn<br />

Ohrde junior, Bürger zu Quakenbrück, seine Mutter Adelheid Merssings, wie auch dessen<br />

Schwager Jürgen Kemna, Bürger zu Quakenbrück, und für den abwesenden Johann uffn<br />

Ohrde cavirte Rudolff auffn Ohrde, und bekannten, dass sie für 1200 Rth. der Witwe<br />

Oberstleutnant von Hammerstein, Frau Agnes geb. Schenk von Winterstedt, den von<br />

derselben zur Lehn tragenden grossen und kleinen Zehnten über Schoenen Voll und Jungen<br />

Halberbe, mit Einschluss der davon bereits verkauften Ländereien und Kaempen, verkaufen.<br />

Es ist vermerkt, dass die Marboldtsche 1 Stück zehntbares Land hinter Vetten Garten von<br />

dem Schoenen Erbe gekauft hat.<br />

Dühne II. S.193/194.<br />

29.4.1698 Marbolts Tochter Maria freygekaufft und Ihr gelassen ad 16 Thl.<br />

Rep.122. III. 1A. II. C. Nr.3. St.A.O.<br />

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1698/99 herrschte infolge Missernte grosse Not im <strong>Artland</strong>e, sodass Roggen im Amte<br />

Minden aufgekauft werden musste.<br />

1706 der Obristleutnant Johann Adolf Christian Günther von Hammerstein klagt über den<br />

Colon Marmeling, weil dieser einen zehntbaren Kamp zu einem Garten gemacht hat.<br />

<strong>Arch</strong>iv Loxten und Dühne II. S.197.<br />

1722/23 hatte Marbold nach dem Praestationsregister zu leisten, Monatschatz zu Voll 4 Rth.<br />

9 Schill. 3 Pf., Rauchschatz 6½ Rth., Maigeld 2½ Rth., Lichtmessengeld 5 Schill. 3 Pf.,<br />

Herbstschatz 1 Rth. 16 Schill., Dienstgeld 9 Rth., Pacht 8 Scheff. Roggen, 1 Fass Hundehafer,<br />

1 fettes Schwein, den Blutzehnten, 2 Rauchhühner, an den Richter in Quakenbrück 1 Scheff.<br />

Hafer, an den Vogt 5 Hocken, zu der Zehntscheune 10 Dachschöfe, ferner ein V. Sendhafer,<br />

1 Scheff. Zinsroggen, an die Prediger 2 Scheff. Hafer und 2 Bund Heu und an die Küster 1<br />

Scheff. Hafer und 1 Bund Heu.<br />

1722 ist die Größe des Colonates; 11 Malt. 8 Scheff. 2 Viertel 1 Becher.<br />

1716 Gerd Marbolt ca 32 Jahre alt, uxor Alheid 26 Jahre alt, 2 Kinder; Johann ad 2 Jahre und<br />

Jürgen ½ Jahr alt, beiden eigen.<br />

Rep.106. VI. Nr.1aa. Act. Nr.160. Specificatio et Conscriptio deren Landesherren<br />

Eigenbehörige. St.A.O.<br />

Erbe Marbolt zu Lechterke; Henrich Marbolt * 1727, Lücke Venhagen * 1734, ┼ 1765,<br />

Auffahrt 220 Rth., Sterbfall 38 Rth. 15 Schill. 9 Pf., mit einschluss 1 Sterbfall. Kinder; Susanna<br />

* 1758, ┼ 1766./ Lücke * 1760, ┼ 1767./ Catharina Elisabeth * 1763, ┼ 1767.<br />

II. ehe mit Anna im Wohlde, * 1744, Auffahrt 200 Rth., Kinder; Maria Alheid * 1768,<br />

freigelassen 1796 für 20 Rth./ Gerd Henrich * 1771, succedirt im Colonate./ Johann Henrich<br />

* 1774, ┼ 1777./ Hermann Menke, * 1783, ┼ 1784./ Johann Hermann * 1776.<br />

Gerd Henrich Marbold * 1771, ┼ 1800, vidua Catharina Adelheid Hillebrand geb. Ranzen *<br />

1765. Diese Witwe hat sich im April 1802 wieder verheiratet mit Johann Arend Wernsing.<br />

Rep.122. III.B. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

1718 ruhten dem Schulden/verzeichnis fürstelicher Eigenbehöriger nach auf dem Colonate<br />

Marbold 1148 Rth. Schulden. Unter den Gläubiger wird eine Lücke, Witwe Marbolts<br />

genannt.<br />

Rep.122. III. B. Nr.484. St.A.O.<br />

Am 31.10.1752 ist der Sterbfall der Adelheid Busches, uxoris Marboldts zu Lechterke,<br />

bedungen zu; 24 Rth. 5 Schill. 3 Pf., Jura 5 Rth., Herrn Drosten Schreiber 1 Rth., facit 30 Rth.<br />

5 Schill. 3 Pf.<br />

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Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

Am 29.11.1755 hat der Neocolonus (Gerdt Henrich) Marbold zu Lechterke die Freiheiten<br />

seines Bruders Gerdt und seiner Schwester Marie, welche von Gerdt Marboldt und Adelheid<br />

Busch gezeugt, bedungen in toto zu 30 Rth.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

29.11.1755 Gerdt Henrich Marboldt in Lechterke und Lücke Venhagen Auffahrt und seines<br />

Vattern künftigen Sterbefall gedungen in tot für 220 Rth.<br />

Rep.122C. III. 1. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1761/62 war eine grosse Teuerung. Eine Kanne Branntwein kostete 24 Mariengroschen, 1<br />

Pfund Brot 4½ Mariengroschen, 1 Scheffel Roggen 3½ Thaler und 1 Scheffel Weizen 5 Thaler.<br />

Zur erläuterung diene; 1 Kanne ist 4 Ort oder 1,39 Liter, 1 Scheffel Roggen 44-45 Pfund. Der<br />

Mariengrosche tauchte erst in dem Siebenjährigenkriege in Westfalen auf. Er wurde so<br />

genannt, weil er das Bild der Jungfrau Maria mit dem Kinde Jesus zeigte.<br />

Am 5.8.1767 bedingen Colonus (Gerd Henrich) Marbold in Lechterke und seine Braut Lücke<br />

Anna im Wohlde, die 23 Jahre alt, frei geboren und evangelischer Religion ist, die Auffahrt<br />

auf Marbolds Stätte zu 200 Thl. inclusis Juribus. Sie gab sich in herrschaftliche Eigentum.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1787 spannten bei den Rundefuhren Ruwe und Marbold zusammen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271/272 St.A.O.<br />

Nach dem Hofesanschlag vom 1.10.1798 ist der Ertrag des Hofes zu 231 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

errechnet, und die Abgaben und Lasten in Höhe von 65 Rth. festgestellt. Der jährliche<br />

überschuss oder Reinertrag betrug als 166 Rth. 9 Schill. 7 Pf. In dieser Veranlagung ist aber<br />

zum Nachteile des Steuerpflichtigen das jährlich zu liefrende fette Schwein unter den Lasten<br />

und Abgaben nicht berücksichtigt worden.<br />

Dühne II. S.197.<br />

1803 ist die Größe des Erbes angegeben mit; 7 Maltersaat 11 Scheffelsaat Ackerland, 3<br />

Maltersaat 1½ Scheffelsaat Weiden, 7 Scheffelsaat Holzgrund.<br />

Dühne II. S.197.<br />

Gleich zu Beginn der französischen Besatzung (1803-1805) wurde eine Kriegs-Supplementar-<br />

Steuer auferlegt, zu der das Erbe Marbold gleich den anderen Vollerben 2 Thaler<br />

aufzubringen hatte.<br />

1808 lieh Gerdt Hinrich Theile in Marbolts Heuer, der seit dem 5.5.1792 mit Catharina<br />

Maria, der Tochter des Colons Hermann Marbolt, verheiratet war, von dem Heuermann<br />

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Gerd Hagemann 100 Rth. in Silbermünze zu einem Zinssatz von 3%. Er zahlte am 4.1.1811<br />

die fälligen Zinsen für die Jahre 1809 und 1810.<br />

1816/1817 wurde Marbold ein Zuschlag in Größe von 10 Scheffelsaat in dem Lechterker<br />

Marsch zugewiesen.<br />

<strong>Arch</strong>iv Bersenbrück.<br />

Das im Jahre 1812 erbaute Erbhaus zeigt den Inschrift; "Herr Jesu mein Freund und meines<br />

Hertzens Zier mein Hertz und Haus steth offen dier, ach kom mit deinem Segen darein so<br />

werd ich Reich und Selig sein".<br />

In den Jahren 1818-1846 wohnte die Heuermannsfamilie Johann Henrich Hildebrand und<br />

Anna Catharina Hilgens, welche am 30.12.1815 getraut wurden, auf Marbolds Hofe.<br />

Am 1.5.1819 liess Marbold die ungewissen Gefälle zu einer jährlichen Rente von 2 Malter 1<br />

Scheffel Roggen fixieren.<br />

Am 30.8.1819 verpflichtete sich Marbold, für die freie Verfügung über das Blumenholz eine<br />

jährliche Rente von 1 Scheff. Weisshafer zu geben.<br />

Dühne II. S.196.<br />

Aus der Jahren 1839-1860 erfolgten Auflösung der Lechterker Mark, zur welcher, die<br />

Binnenmark, der Mersch und die Wohldmark gehörten. Marbold erhielt eine<br />

Grundstücksfläche von 47,7 Morgen.<br />

Johann Hermann Wernsing jetzt Marbold, an den der Hof durch Erbschaft gekommen war,<br />

hat um die Mitte des 19. Jahrhunderts den Hof an die Eheleute Johann Hermann Ottmann<br />

und Catharina Maria Margaretha Wehlburg verkauft. Der Verkäufer ist dann mit seinen<br />

Kindern nach der Vereinigten Staaten ausgewandert. 1885 wohnten Marbolds in Greenview,<br />

Illinois.<br />

1859 sind die jährlichen Abgaben an die Kath. Pfarre und Küsterei abgelöst worden.<br />

Am 23.3.1865 kamen im Brakelschen Gasthause zu Badbergen auf Auf<strong>for</strong>derung der vom<br />

Cultus-Ministerium gebildeten Commission für die Auflösung des Badberger Simultaneums<br />

die Geistlichen und Kirchenvorstandsmitglieder beider Confessionen und die<br />

Gemeindevorsteher Koke aus Grothe und Brundert aus Vehs zu einer Besprechung<br />

zusammen. Als Provisor der Luth. Kirche war u.a. der Colon Johann Hermann Marbold geb.<br />

Ottmann erschienen.<br />

1826 beträgt die Gesamtgröße des Hofes 50 Morgen 85 Quadratruten Ackerland und 31<br />

Morgen 110 Quadratruten einschürige Wiesen.<br />

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Am 5.5.1840 hat Marbold seine sämtlichen gutsherrlichen Abgaben und Dominialgefälle mit<br />

1055 Rth. 15 Ggr. 5 Pf. abgelöst.<br />

1882 wurde Marbolds Scheune durch Blitzschlag in Brand gesetzt und brannte völlig nieder.<br />

An den Scheunetoren der neuerbaute Scheune findet sich folgene Inschrift; Tor (1); "Ein<br />

Strahl aus duestern Wolkenschichten that seltsam und verhaengnisvoll. Tor (2); Hier unsre<br />

Scheune noch vernichten als fern schon dumpf der donner groll. Tor (3); Doch Herr, wie Du<br />

das Haus beschirmet, so schuezt bei Segen und Gedeihn. Tor (4); Stets Hab und Gut, wenn's<br />

blitzt und stuermet sammt diesen Bau, den wir erneun".<br />

1869 sind 94 Morgen 45 Quadratruten mit einem Steuercapitale von 236_ Rth. veranlagt.<br />

Die Gesamtgröße betrug 142,1 Morgen oder rund 37,3 ha.<br />

16.7.1870 musste Colon Marbold mit seinen Pferden, wie die anderen Pferdenhalter der<br />

Kirchspile Menslage und Badbergen, auf dem Marktplatze in Quakenbrück erscheinen, wo<br />

dann die für den Kriegsdienst brauchbaren Tiere ausgehoben wurden.<br />

Besitzerfolge.<br />

NN Marbalt, , Swaneke To Merboldynck. 1490 genannt, pauper.<br />

NN Marbold, , Drude de Marbolesche, 1512 genannt, 1534 mater cohabitans.<br />

Wessel Marboldinck, , Anna NN, 1534 genannt.<br />

Johann Marboldinck, , NN, 1553 gebrüchtet.<br />

Johann Marboldink, 1582 genannt, 1598 tot, , Gretke NN, 1600 und 1609 genannt.<br />

Hermann Marbold, 1600, NN Sunderlage, 1615 gebrüchtet.<br />

Hermann Marbold geb. NN, 1631 genannt, , Lücke Marbolt, 1636 schon Witwe.<br />

Arndt Rotbert s. Marbold, ┼ 1699, , Lücke Marbold, ┼ 1689.<br />

Johann Marbold, ┼ 1679, 1665, Trincke Merschmann, ┼ 1713.<br />

Gerdt Marbold, * 1677, ┼ 1764, 1713, Adelheid Busch s. Karnekamp, * 1688, ┼ 1752.<br />

Gerdt Henrich Marbold, * 1727, ┼ 1809, (1) 1755, Lücke Vehnhagen, * 1734, ┼ 1765.<br />

Gerdt Henrich Marbold, * 1727, ┼ 1809, (2) 1767, Anna Behrens im Wohlde, * 1744, ┼<br />

1809.<br />

Gerd Henrich Marbold, * 1771, ┼ 1800, zn.v. Gerdt Henrich Marbold en Anna Behrens im<br />

Wohlde, 1798, Catharina Adelheid Rantze s. Otte, Witwe Jürgen Hildebrandt, * 1765, ┼<br />

1834.<br />

Johann Arend Wernsing s. Marbold, * 1775, ┼ 1818, 1802, Catharina Adelheid Rantze s.<br />

Otte, Witwe Gerd Henrich Marbold, * 1765, ┼ 1834.<br />

Johann Hermann Wernsing s. Marbold, * 1800, zn.v. Johann Hermann Wernsing s. Marbold<br />

en Maria Adelheid Marbold, 1829, Maria Elsabein Scherhorn s. Johanns zu Scheren, *<br />

1809, ┼ 1843, Er hat dem Hof verkauft und ist mit seinen Kindern nach der U.S.A.<br />

ausgewandert.<br />

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Johann Hermann Ottmann s. Marbold, * 1819, ┼ 1896, 1853, Catharina Maria Margaretha<br />

Wehlburg, * 1823, ┼ 1893.<br />

Gerhard Marbold, * Lechterke, , Alwine Kaiser s. Haverkamp, * Gehrde.<br />

Hermann Marbold, , Grethe Middelkamp, * Kuhrenhof in Grönloh.<br />

Meese.<br />

Das untergegangene Gehöft Meese wurde in den Feuerkassenregistern des 19.<br />

Jahrhunderts unter Nr.28. der Bauerschaft Grönloh geführt. Es galt in der Besteuerung und<br />

der Lastentragung nur als ein Kleinkotten oder ein Kleinhaus. Wan die Stätte geschaffen<br />

wurde, kann nicht mit sicherheit gesagt werden. Wahrscheinlich entstand sie in der zweiten<br />

Hälfte des 16. Jahrhunderts, denn in den Schatzregistern von 1441, 1490 und 1511-1539<br />

wird sie noch nicht genannt.<br />

1594 wurden Gerdt Pelle und Lücke Messe wegen Beischlafes mit 1 Thl. bestraft.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 gibt Johan Meese ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.0<br />

1629 werden Gerdt Beckermanns Sohn Johan und Anna die Mesesche wegen Beischlafes<br />

mit 3 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.30. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Grönloh, Marckotten Johan Meese ist ein Kleinhaus und gibt nur 20 Schill.<br />

6 Pf. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1647 zahlt Tepe Meese zn Contribution 12 Schill.<br />

Contributionsreg. 1647 St.A.O.<br />

1651 Grönloh, Tebbe Mersse et uxor.<br />

Rep.100. Abschn.188. Bl.477-9610. Einwohnerverz. Dioez. Osnabrück, St.A.O.<br />

1655 Grönloh, Marckotten Johan Meesse, 2 Kühe, 1 Rind, 1 Schwein.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung Amt Fürst. St.A.O.<br />

1661 Marckotten Johan Meese 18 Schill. Viehschatz, Huesselte 9 Schill. Vieschatz.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt. Fürst. St.A.O.<br />

1670 Johan Messe gibt 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1722 Jürgen Meyse, ein ½ Markkötter gibt Monatschatz zu voll 6 Schill., Rauchschatz 2 Rth.,<br />

an die Geistlichkeit 3 Stück Garn oder 1 Schill.<br />

Praest. Reg. 1722/23 St.A.O.<br />

1722 hat Meese seine Dienstpflicht an das Amt Fürstenau bereits abgelöst.<br />

1722 nach dem Landesvermessungsregister gehörten zu der Stätte Meese an Gartenland 3<br />

Scheff. 26 Quadratruten, Acckerland 6 Scheff. 2 Quadratruten. Zusammen also 9 Scheff. 30<br />

Quadratruten.<br />

1742 heisst es im Contributionsregister; Johan Meese.<br />

Am 20.6.1760 kaufte der benachbarte Markkötter Hermann Dettmer den Kotten Meese für<br />

3000 Rth. und verband ihn mit seinem Besitz. Das Meesenhaus mit ein wenig Gartenland<br />

verheuerte Dettmer. Erst im Jahre 1860, also 100 Jahre nach dem Ankauf der Meesenstätte,<br />

wurden beide Kotten als eine Einheit steuerlich behandelt.<br />

1780 wird die Größe der Meesenstätte mit 2 Malt angegeben.<br />

1789 nach der du Plat'schen Flurkarte war das Grönloher Flurstück Escheding in<br />

gemeinsamen Besitz von Vollerbe Beckermann, Halberbe Goesmann und Middelkampf und<br />

den Kotten Kleine Wollermann, Dettmer, Meese und Schuettemeier.<br />

1809 stellten die Grönloher Marlinteressenten bei der "Praefecture" in Osnabrück den<br />

Antrag auf Auflösung der bisher gemeinsam genutzten Mark. Obgleich diese alsbald<br />

genehmigt wurde, kam sie erst nach vielen Jahren zum Abschluss. Am 1.12.1828 konnten<br />

die Bauern in ihre Anteile eingewiesen werden. Dem Kleinkotten Meese, nunmehr mit dem<br />

Colonat Dettmer verbunden, wurden 6745 Wertruten, ¼ einen vollen Ware, zuerkannt.<br />

1834 sind 19 Morgen 19 Quadratruten zur Grundsteuer veranlagt.<br />

Langjähriger Heuermann auf der Meesenstätte ist Johann Gerhard von Handorf aus<br />

Lohausen gewesen. Er war 3 mal verheiratet.<br />

Eigentümer der Stätte waren die Eheleute Johann Meese, geb. Strotemann, und Trincke<br />

Middelkamp, welche am 21.2.1688 freiten. Warscheinlich ist Johann Strotemann s. Meese<br />

schon vorher verheiratet gewesen, aber darüber liess sich nichts sicheres feststellen. Ihm<br />

folgen der Sohn Jürgen Meese und dessen Ehefrau Trincke Gröper oder Gossmann, die<br />

Kinderlos verstarben.<br />

Halberbe Meese.<br />

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Der Bauernhof Meese in der Bauerschaft Gross Mimmelage des Kirchspieles Badbergen, galt<br />

der Classification der Höfe nach als ein Halberbe und wurde in den Registern des 19.<br />

Jahrhunderts unte Nr.15. der Gemeinde geführt.<br />

Der Name Meese ist patronymisch und von dem hebraeischen Vornamen Bartholomaeus,<br />

der "streitbarer Sohn" bedeutet, abgeleitet. Bartholomaeus, maeus, mewes; Mees! Meese<br />

ist schon seit Jahrzehnten mit dem Vollerbe Middendorf in Gross Mimmelage, an das es<br />

durch Erbschaft gefallen ist, vereinigt.<br />

1490 war auf dem Halberbe nur ein geringer Viehbestand. Bei Johan Mese wurden gezählt;<br />

2 Pferde, 1 Fohlen, 6 Kühe, 3 Rinder, 6 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehsch. Reg. St.A.O.<br />

1512 Pfenneke de Mesesche 2 Schill., Tobe de olde Mesesche 3 Schill., Johan Mese 4 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

1534 Pfenne de Mesesche pauper, dt. marcam Arndt Mese 3 Marck 12 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

1592/93 Jacob Oldenhagen, Toben Jacob Oldenhagen, Albert Luedelinck, Arnt Messe und<br />

Hennings Henrich zu grote Mintmelage verachteter befehle 5 Thl. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.5. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Johan Mese 3 Ortt Schornstein- Feuerstellenschatz, 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein-<br />

Feuerstellenschatz, 1 Duesse ½ Schornstein- Feuerstellenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1628 wurde Gerdt Meese wegen grober schmehunge und verweigerten Bluetzehenden mit<br />

5 Thl. bestraft.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 war Johan Meese unvermögend und zahlte daher keinen Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1636 zahlte Meese keine Kriegscontribution.<br />

Dühne II. S.224.<br />

1647 heisst es in einer Designation, dass das Halberbe an Luningk eigenbehörig ist. (d.i.;<br />

Langelage)<br />

<strong>Arch</strong>iv Loxten und Dühne II. S.224.<br />

1653 Johan Meese zu Mintmelage gewaltsame Pfandtweigerung 3 Thl.<br />

Johan Meese zu Mintmelage iteriter Pfandtweigerung und Fluchens 5 Thl. Strafe.<br />

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Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Halberbe Meesse vacat. Es ist kein Viehbestand angegeben, die Stätte war also mit<br />

keinem Wehrfester besetzt. Dagegen werden im Backhaus 3 Kühe, 2 Rinder und 2 Schweine<br />

gezählt.<br />

Dep.3b. I. Publica Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1661 zahlte Meese 1 Rth. 2 Schill. Viehschatz, welcher Betrag viermal im Jahr erhoben<br />

wurde.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Halberbe Meesse 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst.<br />

1722 war Hermann Meyse eigenbehörig an die Frau Majorin von Ohr zu Langelage und gab<br />

dahin; für alle verpflichtungen jährlich 18 Rth.<br />

1722 gab Hermann Meyse an Monatschatz 1 Rth. 5 Schill. 3 Pf., Rauchschatz 3 Rth., an das<br />

Domcapitel 1 Schill. 2 Pf. und 1 Huhn, ¼ Sendhafer, an die Pastoren 2 Scheffel Hafer und 4<br />

Garben, an die Küster 1 Scheffel Hafer und 24 Garben.<br />

1722 ist das Colonat 4 Malter 7 Scheffel 1 Viertel und 1 Becher groß.<br />

1787 bei den Rundefuhren, so wird berichtet, spannen Buermester und Meese zusammen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271/272. St.A.O.<br />

1803 gehören zum Hofe an Ländereien, 3 Malter 7 Scheffel.<br />

29.11.1836 liess Heinrich Jacob Meese die ungewissen Gefälle zu einer jährlichen um<br />

Martini fälligen Rente von 3 Rth. festsetzen.<br />

Dühne II. S.224.<br />

Ungewisse Gefälle oder Himmelsgefälle nannte man diejenigen Abgaben, die eine Fügung<br />

des Himmels oder der Vorsehung voraussetzten. Zu ihnen gehörten die Auffahrt, der<br />

Sterbefall und der Freikauf.<br />

23.1.1677 läst Hermann Gossmann oder Messe in Mimmelage seinen Sohn Jürgen zu<br />

Badbergen begraben.<br />

T.H.S. St.Georg Badbergen.<br />

Hermann Messe, * ca 1663, ┼ 1748, ca 1695, Trina Lindeman, * ca 1669, ┼ 1717.<br />

Johann Gerhard Sperveslage s. Meese, vor 1765, Anna Burmeister.<br />

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Johann Gerhard Sperveslage s. Meese, 9.4.1785, Anna Catharina Sander.<br />

Johann Heinrich Jacob Meese, 17.1.1804, Anna Catharina Lyre.<br />

Johann Hermann Wessel Gast s. Meese, 29.5.1849, Catharina Adelheid Meese.<br />

Die Eheleute Johann Hermann Middendorf und Anna Margaretha Schreiner, welche am<br />

15.10.1812 zu Badbergen getraut wurden, haben viele Jahre lang als Heuerleute auf dem<br />

Hofe gewohnt.<br />

Mencke.<br />

Es bedarf mehr Weisheit, einen Rat zu befolgen als zu erteilen.<br />

Mencke in der Bauerschaft Langen des Kirchspiels Badbergen ist der Erbesqualität nach ein<br />

Halberbe gewesen, das in den Registern der Bauerschaft unter Nr.16. im 19. Jahrhundert<br />

geführt wurde. Im Verlaufe der Jahrhunderte ist es zu einer kleinen Landstelle<br />

herabgesunken. Sein patronymischer Name zeigt, dass es zu der ältesten Siedlung zählt.<br />

17.3.1398 vor dem Knappen Kord von der Twizle, Richter zu Quakenbrück, verkaufen<br />

Wenete ton Molenkampe, seine Frau Taleke und ihre Kinder Hanneke, Heinnen, Wernete,<br />

Henneke, Fenneke, Enneke und Hilleke an Herman Tydinck und dessen Frau Lubben für 4<br />

Mark die 2 Stücke Land, die vor Herman Tydinchs valde (Hof) gelegen sind und 3 Scheffel<br />

Gerstensaat enthalten.<br />

Zeugen; Johann de Meier zu Devere, Hermann to Mersch, Diedrich Brone, Gereke<br />

Bredekamp, Ludeke to Menkenhues, Friedrich Kuest, Reyneke Symerinch und Herman tor<br />

Wederyden.<br />

Bem.; Tydinch : Iding.<br />

Urkunde Nr.137 St.A.O.<br />

25.4.1488 vor dem Richter Hinrich Borger zu Quakenbrück, verkaufen Hemcke<br />

Schulenborch, seine Frau Geseke und der Sohn Johann wiederkäuflich eine jährliche Rente<br />

von 18 Schill., de erste Rente, aus ihrem Erbe in der Bauerschaft Grothe Kirchspiel<br />

Badbergen, für 20 Mark dem Pfarrer Johann Nutte zu Quakenbrück und den Vikaren<br />

daselbst.<br />

Bürgen; Kort Mencke und Ludeke tor Veslage.<br />

Zeugen; Bernd von Meppen, Dietrich Rotberdes, Hemke de Grote und Johannes von<br />

Hamelen, Notar.<br />

Urkunde Nr.279. St.A.O.<br />

1490 in diesem Viehschatzregister kommt Mencke nicht vor.<br />

1512 Langhen, Arndt Menke 4 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

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1520 (ohne nähere Datum) vor Johann Morinck, Richter zu Quakenbrück und Badbergen,<br />

verkaufen die gemeine Bauern und Markgenossen in Langen; Gerdt Volquardinck, Johann<br />

Tydinck, Arndt Mencke, Gerd Kusth, die Syckmannsche, Kersten to Vagedinck, Hermann<br />

Heyge, Hermann Bredekamp, Johann Rovekamp, Brun Brone, Luebbecke Brunynck, Kersten<br />

to Harsinck, Johann Symermann und Tebbeke Boige an Berndt upn Ohrde, Senior des<br />

Kapitels der Kerken sunte Sylvester in Quakenbrück, den Platz und Raum zu beiden des<br />

Hauses und Erves ton Brunswynckell in Langen.<br />

Zeugen; Luebbecke Elffers, Vogd in Badbergen, Johanning Meyer, Wycheanns ton Morhues<br />

und Helmerick tor Schueren.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1532 Langhen, dt. 2 Marck Arnt Mencke, Anna uxor 2 Marck 8 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

1553/54 Bauerschaft Langen, Gerdt Schulenborch, Johan Mollenkamp, Herman Polle und<br />

Arndt Mencke.<br />

Rep.123c. Nr.29. St.A.O.<br />

1556 vor Dyderich tor Mollen, Richter des Bischofs von Münster und Osnabrück, für<br />

Quakenbrück und Badbergen, erscheinen; Henrick Syckeman, Johan Wesselman, Tepe<br />

Rovessings, Luebbert Bueninck, Brun Corbecke, Henrich to Vagedinck, Roleff Klatte, Johan<br />

Biekamp, Johan Mencke, Johan Kuist, Johan to Idinck, Berndt Volquardt, Zwaneke to<br />

Hersinck, Luedeke to Wernsynck, Johan Boje, Gottschalck Heye, Herman Symerinck und<br />

Tebbe tor Stege, Markgenote de Burschop to Langen in den Kesrpell Batbergen, und<br />

verkaufen dem Johan Bursewynchell und seiner echten Husfrau einen lynen orth vor dem<br />

Langer Mersche by Burswynkeles ... belegen ... vor eine genugsame summe Gulden.<br />

Anno Domini Millesimo Quingentesimo quinquagesimo sext die ... Gregorii papa.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1582 wird Arndt Menke als Markgenosse der Bauerschaft Langen erwähnt.<br />

Urkunde auf Vageding in Langen.<br />

Zu bemerken ist hier, dass in der Bauerrichterliste aus der Wende vom 17. Jahrhundert zum<br />

18. Jahrhundert kein Menke mehr geführt wird.<br />

St.A.O. Abschn.107. Nr.29. Pag.152 ff.<br />

17.11.1584 erwarb Arendt Mencke seine und die Freiheit seines Erbes von den<br />

Erbnachfolgern des Arndt von der Borch vor dem Stadtgericht in Osnabrück.<br />

"Herr Arnoldt Grave, Doctor juris, Rudolff von Lengercke nomine uxoris Marien, Joest,<br />

Catharina und Johan Grave, zeligen Everdt Grave und Benignen uxoris kindere lavet, vor de<br />

moder und brodere von der Borch, Everdt und Cordt, Gosswin Eifeler, nomine Annen.<br />

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Item Hermannus Mordien (Morrien) pro Anna uxore puerpera, und Johan Luirman vor<br />

Kunegolt, oick Reginen und Annen von der Borch liberorum Vormundere Gosswin Eifeler<br />

und Henrich Haverkamp, ferner Joest Suthe, nomine uxoris Catharinen und Johannes<br />

Neteler mit von wegen erer zeligen Schwester Benignen von Wilhelm Hollenbergh gebarner<br />

kindere, oick Joist Grave alss vormundere, und sonderlich lavet Johannes vor desulvigen und<br />

syner anderen zeligen Schwester Annen nhagelaten Eheman Herman Rolves, und lestlich<br />

Simon Gerwins gt. Hoffmeister mit von wegen Annen und Agneten sororum vor sich und vor<br />

alle erven laten frigh Arendt Mencken".<br />

Bemerkung; Everhard Graven Frau war Benigna von der Borch und seine Söhne Everdt und<br />

Cordt waren zur Zeit des Protocolles wohl noch minderjährig.<br />

Quelle; Westf. Gesellsch. für Genealogie und Fam. Forschung Band 27-29, 1969-1971 S.104.<br />

1589 Langenn, Arnd Mencke 2 D. 5 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

29.3.1591 wurde Arend Menke aus Langen in der Schlacht am Gehn von den Spaniern<br />

erschlagen.<br />

1591 die Größe der Zehntpflichtigen Ländereien des untergegangenen Polerbes in Langen<br />

werden in einem Verzeichnis mit 14 Maltersaat angegeben. Diese Ländereien besassen<br />

damals Iding, Volquard, Kuest, Heinrich Thoele, Arnd Menke und Stegeman. Der Zehnte war<br />

an Herman von Dincklage zu zahlen, der ihn von Jürgen Eynhuse am Michaelstage erblich an<br />

sich gebracht hatte. Zur Zeit der Ablösung des Langer Polzehnten in der 1e Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts besass Menke sive Gehrke nur 29 Quadratruten 99 Quadratfuss und 10<br />

Quadratzoll zehntpflichtige Ländereien, wofür er eine Ablösungssummen von 7 Rth. 58<br />

Grote zahlte.<br />

Dühne II. S.37. und 177.<br />

1594 die Menckesche zu Langen verachteten gebotts 1 Thl., dieselbe wegen ihres Sohnes<br />

Hermans Bluttruns 2 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1595/96 Johan Mencke wegen gewaltt 8 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1595/96 Johan Mencke verachteten Gebotts 1 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 de Langer Baurschup Karspell Battbergen, Arendt Mencke 3 Ortt Schornstein- und<br />

Feuerstellenschatz. 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und Feuerstellenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

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1601 Bauerschaft Langen, Mencke 2 Schill. Herbstschatz.<br />

Rep.123. Nr.C.145. St.A.O.<br />

29.12.1608 vor dem Richter Diedrich Leuning verkauft Johan Menke dem Arend Thoele das<br />

Leibzuchtshaus und den Garten, so weit derselbe abgepfaehlt, bis an die Gruft vorn am<br />

Fahlde, mit allem Eichenholze und Potten, so auf dem Hillenbrinke und neben dem Hause<br />

an der Nordseite stehen. Ferner verkauft er demselben einen Acker, welcher "6 Stab in die<br />

Breite" hat, und auf dem Halande zwischen Laurenz Warnefelds und des Verkäufers Lande<br />

belegen, mit dem dazu gehörenden freien erbmeswegk zum Tiebhauen auff so folgentz den<br />

gruinen Wegk, hinaus".<br />

Dühne II. S.176.<br />

Obengenannte verkaufte Leibzucht besass 1655 Gerd Thole. Erläuterung; 1 Stab: 4 Fuss 6<br />

1/8 Zoll Rheinländisch.<br />

1609 hat Johan Menke dem Wernsing zu Langen ein Grundstück, Menken Hagen genannt,<br />

welches 10 Scheffel und 1 Fuder Heuwachs gross, versetzt, das Colon Wernsing 1781 noch<br />

Besitzt. So berichtet der Vogt Ledder zu Badbergen am 20.8.1781.<br />

Dühne II. S.176.<br />

8.3.1610 Johan Menke verkauft dem Herman Burlage zu Talge eine Wischplacke in seinem<br />

alten Zuschlage. Die Kaufsumme ist in der Urkunde nicht angegeben.<br />

Dühne II. S.176.<br />

1612 Coram Judice Leuningk.<br />

Johan Mencke in Langen pro se, uxore, liberis et haeredibus bekennt, dass er für 3 Jahre<br />

nacheinander uf Oistern Johan Notbecken, Vogten zu Batbergen, uxori, liberis et haeredibus<br />

seine Brede ufm Oisterfelde, zwischen seinem und Otto Tholen Lande belegen, versetzt und<br />

eingethan habe für 50 Rth., für die Zinsen.<br />

Rep.958. Nr.1. Quak. S.5. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

17.3.1613 Coram Judice Leuningk.<br />

Johan Mencke und Lücke, Eheleute in Langen, erscheinen mit ihren Kindern Arent und Johan<br />

und cauiren für die abwesenden Kinder Wibbeke, Anneke, Greteke und Marieken und<br />

verkaufen Henrich Kuist und Catharina uxori, liberis et haeredibus einen Acker, 6 stauen<br />

breit, auf dem Langer Esch für empfangene genugsame Kaufsumme.<br />

Rep.958. Nr.1. Quak. S.19. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

11.1.1614 Coram Judice Leuningk.<br />

Johan Mencke in Langen erklärt für sich, Ehefrau Lücke, Kinder und Erben, dass er dem<br />

Johan Wernsingk, Annen uxori, liberis et haeredibus 50 Rth. schuldig geworden ist, und zum<br />

Pfande setze 1 Stück Land uffn Langer Esche.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 84 / 293


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Rep.958. Nr.1. Quak. S.47. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

11.3.1615 Coram Judice Leuningk in Quakenbrück.<br />

Erschien Johan Mencke in Langen und Ehefrau Lücke mit den Kindern Arent, Johan und<br />

Lücke, cauiren für die minderjährigen und abwesenden Kindern, Annecken, Greteken und<br />

verkaufen Johan Koenig, dem Jungen, und Frau Toeben, Kindern und Erben, ihr Land uffm<br />

Oisterfelde mit der zugehörigen feltfalts (Feld<strong>for</strong>t) Stätte und Woesten wendung biss auff<br />

den Graben zwischen Otto Toelen und Johan Brhomssewinckelss Lande belegen, frei von<br />

Zinsen und Ansprache, doch dem Kloster zum Borssel die Zehende Garbe zustehend, für<br />

erhaltene genugsame Summe.<br />

Rep.958. Nr.1. Quak. S.80. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

12.5.1615 Coram me.<br />

Johan Mencke zu Langen, pro se, Lücke uxore, liberis et haeredibus bekennt, den Eheleuten<br />

Johan Schone und Frau Hillen, Kindern und Erben 10 Rth. schuldig zu sein, und setzt sein<br />

halbes Haus, das "Beyhauss" geheissen zum Pfande, für den Zins zu bewohnen.<br />

Rep.958. Nr.1. Quak. S.93. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

7.9.1616 Coram Judice Leuningk.<br />

Kommen Johan Mencke und Lücke, Eheleute, zu Langen, und die Kinder Wuebbeken,<br />

Anneken und Greteken und verkaufen erblich Henrich Kuiss und Catharina, Eheleuten zu<br />

Langen, und deren Erben 1 Stück Landes uff Langer Esche zwischen Johan Koning oder<br />

Kuistes und Johan Harssings Lande belegen uffn grünen Weghe schiessent, unversetzt,<br />

unverpfandet aber mit der Zehenden Garbe beschwert, die aber von Menckes Lande<br />

gegeben werden soll.<br />

Rep.958. Nr.1. Quak. S.131. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

7.9.1616 Johan Mencke und Frau Lücke erklären, dass im Fall, dass Henrich Kuist nach<br />

Verlauff der 6 Jahre das gekauffte Land uff Langer Esche nicht behalten wolle, sie Mencken<br />

allein es zurücknehmen, dass Geld von 86 Rth. und 2 Thl. und 1 Schill. für Siegel erstatten<br />

wollen.<br />

Testes; Wessel Roessingk und Johan von Wente.<br />

Rep.958. Nr.1. Quak. S.131. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

12.10.1616 Coram me Notario.<br />

Henrich Kuist in Langen pro se, Catharina uxore, liberis et haeredibus bekennt, von Johan<br />

Mencke und Lücke, Eheleuten in Langen, 1 Stück Land ufm Langer Esche für 86 Mark<br />

gekaufft zu haben, an dem der Verkäufer das Vorkaufsrecht hat. Johan Mencke hat das Land<br />

von Herman Busch gekauft und darauf einen alten von Herman Kuist hiebevor<br />

aussgegebenen Brief cum cessione empfangen, selbigen aber Henrich Kuist neben einen von<br />

Dietrich Leuningk, Richter, anno 7.9.1616 uff selbige Ländereien empfangen. Henrich Kuist<br />

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lobt, beide Brieffe Mencke zu übergeben, falls das Land von Mencke wieder eingelöst<br />

werden sollte.<br />

Rep.958. Nr.1. Quak. S.135. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1628/29 Bauerschaft Langen, Halbe-Erbe, Johan Mencke 1 Rth., uxor 10 Schill. 6 Pf., Halb<br />

famulus 3 Schill., Leibzuchter 10 Schill. 6 Pf., uxor 5 Schill. 3 Pf., Huesselte Man cum uxore 6<br />

Schill., Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.123. C.205. Personensch. Reg. St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Langen, Halbe-Erbe, Arendt Meneke Unvermuegen 2 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

Bemerkung; Dühne sagt das Erbe war vacant.<br />

Dühne II. S.176.<br />

1.5.1640 an Eides statt werden altgesessene Leute des Kirchspiels in einem Verhör über<br />

Gebühren für Kirchliche Handlungen befragt; Johan zu Elting, Johan Klatten, Johan Palman,<br />

Heinrich Einhauss, Wilhelm Schirings, Johan Buddeke, Johan Mencke jetziger Volquardingk<br />

(Johan Mencke geb. Volquardingk), Andreas Brorman, Gerdt Hoffman, Tebbe Middendorf,<br />

Johan Bredekamp, Heinrich Vogeding, Johan Thoman, Jürgen Greve und Lampe Gronloe.<br />

Provisoren waren; Menke Meyer zu Bergfeld, Wilhelm Volquardingk, Matthias Wehlburg<br />

und Arend de Wenthe.<br />

Dühne I. S.138.<br />

29.12.1640 Coram Judice Leuningk.<br />

Erscheint Johan Volckerdingk zu Langen und bekennt für sich, Hille uxore, liberis et<br />

haeredibus, dem Johan Lienesch und Marieken Meiers zu Bergfelde, deren Kindern und<br />

Erben 32 Rth. schuldig zu sein, die jährlich uf Michaelis mit 2 Rth., bei halbjährriger Löse<br />

beiderseits, zu verzinsen sind. Er setzt zum Pfande seine zu Langen belegene gantze<br />

Mencken wonung mit allem Zubehör, in specie eine Brede Landes von 3 Scheffelsaat vor<br />

Sicking im Esche, zwischen Idings und Brokamps Ländereyen belegen.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.88. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

11.11.1643, Donnerstag, nachmittags um zwey Schlagen, coram me erschien Hille<br />

Paalschroeder, Johan Volquerts genannt Mencken zu Langen Ehehaussfrauwen mit<br />

erwählten Vormund Johan Meier zu Batbergen und erklärt, sie übergebe alle Ihre Habe und<br />

Gut, Donatricis Bette, Kessel, Potte, Linnen, Flachs, Kisten, Schaeppe ihrem Sohne Jorrien,<br />

aber ihres Sohnes Johansen Meier zu Talge Tochter Hille alle ihre zum Leibe gehörigen<br />

Kleider und mehr nicht. Alles übrige soll der Sohn Jorrien allein geniessen.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.213. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

11.11.1643, Donnerstag, nachmittags um zwey Schlagen, tempore et iisdem testibus<br />

erschienen Johan Volquerdinck sonst Mencke geheissen und Hille, Eheleute zu Langen, und<br />

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zeigten an; Sie haben 2 Söhne, benantlich Johan und Jorrien und mehr nicht. Johan ietzo<br />

ufm Meierhofe zu Talge und im vollem Leibeigenthum des Cloesters Bersenbrück, er kann<br />

also nicht den Besitz in Langen erben. Sie wollen daher ihren Menckenkotten, alles Hab und<br />

Gut, praesentia et futura, Jorrien vererben. Falls er aber unverheiratet bleiben sollte, soll<br />

alles an Johans Kinder fallen.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.214. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

11.11.1643 Johan Meier zu Talge bekennt für sich und Trine uxore, liberis et haeredibus, von<br />

seinen Eltern Johan Volquerdingk sonst Mencke zu Langen und Hille, Eheleute uff seine<br />

Ihme zur Absteuer versprochenes heurats guet und zugesagte Gelder dreyhundert und<br />

sechsig Rth. und sechs pfennige empfangen zu haben, quitirte dieselben desswegen mit<br />

Bedanckung guter betzalung, lobte quittung warschafft, ohne gefehrde.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.214. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1645 Halberbe Menke seit 12 Jahren vacant.<br />

Hist. Ver. V.585. St.A.O. und Berner S.133.<br />

Bemerkung; Obige Nachricht klingt befremdend, haben doch die Eheleute Johan Volkert s.<br />

Mencke und Hille Palschroeder die Hofstätte bewohnt, sie verpfändet und 1643 sogar an<br />

den Sohn Jürgen vererbt. Siehe die vorhergehenden Nachrichten.<br />

1651 Langen, Johan Mencke et uxor.<br />

Rep.100. Abschn.188. Einwohnernachweis St.A.O.<br />

1651 Langen, Mencken Leibzucht, Gerdt Tholle et uxor. Es handelt sich hier um die 1608<br />

verkaufte Leibzucht, die seit dem verkauf ein selbständiger Betrieb ist.<br />

Rep.100. Abschn.188. Einwohnernachweis St.A.O.<br />

1655 Langen Halbe-Erbe, Arndts Mencke; 1 Pferd, 1 Fohlen, 2 Kühe, 2 Schweine. Kleine<br />

Haus; 2 Kühe, 1 Rind.<br />

1655 Gerd Thole in Menckens Leibzucht; 2 Kühe, 1 Rind.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1656 Johan Wernsing, Besitzer der Vormals vom praedio abgesonderten halberbigen Idings<br />

Leibzucht in Langen, besitzet ein dergleichen Grundstück, fast von nämlicher Größe (wie<br />

Menken Hagen), welches Johan Wernsings Vorfahren vermöge producirten gerichtlichen<br />

Kaufbrief im Jahre 1656 erstanden.<br />

Dühne II. S.176.<br />

27.4.1657 Joannis Jütting zu Batbergen obligatio super centum Thl. imp. sortis capitalis et<br />

annua pension 6 Thl. in termino Philippi et Jacobi (gestrichen: Pentecostes) hypotheca Bona<br />

eius allodiala in Batbergen, fideiussores Johan Mencke, Johan Bredekamp et Johan Meyer zu<br />

Talge. Ex donatione domini Wennemari Theodori ab Ascheberg canonici ecclesias s.Joannis,<br />

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unde pastor s. Joannis ex quinquaginta imp. annuam pensionem trium imp. et pauperes in<br />

Hakenhoff ex 25 imp. annuam pensionem 1½ imp. et pauperes in Monnickhaus ex 25 imp.<br />

annuam pensionem 1½ imp. singulis annis percipient ab anno 1660 inclusive.<br />

Osnabrück 11. Pfarrarchiv St.Johann St.A.O.<br />

NB. Nach obiger Urkunde vom 27.4.1657 hat Johan Jütting zu Badbergen einen Schuldschein<br />

über 100 Rth., die mit 6 Procent zu verzinsen sind, ausgestellt; Johan Mencke, Johan<br />

Bredekamp und Johan Meyer zu Talge haben die Bürgschaft übernommen.<br />

1661 Halberbe, Viehschatz, Arndts Mencke 1 Rth. 19 Schill. 3 Pf. Klein Haus 1 Rth. 6 Pf.<br />

Leibzucht (sicher Tholle/Thole) 18 Schill.<br />

Dieser Viehschatz wurde im Jahre viermal erhoben.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1666 Halberbe Arendt Mencke 2 Endter, 1 Kuh. Leibzucht (sicher Thole) 2 Kühe. Klein Haus 1<br />

Kuh.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.60. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Langen, Halbe Erben, Mencke 1 Haubtfeuerstette, Leibzucht 1<br />

Nebenfeuerstette, Klein Haus 1 Nebenfeuerstette.<br />

Freylandt nach Scheffelsaat so zur Heuer thut etwa;<br />

1 Rth., ¾ Rth., ½ Rth., ¼ Rth.<br />

----- ----- ----- -----<br />

4 4 - -<br />

Garten Land nach Scheffelsaat; 2.<br />

Leibzucht; Garten Landt nach Scheffelsaat; ¾<br />

Klein Haus; ......<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.79. Konskriptionsregister 1667 St.A.O.<br />

1668 Bauerschaft Langen, Halbe Erbe, Arndt Mencke 10 Schill. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbsch. Rev. Reg. vom 24.2.1668 St.A.O.<br />

1670 Langen, Halbe Erbe, Arndt Mencke 2 Rth. Rauchschatz, Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz,<br />

Klein Haus 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

20.3.1670 Joannis Jütting zu Battberg obligatio super 300 Rth. sortis capitalis et annua<br />

Pensione 18 Rth. hypotheca Jüttings Erbe et omnia mobilia fideiussores; Johan Mencke,<br />

Johan Bredenkamp von Langen und Johan Meyer zu Talge.<br />

Osnabrück 11. Pfarrarchiv St. Johann S.55. St.A.O.<br />

1702 berichtet der Badberger Vogt Schmidt; Arnd Mencke ist frei und vor 12. Jahren von<br />

den Provisoren der Kirche zu Battbergen aus der Eusserunge angenommen, aber mit keinem<br />

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Wehrfester besetzt worden, dass also das Erbhaus ganz verfallen, wobei noch ein Kleinhaus,<br />

so von armen Leuten bewohnt wird, es sind noch 3 Scheffelsaat zehntbares Eschland und<br />

1½ Scheffel Gartenland vorhanden, die übrigen Länder sind schon längst davon verkauft,<br />

thut monatlich an Schatz vollen Anschlag 7 Schill. 3 Pf. so von den Provisoren bezahlt wird.<br />

Dühne II. S.37. und 176.<br />

Bemerkung; der alte Name Arend Menke ist ein ganzes Jahrhundert in den Registern<br />

weitergeschleppt worden, obgleich neue Besitzer mit anderen Namen aufzogen.<br />

1722 Erbkötter Johan Menke gab; Monatschatz 7¼ Schill., Rauchschatz jedesmal ½ Rth.,<br />

Herbstschatz 3 Schill. 9 Pf. und an die Geistlichkeit 3 Scheff. Hafer und 20 Garben.<br />

1722 Größe der Stätte; 10 Scheffel und 8 Bechersaat.<br />

Dühne II. S.177.<br />

1778 wird im Nachweis der Rundefuhrpflichtigen berichtet; das die Halberben Koenig und<br />

Menke von geringer Beschaffenheit sind, keine Pferde halten, noch halten können und ihre<br />

Kirchspiels- und Bauerschaftslasten nur als Markkötter tragen, mithin keine Rund-<br />

Spanndiensten praestiren.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271/272. St.A.O.<br />

1780 Größe des Colonats; 11¾ Scheffel Ackerland.<br />

Dühne II. S.177.<br />

19.5.1780 Koenig und Mencke sind zwar unter Halberben aufgeführt, jedoch wegen ihrer<br />

Geringheit nur als Markkötter die Last tragen, auch dermalen keine Pferde halten, noch<br />

halten können. So berichtet der Vogt a. Ledder in Badbergen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271. I. St.A.O.<br />

1781 war Dirk Brunnert Besitzer von Menken Stätte. Derselbe bezahlte davon die<br />

Kirchspiels- und Bauerschaftslasten nur als ein Erbkötter und war daher nur als solcher in<br />

der Mark berechtigt. Er hat aber die Stätte nicht bewohnt.<br />

1784-1790 auf der Flurkarte der Langer Mark heisst es; Halberbe Mencke.<br />

Du Plat, Landesvermessung 1784-1790.<br />

1803 gehörten zu der Stätte Mencke 11¾ Scheffel Ackerland.<br />

Dühne II. S.177.<br />

18.10.1825 haben Johann Kesse und Maria Adelheid Schakaven geheiratet. Dem<br />

Kirchenbuche nach haben diese Heuerleute auf Mencken bis 1834 gewohnt. Beide Eheleute<br />

sind 1835 auf der Neubauerei in Langen Nr.53 gestorben, auf der auch die Eltern von Johann<br />

Kesse starben. Diese Neubauerei ist aber bei Dühne nicht erwähnt.<br />

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2.12.1848 sind Kotter Jürgen Diedrich Gehrke nach der Stätte Gerke Menke vel Brundert<br />

und Anna Catharina Maria Veilcker getraut. Künftiger Wohnort Langen 16.<br />

T.H.S. St.Georg Badbergen.<br />

1865 Colon und Dreschler Gehrke zahlt jährich 5 Rth. 2 4/5 Gr. Grundsteuer.<br />

1873 in der neuesten Häuserliste heisst es; die Stätte Menke wird gewöhnlich Gehrke<br />

genannt.<br />

Dühne II. S.177.<br />

Mengert - Feld<strong>for</strong>th.<br />

Lücke Mengert sive Feld<strong>for</strong>th vel Graeper.<br />

Die Hofstätte Luecke Mengert sive Feld<strong>for</strong>th vel Graeper ist nur klein und wurde in den<br />

Registern des 19. Jahrhunderts als ain Markkotten unter Nr.24. der Bauerschaft Wulften des<br />

Kirchspiels Badbergen geführt. Warum der Markkotten auch Graeper genannt wird, ist nicht<br />

klar. Wahrscheinlich hat eine Heuermannsfamilie Graeper längere Zeit diese Stätte bewohnt<br />

und ihr den Namen Graeper aufgedrückt, denn 1752 wird ein Gerdt Graeper, der in<br />

Feld<strong>for</strong>ths Schueren wohnt genannt.<br />

1512 Gerdt Mengert (ein Kopfsteuerbetrag ist nicht genannt)<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

1534, dt. 4 Schill. Gert Mengert 2 Marck 7 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

1599 Luke Mengert ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1624 der Gast, Johan Vennehagen, Mollenkamp, Kuren, Gerdt Mengert, Gerdt Brandt, Gerdt<br />

Otteman, Herman zu Deveren, Haverkamp, die Krogersche jeder ½ Hornschatz gl.<br />

Dienstgelt. Gosslich Jeleman ist Dincklagen zu Quakenbruegk uebergelassen, anstaedt des<br />

Muehlenplatzes, giebt kein Dienstgelt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1589 Wulfften, Jo Meingert (Mengert) 1 D. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1628 Wulfften Markkotten Berndt Mengert 6 Schill., uxor 4 Schill. Terminus primus der<br />

Erhebung 1629.<br />

Rep.355. C.205. Personensch. Reg. 1628-1629 St.A.O.<br />

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1667 Wulfften Marckotten Luecke Mengerts 1 Haubtfeuerstette. Freylandt nach<br />

Scheffelsaat so zu Hewr thuet; ¾ Thl. Gartenland 1½ Scheffel.<br />

-----<br />

6<br />

Beschreibung des Kirchspiels Badbergen 1667 St.A.O.<br />

1784-1790 auf der Flurkarte der Wulfter Mark heisst es; Markkötter Luecke Mengers.<br />

Landesvermessung Du Plat 1784-1790.<br />

1625 Johan Mengert, ein Leibdiener.<br />

Nachweis der Leibdiener 1625 St.A.O.<br />

1631 Luecke Mengert gibt 1 Rth. 20 Schill. 6 Pf. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

1655 Wulfften Markkotten Luetke Mengert, 2 Pferde, 1 Endter, 3 Kühe, 2 Rinder, 4<br />

Schweine.<br />

Dep.3b. I. Publ. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1661 Lutke Mengert zahlt 3 Rth. 3 Pf. Viehschatz, welcher Betrag viermal im Jahr erhoben<br />

wird.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Lucke Mengerts zahlt 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1722 Luecke Mengert zum Feldtfohrt gibt; Monatschatz 15 Schill. 9 Pf., Rauchschatz 2 Rth.,<br />

Dienstgeld 2 Rth., Herbstschatz 4 Schill. 3 Pf., 1 Rauchhuhn und an die Geistlichkeit 3 Stück<br />

Garn.<br />

6.1.1686 schliessen Jürgen Sickman aus Langen, auf Gerdt Veltmans Kotten daselbst<br />

wohnend, Sohn des seligen Johan Sickman und der Catharinen Theeman, und Margaretha<br />

Mengert, Tochter des seligen Johan Mengert und der noch lebenden Berentjen im Wohlde,<br />

auf Mengerts Stelle in Wulften, eine Ehevertrag. Als künftiger Colon auf Mengerts Stelle ist<br />

Jürgen Mengert genannt.<br />

22.11.1703 erscheinen Tepe Wesselman aus Siemermans neuem Hause in Langen und<br />

Jürgen Mengert aus Wulften als nächste Blutsverwandte und Vormünder des<br />

minderjährigen Johan Sickman, Sohn des seligen Jürgen Sickman und der seligen<br />

Margarethe Mengert, und verkaufen den Sickman-Deverlage oder Veltman-Dammschneider<br />

Kotten für 604 Rth. an Trincke Sickman, Witwe des Johan Vehslage, deren Schwiegersohn<br />

Johan Buddeke ist.<br />

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Dieser Jürgen Mengert hat am 4.10.1696 Trinke Landwehr geheiratet und scheint den<br />

Markkotten Mengert-Feld<strong>for</strong>th verkauft zu haben.<br />

6.1.1686 Jürgen Sickman, Bräutigam, einerseits, weiland Johan Sickman und Catharinen<br />

Theemans ehelicher Sohn, und Margarethe Mengerts, weiland Johan Mengerts und<br />

Berentgen im Wohlde itz gegenwärtiger ehelicher Tochter als vertrauweter Gespons,<br />

machen eine Eheberedung. Jürgen Mengert, Bruder Braut und zukünftiger Anerbe der Stelle<br />

Mengert, auch die Schwestern Margarethens versprechen einen Brautschatz; 100 Rth., ein<br />

Ehrenkleid, eine Kuh, ein Schmalrind, ein zugemachtes Bette und eine Kiste.<br />

Zeugen; Albert Botterup als Nachbar und Johan Scheveman, mein Diener.<br />

Notar; Caspar Hembsteden.<br />

Urkunde auf Budke-Volkert in Langen.<br />

27.1.1687 ist Johan Mengert genannt Bungen in Badbergen Pate bei der Taufe eines Kindes<br />

der Eheleute Sebastian Voigt und Geske Koke.<br />

1692 reichen die durch Unwetter und Hochwasser geschädigten Badberger Bauern ein<br />

Gesuch um Steuerlass ein. Unter dessen ist auch Colon Luecke Mengerts in Wulften. Die<br />

Überprüfung seiner Angaben ergab folgenden Bericht; Luecke Mengerts ahn Korn 6<br />

Scheffelsaat und Heugewax 1½ Fuder.<br />

Rep.150. Amt Fürst. Nr.13. Remission an Schatz St.A.O.<br />

Veldt<strong>for</strong>t hat 1719, 1720, 1721 et 1722 geldt geben, dienet in diesem 1723 ten Jahr.<br />

Rep.150. Amt Fürst. Nr.116b. St.A.O.<br />

22.11.1703 Tepe Wesselman in Siemermans neuem Hause in Langen und Jürgen Mengert<br />

aus Wulften als nächste Blutsverwandte und Vormünder des seligen Jürgen Sickmans und<br />

der Margaretha geb. Mengerts einzigen nachgelassenen Sohnes Johan Sickman, verkaufen<br />

der vielen Schulden wegen, den Kotten Gerdt Veltman in Langen ausser eines Stückes<br />

Landes im Osterfeld, von dem der Herr von Dincklage die Pension bezieht, für 604 Rth. an<br />

die tugendsame Trinke Sickman, Witwe des Johan Vehslagen, und deren Schwiegersohn<br />

Johan Buddeke, der so<strong>for</strong>t 200 Rth. zahlt. Witwe Trincke Vehslage, geb. Sickman, verspricht<br />

für Kleidung, Essen und Trinken des verwaisten Knaben, ihren Neffen, zu sorgen.<br />

Zeugen; Jürgen Boesske und Dirich Ovelgünne.<br />

Notar; Johan Hinrich Hembstede.<br />

Urkunde auf Budke-Volkert in Langen.<br />

6.4.1752 tritt Gerdt Graeper, Wohnhaft in Feld<strong>for</strong>ths Schueren zu Wulften, bei Johann<br />

Wilhelm Hilge jetzt Schonne in Lechterke als Zeuge auf, als dieser seine Leibzucht abbrechen<br />

und an einer anderen Stelle wieder errichten will.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osn. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

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1787 heisst es Gast, Venhage, Hasekamp, Velt<strong>for</strong>t und Ottmann spannen bei den<br />

Rundefuhren zusammen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271/272. St.A.O.<br />

1803 wird als Eigentümer von Luecke Mengert oder Feld<strong>for</strong>th, Colon Lampe Ottmann in<br />

Wehdel genannt. Garten und Ackergründen 1 Malter 1½ Scheffel und Wiesen 3 Scheffel.<br />

1818 gehörten nach einer Vermessung durch den Geometer Hermann Georg Messmann zu<br />

der Stätte; Haus- und Hofstellen 40 Quadrat-Ruten, Garten- und Ackerland 1 Malter 4<br />

Scheffel 27 Quadrat-Ruten, Wiesen- und Weidegrund 9 Scheffel 37 Quadrat-Ruten und<br />

unpflugbares Land 1 Scheffel 36 Quadrat-Ruten. Insgesamt 2 Malter 3 Scheffel 36 Quadrat-<br />

Ruten.<br />

1873 ist Schlachter Telkamp Eigentümer des Markkottens.<br />

Als Eigentümer und als Heuerleute sind anzusehen;<br />

Berend Feldtvordt, 24.9.1676, Hille Roebe.<br />

Otto Wulfert s. Feld<strong>for</strong>th, 27.10.1679, Hille Roebe, Witwe Berend Feld<strong>for</strong>th.<br />

Herman Wulfert s. Feld<strong>for</strong>th, 26.5.1707, Trina Klatte.<br />

Hermann Feld<strong>for</strong>th, ┼ 1786 auf Bubers Orde als Witwer und Mitglied der Hode des<br />

Hochadel. Hauses Schulenburg, 17.5.1736, Anna Hackmann s. Ottmann.<br />

Lampe Ottmann, Col. in Wehdel, 1.8.1765, Catharina Feld<strong>for</strong>th, Erbtochter.<br />

Hermann Ottmann, Col. in Wehdel, 20.12.1810, Catharina Maria Beucke.<br />

Lampe Ottmann, Col. in Wehdel, 3.11.1815, Catharina Maria Beucke, Witwe seines<br />

Bruders Hermann Ottmann.<br />

Heuerleute;<br />

Johann Hermann Telkamp, vorher in Gast's Heuer, ┼ 1852 Wulften 24., 31.8.1811,<br />

Catharina Maria Messmann, ┼ 1849 Wulften 24.<br />

Hermann Diedrich Telkamp, 5.12.1850, Catharina Margaretha Schnetlage.<br />

Eigentümer;<br />

1873 Schlachter Telkamp.<br />

Erbe Mengert.<br />

In dem schönen <strong>Artland</strong> des Osnabrücker Nordlandes, dicht an das Ufer der Hase gebettet,<br />

liegt die Bauerschaft Wulften in einer Flächenausdehnung von 586 ha. In alten Urkunden<br />

begegnet uns die Bauerschaft als Wlueten, Wulfeten, Wulfethe u.s.w. Wulften bedeutet<br />

Wolfsheide.<br />

1250 wird Liefhart de Ulefthen als tecklenburgischer Lehnsmann genannt. In der<br />

bischöflichen Ministerialitaet und der Quakenbrücker Burgmannschaft erscheinen von 1287<br />

- 1524 die Ritter von Wulften, welche dieser Bauerschaft entstammen und auf dem Hofe<br />

Wohninger jetzt Berner ihren Sitz hatten. Der Hof Wohninger wurde aber schon 1413 von<br />

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einem aufsitzenden Bauern bewirtschaftet, denn in diesem Jahre war Engelke tor Woninge<br />

Kirchenrat der Kirche St. Georg zu Badbergen.<br />

Die Anfänge dieser Bauerschaft sind in altsächsischer Zeit, also vor 800, zi suchen. Die<br />

ältesten Höfe dieser Bauerschaft sind die 9 Vollerben; Gervesmann, Helmert, Mengert,<br />

Saenke, Wohnunger, Roessmann, Meessmann, Lindemann und Grahlmann gefolgt von dem<br />

Halberbe Havighorst.<br />

Mengert war nach Hausgenossenrecht dem Landesherrn eigenbehörig und als Hausgenosse<br />

dem Meyer zu Bergfeld unterstellt. Er war also unfrei, hatte Auffahrt, Sterbefall und<br />

Freibriefe zu dingen. Ohne Consens konnte er die Stätte nicht mit Schulden belasten, er<br />

konnte nicht einmal diese verlassen. Er war Eigentum seines Herrn, dessen Gut er<br />

verwaltete.<br />

Der patronymische Name Mengert ist eine Ableitung von Meginhardt, das Kraft oder Stärke<br />

bedeutet.<br />

An Pacht gab Mengert jährlich 12 Scheffel Roggen, 8 Scheffel Hundehafer, 1 fettes Schwein,<br />

2 Hühner, 10 Dachschöfe und 9 Rth. für den wochentlichen Spanndienst mit 2 Pferden.<br />

NB. Ein Scheffel Roggen ist fast etwa 44 Pfund. Hundehafer wird der Hafer genannt, den der<br />

Pflichtige für die Ablösung des Haltens von Jagdhunden und des Aufziehens solcher des<br />

Landesherrn gab. Als fett galt ein Schwein, das 100 Pfund wog. Die Hofstelle Stichtweh in<br />

Wulften Nr.31. ist eine Erbpacht auf Mengerts Gründen.<br />

Zum Mengerts Hof gehört ein grosses rechtwinkeliges Akkerstück, mehrere ha gross,<br />

welches der Dodenkamp genannt wird. Ohne Zweifel ist das ein alter germanischer<br />

Begräbnisplatz. Dieser Mengertsche Dodenkamp liegt nicht mitten im Esch, er liegt an der<br />

Aussenseite, auf die Schulenburg zu und in der Nähe eines Baches. Nie findet amn eine<br />

germanische Kultstätte, wo der Quell oder das fliessende Wasser fehlt. Als Kaiser Karl, der<br />

Franke, die Sachsen unterworfen und die Herrschaft im Lande hatte, gebot er, die Toten bei<br />

der Kirche zu begraben. Zuwiderhandlungen kosteten den Kopf. In alten Zeiten wird der<br />

Dodenkamp mit Eichen umstanden gewesen sein. Vielleicht gehörte damals noch zum<br />

Dodenkamp ein Teil des heutigen Dorfes Badbergen. Da der Dodenkamp der Mengertschen<br />

Ackerflur am nächsten lag, wird ihn Mengert auch gewonnen haben.<br />

Die Eheleute Johann Hermann Mengert und Grethe Adelheid Klatte, die am 16.11.1758<br />

ihren Hochzeitlichen Ehrentag hielten, haben das Erbwohnhaus erbaut up hogen Weigen.<br />

Die hoge Weig trägt die hohe Aussenwand, was sonst bei der älteren Bauert die inneren<br />

Staender (up sien Weig) tun. Stolzer sehen die Erbwohnhäuser upn hogen Weig aus, es sind<br />

derer nur wenige im Kirchspiel Badbergen. Mengerts Scheune ist 1925 abgebrannt. Zwei<br />

Nächte darauf fiel das Erbhaus Meissing oder Meessmann der Brandstiftung zum Opfer. Das<br />

Mengertsche Erbhaus, noch strohgedeckt, blieb durch einsetzenden Regen erhalten. Die<br />

Front des Hauses ist dem Süden zu, daher ist der Giebelbalken stark verwittert.<br />

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1485 - 1528 waren Tepe Lynesch und Johan Mengert Vorsteher der Sunte Jacobs-<br />

Bruederschaft in Badbergen.<br />

Rep.5. St.A.O. und Pfarramt Badbergen Cl.III.D.7. 1528.<br />

1490 de Bursscopp to Wulffen.<br />

Johan Mengert 9 Pferde, 2 Ochsen, 9 Kühe, 6 Rinder, 32 Schweine.<br />

Lampe Rosman, 7 Pferde, 4 Ochsen, 7 Kühe, 10 Rinder, 47 Schweine.<br />

Johan Mengert hat den zweitgrößten Viebestand in der Bauerschaft, er wird nur von<br />

Rosman mit 2 Rindern und 15 Schweinen übertroffen.<br />

Viehsch. Reg. 1490. Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

16.10.1502 vor Johannes von Rede, Richter zu Quakenbrück und Badbergen, verkaufen<br />

wiederkäuflich Gerd uppen Orde und Frau Sweneke und ihre Kinder Wobbeke, Grete,<br />

Susterke und Katharina für 12 Mark dem Herrn Gerlig Horeysen eine jährliche Rente von 9<br />

Schill.<br />

1) aus ihren 2 Stücken Land Galchberge, zwischen Bernd Raderdes und Remberdes<br />

uppen Orde Ländereien.<br />

2) aus ihrer Breite Land, die auf dem Badberger Esche, zwischen dem Lande Wessels<br />

Woldeken und Arndt der Kinder des Kremers liegt.<br />

3) aus ihrere Breite Land, die auf der Badberger Esche, zwischen den Ländereien des<br />

Johannes von Melle und Thiemans.<br />

4) aus ihrem Acker auf der Hohnhorst, zwischen Ernst Thesings und Johannes Mengerds<br />

gelegen.<br />

Zeugen; Johan uppen Ohrde, Swytert der Meier zu Wehdel und Herman Schyrinck.<br />

Urkunde Nr.333. St.A.O.<br />

1512 in Wulfften, Johan Mengert de Junge 4 Schill. Kopfschatz. Olde Johan Mengert (kein<br />

Steuerbetrag genannt).<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1534 dt. marcam Wendel to Mengerinck 4 Marck 14 Schill.<br />

dt. marcam Lampe Mengert, Grete uxor (kein Betrag).<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

16.3.1541 vor dem Notar Bernhard Brinckman in Badbergen, hebt Diderich von Ekell,<br />

Sangmeister der Osnabrücker Domkirche, die Beschlagnahme über die Exuvien (den<br />

Nachlass) des in Badbergen verstorbenen Kaplans Gerd Belman auf und bekennt, das Kapitel<br />

zu Quakenbrück und die Kaplanei dieser Kirche bei ihren hergebrachten Recten (Rechten?)<br />

lassen zu wollen. Abgesandte des Quakenbrücker Kapitels in dieser Sache; Ledebur Polman<br />

und Andreas tor Horst.<br />

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Zeugen; Herman Schenckynck, Boldewin und Arnd von Knehem, Herman der Meyer zu<br />

Bergfelde, Herman Wynckman und Johan Mengert zu Wulften (templeres) Kirchenvorsteher<br />

zu Badbergen.<br />

1553/54 werden ohne nähere Angaben unter Wulfften genannt; Wessel Jeleman, Eylhart to<br />

Rosinck, de Gast, Johan Kure, Berndt Venhage, Helmert, Mengert, Gervesman und Sonneke.<br />

Rep.123C. Nr.29. St.A.O.<br />

1559/60 Mengert 2 Gulden Rentgeld.<br />

Gerdt Mengert in Wulfften Vordienst (Wagendienst).<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1578/79 Mengert Herbstschatz 4½ Schill., Lichtmessteuer 2½ Schill. 3 Pf.<br />

NB. der Herbstschatz wurde am 29. Sept. und die Lichtmessteuer am 2. Febr. eines jedes<br />

Jahres eingezogen.<br />

Rep.123C. Nr.75. St.A.O.<br />

1582 heisst es im Sachsenbuch; Herman Mengert ein ganss erve, von eigener Holzung Mast<br />

10 Schweine fett. An unfruchtbares Holz nichts, sundern houwett dass Jaress etwa ein halff<br />

Voder von den Wilgen. Hefft ein Koelgartten von 5 Scheffel linsaith.<br />

Msc. Nr.241. Sachsenbuch von 25.1.1582 St.A.O.<br />

1592/93 Henrich Menger gekaufften Raubpferdes 2 Thl. Strafe.<br />

NB. es ist unsicher, ob diese Nachricht den Hof betrifft.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.5. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1556 Mengert 2 Ggl. Rintgeld.<br />

Rep.123C. 33. S.8. St.A.O.<br />

1589 Wulfften, Mengert 2 D. 13 Schill. Viehschatz. Mengerts Liefftucht vacat. Jo Meingert<br />

(Mengert) 1 D. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.8. Nr.15. St.A.O.<br />

29.3.1591 wurde Luebke Mengert aus Wulften in der Schlacht in Gehn getötet.<br />

1599 Bursscop Wulfften, Mengert 1 Rth. Schornstein- und Feuerstellenschatz.<br />

1 Lieftucht ½ Rth. Schornstein- und Feuerstellenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1593 Mengert gibt ein paar Hühner. Mnegert gibt jährlich 1 vettes Schultschwein.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

1598 Henrich Mengers gestohlenen Havers (Hafer) 3 Thl.<br />

NB. es ist unsicher ob diese Nachricht den Hof betrifft.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.9. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 gab Mengert den Fruchtzehnten an Gut Mundelnburg in Bottorf.<br />

1600 Berndtt Mengert ussge<strong>for</strong>ter Plaggen in eine andere Mark 2 Thl. Strafe.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.10. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1601 Mengert 5½ Schill. Herbstschatz, 2 Schill. 9 Pf. Lichtmessen Schattinge.<br />

Rep.123. Nr.C.145. St.A.O.<br />

1602 die Mengersche gibt 2 Ggl. Rintgeltt.<br />

Rep.123. Nr.C.147. S.4. St.A.O.<br />

1602 Mengersche gibt 1 Ggl. Dienstgelt.<br />

Rep.123. Nr.C.147. S.8. St.A.O.<br />

1602 Bauerschaft Wulfften, Fussdienste, Gerdt Mengerdt ½ Hornschen G.<br />

Rep.123. Nr.C.147. S.10. St.A.O.<br />

1602 Mengert gibt 8 Scheffel Hunde Haber nach Fürstenauer Mass.<br />

Rep.123. Nr.C.148. S.16a. St.A.O.<br />

1602 Mengert gibt 1 Molt Roggen Pfacht nach Quakenbrücker Mass.<br />

Rep.123. Nr.C.148. S.4a. St.A.O.<br />

1606 Mengert gibt 8 Scheff. Hunde Haber Fürstenauer Mass.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.14. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1608 der Mengerschen Sohne Johan und Jorien angerichteten tumultes und daher<br />

verbrochenen stillestandess 4 Thl.<br />

Johan Gervesman selbiger Sache 3 Thl.<br />

Lampe, Gerdt und Herman Havickhorst selbiger Sache, zusammen, 6 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.15. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1610 Johan Mengerdt gewaltsamer und gefehrlicher Verwundungh an Beussman 10 Thl.<br />

Johan Beussman nicht geachteten gebott von Friedestandtts 10 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.17. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

1615 Jorien Mengert gibt für sich und seine künftige Haussfraw, so sich mit eigenthumb zu<br />

F.B. Erbe qualificiren solle die Erbwin 80 Thl. Idem gibt für seine Brüder Johan und Herman<br />

und Schwester Cathrinen Mengers Freiheit 38 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.21. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1616 Johan, Herman und Catharina, Kinder der Eheleute Herman Menger und Stiene, sind<br />

am 29.1.1616 aus landesherrliche Leibeigenschaft entlassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1623 wird Joerien Mengert gebrüchtet wegen neuerung an gemeinen Weg 3 Thl., Neuerung<br />

5 Thl. und umgepfleigeten Weges 3 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.25. Amt Fürst. St.A.O.<br />

18.5.1623 erhielt Melchior Steding, Besitzer der Moeringsburg, von Johan von Melchede<br />

und Otto von Langen, welche während der sedis vacantz verordnete Befehlshaber des<br />

Hauses und Amtes Fürstenau waren, eine öffentliche Urkunde, wonach das Haus<br />

Moeringsburg von allen Dorf- und Kirchspielslasten, Kriegscontributionen und dgl. frei sei<br />

und künftig damit verschont bleiben solle und ferner die Fischereiberechtigung in den<br />

Armflüssen der Hase und im Hasebruche besitze als in Messelingshagen, Sickingshagen,<br />

Papekenlake, Rossmans Kuhlen, auf dem Umlaufe, Liehrenbaeke, Gervesmans Kuhlen,<br />

Mengers Kuhlen, in den Hasekampkuhlen, binnen und draussen belegenen Kuhlen und in<br />

der stillen Hase.<br />

NB. Bischof Sigismund war am 22.3.1623 verstorben, so regierten die obengenannten<br />

Befehlshaber das Osnabrücker Land, bis der neue Bischof antrat.<br />

1624 Bauerschaft Wulfften, die Mengersche, Soenneke, Hakeman und Rottbert jeder 1 Ggl.<br />

Dienstgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1625 heisst es; Sonneke und Mengert haben den Wagendienst mit Geld abgelöst, was<br />

berechnet werden soll.<br />

22.9.1626 Jorrien Mengert zu Wulfften bekennt, der Margareten Meiers, Frauw<br />

Lueningschen, 30 Rth. zu schulden, die er jährich mit 2 Rth. minus ein halben Ort uf<br />

Vastelabend verzinsen will.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.84. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1628 Wulfften, Mengert 2 Rth., uxor 1 Rth., famulus 6 Schill., famula 4 Schill.,<br />

Leibzuchterman 5 Schill. 3 Pf. Im Beyhauss Huesselte pauper, noch ein Huesselte Weib 2<br />

Schill. Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.355. C. 205. Personensch. Reg. St.A.O.<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 98 / 293


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27.10.1631 die Wulfter Erbleute; Berendt Sonneke Bauerrichter, Herman zur Wohnung,<br />

Hinrich Lindeman, Gerdt Havickhorst als Churgenossen, Jürgen Roesman, Jürgen Mengert<br />

der Jünger, Dietrich Gralman, Herman Meesman und Johan Helmert vergleichen sich nach<br />

langem Streiten wegen Plaggenmaehens in der Wulfter Mark mit Matthias Wehlborg zu<br />

Wehdel.<br />

Urkunde auf Wehlburg.<br />

1631 Mengert 6 Thl. Erbschatz, Leibzucht 1 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.24. St.A.O.<br />

1649 Mengersche, Maygeldt 2 Thl. 6 Schill.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.45. Amt Fürst. St.A.O.<br />

10.5.1652 verpfändet Otto Voss zu Mundelnburg für eine Schuld von 25 Thl. jährlichen<br />

Zinsen die Einkünfte von den Eigenbehörigen Oesing und Moellman zu Mimmelage,<br />

Kirchspiel Badbergen, und den Zehnten zu Wulften ebenda.<br />

Oesing; Halbspiel 4 Malt., Weissbonen 1 Malt., Bohnen 6 Scheff., ein feist Schwein oder 4<br />

Thl., Dienstgeld 10 Thl. und Raunengeld 5 Thl.<br />

Moellman; Halbspiel 4 Malt., Weissbonen 1 Malt., Bohnen 6 Scheff., ein feist Schwein oder 4<br />

Thl., Dienstgeld 10 Thl. und Raunengeld 5 Thl.<br />

Ferner verpfändet er den Zehnten zu Wulften jährlich, wenn er nicht gezogen wird.<br />

Mengerts Erbe; Roggen 2½ Malt., Kohren 2½ Malt. alles Quakenbrücker Maass.<br />

Sonnecken Erbe; Roggen 15 Scheff., Kohren 15 Scheff. alles Quakenbrücker Maass.<br />

Signatur ut Supra Otto Fuchs, mein Handt.<br />

Dep.6b. V.621. I. Sammlg. von Urkunden und Abschriften St.A.O.<br />

27.10.1643 Es erscheint Dorothea Witten, Rudolf Backemans, Bürgers zu Haseluenne,<br />

Ehefrau, und sistiert ihre Mutter Anna Wittesche und bittet, diese in Aidtstatt zu befragen,<br />

ob nicht vor 5 oder 6 Jahren Johan Mengert zu Batbergen und dessen Bruder, Dietrich<br />

Witten, ihrem Vatter, und ihr Annen der Mutter, Eheleute, 140 Rth., wie er Mengert unter<br />

deren Herren Staten von Holland Dienst und Reuter gewesen abgepresset? Darauf sie Anna<br />

bezeugt, dass Johan Mengert und dessen Bruder eine vermeinte Action uf ihren seligen<br />

Eheman, obbut und sie vuer gesetzeten Jahren praetendirt und dermassen dahin<br />

gezwungen, dass sie auss ein gantzes Jarr über, nicht eine Nacht in ihrem Hause pleibben<br />

duerffen, sondern uf dem Sitz lage und sonsten in Bueschen sich ufhalten entlich mit<br />

meergenannten Mengerten accordieren und demselben hundert und veertzig Reichsthaler,<br />

ohne einige fuge geben muessen.<br />

Testes; Martin Ubbing und Berent Hommoer Civis requisiti.<br />

1655 Jürgen Hoffstals Knecht Johan gewaltsame schlaegerei an Herman Mengerts frauw 6<br />

Rth.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.49. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1655 Wulfften, Erbe Mengersche, 4 Pferde, 5 Kühe, 4 Rinder, 4 Schweine.<br />

Leibzucht, 2 Pferde, 3 Kühe, 3 Rinder, 6 Schweine.<br />

Husselte, 1 Kuh. Schure, 2 Kühe, 1 Schwein.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1661 Mengert 4 Rth. 2 Schill. 3 Pf. Viehschatz, der viermal im Jahr erhoben wird.<br />

Leibzucht 2. Rth. 4 Schill., des Vogts Diener.<br />

Beihaus 9 Schill. (zahlt nur einmal)<br />

Schuere 9 Schill., rest 1 Rth. 6 Schill.<br />

Backhaus 9 Schill., pauper. (zahlt nur einmal)<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Mengert 2 Rth. Rauchschatz, Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz, Beihaus 1 Rth.<br />

Rauchschatz, Schuere 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

25.11.1658 Johan Mengert zu Badbergen verkauft seinem Pflegesohn Juergen Raeuwe<br />

(Ruwe) zu Badbergen seinen Hoyesche Kamp, 2 Stücke Landes, zu 7 Scheffelsaat als<br />

dorchschlachtig freies Gut für 180 Taler und 3 Taler Weinkaufgeld. Es werden so<strong>for</strong>t 33 Taler<br />

gezahlt. Der Rest wird an das Capitel St. Sylvester in Quakenbrück als Rentenrate gezahlt<br />

werden. Falls der Käufer das Land später zu verkaufen beabsichtigt, haben Johan Mengerts<br />

Kinder Hillena, Anna Catharina und Dorothea das Vorkaufsrecht.<br />

Urkunde auf Hof Thumann in Grothe.<br />

24.1.1661 Juergen Ruwe und seine Ehefrau Lucretia Strubbe haben dem Stiefvater Johan<br />

Mengert die restierende Schuld von 150 Rth. bezahlt. Selbigen Datums haben die Eheleute<br />

Ruwe vor dem Richter Hinrich Horn von dem Stiefvater Johan Mengert die Versiegelung auf<br />

die 2 Stücke Landes auf dem Horysinkamp bekommen, sodass der Brief vom 25.11.1658<br />

nicht mehr gültig ist.<br />

Nachricht auf Hof Thumann in Grothe.<br />

1661 Mengert und Sonneke, dienen uf er<strong>for</strong>deren wochentlich, 1 Wagen.<br />

Rep.150. Amt Fürst. Nr.116a. St.A.O.<br />

1663 Mengert und Sonneke geben 1 Rth. 18 Schill. Dienstgeld für anno 1663 nicht geleistete<br />

Fuhren.<br />

Rep.150. Amt Fürst. Nr.116a. St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Wulfften, Mengert 3 Rth. 4 Schill. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. St.A.O.<br />

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1667 Bauerschaft Wulfften, Erbe Mengert 1 Haubtfeuerstette. Eigenbehöriger Stette Landt<br />

nach Scheffelsaat so zur hewr (heuer) thuet,<br />

1 Thl., ¾ Thl., ½ Thl.<br />

------ ------ ------<br />

29 29 36<br />

Wiesenwachses nach fuder Zahll; 7.<br />

Gartenland nach Scheffelsaat; 2.<br />

Leibzucht; 1 Neben Feuerstette, bewohnt der Zollbedienter, Gartenland nach Scheffelsaat;<br />

½.<br />

Beschreibung des Kirchspiels Badbergen anno 1667 St.A.O.<br />

7.1.1690 vor Johannes Nienkirchen in Quakenbrück, stellen Herman Siemerman genannt<br />

Kuhlman, zur Kuhlen auf der Lage, Kirchspiel Battbergen, wohnhaft, und seine Ehefrau<br />

Trinke stellen für sich, Kinder und Erben einen Schuldschein über 43 Rth. aus dem Johan<br />

Reuter und Ehefrau Anna Catharina, geb. Mengert, und deren Kindern und Erben in<br />

Gervesmans kleinem Hause zu Wulften. 20 Rth. wie auch 12 Rth. sind von weilandt Herman<br />

Mengert, die übrigen 11 Rth. vom jetzigen creditor Johan Rueter baar empfangen worden.<br />

Zur sicherheit werden alle jetzigen und späteren Güter verpfändet.<br />

Testes; Henricus Meyer von Battbergen und Rudolf Laneman, Bürger in Quakenbrück.<br />

1692 reichen Badberger Bauern ein Gesuch ein um Steuerlass, weil sie durch ständigen<br />

Regen und Hochwasser beträchtlichen Schaden erlitten haben. Die Überprüfung der<br />

Angaben ergab; Mengert ihr F. Eigenbehöriger similiter (wie Helmert in Wulften) 10 Fuder<br />

Heu undt 1 Molt Korn War von der halbscheidt verdorben 1 Molt.<br />

Rep.150. Fürst. Nr.13. Remission an Schatz wegen Wasserschaden St.A.O.<br />

1696 ist Stiencke Mengers, Ehefrau des Gerd Giese genannt Mengers, an Melancholie des<br />

Nachts vom Bette gelaufen und des Morgens in der Weheler Strasse tot unterm Baum<br />

gefunden, begraben am 29.3.1696 in Badbergen.<br />

1698/99 herrschte infolge Missernte grosse Not im Kirchspiele Badbergen, sodass Roggen<br />

im Amte Minden aufgekauft werden musste.<br />

3.4.1700, Sambstages, Gerdt Mengerten in Wulften Sterbfall beschrieben, begraben am<br />

verwichenen Mittwoch, im Beisein des Sohnes Jürgen und des Nachbars Johan Gervesman.<br />

4 Pferde, darunter 2 Endterpferde, 3 Kühe, 3 Schmalrinder, das 4. war noch nicht jährig, 1<br />

Mutte undt dass Schuldtschwein, 43 Rth. 10 Schill. 6 Pf., 22 Rth. 15 Schill. 9 Pf. angeben von<br />

Nachbar Johan Gervesman in des Herrn Vogt Schmidt Hause von wegen besorgender an<br />

Kleibender saeuch.<br />

Rep.122. III. 1A. IIC. Nr.3. St.A.O.<br />

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16.7.1705 sind in der Kirche St. Georg zu Badbergen getraut Tepe Mengerth und Gesske<br />

Meessman.<br />

T.H.S. St. Georg Badbergen.<br />

Um 1718 Tepe Mengert, ad 48 Jahre, uxor Gesske ad 28 Jahre (r; 38 Jahre), Kinder; Anna<br />

Christina ad 10 Jahre, eigen./ Catharina ad 7 Jahre, eigen./ Jürgen ad 1½ Jahre, eigen.<br />

Bruder Gerdt Mengert ad 50 Jahre, wannwitzig, eigen.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1720 waren an 30 Creditoren für die Zinsen von 314 Speciesthaler und 1906 Rth. 13 Schill. 9<br />

Pf. Capital mehrere Grundstücke versetzt. Der Vogt Hembstede zu Badbergen ahtte seiner<br />

Zeit für 300 Rth. den Ramskamp zum Unterpfande. Diese Forderung cedierte er dem<br />

Jesuiten, hernach gebrauchte er für die Zinsen das Unterpfand.<br />

Dühne II. S.302.<br />

1722 gehörten zum Colonate; Garten 1 Malter 6 Scheff. 24 Quadratruten, Ackerland 7<br />

Malter 9 Scheff. 44 Quadratruten, Wiesenland 3 Malter 5 Scheff. 49 Quadratruten,<br />

Holzgrund 3 Scheff., Weideland 10 Scheff. 20 Quadratruten. Insgesamt 13 Malter 11 Scheff.<br />

49 Quadratruten.<br />

1722 Praestanda des Erbes; Monatschatz 3 Rth. 4 Schill., Rauchschatz für das Erbwohnhaus<br />

und die Heuerhäuser in zweimal 6½ Rth., Maigeld 2½ Rth., Herbstschatz 1 Rth. 12 Schill. 1½<br />

Pf., Lichtmessengeld 3 Schill. 3 Pf., an die Geistlichkeit 1 Scheff. Zinsroggen, an die Küster 1<br />

Scheff. Hafer und 20 Roggengarben, an den Richter 1 Scheff. Hafer und 20 Roggengarben,<br />

an den Vogt 20 Roggengarben und an das Capitel in Quakenbrück 13 Schill. Capitelgeld.<br />

18.6.1733 erschien auf dem Amte zu Fürstenau Tepe Mengerts Ehefrau Geseke Messmann<br />

und erhandelte die Freiheit ihrer Tochter Anna Christine Mengerts für 30 Rth. Die<br />

Amtsgebühr betrug 7 Rth.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

23.7.1733 wurde Anna Christina Mengerts, Ehefrau des Witwers Johann Alberding, dessen<br />

Ehefrau Catharina Middelkamp 1731 gestorben war.<br />

27.5.1740 ist des Tepen Mengerts zu Wulften Sterbefall angesetzt zu 30 Thl., Amtsgebühr 6<br />

Thl., Schreiber 1 Thl., zusammen 37 Thl.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1740 herrschte eine Teuerung, 20 Kannen Roggen kosteten 1 Rth. 14 Schill.<br />

1742 hat Catharina Mengerts zu Wulften ihre Freiheit incl. juribus für 32 Rth. erhandelt.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

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1.11.1742 wurde Catharina Mengerts Ehefrau des Colons Johann Brinkmann. Sie war die<br />

Tochter von Tepe Mengert und Geske Messmann.<br />

1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung aufgelegt. Zu dieser Zeit<br />

stand der Fürstbischof Clemens August auf Seiten Frankreichs im Kampf gegen Preussen,<br />

Clemens August, Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein, wurde am 16.8.1700 in Brussel<br />

geboren, mit 19 Jahren schon Bischof von Münster und Paderborn, 1728 Bischof von<br />

Osnabrück, dan Hoch- und Deutschmeister zu Mergentheim un Kurfürst zu Coeln. Er starb<br />

1791 in Ehrenbreitstein.<br />

13.4.1750 hat Jürgen Mengert zu Wulften die Freiheit der Schwester Gessken, deren Eltern<br />

Tepe Mengert und Gessken Meessmann geheissen, für 20 Rth., Ambts Jura 4 Rth., Schreiber<br />

10 Schill. 6 Pf. erhandelt. Alles zusammen 24 Rth. 10 Schill. 6 Pf. (Rep.122. III. 1B. Fach 54.<br />

Nr.ed. St.A.O.)<br />

Diese Gessken Mengert hat in 1er Ehe am 27.1.1750 Henrich Pupke geehelicht und in 2er<br />

Ehe am 1.7.1752 Hermann Henrich Boehmer, sie ist am 1.4.1763 gestorben und am<br />

5.4.1763 zu Badbergen begraben worden. Obiger Jürgen Mengert heiratete am 16.12.1751<br />

Maria Wehlburg, Witwe des Berend Middendorf, und wurde durch diese Ehe Col.<br />

Middendorf in Gr. Mimmelage.<br />

6.6.1758 hat der Anerbe Johann Hermann Mengert mit Grethe Klatte, deren Vater 500 Rth.<br />

Brautschatz verspricht, den Erbwinn gedungen Einschliesslich seiner Mutter künftigen<br />

Sterbefall, in tot 100 Rth. erhandlt und bezahlt.<br />

Rep.122C. III. 1. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

16.11.1758 hatten Johann Hermann Mengert und Margaretha Adelheid Klatte ihren<br />

hochzeitlichen Ehrentag. Die Eltern der Braut waren der Colon Johann Klatte und Anna<br />

Buddecke oder Meier in Vehs. (Dieser Hof Klatte in Vehs ist inzwischen untergegangen)<br />

1.8.1764 ist die Witwe Gesche Mengert geb. Klatte im Alter von 75 Jahren 5 Wochen an der<br />

Colic verstorben.<br />

Münzen bis etwa 1820; 1 Taler (Thl., Rth.); 21 Schillinge; 252 Pfennige.<br />

1 Schilling; 12 Pfennige.<br />

1 Pfennig; 2 Heller.<br />

Seit etwa 1820; 1 Taler; 24 Gutegroschen (Ggr.); 288 Pfennige.<br />

1 Gutegroschen; 12 Pfennige.<br />

1 Taler; 36 Mariengroschen (Mgr.); 288 Pfennige.<br />

1 Taler; 72 Grote (Bremer Münze)<br />

Flächenmasse; 1 Maltersaat; 12 Scheffelsaat.<br />

1 Scheffelsaat; 54 Quadratruten.<br />

1 Scheffelsaat; 11,79 Are.<br />

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Getreidemasse; 1 Malter oder Molt; 12 Scheffel.<br />

1 Scheffel; 4 Viertel.<br />

1 Viertel; 4 Becher.<br />

1 Scheffel Roggen wiegt etwa 44 Pfund.<br />

1765 haben Sonneke und Mengert, obgleich sie den Wagendienst, laut Bericht von 1625 mit<br />

abgelöst haben und 1624 den Wagendienst jeder mit 1 Goldgulden zahlten, die dem<br />

Mühlenbau in Quakenbrück mit dem Wagen gedient.<br />

Dühne II. S.303.<br />

30.4.1768 haben in gefolg hoher Regierungs Befehl Mengert und Soencke Herrn Capitaine<br />

Lieutnant Benoit von Badtbergen nach Bramsche gefahren. Für diese Fahrt erhielten sie<br />

zusammen 7 Schill. 3 Pf.<br />

Rep.150. Amt Fürst. Nr.1160. St.A.O.<br />

1778 Mengert, Vollerbe in Wulften, ist Mahlmann der Wulfter Mark, doch die Heuerleute<br />

geniessen keine Freiheit.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.272. St.A.O.<br />

1784/90 Auf der Flurkarte der Wulfter Mark heisst es; Vollerbe Mengert.<br />

Landesvermessung Du Plat 1784-1790.<br />

26.6.1758 ist Tepen Mengerts und Geske Meessmanns Sohn Gerdt in tot zu 10 Rth.<br />

freigelassen.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

Gerdt Mengert heiratete 7.7.1762 Margaretha Adelheid Vosbrinck, welche am 10.6.1763 in<br />

Kindesnoten verstarb. Zu seiner zweiten Ehe schritt er am 12.4.1764 mit Lena Adelheid Kuist<br />

aus dem Wohlde, welche am 21.2.1806 auf Mengerts Erbe verstarb, ihres Alters 66 Jahre 11<br />

Monate. Gerdt Mengert wenige Wochen später am 29.3.1806 ebenda im Alter von 89<br />

Jahren 10 Monaten.<br />

Ohne Jahrangabe (um 1800) Erbe Mengert in Wulften. Johann Mengert * 1728 (r; 1725), ┼<br />

1802., Auffahrt 80 Rth. (siehe Auffahrt 1758), Sterbefall (der Mutter) 20 Rth. Margaretha<br />

Adelheid Klatte, * 1737 (r; 1732), ┼ 1796, Sterbefall 30 Rth. 15 Schill. 9 Pf. Kinder; Jürgen *<br />

1765./ Margaretha Adelheid * 1771 (r; 1770).<br />

Die Mengerts Tochter Margaretha Adelheid ist bereits vor einigen Jahren verheiratet an den<br />

Freien Vollerbigen Colon Middendorf in Mimmelage, hat aber den Freibrief noch nicht<br />

erhalten.<br />

Rep.122. III. B. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

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29.7.1797 sind Colon Jürgen Middendorf und Margaretha Adelheid Mengert durch<br />

priesterliche Hand eingesegnet worden.<br />

1778 wird berichtet, dass bei den Rundefuhren Soenke und Mengert zusammenspannen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271/272. St.A.O.<br />

1788 ruhten nach dem Schuldenverzeichnis fürstlich Eigenbehöriger auf dem Erbe Mengert<br />

2075 Rth. Schulden.<br />

Rep.122. III. B. Nr.484. St.A.O.<br />

7.12.1792 als die Erbkötterei Meyer im Wohlde (Hof Nr.4.) vor dem Richter Utermark zum<br />

gerichtlichen Verkauf kam, heisst es unter den besonderen Lasten, dass an die Wulftener<br />

Erbmänner Gervesmann, Mengert, Helmert und Soennke jährlich jedem 10 Schill. zu geben<br />

sind und an alle Erbmänner zusammen alle 7 Jahre 1 Tonne Bier, 1 Schinken, nicht unter 12<br />

Pfund, und 1 Goldgulden, welche Abgabe im kommenden Jahre 1793 wieder fällig war.<br />

u.s.w.<br />

19.5.1804 wurden in der Kirche zu Badbergen Jürgen Gerdt Mengert und Maria Elisabeth<br />

Schulte aus Rüs<strong>for</strong>t getraut.<br />

1805 herrschte infolge schlechter Ernte und der vielen Zwangsablieferungen grosse Not an<br />

Brotkorn im Kirchspiele Badbergen, sodass die Badbberger Bauern in Kriegsfuhren Roggen,<br />

den man in Ostfriesland aufgekauft und auf dem Wasserwege nach Ellerbrock in Oldenburg<br />

geschafft hatte, von dort herholen mussten.<br />

13.2.1810 Colon Jürgen Gerhard Mengert in Wulften verkauft 2 Stücke Land auf dem<br />

Wulfter Esch neben dem Veerwege an Dr. der Rechte Georg Meesmann in Badbergen.<br />

Nachricht Hof Thumann in Grothe.<br />

15.2.1810 Dr. Jur. Georg Messmann kauft vor dem Notar Block von Colon Jürgen Mengert<br />

Land auf dem Wulfter Esche und bei Roessmanns Lande belegen für eine jährliche Abgabe<br />

von 14 Rth. Conv. Münze.<br />

Actum auf der Moeringsburg.<br />

Rep.958. S.16. Not. Christian Block St.A.O.<br />

8.3.1814 bescheinigt Colon Jürgen Mengert, dass Colon Johann Gerdt Meyer geb.<br />

Messmann s. Lindebaum, die jährlich zu zahlenden 10 Schill. und einen um das 7. Jahr<br />

fälligen Kanon mit 17 Thalern abgelöst habe.<br />

1818 war das Erbe 19 Malter 11 Scheffel 4 Quadratruten gross. Davon waren an Haus- und<br />

Hofstellen 2 Scheffel 39 Quadratruten. Acker- und Gartenland 10 Malter 11 Scheffel 21<br />

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Quadratruten. Wiesen und Weidegrund 8 Malter 2 Scheffel 4 Quadratruten. Holzgrund 1<br />

Scheffel 27 Quadratruten. Unpflugbaren Gründen 5 Scheffel 21 Quadratruten.<br />

9 Scheffel 38 Quadratruten, so berichtet der Geometer Hermann Georg Messmann, hat<br />

Colon Mengert von Einhaus angekauft.<br />

22.4.1830 führte Johann Hermann Mengert Lucia Maria Strodtmann aus Helle zum Traualtar<br />

in der Badberger Kirche.<br />

1870 musste Colon Mengert mit seinen Pferden wie alle anderen Pferdehalter der<br />

Kirchspiele Badbergen und Menslage auf dem Marktplatz in Quakenbrück erscheinen, wo<br />

die für den Kriegsdienst brauchbaren Tiere ausgehoben wurden.<br />

Die Eheleute Johann Hermann Mengert und Lucia Maria Strodtmann waren mit 8 Töchtern<br />

un 1 Sohn gesegnet. Der Sohn Hermann Heinrich Christian wurde am 16.10.1845 auf dem<br />

Erbe geboren, verstarb aber schon am 13.7.1846. Anerbe wurde die jüngste am 20.10.1848<br />

geborene Tochter Catharina Maria Wilhelmina Mengert, die Ehefrau des Hermann Meyer<br />

vom Meyerhofe zu Devern wurde, der den Namen Mengert annahm.<br />

Hermann, der Sohn der Eheleute Hermann Meyer zu Devern jetzt Mengert und Catharina<br />

Maria Wilhelmina Mengert, geboren am 4.8.1875, ehelichte Emma Sundermann. Diese<br />

Eheleute waren ohne Leibeserben, man wollte daher die 1948 geborene Hille Diersing,<br />

Tochter des Arnold Espenhorst-Diersing und dessen Ehefrau Annemarie Geb. Hille,<br />

adoptieren, damit der Hof an sie fiele. Das Kind wurde aber zu jung für die betagten<br />

Adoptiveltern befunden. Es wurde dann die Mutter des Kindes, Annemarie Espenhorst-<br />

Diersing geb. Hille, adoptiert. Die Eheleute Hermann Mengert und Emma Sundermann sind<br />

in den Jahren 1954-1961 verstorben. Mengerts Hof war zu dieser Zeit verpachtet.<br />

Merlage.<br />

Espenhorst - Merlage.<br />

Im Krankenhaus wird mehr gebetet als in der Kirche.<br />

Der Gustavsonsche Vogt zu Gehrde Erdwin von der Horst bildete eigenmächtig in den Jahren<br />

1641-1645 aus Markengründen ein eigenes Gut trotz der unaufhörlichen Beschwerden der<br />

Markgenossen, die aber erfolglos verliefen. Merlage, die alten Leute sagten ausnahmelos<br />

"Mallage", ist ohne jeglichen Zweifel eine Flurbezeichnung. Auf der Flurkarte der Rüs<strong>for</strong>t,<br />

Heller Mark heisst es "Markkötter Marlage". Eine Familie Merlage hat es nie gegeben,<br />

obschon es in den Kirchenbüchern von Gehrde vorkommt, dass die Familie nach dem Hofe<br />

so genannt wird. So war z.b. Anna Catharina Hessen uxor Erdwin Merlage am 11.8.1743<br />

Pate, als die Eheleute Johann Dierk aus der Oje und Christine Silkmann ein Söhnlein auf den<br />

Namen Johann Gerhard taufen liessen. Die Patin Anna Catharina Hesse war Ehefrau des<br />

Johann Erdwin von der Horst. Und als 1832 die Frau des Pächters von Campe verstarb, da<br />

wurde nicht als Sterbeort die Bauerschaft Rüs<strong>for</strong>t, sondern Merlage genannt. Über die<br />

Bedeutung des Namens ist man sich nicht einig und klar. Es ist möglich dass er mit<br />

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"Malsteinen", das sind Grenzsteine in der Mark zusammenhängt, zumal die mündliche<br />

Überlieferung sagt, dass der Gründer des Gutes bei der Anlage und auch hernach die<br />

Innehaltung der Grenzen nicht beachtet hat. Seit dem 19. Jahrhundert ist die Hofstätte in<br />

der Häuserliste der Bauerschaft Rüs<strong>for</strong>t sub Nr.60 geführt.<br />

Auf der Markgenossen Verlangen, dass Erdwin von der Horst die Genehmigung zu dieser<br />

Neuanlage vorzeige, wurde stets erwidert, er habe die Urkunde der unruhigen Zeiten wegen<br />

dem Herrn von Dincklage in Verwahrung gegeben. Erst 1645 konnte Erdwin von der Horst<br />

eine Urkunde vorweisen, nachdem am 8.8.1645 Gustav Gustavson Gouverneur des Bistums<br />

Osnabrück, dessen Bischof Franz Wilhelm von Wartemberg nach Regensburg geflohen war,<br />

wurde. Am 11.8.1645 wurde die Urkunde gefertigt, in der Gründung der Merlage sowie ihre<br />

besonderen Rechte gleich den Stiftsfreien Gütern festgelegt sind. Diese Urkunde trägt die<br />

Unterschrift "Gustav Gustavson", der ein natürlicher Sohn des Gustav Adolph von Schweden<br />

war. Der Ankauf des Gutes geschah für 170 Rth. und wurde von dem Drosten Michael<br />

Wilhelm Kobold von Tambach zu Fürstenau bestätigt. Die bischöfliche Ratification erfolgte<br />

aber erst im Jahre 1652 unter Vorbehalt, dass von dem Gute die gewöhnlichen<br />

Landesanlagen und Schuldigkeiten, so davon hergehen, nach Gebühr getragen würden, auch<br />

der Contract weder den bischöflichen noch den Rechten anderer "praejudicirlich" sei.<br />

Trotzdem ist von der Merlage kein Schatz gezahlt worden, und noch im Jahre 1744 ist die<br />

Heranziehung zur Steuer ausgesetzt worden. Auch in dem Vermessungs- und<br />

Praestationsregister von 1723 ist die Merlage als ein Schatzfreies Gut behandelt und nicht<br />

aufgezeichnet.<br />

1843 werden von der Merlage an Grundsteuer 9 Rth. 26 Gr. 4 Pf. erhoben und 1848 wird<br />

berichtet, dass Merlage zu den Bedürfnissen der Kirche und der Schule beiträgt. Bald darauf<br />

erlöschen alle Vorrechte der Merlage.<br />

Merlage war als ein Halberbe in der Mark berechtigt, doch ist sie nie Landtagsfähig<br />

gewesen. Auch ist der Gründer Erdwin von der Horst oder einer seiner Nachkommen nie auf<br />

den Landtagen in Osnabrück erschienen. Erdwin von der Horst hat auch nie einen Antrag auf<br />

Landtagsfähigkeit gestellt. Vielleicht konnte er auch nicht die er<strong>for</strong>derlichen 16 Ahnen der<br />

Nobiliaet nachweisen, dazu war er bürgerlich verheiratet. Überhaupt liegt über seine<br />

Herkunft ein Dunkel, er mag ehelicher oder natürlicher Sohn eines Ministerialen gewesen<br />

sein, doch irgendetwas Sicheres darüber ist nicht vorliegend. Dass er Landsknechtführer der<br />

Schweden im 30 jährigen Kriege war, darf wohl als sicher gelten. Nach Abzug der Schweden<br />

verliess auch er Gehrde und wurde 1649 Amtmann in Wildeshausen.<br />

1659 heisst es im Viehschatzregister am Schluss der aufgeführten Erbkotten; Erdtwin von<br />

der Horst Schwedischer gewesener Vogt. Ein Steuerbetrag ist aber nicht genannt.<br />

Viehsch. Reg. 1659 St.A.O.<br />

1667 in der Hofbeschreibung ist Merlage nicht aufgeführt, doch werden unter den<br />

Kirchhöfern im Dorfe 2 Spieker genannt;<br />

a) Herr Amtmann von der Horst Spieker bewohnet Herman Theyssing, Korbmacher, 1<br />

Nebenfeuerstette.<br />

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b) Noch dessen Spieker bewohnet Wolteke Vogt Taleke, 1 Nebenfeuerstette.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.76. von 28.2.1667 St.A.O.<br />

NB. betrift des unter b) aufgeführten Spiekers heisst es; 1650 hat Gerdt Kuleman, ein Soldat,<br />

an den Amtmann und Vogt von der Horst sein Spiker, zwischen Wessling und gemeldeten<br />

Käufer Spieker belegen, verkauft.<br />

1867 war Bäcker Hoenemann Eigentümer dieses Spiekers.<br />

Gehrde Lagerbich Twelbeck 1867.<br />

1669 war Vogt Erwin Ebert von der Horst, Sohn des Gründers, Besitzer der Merlage. Er war<br />

verehelicht mit Elisabeth Wichman aus Bramsche und ist 1692 gestorben.<br />

1690-1724 Erdwin Ulrich von der Horst, Sohn des Vogtes Erdwin Eberhard von der Horst und<br />

Elisabeth Wichmann, Vogt zu Gehrde, war 1686 katholisch geworden, er war verheiratet mit<br />

Clara Maria Elisabeth Gronefeld, die 1659 auf dem Koldehof bei Ankum als Tochter des<br />

Vogtes Anton Gronefeld und Anna Catharina Glandorf geboren war. Er kaufte 1705 den<br />

Kotten Hülsebusch. Als seine Einnahmen gibt er an; 1 Pfund Wachs von der Kirche zu<br />

Gehrde, von jeder Leibzucht und jedem Kleinhaus, die bewohnt werden, einen Scheffel<br />

Hafer, von dem Abdecker in Neuenkirchen jährlich ein Paar Handschuhe. Wenn er gegen die<br />

Münsterschen mit dem Kirchspiele marschire, mit Unter- und Obergewehr täglich 1 Rth., bei<br />

Abhaltung einer Synode 4 Rth. Er fand seine Ruhestätte am 1.8.1728 in der Kirche zu<br />

Bersenbrück. Ihm folgte auf Hülsebusch und im Amt, 1729-1750 , der Sohn Gerhard Nicolaus<br />

Erdwin von der Horst, er starb als substituirter Rentmeister in Voerden am 1.7.1755.<br />

1692 Erdwin Eberhard von der Horst, gestorben 1692, vererbte die Merlage an seinen Sohn<br />

Johann Herbort von der Horst, der in 1728 starb und mit Taubke Schulte verheiratet war.<br />

29.10.1744 freite der Sohn Johann Herbord von der Horst Anna Catharina Pellage oder Pelle<br />

in Hülse. Er starb 1749, erst 37 Jahre alt, ohne Leibeserben. Seine Witwe schritt am<br />

3.12.1750 zur zweiten Ehe mit Lambert Bocklage jetzt Pellage. Die Merlage fiel nun an<br />

Johann Herbords Neffen Johann Herbert Espenhorst-Moeddelmann, der 1744 geboren ist<br />

und 1769 Anna Christina zu Drehle freite. Der 1782 geborene Sohn dieser Ehe Johann<br />

Henrich, hat die Merlage 6.5.1816 an den Major Heinrich Friederich Hülsemann, für 11000<br />

Rth., verkauft.<br />

21.12.1809 erscheinen in der Schreibstube des Notars Christian Diederich Block zu Grönloh<br />

Johann Gerdt Strüfing, der sich von Ackerbau und Holzschuhmacherei nährt und in<br />

Goessmanns Fladderhause in Grönloh wohnt, und Johann Heinrich von der Horst, Anerbe<br />

der Merlage, im Auftrag seiner Mutter Anna Christina geb. von Drehle, Witwe des Johann<br />

Herbort von der Horst auf der Merlage. Johann Heinrich von der Horst erklärt, dass Tebbe<br />

Strüfing, Vater des obengenannten Johann Gerdt Strüfing in Merlagen Hause, seinem<br />

seligen Vater Johann Herbort von der Horst 388 Franken 50 Centimes oder 100 Rth. im Jahre<br />

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1777 geliehen habe, worüber er und seine Mutter die Handschrift nunmehr übergeben.<br />

Johann Gerdt Strüfing ist Schreibens unkundig.<br />

Zeugen; Hermann Arendt Middelkamp in Middelkamps Heuerhause und Johann Gerdt<br />

Meessmann in Wulfertschen Heuerhause.<br />

Rep.958. S.12. Notariatsprotokolle Notar Christian Diedrich Block St.A.O.<br />

Heinrich Friederich Hülsemann war 1774 in Nieburg als Sohn von Georg Ludwig Hülsemann,<br />

Capitain im 7. Hann. Inf. Rgt., und Eleonora Sivers geboren. In den grossen Freiheitskriegen<br />

hat er sich führend hervorgetan, hat Waterloo mitgemacht und war 4 mal verwundet.<br />

Wegen seiner Verdienste wurde er in den persönlichen Adelsstand erhoben. Am 2.4.1818<br />

wurde er mit Margaretha Catharina Hoenemann getraut. Diese Ehe war mit 9 Kindern<br />

gesegnet. Als er am 6.5.1816 die Merlage kaufte für 11000 Rth., darunter 2000 Thaler in<br />

Gold, war er 42 Jahre alt und Kommandeur des Quakenbrücker Bataillons. Im selbigen Jahre<br />

kaufte er auch die Jagdgerechtigkeit des Burgmannshofes Nr.8., genannt Littenhof, in<br />

Quakenbrück Langestrasse 45, die sich auf die hohe und niedere Koppeljagd in den Ämtern<br />

Fürstenau und Damme erstrekte, an , und übertrug sie an den Hof Merlage. Ein fast 4 km.<br />

langer Weg durch die Rüs<strong>for</strong>t-Heller Mark heisst noch heute "Majors Weg". Hülsemann hat<br />

mehrere Entwässerungsanlagen durchgeführt und sonst vieles für den Hof getan. Weil er<br />

aber von Landwirtschaft wenig oder michts verstand, geriet er bald in grosse Verschuldung.<br />

1826 wurde er zum Oberstleutnant befördert und nach Emden wieder in Hannoverschen<br />

Heeresdienst gestellt. Gut Merlage wurde daher an die Familie von Campe verpachtet. 1833<br />

wurde Hülsemann als Stadtkommandant nach Lingen versetzt, da er in Emden an Asthma<br />

erkrankte. Am 16.9.1838 feierte er sein 50 jähriges Dienstjubilaeum, zuvor am 7.6.1838 war<br />

er zum Oberst befördert worden. Anlässlich des Dienstjubilaeums wurden ihm grosse<br />

Ehrungen zuteil. Am 25.3.1845 ist er in Lingen im Alter von 71 Jahren entschlafen und zu<br />

Badbergen am 28.3.1845 begraben. Seine Witwe verstarb am 2.4.1861 in Badbergen.<br />

1837 kam Merlage im Konkursverfahren zum Verkauf. Am 11.4.1837 erstand Johann<br />

Henrich Jacob Espenhorst die Merlage für nur 4300 Rth., Oberst von Hülsemann hat also<br />

einen empfindlichen Verlust erlitten.<br />

22.5.1837 ist Johann Henrich Jacob Espenhorst als Witwer mit 3 kleinen Kindern, 2 Knechten<br />

und 2 Magden in die Merlage eingezogen. Bis dahin hat die Familie in einem Heuerhause<br />

von Espenhorst in Helle gewohnt, wo auch seine Frau Catharina Maria Kaiser und zwei<br />

seiner 5 Kinder gestorben sind.<br />

1840 sagt die 14 jährige Lucie Marie Thumann gegen ihre Tante Margaretha Kroeger, eine<br />

beruchtige Diebin, aus. Unter anderen hat die Margaretha Thumann auf Merlagen 9 Gänse<br />

und bei Pächter Bockhorst auf Wulfering in Grönloh 6 Gänse gestohlen und die Federn in<br />

Quakenbrück verkauft.<br />

Rep.452. Nr.21. Strafsachen St.A.O.<br />

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1843 war Johann Heinrich Jacob Espenhorst Schützenkönig.<br />

2.6.1857 sind Johann Hermann Espenhorst und Catharina Margaretha Mengert getraut.<br />

1857 ist Hermann Mengert, Besitzer der Merlage, Schützenkönig.<br />

1858 tat nach altem Brauch Hermann Espenhorst als alter Schützenkönig des Jahres 1857<br />

den ersten Schuss. Auf diesen Schuss fiel die Krone, welche dem König Georg V. nach<br />

Hannover übersandte durch Vermittelung des königliche Amtes Bersenbrück am 24.9.1858<br />

einen Pokal mit Begleitschreiben. Durch Amtmann Kramer wurde am 5.10.1858 Pokal und<br />

Schreiben den versammelten Schützen übergeben. Das Vogelschiessen war im 17.<br />

Jahrhundert im Retern bei Hussmanns Kampe, hernach aber gewöhnlich auf der Merlage.<br />

1866 beträgt die Größe des Colonats 101 Morgen und 107 Ruthen.<br />

1886 ist das alte Gutshaus Merlage, das ohne Inschrift und Jahreszahl war, in der Nacht von<br />

21 auf 22 August infolge Brandstiftung einer Magd abgebrant.<br />

1887 das neuerbaute Erbwohnhaus hat folgende Inschrift; Johann Hermann Espenhorst und<br />

Catharina Margaretha geb. Mengert, Eheleute, Johann Hinrich, Catharina Maria Kinder, am<br />

11 May 1887. Meister Heinrich Brickwedde.<br />

2.6.1899 sind getraut Johann Heinrich Jacob Espenhorst und Emma Anna Maria<br />

Queckemeyer.<br />

16.7.1938 sind Johann Hermann Espenhorst, Dipl. Ing., und Lina Maria Elise Irmgard Meyer<br />

getraut.<br />

Erdwin von der Horst, Gründer der Merlage, Vogt zu Gehrde, hernach Amtmann zu<br />

Wildeshausen, war mit Anna Telkamp, Tochter des Gehrder Vogtes Eberhard Telkamp und<br />

dessen Ehefrau Wibbe Kramer, verheiratet. Beim Abzug der Schweden verliess er Gehrde<br />

und wurde 1649 Amtmann zu Wildeshausen und ist ebenda am 17.10.1679 verstorben,<br />

seine Witwe verschied am 18.1.1680 in Malgarten. Aus dieser Ehe sind 5 Kinder bekannt;<br />

1) Erdwin Eberhard, Vogt zu Gehrde und Besitzer der Merlage. Er war verheiratet mit<br />

Elisabeth Wichmann, Tochter des Bramscher Vogtes Ulrich Wichmann und dessen Ehefrau<br />

Adelheid Telkamp, und ist Ende März 1692 auf Merlage gestorben.<br />

2) Johann, geboren am 11.4.1644, war Amtmann in Wildeshausen und mit Sybilla von<br />

Wida verehelicht. Er starb am 2.6.1715.<br />

3) Cord war Dänischer Oberstleutnant.<br />

4) Johann Herbord war Pastor zu Padingbüttel bei Bremen.<br />

5) Anna Gertrud war Lebensgefährtin des Wilhelm von Hillen.<br />

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Merschmann.<br />

Der Hof Merschmann, ein Vollerbe, ist in der heutigen Bauerschaft Grothe des Kirchspiels<br />

Badbergen gelegen. In alten Zeiten hiess die Bauerschaft "Padberge" oder "Badbergen", sie<br />

wird zuerst im Jahre 1175 urkundlich erwähnt. 1477 heisst es "dre grote Burscop", und noch<br />

im Landesherrlichen Viehschatzregister von 1489/90 sind die heutige Bauerschaft Grothe<br />

und das Kirchdorf Badbergen zusammen aufgeführt. In den Registern des 19. Jahrhunderts<br />

wurde das Erbe sub Nr.2. der Bauerschaft Grothe geführt. Dem Namen und der Lage nach<br />

dürfte es schon in altsachsischer Zeit bestanden haben, obgleich es erst in dem<br />

bischöflichen Tafelregister von um 1240 als "mansus de Mersnen" erwähnt wird. In<br />

jüngeren Urkunden begegnet uns der Hof unter den Bezeichnungen "tom Mersche, ton<br />

Mersche, thon Mersche, ton Merssche, zum Merschhause, Merschmann, Merssmann,<br />

Meesmann u.s.w. In der Umgangssprache des Artländers heisst es "Mesker". Der Name<br />

bedeutet, dass die Stätte an der Marsch liegend ist. Mersch oder Marsch, in der<br />

Umgangsprache "Mesk", ist gleich dem ags. mersc und dem engl. marsh, das sumpfige<br />

Niederung oder niedrige Wiese bedeutet. Durch Umwandlung wurde aus "ton Mersche"<br />

Merschmann. Um 1240 war Merschmann nur ein kleiner Kotten, der dem Bischof, dem er<br />

eigen war, jährlich 8 Scheffel Bohnen lieferte. Es heisst in diesem Tafelregister; Est ibi etiam<br />

casa, quae solvit Dno. Episcopo VIII modo fabae. Durch erwerbung von Kämpen und<br />

Zuschlägen hat Merschmann sich weit in die Mark vorgeschoben und ist zu einem Vollerbe<br />

aufgestiegen.<br />

Quelle; T.R.1240 Moes.- A.b.VIII., S.387. Mitgl.d.Ver.f.Gesch.u.Landeskunde, Osn.,1927.,<br />

Bd.49. S.209/210.<br />

Als Landesherrlicher Eigenbehöriger war Merschmann Hausgenosse des Meyer zu Devern.<br />

17.3.1389 vor dem Knappen Kord von den Twizle, Richter zu Quakenbrück, verkaufen<br />

Wernete ton Molenkampe, seine Frau Taleke und ihre Kinder Hanneke, Heinnen, Wernete,<br />

Henneke, Fenneke und Hilleke an Herman Tydinch und dessen Frau Lubben für 4 Mark die 2<br />

Stücke Land, die vor Herman Tydinchs valde (Hof) gelegen sind und 3 Scheffel Gerstensaat<br />

enthalten. (Tydinch; Iding)<br />

Zeugen; Johan der Meier zu Devere, Diedrich Brone, Gereke Bredekamp, Ludeke ton<br />

Menkenhues, Friedrich Kuest, Ryneke Symerinch und Herman tor Wederyden.<br />

Quelle; O.U.B. Urkunde 137.<br />

1490 Johan ton Mersche 9 Pferde, 3 Endter, 2 Ochsen, 7 Kühe, 16 Rinder, 24 Schweine.<br />

Viehsch. Reg. 1490. Abschn.88. 3. St.A.O.<br />

1505 Merschman gibt 8 Scheffel Bohnen.<br />

Rep.123c. Nr.1. ff. St.A.O.<br />

1512 Brun ton Mersche 5 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

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1559/60 Merschman gibt 2 Gulden Rentgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1567/68 Merschman wird mit 30 Thl. bestraft weil er Güter aus seines verstorbenen Vaters<br />

Nachlass, der dem Landesherrn verfallen war, der Beschreibung entzogen hatte. Die<br />

Nachricht darüber Lautet im Geldregister; Merschman vor und zuvor und vor kenntnisse<br />

seines faters gudes zu Ueffeln <strong>for</strong> 30 Thl. versetzte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.3. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1511-1539 (1534) dt. II Marck Johan ton Merssche, Modeke uxor IIII Marck XVI Schill., dt.<br />

VIII Schill. Modeke mater, cohabitans.<br />

Die letzteren Beträge sind für Kinder und Dienstpersonal gezahlt. Dieser Steuervermerk<br />

betrifft das Erbe Merschmann. Ferner sind in der Bauerschaft Grothe genannt; dt. marcam<br />

Tebbeke Renze, Hilla uxor ......, IIII Schill. Modeke ton Merssche, cohabitans und dt. marcam<br />

Johan tor Kulen, Lucke uxor ......, Taleke ton Mersche, cohabitans IIII Schill.<br />

Kopfsch. Reg. 1511-1539 Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

1517 Heinrich thon Mesche.<br />

Dühne II. S.92.<br />

Um 1537 wird in Verhandlungen über einen freien Zuschlag des freien Tebben Merschman<br />

in Batbergen, dieser als Erbexe bezeichnet.<br />

Quelle; Gesch. d. Hochst. Osn., Stüve, Bd.II. S.815.<br />

1582 heisst es in dem Lagerbuche; Johan Merschman ein ganss erve, hefft einen Kamp, der<br />

Roggenkamp genandt, buten na dem Velde belegen. Ist 20 stucke darinnen werth geseiett<br />

ahn Roggen undt Korn, zusammen V. molt undt ist geringe landt. Ein Kamp bei dem<br />

gemeinen Deile belegen, so zu Heue gedreeschet á 4 Fuder heu, wenn es aber geseiet wird,<br />

15 Scheffel Wittkorn u.s.w. Und ist in der Grothen Burschafft marke zur weide berechtigtt<br />

u.s.w. Und ist von vorgemelte Erve nichts versetzt oder verkommen.<br />

Quelle; Sachsenbuch Msc. Nr.241 St.A.O.<br />

4.1.1584 wird Grete zum Merschhausen, Tochter von Johan zu Merschhausen und Marie, in<br />

der grossen Bauerschaft wohnhaft, Kirchspiels Battbergen, aus der Landesherrlichen<br />

Eigenbehörigkeit freigelassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />

21.6.1585 wird Catharina Merschman, Tochter von Johan Merschman und Maricke, geboren<br />

in der Grothe Bauerschaft, von Clawes de Baer und Benedict Korff, Domherren zu<br />

Osnabrück und Verordnete, freigelassen.<br />

Rep.100. Abschn.338. Nr.2. St.A.O.<br />

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1599 hatte Merschman noch kein Nebenhaus.<br />

Quelle; Feuerstättensch. Reg. 1599 St.A.O.<br />

1578/79 Merschman zahlt Herbstschatz 11½ Schillinge, Lichtmessteuer 5½ Schillinge 3<br />

Pfennige.<br />

Der Herbstschatz wurde am 19 September eines jedes Jahres eingezogen und die<br />

Lichtmessteuer am 2. Februar.<br />

Rep.123C. Nr.75. St.A.O.<br />

1593 Merschman gibt ein paar Hühner.<br />

Merschman gibt jährlich 1 vettes Schultschwein.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1598 Merschman gibt 2 Goldgulden Rintgelt (Rentgeld).<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.9. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Merschman zahlt 1 Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz. Eine Leibzucht oder ein<br />

Nebenhaus ist nicht verzeichnet.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1600 Eilerdtt Rossman, Jacob Heie, Johan Merssman, Herman Rantze wegen übermässigen<br />

Totenbieres 12 Thl. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.10. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1602 wurde wieder eine Kopfsteuer erhoben.<br />

1602 Johan Veltkamp gibtt für seine Tochter Elisabeth Erbwin uff F.B. Merschmans Erbe 120<br />

Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.12. Amt Fürst. St.A.O.<br />

13.6.1602 wurden Herman Merschman und sein Bruder Berndt, Söhne von Johan<br />

Merschman und Marie, in Grothe, freigekauft.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />

1602 Tebbe Merschman gibt für seinen Bruder Herman und Berndtt Freiheidtt 40 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.12. Amt Fürst. St.A.O.<br />

Siehe auch Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />

1606 Merschman gibt 8 Scheffel Hunde Haber Fürstenauer Mass.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.14. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1622 Henrich Einhauss, beide Johan Veesslage der Älter und der Junge, und der Dunker<br />

werden wegen verübter gewaltsamen schlegerei an Tebben Merschman mit 75 Thl.<br />

gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.24. Amt Fürst. St.A.O.<br />

17.12.1622 Tebbe Merschman und Elisabeth's freie Tochter Marie will Dirck Barlagh,<br />

abgehenden Sohn von dem benachbarten freien Erbe, heiraten und das Erbe antreten.<br />

Rep.122. III. 1A. II.5.C. Nr.2. St.A.O.<br />

1624 Merschman, Schoene und Hillebrandt geben jeder 1 Ggl. Dienstgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Erbe Merschman gibt 6 Thl. Erbschatz, Leibzucht gibt 1 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbsch. Reg. 1631 St.A.O.<br />

1636 musste von jeder Leibzucht eine wöchentliche Contribution von 3 Schill. bezahlt<br />

werden. In der ganzen Bauerschaft Grothe waren nur 2, nämlich Merschman und Broring,<br />

die diesen vollen Betrag zahlen konnten, und eine, Meyer zu Devern, zahlte nur den halben<br />

Betrag 1 Schill. 6 Pf., während alle übrigen nichts bezahlten.<br />

Contrib. Reg. 1636 St.A.O.<br />

4.10.1638 berichtet der Fürstenauer Beamte; hab von Gerdt Barlag und dessen Frauen<br />

Marie Merschman empfangen gedingten Sterbfall Teben Merschman und dessen Ehefrau<br />

sehlig. 130 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.36. Amt Fürst. St.A.O.<br />

2.4.1639 haben Gehrt Barlage und Marie Merschman, Eheleute, beide freien Standes, den<br />

Erbwin des verstorbenen Erbes Merschman in Grothe erhandelt zu 500 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.37. Amt Fürst. St.A.O.<br />

11.4.1639 Fortificatin und Beschreibung des Sterbfalls Dirich Merschman.<br />

Rep.122. III. 1A. II.5.C. Nr.3. St.A.O.<br />

12.2.1645 heisst es, der verstorbene Merschman soll beträchtlichen Viehbestand<br />

hinterlassen haben und über 100 Thl. wert gewesen sein.<br />

Rep.122. III. 1A. II.5.C. Nr.3. St.A.O.<br />

1647 Meessman in Grothe zahlt an Schatz 5 Rth. 10 Schill. 6 Pf. monatlich.<br />

1649 ist Tebbe Merschman zu 2 Thl. 6 Schill. Maygeldt veranlagt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.45. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1661 Erbe Merschman 9 Rth. 6 Schill. 4½ Pf. Viehschatz, Leibzucht 4 Rth. 6 Pf. Viehschatz.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1666 Gerdt Merschman in Grothe, Sterbfall 35 Thl. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.58. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Grothe; Erbe Merschman, 6 Pferde, 5 Endter, 6 Kühe, 19 Rinder, 25 Schweine.<br />

Leibzucht, 3 Pferde, 3 Kühe, 2 Rinder, 1 Schwein. Kleine Haus, 2 Kühe, 3 Schweine.<br />

Dep.3B. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

10.6.1660 ist Maria Merschman, Tochter von Gerdt Merschman und Marcke Merschman,<br />

Kirchspiels Badbergen, freigelassen. Dienstbeschuldigter C. Meringh.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.4. St.A.O.<br />

16.4.1666 der Vogt, Rittmeister, Schmidt hat den Nachlass des verstorbenen Gert<br />

Merschman in Grothe ermittelt; 4 Pferde, 2 Endter, 4 Kühe, 6 Rinder, 7 Schweine. Der Wert<br />

des Nachlasses und die Dingung desselben ist nicht angegeben.<br />

Rep.122. III. 1A. II.5.C. Nr.3. St.A.O.<br />

1667 wurde die neue Steuer Monatschatz eingeführt.<br />

1670 wurde wiederum eine neue Steuer Rauchschatz erhoben.<br />

31.12.1668, mittags ohngefehr, erschienen in Gerdten Raerts Behausung; Herman Meyer zu<br />

Devern, Johan Meyer zu Bergfelde, Johan Heye, Jürgen Hackman, Johan Einhauss, Johan<br />

Hageman, Johan Paallman, Johan Jütting, Theissing, Christopher Lien Esch, Johan Boissman,<br />

Catharina Wittibe Thumans mit Beistand des Ehrsamen Johan Broerman und Gerdt Raert<br />

und Geseken, Eheleute, sämtlich in der Bauerschaft Grothe, zwecks Beratung über eine<br />

Änderung in der Ausübung des Bauerrichteramtes. Es wird beschlossen, dass das<br />

Bauerrichteramt, welches bis dahin auf dem Hofe Rahrt in Grothe geruht hatte, künftig auf<br />

einem Besitzer eines Vollerbes oder eines Halberbes abwechselnd ruhen soll, womit sich die<br />

Eheleute Rahrt einverstanden erklären.<br />

1669 wird Herman Meyer zu Devern als Bauerrichter anfangen. Seine Consequenten werden<br />

sein; Johan Grothe, Wessel Brorman, Diedrich Sanman, Johan Hageman, Witwe Thuman,<br />

Herman Merssman, Johan Einhauss, Johan Pahlman, Johan Meyer zu Bergfeld, Jürgen<br />

Hackman, Johan Beussman, Lyen Esch, absens, Thesings, Johan Heye, Gerdt Rahrt, Johan<br />

Jütting, Veltman, absens.<br />

Zeugen dieses Beschlusses sind; Herman Theissing und Rudolff Meyer, seligen Rudolffen<br />

Meyers Sohn.<br />

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1.1.1669 erscheint Johan Grote und widerspricht der Vereinbarung und erklärt, dass er das<br />

Amt ablehne und nichts damit zu tun haben wolle.<br />

(der Ausgang des Widerspruches liegt nicht vor)<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osn. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1670 Erbe Merschman gibt 2 Rth. Rauchschatz, Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz, Klein Haus 1<br />

Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1651 werden lutherisch genannt; Gert Meessman et uxor, Gert Meessman filius, Elisabeth<br />

Meessmansche und Maricke Meessmansche.<br />

Quelle; Nominae Parochiae Badbergensis Bauerschaft Grothe 1651.<br />

Rep.100. Abschn.188. Nr.7. St.A.O.<br />

4.7.1679 wurden Herman Messman und Alheit Brunner in der Kirche St. Georg zu<br />

Badbergen copuliret. Alheit Brundert war frei und gab sich dem Landesherrn eigen.<br />

Rep.122. III. 1A. II.5.C. Nr.3. St.A.O.<br />

5.1.1679 hat Merschman in Grothe, Kirchspiel Badbergen, seine Schwester Marcke<br />

freigekauft für 25 Rth.<br />

Johan Itel von Harsewinkel.<br />

Rep.122. Abschn.59. Nr.4. St.A.O.<br />

29.4.1698 hat Merschman seinen Kinder als Gehrdten und Marcken Freyheit gedungen ad<br />

28 Rth.<br />

Rep.122. III. 1A. II.5.C. Nr.3. St.A.O.<br />

28.9.1711 ist Adelheid Brunnert uxor des Herman Merschman in Badbergen begraben.<br />

T.H.S. St. Georgkirche Badbergen.<br />

1715 heisst es in der Beschreibung der Landesherrlichen Eigenbehörigen; Herman<br />

Merschman ca 70 Jahre, uxor mortua vor 5 Jahren, 6 Kinder.<br />

Quelle; Act. Nr.160. Specificatio et Conscriptio deren Landesherren Eigenbehörige.<br />

Repertorium 106. VI. Nr.1. aa. St.A.O.<br />

16.11.1715 schritt Herman Merssman zur zweiten Ehe mit Anneke Dirkes.<br />

T.H.S. St. Georgkirche Badbergen.<br />

Um 1716; Mette Merschman 25 Jahre alt, ist freygekauft für 12 Rth. Soror Trincke, 21 Jahre<br />

alt, similiter freygekauft mitt 12 Rth.<br />

Mette, * 1686, und Trineke, * 1695, Eltern Herman Barlage s. Merschman und Adelheid<br />

Brundert.<br />

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Herman Merschman ad 70 Jahre. (Herman Merschman und Adelheid Brundert 4.7.1679)<br />

uxor mortua ante 5 Annos. 6 Kinder (lebend), Alheidt ist wegen der Mutter freigelassen ad<br />

34. Marcke ad 30 ist vorlängst freigekauft. Mette ad 25 ist bei letzter Sed.vac. frei für 12 Rth.<br />

Amts Gebühr 3 Rth. Trincke 21 Jahre alt simliter freigekauft für 12 Rth. Amts Gebühr 3 Rth.<br />

Johan ad 27 Jahre ist vorlängst freygekauft. Herman 23 Jahre ist noch eigen.<br />

Rep.106. VI/Y 1. Nr.1. aa. St.A.O.<br />

1718 Merschman in Grothe.<br />

Thalen Borchstede Erben praetendieren, 96 Rth. von welcher Schuldt ich keine<br />

Wissenschafft trage, für deren, 30 Landt zu gebrauchen, welches jahrlichs zur Heuer thuen<br />

kann 2½ Thaler.<br />

Noch gebrauchen für, 22. Ein Pfandt so jahrlichs 2 Thl. minus 1 Orth thuen kann. Weilen<br />

aber die Schuld Ungeständigh ist darüber Ein gerichtlicher processus Erwachssen.<br />

Rep.122. III.B. Nr.484. St.A.O.<br />

7.3.1722 Wilhelm Greve und Catharina Merschman dingen die Auffahrt auf die Greven<br />

Stätte in Grönloh, Kirchspiel Badbergen, mit Einschluss seiner Eltern Sterbefall ad 220 Rth.<br />

Rep.122C. III. 1. Fach 54. 4d. St.A.O.<br />

1722 Merschman praestiert; Monatschatz 4 Rth., Rauchschatz zu zweimal 4 Rth.,<br />

Herbstschatz 19 Schill. 7½ Pf., Lichtmessengeld 7 Schill., Spanndienst mit 2 Pferden oder 9<br />

Rth., 2 Rauchhühner, 8 Scheffel Bohnen, 8 Scheffel Hafer, 1 fettes Schwein, und den Vogt 5<br />

Hocken und an die Geistlichkeit 5 Hocken, 1 Scheffel Roggen, 3 Scheff. Hafer und 3 Brote.<br />

1722 Größe des Colonates; 10 Malt. 9 Scheff. 1 Viertel 3 Becher.<br />

Praest. und Verm. Reg. 1722 St.A.O.<br />

16.3.1724 ist Herman Barlage s. Merschman, 79 Jahre alt, zu Badbergen begraben.<br />

T.H.S. St. Georgkirche Badbergen.<br />

20.2.1727 sind in der Kirche zu Badbergen getraut Herman Merschman und Anna Alheid von<br />

Aschwede.<br />

T.H.S. St. Georgkirche Badbergen.<br />

Anna Alheid von Aschwede oder von Aswede stammt aus einem alten adeligen Geschlechte,<br />

dessen erster Vertreter schon 1257 genannt wird. Als Burgmänner und Bürger zu<br />

Quakenbrück haben sie sich sehr verdient gemacht. Ihr Wappen zeigt 3 rote Eichhörnchen<br />

im goldenen Feld. Das Wappen ist in Burg Arkenstedt zu Cloppenburg vorhanden. Ein<br />

anderes Wappen, das des Quakenbrücker Bürgers und Kaufhändlers Ernst von Aswede, zeigt<br />

ein Glasfenster im Rathaus der Stadt Quakenbrück. Es zeigt ebenfalls 3 Eichhörnchen.<br />

29.4.1732 wurde Anna Merschman geb. Dirkes, Ehefrau des Johan Wehage.<br />

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T.H.S. St. Georgkirche Badbergen.<br />

14.3.1739 ist Herman Merschman im Wasser unter der Barenaue, an der Diren genannt, im<br />

Graben ertrunken, seines Alters 49 Jahre 10 Monate, und am 18.3.1739 in Badbergen<br />

begraben.<br />

T.H.S. St. Georgkirche Badbergen.<br />

27.4.1739 hat Tepe Hoffstall als Vetter in nomine vidua Merschman des verstorbenen<br />

Merschmans Sterbefall nach dem Hoffrecht zu 39 Rth. 10 Schill. 6 Pf., an Jura 8 Rth., an Dr.<br />

Schreiber 1 Rth., gedungen.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

Der 1739 verstorbene Colon Hermann Merschmann hatte mit den übrigen Grother<br />

Markgenossen einen heftigen Streit, der lange das Gericht beschäftigt hat.<br />

Hergebrachterweise war Merschmann verpflichtet, das in der Grother Mark geschütte Vieh<br />

aufzunehmen und dafür einen Schüttestall zu unterhalten. Eines Tages weigerte sich<br />

Merschmann, das geschüttete Vieh aufzunehmen. Es kam zu Schimpfworten und<br />

Gewalttätigkeiten. Die Sache kam zur Untersuchung, und Hermann Merschmann wurde zu<br />

einem Brüchten von 3 Rth. und die Grother zu 20 Rth. verurteilt. Beide Parteien legten<br />

Berufung ein, doch beiden Parteien blieb der Erfolg versagt, die Regierung bestätigte beide<br />

Brüchten. In der Akte hierüber sind die Namen der Grother Bauern nicht genannt, es ist nur<br />

von Eingesessenen zu Grothe die Rede.<br />

Quelle; Rep.100. Abschn.109. Nr.37. Beschwerde der Gemeinde Grothe Kirchspiel<br />

Badbergen gegen den Colon Merschmann daselbst, wegen der Pflicht zur Haltung eines<br />

Schüttestalles 1732-1753 St.A.O.<br />

1742 ist Anna Wehage geb. Dirkes, 65 Jahre alt, gestorben und am 22.5.1742 zu Badbergen<br />

begraben.<br />

T.H.S. St. Georgkirche Badbergen.<br />

1745 ist das Erbwohnhaus neu erbaut. Über der Einfahrt findet sich die Inschrift; Hermann<br />

Merschmann Anna Alheid Aschwede 1745.<br />

Da Hermann Merschmann schon 1739 verstorben war, muss also seine hinterlassene Witwe<br />

das Haus haben erbauen lassen.<br />

19.3.1754 ist Adelheid Merschmann, deren Eltern Hermann Merschmann und Adelheid<br />

Aswedden gewesen, aus dem Leibeigentum entlassen für 24 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1757 wurde dem Kirchspiel Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt. Das Vollerbe<br />

Merschmann hatte gleich den anderen Erben 4 Scheffel Hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner<br />

Stroh zu liefern.<br />

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10.10.1760 wurde Helena Merschmann, deren Eltern Hermann Merschmann und Anna<br />

Adelheid Aswegen gewesen, freigelassen in toto zu 30 Rth.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

28.1.1765 haben Ernst Merschmann und Margaretha Witrock die Auffahrt erhandelt.<br />

Erbe Merschmann in Grothe.<br />

Ernst Merschmann, * 1739, Margaretha Witrock, * 1744, Auffahrt 250 Rth. Sterbefall 30<br />

Rth.<br />

Kinder; Anna, * 1766, ┼ 1768./ Catharina Alheit, * 1770, ┼ 1771./ Helena Margaretha, *<br />

1772./ Hermann Dirck, * 1775./ Anna Adelheit, * 1779./ Catharina Maria, * 1781, ┼ 1786./<br />

Ernestus, * 1788.<br />

Ernst Coloni Bruder Hermann Merschmann (Johann Hermann * 1736), 1765 freigelassen für<br />

25 Rth. (er wurde Colonus Vortmann)<br />

Rep.122. III.B. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

28.1.1765 Ernst Merschmann zu Wulften (wahrscheinlich ein Schreibfehler) Auffahrt auf<br />

sein elterliches Erbe mit 250 Rth.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

28.1.1765 hat Ernst Merschmann, dessen Eltern Hermann Merschmann und Anna Adelheid<br />

Aswegen, seinen Bruder Johann Hermann inclusis juribus zu 25 Thl. die Freilassung<br />

bedungen.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1787 wird berichtet, dass bei den Rundefuhren Merschmann und Thumann<br />

zusammenspannen.<br />

22.1.1787 verstarb Anna Adelheid Merschmann geb. von Assweden, und wurde am<br />

25.1.1787 zu Badbergen begraben. Sie brachte ihr Alter auf 82 Jahre 9 Monate und 1<br />

Woche.<br />

T.H.S. St. Georgkirche Badbergen.<br />

1788 ruhten auf dem Colonate Merschmann in Grothe 1187 Rth. Schulden.<br />

Quelle; Schuldenverz. Fürstl. Eigenbehöriger 1788, Rep.122. III.B. Nr.484. St.A.O.<br />

1803 Größe des Hofes; 12 Malt. 1 Scheff. Ackerland, 2 Malt. 2 Scheff. Wiesen, 9½ Scheff.<br />

Weiden und 10 Scheff. Holzgrund.<br />

Dühne II. S.92/93.<br />

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18.9.1806 ist Ernst Merschmann an der Brustkrankheit gestorben und am 22.9.1806<br />

begraben. Sein Alter ist angegeben mit 67 Jahre 4 Monate weniger 1 Tag. T.H.S. St.<br />

Georgkirche Badbergen.<br />

26.10.1819 verstarb Margaretha Merschmann geb. Witrock, ihres Alters 75 Jahre 10 Monate<br />

2 Wochen, und wurde am 30.10.1819 begraben.<br />

T.H.S. St. Georgkirche Badbergen.<br />

1819/20 Merschmann verschuldet jährlich 6 Scheff. Bohnen und gibt statt dessen 9½ Scheff.<br />

Roggen.<br />

Amtsreg. 1819/20 Fürstenau St.A.O.<br />

In den Jahren 1822-1829 wohnten die am 12.4.1822 zu Badbergen getrauten Heuerleute<br />

Jürgen Bernhard Ossing und Catharina Margaretha Elsabein Wingmann auf Hof<br />

Merschmann.<br />

21.12.1830 starb auf Merschmanns Colonate die Heuermanns Witwe Catharina Elsabein<br />

Hetlage geb. Vortmann, 69 Jahre 4 Monate alt.<br />

1825 wurde die Hannoversche Währung eingefürt. 1 Thl.; 36 Mariengroschen oder 24<br />

Gutegroschen. Nebenbei lief aber noch die Bremer Münze der Grote.<br />

1 Thl. : 72 Grote. 1/48 Thl.; 1½ Grote oder etwa 6 Pf.<br />

Zwölf von "sess" Grauten waren 72 Grote oder 1 Thaler.<br />

Der Silberne Thaler war gesetzliches Zahlungsmittel und wurde "Kurant" genannt und<br />

musste in unbeschränkter Menge angenommen werden.<br />

Die Münzeinheit der Goldwährung war die Pistole, die auch Louisdor genannt wurde. Sie<br />

war gleich 5 Thaler Gold.<br />

1826 ist die Größe des Erbes; 80 Morgen 22 Quadratruten Ackerland, 30 Morgen 23<br />

Quadratruten einschürige Wiesen.<br />

Dühne II. S.92/93.<br />

10.5.1833 wurden Johann Hermann Greve und Helena Margaretha Merschmann in der<br />

Kirche zu Badbergen getraut. Johann Hermann Greve s. Merschmann verstarb am 7.12.1846<br />

und seine hinterlassene Witwe am 4.3.1848. Die Ehe war Kinderlos.<br />

T.H.S. St. Georgkirche Badbergen.<br />

28.5.1837 wurden sämtliche ungewissen Gefälle zu einer jährlichen Rente von 15 Rth. 20<br />

Gg. fixiert.<br />

Erbe des Colonates wurde der am 7.2.1832 in Grönloh geborene Georg Wilhelm Diedrich<br />

Greve, er war gleichzeitig Erbe des Colonats Greve. Am 19.11.1859 führte er Catharina<br />

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Maria Adelheid Middendorf zum Traualtar. Diedrich Greve s. Merschmann war bekannt als<br />

"Maesker Dierk".<br />

1861 hatte einjeder Küster der lutherischen und katholischen Kirche Anspruch auf 260<br />

Pfund Brot jährlich. Merschmann war verpflichtet einem jeder Küster 1 Brot zu geben, wofür<br />

die Küster einen Weihrauch zu liefern hatte.<br />

Lagerbuch 1861 St.A.O.<br />

12.6.1890 ehelichte Johann Hermann Wilhelm Merschmann Anna Maria Elise Hoffmann.<br />

T.H.S. St. Georgkirche Badbergen.<br />

1923 wurde auf dem Erbwohnhause ein Storchennest angebracht.<br />

18.5.1926 wurden in der Kirche zu Badbergen getraut Johann Hermann Diedrich<br />

Merschmann und Anna Maria Elise Haverkamp.<br />

Johann Hermann Diedrichs Bruder wurde in der unruhigen Nachkriegszeit von den Polen<br />

erschlagen, seine Schwester Venna Maria Grete, geb. am 7.3.1891, wurde am 21.5.1912<br />

Ehefrau des Johann Diedrich Wilhelm Elting in Vehs.<br />

27.3.1956 traf der erste Storch ein und ein anderer am 14. April, die beide verblieben. Die<br />

Brut aber, 3 Jungstörche, wurden aus dem Neste geworfen.<br />

Im Juli 1952 beringte Diedrich Merschmann einen Storch mit der Nr. 234470. Dieser<br />

beringte Storch wurde im April 1957, also 5 Jahre alt, bei Cloppenburg in Oldenburg<br />

erschöpft aufgefunden und nach erhaltener Pflege wieder freigelassen, doch im Juli 1957<br />

wurde er auf einem Baumhorst bei Werlte, Bezirk Osnabrück, vom Blitz getroffen und<br />

getötet.<br />

1961 kam der erste Storch am 13. März, der andere am 26. April. Dieses Storchenpaar hatte<br />

2 Jungstörche, welche am 22. August 1961 abzogen. An demselben Tag zog auch ein<br />

Altstorch ab, während der andere erst am 27. August 1961 folgte.<br />

Beucke oder Merschgraeper jetzt Boske-Mustermann.<br />

Beucke oder Merschgraeper ist ein alter Markkotten auf der Bünner Landwehr, der<br />

Bauerschaft Wehdel des Kirchspiels Badbergen, der in den Registern des 19. Jahrhunderts<br />

unter Nr.30 geführt wurde. Die Nachrichten über diesen Hof fliessen nur spärlich, sodass mit<br />

Sicherheit nicht gesagt werden kann, wann dieser Markkotten gegründet wurde. Da in den<br />

alten Steuerregistern mehrere Beucke genannt werden, ohne dass zu erkennen ist, um<br />

welchen Hof es sich handelt, sind die jeweiligen Nachrichten voll wiedergegeben worden.<br />

Auch ist in den Registern der Hofname weitergeschleppt worden, obgleich der Besitzer<br />

mehrmals gewechselt hatte. Das geschah, da man von dem Hofe die Steuer und nicht von<br />

dem Aufsitzer oder Eigentümer erhob. Mit Sicherheit kann angenommen werden, dass ei<br />

abgehender Sohn des schon 1240 und 1441 genannten Vollerbes Beucke diesen Markkotten<br />

gegründet hat. 1490 wird nur das Vollerbe Enggelke Boyke genannt.<br />

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Rep.100. Abschn.88. Nr.2. Viehsch. Reg. St.A.O.<br />

1512 werden im Kopfschatzregister genannt;<br />

Lubbeke Boyke 3 Schill., Ludeke Boyke 7 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.1a. St.A.O.<br />

1532 Wedell, dt. marcam Ludeke Boyke, Grete Concubina 5 23 Schill. (Vollerbe)<br />

dt. marcam pauperes Kunneke de Boykessche ...... (Merschgraeper?)<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

1589 Boicke 2 D. 17 Schill. (Vollerbe), Luideke Boecke 1 D., Lampe Boicke 20 Schill., Ludecke<br />

Boicken Liefftucht 9 Schill. (Vollerbe)<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. Viehsch. Reg. St.A.O.<br />

1599 Bursscop Wehell, Markkötter Berndt Beucke ½ Rth. Schornstein- und<br />

Feuerstetteschatz. Markkötter Ludeke Boike ½ Rth. Schornstein- und Feuerstetteschatz.<br />

Markkötter Herman Beucke ½ Rth. Schornstein- und Feuerstetteschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1616 ist das Erbwohnhaus abgebrannt. Man hat dann ein Haus von Albert Korman zu Luitke<br />

Mimmelage angekauft und an die Stelle des abgebrannten Hauses gesetzt.<br />

Nachricht von 1635.<br />

10.5.1624 Coram Judice Leuningk.<br />

Die Eheleute Reineke und Elsche Boike in Wehell verkaufen pro se et suis den Eheleuten<br />

Gerten und Agathe Borchstette, liberis et haeredibus, 5 Rth. jährliche Rente für 80 Rth. Die<br />

Zinsen auf Weihnachten eines jedes Jahres bei ½ jähriger Löse zu erlegen. Sie setzen zum<br />

Pfande; omnia bona, ins besondere ihren Kotten in Wehell.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.2. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1625 in dem Verzeichnis der Leibdiener ist genannt Reinek Boike.<br />

1628 Roleff Boycke alias Liehr 6 Schill., uxor 4 Schill., Alte Vatter 4 Schill., Ludecke Boicke 6<br />

Schill., uxor 4 Schill., Husselte Man 4 Schill., uxor 2 Schill. Terminus primus der Erhebung<br />

1629.<br />

Rep.123C. 205. Personensch. Reg. St.A.O.<br />

1631 Luedeke Boike pauper.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbsch. Reg. St.A.O.<br />

1632 Coram Judice Leuningk.<br />

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Elsche, Witwe des Reineken Boiken in Wehell, bekennt in Gegenwart ihres Vormundes<br />

Henrich Fuerstenowe pro se, Gerten Borchstetten, Agaten uxori et liberis 20 Rth. schuldig zu<br />

sein, die bei ½ jähriger Löse alljährlich auf Lichtmessen mit 5 Ort zu verzinsen sind, und setzt<br />

zum Pfande ihre freie Wohnung in Wehell.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.301. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1635 Coram Judice Leuningk.<br />

Elsche, Wittibe des Reineken Boikens uf Buenner Landwehr in der Bauerschaft Wehell cum<br />

autoritate Johan Rotberts ihres Bruders, bekennt pro se, liberis et haeredibus, ihrem Vater<br />

Georg Rotberten zu Lechterke 100 Rth., die welche er vor ungefehr 19 Jahren, wie<br />

selichgten Reinekens und Elschen Eheleute Hauss daselbst ufr Buenner Landtwehr leider<br />

verbrannt und dass anietzo daselbst wieder befintliche Haus von Alberten Korman zu Luitke<br />

Mimmelage für obgenannte Gelder gekaufft und der Kaufpfennig biss dat geborgt, dafür<br />

Georgh, der Vatter gelobet und biss dato verzinset ietzo aber betzahlet und seligen Johan<br />

Mengers Kindern und Wittiben ufgenommen werden müssen, Er der Vatter seinen Glauben<br />

dafür weiter eingestellt, schuldig zu sein. Sie setzt zum Pfande die ganze Wohnung auf der<br />

Buenner Landwehr und verspricht, die Schuld jeden Sonntag Jubilate mit 6 Rth. zu verzinsen<br />

bei ½ jährlicher Löse.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.356. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1635 Coram Judice Leuningk.<br />

Elsche, Wittib des Reineke Boikens auf der Buenner Landwehr, Bauerschaft Wehell, lobt,<br />

ihren Vater Georg Rotbert und Herman Boissman zu Bergfelde wegen 80 Rth., deren 50 von<br />

Herman Fischer zu Quakenbrück und 30 von Tiess Kuist im Woelde ausgetan, schadlos zu<br />

halten.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.356. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1636 Luedecke Boicke arm.<br />

Dühne II. S.293.<br />

7.11.1638 Coram me Notario,<br />

Jorrien Rotbert in Lechterke erklärt für sich und Talen, seine Hausfrau, dass sie nunmehr 3<br />

Kinder haben.<br />

1) Elsche ist bereits ausgesteuert und hat Verzicht getan. (Witwe Reineke Boicke)<br />

2) Taleken hat 60 Rth. bereits erhalten.<br />

3) Luecke hat bis dato nichts erhalten, sie aber soll 70 Rth., welche Elsche Boikesche<br />

ihm, den Vater, schuldig ist, bekommen.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.406a. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1651 Bauerschaft Wehdel, es werden genannt; Grete Boickesche Seite 280., Juergen Boecke<br />

et uxor Seite 281., Grete Boeikesche Seite 281.<br />

Rep.100. Abschn.188. Nr.7. Einwohnerverzeichnis 1651 St.A.O.<br />

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1655 Wehdell, Markkotte Ludeke Boycke 2 Pferde, 4 Kühe, 3 Rinder, 1 Schwein.<br />

Dep.3b. I. Publica Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1663 Luedeke Boike, Leibdiener, gibt 2 Rth. für anno 1663 nicht geleisteten Dienst.<br />

Rep.150. Fürst. Nr.116a. St.A.O.<br />

1665 Bauerscahft Wehdell, Markkotten Luedeke Boycke 2 Pferde, 5 Kühe, 1 Rind, 1 Schwein.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.54. St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Wehdell, Markkotten Ludeke Boike 1 Haubtfewr Stette, Freyland nach<br />

Scheffelsaet so zur hewr thuet etwa 3/4 Thl.<br />

-------<br />

8<br />

Wiesenwachs nach fuder Zaell; 1.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.79. Hofbeschreibung St.A.O.<br />

1668 Bauerschaft Wehdell, Markkotten Luedeke Beincke gibt 15 Schill. 9 Pf. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbsch. Rev. Reg. vom 24.2.1668 St.A.O.<br />

1670 Bauerschaft Wehdel, Luedeke Boicke 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1719, 1720, 1721 und 1722 hat Luedeke Boicke dedienet, gibt dieses Jahr 1723 Geldt.<br />

Rep.150. Fürst. Nr.116b. 1723 St.A.O.<br />

1722 Ludecke Beucke bei der Landwehr gibt an Monatschatz 15 Schill. 9 Pf., Rauchschatz zu<br />

zweimal 2 Rth., Dienstgeld 2 Rth. und an die Geistlichkeit 3 Stück Garn.<br />

Dühne II. S.293.<br />

1722 gehören zu dem Markkotten an Garten und Ackerland 1 Malt. 6 Scheff. 3 Viertel und 2<br />

Becher.<br />

Dühne II. S.293.<br />

19.10.1743 wird ein Streit wegen Zuschlage, der um 1730 begonnen hatte, durch einen<br />

Vergleich beendet.<br />

1) Alberding, Schierding, Rantze, Oyemann, Wehlburg, Sander, Hoffstall, Borgstede,<br />

Kleine Karrenkamp, Graeper, Ruse, Luecke Roeve und Wallmann, vertreten durch Dr. Koch.<br />

2) Barlage, Beuke, Reinermann, Meyer zu Wehdel, Kahmann und Grosse Karrenkamp,<br />

vertreten durch den Anwalt Dr. zur Mühlen.<br />

Quelle; Hofnachrichten Borgstede auf Meyer zu Bergfeld.<br />

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21.10.1743 Protocoll über Zuschlagsanweisungen an Wehlburg, Sander, Kleine Karrenkamp,<br />

Luebke Roebbe, Alberding, Borgstedden, Bollmann, Oyemann, Schierding und Groeper<br />

(Graeper).<br />

Quelle; Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

8.5.1769 Jedem Voll- und Halberbe werden 2 Scheffelsaat, jedem Erbkotten 1 Scheffelsaat<br />

und jedem Markkotten ½ Scheffelsaat aus der Mark zugewiesen. Beucke oder<br />

Merschgraeper hat ½ Scheffelsaat erhalten.<br />

Die tertia marcalis ist 4 Rth. zu zahlen, wodurch gleichzeitig die von dem Kirchspiel<br />

Badbergen angeschaffte Feuerwehrspritze, mit den Kosten für die Bauerschaft Wehdel, 18<br />

Rth. 7 Schill., bezahlt sind.<br />

Quelle; Hofnachrichten Borgstede auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1826 Größe des Markkottens; 17 Morgen 15 Quadratruten Garten- und Ackerland und 4<br />

Morgen 105 Quadratruten einschuerige Wiesen.<br />

Dühne II. S.293.<br />

Bemerkung; Einschuerige (einschürige) Wiesen sind Wiesen, die nur einmal im Jahre<br />

gemäht, geschnitten oder geschoren werden, im Gegensatz zu den Wiesen, die im Herbst<br />

einen zweiten Schnitt ergeben. Für den Schnitt sagt man gleichbedeutend die "Schur". Das<br />

aus dem nach der ersten Mahd gemähten Gras gewonnene Heu heisst der oder das Grumt<br />

oder Grummet. Der Artländer nennt dies Grummetheu "Grammen".<br />

Besitzer folge;<br />

Johan Groper, * ca 1649, ┼ 1717, 1672, Margreth Werman, * ca 1653, ┼ 1720.<br />

Johan Groeper, Graeper, Merschgraeper, * 1691, ┼ 1757, 27.4.1715, Ancke Borgstede, *<br />

1688, ┼ 1757. Diese Eheleute vererbten die Stätte an ihre Tochter Gret Adelheid.<br />

Lambert Middelkamp s. Merschgroeper vel Graeper, * 1716, ┼ 1754, 9.1.1738, Gret<br />

Adelheid Groeper, * 1718, ┼ 1789. Der Anerbe und Sohn dieser Ehe Gerd Graeper oder<br />

Merschgraeper, * 1750, ┼ 1820, blieb ledig und vererbte die Stätte an;<br />

Christina Margaretha Kleine Borgstede, * 1801, ┼ 1877, 16.10.1823, Johann Hermann<br />

Hildebrand s. Graeper, * 1795, ┼ 1846.<br />

Johann Heinrich Graeper, * 1836, ┼ ca 1907, , Anna Lucie Kehlmann, ┼ 1907, Anerbe<br />

wurde die Tochter Minna Graeper.<br />

Minna Graeper, , Hermann Mustermann. Diese Eheleute bauten 1907 die Scheune. Sie<br />

hatte als einziges Kind eine Tochter Helena, die am 4.4.1897 auf der Stätte in Wehdel<br />

geboren und am 22.4.1921 ebenda verstorben ist. Sie war mit Heinrich Boske aus Wehdel<br />

versprochen, verstarb aber an Lungentzündung wenige Tage vor beabsichtigten Hochzeit.<br />

Die Eheleute Hermann Mustermann und Minna Graeper vererbten nun die Hoffstätte an<br />

den vorgenannten Heinrich Boske.<br />

Heinrich Boske genannt Boske-Mustermann, * 24.4.1896, als Sohn der Eheleute Johann<br />

Hermann Heinrich Boske und Elise Anna Margaretha Jellmann in Wehdel, 28.5.1931 zu<br />

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Badbergen, Margaretha Mustermann, * 26.11.1900, als Tochter der Eheleute Gerhard<br />

Mustermann und Marie Vortmann. In dieser Ehe wurden, soweit es bekannt ist, ein Sohn<br />

und eine Tochter geboren.<br />

Hausinschriften;<br />

Erbwohnhaus - Dielentoreinfahrt; Gerd Graeper, Catharina Adelheid Graepers, Bruder und<br />

Schwester, Meister Gerd Brormann den 29.6.1803.<br />

Erbwohnhaus - Vordegiebel - unterer Giebelbalken; Herr lehre mich thun nach deinem<br />

Wohlgefallen, denn du bist mein Gott. Dein guter Geist fuehre mich auf ebner Bahn. Psalm<br />

143.<br />

Scheune - 1 Einfahrt; Hermann Mustermann und Minna geb. Graeper, Helene unsere<br />

Tochter, Meister Wilhelm Kehlmann.<br />

Scheune - 2 Einfahrt; Anna Lucie Graeper geb. Kehlmann, Aufgerichtet am 29.4.1907.<br />

Meyer zu Bergfeld.<br />

Der Meyerhof ist in Bergfeld, einem Ortsteil der Bauerschaft Grothe des Kirchspiels<br />

Badbergen, im lieblichen <strong>Artland</strong>e belegen. Bergfeld wurde kurz vor 1600 der Bauerschaft<br />

Grothe angegliedert.<br />

Bergfeld begegnet urkundlich zuerst im Jahre 977. Bischof Ludolf von Osnabrück, der von<br />

969-978 regierte und ein Vetter des Kaisers Otto der Große war, hatte im Osnabrücker<br />

Nordlande viele Besitzungen, von den er einige seinem gehörigen Dienstmanne Herigis als<br />

Lehn übertragen wollte. Da aber nur der Kaiser zu dieser Belehnung berechtigt war, musste<br />

Bischof Ludolf zunächst diese Güter dem Kaiser schenken, der sie dann wunschgemäss dem<br />

Herigis übertrug. In dieser Urkunde ist auch Bergfeld, welches hier Bircfeld heisst, genannt.<br />

Diese Urkunde hat der Kaiser in Bingen am Rhein im Jahre 977 unterzeichnet. Nachkommen<br />

des Herigis übertrugen später wieder die Besitzungen, darunter der Meyerhof zu Bergfeld,<br />

dem Bischof in Osnabrück. Somit kam der Aufsitzende Bauer, der Meyer oder villicus,<br />

wieder in die Hörigkeit des Bischofs. Bergfeld wird 1240 Bechvelde und 1249 Berchvelde<br />

genannt. Der Meierhof ist nach der Classification der Höfe ein Voll- oder Ganzerbe.<br />

Allgemein wird angenommen, dass die Meierhöfe des Osnabrücker Nordlandes größtenteils<br />

als altsächsische Siedlungen schon bestanden, bevor Karl der Große sie zu Stützpunkten<br />

seiner politischen Macht und der Christianisierung ausbaute. Feststeht, dass das Meiertum<br />

eine fränkische Einrichtung ist. Der Meyer stand zu seinem Herrn, dessen Gut er verwaltete.<br />

Er diente ihm am Hofe und im Kriege, der Herr dagegen versprach ihm Schutz und gewährte<br />

im Sonderrechte. In alten Urkunden wird der Meyer "major villae" oder kurz "villicus"<br />

genannt. Der Name Meyer in allen möglichen Schreibarten kommt von dem lateinischen<br />

"major", welches "groesser" bedeutet. Auch in der hebraeischen Sprache ist "Me-ir" gleich<br />

"gross, glaenzend". Schon im Jahre 103 nach Christo erwähnt der israelitische<br />

Geschichtsschreiber Flavius Josephus es. Möglicherweise übernahmen die Juden, als sie<br />

unter römischer Kolonialherrschaft standen, das Wort aus dem lateinischen Sprachschatz.<br />

Anfänglich waren die Meier oder Redemeier Richter und hernach Vorsteher und<br />

Fuersprecher der zu ihrer Villication gehörenden Hausgenossen. Der Redemeier musste<br />

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seine Hausgenossen verbitten und vertreten, und wenn es er<strong>for</strong>derlich wurde, ein Pferd für<br />

sie zu Tode reiten. Im 15. Jahrhundert wurden die Meier in vielen Fällen die Vertreter des<br />

Bischofs und der Beamten in weltlichen Dingen. Der Meyer zu Wehdel führte sogar das<br />

Siegel des Bischofs, mit dem er seine Schriftstücke bekräftigte. Dies Siegel ist bis auf den<br />

heutigen Tag der Familie Meyer zu Wehdel trotz der vielen Kriegswirren erhalten geblieben.<br />

Auf schriftlichen Bescheid hin hatte Meyer zu Bergfeld die neu aufziehenden Kolonen, wenn<br />

die Auffahrt beim Amte gedungen war, in seiner Villication am Hochzeitstage im<br />

sogenannten "Mannsattel", in der Nähe der Feuerstätte, im Namen des Bischofs einzutun.<br />

Für diese Handlung erhielt er eine gute Mahlzeit und einen alten Thaler oder einen Thaler<br />

und 7 Schillinge. Wie vorliegende Nachrichten zeigen, versuchten hin und wieder<br />

Neukolonen sich ohne die Eintuung durch den Meyer auf die Stätte zu setzen. Nach dem<br />

bischöflichen Tafelregister von um 1240, es wird einige Jahrzehnte älter sein, gehörten zu<br />

der Hausgenossenschaft des Meyer zu Bergfeld die Höfe Ruwe, Rodbert und Schoene in<br />

Lechterke und andere. Dem Meierhof gegenüber, an der anderen Seite des Sandesches,<br />

liegt ein Flurstück, genannt "Burg". Es handelt sich um eine etwas höher gelegene Flur, die<br />

rings von Heide, der "Buberts Heide" umgeben ist. Nach der Aufteilung des Sallandes wird<br />

der Schulte oder Meyer zu Bergfeld seinen Sitz auf die Höhe (Bergfeld) verlegt haben, auf<br />

der sie sich heute befindet. Die Hofstätte Meyer zu Bergfeld war früher bedeutend größer.<br />

Ursprünglich waren wohl der Meierhof und Boismann eine Einheit. Ein Beweis dafür mag in<br />

dem oben erwähnten Flurstück Burg gesehen werden (Rep.100. aI. 7.I.VII. 84/85 St.A.O.).<br />

Dieser Hof ist wohl mit dem Gut Herigis von 977 gleichzusetzen. Die alte oder erste<br />

Hofstätte dürfen wir in der Flur "Woerde", welches Hausstätte bedeutet, sehen. (Rep.100.<br />

aI.7.I.d9. St.A.O.). 1530 werden in der Burschop to Berchvelde 4 Höfe genannt, die Vollerben<br />

Meier und Boismann, die Halberben Lienesch und Hackmann (St.A.O. 229. 1530). Drer Hof<br />

Lienesch ist ein Abspliss von Boismann, Hackmann ist ein Abspliss vom Meierhof. 1240<br />

waren Boismann und Lienesch Lehngüter des Osnabrücker Bischofs. Boismann hiess früher<br />

Ludolphink und Lienesch hiess Elfering. (Osn. Gesch. Quellen, Band V. S. 40, 46, 61, 117 und<br />

131). 1373 Lubbertus dictus to Elferingk und Lubbertus Boysemann in Bergfeld (Stadt <strong>Arch</strong>.<br />

Quak. 2. 1373). Zu der Villikation des Meyer zu Bergfeld gehörten Hackmann in Bergfeld,<br />

Sickmann in Langen, Ruwe und Schoene in Lechterke, Gervesmann, Helmert, Mengert,<br />

Sonnecke in Wulften und ein Kotten, der später einging. Die Erträge des Hofesverbandes<br />

hatte Meyer zu Bergfeld nach Rüssel zu liefern. Auf dem Meierhof ruhte früher auch die<br />

Unterholzgrafschaft der Grother Mark (Osn. Gesch. Quellen VII. S.7.; Möser VIII, 30; Beiträge<br />

S.115, Prinz 74 ff; Nordl. 1921 S.23.).<br />

1278 wird ein Johannes von Batbergen als Priester in Osnabrück genannt (Osn. Urk. Buch III.<br />

617. anno 1278).<br />

1294 vermacht der Priester Johannes von Batbergen seiner Schwester Rensidis Einkünfte<br />

aus seinem Erbe in Grafeld und den Rest der Einkünfte dem Kloster Börstel, welches nach<br />

dem Tode der Rensidis auch die übrigen Einkünfte erhalten soll. (Orig. Urk. zu Börstel, Osn.<br />

Urk. Buch IV. 388).<br />

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1371 wird Hinricus von Badbergen Bürger in Osnabrück. Ob die Vorgenannten oder ihre<br />

Vorfahren von dem Meierhofe stammen, kann nur vermutet werden.<br />

Meyer zu Bergfeld hatte, wenn der Landesherr reiste oder jagte, ihn zu fahren. Bei solchen<br />

Reisen spannten die 3 Badberger Redemeier zusammen. Der Bischof fuhr also sechsspännig.<br />

Die Redemeier zu Badbergen, also Meyer zu Bergfeld, Meyer zu Devern und Meyer zu<br />

Wehdel, mussten den 1. Muehlstein fahren, dagegen die Ankumer den 2. und das Kloster zu<br />

Bersenbrück den 3. Stein.<br />

Abschn.161. Nr.416. St.A.O.<br />

Für den Meyer zu Bergfeld bestand auch die Pflicht, sowohl Jäger und Hunde der<br />

Landesherrn aufzunehmen und zu versorgen. Ebenso bestand die Verpflichtung, junge<br />

Hunde für den Landesherrn aufzuziehen. Im Jahre 1670 beschert sich Meyer zu Bergfeld mit<br />

den übrigen Redemeiern von Badbergen über diese lästige Aufgabe, doch scheinbar ohne<br />

Erfolg. Noch im Jahre 1757 brachte der landesherrliche Jäger Cramer dem Meyer zu<br />

Brickwedde, dem Schulte zu Rüssel und dem Meyer zu Wehdel je einen englischen Hund zur<br />

Aufsucht. Die Hunde waren aber so jung, dass sie nicht imstande waren selbständig zu<br />

trinken. Als 2 Tiere verstarben, verlangte der Jäger Cramer für jeden Hund 5 Rth., die aber<br />

nicht gezahlt wurden. Mit der Aufhebung der Eigenbehörigkeit in der ersten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts fand auch die Verpflichtung der Aufname der Jäger und die Aufzucht der<br />

Hunde ihr Ende. Auch die Abgabe des Hundehafers wurde abgelöst.<br />

Eine besondere Aufgabe des Meyer zu Bergfeld bestand darin, dass er in unruhigen Zeiten<br />

das Fähnlein tragen und Landesschützen vorausgehen musste. Dies Amt hatte er 1625<br />

freiwillig übernommen, wofür ihm die Nutzung von 2 Stücken Land auf dem Badberger Esch<br />

und einer Wiese in den Bünen, der sogenannten Fähnrichswiese, und andere "Douceurs und<br />

Emolumente" gewährten wurden und die beiden anderen Redemeier des Kirchspiels<br />

Badbergen ein jeder ihm 5 Thl. zahlen mussten. Aus dieser Verpflichtung entstand ein<br />

weitläufiger Prozess, weil Meyer zu Bergfeld sich dem Amte entziehen wollte, obgleich er<br />

das Recht hatte, einen Stellvertreter zu nehmen, aber auf die Vergütungen nicht verzichtete.<br />

1718 heisst es in einem gegnerischen Schriftsatze; "Laesset er diese fahren, sollen sich zu<br />

der Braut zehen (10) Freier vor einen finden und selbige mit Freuden zum Tanze aufspielen".<br />

Der Ausgang dieses Streites ist unbekannt.<br />

Proeven (Brot von einem Bordscheffel) und Beprämien an Fleisch oder Eiern brauchten die<br />

Colonen Heye und Feldmann in Grothe nicht geben, so auch der Meyer zu Bergfeld nicht.<br />

Dafür hatten sie andere Verpflichtungen. Heye musste die Hake im Dorfe öffnen, eine<br />

Brücke in der Wiese bauen und eine andere, wo man aus der Wiese auf die "hilge Halle"<br />

Laube und Tisch setzen, wo Station war und Predigt gehalten wurde, und Meyer zu Bergfeld<br />

hatte den Tisch im Bünen zu setzen, owrauf das Heiligtum gestellt wurde. Diese kirchlichen<br />

Umzüge sind seit 1718/1720 gänzlich unterblieben. Der Ort "im Buehne" ist ein Ortsteil der<br />

Bauerschaft Grothe und wird von der Landstrasse Badbergen - Quakenbrück durchschnitten.<br />

Hier "im Buehne", wo der Weg nach Bubertsorte abgeht, standen 1910 noch grosse Eichen,<br />

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auch befand sich da eine grosse Sandkuhle, in der Erdschwalben ihre Nester bauten. 1931<br />

waren Eichen und Sandgrube schon verschwunden. Der Ortsteil war bebaut und die<br />

Sandgrube ein blühender Garten. Von Badbergen kommend sah man früher hinter der<br />

Sandkuhle die Grother Windmühle, welche nunmehr auch seit vielen Jahren der<br />

Vergangenheit angehört.<br />

An dem Hofe des Redemeiers zu Bergfeld haftete wie schon erwähnt die Pflicht, bei<br />

Gelegenheit der am Dienstag in der Bittwoche und am Fronleichnamstage gehaltenen<br />

Prozession in der Nähe des Hofes auf einen dort befindlichen Stein ein "wisses Laken" zu<br />

legen und daneben ein "Holzgeruest" aufzuheben, dessen sich der Pfarrer als Kanzel<br />

bediente. Das Vollerbe Heye musste vor der Prozession die Hacke (Schlagbaum) im Dorfe<br />

öffnen und zwei Brücken bauen, eine "in der Wiese" und eine an der Stelle, wo man aus der<br />

Wiese auf die "hilge Hall" ging. Das Vollerbe Jütting hatte auf der "hilgen Hall" eine Laube<br />

und einen Tisch zu setzen. Die Stelle, wo der Meyer zu Bergfeld Altar und Kanzel bauen<br />

musste, hiess "die Halle im Buehnen". Die "hilge Hall" war eine Anhöhe, wo der<br />

Überlieferung nach die erste Kirche gestanden haben soll. Meyer zu Bergfeld hat 1746 seine<br />

Verpflichtung mit 100 Talern abgelöst. Diese Ablösungssumme erhielt die katholische<br />

Küsterei, die dafür die zuvorgenannte Verpflichtung übernahm.<br />

Abschn.367. Nr.66. St.A.O.<br />

Eine eigenartige Namens<strong>for</strong>m hat sich bei einigen Höfen des Kirchspieles Badbergen<br />

gebildet, die früher mit dem Artikel "de" geschrieben wurden. So sagt man; S'maes to<br />

Bergfeld. Damit meint man den ganzen Meierhof mit seinem Zubehör. "bie S'maes to<br />

Bergfeld" bedeutet; auf dem Meierhofe zu Bergfeld. Der aufsitzende Bauer ist; "S'maes Bure<br />

to Bergfeld". Einzelpersonen nennt man; "S'maes Hinnerk, S'maes Anke, S'maes Pappe,<br />

S'maes Mamme" u.s.w.<br />

Eine eigenartige Giebelzierde ist die des Meierhofes zu Bergfeld. Die Firstsaeule ziert den<br />

Vorder- und den Hintergiebel des Erbwohnhauses, der Scheune, des Speichers und des<br />

Torhauses. Diese Verzierung ist von den im <strong>Artland</strong>e vorherrschenden Windfaehren alter<br />

und neuerer Form auffallend abweichend. Um 1900 herum fand man nur vereinzelt<br />

Pferdeköpfe als Giebelschmuck, der von Osthannover nach dem <strong>Artland</strong>e vorgedrungen ist.<br />

Bis dahin kannte man nur Windfaehren, hochdeutsch Windfedern. Die Bedeutung der<br />

Windfaehren ist unbekannt. Wahrscheinlich liegt sie in den germanischen Stammesgrenzen.<br />

Wae den Meyer zu Bergfeld veranlasst hat, diesen Schmuck für seine Hofesgebäude zu<br />

wählen, kann nur vermutet werden. Wahrscheinlich wollte er seine Stellung als Redemeier<br />

damit kundtun. Das prächtige Erbwohnhaus ist 1739 errichtet, das Torhaus 1736 und die<br />

übrigen Gebäude in den darauf folgenden Jahren. Mit der Errichtung wird auch der Schmuck<br />

angebracht worden sein. Die Firstsäule ist ungefehr 2 Fuss gross und mit einem runden Fuss<br />

unter dem Dachfirst befestigt, etwa 1 Fuss von dem Ende des Giebels entfernt. Auf einer<br />

größeren Kugel ruht eine kleinere Kugel, aus ihr wächst ein spiralig gedrehter Stab, dessen<br />

Ende wieder mit einer kleinen Kugek abschliesst. Die Hausmarke des Hofes ist ein Kleeblatt.<br />

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1240 unterstanden dem Meyer zu Bergfeld die Höfe Ruwe, Schoene und Rodbert in<br />

Lechterke.<br />

1240 gab Meyer zu Bergfeld an Pacht;<br />

Allodium Bechvelde solvit III moltia sigilinis unius modii minus, IV moltia ordei et VI mod., 1<br />

Porcum valentem, XXX uncias ovorum, XXX puldos et duas solidos caseis.<br />

1342 verkauft der Knappe Bruno Lohde den Provisoren der Badberger Kirche des Heiligen<br />

Georg dem Ritter (miles) Herrn Wilkin von Varendorf und Gerhard Neyer zu Berchvelde zum<br />

Behuf der Kirche die Hälfte eines Hauses zu Badbergen. In diesem Hause hat der<br />

verstorbene Eigenbehörige Elfers gewohnt. Diese Haushälfte wurde nun mit allen dazu<br />

gehörenden Gerechtigkeiten und mit allem Zubehör, namentlich der Witwe Hillegunda<br />

Elfers und deren 4 Kindern als eigenbehörige Leute und dem eigenbehörigen Gut,<br />

dorenschlacht eghen got, der Badberger Kirche verkauft. Der Verkauf geschah vor dem<br />

Richter Luenne.<br />

Zeugen dieses Verkaufes waren; Nicolaus von Bocroden, Johan von Bocroden, Bruno Johan<br />

von Beesten, Everhard von Besten, Nicolaus Johan Everhard und Johan von Astorpe,<br />

Bernhard Amerkorn, Brant Ultman, Bertram und Udo Tapprian, Everhard und Friedrich<br />

Rogge.<br />

Kirch. <strong>Arch</strong>. Badbergen sub Class.CIII. Lit.A. Nr.1.<br />

29.1.1499 feria 3 post Conversionis Pauli.<br />

Johannes von Rede, bischöflicher Richter zu Quakenbrück und Badbergen, bekundet dass<br />

die Markgenossen aus dem Kirchspiele Badbergen dem Rathe zu Quakenbrück zum Besten<br />

der Kirche St. Sylvestri das Holzungsrecht in dem Vang, gelegen in dem Walde bei der<br />

Landwehre bei den Häusern des verstorbenen Buerken Wolthagen und des Gieseke in dem<br />

Wohlde, abgetreten haben.<br />

Vertreter der Markgenossen; Berend Raderdes, Roleff de Meyer to Devern, Diederick de<br />

Meyer to Berchfelde, Hinrick ton Eynenhus, Bernd Lynesch, Rembert tor Hake, Dethart to<br />

Boysinck, Herman ton Hagen und Wessel Broderinck.<br />

Vertreter des Rathes; Bernd Vos, Otto Brawe, Otto Korff, Clawes van den Bele, Knappen,<br />

Johan uppen Orde, Johan de Smet, Peter Wedehage und Diederick van Rebbeke.<br />

Zeugen; Helmerick to Dykhus, Kaplan daselbst, Everd Koberinck, Herman Brawe, Johan Vos<br />

und Mencke Herman.<br />

Notar; Johans van Hameln.<br />

Dep.50a. Nr.45. St.A.O.<br />

1490 Meyer to Bergvelde; 8 Pferde, 1 Fohlen, 4 Ochsen, 7 Kühe, 9 Rinder, 19 Schweine.<br />

Viehsch. Reg. um 1490 Abschn.88. St.A.O.<br />

1512 Menke de Meyger to Berchvelde VI. Schill., Dirick de olde Meyger IIII Schill.<br />

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Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. St.A.O.<br />

1534 dt. II marck Willicus in Berchvelde, Anna uxor IIII marck. XX Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. 1511-1539 St.A.O.<br />

1523 ist genannt; Menke de Meyer to Berchveld.<br />

1517 verkauft vor dem Richter Herman von Rheden, Hinrich thom Masche dem Meyer zu<br />

Bergfeld ein Stück Land, das zwischen Meyer zu Bergfeld und Boising s. Boisman belegen ist.<br />

1517 die Niclai.<br />

Vor dem Richter Johan von Rheden, Richter zu Quakenbrück und Badbergen, verkaufen<br />

Hinrich tom Masche und seine Frau Hylle, die keine Kinder haben, an den Meyer zu<br />

Bergfeld, ein Stuck Land das zwischen Meyers und Boisings Lande belegen ist. Des Meyers<br />

zu Bergfeld Frau heisst Talcke.<br />

Zeugen; Henrich Eynhus und Henrich Backhus für den Käufer, Henrich in dem Wolde für den<br />

Verkäufer.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

1518 die Beate Barbara virginis. (4. Dec.)<br />

Vor Everhard Morinck, Richter zu Quakenbrück und Badbergen, verkaufen Gerdt Kust und<br />

seine Frau Anna, nebst Tochter Anna, mehr Kinder haben die Eheleute nicht, an Gerd zu<br />

Walevelde und dessen Frau Anna und ihre Erben, einen Acker und ihr Erbe auf dem<br />

Lynesche zwischen dem Lande von Kersten to Vagedinge und Johan to Wernesinck in der<br />

Bauerschaft Langen und mit den Zehnten, der darüber geht, für 17 overlendische rinsche<br />

golt gulden.<br />

Zeugen; Luebbert Stortentuge, Johan to Middendorp und andere.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

1526 ipso die Viti martiris. (15. Juli)<br />

Vor dem Richter Johan Moerinck verkaufen Vredeke, Witwe des Clawes van Smerten, die<br />

Brueder Herbord und Otto und ihre Schwester Mette, und zwar Vredek und Mette mit<br />

Zustimmung ihrer natuerlichen Vormuender Herbert und Otto van Smerten, fuer eine<br />

genuegsame Summe Geldes an Andreas ton Lynesche und dessen Frau Anna, ihr Land,<br />

geheten Blocke Landt, so dat wandages den Blocken gehort hefft, als Erbkaufgut, und zwar;<br />

1) ein placken Land auf der gemeintschaftlichen Wiese, up de meynenwissche,<br />

begrenzt einerseits von des Meyers zu Bergfeld langen Acker, andererseits von der kleinen<br />

mersch bei Johannes ton Lynessche Land,<br />

2) ein stueck Land bei Boysmans Land gelegen, das auf der einen Seite up de ryden, auf<br />

der anderen Seite auf Oots des Kraemers Breite stoesst,<br />

3) einen Acker Land auf der anderen Seite von Ottos Breite gelegen,<br />

4) noch einen Acker, der up de meynen wissche boem stoesst,<br />

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5) eine Breite Ackers gelegen zwischen des Meyers zu Bergfelds Kamp, in der Naehe<br />

von Johanns Erbe zu Lynesche, na Johanshus ton Lynesche.<br />

6) 3 stuecke Land negest des Meyers zu Bergfelde Kamp und der Hoywissche.<br />

Die Verkäufer sagen zugleich fuer ihren ausser Landes weilenden Bruder Clawes gut. Das<br />

verkaufte Land lag in der Bauerschaft Bergfeld, Kirchspiel Badbergen.<br />

Zeugen; Ledebur Poleman und Berner Korff, Kanoniker zu Quakenbrück, sowie Johannes<br />

Haverkamp.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

8.3.1526 Vor Gericht erschienen Frau Vredeke nagelaten weduwe seligen Clauwes van<br />

Smerten, der ehrbaren Herbordt und Otto gebrueder van Smerten, Jungfer Mette ere<br />

suester, de ock gude zeeden vor Clauwes van Smerten eren broder de na tor tidt nicht byms<br />

Landes an was, so ze segeden und vorkofften alle samentlicken und eyndrechtlicken ... die<br />

Frauen mit besonderen Einverstaendnis ihrer Vormuender ... den scholden Andreas ton<br />

Lynesche, Annen siner echten Husfrauwen und eren Erven alle ere landt geheten dat<br />

Blockslandt so dat van dagen den Blocken gehort hefft als bey namen int erste eynen<br />

placken land gelegen uffe der meynen Wische by den Meyers to Berchfelde langen Ackers<br />

an de eynen syden, de ander sidt geyt upen Luetticken Mersch by Johans lande tom<br />

Lynesche, noch einen placken landes belegen by Boysmans lande un geyt up de ryden ...<br />

noch einen Acker ... u.s.w., alles fry dorschlachtig guddt vor eine genugsame summe Gelde.<br />

Zeugen; Herr Ledebur Poleman, Herr Berner Korff, Canonicus to Quakenbrueck, Johan<br />

Haverkamp und merer Luede noch.<br />

Copie auf Meyer zu Bergfeld.<br />

29.11.1527 sind Swythardt de Meyger, in Wehdel, und Mencke de Meyger to Berchfelde<br />

Zeugen als Heinrich to Roesinck in Vehs und Frau Else und Johan, Heinrich, Enneke und<br />

Anna, ihre Kinder, eine jährliche Rente von 1 Rheinischen Gulden der II. Vikarie St. Jheronimi<br />

und Anna in der Antonienkapelle zu Quakenbrück verschreiben. (Nr.423)<br />

1562 in vigilia purificationia (1. Febr.)<br />

Vor Diedrich zur Muehlen, Richter zu Quakenbrueck, Badbergen und Menslage, verkaufen<br />

Gert ton Eynhuss, Wessel Veltman und Herman to Boysinck als Verwalter der Bauerschaft<br />

Grothe für eine gnuegsame Summe Johannistaler dem ehrsamen Drees von Lynessche und<br />

dessen Frau und Erben einen Scheunenplatz, auch den Raum von der Scheuer an bei dem<br />

Mist her und dem Kohlgarten, soweit bis der Garten wendet, als Zuschlag aus der Mark.<br />

Zeugen; Borchard Grunewelt, Vogt, und Wilcke Heyge aus Cappeln.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

1573 in vigilia Jacobi. (24. Juli)<br />

Vor dem gekorenen Richter Knappen Otto Voss verzichtet Hinrich Meyer, gebuertig vom<br />

Meyerhofe zu Bergfeld im Kirchspiel Badbergen, wohnhaft in Bremen, fuer sich und seine<br />

Ehefrau Cerstine, noch ohne Kinder, auf alle Ansprueche an das vaterliche und muetterliche<br />

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Erbe und Gut innerhalb und ausserhalb der Bauerschaft Bergfeld und des Kirchspieles<br />

Badbergen, zugunsten seines Bruders Mencke Meyer zu Bergfeld und dessen Frau Marycken<br />

fuer eine genuegsame Summe von Joachimstalern.<br />

Zeugen; Juergen Bockhorn und Luebbert Scholte.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

4.5.1574 Der Richter Marten Lueningk zu Quakenbrück, Badbergen und Menslage<br />

beurkundet; Wessel Veltman und Talcke, seine Frau, und mit ihnen Wessel, Catrina, Grete,<br />

Thoebe, Marieke, Gerdt, Mencke, Herman, Talcke und Gerdrutt, ihre Kinder, quittieren alles,<br />

was Talcke Veltman geb. Meyer zu Bergfeld, als vaeterliches und muetterliches Gut zu<br />

beanspruchen hat, erhalten zu haben, sodass sie von dem Bruder Mencken, dem Meyer zu<br />

Bergfeld und Marychen, seiner Ehefrau, nichts mehr zu <strong>for</strong>dern haben.<br />

Zeugen; Borchardt Stuerwolt, Vogt zu Badbergen, und Herman Plankman.<br />

Abschrift einer Urkunde Meyer zu Bergfeld.<br />

1575 am Abend nativitatis Johannis Baptiste. (23. Juni)<br />

Vor dem Richter Wilhelm Moering zu Quakenbrück, Badbergen und Menslage, bezeugen<br />

Drees ton Lynesche und seine Ehefrau Wendel nebst ihren Kindern Anna, Drees, Johan,<br />

Bernd und Catharina, dass Dethard tor Kulen, dessen Frau Anna und deren Kinder Anna,<br />

Marieke und Grete ihr ganzes Besitztum zu Lynesche an die vorgenannte Ehefrau Wendel<br />

erblich überlassen haben gegen Eintausch eines Stückes Landes auf der gemeinen Wiese in<br />

der Bauerschaft Grothe zwischen Rembert Brunners und des Drees Lynesch Land belegen.<br />

Falls Dethard tor Kulen das Wiesenstück zu verkaufen beabsichtigt, soll es zuerst dem Drees<br />

ton Lynesch angeboten werden.<br />

Zeugen; Wilcke Heie, Herman to Esselinck und Jürgen Lynesche.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

1576 Freitag nach Ostern, lässt der Knappe Diederich von Kloster tor Horst mit freiem Willen<br />

den Johan Brunswinkell, natürlich geborenen Sohn des seligen Johan Brunswinkell und der<br />

Talen Rengermans in Talge, frei von allen Diensten, Pflichten und Eigentumsgerechtigkeit.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

16.5.1576 Vor Wilhelm Moerinck, Richter zu Quakenbrück, Badbergen und Menslage,<br />

verzichtet Johan Meyer zu Badbergen nebst seiner Frau Grete und den Kindern Herman,<br />

Mencke, Hinrick, Gerdt, Dirick, Wilhelm und Fennecke, zugleich auch für Johan, Luebbert<br />

und Anna, welche zum Teil ausserhalb des Landes sind, auf alle Ansprüche an das Colonat<br />

Meyer zu Bergfeld, auf dem Johan Meyer geboren ist, in der Grothen Bauerschaft,<br />

zugunsten seines Vetters Menken, als dusser tyd besitzers und verwalters des Meyer Hoves<br />

tho Bergfelde, Marycken, syner echten Husfrauwe, für eine genugsame Summe<br />

Joachimstaler.<br />

Zeugen; Borchardt Stuerwolt, Vogt, und Johan Koip to Bippen.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

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1576/1577 wird die alte Meyersche wegen unrechter Klage gegen die junge Meyersche zu<br />

Bergfeld gebrüchtet.<br />

Rep.123/71C. Nr.71. Amt Fürst. Geldreg. St.A.O.<br />

1579 kam auf einer Hochzeit zu Batbergen der Sohn des Meiers zu Bergfeld, der eben mit<br />

einer adeligen Dame den dritten Vortanz tun wollte, in einer Schlägerei mit den Herrn vom<br />

Adel durch seine eigene Waffe ums Leben.<br />

(Nach einer anderen Nachricht wurde Meyer zu Bergfeld von einem adeligen Herrn in dieser<br />

Schlägerei getötet)<br />

Stüve Geschichte d. Hochstifts Osnabrück Band II. S.289.<br />

1582 in einer Beschreibung des Hofes heisst es; Meyer zu Berchvelt ein Reidehoff. Noch an<br />

eigenen Holtzung wen godt mastung gifft 20 Schweine mast, dass hofft Johan Meier sein<br />

leuvent lanck 10 Schweine mast bescheiden. Ehr kan jarliches an Unfruchtbarem Holtze 11<br />

Foder winnen. Ehr kan auch 8 Koie dess Sommeres den halven Dagh binnen weiden. Hefft<br />

auch einen Kolgartten darinnen werth geseiet 3 Scheffel liness. Von vorgenannte Lande<br />

Johan de Meier ein Moldt saith Tidt sines lebendess bescheiden. Der olde Meier tho<br />

Berchfeldt, undt die Meiersche to Wedell Ihr levendtlanck 5 Mold saith roggen undt korn<br />

Landess bescheiden. Noch vorsath 1 moldt saith vor 80 Dall. Ist von seinen Vor Vaderen<br />

geschehen.<br />

Rep.YI. Fürst. 445. St.A.O.<br />

1584 am Abend Matthaeus des Evangelisten (20. Sept.)<br />

Vor Marten Luyninck, Richter zu Quakenbrück, Badbergen und Menslage, verkaufen<br />

Dethartt to Osynck und dessen Frau Anna, ihre Kinder Anna und Grete, an Drese thon<br />

Lynesche und seine Frau Wendele, 3 Stücke Land, von denen das eine zwischen Rembert<br />

Brunners und Johan des Kuren Land, die beiden anderen zwischen Herman Boigsman und<br />

des Käufers Land auf der gemeinen Wiese in der Grothen Bauerschaft, Kirchspiel Badbergen,<br />

gelegen sind.<br />

Zeugen; Heinrich von der Ohe und Heinrich Swede, Notarius.<br />

Quelle Meyer zu Bergfeld.<br />

31.5.1586 Clawes de Baer, Domküster, und Benedict Korff, Domherr tho Osnabrück,<br />

bestimmen, dass die Reidemeyer und ihre Hausgenossen, so Hofrecht hebben, wenn im<br />

Gericht Batbergen ein par Eheleute ein vom andern versterbe, soll die letztlebende nit<br />

hoeger oder mer tho dingen besweret werden, alss et viervoetige guidt, wen sie averst upr<br />

Lyftucht sitten, und die lestlewendige oick affellet, wat alsdan dair befindlich, beweglich<br />

unbeweglich, Korn, ingedombte des Huses schall alles uns, gnedigsten Herrn verfallen sein,<br />

und damit geholden werden.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

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1587-1588 wird, laut Geldregister, das Geld für den Nachlass des alten Meyer zu Bergfelt, so<br />

in der Leibzucht verstorben, vereinnahmt.<br />

Rep.123/99C. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1589 Meige tho Berchfeldt ; 3 Thaler 7 Schillinge.<br />

1589 Meyer zu Berchfeldt liefftucht vacat.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. Viehsch. Reg,. 1589 St.A.O.<br />

20.3.1590 verkaufen vor dem Richter Martin Lueningk, Herman Thesinck to Wibbeldinck, to<br />

Vees, und Mariken seine Hausfrau, für sich und alle Erben, an Herman Schutten, Küster in<br />

Badbergen, und dessen Frau Grete und ihren Erben, einen von ihm angekauften Speicher<br />

upn Kerkhove in Badbergen, der zwischen Luebbert Brunners und Johan Kerkhoffs genannt<br />

Smidts Speichern gelegen ist.<br />

Zeugen; Johan Hallervort, Sacellan in Badbergen, und Bernardus Bremer.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

1591 wird dem Meyer zu Bergfeld gestattet, statt der ursprünglich zu liefernden 30 Hühner<br />

und 600 Eier jährlich 3 Thaler zu zahlen.<br />

1593 ein jeder gibt 600 Eier, Meyer zu Starten, Meyer zu Westerholt, Meyer zu Nortrup,<br />

Meyer zu Brickwedde, Meyer zu Wehdell und Meyer zu Barchvelde. Doch Meyer zu Devern<br />

gibt nur 300 Eier.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593 Hoff (Meyer) Berchveldt 30 Hühner.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593/94 der Meier zu Berchfeldt verweigerten Dienst 1 Thl. Der Meier zu Wehl selbige<br />

Sache 1 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1594 der Meyer tho Bergfelde Pfandttweigerung 1 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1594 Mencke Meyer tho Berchfelde scheldens 1½ Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />

27.1.1594 Septuagesima.<br />

Vor dem Notar Hinricus Sweder erklärt der ehrsame Drees ton Lynesche, in der Bauerschaft<br />

Grothe, Kirchspiels Badbergen, für sich und seine sämtlichen Kinder, da seine Hausfrau<br />

Wendel bereits verstorben ist, dass er dem ehrsamen Herman Rodtberdt und dessen Erben<br />

10 Reichsthaler schulde, welche er mit 2½ Orttaler (¼ Thaler) jährlich auf heiligen drei<br />

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Könige zu verzinsen verspricht. Die Kündigung soll Martini vorher geschehen. Er verpfandet<br />

Haus, Hof, Kotten und sämtliche Besitzungen.<br />

Zeugen; Jürgen Oyeman und Wibbe Heckelriede.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

31.12.1597 vor dem Richter Marten Lueninck verkaufen die Eheleute Godtschalk und Anna<br />

Bieman und ihre Kinder Godtschalk, Catrina und Grete ihre grosse Wiese in der Bauerschaft<br />

Lechterke an die Eheleute Herman Rencken und Tale für 440 Rth.<br />

Zeugen; Franz Rameshausen, Dethardus Schroeder, Notar, und Gerdt Brake.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

1598 vor der Meierschen zu Wehell, so uff der Leibzucht verstorben, derselben Nachlass von<br />

dem Meier zu Bergfeld und Wehell, alles empfangen 120 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.9. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Meyer zu Berchfelde 1 Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz. 1 Liefftucht ½<br />

Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Füsrt. St.A.O.<br />

1600 Herman Wielage 2 fachige scheltungh an den Meier zu Bergfeldt 2 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.10. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1601-1603 führt Mencke Meyer zu Bergfeld einen Prozess gegen Jürgen Ruwe senior in<br />

Badbergen.<br />

St.A.O.<br />

1603 von dem Meier zu Berchfelde jahrlicher Rente ussgekauffter 30 Honer und 600 Honer<br />

Eier uff Bartholomei anno 1603 verschienen 3 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.13. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1600 in diesem Geldregister heisst es; ½ hornscheffel gl. Remeyer zu Bergfeld.<br />

Rep.123. Nr.143. St.A.O.<br />

4.10.1600 vor dem Richter Dirick Lueningk verkaufen Johan Lynesch und seine Ehefrau<br />

Grete, welche keine Kinder haben, wie sie sagen, wohnhaft in Andorf, Kirchspiels Menslage,<br />

ihr elterliches und muetterliches freies Erbkottenerbe tom Lynesche mit aller gerechtigkeit,<br />

in der Grothen Burscap, Kirchspiel Badbergen, gelegen an Herman Lynesch und dessen Frau<br />

Grete.<br />

Zeugen; Otto Korff und Gerdt Braken.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

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3.12.1603 vor Richter Diedrich Lueningk bekennen Mencke Leiffert und Frau Talcke aus<br />

Vees, dass sie bereits verkauft haben und verkaufen für sich und ihre minderjährigen Kinder<br />

Herman und Gerdt an Herman Linesch und Frau Grete für eine gnuegsame Summe Geldes<br />

die Leifferdingsche Deelwiese hinter dem Arenhorster Wald zwischen Tebbe tor Kulen und<br />

der gemeinen Veeser Deelwiese belegen, das Gras dieser Wiese kann umb dat andere jar de<br />

grasinge darvan tho meien und eres gefallens wegthofhoren.<br />

Zeugen; Johan Teelkamp, Johan Gervesman und Johan Helmert.<br />

Quelle Meyer zu Bergfeld.<br />

1601 Hackmans Sohn Johan geschlagenen Schweins 1 Rth. Des Meiers zu Berchfelde Sohn<br />

selbige Sache ½ Rth.<br />

Rep.123. C.145. S.37. St.A.O.<br />

1602 Die Redemeier, jeder 4 Ggl. Dienstgeltt, Mencke Meier zu Berchfeld, Johan Meier zu<br />

Deveren und der Meier zu Wedell.<br />

Rep.123. C.147. S.8a. St.A.O.<br />

1602 Meier zu Berchfelde gibt 2 Malter 8 Scheffel Roggen Pfacht nach Osnabrücker Mass.<br />

Rep.123. C.148. S.4a. St.A.O.<br />

1602 Hoff Berchfeld ständigen Schulthaber 4 Molt.<br />

Rep.123. C.148. S.13a. St.A.O.<br />

4.4.1605 Donnerstag nach Ostern.<br />

Vor dem Richter Ditrich Lueningk erklärt Jürgen Linesch, seinen kindlichen Anteil bzw. seine<br />

Abfindung an Lineschen Erbkotten, Bauerschaft Grothe, von seinem Bruder Herman und<br />

dessen Frau Grete erhalten zu haben, und dass darüber bereits früher im Gericht quittiert<br />

sei.<br />

Zeugen; Berend Bodeker, Borchard uffn Orde und Friedrich Avesink.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

6.7.1606 vor dem Richter Dietrich Lueningk in Quakenbrück bekennen Herman Meesman<br />

und seine Hausfrau Catharina für sich und ihre minderjährigen Kinder Gerdt und Johan, dass<br />

sie den kindlichen Anteil und die Aussteuer nebst Brautschatz der Catharina vom elterlichen<br />

freien Lineschen Erbkotten von dem Bruder Herman Linesch und dessen Frau Grete voll<br />

erhalten haben.<br />

Zeugen; Jürgen Gervesmann und Gerdt Silckman.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

1.10.1609 wurde Marie, Tochter der Eheleute Mencke Meyer zu Bergfeld und Marie,<br />

geboren zu Bergfelde, aus landesherrlicher Eigenbehörigkeit freigelassen.<br />

Dep.6b. B.III. Nr.145. St.A.O.<br />

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7.10.1609 erhält Marie Meyer zu Bergfeldt, Tochter der Eheleute Menke Meyer zu Bergfeldt<br />

und Marie, die Freiheit. (siehe vorgehende Nachricht)<br />

Rep.100./59. Nr.2. S.80. Nr.4. Stift Osnabrück St.A.O.<br />

1610 Mencke Meyer zu Bergfeld behauptet in einem Grenzstreit mit einem Nachbar, dass<br />

alle Ländereien im Esche ihre eigen Masse haben, die einer Abgrenzung durch Pfäle nicht<br />

bedürfen.<br />

Stüve, Hochst. Osn. Bd. II. S.744.<br />

Dr. Hm. Rothert. Die Besiedelung d. Kr. Bersenbrück S.29.<br />

20.3.1610 Caspar von der Wenge, Drost, und Herman Morrien, Rentmeister des Hauses und<br />

Amtes Fürstenau, und Dietrich Lueningk, Richter zu Quakenbrück, Badbergen und Menslage,<br />

bekennen dass im Oktober 1608 am Gericht in Badbergen, zwischen Mencken Meyer zu<br />

Bergfeldt, Kläger, und desselben Nachbarn Gerdt Hackman, Beklagten, Streit und<br />

Missverständnis vorgefallen ist, weil Hackman des Meyers Roggen und Korn am Lienesche<br />

zu ends breden Landes angemacht hat, welchen Schaden der Beklagte Hackman an den<br />

Kläger Meyer zu bezahlen hat.<br />

Zeugen; Gerhardt von Raden und Christoffer Brosell, Procuratores.<br />

Unterschriften; Herman Morrien, Johannes Glandorf, Judicy Notarius.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

1610 der Meier zu Berchfelde ungewöhnlicher graffte 2 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.17. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1612 Gericht Badbergen.<br />

Der Meier zu Berchfelde angemasster unbefügten wegs. Idem Meyer zu Berchfelde dass ehr<br />

wieder penall gebott etliche zwischen seinem und Vennehagen Lande ex oft in rechtmässigh<br />

gesetzte Pale de facto uffgezogen und hingeworffen. 10 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.18. Amt Fürst. St.A.O.<br />

3.1.1601 vor dem Notar Johannes Schütte wird ein Schuldbrief über 40 Rth. beurkundet, die<br />

Menke Meier tho Bergfeld und seine Ehefrau Marieken von Arndt Moelenkampf und dessen<br />

Ehefrau Annen geliehen haben. Zum Pfande setzen die Eheleute Meyer zu Bergfeld eine<br />

Breden Landes, de Veltbrede geheissen und bei der Buberts Heide belegen ist, auf zwei<br />

Jahre bei ½ jährlicher Kündigung.<br />

Zeugen dieser Handlung; Johan Mengert und Herman Kuper.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

NB. Obige Obligation ist durchschnitten, die Schuld ist also gelöscht worden.<br />

19.11.1613 bekennt Marie relicta vidua Mencken Meyer in Berchfeldt, 8½ Gulden von Arndt<br />

Moelenkampf erhalten zu Haben.<br />

Zeugen; Johan Bojeman und Gerdt Flatemersch.<br />

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1608 die Meiersche zu Berchfelde gekauffter gestolener stickfagen 2 Thl. Strafe.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.15. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1608 Jorien Meier von Berchfelde scheldens 2 Thl. Strafe.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.15. Amt Fürst. St.A.O.<br />

26.6.1616 werden von Johan Voss als von der Stätte abgefunden genannt; Catharina, Gerdt,<br />

Jorrien, Mencke und deren Vater Mencke Meyer zu Bergfeld als verstorben erwähnt.<br />

15.8.1615 beenden die Vehser und Grother Mannen einen lanjährigem Markengrenzstreit<br />

mit der Stadt Quakenbrück und den Mannen von Lechterke.<br />

8.1.1614 bekennen vor dem Notar Hilmarus Voss, Mencke Meier zu Berchfeldt und seine<br />

Ehefrau Marieke, dass sie 100 Rth. von Diderich Linninck, Richter zu Quakenbrück, und<br />

dessen Ehefrau Margarethen geliehen haben für 6 Rth. Zinsgelder.<br />

Unter der Urkunde steht der Vermerk vom 11.3.1680; Als bei dieser beschwerlichen Zeit das<br />

Capital der 100 Rth. nicht abgelöst werden können und wir als fürstenauische Beambte um<br />

den Consens gebührlich ersuchet worden, haben wir unser Ambtes Bewilligung hierüber<br />

ertheilet.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

17.11.1614 Donnerstag.<br />

Notar Cornelius Schuette beurkundet Vergleichsvertrag zwischen Johan Klatte und Johan<br />

Brunswinkel, beide in der Bauerschaft Langen Wohnhaft. Johan Klatte verpflichtet sich, in<br />

diesem Jahr, wenn gepflanzt wird, wiederum 6 Pflanzen aufzuziehen und danach keine<br />

jungen Eichbäume an dem Orte zu pflanzen, der an der Seite nach der Strasse nach<br />

Brunswinkels Wiese hin liegt, soweit die Wiese sich erstreckt. Klatte und seine Erben<br />

verpflichten sich ferner, keine Weiden (Willigen) in der Richtung nach dem Esche hin zu<br />

planzen und auch keine Pflanzen näher zu setzen, als sie jetzt stehen. Auch wollen sie sich<br />

des Grabens nach Brunswinkels Wiese hin enthalten. Jedoch soll Klatte befugt sein, die<br />

Tränke nach alten Brauch zu benutzen, doch so, dass Brunswinkels Graben frei bleibt. Auch<br />

wollen Klatte und seine Erben keine Schweine auf die Strasse lassen, wenn diese<br />

abgefriedigt ist. Ein Pfahl soll oben an Brunswinkels Wiese gesetzt werden, von dort und<br />

nicht darüber hinaus dürfen Brunswinkels ihre Schweine nach dem Klattenhof hin und<br />

zurück treiben. Auch darf Brunswinkel Eicheln u.s.w. aus dem Graben sammeln.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

14.9.1616 macht die Witwe des Mencke Meyer zu Bergfeld, Marie, geboren Ruwe, unter<br />

Beistand ihres Sohnes Johan eine Vermögensaufstellung. Anlass zu dieser Aufstellung war<br />

wohl das Ableben des jüngsten Sohnes, der Anerbe war. Mencke Meyer, obwohl er bereits<br />

am 26.6.1616 von der Stätte abgefunden war, aber nicht seinen Freibrief erhalten hatte,<br />

übernahm nun das Colonat.<br />

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23.4.1616. Abschrift einer Urkunde.<br />

Herman von Ohr, Drost, und Herman Morrien, Rentmeister in Fürstenau, beurkunden, dass<br />

Herman Siemerman und seine Ehefrau Anna in der Bauerschaft Langen, ein Schriftstück vom<br />

15.1.1540 vorlegten, nach welchem die Eltern der Anna als Leibeigene des Amtes für ihre<br />

Tochter einen Freibrief kauften, damit diese sich im Stift Osnabrück evtl. verheiraten könne.<br />

Als aber der Bruder Johan starb als Anerbe des Hofes, hat Anna elterlichen Hof mit der<br />

Zustimmung des Amtes angetreten und sich wieder eigengegeben. Für diese Eigengifte<br />

wurde die Freiheit einer ihrer Tochter zugesagt. Jetzt soll die eheleibliche Tochter Taleke<br />

Siemerman anstatt der Mutter Anna frei werden. Herman und Anna Siemerman bitten das<br />

Amt unter Vorzeigung des obengenannten alten versiegelten Briefes vom 15.1.1540 der<br />

Tochter Taleke Freiheit zu gewähren, welcher Bitte man vom Amte nachkam.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

20.11.1617 bezeugen vor dem Notar Johan Voss, Mencke Meyer zu Berchfeldt und Trine,<br />

seine Hausfrau, von Arendt Moelenkamp in Wulften und dessen Hausfrau Annen, 30 Rth.<br />

erhalten zu haben für die Infahrt des Meyerhoves der Öbrichkeit verrichtet. Arendt<br />

Moelenkamp erhält dafür zur Bewirtschaftung zwei Stücke Land upn Veltkampe vor der<br />

Hake, dar vor de Conduktoren den Vorstittern (Versetzern) jedes jaires tuischen Michaelis<br />

und Martini Hilligen Dagen voellig unde to willen sollen und wollen drutten guide schepel<br />

schiren winterroggen Quakenbrugger Maite tho gewissen huire (Heuer) vorrichten warinn<br />

doch sick jedemahles so veele soll affgekoetett (abgezogen) werden, als man dero tytt vor<br />

zwey rikes Daler weiniger einen halven orth roggen kopen kann, wyle de Locatoren vor den<br />

winneren up dusse lenderie dertig hele vulgelden unstrafbaire rikes Daler pantschillinge in<br />

einer summen empfangen so tor infahrt des Meierhoeves der Oevrichkeit verrichtet is<br />

worden, darvon hiermit quittierende.<br />

Zeugen; Henrich Borchstette und Albert Middendorp.<br />

Das Schrifgelt 18 d. heft Arendt Moelenkamp betalet.<br />

Auf der Rückseite steht der Vermerk; Diesen Brieff eingeloeset auf Michaeli 1678.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

1614 die Meyersche zu Berchfelde gibt für den Sterbfall und halbes vierfuessigs gutt Ihres<br />

verstorbenen Mannes Mencke Meier zu Bergfelde, der geringen gelegenheit nach 38 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.20. Amt Fürst. St.A.O.<br />

16.8.1617 sind nachbenannte vier Gebrüder und Schwester Meiers zu Berchfelde alss;<br />

Gerdt, Johan, Jorrien und Anna Meiers von Menken Meier zu Berchfelde und Maria,<br />

Eheleute im Kerspel Battbergen und Bauerschaft Grothe, ehelich und in eigenthumb<br />

geboren, freigelassen. Jeder absonderlich einen Freibrief bekommen.<br />

Rep.100./59. Nr.2. S.96. Stift Osnabrück St.A.O.<br />

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20.6.1617 wird Catharina Meier zu Berchfelde, Eltern weilandt Meier zu Berchfelde und<br />

Marie, aus der Leibeigenschaft entlassen und ihr Freischein gegeben.<br />

Rep.100./59. Nr.2. S.95. Stift Osnabrück St.A.O.<br />

1620 von Mencken zu Berchvelde, für seiner verstorbenen Mutter nachgelassenen geringen<br />

Sterbfall 35 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.20. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1624 der Meyer zu Berchfelde Bluetruns 5 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

27.5.1620 Notar Johannes Voss bescheinigt, dass ein Neunzigjähriger Diener im Stift<br />

Osnabrück, Evert Tellkamp, im Kirchspiel Gehrde wohnend, aussagte, dass die Meyer im<br />

Kirchspiele Damme zugleich ebenmässig als im Kirchspiele Battbergen durch die<br />

Rentmeister darum Vorgleichung gemacht, ein theill umb den anderen dero behuf Pferde<br />

ausgethaen, das jenigen von den Meyern beiderseite hero ein umbs andere nach pillicher<br />

gelegenheit, niemand nit ausgeschieden oder verschonet wurden, wie ehr menniglicher<br />

mueste und konte gestendig sein.<br />

Testes; Johan Teesfeld, Herman Symerman und Tepe Teesvelt<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

18.8.1620 Catharina Meyer zu Bergfeld mit ihrem Vormund, dem Fussknecht Johan<br />

Teelkamp leistet vor deM Richter Dietrich Lueningk in Quakenbrück für sich und ihren<br />

minderjährigen Sohn Henrich Goenders Verzicht auf alle Ansprüche an den Meyerhof zu<br />

Bergfelde in der Bauerschaft Grothe zugunsten ihres Bruders Menke Meyer zu Berchfelde<br />

und ihrer Schwägerin Catharina.<br />

Zeugen; Eilhardt Sudendorff, Bürger in Quakenbrück, und Henrich Schuemacher, Fussknecht<br />

zu Anckum.<br />

Notar Johannes Glandorf.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

24.7.1623 Urkundenabschrift.<br />

Johan von Meldschede, Domherr zu Osnabrück und Hildesheim, Probst zu Wiedenbrueck<br />

und jetziger sedis vacante bis zur Wahl seines Nachfolgers verordneter Befehlshaber des<br />

Hauses und Amtes Fürstenau, beurkundet, dass Menke Meyer zum Bergfelde einen Weg,<br />

der über seinen Hof geht, verlegen darf, weil der Weg Tag und Nacht offen stehe und bei<br />

den kriegerischen Zeiten für den Hof Gefahr drohe. Meyers Hühner, Gänse und Enten hat<br />

man vom Hofe gestohlen, heimlich und öffentlich, und wenn Meyer mit seinem Gesinde auf<br />

dem Felde war, hat man das Haus aufgebrochen, Beeste und anderes geraubt und das Haus<br />

ausgeplündert, sein Korn abgedroschen u.s.w. Diesen alten Hofweg darf Meyer zu Bergfeld<br />

nun zumachen und einen anderen Weg an der anderen Seite des Hofes nach Boessmans<br />

Hofe zu als Strasse öffnen.<br />

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Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

6.3.1624 Richter Dietrich Lueningk beurkundet die Schuld von 50 Thl. die mit 3% zu<br />

verzinsen sind, der Eheleute Wessel und Heileke Kuer zu Wulften an Tale Palemans und<br />

deren Tochter Lücke. Herman Lienesch zu Grothe Bürgt für die Schuldner, die ihm ein Stück<br />

Land hinter der Hake auf dem Lienesch zwischen Boismans und Hakemans Lange belegen<br />

zum Pfand setzen.<br />

Zeugen; Johan Fryen, Bürgermeister zu Vechta, Gert Pollen, Bürger zu Quakenbrück.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

23.6.1625 Sonntag.<br />

Vor dem Notar Caspar Hembsteden in Badbergen verkauft die ehrbare Thaleke, Witwe des<br />

Herman Westendorpff, in der Buenner Bauerschaft, Kirchspiels Dinklage, einen bisher<br />

gehabten erblichen Frauensitz in der Kirche zu Badbergen in der dritten Bank von der<br />

Lehnung im Pfade der Wehdeler Thueren, unter den neuen Buehnen, zwischen Wollermans<br />

und ihrer, der Käufferinnen andere dabei gelegenen stette vor eine genugsame Kauffsumme<br />

Geldes mit Consens ihres Pflegesohnes des ehrsamen Johan Westendorpff, an den<br />

ehrenhaften, vornehmen und Thugendsamen Johan Meyer zur Bergfelde und dessen<br />

Ehehausfrauwen Marie, deren Kinder und Erben.<br />

Zeugen; Bernt von Broeringen und Albert Bottrups.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

Aus obiger Urkunde ist ersichtlich, das früher die Bauerschaft Buenne zum Kirchspiel<br />

Badbergen gehörte. Als Buenne dem Kirchspiele Dinklage zugewiesen wurde, verkauften die<br />

Bauern von Buenne ihre alten Kirchensitze in Badbergen.<br />

7.9.1625<br />

Vor Reiner Hardement, Pastor der Badberger Kirche und deren Provisoren Johan zu Eltingk,<br />

Herman Boysman, Johan zu Wehrenwehryden und Reineke Meyer zu Wehdell, verkaufen<br />

Johan Vosseholl und Berent Smitt zu Badbergen an Johan Boysman zu Langen eine ihnen<br />

gehörende Mansstette (Kirchenstuhl) nach Süden zu im Turm der Badberger Kirche vorn im<br />

Stuhle bei Kramers an der Hembstette in der Bauerschaft Grothe. Kaufpreis 6 Rth.<br />

Zeugen; Herman Otteman, zu Wehdell, und Dieterich Poelman.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

6.5.1624 vor Diedrich Lueningk, Richter, verkaufen Wessel Kuer und Frau Heileke, aus<br />

Wulften, für sich und alle abwesende Kinder an Herman Linesch und Frau Grete, in der<br />

Bauerschaft Grothe, eine ungefehr 2 Scheffelsaat grosse Roggenfläche uffr gemeine Wische<br />

zwischen des Käufers und des Meyers zu Bergfeldts Land belegen.<br />

Zeugen; Johan Frye, Bürgermeister zu Vechta, und Gerdt Polle.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

15.3.1629 Donnerstag.<br />

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Vor dem Richter Dietrich Lueningk verkaufen Wessel de Kure und Frau Judit für sich und ihre<br />

Kinder Johan, Herman, Marieken und Wessel, an Herman Lynesch und Frau Grete ihre Breite<br />

Landes hinter Hakemanshof, von ungefehr 4 Scheffel Roggen, an Boesmans Kampe auf dem<br />

Lynessche mit dem dazu gehörenden Weg.<br />

Zeugen; Gerdt Polle, von Essen, und Kersten Ohrtbrink von Badbergen.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

1628 Bauerschaft Grothe, Meyer zu Berchfelt 2 Rth., uxor 1 Rth., famulus 6 Schill., famula 4<br />

Schill., der Bruder uffm Erbe geporen 2 Schill., Huesselten Weib 2 Schill. Personenschatz.<br />

Rep.355. C.205. Personensch. Reg. von 1628 St.A.O.<br />

13.5.1628 Gert Meyer zu Berchfelt ist Zeuge einer Schuldverschreibung des Otto Thoele in<br />

Langen und dessen Sohn Herman über 60 Rth. welche sie anno 1603 von den Herrn Antonio<br />

Brunfelt, gewesen Pastor zu Alfhausen, angeliehen haben.<br />

Rep.958. Nr.2. S.118. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

23.1.1629 Gert Meyer zu Berchfelt und Carsten Oerbringk sind Zeugen einer<br />

Schuldverschreibung über 40 Rth. der Eheleute Wessel Kuer und Heileke in Wulfften an<br />

Herman Vennehagen.<br />

Rep.958. Nr.2. S.132. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

11.2.1630 Mencke Meier zu Berchfelt und Reincke Meier zu Wehell erschienen und sistirten<br />

Johan Duncker in Bauerschaft Grothe, der unter Aidt deponirt, dass Ungefehr vuer Zehn<br />

Jahren dass gantze Kerspell Batbergen fuer Fuerstenow die Wachte halten muessen und<br />

dero Zeit obbt. Beide Meier aussgeplieben, gleichwoll der seliger Meier zu Devern Johan<br />

Meier Ihme Duncker dahin Vuer Achtzehn schillinge gewunnen und gesant.<br />

Wie aber die Bauerschaft Ufgelesen worden und Er Duncker gesacht, dass Er Vuer geten.<br />

Meiern zu Devern alda were, hatte der seligen Rentmeister Herman Morrien und<br />

Wachtmeister Antonies Hetlagen? gesagt, die Redemeiern sein frei und gehoeret Ihme,<br />

nicht zu wachten, hatte er statt Bieman, Mengerts zu Wulffen und andere alda die Wacht<br />

versehen und den Meier seine 18 schill. zuruegk auss bevelch des Herrn Rentmeister obbt.,<br />

pringen muessen, ohne gefehrde.<br />

Testes; Dus (Dominus) Joannes Wilhelmus Hillebrinck, Johan ufm Ohrde und Antonius<br />

Prasse.<br />

Rep.958. Nr.2. S.204. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1624 Menke Meyer zu Berchfeldt gibt 4 Ggl. (Goldgulden)<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1627 der Redemeyer Mencke zu Bergfeld gibt an Dienstgeld 4 Ggl.<br />

Rep.123. C.201. St.A.O.<br />

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1631 Meier zu Berchfelt 6 Thl. Erbschatz. Eine Leibzucht ist nicht genannt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

Inmitten des 30 jährigen Krieges zahlte das Erbe Meyer zu Bergfeld an Contribution; Dez.<br />

1633 - Jan. 1634, 15 Thl., Febr. 1634, 3 Thl., Juli und August 1634, 4 Thl. 10 Schill. 6 Pf., Sept.<br />

1634, 2 Thl. 5 Schill. 3 Pf., Okt. 1634, 3 Thl., Nov. 1634, 3 Thl., Dez. 1634, 3 Thl., Jan. 1635, 3<br />

Thl.<br />

Für die Leibzucht wurden bezahlt; Juli und August 1634, halb 4 Schill., Sept. 1634, halb 2<br />

Schill.<br />

Sonderabgabe für das Erbe; Juli 1634, 2 Thl. 5 Schill. 3 Pf.<br />

Sonderabgabe für die Leibzucht; Juli 1634, Halbscheidt 2 Schill.<br />

Viehschatz für das Erbe; 1635, 10 Thl. 9 Schill. 9 Pf.<br />

Viehschatz für die Leibzucht; 1635, 8 Schill.<br />

1647 zahlt Meyer zu Bergfeld an monatlicher Contribution 4 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

17.7.1631 vor dem Richter Lueningk zu Quakenbrück bekennen die Eheleute Johan und<br />

Luecke Bromswinckel zu Talge, zugleich in Namen ihrer abwesenden Kinder, die<br />

minderjährig sind, Wilhelm, Johan, Georg, Else und Luecke, dass sie alle miteinander für das<br />

vaeterliche und muetterliche Erbteil an Gut, Geld und Kleidern von dem jetzigen Inhaber des<br />

Kottens in Langen, dem Bruder Johans, Georg Bromswinckel und dessen Frau Tale vollauf<br />

abgefunden worden sind.<br />

Zeugen; Johan Hembstette, Vogt, Tist (Matthias) Wehlborg zu Wehell und Ludolf<br />

Wellinghorst zum Wasserhausen.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

18.10.1631 Rentmeister Eberhard Morrien und Gerichtsschreiber Johannes Glandorf in<br />

Fürstenau entscheiden zwischen den Nachbarn Herman Boissman und Mencke Meyer zu<br />

Bergfeld über einen Streit betriffend Unterhaltung eines Zaunes zwischen Boissmans Kamp<br />

an der (neuen) Strasse und des Meyers Hofe dahin, dass Mencke Meyer zu Bergfeld sich<br />

verpflichtet, anstatt des Zaunes an der neuen Strasse in der Nähe von Boissmans Kamp ein<br />

Rickelwerk von 3 Breiten scheiden oder brettern und fuenftehalb fuss jolts oder schue hoch<br />

zu errichten und dem Boissman und dessen Erben gestattet, das Vieh durch diese Strasse<br />

zum Wohlde zu treiben, aber keine Wagen, Pfluege, Eggen, einspaennige Pferde oder sonst<br />

etwas dadurch zu fuehren. Meyer zu Bergfeld war zur Instandhaltung des Zaunes<br />

verpflichtet, wie solches bereits unter der Parteien im Jahre 1624 entschieden ist. Boissman<br />

wandte sich, als der Streit erneut ausbrach, an den Bischof, der sein und des Meiers Lehns-,<br />

Erb- und Hutsherr war, mit dem Erfolg, dass dieser die obengenannten Morrien und<br />

Glandorff als Kommissare bestellte.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

20.12.1631 Mencke Meier zu Berchfelt und Reineke Meier zu Wehell bekennen pro se, lib.<br />

et haer., dem Johan Blankenfurt zu Batbergen, Catharina, uxori, lib. et haer. 70 Rth. zu<br />

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schulden, welche jährlich auf Michaelis mit 4 Rth. und 1½ Ort zu verzinsen sind bei ¼<br />

jährlicher Kündigung. Hypotheca omnia bona mob. praes. et fut.<br />

Zeugen; Werneke Rotbert und Johan Thoman.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.283. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

20.12.1631 Tale Meiersche zu Devern, Johan Meiers Witwe, und deren Sohn Herman als ihr<br />

Vormund, bekennen dem Mencke Meier zu Berchfelde und Reineke Meier zu Wehell 30 Rth.<br />

schuldig zu sein, die jährlich mit 2 Rth. minus ½ Ort bei ¼ jährlicher Kündigung zu verzinsen<br />

sind. Und weilen sie, beide Meier, heut dato vuer sie an Johan Blankenfurt zu Batbergen uf<br />

70 Rth. gebürgt und dan die 30 uns alsso die 70 Thl. zur Abfindung kintlichen Anteils ihres<br />

Sohns und Bruders Johans angewant, so setzen sie zum schadelosen Unterpfande omnia<br />

bona mobilia praesentia et futura, darauss obbent 30 Rth. dann auch als solche 70 Thl. nach<br />

beschehener erstgen Löse neben Zins, Costen und schaden u.s.w. befriedigt werden sollen.<br />

Testes; Werneke Rotbert und Johan Thoman requisiti.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.283. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1634, Sonntag Okuli. Vor Notar Johannes Voss bestätigen Mencke Meier zu Berchfelde und<br />

seine Ehehausfrau Trineken, seiner verstorben Schwester Hillen Meiers natürlichen Sohne<br />

Mencke 50 Rth. schuldig zu sein.<br />

Zeugen; Gerdt Karnekampf zu Wehell uffn Krehenbrinck und Heinrich von Broembsten.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

26.5.1637 vor dem Notar Boduin von Ramshausen wird wegen eines Grabens hinter Meyers<br />

Ländereien auf dem Linesche mit Jürgen Vette zu Lechterke und Mencke Meyer zu<br />

Bergfelde verhandelt. Jürgen Vette hat aus der gemeinen Mark einen geringen Zuschlag<br />

hinter seinem Garten und Kotten ufr Lage gekauft. Der Graben davor gehört 3½ Fuss Breite<br />

dem Meyer zu Bergfeld, und falls etwa eine Kuh in den Breiten Graben fallen sollte, soll<br />

Vette den Meyer zu Bergfeld nicht belangen können.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

2.9.1638 Ties Wehlborch und Mencke Meier zu Berchfelt als Provisores der Kirchen zu<br />

Batbergen, werden wegen der Kirchen daselbst in weilanten Arenten Leferts Ländereien in<br />

Vees immittirt.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.410. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

31.12.1638 Mencke Meier zu Berchfelde und Johan Hembstette, Vogt zu Battbergen, sind<br />

Zeugen einer Schuldverschreibung über 200 Rth. des Colons Johan Klatte zu Langen an den<br />

Woledlen Henrich von Lutten.<br />

Rep.958. Nr.2. Quak. S.411. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1.7.1639 Notar Isebrand Gerlach beurkundet, dass der anwesende Meister Hanss von Dran,<br />

anitzo Schulmeister binnen Embden, aussage, dass dem Kirchspiel Badbergen eine<br />

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Obligation von 200 Rth., so der Notar resp. Pastor Krumveld geschrieben, halte. Solange sie<br />

lebe, wolle sie die Zinsen für sich haben, aber nach ihrem tödlichen Hintritt wolle sie<br />

dieselben an ihren Vreund Mencke Meyers verehret haben. Dass dies auf die Obligation<br />

geschrieben wird, <strong>for</strong>dert der Notar Hendrich Lahneman in Embden.<br />

Zeugen; Conrad Munsterman und Johannis Schroeder.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1660 circiter. In Sachen Johan Wesselmans als Cessionariy Johan Meyers und Grete<br />

Vagedings Eheleuten zu Langen, contra Lampen Groenloh.<br />

Notar Hermannus Blancken<strong>for</strong>dt.<br />

Meyer zu Berchfeldt und Elting zu Vehs zeigen gerichtlich an, dass sie an den einhundert<br />

Rth., so vom saehligen Schwietert .... herruehren, wegen annoch ungetheilter .... Erbschaft<br />

einigen praetension hatten ....<br />

Rest einer Urkunde ohne Datum auf Meyer zu Bergfeld.<br />

31.7.1639 Coram Judice me Notario et testibus erschien weilanten Gerten Meiers von<br />

Berchfelde, Kirchspiel Batbergen, eheliche Tochter Mariecke, welche autoritate Mencken<br />

Meiers Ihres Vettern und erbettenen Vormuendern fuer ihren abwesenden Bruder, auch<br />

Mencke geheissen, und Schwestern Catharinen bester gestalt Rechtens Cauirte, wir der<br />

ferner selige Jorrien Meiers eheleibliche Kindern benentlich Mencke, Maricke und Taleke<br />

bekannten fuer ihre abwesende minderjarige Schwester Anneke und bekannten alle<br />

insampt und jedtwedder fuer haubts absonderlich autoritate .... Mencken Ihres Bruders, wie<br />

da schliesslich Annen Meiers und Jorrien im Woelde gewesenen Eheleuten seligen Kindern<br />

Jorrien und Maricke, und bekannten einhellich alles und Jedes wass Ihnen sampt und<br />

sonders von Ihrer in Tott abgelebten Wase Mariecke Meiers, so in Embden Zeitliches todts<br />

Verblichen hinterlassene Erbschaft pro quota einiger massen gepueren koenne und sie zu<br />

gewarten gehabt, dass allergeringst davon nicht aussgeschlagen, von Ihrem Vielgeliebten<br />

Schwager und Wase idem Ernvest und Manhafften Giseberten S...ekhorn und Catharinen<br />

Meier zu Voller genuege empfangen zu haben, desswegen bestendigster und buendigster<br />

<strong>for</strong>mb rechtens quitirent mit bedankung gueter Betzalung. Sie erklaeren, gaenzlich<br />

befriedigt zu sein und keinerlei Ansprueche mehr zu haben und zu stellen.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.31. Hm. Meier Not.<br />

Nachtrag; Mencke Meier und dessen Schwester (Catharina), Gerts Kinder, sein ungefehr<br />

umb zwei schlagen erschienen und Ihrer Schwester Marien Caution ratificiret.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.31. Hm. Meier Not.<br />

1640 werden als Eheleute genannt; Johan Lienesch und Maricke Meier zu Bergfeld.<br />

21.9.1643 vormittags umb Zehn schlaegen vuer mir Notario und getzeugen erschienen<br />

persoenlich Mencke Meier zu Berchfelt, Georg Hakeman, Herman Raert, Johan Meier und<br />

Dietrich Thuman, alle in der Bauerschaft Grothe, Kerspels Batbergen, wonhaff, vuer<br />

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Schwaneke Heiens cauirte Herman Raert und vuer Herman Boissman cauirte Jorrien<br />

Hakeman, sagten und bekannten fuer sich und die ganze Bauerschaft Grothe und ihre<br />

Nachkommen, dass sie sich geinigt haetten und nunmehr Johan Brinkman eine freie<br />

Feuerstaette gewaehren, wie dessen seligen Vater Herman Brinkman vor vielen Jahren, als<br />

das Dorf Batbergen in Asche gelegt wurde, vergoennt war.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. S.187. Hm. Meier Not.<br />

11.8.1639 Eberhard Morrien, Rentmeister in Fürstenau, weist Vogt, Fuehrer und<br />

Bauerrichter an, die Kirchen Provisoren mit Wachten, Fortificationsarbeit, Wagen- und<br />

Handdienst und anderen Diensten, welche Namen sie auch haben moegen, nicht zu<br />

beschweren. Meyer zu Bergfeld, Matthias Wehlborg, Arendt de Wendt und Wilhelm<br />

Volquert.<br />

Rep.100. Abschn.88. S.272. St.A.O.<br />

1644 Ihro Hochfuerstliche Gnaden Eigenbehoerige, Meyer zu Bergfeld, Meyer zu Wehdel<br />

und Meyer zu Devern 1 Wagen, thun in- und ausslaendische Dienste uff er<strong>for</strong>dern, muessen<br />

Ihro Hochfuerstliche Gnaden umb das zweyte Jahr ein Schuehren pferd halten.<br />

Vorstehender Auszug aus dem Register de anno 1644 wurde dem Badberger Vogt zugestellt<br />

am 14.9.1703. Siehe auch die Nachrichten von 1644, 1654 und 1662.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271. I. St.A.O.<br />

1640 von dem Meyer zu Berchfeldt fuer ausgekaufte Huener und Eierpacht in termino<br />

Michaelis 1639, 3 Thl. erhalten.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.37. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1.5.1640 werden als Kirchenjuraete genannt; Mencke Meyer zu Bergfeld, Wilhelm<br />

Volquardinck, Matthias Wehlburg und Arend de Wenthe, als alte Leute des Kirchspiels unter<br />

Eid aussagen, was dem Geistlichen an Gebuehren fuer vollzogene kirchliche Handlungen<br />

zustehen.<br />

1646 laut einer Schuldenaufstellung vom 11 April selbigen Jahres, auf Sandmans Erbe in<br />

Grothe hatte Menke Meyer zu Bergfeld eine Forderung von 15 Thl.<br />

3.6.1646 gibt die Meiersche zu Bergfelt die Nachlassenschaft des verstorbenen Colons an; 4<br />

Pferde 24 Rth., 1 Bulle (gestrichen), 1 Enterpferd 4 Rth., 5 Kühe 20 Rth., 2 Kälber 1 Rth., 7<br />

Schmalrinder 21 Rth., 5 alte Schweine 5 Rth., 15 halbjährige Schweine 7½ Rth. Der Wert des<br />

Nachlasses ist mit 82½ Rth. errechnet, die Halbscheid soll mit 41 Rth. 13 Pf. entrichtet<br />

werden. Dem Colon Meyer zu Berchfelt wird bis Jacobi Zeit gegeben, den Betrag zu zahlen.<br />

Rep.122. III. 1a. II. 5C. Nr.2. St.A.O.<br />

23.4.1644 vor Dietrich Lueningk, Richter zu Quakenbrueck, Badbergen und Menslage,<br />

verkaufen Joerrien Broene und Frau Katharine nebst Kindern und Erben fuenf Viertel<br />

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Roggensaat Land Acker, so fuerdem ein Holtbusch gewesen und vor 16 Jahren zu Lande<br />

gemacht, an Johan Dome zu Langen. Das Land liegt zwischen Brunswinkels und Brekamps<br />

Land auf dem Bredenkampe. Falls das Kapitel zu St. Johan binnen Osnabrueck auf solchem<br />

freien Land wegen Zehnten kuenftig praetendieren moechte, soll der Kaeufer auf<br />

Overkamps freien Acker auf Broenes Erbe schadlos gehalten werden.<br />

Zeugen; Johan Heie, Tuchscherer jetzo zubenannt, und Johan Heuer aus Talge.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

30.6.1645 Vechta.<br />

Vor dem Notar Hilmarus Voss, in Vechta, in der Wohnung des Gert von Dorsten beim Fuhre,<br />

verkaufen Gert von Dorsten und seine Ehehausfrau Anna Schulzen, ihrer Schwegerinne und<br />

Modderen Annen Kupers, Wittiben Rackhorstens, und deren Erben ihren angeerbten<br />

Spieker auf dem Kirchhofe in Badbergen, zwischen Johan Broermans und Johan Tessings<br />

Spiekern belegen, fuer eine genogige Sumb Geldes, die sie vom Kaeuffer empfangen zu<br />

haben bescheinigen und uebergeben die alte Kaufverschreibung.<br />

Zeugen; Hinderich Alvesman, Hinderich Walman und Johan (T)eenkampf.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

Auf der dritten Seite obiger Urkunde hat der Notar Caspar Hildebrandt nomine Annen<br />

Kupers Wittiben Bockhorns am 21.4.1676 die Unterschrift, das Merkzeichen, der Anna<br />

Kupers beglaubigt, dass sie dem ehrsamen Rudolph Schroedern und seiner Frau Catrinen<br />

Margreten krafft dieses Breifes den Spieker bei der evangelischen Schule aufm Kirchhofe<br />

belegen fuer eine genugsame Summe Geldes verkauft habe, unter Ablieferung des alten<br />

versiegelten Kaufbriefes de dato 20.3.1594.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

8.7.1640 bekennt Catharine Meijers, Tochter des Mencken Meyers zu Berchfelt aus<br />

Vulborde und Consens des Vatters für sich und ihre Erben mit authoritaet Mencke<br />

Beckermans ihre Vormünders, dass jetziger Luedeke Moelenkamp zu Wulften, den in<br />

diesem Briefe, von 3.1.1601, vorhin gesetzten halben Rth. so in der Hauptsumme wie<br />

vermeltet zu kuerten bis auf heut doch übrig für jedes Jahr bezahlet und richtig<br />

eingehendiget habe und pleibem also die 40 Rth. pfandtschillinge uff die benannte Breden<br />

gethan voellig in ihrem ersten Bestand, das für derselben Zinsse sampt eines halben Rth.<br />

jedes Jahr dabei zu geben, die Brede ferner geprauchet werde, welches festzuhalten hirbei<br />

wairen.<br />

Getzeugen; Johan im Wolde mit Berent im Wolde, den jungeren, hirtzu beruffen Johannes<br />

Voss, Notar.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

3.1.1650 wird ein Duplikat der Urkunde vom 3.1.1601 gefertigt vor dem Notar Johannes<br />

Voss. Auf der Rückseite dieser zerschnittenen Urkunde steht der Vermerk; Diesen Brief ein<br />

geloesset uff Michael 1678.<br />

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Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1644 Bauerschaft Grothe, Ihre Hochf. Rad Eigenbehörig; Meier zu Berchfelt, Meier zu<br />

Wehdell, Meier zu Devern, 1 Wagenb, thuen In- und ausslandische Dienste uff erfudern,<br />

muss Ihre Hochf. Rade umb das zweite Jahr eine Schutze P<strong>for</strong>t haltten.<br />

Rep.VI. Bauerschaft Grothe. Fürstenau Nr.445. St.A.O.<br />

2.5.1653 hat Johan Wehlborg, Sohn der Eheleute Mattias Wehlborg und Marie in Wehdel,<br />

Marie Meyer zu Bergfeld geheiratet, und den Meyerhof bezogen.<br />

Laut Schreiben vom 17.12.1663 des Notars Casparus Hembsteden.<br />

Rep.122. III. 1. II. 5C. Nr.2. St.A.O.<br />

1655 Bauerschaft Grothe, Erbe Meyer zu Bergfeldt, 3 Pferde, 3 Endter, 7 Kühe, 13 Rinder, 13<br />

Schweine.<br />

Kleine Haus, 2 Kühe, 1 Rind, 10 Schweine.<br />

Viehsch. Reg. 1655. Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1644 Uffgesetztes newes Dienst Register dess fuerstlich Ambtshauses Fuerstenaw, Kirsspel<br />

Anckumb;<br />

Meyer zu Starten und Meyer zu Westerholt, Wagen.<br />

Meyer zu Brickwede und Schulte zu Ruessel, Wagen.<br />

Meyer zu Nortrup und Schulte zu Anckumb, Wagen.<br />

Diese drey seyndt Redemeyer wagen dienen auff erfuerdern wochentlich und muessen in<br />

der aembte zu Fuerstenaw den Zehendten mitt einem wagen einernen, auch wen es noethig<br />

von Muenster, Oldenburg, Bremen und sonsten Wein und andere Sachen abhohlen sonst<br />

seyn es auch leybeygene am fuerstl. ambts Hause Fuerstenaw.<br />

Bauerschaft Grothe.<br />

Redemeyer, Ihre Hochf. Durchl. Eygenbehoerige Meyer zu Berchfeldt, Meyer zu Wehdell,<br />

Meyer zu Devern wagen.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld<br />

23.7.1646 wird bescheinigt, dass der Sterbfall des Mencke Meyer zu Berchfeldt, nach<br />

Hausgenossenrecht mit ein und viertzig Rth. ein Ort verhandelt, gezahlt worden ist.<br />

E.B. Morrien.<br />

Quittung auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1645 Inhaltliche Wiedergabe einer alten undatierten Urkunde aus der 2. Hälfte des 17.<br />

Jahrhunderts. "Pro In<strong>for</strong>matione".<br />

Wahr, dass Hille Gerstmans als eine junge Dirne aus Anreitzung ihrer Eltern in Anno 1645<br />

mit einem alten abgelebten Manne Gerdt Hillebrandt Gott Sehlig in die Ehe begeben. Wahr,<br />

dass er Hillebrandt Erstlich de Heuratssrezessen mit selbest Handes aussgesetzet und<br />

widerum durch eines anders Handes abschreiben und hernacher mit Bruder unter<br />

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schrieben. Wahr, dass mehrgemeldeter Hillebrandt seiner Braut alles sein Geld und Gudt<br />

versprochen auch wegen der Sterbfall alles richtig calusulirt laut inhalt Hirradts recesses.<br />

Wahr, dass dagegen Gerdt Hillebrandt in Anno 1650 am 19. Augusti eine richtige vast<br />

unverstaendliche Disposition ingereichet, erstlich seiner Hausfrauwen nichts vermacht aber<br />

hernacher casuquo ihr 50 Rth, vermacht und also sein Eheweib welches ihren alten Eheman<br />

jederzeit ehrlich verpflegt und de Schwestern Haus Arbeit vorrichten muessen, der<br />

ansehnliche Guitter, nachere eine Huern abscheissen wollen. Wahr, dass Hille Gerssmanss<br />

nach Absterben ihres Ehemans sich an Heiratsprozess billich halten vormeinet und nunmehr<br />

in die andere Ehe zu treten vorhabens. Wahr, dass willandes Gerdt Hillebrandts Swester<br />

Anna ihr Hilles Gerssmanss alle derselbigen in rechten zugelassene Conditiones zu<br />

verhindern sich Strak widersetzet und der letzten Disposition gaensslich zu inhaeriren<br />

wohlen. Wahr, dass Hille Gerssmanss Gestrax nicht allein alles wieder sprochen sundern<br />

auch hernachen durch Thiessen Welborch solches geleichfalls contradiciren lassen wo<br />

solches in Herrn Johannes Vosses protocolle aussthruecklich befindlich. Wahr, dass Hille<br />

Gerssman und ihre Swaegerin Anna Hillebrandt vor dem Licentiat Morrien und Richter<br />

etzliche male erscheinen. Da nun nach dem toedlichen Abfall des Gerdt Hillebrandt Geld<br />

und alle Gueter an die Wittwe und ihr Soehnlein abgefallen, auch wenn die Mutter sich<br />

wieder in die Ehe begeben will.<br />

Es kann das Kind später bei ihnen im Hause bleiben und auch die Schwiegerin Anna<br />

Hillebrandt. Es wird folgende Designatio gesetzt;<br />

Die Gueter des verstorbenen Gerdt Hillebrandt, Haus, Garten und Scheure hoch gesetzt<br />

1100 Rth., 12 Scheffelsaat Land auf dem Sandtesch mit 300 Rth. Summe daher 1400 Rth.<br />

Der eine Bruder Juergen ist unlaengst "abgesuhnet", alles ist freyes Gut. Eine Wische von<br />

Groten Erbe gekauft fuer 900 Rth., der Kamp vorn Hause 500 Rth., zwee Buelte im Esche 2<br />

Scheffel Saatland 30 Rth., de grote Brede im Esch 9 Scheffelsaat 300 Rth., im selbigen Esche<br />

eine Brede 4 Scheffelsaat 120 Rth., bey Orbringk Geld ausstehen 150 Rth., bei Messe zu<br />

Mintmelage 100 Rth., Herman zur Wonung 100 Rth., Wessel Ottman zu Wulften 60 Rth.,<br />

Rossman zu Wulften 40 Rth., Wittib Welborsches auffer Buberts Orte 30 Rth. Facit der<br />

angekauften Gueter 2350 Rth., daraus dann Mengerts Wederkehr bezahlt werden muss und<br />

gehen diese Guiter und Posten Anne Hillebrandts durchaus nicht an und was die Wittibe<br />

Hillebrandts aus ihrem elterlichen Gerssmans Hause und Erbe competirt wird soll gleichfalls<br />

mitingebracht werden.<br />

Urkunde, unklar und schlecht lesbar, auf Meyer zu Bergfeld.<br />

21.7.1648 Coram Judice Johan Wahlfeld.<br />

Henrich Toitman, Ratsverwandter der Stadt Oldenburg, hat von dem Vogt zu Ankum Henrich<br />

Schuhemacher und dessen Frau Greteken Scharman (in der Urkunde von 2.10.1650 heisst<br />

sie aber Geseke Schageman) 220 Rth. geliehen. Der Schuldner gibt dafür eine Brede Acker<br />

auf dem Sandesche zwischen Vennehagen und Meyers zu Bergfeldes Ländereien gelegen<br />

und noch selbigen Ortes eine Brede zwischen Roissmans Lande, insgesamt zu 13<br />

Scheffelsaat den Eheleuten Schuhemacher.<br />

Zeugen; Johannes Schroeder, Vogt zu Batbergen, und Mencke Meyer im Wolde.<br />

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Notar Jacobus Schultze.<br />

Kopie obiger Urkunde durch Not. Blancken<strong>for</strong>dt von 16.8.1754.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1649 ungefehr Martini, sind die Seelig. Leute verstorben und hat Juergen von dem Erbe dem<br />

Bauerrichter Meesman Contribution und allerhant Unkosten bezahlt mit 33½ Rth.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

2.10.1650 alten Calenders.<br />

Henrich Toitman überträgt die 13 Scheffelsaat in Bergfeld für 260 Rth. an seinen Schwager<br />

Johan Meyer zu Batbergen für die 220 Rth. Obligation und 40 Rth. bar. Sein Vetter Henrich<br />

Schumacher und dessen Frau Geseken Schageman hatten das Land als Pfand in Besitz<br />

gehabt.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

13.3.1650 Lambert Havickhorst und Frau Annecken Lyhren modo Renken zu Wehdel<br />

bekennen, dass ihre Vorfahren an Reinken Stelle anno 1597 von Biynck zu Lechterke eine<br />

Wiese gekauft, weil sie aber geld beschwert sind, haben sie diese Wiese am 13. Dezember<br />

negst vorigen Jahres an Johan Meyer zu Bergfeldt und Menken Meyer in der Bauerschaft<br />

Grothe verkauffet.<br />

Notar Johannes Henricus Hembstede.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

24.11.1652 Hinderich Schumacher bekennt, dass er dem Rittmeister und Vogten Wilhelm<br />

Schmidt zu Badbergen, die 3 Stücke Landes zu dreizehn Scheffelsaat für 260 Rth. und einen<br />

Weinkauf überlässt. (vergleiche die Urkunden von 21.7.1648 und 2.10.1650)<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

13.11.1656 die Pastoren der Kirche zu Badbergen, Jodocus Gerardi SJ. decanus ruralis und<br />

Pastor Theodor Juttingh und die Provisores Joan Hanneke, Johan Stiner, Gerd Hoffman und<br />

Dietrich Sickman verkaufen dem Johan Linesch und dessen Sohne Herman einen<br />

Kirchenstuhl auf der neuen Bühne in der zweiten Bank mit allen Rechten für eine Summe<br />

Geldes.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

13.11.1656 Jodocus Gerardi, SJ Priester und Theodor Juttingk, Pastore in Badbergen, ferner<br />

die Provisores Johan Hanneke, Johan Stiner, Gerdt Hoffman und Diedrich Sickman verkaufen<br />

dem Johan Linesch ausr Meierwische, Sohn des Drees Linesch, eine Stuhlstette auf dem<br />

alten Boehnen (Bühne) in der vierten Bank vom Chor für eine Summe guten Geldes.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

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31.1.1656 Sonntag. Vor dem Notar Casparus Hembsteden erklären Juergen Hackman, Johan<br />

Meier zu Bergfelde, Johan Einhauss, Gerdt Rhaert, Johan Linesch, Schwaneke, Wittibe<br />

Heyens, cum Curatore Jorgen Hackman, Johan de Gast als Bevollmächtigter seiner<br />

Schwester Trine, Witwe Engelken Paellmans und Dirich Sandtman, alle geheell und<br />

halberbige Leuthe, dass sie Johan Hageman, Grethen, seiner Hausfrau, Kindern und<br />

Erbfolgern ihre von Juergen Vesslage angekaufte geringe Wohnung in der Bauerschaft<br />

Grothe, an Hagmans Kampe einerseits und Johan Vehslagen Kotten anderseits belegen, auf<br />

ihrem gemeinen Buerbrincke behufs Bauerschaftslasten ausgenommen aber von den<br />

landesfürstlichen ausgeschriebenen Schatzungen nur als einen Markkotten ansehen und<br />

behandeln wollen. Johan Hageman wird gebeten, sich um gleichlautende Anerkennung bei<br />

den abwesenden Bauerschaftsmännern zu bemühen.<br />

Zeugen; Herbort Stuerwolt zu Battbergen und Johan Vesslage, Juergens Sohn, der<br />

Heyeschen Knecht.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1653 hatte Juergen Elting, der am 10.2.1647 mit Catharina Meyer zu Bergfeld getraut<br />

worden war, den seiner Frau versprochenen Brautschatz von dem Meyerhofe noch nicht<br />

erhalten. Da die Eltern seiner Frau verstorben waren, verklagte Juergen Elting seinen<br />

Schwager Johan Wehlborg jetzt Meyer zu Bergfeld auf eine Forderung von zwey Kisten, ein<br />

Schrein, ein Bette, achte Hauptkuessen, achte Laken, eine Dechen, achte Dwelen<br />

(Handtücher), achte Handlaken, einen Stuhl mit zwy Kuessen, einen Rocken mit einem<br />

Boten (Bündel) Flasch (Flachs), sechzehn geschwungene Boten Flasch, einen silbernen<br />

Gortel, dafür 6 Rth., ein lang Dischlaken uffn runden Disch. Vier duchtige Pferde, vier<br />

milchgebende oder drechtige Kühe, vier guette schmale Rinder, acht duchtige Schweine,<br />

einen Ummenhang, ein Schwingelblock mit der Schwingen, einen Ribbelappen (eine bei der<br />

Flachsreinigung genutzte lederne Schuerze) mit dem Eisen, noch einen newen Rock, ein<br />

Spinnradt, eine Pfeffermuehlen, eine Kannen, einen Riben (Reibe), einen Degel (Tiegel) item<br />

eine Hecheln (Werkzeug mit scharfen Drahtspitzen zum hindurchziehen von Flachs oder<br />

Hanf zur Reinigung von Scheben und Werg).<br />

Am 30.9.1653 kam zwischen Kläger und Beklagten und des letzteren Vater Matthias<br />

Wehlburg eine Einigung zustande. Der alte Wehlburg übernahm als Selbstschuldner die<br />

Lieferung der Aussteuer und versprach, länstens binnen Jahresfrist dem Versprechen<br />

nachzukommen. Juergen Elting versprach, innerhalb 2 Monaten anch Erhalt der Aussteuer<br />

den Meyerhof zu verlassen. Da aber Juergen Eltings Vater Johan Elting wenige Wochen<br />

später verstarb, war Juergen Elting gezwungen, sowieso auf den elterlichen Hof<br />

zurückzukehren. So kam es, dass Matthias Wehlborg und sein Sohn Johan Meyer zu Bergfeld<br />

sich Zeit liessen, die Mitgift auszukehren. Noch in den Jahren 1667-1669 war eine Klage<br />

gegen Johan Meyer zu Bergfeld in dieser Abfindungssache laufend. Durch richterliches<br />

Dekret vom 15.3.1670 wurde der Beklagte für schuldig befunden, das juramentum calumiae<br />

speciale abzulegen, ohne es bisher zu leisten, wird Contumacialurteil erbeten. Meyer zu<br />

Bergfeld scheint dann endlich seiner Verpflichtung nachgekommen zu sein, denn im Jahre<br />

1683 führte Johan Wehlborg sive Meyer zu Bergfeld mit seiner Schwägerin Witwe Trinke<br />

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Elting geb. Meyer zu Bergfeld, zusammen einen Prozess in Erbschaftssache gegen Johan zum<br />

Gronlohe. Der Ausgang dieser Klage ist nicht bekannt.<br />

1651 in dem Konfessionsregister von 1651 (Nominae Parochiae Badbergensis) sind als<br />

Lutherisch aufgeführt; Trinke Berfeld und Marike Berfels.<br />

Auffallend ist, dass Trinke hier, obgleich sie mit Jürgen Elting seit 1647 verheiratet ist, mit<br />

ihrem Mädchennamen aufgeführt wird und ihr Eheman Jürgen Elting, der doch auch auf<br />

dem Meyerhofe wohnte, nicht genannt ist.<br />

Rep.100. Abschn.188. Nr.7. Konf. Reg. Dioezese Osnabr. 1651 St.A.O.<br />

2.5.1653 tritt Johan Wehlborg, ehelicher Sohn des Matthias Wehlborg und dessen Ehefrau<br />

Maria Gertrudt Merschman in Wehdel, mit Marien Meyer zu Berchfelt das Colonat an, und<br />

es wird angezeigt, dass die Copulation bereits vollzogen ist.<br />

Rep.122. III. 1a. II. 50. Nr.2. St.A.O.<br />

1649 muss Meyer zu Bergfeld monatlich contribuiren;<br />

1) An Kaiserliche Seite pro Monat 6 Rth.<br />

2) An die Schwedischen pro Monat 4 bis 6 Rth.<br />

3) An Rechnung Monatsgelder 36 Rth., Holzgeld 1,18,3 Rth., zu der Wische 16 Schill.,<br />

Grefen und Korn 2,7 Rth.<br />

Summa 159 Rth. 4 Schill. 10½ Pf.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

6.10.1653 bescheinigt Juergen Eltingh, dass er auf den Brautschatz seiner Frau 250 Rth. von<br />

seinem Schwager Johan Welborg itzo Meyer zu Bergfeldt erhalten hat.<br />

Quittung auf Meyer zu Bergfeld.<br />

7.10.1654 quittiert Juergen Eltingh über 200 Rth., 2.2.1656 über 300 Rth., 8.9.1658 über 200<br />

Rth. Dass sind zusammen 950 Rth. für Trincke Meyer zu Bergfeld itzo Ehefrau des Juergen<br />

Elting.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

29.10.1654 bescheinigt Eberhard Morrien, Rentmeister zu Fürstenau, den Empfang von 2<br />

Molt Roggen und 4 Molt Habern dem Meyer zu Bergfeld. Desgleichen am 4.11.1655 und<br />

23.11.1655.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

20.5.1650 machen die Eheleute Gysbert Zanckhorn und Trine Mencken, letztere recht<br />

schwach, machen ihr Testament in Emden, an der Rosenstrasse, vor einem Notar und<br />

Zeugen. Beide Eheleute sind des Schreibens unkundig. Zunächst vermachen die beiden<br />

Eheleute ihre Habe sich gegenseitig nach ihrem Ableben. 200 Rth., die auf dem Meyerhof<br />

tho Barchfeld up Rente stehen sollen folgendermassen verteilt werden. Meines seligen<br />

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Bruders Menckens Sohn, Herman Meyer, soll 40 Rth. davon haben nach meinem und<br />

meines Ehemannes Tode, "die ick up meines seligen Vaders Meyerhof up rente staende<br />

hebbe". Meines seligen Bruders Gert Mencken Sohn, Mencke Gerts, erhält 40 Rth. Meiner<br />

seligen Schwester Anneken Tochter, Marieken in dem Wolde, bekommt meinen blauen<br />

Rock, meinen besten schwarzen Laken-Rock, meine damastene Jackendt, meine sulverne<br />

Panzer gordel, hartiens Kette mit die Knopen, vier Beddelakens u.s.w. Mencke Meyers<br />

dochter Trine .... und deren suster (Taleken?). Meines seligen Bruders Gerts Tochter, Trine.<br />

Meines seligen Bruders Jorriens Tochter Marieken .... Meiner seligen suster Wibbeken<br />

Sohne, Mencken Reneken .... Der Bruder Gert war mit Taleken verheiratet. Die Armen der<br />

Stadt Emden erhalten 10 Gulden.<br />

Der beschädigten Urkunde nach erhalten die 5 verstorbenen Geschwister der Ehefrau bzw.<br />

deren Erben je 40 Rth.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

29.12.1650 zahlt Gysbert Sanckhorn unter Vorweisung des Testamentes die ausgesetzten<br />

Legate für die Armen pp. dem Consistorium in Emden aus. Den richtigen Empfang<br />

quittieren; Samuel Ritzing, Prediger, Jan Budde als Bookholder, Abraham Celos, diacon, und<br />

Robert Wulcke, Diacon.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1653 Meyer zu Bergfelt zahlt an aussgekauffter Huener und Eyer Pfacht 3 Rth.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. St.A.O.<br />

19.9.1655 die Eheleute Roleff Rantze und Anna auf Brunnerts Wohnung in Grothe werden<br />

von Markgenossen gehindert Plaggen zu stechen. Von den zu dieser Streitsache geladenen<br />

Zeugen sagt Juergen Wehrman, der die Stätte 18 Jahre lang erblich besessen hat, aus, dass<br />

er in den vielen Jahren nicht gehindert worden sei, nur einmal habe der alte Vesslage sich<br />

widerspenstig gezeigt, doch der jetzt verstorbene Mencke Meyer zu Bergfeld habe erklärt,<br />

dass der, welcher die gemeinen Bauerschaft Lasten trage, auch Markenrecht habe.<br />

Dep.50a. St.A.O.<br />

1658 Meyer zu Bergfeld zahlt auf Ostern jeden Jahres 6 Thl. und löst die Verpflichtung mit<br />

100 Rth. 1658 ab.<br />

Pert. Reg. 223/16. S.75. St.A.O.<br />

In Abschnitt 220/1. heisst es auf Seite 191. Nr.1.; sind neben andern 100 Thl., so der Meyer<br />

zu Berchfelde (1658) abgelöset, in Johan zum Scherhagen Erbe, Kerspels Bergen, per<br />

cessionem wieder belegt.<br />

0Pert. Reg. Abschn. 220/1. St.A.O.<br />

1654 versuchten die Redemeyer vermöge Privilegii und vor dem Kriege hergebrachter<br />

Possession von den Landes-Auflagen befreit zu bleiben.<br />

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Am 26.3.1654 erhielten sie vom Amte Fürstenau den Bescheid, dass die alten Register<br />

nachgesehen werden sollen. Das Ersuchen der Redemeyer hatte nicht den erhofften Erfolg,<br />

denn am 18.8.1654 erging die Nachricht, dass alles so bliebe wie bislang.<br />

1703 wollten die Redemeyer nur von der Haltung des Reitpferdes befreit sein. Das Amt<br />

Fürstenau sandte aber dem Badberger Vogt einen Auszug aus dem Register de anno 1644,<br />

in welchem es heisst; Ihro Hochfuerstliche Gnaden Eigenbehoerige, Meyer zu Bergfeld,<br />

Meyer zu Wehdel und Meyer zu Devern 1 Wagen, thun in- und ausslaendische Dienste uff<br />

er<strong>for</strong>dern, muessen Ihro Hochfuerstliche Gnaden umb das zweyte Jahr ein Schuehren pferd<br />

halten.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271. I. St.A.O.<br />

Siehe auch die Nachrichten vom 7.10.1703 und 13.10.1703.<br />

1662 Bauerschaft Grothe, Redemeyer, Landesherrliche iegener Meyer zu Berchfeldt, Meyer<br />

zu Wehdel, Johan zu Devern, 1 Wagen, thun in- und ausslaendische Dienste uff er<strong>for</strong>dern,<br />

muessen Ihro Hochfuerstliche Gnaden um das zweyte Jahr ein Schuetz pferdt halten.<br />

17.6.1655 Colon Thies Wehlborg macht sein Testament. In diesem heisst es, dass der älteste<br />

Sohn Johan Wehlborg jetzt Meyer zu Bergfeld bereits 150 Rth. erhalten hat. Ihm werden<br />

ferner folgende Handschriften überwiesen;<br />

1) Herbort Siemerman zu Wehdel 168 Rth.<br />

2) bei Johan Hageman in Grothe 92 Rth.<br />

3) bei Wessel Cappelman daselbst 40 Rth.<br />

4) bei Lienesch uf der gemeinen Wische daselbst 80 Rth.<br />

5) bei Roessman in Groenloeh 20 Rth.<br />

Insgesamt also 400 Rth. in Briefen. Innerhalb von 2 Jahren soll er noch a dato dieses 400<br />

Rth. aus der Wehlburg erhalten und 2 unstraefliche Pferde, eine Kiste und ein unstraefliches<br />

Bett. Sein Bruder Juergen soll ihm dabei der Übernahme der Wehlburgschen Gueter noch<br />

100 Rth. baar vor Ablauf des ersten Jahres auskehren.<br />

Quelle; Hof Wehlburg in Wehdel.<br />

1658 hat Johan Meyer zu Bergfeld 4 Rth. 7 Schill. Zinsen für ein Kapital an Berendt Kaldthoff<br />

gezahlt.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

27.6.1658 der Richter zu Quakenbrück gibt dem Beklagten Johan Meier zu Langen auf, das<br />

Inventarium der Bursse und Verlassenschaft des seligen Schwietert Meier an Juergen Eltinck<br />

und den Meier zu Bergfeld gepuerlich zu ediren. Folgende Kapitalien stehen bei; Lampen<br />

Groenloh 200 Rth., Kahman 20 Rth., Gerdt Pelle auf Liere 20 Rth., Gerdt von der Landtwehr<br />

20 Rth., Meier zu Bervel als Capital 80 Rth., und 25 Jahre Rente. Welche Beklagten<br />

vorgenannten Johan Meier, Bruder des verstorbenen Schwietert Meier, erblich angefallen<br />

und nach verübten langwierigen Prozess selbigem per decretum et transductionem D.<br />

Officialis assignirt sein und daran clegern das geringste nicht gestanden wirt, ....<br />

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2.3.1662 Copia decreti in Sachen Juergen Elting et cons. contra Meier zu Langen.<br />

Brickwedde, Anwalt zu Osnabrück, teilt mit, dass in der Angelegenheit des Juergen Elting<br />

und Johan Meyer zu Bergfeld wider Johan Meyer zu Langen das Offizialgericht das Urteil<br />

vo(n) Dezember 60 um 14 Rth. ermässigen werde, wenn sie ....<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

13.8.1652 hat Meier zu Bergfelt für die Quakenbrücksche Hofhaltung 60 Eier geliefert.<br />

Quittung auf Meyer zu Bergfeld.<br />

2.1.1660 hat Meyer zu Bergfelt das Dienstgeld für das Jahr 1659 mit 5 Rth. und die jährliche<br />

Pacht mit 4 Molt Habern und 2 Molt und 8 Pfund Rogken bezahlt an das Amt Fürstenau.<br />

Quittung auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1666 bescheinigt Oekonom Rudolph Meyer, dass Meyer zu Bergfeldt die auf Matthaei<br />

fälligen 4 Thaler, ferner 7 Schill. und 10½ Pf. zahlte.<br />

Quittung auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1668 wird bescheinigt, dass die auf Matthaei 1668 fälligen 6 Thaler 7 Schill. 10½ Pf. gezahlt<br />

worden sind.<br />

7.1.1661 Quakenbrück.<br />

Vor dem Richter Heinrich Horn zu Quakenbrück verkaufen die Eingesessenen und<br />

Markgenossen der Lechterker Bauerschaft und Mark; Werner Rottbeck (Rodtbert), Gert<br />

Hoffman, Juergen Ruwe, Arnd Marmelding (Marbolding), Lubbert Schone, Johan Hillige,<br />

Wilhelm Broerman, Arnd de Vette und Gert Hillebrand zugleich im Namen des Werneke<br />

Byinck daselbst an die Eheleute Gerd den Jungen und Annecke zu Lechterke ein Stück Land<br />

von 2½ Scheffelsaat Roggen auf dem gemeinen Teile, laengs vor Broermans Acker und<br />

seitlich an Hillebrands und Marmeldings freien Bauerstücken. Dies Stück Land ist 1524 in<br />

vigilia Thomae Apostoli (20.12.1524) an Luebbert zum Hillebrandt verkauft worden.<br />

Zeugen; Hans Martin Busch und Herman Meyern von der Esselingheide.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

21.5.1661 Samstag Quakenbrück.<br />

Vor dem Notar Casparus Hembstede erklaeren die Geschwister Drees, Anna, Johan und<br />

Gerdt Linesch aus der Bauerschaft Grothe , Anna mit Zustimmung ihrer Brüder, für sich und<br />

ihre Erben, dass sie mit Zustimmung ihres bettlaegerigen Vaters Herman Linesch ihrem<br />

Bruder Gerdt und dessen Erben ihren elterlichen Erbkotten Linesch erblich überlassen,<br />

cedieren und abtreten, wogegen Gerdt seinen Geschwistern verspricht je 250 Rth. zur<br />

kindlichen Aussteuer, die in Terminen zu zahlen sind, zu zahlen, auch dem Bruder Johan<br />

wegen verdienten Lohnes 40 Rth., sowie ein Bett und die braunblessene Maehre zu<br />

verabfolgen.<br />

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Zeugen; Johan Cappelman und dessen gleichnamiger Sohn.<br />

Quelle Meyer zu Bergfeld.<br />

16.9.1670 Badbergen.<br />

Vor dem Notar Casparus Hembsteden erscheinen und erklären die beiden Brüder Johan und<br />

Gerdt Linesch, dass der Vater Herman Lienesch, so auch die Geschwister Drees und Anna<br />

inzwischen gestorben sind und sie nunmehr unter Aufhebung des alten Vertrages einen<br />

neuen Vertrag abschliessen, nach welchem dem Gerdt Lienesch der Erbkotten verbleibt,<br />

dem älteren Bruder Johan nun aber 680 Rth. zu zahlen sind.<br />

Zeugen; Gerdt von Groeningen, Bürger zu Quakenbrück, und Hanss Henrich Bierbach,<br />

Kleidermacher zu Badbergen.<br />

Notar Hembsteden.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

26.1.1660 bittet Meyer zu Bergfeld um Erlaubnis, seine Scheune zum Bau der in den üblen<br />

Kriegsjahren zerstörten Leibzucht zu gebrauchen. Dieser Bitte wurde entsprochen.<br />

16.3.1666 wurden bei Meyer zu Bergfeld gezählt; 3 Pferde, 3 Endter, 6 Kühe, 7 Rinder, 3<br />

Schweine.<br />

Kleinhaus, 1 Pferd, 2 Kühe, 2 Rinder, 1 Schwein.<br />

Leibzucht, 2 Kühe.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.60. Viehbeschreibung 1666 St.A.O.<br />

1667 Erbe Meyer zu Bergfeldt, 6 Th. Classis 3.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.77. Rev. Reg. Amt Fürst. von 25.8.1667 St.A.O.<br />

1668 Meyer zu Bergfeldt; 1 Hauptfeuerstelle, 1 Leibzucht Nebenfeuerstelle.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75. Rev. Reg. Amt Fürst. von 24.2.1668 St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Grothe, Meyer zu Bergfeldt zahlt 4 Rth. 15 Schill. 9 Pf. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbsch. Reg. 1667 St.A.O.<br />

1661 Erbe Meier zu Bergfeld 7 Rth. 15 Schill., Kleinhaus 1 Rth. 6 Schill. 4½ Pf., Leibzucht 13<br />

Schill. 6 Pf. Viehschatz.<br />

Dieser Viehschatz wurde 4 mal im Jahr erhoben.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Füst. St.A.O.<br />

1670 Bauerschaft Grothe, Erbe Meier zu Bergfeld 2 Rth., Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1672 wurde Badbergen von einem heftigen Hagelunwetter heimgesucht, das grossen<br />

Schaden an allen Feldfrüchten anrichtete. Auch Meyer zu Bergfeld wurde hart getroffen.<br />

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28.11.1664 Gegenbericht und Einrede mit Bitte um protestation. Johan Meyer zu Bergfelt<br />

geb. Wehlborg und Juergen Elting wider Johan Wesselman auf erkannte Cession Johan<br />

Meyers auf gewirkten Arrest über sel. Schwietert Meyers im Groenloh ausständige 100 Rth.<br />

Capital mit pension.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1666 gerekent wegen der Renthe so jahrlichs gebueret von Gerdt Mersings uffer Borchstede<br />

zu Wehll und hat sich befunden, dass er an uns bezahlt hat zwei Renthe, noch Reinke<br />

Soenke so bei ihm Gerdten Merssingk in der Lahr gewesen unsert wegen mit ihm Gerdten<br />

quittirt zwei rente.<br />

Aufzeichnung der Johan Meyer zu Bergfeld geb. Wehlborg.<br />

31.12.1668 vor dem Notar Engelbert Bruening verhandeln Herman Meyer zu Devern,<br />

Wessel Broerman, Johan Grothe, Diederich Sandtman, Herman Meessman, Johan Meyer zu<br />

Bergfelde, Johan Heye, Juergen Hackman, Johan Einhauss, Johan Hageman, Johan Pahlman,<br />

Johan Juetting, Theissing, Christoffer Lienesch, Johan Boissman, Catharina Wittibe Thumans<br />

mit Beistande Johan Broerman an einer und Gerd Rahrt an anderer Seite und dessen Frau<br />

Geseke wegen der an Rahrts Erbeperpetuierlich gewesenen Bauerrichtspflicht und der dafür<br />

verbundenen Vorteile. Rahrt hatte von seinen Ländereien gewisse Freiheiten, die in dem<br />

Falle, wenn jetzt die Bauerrichtspflichten reihum gehen, mit 1 Rth. gezahlt werden sollen.<br />

Die Reihe wird jetzt im Jahre 1669 mit Herman zu Devern beginnen.<br />

6.9.1670 das Kloster Lage gibt seinen Consens hierzu für seinen Eigenbehörigen Gerd Rahrt.<br />

Crafft Werner von Palland.<br />

Vachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

31.12.1668, mittags ohngefehr, erschienen in Gerdten Raerts Behausung zwecks Beratung<br />

über eine Änderung in der Ausübung des Bauerrichteramtes die Grother Männer Herman<br />

Meyer zu Devern, Johan Meyer zu Bergfelde, Johan Heye, Juergen Hackeman, Johan<br />

Einhauss, Johan Hageman, Johan Paallman, Johan Juetting, Theissing, Christopher Lien Esch,<br />

Johan Boissman, Catharina Wittibe Thumans mit Beistand des Ehrsamen Johan Broerman<br />

und Gerdt Raert und dessen Ehefrau Geseken. Es wird beschlossen, dass das<br />

Bauerrichteramt, welches bislang auf dem Hofe Rahrt geruht hat, künftig abwechselnd auf<br />

einem Besitzer eines Voll- oder Halberbes ruhen soll, womit sich die Eheleute Rahrt<br />

einverstanden erklären.<br />

1669 wird Herman Meyer zu Devern als Bauerrichter anfangen. Seine Consequenten werden<br />

sein; Johan Grothe, Wessel Brorman, Diedrich Sanman, Witwe Thuman, Herman Merssman,<br />

Johan Einhauss, Johan Pahlman, Johan Meyer zu Bergfeld, Juergen Hackman, Johan<br />

Beussman Lyen Esch, absens.<br />

Am 1.1.1669 erscheint der Colon Johan Grothe und widerspricht der Vereinbarung und<br />

erklärt, dass er das Amt ablehne und nichts damit zu tun haben wolle, als er erfuhr, dass er<br />

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als Nachfolger des Herman Meyer zu Devern vorgesehen war. (der Ausgang des<br />

Widerspruches liegt nicht vor)<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. B. Nr.621. I. St.A.O.<br />

20.9.1670 Eheberedung.<br />

Vor dem Notar Casparus Hembsteden erscheinen Gerdt Linesch und Katharine Wernsingk<br />

und schliessen einen Ehevertrag.<br />

1) Beide wollen sich öffentlich angesichts der Kirche durch priesterliche benediction<br />

zusammengeben lassen und sich, wie es getreuen Eheleuten wohl stehet, sich ehrlich<br />

miteinander nach den Willen Gottes verhalten.<br />

2) Der Brautigam Gerdt Linesch bringt den Lineschen Erbkotten in der Bauerschaft<br />

Grothe mit Wohnhaus, pp. seiner lieben Braut erb- und ohnwiderrufflich zu, auch was er in<br />

peculio und in Vorrat erworben hat und was ihm künftig durch Sterb- oder Erbfälle<br />

zuwachsen werde, nichts davon ausgenommen.<br />

3) Der Brautvater Teepe Wernsingk verspricht für sich und seine abwesende Ehefrau<br />

Talen Vogedings und die beiden abwesenden Söhne Johan Wernsingk und Gerdt Wernsingk,<br />

seiner Tochter einen kindlichen Brautschatz von 400 Taler, auch eine Kleiderkiste, ein<br />

Schrein und ein zugehöriges Bette mitzugeben.<br />

4) Falls die Ehe kinderlos bleibt, wird die überlebende Frauensperson Catharina<br />

Wernsingk den Lineschen nahesten Anverwandten nach Kirchspielsbrauch 100 Rth.<br />

auskehren. Stirbt aber die Braut vorher, so wird Gerdt Linesch den Wernsingks Verwandten<br />

100 Rth. zurückgeben.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

1669 Thies Vageding, geb. Wehlborg, in Langen, leiht 100 Rth. von seinem Bruder Johan<br />

Wehlborg itzo Meyer zu Bergfeld.<br />

1671 Oeconom Rudolf Meyer quittiert dem Empfang von 4 Rth. 10 Schill. 10½ Pf. fälliger<br />

Rente für das Capital zu Quakenbrück von Johan Meyer zu Bergfeld.<br />

10.1.1671 und 21.11.1671 Urkunden berichten über einen Prozess des Juergen Wehlborg in<br />

Wehdel gegen seinen Bruder Johan Wehlborg itzo Meyer zu Bergfeld in Grothe. Es handelt<br />

sich um 100 Rth. aus dem Ehevertrag herrührend, um 50 Rth. laut Obligation vom 6.5.1655<br />

bzw. 4.5.1669 und weitere 50 Rth. aus dem Ehevertrag und viertens um Gelder die vor den<br />

Abstand oder Besitz der Kotten versprochen sein sollen.<br />

22.12.1671 bekennt Mencke Soennecke, dass er alles von Johan Meyer zu Bergfeld vermöge<br />

verschiedener Briefschaften cassiert habe.<br />

1673 war Johan Wehlborg sive Meyer zu Bergfeld Provisor der Kirche St. Georg in<br />

Badbnergen.<br />

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15.1.1674 das Anschreibebuch des Meyer zu Bergfeld berichtet, dass sein Bruder Gerdt<br />

Wehlborch im Wolde (Gerdt Wehlborg jetzt Reinke oder Jasper im Wohlde) 50 Rth. im Jahre<br />

1664 geliehen hat. Mit Gerdt in dem Wolde gerekent und ihm 5 Rth. von verschiedenen<br />

Renthen nach gegeben, hat sich dennoch befunden, dass uns Gerdt schuldig bleibt 5½ Rth.,<br />

welches fällig gewesen ist uff Jacobi 1673.<br />

6.3.1674, meinem Bruder Gerdt im Wolde geliehen 10 Rth., den 12.4.1674 meiner<br />

Schwägerinnen gelanget 5 Rth., den 5. August Gerdt seiner Frauwen uffn Kirchhove gelanget<br />

2 Rth. u.s.w.<br />

16.6.1673 Quakenbrück.<br />

Drost Franz Lueningk und Rentmeister Herman Toithman zu Fürstenau stellen Margaretha<br />

Meyer zu Berchfelt, Tochter der an das Haus Fürstenau, also landesherrlich eigenbehöriger<br />

Eheleute Gerdt und Marie Meyer zu Berchfelt in der Bauerschaft Berchfelt, Kirchspiel<br />

Badbergen, einen Freibrief aus.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

6.11.1677 vor dem Richter Henrich Horn in Quakenbrück verkaufen Rudolf Schroeder zu<br />

Badbergen und seine Frau Margaretha Bibersberg einen Spieker auf dem Kirchhofe in<br />

Badbergen, zwischen der evangelischen Schule und Theissings Speicher belegen, an Meyer<br />

zu Bergfeld und dessen Frau Mariken. Den Speicher hat Schroeder von Anna Kuepers, Witwe<br />

Bockhorns, anno 2.4.1676, und diese vorher von Gerd von Dorsten und dessen Frau Anna<br />

Schuette, laut Kaufbrief vom 30.6.1645, dessen Frauenvater Herman Schuette aber solchen<br />

von Herman to Wibbeling vermöge gerichtlichen Kaufbriefes unter dem Siegel des Richters<br />

Martin Luening am 20.3.1594 an sich gekauft.<br />

Zeugen; Hans Martin Busch, der Pedell, und Dammer Walkenberg.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

9.9.1679 Badbergen.<br />

Henrich Kellerhaus und Johan Guenther Hickman, Pastore zu Badbergen, und die Provisoren<br />

Johan Gerdingk, Johan Stiner, Gerlich Karman (Kahman) und Henrich Nyeman verkaufen an<br />

Johan Meyer zu Bergfeldt, seine Ehehausfrau Marye und Kinder und Erben eine<br />

Kirchenstätte auf dem neu erbauten Boenen nach dem Chore in der vordersten Bank nechst<br />

Gerlich Karman (Kahman) für eine genuegsame Summe.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

1.9.1670 in dem Urteil im Streit zwischen Quakenbrück und der Bauerschaft Grothe heisst<br />

es dass sowohl die Bauerschaft Grothe als Lechterke Weidegang in dem Wolde und bei<br />

Hebung von etzlichen Geldern von den Wolthausenern wie bisher hergebracht und<br />

genossen haben.<br />

1.2.1680 die Redemeyer zu Badbergen haben ihren Hunden niemals einen Knueppel<br />

angehaengt und die Hunde auch nie an die Kette gelegt. Wegen des Freilaufens der Hunde<br />

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sind nun die Redemeyer Johan Meyer zu Bergfeldt, Schwietert Meyer zu Wehdell und<br />

Herman Meyer zu Devern gebrüchtet worden. Gegen diese Brüchte legen sie Berufung ein<br />

und lassen alte Leute, die 40 Jahre und länger auf dem Meyerhöfen gedient haben,<br />

befragen. Diese Zeugen können beweisend aussagen, dass die Hunde immer frei<br />

herumgelaufen sind. Der Rentmeister zu Fürstenau soll der Regierung hierüber Bericht<br />

erstatten.<br />

23.2.1688 Engelken Luedeling und Johan Roessman zu Vehs werden von Meyer zu Bergfeld<br />

aufge<strong>for</strong>dert, die geliehenen 10 Rth. zurückzuzahlen.<br />

10.3.1681 Inventarum der (verstorbenen) Mutter Margarethe, Witwe des seligen Juergen<br />

Roosman, davon die Zinsen zu ihrem Unterhalt ....: Recognitum des verstorben mit 80 Rth.<br />

Juergen Wehlborges vor Juergen ....man.<br />

Noch eine Recognitum desselben Wehlborges mit 50 Rth.<br />

Eine schlechte Handtschrift von Johan Hackmans für Juergen Wehlborgs mit 50 Rth.<br />

Versatzschein eine Leibzucht-Hauses wegen 100 Rth. Juergen Roosman itzo Hellmert, woran<br />

bezahlet 30 Rth. pleiben 70 Rth.<br />

Verheuerung eines Teils der Hellmerts Broickwische an Juergen Roosman mit 26 Rth.<br />

Zwei verschiedene Recognita (auf einem Bogen Papier) ... in Soenneke Erbe zu Wulften,<br />

insgesamt 55 Rth.<br />

Fürstliche Fürstenauische Herrn Ambts Bewilligung vor Hellmerts Erbe in Wulften mit 80<br />

Rth.<br />

(8) Gerichtliche Verschreibung uff 80 Rth. Capital haltend in Ruissen Erbkotten zu Wehdell.<br />

Obligation nunmehr restierend 110 Rth. in Gervesmans Erbe zu Wulften.<br />

Summe 601 Rth. Johan Rossman.<br />

Dieser Johan Rossman laut eigener vorgesetzter und von ihm verzeichneter Handt<br />

vorprifizierte Brieffe an der Zahl neune seinen Vettern Johan Meier zu Bergfelde und<br />

Lambert Roossman in Verwahrung gethan, die Zahlung der jährlichen Zinssen behuffs der<br />

Mutter zu befurdern anvertrauwet, den 10.3.1681.<br />

Gegenüber zur .... dem Sohne Johan Roosman ein Brief von 50 Rth. in Lindteman Erbe<br />

haltend angefallen, wofür ein ander Pfandt messbrauchlich gesetzet sein und dann der<br />

Mutter Wittibe jetzu Roosmans solches Unterpfand Brief für sich behalten wolle, als lässt ihr<br />

Sohn Johan freywillig über, dagegen cedirt der Sohn die unter (8) notirte 80 Rth. in Ruessen<br />

dero Mutter ... geding dass der Überschuss als jährlich mit ... Rth. Zinssen obgent. Sohn der<br />

Mutter zurück eigen auch wolle.<br />

2.6.1681 Juergen Rossman bekennt für sich und seinen Sohn Juergen, dass ihm Johan Meier<br />

zu Bergfelde und Lammert Rossman als Abschluss auf kindlichen Anteil einen Brief auf 50<br />

Rth. lautend und bei Joerg Wehlborg ausstehend übergeben haben.<br />

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26.9.1682 Ich Tiass Havickhorst bekenne mit Unterschrift, dass ich mit meiner lieben Mutter<br />

Vormündern als Johan Meyer zu Berchfeld und Lammert Roossman vergleichen und<br />

verdragen bin obgent. meine Mutter ein halb Jahr als von Michaeli 1682 bis Ostern 1683<br />

selbige mit Notturffigen Essen und Trincken versehen und solches ihr unstraffbar zu<br />

verschaffen und soll in anderen ihrer Verpflegung nichts ermangeln ist alsolches<br />

Verschaffung und Bedienungh von den Vormünbedung vor obgent. halbe Jahr vor 10 Taler.<br />

Habe auch obgent. zehn Thaler von den Vormündern entfangen. Thue davon quittiren anno<br />

1682 den 26. Sept.<br />

Weilen Thyes Havickhorst nicht kan schreiben hat er dass Kruetze mit Siener Handt<br />

gemaket. +<br />

Nachrichten auf Meyer zu Bergfeld.<br />

6.6.1682 Margarethe Wehlborgs, nachgelassene Wittib des Juergen Rossman und ihre<br />

Vormünder Johan Meyer zu Bergfeld und Lammert Rossman zu Wulften an einer und die<br />

Eheleute Thiess und Tobke Rossman an anderer Seite vergleichen sich wegen der<br />

Unterhaltung obengenannter Wittiben.<br />

Thiess Rossman nunc Havickhorst verpflichtet sich, seine Mutter Margarethe, Wittiben<br />

Rossmans, a dato bis künftigen Michaelis in sein Hauss zu nehmen, zu hegen und zu pflegen,<br />

ao gut als der Tisch vermag, darzu will er ihr täglich eine Kanne Bier holen lassen, welches<br />

vorget. bezahlen wollen, wofür ihm Havickhorsten ein Stück Zehentbar Landt, die<br />

Bodenbrede genanndt, so itzo mit Rocken besahmet, künftigen Jacobi frei einzuarnen<br />

angewiesen wird. Auch verpflichtet man sich, falls gedachte Wittibe nach dem Willen Gottes<br />

in Krankheiten geraten sollte, Havickhorst jederzeit beizustehen.<br />

Zeugen; Gerd Kopman und Albert Battrupff, Einwohner von Battbergen.<br />

Notar Gustavus Surenbrock.<br />

Vertrag auf Meyer zu Bergfeld.<br />

20.1.1682 vor dem Richter Henrich Horn bekennen Johan Kuhlman bey der Hohenhorst,<br />

Kirchspiel Battbergen, und seine Ehefrau Marike, dem Johan Meyer zu Bergfeld und dessen<br />

Frau Marike 60 Rth. zu schulden, welche der Grossvater der Ehefrau des Debitors anno 1624<br />

den 30. Marty, vermöge Protocolli des Notars Johannes Voss, angeliehen und bar<br />

empfangen hat. Debitoren versprechen, die Schuld landessittlich zu verzinsen.<br />

Zeugen; Hans Henrich Busch und Ernst Buddendiek.<br />

Notar Anton Wilhelm Blanken<strong>for</strong>dt.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

4.7.1682 Osnabrück.<br />

Der in Sachen Joan Hoya contra Meyer zu Bergfeld angelegte Arrest ist relaxirt worden.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

20.3.1683 Johan Meyer zu Bergfeld klagt, dass seine Nachbarin, die Witwe Hackeman, ihm<br />

die Wagenfuhr zur Abführung der Mistung von gefallenen Laub und dergleichen von seinen<br />

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Gründen über Hackmans grosse Wendung auffm Lohekampe bei Haekers Hagen zu<br />

gebrauchen contradiciren wolle.<br />

Johan Meyer zu Bergfeld <strong>for</strong>dert nun, dass man die früheren Knechte seines Hofes befrage,<br />

wie das mit der Wegnutzung seit alters her gewesen sei. Es sollen befragt werden; Johan<br />

Beckerman, Johan Cappelman und Wilhelm Broerman, die miterschienen sind und nun<br />

sagen;<br />

1) Johan Beckerman, 56 Jahre alt, er sei bei dem seligen Mencke Meyer zu Bergfeld<br />

zweimal in Dienst gewesen und seien bei dem Abfahren pp. nie behindert worden.<br />

2) Johan Cappelman, 48 Jahre alt, auch er sei bei dem alten Meyer und bei dem jetzigen<br />

Meyer in Dienst gewesen und habe auch niemals bei dem Abfahren über die Wege<br />

Behinderung gehabt.<br />

3) Wilhelm Broerman sagt wie die beiden Vorgenannten aus.<br />

Zeugen; Berendt Wulfert und Johan Schefeman, domi mea in culina temperi.<br />

Notar Caspar Hembsteden.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

4.11.1684 Richter Henrich Horn.<br />

Johan Berendt Meschendorpff, zu Vehs in Bornhorns (Bornhage) Scheuer wohnend, und<br />

seine Ehefrau Talcke Wielages erklären, dass sein Vater der sel. Johan Meschendorff, am<br />

28.4.1682 seine in Johan Kuhlmans Wohnung bei der Hohenhorst habende praetension zu<br />

100 Rth. vom 5.3.1647 sub sigillo judicis Morriens und die andere über 40 Rth. vom<br />

22.5.1650 sub sigillo judicis Dr. Wahlefelds dem ehrbaren Johan Heye zu Battbergen cedirt<br />

gegen empfangene bare Bezahlung. Weil sein Vater Johan Meschendorff damals verstarb,<br />

sei keine schriftliche Cession gefertigt worden. Daher die heutige Verschreibung, deren<br />

Gezeugen sind; Goswin Adrian Luetzenburg und Hinrich Bunnemanm, Kirchspiels Ankumb.<br />

Notar A.W. Blancken<strong>for</strong>dt.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1685 Johan Kuhlmans dienstpflichtiger Markkotten auf der Hohenhorst steht in Discussion.<br />

Johan Heye hat bei der Versteigerung des Kottens das letzte Gebot gehabt, weile bey<br />

ausgebrandter Kertze keiner höher gebott, als wird diese ... dienstpflichtige Markkotten in<br />

Nahmen Ihrer Hochfürstliche Gnaden auch von Gerichts- und Rechtswegen cum omnibus<br />

pertinentiis ...recht und Gerechtigkeit demselben hiermit erblich zugeschlagen und<br />

gerichtlich adjudizirt auch gesuchte Immission erkannt.<br />

Testes; Henrich Meyer aus Battbergen und Hanss Martin Busch, Pedell.<br />

Kopieextrakt A.W. Blancken<strong>for</strong>dt 12.7.1685.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

2.5.1685 wegen Discussion des Johan Kuhlmans achter der Hohenhorst in der Bauerschaft<br />

Grothe belegenen Markkottens. Creditores waren; Juergen Wehlburg, Gerdt Wessels, Gerdt<br />

Groppers und Juergen Brunnerts. Ferner Herman Werner mit 20 Rth. und 7 Jahr Rente,<br />

Arndt Dunker mit 2 Rth. für eine Tonne Bier, welche beide Posten zur Ausbesserung der<br />

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Scheune beweislich angewendet und Okt. 1678 ausgethan, wie auch Gerdt Esselman wegen<br />

verdienten Lohns mit 2½ Rth. sollen zur II. Klasse gesetzt werden. Johan Heye ist mit seiner<br />

Forderung von 100 Rth. vom 9.11.1682 gegenüber Meyer zu Bergfeld hinten anzusetzen.<br />

Richter Henrich Horn.<br />

Rechnung was ich Johan Meyer zu Bergfelt zu pretendiren habe an Hinderich Gralman.<br />

1689 Hinderich Gralman uff pension 20 Thl. 18 Schill.<br />

1690 uff Oister mir schuldigh worden an pension 3½ Thl.<br />

1691 uff Oistern an pension 3½ Thl.<br />

1692 uff Oestern an pension 3½ Thl.<br />

1691 in der Arnte Hinderich Gralman verkaufft aus Ottmans Garten zu Wulfften rogke uffn<br />

Lande davon restirt mir 7 Thl.<br />

Noch ihm Hinderich gelend vir (4) Scheffel rogken, selben nicht wieder bekommen, machet<br />

jeder Scheffel 15;9 Pf.; 3 Thl.<br />

1691 Ihm Hinderich Grallman gethan vor einen Thaler Saat gaerste 1 Thl.<br />

1687 uff Ostern Hinderich Grallman vorschossen 50 Thl. spec. golt, davon die Zinsen bezahlt<br />

1688 und 1689 seind mir obgt. 50 Thl. von Hinderich Gralman angewiesen in Gervesmans zu<br />

Wulfften.<br />

2.6.1681 Juergen Rossman bekennt für sich und sieinen Sohn Juergen, dass ihm Johan Meier<br />

zu Bergfelde und Lambert Rossman als Vormünder der Wittibe, seiner geliebten Mutter<br />

Margarethe, als Abschlag auf kindlichen Anteil einen Brief auf 50 Rth. bei Juergen Wehlborg<br />

ausstehend übergeben haben.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

15.9.1691 streiten die Bauerschaften Grothe und Lechterke wider die Burgmänner und den<br />

Rat der Stadt Quakenbrück. Man beruft sich auf ein Urteil vom 16.9.1671, welches von der<br />

Fürstl. Julius Universität zu Helmstedt, A.F. Stuehle, Regist., bestätigt wird. Die Ursache des<br />

Prozesses und der Inhalt des Urteils sind nicht bekannt.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

4.10.1690 schreibt Notar Gustav Surenbrock an seinen guten Freund Johan Meyer zu<br />

Bergfeld einen Brief in dem er um 10 Rth. bittet, die Johan Meyer zu Bergfeld ihm<br />

ohnfehlbar am jüngst verwichenen Sonntage nachmittags baar auf die Hand zu geben<br />

versprochen hat.<br />

Brief auf Meyer zu Bergfeld.<br />

5.11.1691 Notar Gustav Surenbrock bittet um Ausstellung einer Gutschrift für Johan Meyer<br />

zu Bergfeld über 100 Rth. in sein angekauftes Haus in Battbergen.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

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1692 hatten Badberger Bauern durch ständigen Regen und durch Überschwemmungen<br />

beträchtlichen Schaden erlitten, sie baten daher um Steuermässigung. Die Anträge wurden<br />

von der Regierung überprüft, und der Befund darüber lautet;<br />

Bauerschaft Grothe, Hackman ahn hewgewax verdorben 4 Fuder, Boessman gleicfalls 4<br />

Fuder, Meyer zu Bergefeldt 5 Fuder, Merschman 2½ Fuder, Lienesch 3 Fuder, Kuhlman 3<br />

Fuder, Einhauss 3 Fuder, Vesslage Kotten 1 Fuder, Thueman 1 Fuder, Hageman 2 Fuder,<br />

Thessing 3 Fuder, Kleine Kuhlman 1 Fuder.<br />

Hirbey zu wissen, dass diese weinig Jahr nicht mehr hewgewax haben undt ihre Weyde war<br />

von ihr Viehe leben muss der See gleich seye.<br />

Rep.150. Nr.3. Fürst. Remission von Schatz wegen Wasserschaden St.A.O.<br />

13.11.1693 schreibt Lambert Soenke an Meyer zu Bergfeld; Viel geliebter Freund, ich wolle<br />

euch himit erinnern, dass ich und unse Luecke wollen diesen Tag nach Quakenbrück und ihr<br />

moechtet so gut sein und begegenen uns bey ollen Triecke auff der Kruetzstratten, so<br />

wollen wir zusahmen nach dem Richtschreiber gehen und ihr wollet das gelt gerne auf die<br />

Leibzucht haben und wollen es alsdann anders schreiben lassen, u.s.w.<br />

Brief auf Meyer zu Bergfeld.<br />

17.7.1693 läuft ein Prozess des Meyer zu Bergfeld contra Graelman in Wulften, Ursache der<br />

Klage ist nicht bekannt.<br />

Klageschrift auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1697 hat die Freundschaft des Meyer zu Bergfeld mit Lambert Soenke ein Ende. Am<br />

14.3.1697 erhält Meyer zu Bergfeld vom Official in Osnabrück die Exemtionserlaubnis gegen<br />

Lambert Soenecken über 4 Rth. und für 3 Jahre die Zinsen dafür mit 12 Schill. und für 5 Jahre<br />

die Zinsen mit 16 Schill. 6 Pf. Ausserdem hatte Kläger noch eine Forderung an Soenecke, der<br />

zwei suesse Kaese van Luebbert Baalman in Quakenbrück gekauft und wofür Kläger<br />

gutgesagt hatte, auch hatte er der Soeneckesche einmal 1 Rth. geliehen, sodass seine<br />

Forderung 7 Rth. 16 Schill. 6 Pf. betrug.<br />

29.2.1696 ist der Sterbfall der am 22.2.1696 verstorbenen Marken Meyerschen zu Bergfelde<br />

beschrieben im Beisein Mons. Schmitts als Voigten;<br />

4 Pferde 24 Thl., zwee Endter 8 Thl., sechs Kuehe 24 Thl., sieben Schmalrinder 21 Thl. und<br />

sieben kleine Schweine 3½ Thl.<br />

Alles zusammen 80½ Rth. Halbscheid 40 Thl. 5 Schill. 3 Pf.<br />

Johan Ninkirchen Not.<br />

Rep.122. III. 1A. II. 5C. Nr.3. St.A.O.<br />

7.4.1698 Quakenbrück.<br />

Vor dem Osnabrücker Stiftsrichter in Quakenbrück, Badbergen und Menslage Lambertus<br />

Heye, quittiert Johan Lindeman in der Bauerschaft Wulften dem Witwer Johan Maeyer zu<br />

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Berchfeld über eine Kapitalschuld von 80 Thl. gegen 4% Verzinsung unter verpfändung<br />

seiner gesamten beweglichen und unbeweglichen Güter.<br />

Rep.28. Erwaehng. B7. Urk.9. St.A.O.<br />

1697 hatte Johan Klatte sive Meyer zu Bergfeld ein uneheliches Kind mit Soencken Tochter.<br />

Er bestreitet aber die Vaterschaft. Das Kind erhielt bei seiner Taufe den Namen Johan<br />

Berent. Als Gevattern standen, Lambert Roessman, Berent Roessman und Anna Wehlburgs.<br />

Nach wenigen Wochen verstarb der Knabe und wurde am 25.9.1697 zu Grabe getragen. Der<br />

Kirchenbuchführer vermerkt den Sterbefall wie folgt; des Meyers zu Bergfelde uneheliches<br />

Kind mit Soencken Tochter.<br />

30.11.1698 lieh Meyer zu Bergfeld modo Johan Klatte dem Christopher Lienesch 30 Rth., die<br />

dieser zu seiner Schwester Brautausstattung benötigte.<br />

30.5.1698 fand ein Gerichtstermin in Quakenbrück in der Sache der vidua Helmichs zur<br />

Schueren contra Johan Meyer zu Bergfeld statt, zu der Beklagter geladen wird.<br />

6.2.1699 Spiegel von der Osnabrücker Stiftsregierung wegen einer Eingabe der Badberger<br />

Redemeyer, dass wegen der Huehner und Eierablieferung, weilen in anno 1663 placidirt,<br />

dass Geld für die Huehner das Stück zu 18 Pfennig und für die Eier das Stück 1 Pfennig<br />

gelassen, es auch künftig hiernach seine Bewendung haben solle.<br />

4.4.1699 Ad discussionem Johan Wernsings Haus und .... in Quakenbrück. Meyer zu Bergfeld<br />

hat an Briefen in Händen; 150 Rth. vom 28.11.1692, ferner Anneke Meyer über 5 Rth. vom<br />

4.10.1696, so der Sohn nacher Absterben mitbekommen, ferner vom 6.6.1696 über 10 Rth.<br />

und vorgeschossenes Geld von 2 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

20.10.1695 Christopher Linesch leiht von Johan Klatte s. Meyer zu Bergfeld 20 Rth. und stellt<br />

darüber einen Schuldschein aus.<br />

29.9.1692 hat Christoffer Lienesch von Johan Klatte sive Meyer zu Bergfeld 30 Rth. geliehen.<br />

14.11.1696 leiht Christoffer Linesch von Johan Klatte sive Meyer zu Bergfeld 50 Rth., die er<br />

für den Brautschatz seiner Schwester benötigt, und gibt darüber einen Schuldschein.<br />

30.11.1698 Christoffer Linesch leiht von Johan Klatte sive Meyer zu Bergfeld 30 Rth., die er<br />

zum Brautschatz der Schwester benötigt.<br />

-.2.1699 die Osnabrücker Cammer teilt mit, dass die Hühner zur Ablieferung, weilen in anno<br />

1663 placdirt dass gelt für die Hühner das Stück zu 18 Schill., und Eyer ad 1 Pf. gelassen auch<br />

in diesem Jahr sein Bewenden haben solle.<br />

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25.10.1704 J.F. von Molteken, Amt Fürstenau, bescheinigt auf Ansuchen des Johan Klatte<br />

jetzt Meyer zu Bergfeld, dass dessen Heuerleute seit alters her von den Wachen befreit sind.<br />

9.3.1705 das Amt Fürstenau bestätigt, nachdem es sich Osnabrück erkundigt hatte, dass die<br />

Redemeyer von der Arbeit zum Festungbau in Fürstenau und auf St. Petersburg befreit sind.<br />

1697 wurde dem Johan Meyer zu Bergfeld, geb. Wehlborg, von Trinken, Soencken Tochter,<br />

ein natürliches Söhnlein, das in der Taufe am 12.7.1697 Johan Berent genannt wurde,<br />

geboren. Die Taufpaten waren; Lambert Roessman, Berend Roessman und Anna Wehlburgs.<br />

Hieraus entstand ein für Johan Meyer zu Bergfeld unangenehmer Prozess, welchem die<br />

Klägerin Trinke Soencken behauptet, dass der Beklagte einmal sage, er sei 70 Jahre und ein<br />

andermal 80 Jahre alt. Er verharre in gottloser Weise auf seinem Standpunkt. Sie<br />

beschuldigt Meyer zu Bergfeld; "Er habe mir fleischlich erkennen wollen, mir die Ehe<br />

zugesagt, dass er, wie ich ihm gesagt, ich hätte kein Geld, geantwortet, er selbst hätte Geld<br />

und Gut genug und frage nicht danach. Er hat mich beim Arm genommen und im Korn<br />

niedergeworfen und seinen Willen mit mir zum ersten mal getan, dass er mich carnaliter<br />

cognosieret, dass er tertia vice zum warzeichen, dass er alle Bette visitierte, ob auch einer zu<br />

Hause, und wie keiner als er und ich im Hause, mir abermahlen fleischlich erkanndt, dass er<br />

....". So geht es weiter in der Klageschrift.<br />

Bei jedem Anklagepunkt, der aufgeführt ist, steht; +Lügen, geschrieben von Meyer zu<br />

Bergfeld, Johan mp." und ferner der Vermerk; "Wirt der Herr Doktor die Notdurfft hier uff<br />

wissen zu verhandeln".<br />

Diese Prozessnachricht ist vom Jahre 1696, also hat Trincke Soencken die Klage gegen<br />

Meyer zu Bergfeld schon vor ihrer Niederkunft angestrengt. Das Kind ist am 25.9.1697<br />

wieder zu Grabe getragen worden.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1.7.1698 es wird gebeten, die Masse für Kornlieferungen zu bestimmen, damit keine<br />

Unklarheiten aufkommen. Dem Antrage gemäss übersendet der Rentmeister zu Fürstenau<br />

Eberhard Morrien einen Extrakt aus Getreide- und Küchendienstrechnung de anno 1656.<br />

Bericht wegen der Masse.<br />

Das Molt Rogke Osnabrücker Masse; 12 Scheffel.<br />

In der Einnahme Rogke, Bohnen und Rübsahmen werden zu 1 Osnabrücker Molt gerechnet<br />

Fürstenauer und Ankumer Masse; 14 Scheffel.<br />

Das Molt Löninger Masse tut ohngefehr Osnabrücker Masse 8 - 2.<br />

Das Molt Menslager Spickermasse thut Osnabrücker Masse 8 - 2.<br />

Das Molt Asslager Masse thut Osnabrücker Masse 7 - 2.<br />

Das Molt Engeter Stickermasse thut Osnabrücker Masse 4 - 3.<br />

Das Molt Bippener Masse thut Osnabrücker Masse 9 - -.<br />

Das Molt Lingener Masse thut Osnabrücker Masse 9 - -.<br />

Sonsten werden in der Einnahme Habern wegen der Fassmasse indifferenter dass Molt<br />

Ankumer und Fürstenauer Masse für Osnabrücker gerechnet.<br />

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Einnahme der Mühlen; Fürstenauer Mühlenpacht wird mit im Geldregister berechnet.<br />

Quakenbrücker Mühlenpacht gleichfalls.<br />

Schulte zu Rüssel gibt jährlich aus der Mühlen 12 Molt Fürstenauische Masse, seind<br />

Osnabrücker Masse 10 Molt 3 Scheffel.<br />

Gerhardus Nieman juratus Judicii Notarius subscripsit.<br />

28.4.1699 Dienstages, nachmittags zu zwey schlagen.<br />

Es erscheinen die Bauerrichter Johan Meesman zu Wulften, Albert Luedeling zu Mintmelage,<br />

Mencke Ahrenhorst zu Vehs, Wolcke Ottman zu Wehdel, Wilhelm Greve in Grönloh, Gerdt<br />

Bredenkampff zu Langen, Ahrend Vette zu Lechterke und geben einhellig Nahmens des<br />

gantzen Kirchspiels Badbergen an, dass sie mit grosser befroembniss wahrnehmen, dass sich<br />

der Meyer zu Bergfeldt Vorsetzlicher weisse unter stehe, Rechte anzumassen. Streit um die<br />

Binnen Wiese.<br />

Testes; Arendt Meinerman, Johan Teising, Hinrich Teising und Johan Mengert.<br />

Rep.958. Badbergen 1696-1708 Rud. Günth. Meyer Not.<br />

28.8.1701 morgens 4-5 Uhr, verstarb plötzlich Johan Meyer zu Bergfeldt. Im Dorfe geht das<br />

Gerücht, dass der Schwiegersohn Johan Klatte sive Meyer zu Bergfeldt ihn erschlagen habe,<br />

zumal sie ja schon wiederholt Streit miteinander gehabt hätten. Der Voigt Klecker berichtet,<br />

dass er dieserhalb so<strong>for</strong>t mit dem Gerichtsschreiber Blanken<strong>for</strong>dt und 2 Chirurgen nach<br />

Grothe gegangen sei und den Tatbestand aufgenommen habe. In der Untersuchung am<br />

Montag den 29.8.1701 ergibt sich nach den Aussagen der Dienstboten Anneke Schulenburg<br />

und Hilleke Meyer, dass der Colonus Johan Meyer zu Bergfeldt zwischen 4 und 5 Uhr<br />

morgens aus dem Bette gefallen ist und sich dadurch die Kopfwunde zugezogen hat. Es ist<br />

so<strong>for</strong>t, also noch am Sonntagmorgen den 28. August der Chirurg Völker gerufen worden,<br />

welcher zwischen 6-7 Uhr eingetroffen ist. Der Chirurgus Völker sagt, dass durch den Fall die<br />

Wunde entstanden sein könne. Auch der Chirurgus Gröhner ist derselben Ansicht.<br />

Unterzeichnet ist der Bericht von Dr. Rudolph Günther Meyer Not. Publ. und Herman Albert<br />

Ottman, Pedellus et Evert Voss, Vehser Diener und Wilhelm Blanken<strong>for</strong>dt,<br />

Gerichtsschreiber.<br />

Johan Meyers zu Berchfelt Nachlassenschaft ist angegeben mit; 4 Pferde, 2 Endter Pferde, 6<br />

Milchkühe, 6 Schmalrinder und 4 Schweine.<br />

1757 wurde dem Kirchspiel Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, zu welcher der<br />

Meyer zu Bergfeld zu leisten hatte; 4 Scheffel Hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh.<br />

28.8.1701 war Johan Wehlborg jetzt Meyer zu Bergfeld eines plötzlichen Todes gestorben.<br />

Nun konnte der Schwiegersohn Johan Klatte, der 1685 Marcke Meyer zu Bergfeld gefreit<br />

hatte, seine Auffahrt dingen.<br />

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Fürtsenau 4.10.1701 nachdem der Junge Meyer zu Bergfeldt den Sterbfall und Auffahrt<br />

gedungen und alleweil die Amtsgebühren entrichtet als kan der Meyer zu Wehdel den<br />

üblichen Auflass verrichten.<br />

Prenger.<br />

30.11.1703 Lambert Soenke und Frau Lisabeth Mengerts in Wulften, versprechen ihre<br />

Schulden dem Meyer zu Bergfeld mit Zinsen zu bezahlen, und der Heuerman Herman Gast<br />

gut für Soennecke.<br />

5.6.1704 zahlt der Heuerman Herman Gast 4 Rth., und am 20.11.1706 wiederum 4 Rth.<br />

8.10.1704 beschweren sich die Badberger Redemeyer, dass ihre Heuerleute zum<br />

Wachdienst befohlen wurden. Das Amt Fürstenau erwidert darauf am 4.12.1704, dass die<br />

Redemeyer nebst deren Heuerleute allemahl mit der Landfolge als Wolfsjagden u.s.w.<br />

befreid sind. Dies lässt man auch den Badberger Vogt wissen.<br />

23.3.1708 Lambert Rossman klagt gegen Johan Meyer zu Bergfeld um Geld.<br />

6.5.1701 leihen Berendt Bruenss und seine Frau Esther von Schnelten 40 Rth. von Johan<br />

Meyer zu Bergfeld.<br />

1701 dass mir der Herr Vogt Schmit zu Badbergen die geleihen 60 Rth. wieder einhändigen<br />

lassen, solches zeuget dieses.<br />

Osnabrück den 7.10.1701, Johan Metzener.<br />

Auf der Rückseite steht vermerkt; Und ich habe dies auch wider bezahlet an den Vogt den<br />

10.10.1701. Johan Meyer zu Bergfeld.<br />

15.2.1703 Wilhelm Gralman, Hinrich Gralmans Sohn, in Badbergen, leiht von Johan Meyer<br />

zu Bergfeld und dessen Frau Marcken 86 Rth. Zugegen waren auch Johan Gralman und<br />

dessen Frau Anna Catharina als Garant.<br />

Zeugen; Wolcke auff dem Felde und Johan Kuhlman.<br />

Notar Rudolph Günther Meyer.<br />

27.10.1703 ordnet die Osnabrücker Regierung wegen Instantiam Meyer zu Bergfeldt gegen<br />

Lammert Soenneken über 300 etliche dreissig Rth. Execution an, und in Miss Zahlungsfall<br />

wird Bericht vom Vogt zu Badbergen ge<strong>for</strong>dert.<br />

1703 nach einem Bericht der Beamten zu Fürstenau vom 7.10.1703 waren die Redemeier<br />

ferner verpflichtet, nicht nur den Amtsdienern und Fussknechten, sondern auch den<br />

Untervögten, wenn sie in Amts- oder Herrensachen gesandt werden, ein Sattelpferd<br />

ohnweigerlich herzugeben.<br />

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Am 13.10.1703 erklärt die Landesregierung, dass es hierbei wie von Alters her bleiben soll.<br />

Die Redemeier haben diese Verpflichtung immer bestritten und schliesslich den Sieg<br />

errungen.<br />

7.7.1706 hat Menke Meyer zu Bargtfelde eine Verschreibung von 4 Rth. 7 Schill. 7½ Pf.<br />

ausgelöset.<br />

Pert. Reg. 418. Nr.12. S.95. St.A.O.<br />

11.5.1685 Herman Kuhlman, Grossvater des Johan Kuhlman auf der Hohenhorst in Grothe,<br />

hatte am 30.3.1624 von Meyer zu Bergfeld 60 Rth. geliehen. Diese 60 Rth., die Meyer zu<br />

Bergfeld an Kuhlman geliehen hatte, waren wahrscheinlich, als der Markkotten Kuhlman<br />

versteigert wurde, nicht rechtzeitig zur Anmeldung gekommen. Wegen dieser Forderung<br />

kam ein langer Prozess auf zwischen Meyer zu Bergfeld und dem Käufer des Markkottens<br />

Kuhlman, Johan Heye. Das Urteil liegt nicht vor.<br />

17.11.1708 erklärt vor Notar Johannes Holtman, Catharina Klatte ietzo Herman Wulfert<br />

aufm Felt<strong>for</strong>t wohnhafte Ehefrau, mit Authorität ihres oheimbs Johan Klatte ietzo Meyer zu<br />

Bergfeldt, dass sie die ihr, laut Kontrakt vom 20.12.1704, versprochenen 80 Rth. aus<br />

Wielagen jetzt Klatten wohnung empfangen habe.<br />

Zeuge; Diedrich Balman, Bürger in Quakenbrück, und Johan Brunsswinkel ietzo Nitfeldt, aus<br />

dem Kirchspiel Badbergen.<br />

14.1.1711 bekennen Johan Otte und Frau Catharina Geseke Espelage, insgesamt 100 Rth.<br />

dem Johan Klatte jetzt Meyer zu Bergfeld schuldig zu sein, die sie zur Abtragung der Schuld<br />

bei Wittiben weiland Magisters Richter verwendet haben. Frau Anna Maria Schnooks,<br />

Witwe Richter, erklärt mit Curatoris Nicolaus Bahlman, Bürger und Bäcker zu Quakenbrück,<br />

Einverständnis, ihr Geld von Johan Otte erhalten zu haben. 100 Rth.<br />

Zeugen; Herman Albert Otteman und Herbort Anthon Überwasser, Bürger zu Quakenbrück.<br />

Notar Blanken<strong>for</strong>dt.<br />

13.11.1689 Notarius Gustav Surenbrock schreibt an Johan Meyer zu Bergfelt, er möge in der<br />

angelegenen Sache, zu derer völligen abredung zum offternen seine Gegenwart abgewartet,<br />

aber bis dato noch nicht erschienen, als wolle er nicht unterlassen heute oder morgen<br />

ohnfehlbar anhero in mein Hauss zu kommen meisten sein Interesse daran gelegen,<br />

antwortte Bescheid und verpleibe negst goettlicher empfehlung...<br />

Brief auf Meyer zu Bergfeld.<br />

8.2.1704 was unse Vorfahren angegeben haben an Landereyen an gahren Lande 4 Scheffeln<br />

summa in allles, 20 Molt und 6 Scheffel Kuhweide, 8 Scheffel an gehölz 10 Scheffelsaat, 6<br />

Fuder Heuwachs.<br />

Johan Meyer zu Bergfelt.<br />

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1704 so sagt eine Notiz auf dem Meyerhofe, hatte Meyer zu Bergfeld Einquartierung, so<br />

auch im Jahre 1714 für 8 Tage.<br />

Ein Anschreibebuch über gezahlte Zinsen in den Jahren 1713, 1714, 1715 und 1716 nennt<br />

die Debitoren Gerdt Palman, Küest im Wolde, Bernt to Kate, Herman to Kate und<br />

Rövekampf.<br />

6.5.1704 Montag 8.oo vormittags zu Badbergen in der Schreibstube und dem Wohnhause<br />

des Notars Johannes Henrich Hemstede, erschienen Johan Meyer zu Bergfeldt in der<br />

Bauerschaft Grothe, Schwiethardt Meyer junior nomine et commissione parentis wie er<br />

sage Bauerschaft Wehdell, Herman Meyer zu Devern für seine Mutter, sämtliche<br />

Redemeyer im Kirchspiele Battbergen wohnend, und lassen befragen unter aydts Stadt ob<br />

bekannt, dass sie ein gesatteltes Pferdt in und ausserhalb Amts Fürstenau in specie ein<br />

Pferdt samt ein Knecht, welcher das Pferdt wieder zurückbringen muss, so wohl bei Tag als<br />

bei Nacht die Wege wissen muss, um die Beute <strong>for</strong>tzubringen, stellen müssen.<br />

1) Johan Cappelman, über 70 Jahre alt, hat vor 50 Jahren bei Meyer zu Bergfeldt<br />

gedient, erst als Junge, dann als Knecht. Als er als Junge diente, waren Töchter auf dem<br />

Hofe, die eine heiratete Wehlborg, bei dem er 4 Jahre als Knecht diente, er hat allzeit auf<br />

dem Meyerhofe gewohnt, auch jetzt und nie von dieser Verpflichtung gehört.<br />

2) Henrich Groener, altatis 55 Jahre, hat 1½ Jahre vor jetzigen Meyers zu Wehdel Zeiten<br />

zu Wehdel als Hofknecht gedient und dem jetzigen Meyer 17 Jahre lang, er hat von solcher<br />

Pflicht niemals gehört, und ist solches auch niemals geschehen, wie er sagt.<br />

3) Roleff Koke, altatis 60 Jahre, hat 8 Jahre als Knecht bei Meyer zu Devern gedient, nie<br />

von dieser Verpflichtung gehört. Auch ist solches niemals, wie er sagt, geschehen.<br />

Zeugen; Ehrsame Conradt Rodenberg und Herman Mueller.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271. I. St.A.O.<br />

8.5.1690 Quakenbrück. Vor dem Richter, beider Rechten Licentiat Johan Nienkirch in<br />

Quakenbrück bekennen Juergen ufm Fresenbrinck in der Bauerschaft Wehdell und seine<br />

Frau Anna, dem Johan Alberdingk in Ojemans Leibzucht in Wehdell und dessen Ehefrau<br />

Margarethe Gertrud Kaufman und Kindern 50 Rth., die mit drittehalb Taler zu verzinsen<br />

sind, schuldig zu sein. Zeugen; Johan Kottman, oeconorum, Adrianus Luetzenborg, priorum.<br />

Notar; Anthon Wilhelm Blanken<strong>for</strong>dt.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

16.3.1706 Quakenbrück. Vor dem Richter Klecker zu Quakenbrück bekennen Lambert<br />

Habighorst, jetzt Reneke ufm Fresenbrincke zu Wehdel, und seine Ehefrau Annecke<br />

Liehrens, Witwe von Juergen Reneke, dass sie für den Renekenkotten bei Juergen Busch ufm<br />

Kerrenkampf daselbst und dessen Ehefrau Gretheke Gervesman 100 Rth. gegen<br />

Verpfändung des Kottens und 2 anliegender Gartenstücke hinter dem Backhause<br />

aufgenommen haben.<br />

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Zeugen; Herman Albert Otteman, Pedell des Gogerichts, und Hilmar Krahmer, Diener des<br />

Gerichts.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

Auf der Rückseite der Urkunde von 16.3.1706 steht der notarielle Vermerk, dass Lambert<br />

Habighorst jetzt Rencke und seine Frau Annecke geb. Liehrens, noch weitere 30 Taler von<br />

Juergen Busch geliehen haben.<br />

Zeugen; Adolf Itel Blancken<strong>for</strong>dt, Schreiber, und Johan Heinrich Luetzenborgh, Kaufhändler.<br />

19.12.1713 Quakenbrück.<br />

Vor dem Richter zu Quakenbrück Johan Georg Klecker verkaufen die Eheleute Lambert<br />

Havighorst jetzo Rencke, in der Bauerschaft Wehdel auf Rencken Markkotten und Witwe<br />

Juergen Renckens, Anneke geb. Byehman, mit Zustimmung ihres Vormundes Johan<br />

Havighorst eine in der Bauerschaft Lechterke gelegene Wiese, die sogenannte grothe Wiese,<br />

welche am 31.12.1597 Godtschalk Byehman und Frau an Herman Rencken und Frau<br />

verkauft haben, nunmehr an die Eheleute Johan Klatte jetzo Meyer zu Bergfeld und Frau<br />

Marie Meyer für 1100 Rth.<br />

Zeugen; Goswinus Adrianus Luetzenborgh, Notarius et Procurator, Herman Albert Otteman,<br />

Pedellus, Cordt Rohdenbergh von Badbergen und Berendt Soennecken von Wulften.<br />

Schreib- und Siegelgebühr hat Meyer zu Bergfeld mit 6 Rth. bezahlt.<br />

Rudolph Ferdinand Blancken<strong>for</strong>dt Notar.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

4.6.1709 Eigenhändige Niederschrift des Johan Meyer zu Bergfelt.<br />

Anno 1709 den 3. Junius habe ich auf Lonner Becke den gantzen Meyer Hoff beschreiben<br />

lassen, Baulandt 13 Molt, Garten bey den gantzen Hoff mit alle 3 Leibzüchtern ein Klam<br />

Molt, also mit den Garthe 1 Molt sath Heu wass 8 futter Schweines mast wendt recht fulle<br />

Mast waere, so konnten sie zwantzig Schweine fett krigen was in 30 Jahren man ein Mal<br />

gewesen ist Kuhwede fuenff und die auff den Hecken gehalt und alle gerechtig Keitten wass<br />

von dem Hoffe ginge wass paste (Pastor) und Schuelde Wass Dienste wir von den Hoffe<br />

tellen und dar zu ein Eit gesworen dass man die wahrheit sagen wolte. Da zu verbotten dass<br />

man nieman sagen wolle. J.M.z.B.<br />

Auf der Rückseite der Niederschrift; 1709 wass auff Lonne bassiert ist. Johan Meyer zu<br />

Bergfelt.<br />

5.12.1710 war ein langer Prozess des Johan Meyer zu Bergfeld contra Lammert Soenneker<br />

zus Badbergen wegen Forderung zu Gunsten des Klägers entschieden worden, mit welchem<br />

Urteil Soenneker sich aber nicht zufrieden geben wollte. In einer Streitschrift vom 9.12.1710<br />

wird gesagt, dass auf der Krahnstrasse in Osnabrück in der Wohnung des Herrn Hofmeister<br />

vor dem Notar Johan Jodocus Wahle der Lambert Soenneker erschien und erklärte, dass er<br />

den Prozess verloren habe, sich aber mit dem Urteil vom 5.12.1710 nicht abfände. Es geht<br />

um Beträge von 160, 150, 90, 40 und 4 Rth. Für die 40 Rth. ist ein Wischegrund als Pfand<br />

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gesetzt worden. In der Appellation vom 6.12.1712 wird Meyer zu Bergfeld ersucht, die<br />

Originalschuldscheine über die Beträge von 160 und 150 Rth. vorzulegen. Meyer zu Bergfeld<br />

gibt dann eine Aufstellung; 160 Rth. vom 26.1.1695, 90 Rth. von späterer Zeit, 40 Rth. vom<br />

29.6.1694, 4 Rth. vom 14.3.1697 und 150 Rth. vom 8.9.1693.<br />

1713 stellt das Gericht in Osnabrück fest, dass über 150 Rth. Beleg beigebracht wurde und<br />

über die anderen Posten eidliche Befragung erfolgen soll. 23.6.1715 Soenneker bestreitet<br />

alle Schulden und will von nichts etwas wissen. Am 14.1.1716 war der Prozes noch nicht<br />

beendet.<br />

22.1.1712 Meyer zu Bergfeld klagt 100 Rth. von Colon Bredekamp ein. Genehmigung zu<br />

Execution des Bredekamps wird erteilt.<br />

3.2.1712 J.M. Reulandt zu Fürstenau befiehlt dem Churfürstlichen Zimmermeister Gerdt<br />

Nieholtz in Quakenbrück, sich zu einem Redemeyer im Kirchspiel Badbergen zu verfügen<br />

und daselbst ein düchtiges Stück Holtz zu einer Mühlen also nach dem Stickteich gebracht<br />

werden solle, nieder zu hauwen und ihn so<strong>for</strong>t zu benachrichtigen, damit er zu benötigter<br />

Fuhr ordre geben könne.<br />

PS. dem dieses Stücke Holtz abgehauwen wird, dem soll zum Nechsten vor bey gegangen<br />

werden.<br />

Gegen diesen Holzschlag scheinen die Badberger Redemeyer Beschwerde in Osnabrück<br />

eingereicht zu haben, denn am 20. Februar erhält J.M. Reulandt, Fürstenau, Befehl von<br />

Osnabrück, dass die Badberger von der Lieferung des Holzes für die Stickteichmühle befreit<br />

werden und das benötigte Holz von dem Rentmeister zu Voerden bei dem Meyer zu<br />

Bramsche zu fällen ist.<br />

Die Badberger Redemeyer sagen in dem Gesuch um Befreiung von dem Holzschlag; Wir<br />

müssen für die zwei Mahlmühlen in Quakenbrück, zwei Walkemühlen, eine Bokemühle,<br />

zwei Scheuern nebst einer Zehentscheuer das Holz zum Zimmern liefern, das ist uns genug,<br />

auch sind für die Bramscher Mühle letztlich viel Holzlieferungen aus dem Amt Fürstenau<br />

gekommen, dass es genug war.<br />

9.3.1712 wenden sich alle Eigenbehörigen des Kirchspiels Badbergen gegen die Belastung<br />

für die Mühlen im Stickteich.<br />

20.1.1714 Osnabrück.<br />

Carl, Erzbischof von Trier, Erzkanzler und Churfürst, Bischof zu Osnabrück, pp. genehmigt<br />

den Ankauf der Wiese vom 19.12.1713 durch den eigenbehörigen Meyer zu Bergfeld und<br />

weist die Beamten zu Fürstenau an, die darauf etwa haftenden Abgaben demnächst von<br />

dem Meyer zu Bergfeld einzu<strong>for</strong>dern.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

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15.10.1712 Fürstenau.<br />

Weilen Maria Hackmans und Herman Sextroh den Erbwinn wegen des landeseigenen<br />

Hackmans Erbe gedungen, so ist solches Erbe denselben einzutun. Reulandt.<br />

1716 steht in einem Anschreibebuch geschrieben; Anno 1716 den 11. Septembris ist unser<br />

Vatter im Herrn entschlafen. O Gott Vatter, was Dir gefaelt.<br />

Bemerkung; Es handelt sich um Johan Klatte sive Meyer zu Bergfeld.<br />

1716 leihen die Eheleute Johan Brinkman jetzt Dehlman und Greteke geb. Dehlman, 50 Rth.<br />

von Meyer zu Bergfeld.<br />

26.3.1717 leiht Margarethe Klattens, des abgelebten Gerd Klatten und der Anneken<br />

Middelkamps eheliche Tochter, als künftige Besitzerin des Meyerhofes zu Bergfelt mit<br />

Einwilligung des Johan Henrich Hoelscher, berühmten Kleidermachers in Badbergen, 400<br />

Rth. von Jacob Korman und Frau Annen Hoellings, künftigen Erben im Kirchspiel Menslage.<br />

Margarethe Klatte gibt als Unterpfand 5 Obligationen des Meyer zu Bergfeld.<br />

5.11.1716 hat die Wittibe (Marcke Meyer zu Bergfeld, geb. Meyer zu Bergfeld) sehl. Meyers<br />

zu Bergfeld (Johan Klatte sive Meyer zu Bergfeld) dessen Sterbfall bezahlet mit 40 Rth. 10<br />

Schill. 6 Pf. und Ambtsgebühr 2 Groten entrichtet.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1716 Johan Meyer zu Bergfelt ca 60 Jahre alt, uxor Marcke ca 60 Jahre alt, haben keine<br />

Kinder.<br />

Es handelt sich hier um die Eheleute Johan Klatte jetzt Meyer zu Bergfeld und Marcke<br />

Wehlborg sive Meyer zu Bergfeld.<br />

Rep.106. VI/y1. Nr.1aa. St.A.O.<br />

Das Badberger Kirchenbuch berichtet nur, dass Johan Klatte s. Meyer zu Bergfeld im<br />

September 1716 begraben ist. Das Sterbedatum vermittelt das Fürstenauer Lagerbuch von<br />

1659; Anno 1716, Freitags 18. September ist der Sterbfall Johan Klattens jetzt Meyer zu<br />

Bergfeld, welcher am 11.9.1716 abends zwischen 9. und 10. im 62. Jahre seines Lebens<br />

verstorben, beschrieben. Marcke Meyers, vidua Johan Klatten, jetzt Meyer zu Bergfeld.<br />

18.9.1716 Freytags ist der Sterbfall Johan Klattens jetzt Meyer zu Bergfeld, der am 11.9.1716<br />

des abends zwischen neun und zehn Uhr im 62. Jahr seines Alters in Königlich Hoheit<br />

Landesherrlichen Aygentums verstorben uffn Meyerhoff zu Bergfeld, aufgezeichnet und der<br />

Curator der Meyerschen hat wegen der künftigen Auffahrt und des Sterbfalls an<br />

vierfüssigem Vieh angegeben; (der Curator der Witwe Meyer war Wessel Elting in Vehs)<br />

6 Pferde, davon angeblich 2 Dienstpferde, 2 Fuellen, 5 Milchkuehe, 5 Schmalrinder, 3<br />

Sugekaelber, 10 Schweine, alt und Jung.<br />

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Diesen Sterbfall hat die Wittibe Meyer zu Bergfeld am 5.11.1716 mit 40 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

und die Ambtsgebühr mit 2 Groten entrichtet.<br />

15.10.1716 geht ein Schreiben an den Bischof in Osnabrück, in dem gesagt wird, dass des<br />

Meyers Sterbfall nach Hoffrecht, wie im hiesigen Ambt seit alters hergebracht, beschrieben<br />

sei und nur vom viefüssigen Vieh genommen werden könne. (die Urkunde ist arg<br />

beschädigt) Vermutlich hatte irgendeiner nach Osnabrück berichtet, dass der Sterbfall zu<br />

niedrig angegeben sei. Die Copie eines Schreibens von Osnabrück sagt am 29.10.1716;<br />

Wegen Johan Meyers zu Bergfeldts Sterbfall ergehet vermöge Landtagsbeschluss nachlass<br />

im Schatze.<br />

1716 mit dem Ableben des Johan Klatte itzo Meyer zu Bergfeld entstehen Schwierigkeiten<br />

mit der Regierung und Streit zwischen Eltings und Meyer zu Bergfelds Angehörigen. Wessel<br />

Elting, Curator der Witwe Meyer zu Bergfeld, versuchte, seinen Sohn Henrich auf den<br />

Meyerhof zu bringen, womit die Witwe Meyer anfänglich auch wohl mit einverstanden war,<br />

hernach aber, als die Adoptierte Tochter Margarethe Klatte den Henrich Elting als künftigen<br />

Ehemann ablehnte, ihre Meinung änderte.<br />

So könne auch die von der Meyerschen zu Bergfeld vorgeschlagene und recommandirte<br />

Grethe Klatten und Henrich Elting, obschon Eltings Grossmutter eine Tochter vom Meyerhof<br />

zu Bergfeld, also schon vom Gebluet, aber doch freien Standes ist, kein Recht daran<br />

praetendieren, doch wäre nach unserer unmassgeblichen Meinung dieser Wunsch der<br />

Meyerschen, dass heisst Grethe Klatten und Henrich Elting, am besten für den Meyerhof. So<br />

muessten die jungen zu guter Auffahrt admittirt werden, weilen in langen Jahren wenig<br />

Gefälle vom Erbe gekommen, keine abgehenden Kinder, noch Schulden vorhanden, sondern<br />

wie angefügt ausstehende Capitalia wenigstens 2000 Rth. vorhanden. Eltings Werben um<br />

die Stellenbraut war erfolglos, und der Brautigam sollte Juergen Lienesch werden. Die alte<br />

Meyersche will auf den Hof verzichten und das Colonat an die jungen Leute abtreten, sie hat<br />

auch erklärt, dass zwischen 4000 und 5000 Rth. Vermögen vorhanden ist.<br />

2.10.1716 berichtet der kath. Pastor Stenderop in Badbergen, er habe von Osnabrück<br />

Nachricht erhalten, dass wiedriger Elting sich stark angegeben, dagegen aber diesseits<br />

dergestalt opponirt worden dass er von geheimer Cammer nichts erhalten und also endlich<br />

erleben müssen, dass er vergeblich sich bemüht. Die Räte müssen zur neuen<br />

Auffahrtsbedingung determiniren. Die Meyersche könne auf dem Meyerhof ruhig<br />

verbleiben, sagten die Räte, sondern dass Elting dagegen gehört werden möge.<br />

Aus dieser Nachricht ist zu ersehen, dass Elting um den Meyerhof prozessiert. Zur gleichen<br />

Zeit versucht aber auch Juergen Wehlburg als Neffe des alten Wehlburg sive Meyer zu<br />

Bergfeld den Hof zu erhalten.<br />

26.9.1716 schreibt die Witwe Meyer zu Bergfeld an den Fürsten. Sie baue sich darauf, dass<br />

man ihr und der Tochter den Meyerhof nicht abwenden wolle und eingetan habe, sie<br />

beachte aber, dass der katholische Pastor Stenderop und Heinrich Hoelscher und andere<br />

königliche Majestät zu hintergeben suchten und zwischen Margarethe Klatten und ihr Zwist<br />

verbreuten wollten, in der Tat aber nichts weiter dabei verfolgten, als ich den Beutel zu<br />

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spicken aus dem Meyerhofe und den Hof zu schwächen, sie müsse auch schmerzlich<br />

vernehmen, dass der Rentmeister von Fürstenau am 24.11. nach dem Meyerhof gefahren,<br />

weis nicht welchem Ende.<br />

Dr. Schledehaus als befragter der Frau Meyer zu Bergfeld.<br />

27.9.1716 Ernst August ordnet Fürstenau an, erneut Bericht zu erstatten.<br />

Es liegt ein undatierter Schmierzettel vor, den vermutlich ein Notar für seinen Bericht<br />

gefertigt hat. Aus diesem Zettel ergibt sich;<br />

Vidua Maria Meiers Erbtochter des Meierhofes, Bergfelt ist ein Redehof, der schlechteste<br />

unter den dreien, so Wehlburg, der Hof hat wenig Wiesenwachs, nicht viel Holz. Schatz 5<br />

Rth., sie 60 Jahre alt, alterarum in Gebluet, kann noch lange leben u.s.w.<br />

Curator Hoelscher seien 200 Rth. versprochen, sie zu persuadiren. Juergen Lienesch junior,<br />

unicus filius, hat einen eigenen freyen Erbkotten, der über 5000 Rth. wert ist, auch Capitalia.<br />

Juergen Lienesch würde sie heiraten, wenn der Hof zu erlangen. Dieses 2000 Rth. Auffahrt<br />

kann Elting niemals praestiren ex proprium, kann sonst wohl das Geld bekommen, der alte<br />

Elting hat 9 Kinder.<br />

10.11.1716 Ernst August lässt die Fürstenauer Beamten wissen, dass der Befehl vom<br />

16.10.1716 bis zu anderweitiger Verordnung nicht zur Execution gebracht werden soll in der<br />

Angelegenheit Auffahrt Meyer zu Bergfeld, und in 8 Tagen soll neu berichtet werden.<br />

10.11.1716 der alte Wessel Elting, der als Curator des Meyerhofes eingesetzt worden war,<br />

hatte die Witwe Meyer zu Bergfeld verleitet, der Regierung als Nachfolger auf dem<br />

Meyerhof den Sohn Henrich Elting vorzuschlagen, auch als Ehemann der Margarethe Klatte.<br />

Dazu hatte Elting senior schon die Auffahrtsgelder mit 2000 Rth. sozusagen accordiert. Die<br />

Witwe Meyer zu Bergfeld bat aber dann den Landesherrn schliesslich, ihr zu gewähren, dass<br />

ein ihr und ihrer Adoptivtochter genehmer Mann auf den Redemeyerhof käme als der<br />

Henrich Elting, der sich über sie und ihre Tochter ungebührlich bereits ausgelassen habe.<br />

Diesen wolle sie auf keinen Fall auf dem Meyerhof haben. Ihre Tochter Margarethe können<br />

auch einen Mann finden, der 500 Rth. mehr an Auffahrtsgelder zahlen könne.<br />

1.12.1716 Witwe Meyer zu Bergfeld berichtet an die Herrschaft, dass Elting sich an das<br />

Consistorium gewandt habe, und sie bittet den König, sich dareinzuhängen und die erteilte<br />

Auffahrt für Elting zurückzunehmen, weil ihre Adoptivtochter mit Elting keine Ehe eingehen<br />

werde.<br />

10.12.1716 Frau Meyer zu Bergfeld berichtet, dass es Malicieux und höchst strafbar, wenn<br />

Elting trachte, mich bei dem Meierhof bey dem Colonat zu beeinträchtigen. Elting hat<br />

wegen der Ehe mit meiner Adoptivtochter nichts geredet, auch ihrer Mutter Consens nicht<br />

einmal verlanget, er tat so, als ob er Herr und Meyer wäre und mich und meine Tochter<br />

agieren will.<br />

1716 Ende des Jahres. Witwe Meyer zu Bergfeld schreibt, dass der alte Wessel Elting nach<br />

Absterben ihres Mannes, als sie vor Traurigkeit nicht ein noch aus wusste, sie zu einer<br />

bedinglichen Übergabe des Meyerhofes und zugleich zu einer vor Gott und der Welt<br />

unverantwortlichen Donation omnium bonorum mit leidiger Schmeichelei verleitet, wie ich<br />

es auch unlängst eidlich versicherte. Elting hat noch 8 ledige Töchter im Hause, die schon<br />

bejahrt werden, und diese sollen durch mein sauer erworbenes Vermögen evtl. gefördert<br />

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werden und jede Tochter ein Capital von 100 Rth. aus dem Meyerhof haben, so hat er<br />

erklärt. Zu den ge<strong>for</strong>derten 2000 Rth. Auffahrtsgeldern kann Wessel Elting aus seinem<br />

Eigentum nicht den dümmsten Heller geben. Der jüngere Hinrich Elting würde an<br />

Brautschatz keinen anderen Betrag bringen als des Meyerhofs und unsere Geldmittel, die<br />

gänzlich ruiniert werden würden. Meine Tochter hat er nicht einmal um das Jawort gebeten<br />

oder auf das Freien angesprochen. So hat auch dieser Junge nicht einmal die annoch<br />

lebende leibliche Mutter dieser meiner adoptiva gewürdigt um ihre Tochter nur mit dem<br />

Geringsten Wort anzusprechen, wie doch hochnotwendig pro consensu parentis die<br />

geziemende ansuchung von ihnen er<strong>for</strong>dert worden wäre, mich selbsten hat er nicht<br />

gewürdigt hierüber zu fragen oder uff meine Meinung zu vernehmen. Ich bitte mich wider<br />

diesen Friedensstörer Elting zu beschützen, damit ich endlich im alten- und Witwenstande in<br />

Frieden und Ruhe leben möge.<br />

13.11.1716 der statt Elting vorgeschlagene Praedendent, also Juergen Lienesch, wird<br />

empfohlen. Dabei liegt eines Aussage des Pastors J.G. Hickman, Badbergen, vor, in welcher<br />

er aussagt, dass der alte Meyer auf seinem Siechbette auf Befragen äusserte, dass der Hof<br />

nach beiden, also nach seiner und seiner Frauen Seite, hin gehen sollte, nach Eltings und<br />

nach seiner Nichte Margarethe Klatten hin.<br />

7.10.1716 hatte die alte Meyer vor dem Notar Henrich Adam Krebsfaenger mit<br />

Unterstützung des Curators Hoelscher erklärt, dass der Meyerhof bei ihrem Abstande von<br />

Henrich Elting und Margarethe Klatten bewirtschaftet werden sollte.<br />

Pastor Stenderop bemerkt, dass die Eheklage des Elting nichtig sei, wenn er in einer Eingabe<br />

berichtet, dass die vor dem Herrn Beambten zu Fuerstenauw zwischen mich und Margarete<br />

Klatten abgeredete Ehe abgemacht sei. Stenderop sagt, dass der Major Reulandt mir<br />

coerperlichen Ayde betheuert, dass nichts dergleichen auffm Ambtshause vorgefallen.<br />

15.12.1716 ein Brief des Henrich Elting zu Vehs, persönlich geschrieben an Monsieuer<br />

Juergen Linesch junior werde dieses bestellet zu Grothe. Er schreibt; nun ist mir nicht bange<br />

davor, dass du wieder Gott und des Landesherrn Verordnung mir meine Ehe Liebsten und<br />

Merhoff nemen würdest. Es hat das Ansehen alss wenn du das neunte und zehnte gebotte<br />

nicht gelehrendt hast den in 9ten steht, du sollst nich begeren deines nechsten Weib nun<br />

syst du Gott befohlen dass er dir bekere. Ich verharre dein Feind biss du deine Bossheit<br />

faren laesset. Hinrich Elting.<br />

16.12.1716 die Antwort des Juergen Lienesch liegt in einer Copie vor unter diesem Datum.<br />

Mein Vetter p. ich wollte dich wohl Lieber Vetter heissen wan du nicht so boese waerest um<br />

Gottes willen wie biste doch so in den neunten und zehndten gebott verfallen oder<br />

verdullet. Lese einmal das neunte gebott du sollst nicht begehren deines nechsten Weib und<br />

siehe nun wo ich dein Weib geheret habe, gewisslich Jungfer Margarethe Klattens du meinst<br />

ist nicht dein Weib, ja sie verlangt dich nicht die einmal zu ihrem Schuputzer. Dein Haus<br />

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stehet nicht im 10. Gebott das es der Meyerhof sey, ja wenn du anders kein Haus zu hoffen<br />

haettest so meochtest du wohl dein Leben lang kein Haus bekommen. Unterdessen ist dir<br />

gerahten dass du fein geduldig in deinem Eltinghause zu Haus bleibest und kan ich dir vom<br />

Meyerhofe versichern, dass du aus demselben nicht anderes zu erhoffen hast als einen<br />

Korb, dass du mir von Bossheit schreibest muss ich vor diesmal deinem toelpelichen<br />

Verstande aus christlicher Mitleiden zu gute halten und wen du mir wegen dieser groben<br />

schimpfworte abbitte thun wirst so will ich verbleiben. Dein Vetter.<br />

24.12.1716 die Beamten zu Fürstenau werden angewiesen, das von Elting schon eingezahlte<br />

Geld zu erstatten. Im übrigen wird auf 12.1.1717 ein neuer Termin angesetzt.<br />

10.1.1717 vor dem Notar Hembsteden erscheinen Juergen Lienesch und Margaretha Klatten<br />

und geben sich das Ehegelöbnis. Anna Klatte geb. Middelkamp, Mutter der Braut, gibt ihre<br />

Einwilligung dazu. Hoelscher als auch Margaretha Klatten schreiben an Reulandt in<br />

Fürstenau und dessen Frau, die als gute Freundin von Margaretha Klatten angesprochen<br />

wird.<br />

14.1.1717 wird versucht einen Vergleich zwischen Henrich Elting und Margaretha Klatten zu<br />

erreichen, ein Vergleich will aber nicht zustande kommen.<br />

19.1.1717 Henrich Elting kommt mit neuen Behauptungen, die nach den<br />

Nebenbemerkungen von Meyers Seite falsch sind. So behauptet er, dass die alte Frau<br />

Meyers am 5.10.1716 ihm und Margaretha den Hof eingetan habe als Eheleute, was von<br />

Meyers Seite bestritten wird.<br />

1717 Ende Januar, versucht der Anwalt Lengerke in Osnabrück Margaretha Klatten zu<br />

beruhigen.<br />

2.6.1717 die Eingesessenen der Bauerschaft Grothe; Christopher Lienesch, Bauerrichter,<br />

Johan Arendt Rahrt, Johan Boessman, Juetting, Veltman, Hageman, Thuman, Merssman,<br />

Johan Sandtman, Wessel Pahlman, Henrich Einhuss, Herman Hackman, Johan Thesing,<br />

Johan Kuhlman, Herman Kauhlman namens Johan zum Brincke, Juergen Lienesch, Tepe<br />

Meyer zu Devern vor sich und namens Johan Grothens, Herman Borcherding namens Johan<br />

Devermans, Johan Heye vor Battbergen, Wessel Broerman und Teepe Kuhlman (diese<br />

prozessierten gegen Meyer zu Bergfeld in puncto des Fähnlein Tragens) erklären unter<br />

obigem Datum, dass sie den Prozess nicht weiter führen wollen und auch keine Kosten<br />

übernehmen. Meyer zu Bergfeld (wohl die Witwe durch ihre Curator) verspricht, alle<br />

weiteren Kosten zu übernehmen.<br />

Zeugen; Johan Henrich Hoelscher und Dirck Dahnen aus Badbergen.<br />

Notar Nicolaus Caspar Gieseke.<br />

11.10.1717 J.G. Lengerken, Osnabrück, macht einen Protocollauszug. Es handelt sich um<br />

Befragungen in einem Anhörungstermin; Er hiesse Lienesch und sei ex nova gratia auf die<br />

Stelle gekommen, er sei vorjetzt dem Landesherrn eigen, er habe vor 18 Jahren einen<br />

Redemeyerhof namens Bergfeld angenommen, der alte Meyer zu Bergfeld sei vorn Jahr<br />

verstorben, die alte Meyersche lebe noch, vor des alten Meyer zu Bergfeld seien 40½ Rth.<br />

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gezahlt, er lebe in erster Ehe 18 Wochen, hatte vor der alten Meyerschen Sterbfall 3000 Rth.<br />

versprochen und bisher 2000 Rth. gezahlt, 1000 Rth. annoch schuldig. Er habe die Stelle auf<br />

Erbrecht angenommen, wer sein Anerbe sein solle, wüste er noch nicht. Er habe den<br />

Meyerhof mit einer durch Kauf verbessert. Er habe 13-14 Maltersaat Land, 15-16 Fuder<br />

Heuwachs bei guten Jahren, 6 Scheffel Gartengrund, 5-6 Kühe, Binnenweide in Holzungen<br />

bei guten Jahren vor 15-20 Schweinen, Viehtrifft und Plaggenmatt in der Gemeine.<br />

Wohnhaus, Leibzucht und 2 Nebenhäuser in mittelässigen Stand. Halte 7 Pferde alt und<br />

Jung, 11 Stück Kuhbeester alles in allen, 8 Schweine, er hätte wohl 2-3000 Rth. hin und<br />

wieder ausstehen, er sei auch noch viel schuldig. Er führe mit Soennecken einen Prozess<br />

wegen 100 Rth., ferner mit Hausslage wegen 100 Rth. Forderung, weiter noch einen Prozess<br />

mit Hackmann, welcher einen Weg über seine Gründe praetendiert.<br />

1717 berichten mehrere Aktenstücke über einen Prozess des Juergen Meyer zu Bergfeld<br />

gegen den Nachbar Hackman, der sich Wegeberechtigung über Meyers Gründe anmasste.<br />

1717 hatte Schwiethard Meyer zu Wehdel seinen Hund nicht gebüngelt und wurde<br />

dieserhalb gebrüchtet. Darüber beschwerten sich nun die Badberger Redemeyer und führen<br />

an, dass alle Zeit ein ungebüngelter Hund auf den Redemeyerhöfen nötig sei, und bitten, die<br />

bereits geleistete Brüchte zu erstatten. Am 7.1.1718 gibt aber Osnabrück ablehnenden<br />

Bescheid.<br />

14.2.1718 leiht Juergen Meyer zu Bergfeld, der neue Ehemann, mit seiner Frau 100 Rth. von<br />

dem katholischen Pastor Stenderop in Badbergen, die aber am 13. Juni 1718 schon<br />

zurückgezahlt werden.<br />

25.6.1717 Pastor Johan Günther Hickman und seine Eheliebste Anna Margaretha Schulzen<br />

(sive Praetorius modo Vahlkamp) leihen Juergen Meyer zu Bergfeld 100 Rth.<br />

26.6.1717 Dr. Buchholtz in Quakenbrück leiht dem Juergen Meyer zu Bergfeld 130 Rth., die<br />

aber am 19.6.1718 zurückgegeben werden.<br />

5.4.1718 leiht Juergen Meyer zu Bergfeld von den Eheleuten Christian Kueist und Hillena<br />

geb. Hackmans 250 Rth.<br />

6.10.1718 zahlt Juergen Meyer zu Bergfeld 200 Rth. an Margaretha Schmidt, Witwe des<br />

Richters Johan Ameling Kloevekorn in Bramsche, angeliehene 200 Rth. zurück.<br />

20.2.1717 ergeht die Königliche Bestätigung über die ausgehandelte Auffahrtsgebühr für<br />

Juergen Lienesch und Margaretha Klatten über 3000 Rth., die in drei gleichen Raten zu<br />

entrichten war.<br />

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1718 liegt eine Aufstellung über Ausgaben des Meyerhofes vor. Der Sterbfall des sehl.<br />

Meyers (Johan Wehlborg sive Meyer zu Bergfeld, gestorben am 11.9.1716) ist 40½ Rth.<br />

bezahlt worden. Die Auffahrtsgelder an die Königliche Rentkammer sind mit 3000 Rth.<br />

gezahlt. Juergen Lienesch ist jetzt 1½ Jahr verheiratet. Sein Antecessor hat eine Wiese an<br />

den Meyerhof gekauft für 1200 Rth. An Vieh ist vorhanden; 6 alte Pferde, 1 jung Fuellen, 8<br />

Schweine, so noch kleine Ferkel, 6 Kuhbeester un 5 Kaelber. An Heugewachs sind vorhanden<br />

15 bis 16 Fuder, an Ländereien 12-13 Molt Saatland, Garten 5 bis 6 Scheffelsaat, an<br />

Kuhweide 5 bis 6, so binnen gehen können. Muss geben 5 Rth. an Dienstgeld oder<br />

Herbstschatz, ferner 600 Eier jährlich und 30 Hühner an die Hochfürstl. Küche. Muss geben 6<br />

Fass Habern und 8 Fass Rocken oder 4 Molt und 2 Molt 8 Scheffel.<br />

Mit dem ausstehenden Gelde rechne ich, dass ist wohl soviel wieder schuldig bin, wie ich<br />

aufgenommen habe zur Auffahrts Bezahlung.<br />

14.2.1718 Juergen Meyer zu Bergfelt und Frau Margaretha leihen von dem Kath. Pastor<br />

Stenderop 100 Rth., die aber schon am 13.6.1718 wieder zurückgezahlt werden.<br />

5.4.1718 leihen die Eheleute Meyer zu Bergfeld 250 Rth. von Christian Kueist und dessen<br />

Ehefrau Hillena Hackman.<br />

13.6.1718 zahlen die Eheleute Juergen Meyer zu Bergfeld an Dr. Buchholtz in Quakenbrück<br />

130 Rth. zurück, welche sie am 26.6.1717 von ihm angeliehen hatten.<br />

25.6.1717 leihen die Eheleute Juergen Lienesch sive Meyer zu Bergfeld 100 Rth. von Johan<br />

Günther Hickman, Pastor zu Badbergen, und dessen Frau Anna Margaretha Schultzes<br />

(Vahlkamp).<br />

6.10.1718 zahlt Juergen Meyer zu Bergfeld 200 Rth. an die Witwe Margaretha Kloevekorn<br />

geb. Schmidt zurück, die er von ihr angeliehen hatte.<br />

26.3.1717 Margaretha Klattens, des abgelebten Gerd Klatten und der Anneken<br />

Middelkamps Eheleuten Tochter, als künftige Besitzerin des Meyerhofes zu Bergfelt, mit<br />

Einwilligung des Johan Henrich Hoelscher, berühmten Kleidermachers in Badbergen, leiht<br />

400 Rth. von Jacob Korman und Frau Annen Hoellings im Kirchspiele Menslage. Als<br />

Unterpfand übergibt Margaretha Klatte 5 Obligationen des Meyer zu Bergfelt.<br />

12.11.1716 <strong>for</strong>dert der Badberger Vogt Schmidt, Meyer zu Bergfeld auf 40 Hühner an die<br />

Küchenstube zu liefern.<br />

1717 wird wegen eines ungezüngelten Hundes Strafe angedroht.<br />

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1718, 1730 und 1747 haben die Badberger Redemeyer wegen der langen Fuhren, Salzfuhren<br />

pp. Eingaben an die Cammer gemacht, um diese Verpflichtung durch einen Geldbetrag<br />

abzulösen.<br />

1730 heisst es, dass die Redemeyer das Salz ohne Anstand fahren mussten.<br />

2.2.1719 Gerlich Kahman, Schwithard Sander, Johan Wehlborg und Herman Borgstede in<br />

Wehdel, führen wegen Tragen des Faehnleins einen Prozess gegen Meyer zu Bergfeld. Unter<br />

obigem Datum erklären die Kläger, dass sie von der Weiterfuhrung des Prozesses Abstand<br />

nehmen, und Meyer zu Bergfeld jetzt Juergen Linesch erklärt, dass er die noch fälligen<br />

Kosten übernehmen und bezahlen will.<br />

13.9.1722 des Morgens um 6 Uhr Juergen Elting gestorben. Seine Eltern sind gewesen<br />

Juergen Elting und Catharina Meyer. Er war verheiratet mit Catharina Wernsing, Witwe<br />

Lienesch, 38 Jahre lang weniger 2 Monate und hat gezeuget einen Sohn, der noch lebt. Vor<br />

12 Tagen ist er mit dem heiligen Abendmahl versehen worden. Er war 3 Jahre mit<br />

Schwindsucht behaftet und 6 Wochen bettlägerig.<br />

7.5.1724 hat Meyer zu Bergfeld seinen Mennewischkotten verheuert.<br />

Die Eheleute Johan Klatte sive Meyer zu Bergfeld und Marcke Meyer zu Bergfeld waren<br />

ohne Leibeserben. Sie Adoptierten daher Gretke Klatte, Tochter des Gerd Klatte und dessen<br />

Ehefrau Anna Middelkamp, um den Rückfall des Erbe an die Grundherrschaft zu verhindern.<br />

Als Johan Klatte sive Meyer zu Bergfeld am 11.9.1716 verstorben war, ging die<br />

Adoptivtochter Gretke Klatte sive Meyer zu Bergfeld am 11.5.1717 die Ehe mit Juergen<br />

Elting-Lienesch ein, der sich dann wieder Meyer zu Bergfeld nannte. Kaum hatte er seinen<br />

Einzug auf dem Meyerhof gehalten, als er einen Prozess gegen die Adoptivmutter seiner<br />

Ehefrau anstrengte. Er verlangte, dass die Excolona das Erbe räume und in die Leibzucht<br />

ziehe, er wurde aber mit seiner Räumungsklage abgewiesen. Den Prozessakten nach ist der<br />

Kläger ein unangenehmer Mensch gewesen, mit dem kein gutes Umgehen war. Um in Ruhe<br />

leben und sterben zu können, ist die Excolona Witwe Marcke Meyer zu Bergfeld schliesslich<br />

freiwillig in die Leibzucht gezogen ind in ihr 1722 verstorben.<br />

1733 führte Juergen Elting-Lienesch jetzt Meyer zu Bergfeld wegen Wegegerechtigkeit einen<br />

Prozess. Der vorhergehende Colon Johan Klatte sive Meyer zu Bergfeld hatte von Renke<br />

(Reineke) in Wehdel eine Wiese auf Bynk Ohred gekauft. Zu dieser Wiese verweigerten die<br />

Bauern nun ihm, dem Juergen Meyer zu Bergfeld den Weg, weil er die Unterhaltung des<br />

Weges ablehnt. Am 11.10.1733 kommt ein Vergleich zustande, ohen verpflichtet zu sein,<br />

den Weg durch die Bauerschaft Lechterke zu unterhalten oder hierzu irgendwie<br />

beizutragen, er soll aber auch über die Beschaffenhait niemals Klage führen.<br />

9.7.1720 benötigte Maria geb. Meyer zu Bergfeld, Witwe des Johan Klatte sive Meyer zu<br />

Bergfeld ein Attest betreffs ihres Gesundheitstandes. Unter dem obigen Datum erklärt<br />

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Johan Günther Hickman, Pastor A.C. zu Badbergen, dass sie durch Göttliche Heimsuchung an<br />

der rechten Hand zwar, vormahln mit einem Schlagfluss gerühret, und dazu schwächlich sich<br />

befindet, also dass viele Handreichungen und Pflege von den lieben Ihrigen vonnöten hatt<br />

und allein nicht weit gehen und stehen kan. Unterdessen sie doch, Gottlob, nicht kindisch<br />

und ungeduldig, sondern hatt ihren rechten christlichen Verstand, soviel ich vermerken<br />

können und derögen habe Sie auch mit Hochwürdiger Communion gleich wie vor diesem<br />

mehrmals geschehen wie wohl ihrer gemeldten Unpässlichkeit halber privatum zu bedienen<br />

kein Bedenken getragen, welches alles ex et vero dergestalt sich verhält.<br />

Urkundt meiner eigenhändigen Unterschrift.<br />

Obige Attest-Wiedergabe ist eine Copie aus einem Streitverfahren, den der Juergen<br />

Lienesch sive Meyer zu Bergfeld gegen sie führte, um sie vom Erbe zu vertreiben. Um in<br />

Ruhe und Frieden leben und sterben zu können, ist sie schliesslich freiwillig in die Leibzucht<br />

gezogen und in ihr 1722 verstorben.<br />

15.11.1720 es läuft ein Prozess des Juergen Meyer zu Bergfeld gegen den Advocatus Patriae.<br />

Es handelt sich um gedingten Sterbefall, wahrscheinlich des Johan Klatte sive Meyer zu<br />

Bergfeld von 1716,, denn Juergen Meyer zu Bergfeld erklärt, dass Berechnung nach dem<br />

Hausgenossenrecht erfolgt sei, was aber der Advocatus Patriae nicht anerkennen will, weil<br />

kein Sterbfall von Mobilien, Geld, Gut u.s.w. gezogen sei. Auch berichtet ein Anlage, dass am<br />

16.6.1720 eine Zeugenvernehmung in Badbergen wegen der alten Meyerschen stattfand.<br />

Vernommen wurden; Mencke Cappelman, 45 Jahre alt, Gerdt Sandtman, 23 Jahre alt,<br />

Berndt Bubers, 58 Jahre alt, und Johan Boissman, 53 Jahre alt. Die notarielle Vernehmung<br />

ergibt, dass die alte Meyersche nich kindisch ist, aber vor einigen Jahren einen leichten<br />

Schlaganfall erlitten hat, aber vollen Verstandes sei.<br />

NB. Es ist möglich, dass die Witwe Maria Meyer zu Bergfeld den Juergen Lienesch sive<br />

Meyer zu Bergfeld beschuldigt hatte, bei der Dingung des Sterbfalls Gelder, es wird von<br />

7000 Rth. gesprochen, verschwiegen zu haben. Der Prozess ist aber der Nachrisht nach für<br />

Meyer zu Bergfeld günstig verlaufen.<br />

10.9.1722 lässt Meyer zu Bergfeld Arrest über Soenneckes Kornfrüchte legen.<br />

22.1.1717 Meyer zu Bergfeld klagt wegen 100 Rth., die Lucretia Gehrding, vidua des Johan<br />

Thesing, und der Sohn Juergen Thesing schuldig sind. Am 4.10.1717 haben die Debitoren die<br />

100 Rth. gezahlt.<br />

19.12.1718 zahlt Juergen Meyer zu Bergfeld 100 Rth., die sein Vater Juergen Elting itzo<br />

Lienesch geliehen hatte an den Creditor Johan Brinkman zurück.<br />

9.9.1719 leiht Cordt von Dincklage zu Quakenbrück von Juergen Meyer zu Bergfeld 100 Rth.<br />

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10.1.1720 musste Juergen Meyer zu Bergfeld 12 Rth. Dingungsgeld zahlen wegen<br />

Nichtmeldung einer im Beihause angelegten Feuerstelle.<br />

20.3.1720 verheuert Juergen Meyer zu Bergfeld dem Juergen Ohrtlandt jetzo Menke ein<br />

Stück Land aufm Fissbeckenkamp und ein Stück auf dem Talckenkamp, das dritte und das<br />

vierte Stück auf dem neuen Lande, alle zehntbar, für 3 Jahre zu jährlich 14 Rth.<br />

9.10.1721 läuft ein Prozess des Meyer zu Bergfeld gegen Johan Wehlburg und dessen Frau<br />

Luecke Groenloh in Wehdel. Es sind bereits 10 Rth., 27 Rth. und 12 Rth. Kosten entstanden.<br />

Anlass zu der Klage ist nicht bekannt.<br />

30.6.1722 klagt Meyer zu Bergfeld gegen Pahlman wegen Beleidigung, die Berndt zum<br />

Brincke ausgesprochen habe.<br />

1722 ist die Größe des Colonates mit 24 Malt. 8 Scheff. 3 Bechern angegeben. Es handelt<br />

sich hier um Gefässmasse, nach denen die Größe der Flächen errechnet wurden.<br />

1 Maltersaat ist also eine Fläche, auf die man 1 Malter Roggen auszusaeen pflegt.<br />

Flächenmasse; 1 Maltersaat; 12 Scheffelsaat.<br />

1 ha; 4153 qum.<br />

1 Rute; 16 Fuss lang.<br />

Eine Quadratrute ist eine quadratische Fläche von einer Rute oder 16 Fuss Seitenlänge.<br />

1 Scheffelsaat; 54 Quadratruten.<br />

1 Scheffelsaat; 11,79 Are.<br />

Getreidemasse; 1 Malter oder Molt; 12 Scheffel.<br />

1 Scheffel; 4 Viertel.<br />

1 Viertel; 4 Becher.<br />

1 Scheffel Roggen wiegt etwa 44 Pfund.<br />

1 Bund Heu; 40 Pfund.<br />

1722 heisst es in dem Praestationsregister, dass Juergen Meyer zu Bergfeld dem<br />

Landesherrn eigenbehörig ist, und gibt am Monatschatz 4 Rth. 15 Schill. 9 Pf., Rauchschatz 5<br />

Rth. 10 Schill. 6 Pf., Herbstschatz oder Dienstgeld 5 Rth., Pacht 14 Malter Hafer, 2 Malter 8<br />

Scheffel Roggen, 30 Hühner und 600 Eier. An den Vogt 5 Hocken, an den Richter 5 Hocken<br />

und an die Geistlichkeit 3 Scheffel Hafer und 3 Bund Heu.<br />

Obengenannter Juergen Meyer war der 1685 geborene Sohn der Eheleute Juergen Elting<br />

sive Lienesch und Catharina Wernsing, welche in erster Ehe mit Gerdt Lienesch verehelicht<br />

gewesen war. Juergen Elting-Lienesch sive Meyer zu Bergfeld war durch Heirat der<br />

Meyerhof zugefallen, als die Eheleute Johan Klatte sive Meyer zu Bergfeld und Marcke<br />

Meyer zu Bergfeld gestorben waren, ohne Leibeserben zu hinterlassen. Als Juergen Meyer<br />

das Erbe antrat, zogen seine Eltern mit ihm auf den Meyerhof, auf dem sie auch gestorben<br />

sind. Juergen Elting sive Lienesch starb im Alter von 66 Jahren und wurde am 15.9.1722<br />

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nach evang. luth. Ritus in Badbergen begraben, obgleich er katholischen Bekenntnisses war.<br />

Seine hinterbliebene Witwe wurde am 25.3.1730 zu Grabe getragen. Der Kirchenbuchführer<br />

vermerkt den Sterbfall wie folgt; Catharina Wernsing, Witwe des Juergen Elting sive Meyer<br />

zu Bergfeld, 80 Jahre alt.<br />

7.4.1719 versichert eigenhändig Johan Hinrich Hoelscher (Kleidermacher und Procurator in<br />

Badbergen), dass er, solange die Eheleute Juergen Lienesch sive Meyer zu Bergfeld und<br />

Margaretha Klatten leben werden, alles in ehr- und redlicher Weise für Meyerhof tun will.<br />

24.5.1724 Juergen Meyer zu Bergfeld klagt gegen Hackman und Wylage wegen eines Weges<br />

bei Hackmans und Wylagen Häusern.<br />

1724 schreibt Margaretha Meyer zu Bergfeld geb. Klatte mit einer Hand; Anno post partum<br />

virginis 1724 den 10 Octobris, Margaretha Klatten itzo Frau Meyers. Wer Gott vertraut hat<br />

wohl gebaut, im Himmel und auf Erden, wer sich verlaesst auf Jesum Christ, der muss den<br />

Himmel erben. Treu, Glaub, Lieb und Ehr Schlafen leider alle Vier. Dein Blut und Todt Herr<br />

Jesu Christ, Mein Hoechster Trost auf Erden ist. In dato ut supra.<br />

22.5.1724 Meyer zu Bergfeld erhält die Zusicherung, dass ihm für sein Land kein Schaden<br />

entsteht durch Laubfall oder Beschattung von Bäumen, die Kuhlman auf seiner Fredung auf<br />

der Menewische gepflanzt hat.<br />

3.5.1725 Meyer zu Bergfeld begleicht eine Schuld<strong>for</strong>derung an Gerst Meyer, die dessen<br />

verstorbenem Bruder Herman Meyer zusteht.<br />

1723 nach dem Landmessungsprotocoll der Schatzpflichtigen der Bauerschaft Grothe war<br />

Juergen Lienesch sive Meyer zu Bergfeld Besitzer des Meyerhofes. Es sollen hier einige alte<br />

Flurnamen, die dem Vermessungsregister genannt werden, wiedergegeben werden;<br />

Leibzuchtsgarten, Garten aus der Wiese gemacht, grosser Garten, Garten beim Hause.<br />

Ackerland; Aufm Sandesche, noch mit der kleinen Wiese Placken, am grünen Wege, am<br />

Wege, die Breede aufn Meenwiesen, mit der Ahnwand, der Kamp beim Leibzuchtsgarten,<br />

der Boltkamp, der Kamp beym Vald, der Kamp beim Velten Hagen, der Kamp am Lichterker<br />

Teill, der Kalverkamp aus der Lohwiesen gemacht, der Kamp bei der Lohwiesen, der<br />

Feltkamp, aufm grossen Teil, aufm Lienesche, aufn Lohkampe.<br />

Wiesenland; Die Wiese bei Wielage, die Bueenwiese, zwische sadigen Landt, die neue Wiese<br />

bei der Leibzucht, der Teil der gemeinen Wiese, die Wiese im Strott, die grosse Wiese.<br />

Weideland; Die Ahnwendt am Vetten Hagen.<br />

Holzland; Die Weltweide und Holz, die Lohwiesen Eichen und Unterbusch, Hohe Kamp vorm<br />

Hause Holzhof, der Lattenbusch an dem Wege.<br />

Summarum aller Ländereien; 24 Malter 8 40/54 Scheffelsaat.<br />

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18.9.1723 Über die Lohwiese des Meyerhofes ist ein ohnberechtigter Fussweg gemacht<br />

worden, welches Juergen Meyer zu Bergfeld Veranlassung gibt, bei der Obrigkeit um die<br />

Sicherstellung des Meyerrechtes. Die Sache geht aber noch weiter bis 1726.<br />

24.4.1726 wird durch Osnabrück wegen der Lohwiese und des über den bei der Leibzucht<br />

des Meyer zu Bergfeld belegenen Kamp ein Weg benutzt wird von dritten, die dort nichts zu<br />

suchen haben und die dort Holz nehmen, jedem Nichtberechtigten wird Strafe angedroht.<br />

24.5.1724 Klage des Meyer zu Bergfeld gegen Hackman und Wylagen wegen eines Weges<br />

bei Wylagen und Hackmans Häusern.<br />

18.1.1726 vertragen sich Meyer zu Bergfeld und Wielage wegen dieses Weges. Meyer zu<br />

Bergfeld gewährt dem Wielage das Recht, den Weg zu befahren, und die entstandenen<br />

Kosten trägt jeder zur Hälfte.<br />

3.5.1725 begleicht Juergen Meyer zu Bergfeld dem Gerdt Meyer eine Schuld<strong>for</strong>derung, die<br />

dem verstorbenen Bruder Herman Meyer zustand, beglichen.<br />

22.5.1724 erhält Meyer zu Bergfeld Zusicherung, dass ihm an sein Land kein Schaden<br />

geschieht durch Laubfall oder Beschattung von Bäumen, die Kuhlman auf seiner Fredung auf<br />

der Menewische hat.<br />

1725 wandten sich die Heuerleute des Meyer zu Bergfeld gegen Juergen Meyer zu Bergfeld,<br />

doch dieser behauptete, dass die Heuerleute keine Recht hätten, sich an die Kammer zu<br />

wenden, und erreichte, dass die Kläger abgewiesen wurden.<br />

1725 wenden sich die Heuerleute des Meyer zu Bergfeld bei der Cammer klagend gegen<br />

Meyer zu Bergfeld. Dieser aber der Cammer, dass die Heuerleute kein Recht haben, sich an<br />

die Cammer zu wenden, da er Eigenthümer ist. Seinen Widerspruch war Erfolg beschieden.<br />

18.1.1726 vertragen sich Meyer zu Bergfeld und Wielage in dem Wegestreit von 1724.<br />

Meyer zu Bergfeld räumt Wielage das Recht ein, den Weg zu befahren. In den entstandenen<br />

Streitkosten teilt man sich.<br />

23.5.1726 hat Meyer zu Bergfeld einen anderen Überwegstreit mit Johan Boissman. Es<br />

handelt sich um einen Weg, der über Meyers Wiesengrund führt.<br />

8.6.1726 C. Gerding in Osnabrück schreibt; Monsieur, die ohnverhoffte Urthel gehet hiebey<br />

Herr Meyer wird ehestens selbst oder durch einen Vollmächtigen resolution uns wissen<br />

lassen, ob wir appeliren, interponiren oder acquiesciren sollen. Ich gratulire zur Feyer und<br />

bin in Erwartung schleuniger Antwort. Monsieur votre Serviteur ....<br />

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Nach dem Brüchtenprotocoll vom 11.12.1728 haben seit hundert Jahren und mehr die<br />

Meyer zu Wehdel und Meyer zu Bergfeld, ferner Schulte zu Aselage keine Hassel zu Wroge<br />

gebracht. Dieses soll auch künftig so bleiben.<br />

13.12.1728 Dr. Niclas Bapin und seine Frau Margarethe Adelheid Jaeckel in Lipstadt, auch<br />

zugleich für Theodor Schrader in Hervordt und andere Jaeckel-Verwandte Ackerland an<br />

Herman Warensing und dessen Ehefrau Christine Wehrieden. Das Land liegt auf der<br />

Seelhorst.<br />

23.5.1726 Juergen Meyer zu Bergfeld hat Streit wegen eines Weges, der über Meyers<br />

Wiesengrund führt, mit Johan Boissman.<br />

26.10.1728 Juergen Meyer zu Bergfeld hat sich aus der Mark zuschläge geben lassen; vor<br />

seiner Leibzucht 185 Schritt lang und am Ende 68, am anderen Ende 37 Schritt breit. 30 Rth.,<br />

für den Augenschein 6 Rth. und 6 Rth. jura. Ferner eine Zaunrichtung vor seinem neuen<br />

Hause. 5 Rth., für den Augenschein 6 Rth. und Amtsgebühr 1 Rth. Ausserdem an der<br />

Menewische unter Wasser stehender Grund. 5 Rth., für den Augenschein 6 Rth., und<br />

Amtsgebühr 1 Rth. Diese Zuschläge werden von dem Amt Fürstenau genehmigt.<br />

8.9.1728 leiht der Anwalt Koch zu Fürstenau von Juergen Meyer zu Bergfeld 100 Rth.<br />

1729 schrieb Juergen Meyer zu Bergfeld, haben wir die Klehmers (die Lehmwände machen)<br />

bedungen. Herman Hundertos, das sie uns die beiden Leibzuchtshäuser wieder zu klehmen<br />

wollen an Wände aus und inwendig, kleine und grosse Wände und das tun sie auf eigene<br />

Kost. Wir müssen ihnen geben dafür 10 Rth. 10 Schill. 6 Pf. Die Gelder aber nicht eher zu<br />

zahlen als sie dass klehmen getan haben, den 8.7. das klehmen getan und habe die Gelder<br />

bezahlt.<br />

8.1.1729 hat der Vogt J.W. Schmit uns ansagen lassen durch den Untervogt Herman Hinrich<br />

Thesing, dass es wehre ein Befehl gekommen dass er sollte den Baum bei der<br />

Herrschaftliche Wiese aus unser Pant so wir bessern mussten bey der Wiese aushangen und<br />

ist unser Baum und zwei Seule so dabey gehören aus unser Pant genommen und in<br />

Hackman sein Pant gehangen den 7.1.1729.<br />

23.10.1729 Juergen Meyer zu Bergfeld hat sein Neuhauss auf der gemeine Mark gesetzet<br />

und den dabey belegenen Zuschlag zimblicher Masse extendirt, wesshalber derselbe<br />

Consensum vom Ambte verlanget als in translation und Extension erkannt mit 30 Rth. nebst<br />

6 Rth. Ambtsgebühren. Reulandt.<br />

19.11.1730 ist Juergen Lienesch jetzt Meyer zu Bergfeld Pate, als die Eheleute Untervogt<br />

Herman Heinrich Thesing und Maria Agnesa Sickman ihr Töchterlein auf den Namen Anna<br />

Catrina taufen lassen. Dies Kindlein wurde aber am 16.4.1732 wieder zu Grabe getragen.<br />

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10.12.1730 ergeht Befehl der Cammer an das Ambt Fürstenau; Da sich wegen de Haeufung<br />

von erbetenen und gewaehrten Zuschlaegen aus den Marken Schwierigkeiten ergeben<br />

werden, so soll man behutsamer mit der Erteilung der Genehmigung kuenftig vorgehen.<br />

Anno 1730 haben wir uns mit Menke Gast jetzo Hackman verglichen wegen unseres<br />

Fussweges, so haben wir ihm selbige Kosten überlassen zu 5 Rth., welche sie Anna<br />

Hackmans Mencke Gastes Ehefrau in Anno 1730 den 3. Sept. an mir unterschriebene<br />

bezahlet hat.<br />

Margaretha Klattens für Meyer zu Bergfeld.<br />

7.1.1731 hat die Wielagesche auf Buberts orde an uns bezahlt an Kosten 5 Rth. worüber wir<br />

uns mit sie verglichen wegen des Prozesses so wir zusammen mit Hackmans gehabt haben<br />

wie obiges ausweisst und noch bezahlen die Wielagesche an Kosten 1 Rth. 17 Schill. und<br />

etzliche Pfennige.<br />

28.10.1730 Meyer zu Bergfeld hatte, nach Augenschein, vor seinem neuen Hause etwas<br />

zugezäunet und den Mistfahlt auff gemeine Mark gelegt worüber derselbe Consens vom<br />

Ambt verlanget.<br />

Für Tertia 2 Rth. nebst 1 Rth. Ambtsgebühren. Reulandt.<br />

1730 wenden sich alle Redemeyer an die Regierung wegen der ge<strong>for</strong>derten Salzfuhren.<br />

1730 im August, musste wieder ein Mühlstein gefahren werden.<br />

6.5.1740 hat Meyer zu Bergfeld mit dem Wehrfester Grosse Kuhlmann Streit, weil dieser die<br />

Friedung seines Kampes zu nahe an Meyers zu Bergfeld Grund gesetzt hat.<br />

1731 beim Holzungsgericht wurde den Grothern gegen Herman Merschman geklagt, dass er<br />

sich weigere, die geschütteten Schweine aufzunehmen. Die Kläger <strong>for</strong>dern die Bestrafung<br />

Merschmans.<br />

Decretum; Es bleibt beim alten herkommen und hat Merschman wie gebräuchlich hinfüro<br />

die geschütteten Schweine auf zu nehmen.<br />

1732 klagten sämtliche Einwohner der Bauerschaft Grothe gegen Herman Merschman, der<br />

sich weigerte, die geschütteten Schweine in seinen Stall aufzunehmen. Merschman wird mit<br />

3 Rth. gebrüchtet.<br />

1732 auf demselben Brüchtengericht wird von Herman Merschman Klage geführt, dass viele<br />

Nachbarbauern, darunter also auch Meyer zu Bergfeld, seinen Baum am Märsche<br />

aufgeschmissen, dass darinnen ein Brett zerbrochen und obwohl er allen gesagt habe, sie<br />

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sollten sich anständig benehmen, so hätten sie dennoch alles aufgebrochen und zerstört,<br />

dass er in seine Leibzucht habe flüchten müssen. u.s.w.<br />

Die Grother werden mit 20 Rth. Strafe belegt.<br />

1750 circiter. Meyer zu Bergfeld hat im Nortruper Bruche ein weiss Borch Schwein verloren,<br />

welches den gewöhnlichen Loxter Brand hat. Wer darüber etwas sagen kann, möge sich bei<br />

Hermann Thesing zu Badbergen melden.<br />

7.1.1731 Befehl vom Amte Fürstenau; Alle Redemeyer haben persöhnlich am 12. Januar<br />

ohne Ausnahme zu erscheinen.<br />

13.7.1733 ergeht Befehl des Amtes Fürstenau, dass das Badbergische Redemeyer Gespann<br />

zu Merzen, Voltlage, sein muss, um mit dem Meister Rudolf Glandorf über Recke nach<br />

Ippenbühren zu fahren, einen Mühlstein abzuholen.<br />

9.7.1738 Urteil vom Cammergericht in Wetzlar, dass die Kinder der Hausgenossen<br />

Zwangsdienst leisten müssen, wird dem Schulte Rüssel und den Redemeyern, die dagegen<br />

prozessierten, zugestellt.<br />

1738 Brüchtengericht. Meyer zu Bergfeld klagt, dass die Wittibe Einhauss den Haakeboom<br />

vor des Klägers Strasse und Thesings, wenn sie sich des Weges bedient, nicht wieder<br />

zuschliesst.<br />

Beschluss; Die Witwe Einhauss hat wenigstens des Abends, wenn sie den Weg über Tag<br />

gebraucht hat, zuzuschliessen.<br />

12.12.1733 J.F. Molteke, Amt Fürstenau, <strong>for</strong>dert das Redemeyergespann an, das die von<br />

dem Kaufmann Eydig in Bremen angekaufte holländische Butter, 5 Tonnen / halbe, für die<br />

Hoffstatt zu Osnabrück abholen soll.<br />

24.1.1734 ergeht Wiederholungsbefehl, weil die Butter noch nicht abgeholt war.<br />

1739 Holzungsprotocoll; Meyer zu Bergfeld wird bestraft, weil er an seinem Hause zu<br />

Schmälerung der Landesherrlichen Heer und Zollstrasse einige Potten gesetzt und ein Ufer<br />

ausgeworfen hat, zu ½ Rth. und pro tertia ½ Rth., jura 1 Rth., der erste ½ Rth. wegen seiner<br />

Eigenmächtigkeit.<br />

11.11.1733 wurde eine Streitsache wegen der Markbenutzung zwischen Meyer zu Bergfeld<br />

und der Bauerschaft Lechterke betreffs der sogenannten Renken Wische durch Vergleich<br />

beendet. Dem Meyer zu Bergfeld wird von den Lechterken ein freier Fahr- und Drifftweg in<br />

der Mark zugestanden, um den schon lange dauernden Streit vor den Gerichten zu<br />

beenden. Dieser Vergleich wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts noch einmal ans Licht<br />

geholt in einer Streitsache zwischen Meyer zu Bergfeld und der Bauerschaft Lechterke<br />

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wegen der Kosten für einen Gemeindeweg. Diesmal aber war dem Meyer zu Bergfeld kein<br />

Erfolg beschieden.<br />

1734 war auf dem Holzgericht Klage gegen Meyer zu Bergfeld erhoben worden, weil er<br />

einige Weiden Potten vor seinem alten Hause gepflanzt habe, und anderer Neuerungen<br />

wegen.<br />

22.6.1735 Augenscheins Protocoll wegen der Klage beim Holzgericht de 1734, weil<br />

befunden, dass Meyer zu Bergfeld vor seinem alten Hause einige Weiden Potten gepflanzt<br />

habe und weil Meyer zugleich angezeigt, dass er eine Strasse zwischen seinem und Thesings<br />

Kampfe verlangte nach dem Felde mit einem Hakebaum zu befreden, womit die<br />

spezialinteressenten Thesing und vidua Einhauss friedig und bewilligte dass der Einhauss<br />

Wittiben der freye Weg nach ihrem Kampfe über gedachten Grund frey und ohngehindert<br />

verbleiben und zu solchen Ende allezeit ein Schlüssel zu dem Hakebaum in des Meyers<br />

neuen Hause parat sein und ihr ausgefolget werden solle. Der Meyer wolle ihnen dieserhalb<br />

5/4 Tonnen Biers zum Besten geben.<br />

12.9.1735 Nic. Cas. Gieseke Notar.<br />

Wegen diese Neuerung, Anlage des verschlossenen Hakebaums, kam es aber bald und<br />

wiederholt zum Streit. Das beweist eine lange Liste von Reparaturen des Schlosses für die<br />

Hake bei der Leibzucht, welche Meyer zu Bergfeld geführt hat. Die Reparaturkosten<br />

belaufen sich auf etliche Taler. Zumeist sind die Zerstörungen des Schlosses von der Wittibe<br />

Einhauss ausgeführt worden. Im Jahre 1740 sind allein 36 Zerstörungen festgehalten.<br />

1735 Johan Donat, Jeditzer, will am 8.2.1735 in Barenau Helene Aswede heiraten und laed<br />

zu seiner Hochzeit Juergen Lienesch sive Meyer zu Bergfeld und Frau ein, eine kleine<br />

Mahlzeit einzunehmen. Wir geben uns die Ehre und übersenden am Montag einen Wagen,<br />

damit Sie am Dienstag gegen Mittag mögen hier sein.<br />

1735 Meyer zu Bergfeld hat bereits 43 Stämme Holz gefällt zum Bau des Erbwohnhauses,<br />

doch unter den gefällten Bäumen sind viele inwendig verdorben und nicht verwendbar. Für<br />

den beabsichtigten Bau benötigt er, wie er schreibt, dreimal soviel Holz. Er bittet daher,<br />

noch 30 Stämme schlagen zu dürfen.<br />

11.3.1737 erhalt Meyer zu Bergfeld von der Cammer die Erlaubnis, 43 Stämme fällen zu<br />

dürfen.<br />

21.7.1737 auf der sogenannten Binnenwiese darf kein Vieh getrieben und auf dem<br />

angrenzenden Land kein Vieh gehütet werden, zuvor die Bouwte und Früchte eingebracht<br />

sind. Dies wurde von Ernst Friedrich Husing, I. Pastor A.C. zu Badbergen gratis von der<br />

Kanzel herab publiziert.<br />

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5.9.1738 kauft Juergen Lienesch itzo Meyer zu Bergfeld 6 Eichen auf Lage für 55 Rth.<br />

5.5.1740 leihen Gerdt Sandtmann und Frau Adelheid geb. Borgmann, Eheleute in Grothe,<br />

abermals 36 Rth. von Juergen Meyer zu Bergfeld und dessen Ehefrau Margaretha Klatten,<br />

weil ein Pferd verunglückt war.<br />

5.3.1736 Georg Rex ordnet an, dass es keine Uneinigkeit zwischen den beiden Confessionen<br />

geben soll und diese sich nach dem Edict vom 24.5.1732 zu richten haben, dass der<br />

Volmersche Durchschlag eintzig und alleine die Regul der Exercitii seyn.<br />

1736 Witwe Schierding verkauft Land an Johan Thuman.<br />

22.6.1736 als Ernst von Aschwegen wegen 48 Rth., vidua Schierding wegen 40 Rth., und mir<br />

wegen 20 Rth. Land in der Trentlage, vor diesen aus der discussion von Wilhelm von Ahusen<br />

in Bezahlung angewiesen und diesen wirklich abgetreten habe, so bekenne ich hierdurch,<br />

meinen Anteil davon an der vidua Schierding ihren Schwiegersohn Johan Henrich Meyer<br />

wiederum abgetreten zu haben. Johan Henrich Kramer.<br />

1737 Juergen Meyer zu Bergfeld beabsichtigt, das Erbwohnhaus neu zu bauen. Da zu diesem<br />

Vorhaben viel Holz er<strong>for</strong>derlich ist, hat Meyer bereits Holz angekauft und die Zimmerleute<br />

mit den Vorarbeiten beschäftigt.<br />

Am 28.1.1737 wird von Osnabrück dem Vogt zu Badbergen befohlen, dem Meyer zu<br />

Bergfeld einige Bäume auf dem Meyerhofe zu diesem Bauvorhaben anzuweisen. Vor dem<br />

Schlagen aber soll der Vogt berichten, wie viel an Zahl, auch Masse und Dicke und an<br />

welchem Orte die Bäume angewiesen sind. Auf die Anschuldigung des Holzförsters Koch<br />

hatte sich Meyer selbst gemeldet und erklärt, dass er an die 2000 Eichene Telgen gepflanzt<br />

habe und stets, wenn ein Holzraum frie würde, diesen wieder besetzt. Das stärkste Holz für<br />

den Hausbau habe er gegen Bargeld gekauft. Von seinem eigenen Holz könne er nur wenig<br />

nehmen, da es nicht stark genug sei. Am 1.3.1737 meldet er, dass der Vogt einige geringe<br />

Bäume angewiesen habe, es fehlen aber noch 4 grosse Balken von 50 Fuss länge, und einige<br />

grosse Ständer. Er weist darauf hin, dass der Bau niemals fertig werden wird, wenn er um<br />

jeden Baum erst anfragen soll. Dass der Hausbau nur langsam vorwärts kam, das beweist<br />

die Inschrift am Erbwohnhaus; Juergen Lienesch jetzo Meyer zu Bergfelt, Margareta Klattens<br />

Eheleute, Anno 1739 den 11. Juny. M.G.R.<br />

11.6.1739 wurde das Richtefest des Erbwohnhauses auf Meyer zu Berfeld gross gefeiert.<br />

Zimmermeister war Gerhard Rantze. Eine Aufzeichnung über das Richtefest zeigt an die 150<br />

Personen daran teilnahmen und Lebensmittel spendeten. Einige spendeten 1 oder 2 Butter,<br />

20 Eier oder mehr, Kaffee, Zukker, Bohnen, 1 oder 2 Hühner, die Moehringsburg gab 1<br />

Schinken und 2 Hühner u.s.w.<br />

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NB. Es ist hier zu bemerken, dass der Zimmermeister Gerhard oder Gerdt Rantze dem<br />

<strong>Artland</strong> viele schöne Bauten geschenkt hat, darunter auch das Erbwohnhaus Wohninger in<br />

Wulften im Jahre 1750 und das Erbwohnhaus Elting in Vehs im Jahre 1744.<br />

21.2.1737 der vormalige Holzförster Koch hatte von Meyer zu Bergfeld 100 Rth. geliehen,<br />

aber nicht zurückgezahlt. Dessen Sohn, der jetzige Holzförster hat jedoch zur Dankbarkeit<br />

den Meyer zu Bergfeld angeklagt, ohne Erlaubnis Holz zum Neubau des Erbwohnhauses<br />

gefällt zuhaben. Juergen Meyer zu Bergfeld erwidert auf die Anzeige wie oben und dass der<br />

verstorbene Förster das Holz angewiesen und erlaubt hat.<br />

9.11.1740 Augenscheinnahme wegen Hackmanns Hagens und Erbes. Meyer zu Bergfeld<br />

wird angewiesen, seine Gründe beweislich zu machen und nicht zu übersehen, dass<br />

Hackmann zu seiner hinwieder habenden Nothurfft Zuweg haben muss u.s.w. Der Prozess<br />

geht weiter mit Berichten und Gegenvorstellungen.<br />

1739 liess Juergen Meyer zu Bergfeld sich von dem Vogt Johann Caspar Krimpen<strong>for</strong>t, Herrn<br />

E.H.W. von Dincklage auf der Schulenburg und Pastor A.C. Ernst Friedrich Huessing<br />

bescheinigen, dass das Erbwohnhaus fertiggestellt sei. Er richtete nun ein Gesuch an die<br />

Cammer, ihm auf Grund von der Cammer ergangenen Verordnung einen Steuernachlass zu<br />

gewähren.<br />

6.1.1740 wird den Antragsteller Meyer zu Bergfeld, laut eines Landratsbeschlusses,<br />

sechsmonatlicher Nachlass an Schatz und Rauchschatz zuerkannt.<br />

1742 vergleicht sich die Bauerschaft Grothe mit Johann Dehlmann wegen der Scheidung bei<br />

der Bauernanwende auf der Hohenhorst.<br />

1743 berichten Protocolle, Augenscheinnahmen und Gegenberichte über den noch<br />

Laufenden Prozess wegen Wegegerechtigkeit des Meyer zu Bergfeld contra Beussmann.<br />

15.7.1743 von Boeselager klagt wegen an seinem Wagen erlittenen Schadens, der durch<br />

eine Pappel, die Meyer zu Bergfeld unzulässigerweise auf der Strasse hat liegen lassen,<br />

entstanden ist.<br />

1741 als der Meyer zu Bergfeld klagend anzeiget, gestalten des Hilgen Sohn das<br />

landesherrliche Schoenen Erbe zu Lechterke beklebet, ohne dass der Meyer selbiges ihm<br />

nach seinem habenden Rechte aufgetragen, so habt ihr demselben so<strong>for</strong>t bey willkürlicher<br />

Straffe zu bedeuten, Klägern nicht allein wegen solcher aufftragens Jurium <strong>for</strong>dersambst zu<br />

contendiren, sondern auch durch denselben sich das Erbe gewohnlichermassen eintuhen zu<br />

lassen. Signetum, Fürstenau den 20. Februarii 1741. J.F. Molteken.<br />

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PS. Es ist dieses denen übrigen eigenbehörigen gleichfalls zu bedeuten, damit selbige sich<br />

vor Schaden hüten können.<br />

3.3.1741 ist obiges Befehl denen samptlichen Landts Herrlichen aygen Behoerigen<br />

gebuehrend bedeutet worden. Battbergen in Dato wie oben. J. Caspar Krimpen<strong>for</strong>t.<br />

11.8.1741 Meyer zu Bergfeld hat wieder Streit mit seinem Nachbar Hackmann. Es ist hinter<br />

Hof Hackmann auf dem dort belegenen Feltkamp neuerlich ein Fussweg durch Meyers<br />

reigfe Kornfrucht angelegt worden. Meyer zu Bergfeld vermutet, dass Hermann Hackmann<br />

solches getan hat, dieser aber erklärt, dass er davon nichts weiss und auch keinen Streit mit<br />

seinem Nachbar Meyer haben. Er will seinen Dienstboten und Heuerleuten bedeuten, nicht<br />

diesen Weg zu benutzen. So geschehen in Gegenwart des Notars und des Badberger Vogtes.<br />

15.9.1742 Johann Stumborg, Heuermann des Meyer zu Bergfeld, ist dem Jürgen Meyer zu<br />

Bergfeld 62 Rth. schuldig, die sich aus Haus-, Garten und Landheuer ergeben. Die Kinder des<br />

verstorbenen Johann, Margarethe und Catharine haben an den Gläubiger Meyer zu Bergfeld<br />

den gesamten Nachlass des Vaters ausgeliefert. Meyer zu Bergfeld den Nachlass verkauft<br />

und darüber genaue Aufzeichnungen gemacht.<br />

Zeugen; Johann Cappelmann und Thias Ottemann.<br />

24.9.1744 Jürgen Meyer zu Bergfeld har erfahren, dass die vidua grosse Kuhlmann oder ihre<br />

Kinder den Graben zwischen Meyers oder Lienesches und Kuhlmanns Wische hinter der<br />

Arnhorst bei der grossen Vehser Deelwische und an dem grossen Mersche belegen, ihm,<br />

dem Meyer zu Bergfeld, zu nahe ausgegraben haben.<br />

Notar; Gieseke.<br />

18.9.1745 zahlt Jürgen Meyer zu Bergfeld für die Anlage eines Backofens 11 Rth. 6 Schill. 4<br />

Pf. an Hinrich Wilhelm Puettner.<br />

1747 Bauverwalter Fr.H. Kock bescheinigt die Größe eines dem Meyer zu Bergfeld<br />

angewiesenen Zuschlages vom 25.9.1747 zu 1 Molt 3 Scheff., ferner unter obigem Dato für<br />

Jürgen Lienesch einen am Mersche gelegenen Wiesenzuschlag in Größe von 2 Scheff. 2<br />

Viertel ½ Becher.<br />

17.11.1744 verkaufen Hermann Wernsing, Arendts Sohn, Kaufhändler in Badbergen und<br />

seine Ehefrau Anna Elisabeth Kamps eine Brede ein Stück Ackerland aufm Sandesche,<br />

zwischen Vehnhagen und Meyer zu Bergfeld belegen, ½ Scheffelsaat gross, nach dem<br />

Buberts Ohrde hinaus, an Jürgen Cappelmann jetzo Bubert aufm Ohrde und dessen Frau<br />

Helene Brinck für eine vergbuegte Kaufsumme. Der Verkäufer Wernsing zeigte dabei einen<br />

Brief vom 21.7.1648, Notar Dr. Johann Wahlefelt, mit Cessionem Henrichen Toitmanns de<br />

dato 18.10.1650, einen Verkaufbrief des Henrich Schomaker an weiland Wilhelm Schmit,<br />

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Rentmeister, von 1652, vemöge dessen Hermann Wernsing Eigentümer geworden. Notar<br />

Gieseke.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

24.9.1748 beschweren sich Jürgen Meyer zu Bergfeld und seine Frau Margarethe über Gerdt<br />

Meyer, der in Beussmanns Leibzucht wohnhaft ist, der unberechtigerweise die<br />

Plaggenstrasse befahren hat und dadurch einen Fussweg praetendire. Der Notar Christian<br />

Arnold Gronefeld wird nun von den Eheleuten Meyer zu Bergfeld beauftragt, sich zu dem<br />

Gerdt Meyer zu begeben und ihm dass Befahren zu verbieten. Der Notar traf aber nur die<br />

Tochter Adelheid des Gerdt Meyer an, welche er dann das Verbot wissen liess.<br />

Zeugen; Hermann Thesing und Johann Hagemann.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

4.5.1744 die Erben Einhaus haben wieder das Schloss der Hake zerstört. Unter obigem Dato<br />

erklären die Zeugen Johann Pahlmann, 42 Jahre alt, und Jürgen Esselmann, 36 Jahre alt, dass<br />

Jürgen Einhauss und dessen zwei Knechte Wingmann und Sickmann am 4. April 1744 Schloss<br />

und Krampe weggenommen haben.<br />

27.3.1745 hat Johannes Ignatz Hoya, kath. Pastor zu Badbergen, den erbetenen<br />

Augenschein in der Wegesache Einhaus vorgenommen.<br />

9.12.1747 ergeht ein Urteil des Gerichts in Osnabrück dahin, dass Jürgen Meyer zu Bergfeld,<br />

von der Witwe Einhaus, die am 22.6.1735 consentirte Setzung des verschlossenen<br />

Schlagbaumes oder Hake wieder entfernen muss. Nach der zu Burgsteinfurt gesprochenen<br />

Entscheidung muss Einhauss als Hochstifts Münster unterhabende Lehngutserbe an der<br />

freien Aus- und Einfahrt zu den diesem Gute gehörenden Ländereien nicht gehindert<br />

werden. Mit diesem Urteil gab sich Jürgen Meyer zu Bergfeld aber nicht zufrieden, er klagte<br />

weiter.<br />

12.3.1748 erging ein Urteil des kaiserlichen Cammergerichts in Wetzlar, welches das<br />

Osnabrücker Urteil vom 9.12.1747 insgesamt bestätigt.<br />

1744/1745 der alte Wegestreit ist in den 40ern Jahren, Meyer zu Bergfeld gegen Einhaus,<br />

beendet worden. Um 1744 gab es ein Urteil der Giesener Universität Einhaus Kinder gegen<br />

Meyer zu Bergfeld und 1745 eine Brüchtenfestsetzung der Osnabrücker Cammer gegen<br />

Einhaus.<br />

1748 lagen Meyer zu Bergfeld und Einhaus schon wieder vor Gericht.<br />

1751 vermutlich am 30. Oktober, kam es bei einer örtlichen Auseinandersetzung zu einer<br />

grossen Schlägerei. In dieser wurde die Frau Meyer zu Bergfeld derart mit Schlägen<br />

zugerichtet, dass man sogar von einem Mordanschlag sprach. Der Chyrurg J.P. Amman, der<br />

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auch schon seit Jahren für Meyer zu Bergfeld in juristischen Dingen tätig war, wurde<br />

gebeten, die Meyersche zusammenzuflicken. Die Behandlungskosten durch den Chyrurg<br />

Amman belief sich bis zum 10. März 1752 auf 102 Rth. Amman musste eine eidesstattliche<br />

Erklärung über den Befund der Frau Meyer abgeben. Von den Gegnern wurde Ammans<br />

Angaben angezweifelt, und der Dr. med. Feltrup in Quakenbrück ein Kontrollgutachten<br />

geben. Eine tötliche Verwundung war aber von diesem nicht vorgefunden. Am 9.11.1751<br />

heisst es, dass die Schlägerei vor 11 Tagen passierte.<br />

Ein Bericht sagt; uxor Meyer zu Bergfeld klaget, dass der Colonus Einhaus sie ohne die<br />

geringste Ursache über ein gelinder (Geländer) von etzliche Fuss hoch aufn Kopf herüber<br />

gestürtzet und wie sie hierdurch zu Fall, ausser sich selbst gekommen, habe er sie mit einem<br />

Forkenstiehl derart geschlagen, dass sie gefährliche gar tödliche Wunden erhalten. Sie sei<br />

auch unterschiedliche mahlen an ohnmacht gefallen, habe Schläge auf den Kopf und den<br />

Rücken erhalten u.s.w.<br />

1753 wurde Colonus Jürgen Einhaus verurteilt, alle entstandenen Unkosten an Arzt und<br />

Medizin u.s.w. zu bezahlen, und wegen der Schlägerei mit 50 Rth. gebrüchtet.<br />

Es liegt auch ein Gutachten des Landphysicus M.J. Kösters in Osnabrück vor von Juni 1753,<br />

der dem Bericht des Chirurgen Amman rechtgab.<br />

11.7.1749 es vertragen sich Jürgen Meyer zu Bergfeld und Hermann Paellmann, Berndt<br />

Brinkmann, Ahrend Thumann, Berend Cappelmann, Wittibe Kuhlmann und Schwietert<br />

Kuhlmann wegen eines freien Kirchweges zu ewigen Zeiten von nun an von seinem Hause<br />

die sogenannte Mackschenstrasse und ferner beim kleine Kuhlmannschen Hoflande oder<br />

Garten vorbei, eine neue hölzerne Watergotte will Meyer zu Bergfeld fertigen.<br />

1751 von Boeselager auf Amt Fürstenau macht Auflagen wegen der Unterhaltung von<br />

Wegen bei Hof Meyer zu Bergfeld. Der Vogt zu Badbergen wird angewiesen nachzusehen,<br />

dass es auch gemacht wird.<br />

1746 Meyer zu Devern soll in festo Laurentini gearbeitet haben und ist dieserhalb mit 2 Rth.<br />

gebrüchtet worden. Johann Tepe Meyer zu Devern beschwert sich über die Bestrafung mit<br />

der Behauptung, dass die Redemeyer nicht der Jurisdiction des <strong>Arch</strong>idiakins unterworfen<br />

sind, und bittet die Regierung, die Strafe zu erlassen. Die Badberger Redemeyer Meyer zu<br />

Bergfeld und Meyer zu Wehdel schliessen sich dieser Bitte an.<br />

22.3.1747 sollen die Badberger Redemeyer 2000 Pfund Wachs, die wegen der bei Paderborn<br />

anzulegenden Wachsbleiche gekauft wurden, von Quakenbrück nach Osnabrück auf das<br />

Schloss fahren.<br />

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1748 schreibt Procurator Schröder in Osnabrück an Meyer zu Bergfeld den herzlichen<br />

Glückwunsch zum heiligen Christfest am 24.12. und dem darauf folgenden neuen Jahr. Er<br />

wünscht, dass die Eheleute noch 30 Jahre mit allem Vergnügen und Wohlsein leben mögen,<br />

dan übersende auch hierbei wegen die Hühner und Eier auch den Bescheid, welcher jetzo<br />

nach deren Schmack sein wird, ich rate Euch aber überleget es recht mit Herrn Dr.<br />

Zurmühlen, wenn ihr es machen solltet, damit bin ich .....<br />

5.10.1747 die Cammer in Osnabrück erlaubt, die Salzfuhren mit Geld abzulösen.<br />

7.10.1748 wird ein Gesuch des Meyer zu Bergfeld um Senkung des Preises für die Hühner<br />

und Eier, die in natura ante als post 1591 geliefert werden mussten, abschlägig entschieden.<br />

1749 reichen die Badberger Redemeyer erneut ein Gesuch an die Cammer ein, den Preis für<br />

die Hühner auf 1 Schill. 6 Pf. pro Stück senken zu wollen. Der Bescheid hierauf ist wieder<br />

abschlägig; wie es 1663 war und 1669 abgemacht ist, so soll es bleiben.<br />

3.3.1749 die Cammer meint, die Redemeyer können sich durch Lieferung der Hühner in<br />

natura liberieren von ihrer Schuldigkeit.<br />

Nach einer Aufstellung des Amtes Fürstenau uber- und Eierlieferungen hat Meyer zu<br />

Bergfeld von 1698 bis 1749 mal in natura, mal in Geld die Pflichten abgemacht. Für 30 junge<br />

Hühner und 600 Eier betrug die Geldlöse 4 Rth.<br />

Meyer zu Wehdel hat von 1670 bis 1749 auch 4 Rth. 11 Schill. gezahlt oder in natura 30<br />

Hühner und 300 Eier geliefert.<br />

Meyer zu Devern hat nach dem Pachtbuch von 1693 bis 1750 gezahlt 2 Rth. 10 Schill. oder<br />

15 Hühner und 300 Eier geliefert.<br />

Die Redemeyer gaben sich aber nicht zufrieden. Immer wieder reichen sie neue Gesuche<br />

ein, die bis 1765 sogar die Gerichte beschäftigen.<br />

1765 sollen die Redemeyer Hafer für die Herrschaft fahren, wogegen sie sich hartnäckig,<br />

doch erfolglos wehren. Eine Strafe soll sie diesmal aber nicht treffen.<br />

27.4.1748 Decret der Justiz Cantzlei zu Osnabrück. Der Badberger Vogt Johann Caspar<br />

Krimpen<strong>for</strong>t wird angewiesen, die Hake in dem Streit des Meyer zu Bergfeld mit Einhauss<br />

nunmehro nach Insinuation dieses so<strong>for</strong>t zu removiren, inmittelst ist auch dieses dem<br />

Meyer zu Bergfeld zu communiciren.<br />

5.2.1750 vergönnen gemeinsam Jürgen Meyer zu Bergfeld, Jürgen Einhauss und Hermann<br />

Pahlmann dem Gerd Grönloh jetzo Bringmann von nun an und zu ewigen Zeiten frei und<br />

ungehindert auf dem sogenannten Brinkmanns Hagen zwischen Marbolds und Brörmanns<br />

Hagen belegen und dem darauf befindlichen Baulande Plaggen zu fahren gegen Zahlung von<br />

einmalig 50 Rth.<br />

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Zeugen; Johann Gerd Buchholt und Thias Middelkamp.<br />

Notar Caspar Ferdinand Nonte.<br />

13.1.1752 Colon Einhaus in Grothe klagt gegen Meyer zu Bergfeld wegen seinen Leuten<br />

widerrechtlich Dictirten Brüchten.<br />

23.9.1752 wird angezeigt, dass Vortmann und Stumborg von Holland zurückgekommen sind<br />

und nun in der Sache Einhaus vernommen werden können.<br />

12.12.1748 Osnabrück.<br />

Decretum, dass wenn Meyer zu Bergfeld die zu gebenden Hühner und Eier in natura liefert,<br />

er seinen Pflicht genüge.<br />

14.7.1749 Jürgen Meyer zu Bergfeld hat ein neues Heuerhaus gebaut und steht im Begriff,<br />

dasselbe mit einem Heuermann zu besetzen. Es wird ihm aber angesagt, dass wegen der<br />

Esse ein Rauchhuhn jährlich zu zahlen sei. Meyer zu Bergfeld erwidert darauf, dass er schon<br />

jährlich 30 Hühner und 600 Eier liefere, und bittet ihm die Lieferung des weiteren<br />

Rauchhuhnes zu erlassen. Seinem Gesuch war kein Erfolg beschieden.<br />

Am 17.7.1749 entscheidet Osnabrück nicht zu deferiren.<br />

13.7.1749 Johann Hinrich zur Schüren schuldet dem Meyer zu Bergfeld an Heuer und Zinsen<br />

20 Rth.<br />

NB. Es handelt sich hier um Johann Henrich zur Schüren sive Kleine Vehnhagen in Wulften.<br />

Dieser Markkotten ist am 7.4.1752 zum Verkauf gekommen.<br />

1749 im August, erklären Witwe Catharina Hölscher auf dem Schwelgerdam und ihr<br />

Beistand und Schwager Hermann Vorsteg, dass sie zwar zwei Feuerstätten bei ihren Häusern<br />

haben, doch beide nicht benötigen, weil die Häuser alt und gebrechlich sind. Sie verkaufen<br />

daher die Feuerstellen an ihren Nachbar Jürgen Meyer zu Bergfeld für 23 Rth. vor dem<br />

Notar Johann Gerhard Jütting.<br />

27.8.1749 bescheinigt der Badberger Vogt Krimpen<strong>for</strong>t, dass bei Johann Brörmann auf dem<br />

Schwelgendam nach dem Feuerstellenregister sich zwei Nebenfeuerstellen befinden, eine<br />

im Backhaus und die andere im Kleinhaus.<br />

12.2.1748 fand ein umfangreiches Zeugenverhör in einem Prozess des Jürgen Meyer zu<br />

Bergfeld gegen Badberger und Grother Eingesessene statt. Es geht um einen Weg zwischen<br />

Hermann Thesings Zuschlägen und Meyers Garten.<br />

11.7.1748 der Amtsjäger zu Fürstenau Friedrich Enckelstroht bringt Meyer zu Bergfeld einen<br />

jungen Hund zur Aufzucht. Meyer wird ersucht, den Hund, der Sibe heisst, gut zu pflegen.<br />

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28.7.1748 schreibt Meyer zu Bergfeld an das Amt in Fürstenau, ihn von der Verpflichtung,<br />

den Hund, es war eine Hundin, Aufzuziehen zu befreien und ihm ein Schreiben zu senden,<br />

dass er den Hund wieder los würde.<br />

11.7.1749 Jürgen Meyer zu Bergfeld verkauft seinen elterlichen Erbkotten Lienesch in<br />

Grothe an seinen Schwager Johann Klatte und dessen Frau Anna Buddeken für eine<br />

genugsame Summe Geldes. In dieser Verkaufsurkunde wird alles genau aufgeführt was mit<br />

verkauft wird. Das Lienesch Land zwischen Berendt zum Brincke und Gerdt zum Brincke<br />

Erbkotten belegen mit Haus und Hof, Holzung, Garten, Bau-Landwiesen Gründen, Fahr- und<br />

Fusswegen, Kirchenstätten und Begräbnisstätten und sonsten alles, was dazu gehörig, auch<br />

mit allen Techt- und Gerechtigkeiten, alten und neuen, Frei rock, raum, lehdig und lohss,<br />

ohn gepfändet und ohnbeschweret ausser gemeinen Landes-, Kirchspiels- und<br />

Bauerschaftsbeschwerden, auch dass daraus der Leibdienst praestiret werden müsse u.s.w.<br />

Zeugen; Hermann Thesing, Hermann Henrich Rövekamp und Johann Dierck Dücker.<br />

Notar Christian Arnold Gronefeld, Quakenbrück.<br />

Urkunde auf Meyer zu Bergfeld.<br />

1751 sind Jürgen Meyer zu Bergfeld und Gerd Hagemann wegen Aufgraben in einem<br />

Zuschlag in Streit geraten, in den auch Jürgen Einhaus verwickelt ist. 1751 hatten Hagemann<br />

und Einhaus diesen Streit mit der Stadt Quakenbrück. Im November 1751 erklärt Jürgen<br />

Lienesch jetzt Meyer zu Bergfeld, dass er sich nicht weiter an diesem Prozess beteilige und<br />

keine Kosten übernehmen wolle.<br />

1751 schreibt der Sattler Johann Jacob Eberhardt in Ankum an Jürgen Meyer zu Bergfeld,<br />

dass der bestellte Sattel fertig sei. Meyer zu Bergfeld hat diesen Sattel selbst abgeholt,<br />

hernach aber zurückgeschickt, weil er drückte.<br />

5.10.1752 heisst es dass Johann Bernt Donnerber zu Wesen einen blauen Mühlstein zu<br />

Churfürstlichen Mühlen in Quakenbrück gebracht, was in Quakenbrück bescheinigt wird.<br />

Gleichzeitig heisst es das die drei Redemeyer zu Badbergen das Fuhrlohn des Mühlenstein<br />

von Rheine nacher Quakenbrückischen Mühlen zu fahren mit 10 Rth. wieder richtig bezahlet<br />

attestire, Osnabrück. F.H. Kock.<br />

1752 haben die Leute, welche für Meyer zu Bergfeld einen Zuschlag niedergeworfen, dabei<br />

consumiert 1 Kanne Wein für 3 Schill. Zu dieser Zeit bekümmert sich der Chyrurgus Amman<br />

um die Streitsachen des Meyer zu Bergfeld. (Johann Philipp Ammann, Prokurator in<br />

Quakenbrück)<br />

Durch den Badberger Vogt Krimpen<strong>for</strong>t angeordnete Fuhrleistungen für die Redemeyer;<br />

26.6.1751 Kalk holen mit langen Ringsen Wagen von Osnabrück für das Amtshaus in<br />

Fürstenau.<br />

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25.9.1751 um 8 Uhr sollen die Pferde in Delmenhorst sein für die Salzfuhr an die<br />

Domdechanei in Osnabrück.<br />

7.10.1751 Salzfuhren von Delmenhorst nach Osnabrück. 4.10.1751 abgefahren und am 6.10.<br />

des Abends wieder zurück. Hat sehen kumpts mitgebracht, das Stück zu 1½ Grote.<br />

25.9.1751 ergeht auf Ansuchen des Meyer zu Bergfeld Verbot vom Amte Fürstenau, die<br />

Schweine zur Mast ohne Aufsicht gehen zu lassen. Die Schweine dürfen nicht unter die<br />

Bäume und das Holz des Meyer kommen, bei 10 Goldgulden Strafe.<br />

17.4.1752 Notar Caspar Ferdinand Nonte zu Badbergen beurkundet, dass Wessel Braake<br />

und Henrich Röbe sich einig geworden sind, ersterer dem letzteren Grund und Boden, den<br />

er am 7.4.1752 aus dem erfolgten Verkauf des Markkottens Kleine Vehnhagen in Wulften<br />

erworden, weitergebe. Kaufpreis 1392 Rth. Der Vorbesitzer war Henrich zur Schüren sive<br />

Kleine Vehnhagen.<br />

Zeugen; Johann Arend Wernsing, Candidatus, Johann Henrich Hölscher und Jürgen<br />

Wehlborg.<br />

NB. Meyer zu Bergfeld hatte vermutlich diesen Kotten in Arrest getan.<br />

21.6.1752 Mitwoch, im Meyerhofe zu Bergfeld erschien Jürgen Meyer zu Bergfeld und<br />

zeigte an, wessmassen Jürgen Thumann ihme ohnelanghs eine von Jürgen Einhaus<br />

geschriebene Quittung vom 4.5.1752 dahin eingeliefert, als ob diejenigen Gelder, welche<br />

Jürgen Einhaus aus der Bauerschaftrechnung Dec. 1750 praetendierte. Der Notar soll nach<br />

Einhaus gehen und alles überprüfen.<br />

Am 4.5.1752 bestätigt Jürgen Einhaus, dass er die Gelder erhalten hat, insgesamt 27 Rth. 5<br />

Schill. 3 Pf.<br />

Rep.958. Nr.1. Quak. S.81. St.A.O.<br />

19.4.1752 trotz des so in allen Einzelheiten gefertigten Verkaufvertrages betr. Lienesch-<br />

Kottens kam es zwischen Verkaufer und Käufer bald zu Missverständnissen. Unter obigem<br />

Datum lässt Jürgen Meyer zu Bergfeld als einen glaubwürdigen Zeugen Dirck Roessing aus<br />

Meyers zu Bergfeld Leibzucht durch den Notar Blancken<strong>for</strong>dt befragen. Der Zeuge Dirck<br />

Roessing ist über 60 Jahre alt und hat den Lienesch-Kotten viele Jahre lang geheuert gehabt.<br />

Schon 1724 hatte er den Kotten angetreten und hat auser der Heuer den Monatschatz, den<br />

Rauchschatz und andere Schatzverpflichtungen, die den Kotten betrafen, selbst zahlen<br />

müssen.<br />

Notar Johann Ferdinand Blancken<strong>for</strong>dt.<br />

20.12.1752 machen Jürgen Lienesch jetzt Meyer zu Bergfeld und seine Frau Margarethe<br />

geb. Klatte vor dem Notar noch einmal klar, dass sie sich beim Verkauf des Lienesch-Kottens<br />

an Johann Klatte und Frau Anna geb. Buddecke sich die freie Fahrt auf den Wegen über<br />

Lienesch, auch für ihre Heuerleute ausdrücklich gesichert und bedungen hätten. Die soll<br />

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auch künftig so bleiben, erklären die Käufer. Damit künftig keine Schwierigkeiten entstehen,<br />

sei dieses Instrument aufgestellt worden.<br />

Zeugen; Johann Henrich Hölscher, Jürgen Wessel Sonnemeyer und Johann Brörmann.<br />

Notar Monte.<br />

1752 haben sich Meyer zu Bergfeld und Gerd Hagemann in einen Prozess verwickelt, der in<br />

Osnabrück vorliegt und im Jahre 1755 noch nicht beendet ist, wegen eines Hagens. Auch<br />

streiten Meyer zu Bergfeld und Wittwe Rottberts über Wasserabfluss an der Stauwiese des<br />

Rottbert, der von Meyer zu Bergfeld gehemmt sein soll.<br />

28.6.1753 Johann Ferdinand Blancken<strong>for</strong>dt zeigt an, dass Jürgen Meyer zu Bergfeld sich<br />

wegen Wasserlöse mit der Wittiben Catharina Maria Sextroh sive Rottberts und deren Sohn<br />

Johann Arend Rottbert vergleichen wolle. Meyer zu Bergfeld kann wie vorher zu jeder Zeit<br />

das Stau öffnen, sodass er wieder Wasser für seine Wiese bekommt.<br />

1754 im März, schreibt Frau Klecker geb. von Busch an Hertz Liebe Frau Meyers, sie möchte<br />

nach Vechta fahren und bitte um ein Gespann Pferde am Montag um 8 Uhr, wo sie uns die<br />

Liebe bezeugen werde gewisslich eine rechte Freundschaft bezeigen.<br />

2.7.1755 Johann Hermann Koke jetzo Colonus Ottemann zu Wulften schuldet dem Jürgen<br />

Meyer zu Bergfeld 50 Rth. vom Jahre 1744 und weitere 25 Rth., zusammen also 75 Rth.<br />

1755 klagt Meyer zu Bergfeld über die hohen Kosten, die seine Prozesse ge<strong>for</strong>dert haben,<br />

die er für die Bauerschaft geführt ohne besondere Vollmacht dazu zu haben.<br />

11.6.1757 das der Meyer zu Bergfeld an heftigen Artritis und Entzündung der Augen nebst<br />

Fiber krank darnieder liegt, bescheinigt. Menslage, Aprobierter der Stadt Quakenbrück.<br />

1754 besagt eine Niederschrift, dass Meyer zu Bergfeld bei den Fuhren 10 Pferde verlor, die<br />

ihn 1000 Rth. kosteten, dass der Prozess mit Colon Beussmann wegen Verschliessung seines<br />

(des Meyers) Hake 300 Rth. verursachte und der Prozess mit Einhaus wegen der Strasse und<br />

des Verschliessens des Hakebaums einschliesslich der Appellation 1000 Rth. Ferner<br />

berichtet die Niederschrift, dass einige Tausend Rth. für neue Gebäude verausgabt wurden.<br />

20.7.1754 ergeht ein Urteil der juristischen Fakultät der Universität Heidelberg dahin, im<br />

Streit der Grother gegen die Stadt Quakenbrück wegen Vertiefung eines Grabens, dass die<br />

Grother Mannen wie bisher das Vieh über den Graben führen dürfen.<br />

2.4.1756 Colon Engbert hat ein Pferd von Jürgen Meyer zu Bergfeld für 20 Rth. gekauft. Weil<br />

das Pferd aber nicht fressen wollte, bringt Engbert das Pferd zurück, und Meyer gibt ihm das<br />

Geld wieder.<br />

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27.9.1756 lässt Meyer zu Bergfeld bekanntmachen, dass niemand auf des Meyers<br />

Eichelmastgründen das Vieh gehen oder weiden lassen darf. Dieses Verbot wurde von dem<br />

Pastor Bernhard Günther Block am festo Michaelis 1756 von der Kanzel herab publiziert.<br />

1756 lag der Prozess Meyer zu Bergfeld contra Hagemann in Appellation beim<br />

Cammergericht in Wetzlar vor. Mit der Weiterführung des Prozesses wird der Anwalt<br />

Condola beauftragt.<br />

30.4.1759 Über die Colonen Gerd Grönloh jetzo Thesfeld sive Brinkmann und Kramer aufr<br />

Lage in Grothe wird Beschwerde geführt, dass sie den Weg- Fuss- und Fahrweg im Grother<br />

Märsch, nicht gut unterhalten, sodass der Weg bei Regenwetter garnicht zu passieren ist. Zu<br />

der Instandhaltung des Weges sind die Beklagten verpflichtet, weil sie diesen Weg zu ihrem<br />

Landereien benutzen.<br />

19.11.1761 die Redemeyer zu Badbergen bitten um Erleichterung ihrer Pflichtfuhren für Salz<br />

und andere Sachen und Erlass der Brüchten. Sie haben von Ellerbrock Hafer geholt und<br />

Dachstroh nach Osnabrück gefahren u.s.w. Sie weisen darauf hin, dass dem Meyer zu<br />

Bergfeld in den Kriegswirren 9 und Meyer zu Wehdel 4 Pferde crepiert sind, sodass sie nur<br />

noch 2 brauchbare Pferde haben. Ob dem Gesuch Erflog beschieden war, ist nicht bekannt.<br />

20.6.1761 Jürgen Meyer zu Bergfeld beschwert sich über die anderen beiden Redemeyer,<br />

die nicht immer bei angesagten Fuhren anspannen wollen. Er müsse immer von einem zum<br />

anderen laufen, wodurch er viel Zeit velöre. Er bittet um Befehl an den Meyer zu Devern,<br />

dass er mit ihm, Meyer zu Bergfeld, zusammenspannen müsse, damit endlich wieder<br />

Ordnung käme.<br />

19.11.1761 Johann Klatte sive Kleine Lienesch <strong>for</strong>dert von Lucas Wellmann auf der Lage 4<br />

Rth., welche von den Postknechten im Jahre 1755 verzehrt sind.<br />

11.4.1761 Ottemanns beide Schwestern gegen die Schuldner von 100 Rth. Buddecken zu<br />

Vehs und Klatten auf der Mennewische. Am 6.5.1761 wird vor dem Notar Caspar Ferdinand<br />

Monte eine Vereinbarung über diese Schuld getroffen. Hierzu sind erschienen Johann<br />

Hermann Koke zu Wulften und Helene Adelheid, Ehefrau des Hermann Berend Kuess, aus<br />

Quakenbrück.<br />

8.1.1762 Jürgen Meyer zu Bergfeld klagt über die ihm aufgelegte schwere Einquartierung im<br />

Verhältnis zu den anderen Vollerben und bittet um Regelung der Mehrkosten. Er hatte<br />

einen Cornet und 4 Bediente mit 7, dann als einer nach England zurückfuhr, 6 Pferden in<br />

Quartier liegen, während andere Vollerben in Grothe, wie Meyer zu Devern und Brörmann,<br />

nur einen oder zwei Mann mit Pferd hatten. Das Amt Fürstenau schreibt dem Vogt in<br />

Badbergen, er solle das Missverhältnis klären und evtl. mit Geld ausgleichen.<br />

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1762 verwenden sich Meyer zu Bergfeld, Meyer zu Devern und Meyer zu Wehdel für sich<br />

und ihre Heuerleute, um von künftigen Schanzarbeiten in Fürstenau freizukommen. Am<br />

7.2.1762 wird ihnen zugesagt, dass sie verschont werden sollen. In ihrer Eingabe hatten die<br />

Redemeyer darauf hingewiesen, dass sie von jeher von allen Landfolgen frei wären und auch<br />

an Wolfsjagden nicht telnehmen brauchten.<br />

28.10.1761 verkündet Vogt A. Ledder zu Badbergen, dass die Eichelmast bei Meyer zu<br />

Berchfeld verboten.<br />

1757 Johann Hermann Wielage wohnt zur Heuer in der Leibzucht des Meyer zu Bergfeld, er<br />

schuldet seinem Bauer mehr als 50 Rth. Jürgen Meyer zu Bergfeld will Arrest legen lassen.<br />

Darauf antwortet das Gericht in Quakenbrück, man solle sub poena nullitatis nichts<br />

abhanden bringen.<br />

29.8.1758 J.J. Gerding in Osnabrück dankt für die Begleichung der Rechnungen an Gebühren<br />

und schreibt; Es sind hierdurch soeben 2 Couriers nach den Herzog Ferdinand zur alliirten<br />

Armee gegangen, welche die wichtige Zeitung dahin überbringen, dass der König von<br />

Preussen nachdem Sr. Majestät mit 12 tausend Mann zu der Donauischen Armee, welche<br />

die Russen beobachtet hat, gestossen, die russische Armee bei Cuestrin angegriffen und<br />

dergestalt geschlagen habe, dass 15 tausend Russen auf dem Schlachtfelde geblieben.<br />

Vermutlich dürfte dieser Held wie im vorigen Jahre nun zu seinem H. Bruder dem Prinzen<br />

Henrich eilen, und die Reichsarmee auch zurück klopfen. Und so dann wird es hoffentlich<br />

balde Frieden geben, nachdem die Engländer das Caap Breton erobert darin 221 Canonen<br />

und 18 Mortiers nebst über 5000 gefangene bekommen haben. Ich verharre übrigens<br />

benebst ergebenster Empfehlung an dero Frau Ehe Liebsten die Hochgeehrte Frau Meyern.<br />

EEDW. Dieber J.J. Gerding.<br />

1760 Quittung ohne Datum.<br />

Unten geschriebene bekenne, dass mir der Meyer zu Bergfelt alles richtig bezahlet von S.<br />

Johann Gerdt Boessken. Erben S. Johann Gerdt Boessken.<br />

Bemerkung; Johann Gerdt Boessken ist am 21.3.1760 verstorben. Quittung gab Margarethe<br />

Boessken, Frau des Tepe Meyer in Grothe.<br />

29.11.1763 wird die Auffahrt und der Sterbfall für den Meyerhof festgesetzt. Der Notar<br />

Berghoff in Osnabrück ist bei der Cammer bemüht, diese Gelder nicht zuhoch aufkommen<br />

zu lassen. Er schreibt an Meyer zu Bergfeld, dass 1800 Rth. wohl nicht unterschritten<br />

werden würden.<br />

14.1.1764 schreibt Notar Berghoff; Endlich habe ich Glück gehabt nicht allein vor ihm<br />

sondern auch vor die übrige Redemeyer als seine Consortes Kirchspiels Badbergen es los zu<br />

wirken dass sie die Hühner und Eyer zu Gelde auff alten Fuss erhalten, ich habe auch nur<br />

junge Meyhühner und nichts weiter eingeräumt mithin dadurch einem verdriesslichen<br />

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Prozess ein Ende gemacht. Wegen des Hundfüttern hat der Jäger nur auf 2 Hunde Consens<br />

erhalten, weil er allemahl welche in reserve haben müsste. Es ist also nichts auszurichten bis<br />

man beweise dass er es missbrauche. Ein jeder Redemeyer wird mir 2 Rth. gewiss gerne<br />

bezahlen. Wann ich also diese 6 Rth. erhalte, so will ich dass Bescheid senden. Unter<br />

Empfehlung in dem Schutz Gottes beharrend.<br />

21.12.1763 Jürgen Meyer zu Bergfeld bescheinigt, dass er 300 Rth. von Johann Mathias<br />

Schütte in Osnabrück geliehen hat für die Auffahrt des Gerd Klatten zu 4% Zinsen.<br />

15.10.1763 Jürgen Meyer zu Bergfeld leiht 250 Rth. von den Eheleuten Feltmann im<br />

Kirchspiele Menslage. Hermann Hendrich Feltmann hat am 8.10.1768 den obigen Betrag mit<br />

Zinsen zurückerhalten.<br />

9.4.1763 Jürgen Meyer zu Bergfeld <strong>for</strong>dert 30 Rth. für Holzlieferung an die im<br />

Winterquartier liegenden Soldaten des Dragoners Regimentes Mueller. Dass Amt Fürstenau<br />

ersucht den Vogt Ledder zu Badbergen, die Rechnung einer Prüfung zu unterziehen und die<br />

Forderung zu begleichen.<br />

8.2.1764 Johann Berendt zur Borg, Messingschläger in Quakenbrück, berechnet für eine<br />

gemachte Feuerstelle 6 Rth. 18 Schill. und für ein Bier Hauen Kuecke ingemacht, 5 Schill. 3<br />

Pf.<br />

1765 bitten die Redemeyer zu Badbergen, diesmal die Schuldhühner und Eier nicht in<br />

Natura liefern zu dürfen, sondern dafür Geld zu zahlen. Osnabrück lässt die Redemeyer<br />

wissen, dass für dieses Jahr die zu leifernden 78 Hühner und Eierlieferungen zugelassen<br />

werden. Für 1 Huhn sind 18 Pf. und für 1 Ei 1 Pf. zu entrichten.<br />

18.10.1763 schreibt Nonte an Meyer zu Bergfeld wegen der Auffahrt, die jetzt wieder fällig<br />

werden kann und er selbst seinerzeit vor fast 50 Jahren das Problem mit der Auffahrt hatte.<br />

Man ist schon mit dem Amt bzw. der Cammer darüber in Verhandlung und Monte meint,<br />

2000 Rth. können es werden, vielleicht auch mehr. Er habe gestern noch von ungefehr<br />

gehört gestalten ein gewisser sich noch gute Hoffnung machet, den Meyerhof mit<br />

Catholischen zu besetzen.<br />

Bemerkung; Siehe die Nachricht des Notars Berghoff vom 29.11.1763.<br />

1765 haben Meyer zu Bergfeld, Beussmann und Hackmann um Arrest auf ihre Eichelmast<br />

wiederum ansuchen lassen. Am 24.9.1765 gewährt die Cammer in Osnabrück den<br />

erbetenen Arrest, der am 24.9.1765 durch der evang. Pastor in festo Michaeli 1765<br />

publiziert wird.<br />

1765 zahlt Meyer zu Bergfeld 28 Rth. Zinsen für angeliehenes Capital von 700 Rth. an des<br />

Vogtes Schmidts Erben.<br />

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1768 Meyer zu Bergfeld zeigt durch den Pastor Bernhard Günther Block seine ausstehenden<br />

Capitalien in der Sache Hermann zur Schüren an; 50 Rth. von 1613, 50 Rth. von 1725, 100<br />

Rth. von 1750, 100 Pistolen von 1751, 100 Pistolen von 1753 und 75 Rth. von 1757. Doch<br />

sind diese Capitalien teilweise schon getilgt.<br />

1763 circiter. Hofbeschreibung Meyer zu Bergfeld, gefertigt von Vogt Ledder in Badbergen.<br />

Das Erbwohnhaus und die daneben auf dem Hofe vorhandenen verschiedenen Gebäude<br />

sind kostbar, mithin fürtrefflich im Stande, desgleichen im Kirchspiele nicht erfindlich.<br />

Wobei das Leibzuchtshaus, Nebenhaus, Beihaus, Kleinhaus im besten Stande sind.<br />

Gartenland 1 Maltersaat, Saatland nach Ausweisung des Landmessungsprotocolls 15<br />

Maltersaat 2 Scheffelsaat. An Heugewachs oder Wiesenwachs 2 Malter 10 Scheffel. An<br />

Weideland 1½ Scheffel. An Holzland 5 Malter 8 Scheffel.<br />

Belastungen; Monatschatz 3 Rth. 11 Schill. 10 Pf. Monatlich. Rauchschatz inclusive der<br />

Leibzucht 2 Rth. 15 Schill. 9 Pf., ist sonst spanndienstpflichtig, jedoch ohngemessen, zahlt<br />

jährlich zum Amtsregister an Herbstschatz 5 Rth., muss liefern an Pachtkorn; 4 Malter<br />

Habern, 2 Malter 8 Scheffel Rocken, ferner 30 Hühner und 600 Eier. Nach Quakenbrück dem<br />

Richtern an Rocken 5 Hocken, dem Badbergischen Vogt similiter 5 Hocken, dem Pastori und<br />

Küstern 5 Hocken, beiden Herren Pastori an Heu 2 Bundt, denen Küstern similiter 2 Bundt.<br />

An Aktivschulden will man ab seithen des Coloni zwar nur 500 Rth. die passiva hingegen gar<br />

zu 4000 Rth. angeben, man muss aber dagegen die verschiedentlich glaubhafte<br />

Versicherung, gestalten die aktiva dermahlen wenigstens über 4000 Rth. betragen, passiva<br />

aber gar nicht vorhanden seyn sollen. Ledder Vogt.<br />

1765 hatten die Badberger Redemeyer Streit mit dem Amt wegen Richthaberfuhren. Wegen<br />

nicht Ausführung der ge<strong>for</strong>derten Fuhren waren sie nun mit 20 Rth. gebrüchtet worden,<br />

wogegen sie so<strong>for</strong>t Beschwerde einlegten und hinwiesen, dass sie viele Fuhren zum<br />

Mühlenbau geleistet hätten aber keine Lust, für andere Pflichtige Fuhren zu machen.<br />

2.5.1765 erwidert Osnabrück, dass die Redemeyer vorerst die Fuhren zu machen haben,<br />

vorbehalt ihres vermeintlichen habenden Rechtes. Die Zahlung der Brüche von 20 Rth.<br />

wegen unterlassenen Fahrens sei zunächst gestundet.<br />

1765 Brüchtenprotocoll; Die Wache am 17.7.1765 hat nur aus drei Mann bestanden und<br />

hatten Meyer zu Bergfeld und Hackmann den Abgang veranlasst.<br />

Decretum; Meyer zu Bergfeld wolle zwar als Redemeyer frei sein, weilen aber diese Wacht<br />

ein Extraordinarium und seiner selbst eigenen Sicherheit mit gereichet, so zahle dieser zur<br />

Strafe 10 Schill. 6 Pf. Hackmann aber, der wegen eines kranken Pferdes verhindert gewesen<br />

ist, soll entschuldigt sein. Amt Fürstenau, Balcke.<br />

Dr. Berghoff, Advokat in Osnabrück, schreibt am 4.2.1764 an den Meyer zu Bergfeld, junior,<br />

in welchem Briefe dieser dem jungen Meyer als aufrichtiger Freund empfiehlt, dervon den<br />

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Herrn Bevollmächtigten bewilligten Heiratserlaubnis zu folgen und so früh wie möglich eine<br />

vernünftige tugendsame Braut sich auszusuchen, weil man nicht weiss, wie lange Gott den<br />

jungen Landesherrn das Leben verleiht. Es war der Prinz Friedrich von England, der als<br />

einjähriger Prinz schon zum Bischof von Osnabrück 1764 gewählt worden war. Des Prinzen<br />

Vater, König Georg III übernahm die Vormundschaftliche Regierung des Bistums bis zur<br />

Volljährigkeit des Prinzen. Dr. Berghoff schreibt weiter; ich rate ihm wohlmenentlich, sehe<br />

er nicht zuviel auf das Geld als auff die Tugend der Person. Ein reiches Mädchen kann durch<br />

unordentliches Leben mehr verderben, als sie Geld hat, hingegen eine tugendsame Person<br />

kann durch ordentliche friedsame Wirdtschafft dem Nanne das Leben verlängern, und mehr<br />

ersparen als wann sie einen grossen Brautschatz mitbrachte. Ich höre Meesmanns Tochter<br />

sey eine bescheidene Person, diese soll auch wohl so viel anbringen können als eine<br />

Auffahrt gekostet. Was deucht ihm davon, soll ich sein Freywerber werden? Nehme er Gott<br />

su rathe, und nehme eine Person die sein Hertze leiden mag. Die alten sehen zwar lieber<br />

dass man auff vieles Geld sehe wan sie auch gleich nothdürftig zu leben haben. Es pflegen<br />

aber unglückliche Ehen darauff zu folgen. Was hilft uns dann alles Geld? Ich empfehle ihn<br />

den Schutz Gottes und beharre. Dr. Berghoff.<br />

NB. Gerdt Klatte itzo Meyer zu Bergfeld ist aber erst am 23.7.1771 mit Lücke Margaretha<br />

Meyer zu Wehdel zur Ehe geschritten.<br />

7.4.1764 schreibt Dr. Berghoff an den ehrsamen Gerd Klatte jetzo Meyer zu Bergfeld in<br />

Bergfeld wegen einer in Wetzlar anhängigen Klage. Die Sache selbst wird aber in dem<br />

Schreiben nicht erwähnt und ist auch aus demselben nicht erkennbar.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

1769 war die Witwe des Jürgen Elting sive Lienesch itzo Meyer zu Bergfeld Gretke geb.<br />

Klatte, krank, sodass ein Arzt in Anspruch genommen werden musste. Das besagen zwei<br />

Arzeneizettel oder Rezepte eines Arztes für Frau Wittiben Meyer zu Bergfelde.<br />

Quelle; Meyer zu Bergfeld.<br />

19.10.1763 erklären die Eheleute Meyer zu Bergfeld durch den Notar Nonte erneut, dass sie<br />

willens sind, ihren Vetter und Bruder Sohn Gerdt Klatte zu adoptieren und dingen die<br />

Auffahrt für diesen und dessen zukünftige Braut und ihren eigenen künftigen Sterbefälle für<br />

1800 Rth. in Gold einschliesslich Amtsgebühr. Die Eheleute Meyer zu Bergfeld haben im<br />

Kriege 10 Pferde verloren und 1000 Rth. Schulden machen müssen und hatten kaum<br />

tragbare Prozesskosten mit Beussmann und Einhaus um Gerechtsame des Meyerhofes.<br />

Rep.122. III. IB. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1788 nach dem Schuldenverzeichnis fürstlicher Eigenbehöriger von 1788 ruhten auf dem<br />

Colonate Meyer zu Bergfeld 1745 Rth. Schulden.<br />

Rep.122. IIB. Nr.484. St.A.O.<br />

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1769 als Jürgen Elting-Lienesch jetzt Meyer zu Bergfeld gestorben war, entstand ein<br />

langjähriger Prozess zwischen dessen am 1.11.1763 adoptierten Gerdt Klatte jetzt Meyer zu<br />

Bergfeld und Wilcken Burlages Kindern wegen der Erbkötterei Lienesch in Grothe Nr.29.<br />

Anlass zu diesem Prozess war das Testament der Catharina Wernsing, Witwe des 1722<br />

verstorbenen Jürgen Elting sive Lienesch, welcher in erster Ehe mit Gerdt Lienesch<br />

verheiratet gewesen war. In diesem Testament war bestimmt worden, dass ihr Sohn Jürgen<br />

Elting-Lienesch jetzt Meyer zu Bergfeld (Sohn aus ihrer zweiten Ehe) Nutniesser des<br />

Erbkottens Lienesch sein solle, falls er Kinder habe, habe er aber keine Kinder, solle<br />

Lienesch-Kotten an die Kinder ihrer Schwester, deren Namen aber nicht genannt ist, die mit<br />

Wilcke Burlage in Talge verheiratet ist, fallen. Der Ausgang dieses langjährigen Prozesses<br />

liegt nicht vor. Vermutlich haben die Parteien sich geeinigt, denn der Badberger Vogt Ledder<br />

berichtet am 1.3.1781 an das Amt Fürstenau, dass der Landesherrliche Redemeyer zu<br />

Bergfeld den Drees Lienesch Erbkotten gekauft hat.<br />

1741 Jürgen Lienesch jetzt Meyer zu Bergfeld beschwert sich bei den Beamten in Fürstenau,<br />

dass der neue Colon Rodbert zu Lechterke sich ohne vorherige Eintuung auf die Stätte<br />

gesetzet und ihm dadurch die gewöhnliche jura entzogen habe. Dem Beklagten Rodbert<br />

wird vom Amte am 20.10.1741 anbefohlen, bei Vermeidung der Execution innerhalb 3<br />

Tagen den Kläger zu befriedigen.<br />

1.11.1763 erbitten die kinderlosen Eheleute Jürgen Elting-Lienesch jetzt Meyer zu Bergfeld<br />

und Margarethe Klatte, adoptierte Meyer zu Bergfeld, Consens zur Adoption ihres nächsten<br />

Blutsverwandten Gerhard Klatte und dingen dessen Auffahrt zu 2000 Rth.<br />

1771 aber, als Gerhard Klatte sive Meyer zu Bergfeld zur Ehe mit Lücke Margaretha Meyer<br />

zu Wehdel schreiten, erhandelt man die Auffahrt zu 1800 Rth.<br />

1790 lieh die Witwe Rotbers, welche in des Meyers Hause zu Bergfeld wohnte, dem<br />

Erbkötter Bernhard Diedrich im Wohlde sive Behrens in Wohld Nr.2. die Summe von 100<br />

Rth.<br />

7.12.1792 als Wessel Meessmann für seinen Sohn Johann Gerd die Erbkötterei Meyer im<br />

Wohlde (Hof Nr.4.) im Zwangsverkauf vor dem Richter Utermark in Quakenbrück erwarb,<br />

lieh er sich u.a. von Gerd Klatte sive Meyer zu Bergfeld 100 Thaler.<br />

1766 klagte Johann Matthias Schütte in Osnabrück, Verwalter auf der Honenburg, gegen<br />

Meyer zu Bergfeld wegen geliehener 500 Rth. (siehe Nachricht vom 21.12.1763). Am<br />

16.5.1766 schreibt der Anwalt Berghoff an Gerd Klatte jetzo Meyern, er erwarte bis in<br />

diesen Feyertag entweder schriftliche oder mundliche Antwordt, ob er das Capital gestehe<br />

und wie er damit gehalten haben wolle, nach Osnabrück hin. Gott befohlen.<br />

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20.7.1768 obiger Prozess scheint für Meyer zu Bergfeld nicht günstig verlaufen zu sein, denn<br />

unter obigem Datum leiht Jürgen Meyer zu Bergfeld 500 Rth. von dem Badberger Pastor<br />

primarius Günther Bernhard Block und unterschreibt den Schuldschein mit zitteriger Hand.<br />

Er siegelt den Brief; ein dreiblätteriges Kleeblatt im Schild stehend.<br />

NB. Jürgen Meyer zu Bergfeld ist am 5.5.1769 auf dem Erbe im Alter von 85 Jahren weniger<br />

3 Monate verstorben und am 9.5.1769 zur Ruhe gebettet. Sein von ihm adoptierter Neffe<br />

Gerhard oder Gerd Klatte itzo Meyer zu Bergfeld hat die 1768 angeliehenen 500 Rth. mit<br />

Zinsen zurückgezahlt.<br />

1771 Thesing auf der Lage bekennt, dem Gerd Klatte itzo Meyer zu Bergfeld 60 Rth. vom<br />

4.3.1678 nebst Zinsen ab 1771 zu 18 Rth., die seinerzeit von dem Kloster Gertrudenberg<br />

bewilligt worden sind, zu schulden. Mit einem Stillstand von 4 Jahren ist Meyer zu Bergfeld<br />

einverstanden.<br />

26.2.1768 Gerdt Bringmann mit Vollmacht seiner Schwester (Mette Margaretha Kuhlmann,<br />

Witwe des Gerdt Thumann) Witwe Thumann, und (deren Schwiegermutter Margaretha<br />

Jütting, Witwe des Arend Thumann) des Arend Thumanns Witwe, und Meyer zu Bergfeld<br />

und Consorten;<br />

Wielage und viele andere Markgenossen bekennen, dass sie auf diesem gütlichen Wege an<br />

Arend Thumann eine genügende Summe auskehren der gerichtlich übergebenden von dem<br />

streitigen Zuschlage herrührenden Forderung von etwa 177 Rth. so gedachter Thumann an<br />

die Bauerschaft Grothe machest. Sie wollen den beim Offiziliat angefangenen Prozess<br />

niederschlagen. Meyer zu Bergfeld zahlt darauf hin am gleichen (Datum wie oben) an die<br />

Witwe des Arend Thumann seinen Erbesanteil von 20 Rth. und 14 Rth. Zinsen für den<br />

strittigen Zuschlag.<br />

1770 B. Schmidts bescheinigt, von dem Capital von 700 Rth. die Zinsen für die Jahre 1764 -<br />

1769 von Meyer zu Bergfeld erhalten zu haben.<br />

1770 ist eine Viehseuche ausgebrochen und die Redemeyer, die auch Wache halten sollen,<br />

haben sich geweigert, dieses zu tun. Es wird daher eine Untersuchung der rechtlichen Lage<br />

der Redemeyer angestellt. Das Amt entscheidet, dass diese Wachen zum eigenen Vorteile<br />

der Redemeyer sind und durch diese Wachen das Vieh der Redemeyer vor der Seuche<br />

geschützt wird. Die Redemeyer sind daher zu diesem Wachdienst verpflichtet.<br />

12.6.1768 habe ich, so schreibt Meyer zu Bergfeld, die 6 Originale von unserem Gelde das<br />

uns Hermann Schüren schuldig ist, nach dem aelsten Pastor Block gebracht, welcher einen<br />

Brief dabei schrieb und machet sie zusammen und spitschirde (petschierte) sie zu, und von<br />

da habe ich sie nach Kaufmann Hölscher gebracht, dass er sie des folgenden Tages wollte<br />

bey den Boten nach Osnabrück schicken in gewart (Gegenwart) Pastor Block junior und<br />

Specht.<br />

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30.11.1778 haben Wessel Meessmann genannt Lindenbaum und Frau Adelheid geb. von<br />

Senden, von Gerdt Meyer zu Bergfeld 100 Rth. geliehen und am 18.12.1781 200 Rth.<br />

1786 da der Redemeyer Colonus Meyer zu Wehdel, Kirchspiel Badbergen, sich mit der<br />

Jungfer Helena Adelheid Segemann verehelicht, mit derselben Auffahrt bedungen, auch<br />

solche entrichtet hat. So wird dem Meyer zu Bergfeld aufgegeben, besagten Colonus die<br />

Landesherrliche Meyer zu Wehdel Stätte gewöhnlicher und hergebrachter Massen<br />

einzuthun. Signatum, Fürstenau den 7.5.1786. Hochfürstliche Osnabrückische Beamte<br />

hieselbst, F. Nieberg.<br />

1.6.1771 bittet Meyer zu Bergfeld um die Gutsherrliche Genehmigung, seinen auf dem<br />

Kirchhofe zu Badbergen befindlichen Speicher verkaufen oder gegen einen anderen, der<br />

Dinckgreve gehört, tauschen zu dürfen.<br />

3.6.1771 gab die Cammer in Osnabrück ihre Zustimmung.<br />

30.1.1772 Gerd Meyer zu Bergfeld kauft den Dinckgreven Speicher von Jürgen Dinckgreve<br />

und dessen Ehefrau Adelheid geb. Brundert, für 125 Rth.<br />

Notar Georg Meesmann.<br />

29.10.1771 den Redemeyern wird bescheinigt, dass die richtige Lieferung von 4 Tonnen Salz<br />

von Delmenhorst nach Osnabrück erfolgt ist.<br />

1772 klagt Johann Henrich Ellerkamp in Halen gegen Gerd Meyer zu Bergfeld auf Zahlung<br />

von 100 Rth., die von Colon Eilmann in Schandorf geliehen sind.<br />

28.9.1777 hat Gerd Meyer zu Bergfeld das Capital von 50 Rth. so er in meinem Interesse<br />

Johann Roessmann schuldig gewesen, mit den Interessen richtig bezahlt. Hermann Felt<strong>for</strong>dt.<br />

1777 klagt Meyer zu Bergfeld, dass in der sogenannten Meenewische und dem Esch dabei<br />

eine Plaggenmatt liegt, wodurch ein Fahrweg geht, der von anderen so befahren wird, dass<br />

er immer breiter und das ganze Plaggenmatt zerstört wird. Meyer will nun am Weg Graben<br />

ziehen, sodass die Fuhrleute gezwungen sind, auf dem Wege zu bleiben, und bittet um<br />

Genehmigung.<br />

6.9.1777 wird dem Meyer zu Bergfeld zur Antwort, dass seine Angelegenheit auf dem<br />

nächsten Holsgericht vorgebracht werden soll.<br />

1778 Bauerschaft Grothe, Meyer zu Bergfeld ein Voll Erbe.<br />

1) Der Nahme Meyer ist nicht verändert.<br />

2) Ist ein Landesherrliche Redemeyer und darum<br />

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3) praetendiret und geniesset derselbe die Freyheit von allen Land- Amts- und<br />

Kirchspiels- Folge Handdiensten und Wachten, welche in und ausserhalb der Bauerschaft<br />

vorkommen.<br />

4) Die Pflicht und Last der Redemeyer werden hier wohl nicht nötig anzuführen seyn in<br />

dem solche ihr Eigenthum mit sich bringt.<br />

5) Die beym Erbe vorhandenen Nebenstätten;<br />

als sub. Lit.b., die Leibzucht.<br />

als sub. Lit.c., das Kleinhauss.<br />

als sub. Lit.d., das Beyhauss.<br />

als sub. Lit.e., das Kleinhauss, werden von gemeinen, die Marck nutzenden, jedoch<br />

kein Gewerbe treibenden Heuerleuten bewohnet, welche die nemliche Freyheit, die der<br />

Wehrfester praetendiret, geniessen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271. I. Auszug aus d. Bericht des Vogtes Ledder vom 26.8.1778<br />

St.A.O.<br />

1776 circiter. Entwurf eines Briefes an den Herrn Cantor.<br />

Will begeret haben zu singen ehe die Leiche auf nehmen, die ersten beyden Verse aus dem<br />

Gesang nach den grosen nummer 1007 wie hat mein leiden nun ein Endt, u.s.w., wen sie ihn<br />

aufnehmen den Gesang nach den grosen nummer 980. O Vatter Sohn und h. Geist, will auch<br />

gebeten haben dass ins Grab gesungen werde. In der Kirchen aber möge gesungen werden<br />

der Gesang nach den grossenummer 982, Alle Menschen müssen sterben und so weiter.<br />

Bemerkung; der Handschrift nach stammt dies Conzept von Margarethe Meyer zu Bergfeld<br />

geb. Klatte, die 1717 Jürgen Lienesch freite und am 24.3.1776 entschlief.<br />

1776 circiter, begann ein Prozess des Meyer zu Bergfeld gegen Hermann Feld<strong>for</strong>t auf<br />

Buberts Ohrde. Hermann Feld<strong>for</strong>t hatte als Vorgänger im Praedio Johann Roessmann, dem<br />

die Beamten zu Fürstenau 1754 einen Zuschlag ohnweit seines Hauses mit 12 Schritt breit<br />

und in gleicher Länge für 20 Rth. und 12 Rth. Tertiengelder zugestanden haben. Dieser<br />

Zuschlag wurde im Jahre 1755 zur Einfriedigung durch Roessmann genommen, was die<br />

Colonen Cappelmann und Brinkmann veranlasste, Anzeige wegen ungerechten Besitz zu<br />

erheben, die aber scheinbar im Sande verlaufen ist. Meyer zu Bergfeld aber demolierte die<br />

Zaunrichtung 1756 mit der Begründung, dass er sie falsch ansah und nur die Mark schützen<br />

wolle. 1776/1777 lag der Prozess in Osnabrück. Viele Schriftsätze berichten über diesen<br />

Prozess, doch der Ausgang desselben liegt nicht vor.<br />

1777 bis 1779 lief ein Prozess des Meyer zu Bergfeld gegen den Nachbar Pahlmann. Es<br />

handelt sich um die Anerkennung eines Fussweges oder Kirchweges, den Meyer zu Bergfeld<br />

und seine Heuerleute über Pahlmanns Leibzuchtsgarten und über einen Steg hinweg<br />

benutzen. Der Colon Hermann Pahlmann war schon am 1.3.1763 verstorben, verklagt<br />

werden die Witwe des Hermann Pahlmann, Elisabeth Rahrs, und ihr Sohn Johann Arend<br />

Pahlmann. Als Zeuge wird der am 23.6.1757 geborene Sohn Berend Henrich Pahlmann, der<br />

spätere Colon Hackmann, vernommen. Am 2.1.1790 erging ein Urteil der Universität<br />

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Göttingen zugunsten des Meyer zu Bergfeld. Hiergegen legten die Beklagten Berufung ein,<br />

die in 1792 Erfurt zugunsten des Klägers ebenfalls entschieden wurde, doch damit war der<br />

Prozess noch nicht beendet.<br />

1776 Meyer zu Bergfeld zahlt 4 Rth.<br />

Dep.6c.B.V.III. Nr.580 ff. Zehntensachen St.A.O.<br />

1778 bei den Rundefuhren spannen Meyer zu Bergfeld und Hackmann zusammen.<br />

Rundefuhren gehören zu den Reihelasten und sind aus dem Kriegsdienste hervorgegangen.<br />

Schon 1726 erging die Anordnung, dass die Rundefuhren nicht durch den Vogt direkt,<br />

sondern durch den Bauerrichter angesagt werden sollten. Durch diese Anordnung sollte das<br />

oft ungerechte Handeln der Vögte verhindert werden.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271/272. St.A.O.<br />

1792 spendet Gerd Klatte sive Meyer zu Bergfeld zu dem Richtefest des Erbwohnhauses auf<br />

dem Meyerhofe zu Wehdel, das am 13. Juli gefeiert wird, ein gross vett Kalf und zwei Funde<br />

Sucker.<br />

Hausbuch Meyer zu Wehdel.<br />

1796 klagt Meyer zu Bergfeld wegen entzoger Jura gegen den Colon Rodbert in Lechterke,<br />

den Colon Gervesmann in Wulften und den Colon Meyer zu Devern in Grothe.<br />

1.3.1781 der Vogt Ledders berichtet an das Amt Fürstenau; Drees Lienesch Erbkötter, Nr.29.<br />

in Grothe, hat der Landesherrliche Redemeyer zu Bergfeld gekauft. Im Jahre 1826 gehörten<br />

zu diesem Kotten 27 Morgen 106 Quadratruten Ackerland und 9 Morgen 38 Quadratruten<br />

einschürige Wiesen. Einschürige Wiesen sind Wiesen die nur eine Heu-ernte ergeben.<br />

15.8.1785 Gerd Meyer zu Bergfeld beschwert sich beim Amt über die Holzlieferung von<br />

seinem Hofe an die Mühle in Quakenbrück, da er nur wenig gutes Holz habe. Ob seiner<br />

Beschwerde Beachtung geschenkt wurde ist nicht übermittelt.<br />

13.10.1786 der Cantor Johann Christian Bernstein in Badbergen hat eine Forderung an die<br />

Bauerschaft Grothe, um deren Zahlung er beim Consistorium nachsuchen muss. Es handelt<br />

sich um Schulbaugelder, die von den Grother Bauern nicht restlos bezahlt worden sind.<br />

Unterschrieben von H. Gruner, Osnabrück, E.R. Iden, Pastor secundus in Badbergen, und<br />

Bernstein, Cantor.<br />

1786 klagt der Procurator Johann Eberhard Sickermann, Notarius et Procurator beim<br />

Gogericht in Quakenbrück, gegen Pahlmann und Meyer zu Bergfeld auf Zahlung von<br />

Bauerschaftsschulden. Meyer zu Bergfeld aber, der hier als Bauerrichter verklagt ist, sagt<br />

dass er wenn er von der Bauerschaft keine Genehmigung zum Klage habe, könne er auch<br />

keine Kosten bezahlen für einen Prozess, den Pahlmann für die Gemeinde angestrengt habe.<br />

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Der Richter zu Quakenbrück weist Meyer zu Bergfeld an, die Bauerschaft auf der<br />

Bauersprache zu convenieren, die Rechnung zu bezahlen. Wenn einige Bauern insolvent<br />

geworden seien, dann müsse er (Meyer zu Bergfeld), wenn er das Geld nicht von den<br />

Bauern erhalte, vorstrecken oder sogar verlieren. Der Ausgang dieser Klage ist nicht<br />

überliefert.<br />

14.2.1784 reicht der Procurator Koch in Osnabrück eine Rechnung ein über 27 Rth. 17 Schill.<br />

in puncto Injuriarum von 1782 bis 1784.<br />

10.2.1784 quittiert den Erhalt von 8 Rth. 4 Pf. H.H.J. Maltkasten itzo Hemstede.<br />

17.5.1788 reicht der Actuar Cassius zu Quakenbrück an den Meyer zu Bergfeld in Sachen<br />

gegen die Vidua Pahlmann und deren Sohn, eine Rechnung über 9 Rth. 7 Schill. 10 Pf. ein,<br />

die innerhalb von 3 Tagen zu bezahlen sind.<br />

28.8.1790 lässt Meyer zu Bergfeld sich von dem Amte Fürstenau einen Brief geben, dass er<br />

bei 5 Rth. Strafe Unberechtigte, die über seine Gründe fahren oder die benutzen, anzeigen<br />

darf. Es handelt sich um den Sandesch und das daran liegende private Plaggenmatt. Der<br />

Hochfürstliche Beamte ist von Boeselager. Diese Bekanntmachung wurde am 29.8.1790 als<br />

den 13. Sonntag nach Trinitatis, von Pastor Sudendorf in der Kirche von der Kanzel<br />

abgelesen.<br />

1790 klagt Meyer zu Bergfeld, dass einige sich unterstehen, unberechtigerweise über seine<br />

Ländereien zu fahren. Es werden der Lienesch und eine Wiese genannt.<br />

11.2.1796 legt Procurator Sudendorf in Quakenbrück Gebührenrechnungen vor;<br />

a) in Sachen gegen Colon Möhlenkamp in Höhe von 2 Rth. 8 Schill. 7½ Pf.<br />

b) in Sachen gegen Wessel Arenhorst, Hermann Velt<strong>for</strong>ts Sohn und Hermann Velt<strong>for</strong>t in<br />

Höhe von 4 Rth. 18 Schill. 6 Pf.<br />

c) in Sachen gegen die Witwe Pahlmanns und deren Sohn in Höhe von 8 Rth. 5 Schill.<br />

7½ Pf.<br />

1789 Prozessiert Gerd Meyer zu Bergfeld gegen Wessel Arenhorst.<br />

Am 30.6.1789 werden die Zeugen Colon Wessel Meesmann modo Lindenbaum und<br />

Catharina Vortmanns, Ehefrau des Johann Gerdt Möhlenkamps, befragt. Wessel Meesmann,<br />

55 Jahre alt, ehemaliger Knecht des Meyer zu Bergfeld, sagte aus, dass damals Meyer nach<br />

Hause gekommen sei, aber wieder <strong>for</strong>tgegangen sei, auch Arenhorst, der aber etwas<br />

betrunken gewesen sei. Was aber gesagt worden wäre, sei ihm nicht mehr in Erinnerung.<br />

Ehefrau Catharina Möhlenkamp geb. Vortmann, 28 Jahre alt, sagt, dass Wielage, Knecht des<br />

Meyer zu Bergfeld, wie auch Wessel Arenhorst, welcher etwas betrunken gewesen war,<br />

damals in Lindenbaums Hause gegenwärtig gewesen sei, und wie sie, Zeugin, eben aus dem<br />

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Keller vom Bierzapfen wieder herausgekommen, hatte sie gehört, das der Colon Arenhorst<br />

etwas von Geld Harken gesprochen habe.<br />

Mehr ist von dem Prozess nicht überliefert.<br />

23.12.1786 zahlt Gerd Meyer zu Bergfeld an den Badberger Vogt Ledder 19 Schill. 6 Pf.<br />

Brüchte für nicht in Ordnung befundene Feuergerätschaften.<br />

1790 bis 1799 lief ein Prozess wegen des Besitzes einer Wiese, der schon mehrfach<br />

erwähnten Renken Wiese. Eine Vielzahl von Schriftstücken mit langatmigen erklärungen und<br />

Beweisen für die Besitz an den Meyerhof liegt vor. Am 25.6.1795 erging ein Urteil in<br />

Helmstedt und am 28.3.1798 in Göttingen zugunsten des Meyer zu Bergfeld. Am 16.11.1799<br />

erklärt Johann Gerd Sander jetzt Renke in Wehdel, dass er die Sache nicht weiter bringen<br />

will und die Wiese nunmehr unstreitbar dem Meyer zu Bergfeld überlässt. Gerd Klatte sive<br />

Meyer zu Bergfeld zahlt ihm selbigen Tages eine Abstandsumme in Höhe von 150 Rth. Zeuge<br />

dieser Handlung war Johann Arendt Jacob Meyer zu Wehdel, Schwager des Meyer zu<br />

Bergfeld.<br />

In dem Jahre 1791 haben wir und Netler den Claus Hermann Dettmer die Plaggen<br />

weggefahren von dem Knappe zwischen Diesselhorst und den Escheding ligt, welches anst<br />

den Dicklagsken Striet Kanppe ligt, unser Knecht ist Johann Volkert gewesen und Netlers<br />

Knecht ist Johann Rüter gewesen, die haben sie weggefahren und da hat Claus Dettmer<br />

nichts davon gesagt bey hellen Lichte Sonnenschein, und Dettmanns Knecht ist Hermann<br />

Hinrich Grönloh gewesen aus Dettmanns Hauss, der hat es auch gesehen.<br />

21.9.1791 Gerd Meyer zu Bergfeld und Colonus Hermann Feld<strong>for</strong>t jetzt Wielage und Ehefrau<br />

Catharina Margaretha Borgstede in Grothe, sind wegen eines Fussweges durch die Mark auf<br />

dem Sandesch, in Streit geraten. Der Unterholzgraf Gerd Meyer zu Bergfeld behauptete,<br />

dass Wielage durch sein (des Meyers) Plaggenmatt fahre. Unter obigem Datum vertragen<br />

sich die Parteien sich darüber.<br />

11.12.1792 zwischen Wessel Meesmann sive Lindenbaum und Arend Wesselmann in Langen<br />

und Colon Hagemann in Grothe ist wegen des Wachehaltens in der Bauerschaft bzw. in<br />

Badbergen Streit entstanden. Arend Wesselmann, der Kläger, <strong>for</strong>dert die Befragung seines<br />

Schwagers Meyer zu Bergfeld (Gerd Klatte itzo Meyer zu Bergfeld)<br />

1793 das evangelische Consistorium in Osnabrück leiht von Meyer zu Bergfeld 600 Rth., um<br />

das Gut Sögeln zu kaufen, zu 3% Zinsen. Am 1.1.1803 wurden für das geliehene Kapital noch<br />

Zinsen gezahlt.<br />

5.10.1793 lässt Meyer zu Bergfeld wiederum bekannt geben, dass die Eichelmast in seinen<br />

Holzungen verboten ist.<br />

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11.11.1794 Vogt Ledder zu Badbergen <strong>for</strong>dert von Redemeyern die unverzügliche Lieferung<br />

von 12 Malter Roggen.<br />

20.12.1795 entrichtet Meyer zu Bergfeld 139 Rth. für eine angekaufte Kirchenstelle in der<br />

ersten Bank Nr.1. in der St. Georg Kirche zu Badbergen. Die Quittung unterschreibt Jürgen<br />

Volkert zu Langen.<br />

6.10.1798 Vogt Ledder <strong>for</strong>dert die Redemeyer auf, einen Mühlenstein zu fahren. Wenn sie<br />

es nicht wollen, dann sind 19 Rth. zu zahlen.<br />

1798 Meyer zu Bergfeld hat früher von dem untergegangenen Halberbe Leffert, auch<br />

Leiffert genannt, in Vehs Ländereien erworben. Die Colonen Stichtmann und Oising, die<br />

einen grossen Teil der Leffertschen Ländereien im Besitz haben, wollen die Wiesen wieder<br />

zu dem alten Erbe tun und verlangen nun, dass Meyer zu Bergfeld die Urkunden darüber<br />

vorlege. Der Ausgang dieses Streites ist nicht übermittelt, doch scheint er zugunsten des<br />

Gerdt Meyer zu Bergfeld ausgelaufen zu sein, da eine Wiederbelebung des Erbes Leffert<br />

nicht geschah.<br />

28.6.1796 Quakenbrück.<br />

Die Colonen Meyer zu Bergfeld und Hagemann in Grothe stehen als Unterholzgrafen und<br />

Mahlleute in einer Klage gegen den Colon Kappelmann daselbst. Es handelt sich um eine<br />

Zaunrichtung des Koppelmann, der vom Gericht als überführt hingestellt wird. Die Kosten in<br />

Hohe von 5 Rth. 12 Schill. 1 Pf. hat der Beklagte zu tragen.<br />

21.9.1799 auf Klage des kath. Pastores zu Badbergen ruegt der <strong>Arch</strong>idiakon in Osnabrück<br />

das Verhalten des Meyer zu Bergfeld und schreibt; In Badbergen finden alljährlich zwei<br />

Prozessionen statt;<br />

a) am Tage vor Himmelfahrt und<br />

b) auf Fronleichnam,<br />

welche aus dem Dorfe Badbergen durch den Esch bis zu den Ländereien des Meyer zu<br />

Bergfeld gehen. Der Zeitige Besitzer des Meyerhofes hat auf dem Erbe einen Lehnstuhl, den<br />

er jedesmal vor Eintreffen der Prozession nach dem bemeldeten Stein (der Eingabe war ein<br />

Plan angelebt, der aber nicht überliefert ist) bringen und mit einem weissen Tuch bedecken<br />

muss. 1799, am Tage vor Himmelfahrt, hat Meyer zu Bergfeld vergessen den Stuhl zu<br />

bringen, wie der Vorsteher der kath. Gemeinde an den Commissar in Osnabrück gemeldet<br />

hat. Nachdem Meyer zu Bergfeld sich geweigert hatte, sich dieserhalb in Osnabrück zu<br />

verantworten, wird er bei 5 Rth. Strafe zum Sendgericht auf der Pastorei in Badbergen<br />

morgens um 9 Uhr zu erscheinen aufge<strong>for</strong>dert. Hiergegen wehrt sich Meyer zu Bergfeld<br />

wiederum mit dem Erklären, dass er als ein Redemeyer nicht zu bestrafen sei, und beruft<br />

sich auf eine Verordnung des Metropoliten vom 6.2.1784.<br />

Wie die Klage ausgelaufen ist, ist nicht bekannt.<br />

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8.11.1800 wurden von einem Wirbelsturm mehrere Eichen auf dem Meyerhofe<br />

umgeworfen.<br />

1802 wurde der Sterbfall der am 24.1.1802 verstorbenen Colona Lücke Margaretha Meyer<br />

zu Bergfeld geb. Meyer zu Wehdel, zu 58 Rth. 15 Schill. 9 Pf. gedungen.<br />

1809 hat der am 6.12.1787 geborene Gerhard Henrich, Sohn der Eheleute Gerdt Klatte sive<br />

Meyer zu Bergfeld und Lücke Margaretha Meyer zu Wehdel, als er der Militärpflicht<br />

genügen sollte, sich einen Stellvertreter erkauft, der viel Geld gekostet hat.<br />

1806 wendet sich Meyer zu Bergfeld wieder gegen die von Fürstenau ge<strong>for</strong>derte<br />

Holzlieferung für die Quakenbrücker Mühle und legt dar, dass er vor 20 Jahren 4 eichene<br />

Bäume haben liefern müssen. Den vierten Baum habe er sogar kaufen müssen, um der<br />

Auflage nachzukommen. Er habe jetzt keine guten Hölzer mehr. Der Ausgang ist unbekannt.<br />

9.11.1809 Gerd Meyer zu Bergfeld gibt an Dr. Meessmann 10 Obligationen, 3 auf Luerding, 1<br />

auf Wehlburg, 1 auf Consistorium in Osnabrück, 2 auf Schulenburg, 1 auf Ahlert in<br />

Mimmelage, 1 auf Kleine Vette in Lechterke und 1 auf Colon Thesing auf der Lage damit sie<br />

hypothekarisch in das Grundbuch eingetragen werden.<br />

1809 schuldet Meyer zu Bergfeld für den von Colon Einhaus gekauften Sierkenkamp noch<br />

110 Rth.<br />

20.2.1825 ist Gerdt oder Gerhard Klatte sive Meyer zu Bergfeld im Alter von 89 Jahren auf<br />

dem Erbe entschlafen und am 24.2.1825 zur Ruhe gebettet. Seine Frau und 3 Kinder gingen<br />

ihm im Tode voraus. Gerhard Henrich, einziges lebendes Kind, geboren am 6.12.1787, ward<br />

Anerbe.<br />

1807 Vogtey Badbergen, Holzungsgericht.<br />

Gerd Klatte jetzo Meyer zu Bergfeld ist wegen eines Grabens bei seinem Schleetkamp<br />

angeklagt, er soll den abstellen. Wenn aber Meyer den Graben nicht als praetendierten<br />

Befriedigungsgraben ansieht, dann amg der Graben (Abzugsgraben) bleiben.<br />

13.2.1811 wird in einem Bericht wegen der Pachtlieferungen, hier Hühner und Eier, auf eine<br />

Urkunde von 1623 hingewiesen. Nach dieser beigebrachten Urkunde war Meyer zu Bergfeld<br />

1623 auf Geld gestellt und hatte jährlich 3 Rth. zu zahlen.<br />

1838 klagt der Colon Johann Hermann Wulfert jetzt Volkert in Langen gegen die Witwe<br />

Colona Meyer zu Bergfeld wegen des Anerbenrechts auf den Borgstedenhof in Wehdel. Am<br />

12.5.1840 kommt der Prozess durch einen Vergleich zu Ende. Das Erbe wird der Colona<br />

Meyer zu Bergfeld zuerkannt sie zahlt aber dem Kläger für den Abstand 450 Rth. Das Gericht<br />

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stimmt diesem Vergleich zu. Catharina Maria Sähn(ke?) wird von Colon Volkert hierbei<br />

vertreten.<br />

1826 Größe des Hofes; 99 Morgen 10 Quadratruten Ackerland, 71 Morgen 110<br />

Quadratruten einschürige Wiesen.<br />

1826 Meyer zu Bergfeld hat 6 Feuerstellen, die insgesamt mit 1450 Rth. in der Brandkasse<br />

versichert sind.<br />

1826 der Colon Gerhard Henrich Meyer zu Bergfeld stellt Antrag auf Umwandlung der<br />

ungewissen Gefälle in eine feststehende Roggenrente. Im Verlauf der Verhandlungen erklärt<br />

die nunmehrige Colona Catharina Margaretha Adelheid Meyer zu Bergfeld geb. Borgstede,<br />

dass der Meyerhof verpflichtet sei, dem Bischof stets 2 Pferde und 1 gesatteltes Reitpferd zu<br />

halten. Doch wenige Tage später erscheint sie abermals vor den Beamten und erklärt, dass<br />

ihre Angaben nicht zutraefen. Als Entschuldigung führt sie an, der Vogt in Badbergen habe<br />

ihr etwas aus einem alten Buche vorgelesen. Sie wären gleich den anderen Redemeyern<br />

nicht zu einer solchen Dienstleistung, wie anfangs angegeben, verpflichtet. Die ungewissen<br />

Gefälle werden hernach zu einer jährlichen Rente von 3 Malt. Roggen festgesetzt.<br />

1839-1860 fand die Auflösung der Lechterker Mark statt. Aus dieser wurde dem Meyer zu<br />

Bergfeld als Abfindung im Austausch 0,1 Morgen zugewiesen.<br />

1825 Gerdt Meyer zu Bergfeld Sterbefall ist beschrieben; 4 Pferde, 1 Endter, 4 milchgebende<br />

Kühe, 8 Rinder und 3 Schweine.<br />

30.4.1825 ist obiger Sterbefall mit 45 Rth. entrichtet worden.<br />

21.4.1827 wurde Colon Gerhard Henrich Meyer zu Bergfeld, er war bereits 40 Jahre alt, mit<br />

Catharina Margaretha Adelheid Borgstede aus Wehdel getraut. Diese junge Frau verstarb an<br />

der Schwindsucht am 3.3.1830 im Alter von nur 25 Jahren weniger 7 Tage.<br />

23.7.1831 schritt Gerhard Henrich Meyer zu Bergfeld zu seiner zweiten Ehe mit Helena<br />

Adelheid Borgstede, Schwester seiner ersten Frau.<br />

30.10.1837 ist Gerhard Heinrich Meyer zu Bergfeld, nur 49 Jahre 10 Monate alt, auf dem<br />

Erbe gestorben. Als Vormünder der hinterbliebenen Witwe wurden Geometer Meessmann<br />

in Badbergen und Colonus Brunswinkel in Langen bestellt.<br />

18.2.1842 wird von der Königl. Domänenkammer (statt von Gutsherrschaft) die<br />

Mahljahrszeit auf dem Meyerhof zu Bergfeld bis zum 25. Lebensjahre des Anerben<br />

festgesetzt. Anerbe war Johann Gerhard Meyer zu Bergfeld, Sohn aus erster Ehe seines<br />

Vaters, geboren am 3.4.1829.<br />

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23.4.1833 wurde von der Vormundschaft der z.T. noch minderjährigen Kinder der am<br />

8.3.1832 verstorbenen Colona Catharina Adelheid Lyre, Witwe des Johann Gerdt<br />

Meessmann oder Lindenbaum jetzt Meyer im Wohlde (Hof Nr.4.), eine Inventur augestellt.<br />

Unter den Gläubigern erscheint der Colon Meyer zu Bergfeld mit einer Forderung von 1000<br />

Rth.<br />

1838 hat Meyer zu Bergfeld den ungewissen Spanndienst und das Mühlensteinfahren mit<br />

150 Rth. abgelöst.<br />

1838 wurden ferner abgelöst; 1) 30 Hühner, 2 Rth. 5 Gg. 5 Pf. 2) 600 Eier, 2 Rth. 9 Gg. 2 Pf.<br />

3) ständiges Dienstgeld, 5 Rth. 4) Salzfuhrgeld, 1 Rth. 8 Gg. 5) Reluitionsgeld für die<br />

Fixationsrente ad 3 Malter Roggen, 30 Rth.<br />

Alles in Summa, 40 Rth. 20 Gg. 7 Pf. Convent Münze.<br />

Oder 41 Rth. 25 Gg. 10 Pf. Courant, welche mit 1049 Rth. 19 Gg. 10 Pf. Courant abgelöset.<br />

20.5.1840 wurde die Pacht von 2 Malter 8 Scheffel Roggen, 6 Fass Bunthafer und die<br />

Verpflichtung gegenüber den Richtern mit 1029 Rth. 20 Gg. 8 Pf. abgelöst.<br />

19.2.1841 der Schenkwirt Ottmann in Grothe zeigt an, dass aus dem angemieteten<br />

Heuerhause der Witwe Meyer zu Bergfeld, bei Pahlmanns Hofe belegen, in der Zeit vom 8.<br />

oder 9. bis heute 2 eiserne Ofenplatten losgebrochen und gestohlen sind, während die<br />

Seitenplatten verblieben. Da das Haus unbewohnt war, wurde der Diebstahl erst jetzt<br />

bemerkt.<br />

Rep.452. Nr.21. Criminalfälle St.A.O.<br />

1843 hat der Colonus Johann Hermann Brunswinkel sive Meyer zu Bergfeld von dem<br />

Markkötter Hermann Gerdt Brunswinkel sive <strong>Pohlsander</strong> eine in Langen belegene Wiese<br />

gekauft.<br />

1859 hat Johann Hermann Brunswinkel sive Meyer zu Bergfeld, Sohn des vorgenannten<br />

Hermann Gerdt Brunswinkel sive <strong>Pohlsander</strong>, 50 Thl. und 1862 noch 45 Thl. geliehen.<br />

1865 beträgt die monatliche Grundsteuer für das Vollerbe 3 Rth. 15 Pf.<br />

19.7.1870 musste Meyer zu Bergfeld mit seinen Pferden gleich den übrigen Bauern der<br />

Kirchspiele Menslage und Badbergen auf dem Marktplatze in Quakenbrück erscheinen, wo<br />

die zum Kriegsdienste tauglichen Tiere dann ausgehoben wurden.<br />

1875 besass Brunswinkel sive Meyer zu Bergfeld nicht nur den Meyerhof, sondern auch die<br />

Höfe Brunswinkel, Amerkamp, Nortmersch und Kuists aufn Hagen, sämtlich in Langen.<br />

Hernach erwarb er noch, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, den Kotten <strong>Pohlsander</strong> oder<br />

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Polhaus in Langen. Und als der Hof Broering oder Broermann in Lechterke an Hermann<br />

Brundert aus Vehs verkauft und einige Landstücke abgesplittert wurden, erwarb<br />

Brunswinkel einige Parcellen Ackerland im Hagen.<br />

18.7.1855 Vormundschaft der Kinder des Meyer zu Bergfeld. Im Termin erschienen der<br />

Neocolon Gerhard Meyer, die Witwe Helena Adelheid geb. Borgstede, die Pupillin Catharina<br />

Maria Meyer, 22 Jahre alt, die Pupillin Catharina Adelheid Meyer, 19 Jahre alt. Zwischen der<br />

Witwe Meyer geb. Borgstede und ihren beiden Kindern und dem Sohn Gerhard Meyer wird<br />

vereinbart; Wenn Gerhard grossjährig wird, gehen die Mahljahre der Witwe zu Ende, die<br />

Töchter stammen aus zweiter Ehe des alten Meyer, der Sohn aus erster Ehe. Die Witwe<br />

verzichtet auf den ihr zustehenden ½ Anteil am Erbe nach 1837 abgemacht und behält nur<br />

das, was sie in den Mahljahren erworben hat, insbesondere das bare Geld, die Forderung<br />

von Borgsteden und die von dem Lohgerber Meyer angekaufte Wiese, das Ackerland von<br />

Alberding zu Wehdel. Auf das alles verzichtet der Sohn. Der Ertrag des Hofes wird zu 1100<br />

Rth. ermittelt, davon erhält der Anerbe, das Kapital beträgt dann 22000 Rth., 6/8; 16500<br />

Rth., jedes abgehendes Kind bekommt 1/8; 2750 Rth. Im Falle, dass der Colon Hagemann in<br />

Grothe bzw. dessen Kinder noch etwas von dem Borgstedeschen Erbe verlangen sollten,<br />

deren verstorbene Mutter bzw. Frau die Schwester der Frau Meyer, Catharina Maria<br />

Borgstede war, behält sich der Anerbe eine Regelung vor. Das Theilnersche Erbe ist hierbei<br />

einbegriffen.<br />

1856 hatte der ledige Colon Johann Gerhard Meyer zu Bergfeld eine Techtelmechtel mit<br />

Maria Dorothea Becker aus Ziegenhagen, die bei Gastwirt Plangemann als Magd diente. Dies<br />

Verhältnis hatte unangenehme Folgen. Am 1.12.1856 wurde ein uneheliches Töchterchen<br />

geboren, das hernach den Namen Anna Johanna Emilie Becker führte. 24.11857 schliessen<br />

Gerhard Meyer zu Bergfeld und Dorothea Becker wegen der Allimentation des Kindes einen<br />

Vertrag. Dorothea Becker verpflichtet sich, mit dem Kinde in hiesiger Gegend nicht zu<br />

verbleiben, sondern 10-12 Stunden weit von Badbergen aus sich aufzuhalten. Sie<br />

verpflichtet sich ferner, falls sie sich innerhalb 6 Jahren verheiraten sollte, Gerhard Meyer zu<br />

Bergfeld davon zu unterrichten. Meyer setzt eine Alimentationssumme von 1000 Taler<br />

Courant für das Kind aus mit jährlich 3% Zinsen bis zum vollendeten 20sten Lebensjahre des<br />

Kindes bei Verband aller seiner Güter. Stirbt das Kind früher, fällt die Hälfte des Betrages der<br />

Mutter, die andere Hälfte der Meyer zu.<br />

Der Notar Imwalle beglaubigt diesen Contract.<br />

Am 16.1.1878 quittiert Emilie Becker zu Bielefeld den Erhalt von 3000 Mark einschliesslich<br />

90 Mark Zinsen und bekennt, dass sie aus der Urkunde vom 24.1.1857 keinerlei Ansprüche<br />

an Herrn Gerhard Meyer mehr hat. Auch die Mutter, jetzt Frau Wentzel, stimmt der<br />

Quittung und dem Verzicht auf irgendwelche weiteren Ansprüche zu.<br />

Der Postlieferungsschein über 3000 Mark vom 15.1.1878 liegt bei den Akten.<br />

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Diese Anna Johanna Emilie Becker wurde Ehefrau des Glasmachers August Krummsiek und<br />

wendet sich als solche 1892 an Gerhard Meyer um weitere Unterstützung. In einem<br />

Schreiben von 11.7.1892 an sie bestreitet nunmehr Gerhard Meyer der Vater zu sein. Am<br />

21.11.1896 macht Gerhard Meyer zu Bergfeld vor dem Amtsgericht in Quakenbrück sein<br />

Testament und nennt als alleinige Erbin seine Schwester (Halbschwester) Catharina<br />

Brunswinkel geb. Meyer zu Bergfeld zu Grothe oder deren eheliche Nachkommen. Er<br />

verfügt ferner, dass die Evang. Kirche in Badbergen 6000 Mark zum Besten verschämter<br />

Armer erhält. Der Pächter Heinrich Straetker, gebürtig aus Hahlen, bekommt 1000 Mark, der<br />

Heuermann Gerhard Kesse 200 Mark, so auch der Heuermann Hermann Osterloh 200 Mark.<br />

In dem Testament heisst es; Es ist behauptet, dass ich der Dorette geb. Becker, einer<br />

früheren Dienstmagd beim Wirt Plangemann in Grothe, seinerzeit die Ehe versprochen<br />

hätte und das von ihr ausserehelich erzeugtes Kind mit Namen Emilie von mir gezeugt sei.<br />

Ich bemerke, dass ich das Kind niemals als von mir erzeugt anerkannt habe und daher dem<br />

Kinde etwaige Erbrechte in keiner Weise zustehen. Sollte das Kind indess gans wider<br />

Erwarten ein Noterbrecht an meinem Nachlass haben, so soll es den gesetzlichen Pflichtteil,<br />

weiter aber nichts erben. Nachträglich vermache ich meinem Heuermann Wilhelm<br />

Middelkamp bei Meesmann geb. Nehrenhaus in Wulften 200 Mark, dem Heuermann<br />

Heinrich Zurlage auch 200 Mark.<br />

Am 30.1.1901 ist Johann Gerhard Meyer zu Bergfeld ledig in Grothe Nr.1. auf dem<br />

Meyerhofe gestorben, er war geboren am 3.4.1829.<br />

24.10.1902 schreibt der Mandatar der Eheleute Krumsiek, W. Hokemeyer aus Osternburg,<br />

an den Hofbesitzer Heinrich Brunswinkel in Grothe (Eigentümer des Meyer zu Bergfeld) und<br />

<strong>for</strong>dert eine Vermögensabgabe vom Hof. Am 17.10.1902 hatte W. Hokemeyer auf eine<br />

mündliche Besprechung für August Krumsiek, Osternburg, Nollstrasse 4, gedrängt. Am<br />

30.11.1902 schreibt August Krumsiek an Heinrich Brunswinkel, dass seine Frau, Emilie<br />

Becker, am 1.12.1902 46 Jahre alt würde und ein grosses Verlangen habe, ihre nächsten<br />

Verwandten einmal zu sehen. Ihre Frau Mutter (Heinrich Brunswinkels Mutter) und meine<br />

Frau Vater (Emilie Beckers Vater), die beide schon in kühler Erde ruhen, waren Schwester<br />

und Bruder. Sie sind ein reicher Mann und wir eine arme Arbeiterfamilie. Wie die<br />

Freundschaft zwischen arm und reich ist, dass weiss man, das wird sich auch zeigen in<br />

diesem Falle.<br />

NB. Weitere Nachrichten liegen über diesen Fall nicht vor.<br />

1870 läuft eine Klage des Meyer zu Bergfeld gegen den Colon Koke in Grothe. Es handelt<br />

sich um 25 Rth. Der Advokat Imwalle in Quakenbrück schreibt am 22.6.1870 an Meyer; Die<br />

Sache wird gegen Sie schlecht ausfallen, weil Koke schwört, dass er weder die Gelder<br />

Schulde noch die Bürgschaft dafür übernommen habe.<br />

1866 liegen mehrere Quittungen vor des Franz Möller, der die Gesamtaufsicht hatte über<br />

den Umbau des Erbwohnhauses Borgstede in Wehdel.<br />

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1878 bittet die Witwe Meyer zu Bergfeld um eine Grunsteuerbefreiung auf grund des<br />

Gesetzes vom 21.5.1861. Berlin lässt ihr aber unter dem 14.12.1878 einen ablehnenden<br />

Bescheid zugehen.<br />

1885 war ein Grenzstreit zwischen Meyer zu Bergfeld und Zimmermeister Hildebrand in<br />

Quakenbrück und Colon Vehnhage in Wulften. Es handelt sich um einen Grenzstreit auf dem<br />

Lienesch. Der Ausgang dieses Streites ist unbekannt.<br />

1.2.1896 weist der Kreisausschuss des Landkreises Bersenbrück einen Antrag des Meyer zu<br />

Bergfeld und des Colons Vette in Lechterke wegen Wegeberechtigung in einer<br />

Verkoppelungssache ab. Meyer beruft sich auf einen Vertrag vom 11.11.1733, den er<br />

vorlegt. Es handelt sich um einen Gemeindeweg, der die Ansprüche des Meyer zu Bergfeld<br />

wenig berührt.<br />

Bemerkung; siehe Urkunde vom 11.11.1733.<br />

In den Jahren 1874-1881 lief ein Prozess des Colons Arnold Brunswinkel in Langen gegen die<br />

Oldenburgische Eisenbahndirektion wegen der Höhe der Entschädigung für in Anspruch<br />

genommenes Land für den Bau der Eisenbahn. Ab 1.10.1874 sollte das Abfindungsgeld<br />

gezahlt bzw. verzinst werden. Die Eisenbahndirektion bot für die in Anspruch genommene<br />

Fläche von 1,1916 ha nur 5391,90 Mark, was den Klager nicht befriedigte. In dem Prozess<br />

werden vergleichende Preise für Landverkäufe der letzten Jahrzehnte im Badbergischen<br />

herangezogen. 1847 war unter u.a. das Colonat Kuest zu Langen (Markkotten Langen Nr.27.,<br />

auf dem später die Schule errichtet wurde) erfolgt. Gerichtlich wurden 3 Schätzer bestellt.<br />

Diese kamen mit ihren gesondert angefertigten Gutachten über den Wert des Landes und<br />

der zu leistenden Entschädigung an den Klager Brunswinkel auf wesentlich höhere<br />

Entschädigungszahlen.<br />

a) Oberboniteur Determann, Osnabrück, nannte 9147,07 Mark.<br />

b) Oekonomiekommissar Steuber, Osnabrück, 9012,48 Mark.<br />

c) Schätzer Winkelmann auf 8958,27 Mark.<br />

Der Prozess wurde schliesslich beim Oberlandesgericht in Celle am 22.2.1881 dahin<br />

entschieden, dass dem Klager eine Entschädigung in Höhe von 7830 Mark plus 5% Zinsen ab<br />

1.10.1875 zuerkannt wurde. Die Berufungskosten hatte jeder Partner selbst zu tragen. Für<br />

Brunswinkel betrugen die Kosten dieses Rechtsstreites 461 Mark.<br />

NB. Arnold Brunswinkel ist mit dem am 13.9.1817 geborenen Johann Arend Brunswinkel<br />

und am 28.5.1897 verstorbenen Brunswinkel-Amerland in Langen personengleich.<br />

1892 Johann Gerhard Meyer zu Bergfeld hatte aus den Hofpapieren herausgefunden, dass<br />

der Colon Engberding in Gross Mimmelage vom Meyerhof ein Capital in Höhe von 500 Rth.<br />

Gold hatte, welche zu 3% angelegt waren. Die Zinsen waren aber in der Zeit von 1868-1891,<br />

also 23 Jahre lang, nicht gezahlt worden, auch war das Capital nicht zurückgezahlt worden.<br />

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Die Zinsen beliefen sich auf 1035 Mark. Engeberding wollte die Schuld anfangs nicht<br />

anerkennen, als aber Meyer zu Bergfeld durch seinen Anwalt darauf zurück kam, bot<br />

Engberding für 2 Jahre die Zinsen mit 15 Rth. an. Meyer zu Bergfeld will nun die Zinsen<br />

zwangsweise beitreiben. Um 1868 war Engberding Vormund über den Neffen von Meyer zu<br />

Bergfeld geworden, und seit dieser Zeit hatte er die Zinsen nicht mehr bezahlt, so schreibt<br />

Meyer zu Bergfeld seinem Rechtsanwalt am 2.2.1892. Die Urkunde über die 500 Rth. ist vom<br />

28.9.1834 und ist zugunsten des Colons Gerd Meyer zu Bergfeld in das Hypothekenbuch<br />

eingetragen. Die ältere Urkunde ist vom 2.5.1819 und von Colon Hermann Dietrich<br />

Engberding unterschrieben und hat 1834 bei der Eintragung der Hypothek vorgelegen. Der<br />

Prozess lief nun beim Landgericht in Osnabrück, Ende des Jahres 1892 waren bereits 246<br />

Mark Anwaltskosten entstanden, ohne die Gerichtsgebühren. Engberding erklärt nun; Bis<br />

1866 sind die Zinsen an die Witwe Meyer zu Bergfeld gezahlt worden, danach wäre die<br />

Witwe Brunswinkel als erbberechtigte Tochter die Zinsenempfängerin geworden, der aber<br />

keine Zinsen bezahlt sind. Die Witwe Meyer zu Bergfeld hätte von ihm, Engberding, zu ihren<br />

Lebzeiten grosse Dienste erwiesen bekommen bei ihrer Vermögensverwaltung. 1868 habe<br />

die Witwe Meyer zu Bergfeld ihm erklärt, dass sie tief in seiner Schuld stehe und die Zinsen<br />

nicht mehr haben wolle. Am 5.10.1892 wird Catharina Adelheid Brunswinkel geb. Meyer, 56<br />

Jahre alt, vernommen. Die erklärt, dass sie kein Geld aus der Forderung des Bruders an<br />

Engberding verlange. Heinrich Brunswinkel, Neffe des Gerhard Meyer zu Bergfeld, 31 Jahre<br />

alt, wird ebenfalls befragt, so auch Hermann Diedrich Engberding selbst, 35 Jahre alt, des<br />

Beklagten Sohn. Der Prozess wird schliesslich durch Vergleich beendet. Engberding zahlt<br />

1650 Mark zurück, ferner zahlt er an Zinsen 90 Mark und die entstandenen Kosten. Frau<br />

Brunswinkel bescheinigt besonders, dass die 500 Rth. ihrem Halbbruder zugefallen sind und<br />

sie keine Ansprüche daran stellen wird. Am 20.11.1895 schreibt Diedrich Engberding an die<br />

Witwe Brunswinkel in Grothe, dass er das von seinem Vater, vor zwei Jahren verstorbenen<br />

Vater, lange gesuchte Schriftstück über die Hilfen für die alte Mutter Meyer zu Bergfeld<br />

gefunden habe und Frau Meyer seinem Vater viel gut zu machen hatte. Dies sei nun vorbei<br />

durch den Ausgang des Prozesses und Rückzahlung der Schulden. Er habe aber noch<br />

unbezahlte Rechnungen aus den Jahren 1866, 1867, 1868 und 1876 über 58 Rth., die er mit<br />

der Bitte, nichtzuvergessen was mein Vater Ihrer seligen Mutter gewesen ist, mit dem Briefe<br />

übersendet.<br />

13.11.1943 Sonnabend, wurde die Ehefrau Katharine Wilhelmine Elisabeth Brunswinkel geb.<br />

Bodemann, im Alter von 44 Jahren, auf dem Meyerhofe zu Bergfeld in Grothe, durch eine<br />

von einem englischen Flugzeuge abgeworfene Bombe getötet. Die Todesanzeige lautet;<br />

Plötzlich und unerwartet wurde uns heute durch ein hartes Kriegsgeschick meine<br />

unvergessliche, liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegertochter, Tochter, Schwester und<br />

Schwägerin Elisabeth Brunswinkel geb. Bodemann, im Alter von 44 Jahren, durch den Tod<br />

entrissen. In tiefem Schmerz; Hermann Brunswinkel, Walter Brunswinkel, Hermann<br />

Brunswinkel, Sophie Brunswinkel geb. Huster, Anna Bodemann geb. Wübbelthole, Hermann<br />

Bodemann, Adele Einhaus geb. Brunswinkel, Georg Einhaus.<br />

Grothe, z. Zt. Wehrmacht, Rüs<strong>for</strong>t, den 13.11.1943.<br />

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Beerdigung am Mittwoch 17.11.1943, 2 Uhr, vom Badberger Krankenhaus aus.<br />

1959 war Hermann Brunswinkel, Kolon Meyer zu Bergfeld, auch Eigentümer der Erbkötterei<br />

Grosse Borgstede in Wehdel, die ihm durch Erbschaft zugefallen ist. Der Hof Grosse<br />

Borgstede war in Alten Zeiten ein Vorwerk der Burg zu Wehdel (Wehlburg).<br />

1962 wie schon erwähnt, hatte Meyer zu Bergfeld bei den Prozessionen der Katholiken am<br />

Fronleichnamstage Tisch und Tischtuch für die Hostie zu stellen. Dies Tischtuch war 1962<br />

noch auf dem Hofe vorhanden.<br />

Speicher des Meierhofes.<br />

In dem Bederegister von 1783 werden unter den Kirchhöfern zu Badbergen 13 Speicher<br />

genannt, so auch deren Bewohner. An 5. Stelle ist der Speicher des Meyer zu Bergfeld,<br />

welcher von dem Maurermeister Claus Bock cum uxore bewohnt wird, aufgeführt. Von<br />

diesem Speicher musste damals 1½ Stück Bedegarn geliefert werden. Die in Stein und Holz<br />

auf dem Kirchhofe errichteten Speicher erstanden zur Zeit der Kirchengründung. Sie dienten<br />

den bemittelten Bauern, die von weit her zur Kirche kamen, als Absteigequartiere und in<br />

unruhigen Zeiten als Zufluchtsort. Später ging man dazu über, die Speicher zu vermieten. Im<br />

Jahre 1394 verkaufte der Knappe Johan von Lone den Kirchenräten zu Badbergen, seinen<br />

steinernen Speicher mit allem zubehör, so auf dem Kirchhofe belegen, für 9½ Osnabrücker<br />

Mark. 1803 wurde der Maurermeister Bock gebrüchtet, weil er eigenmächtig Änderungen<br />

und Reparaturen an dem Speicher vorgenommen hatte. Wahrscheinlich hatte Bock den<br />

Speicher von dem Meyer zu Bergfeld käuflich erworben, denn 1848 wird Bock als<br />

Eigentümer desselben aufgeführt. Meyer zu Bergfeld muss aber ausser dem 1783<br />

erwähnten Speicher einen anderen Speicher besessen haben, denn im Jahre 1848 stellen<br />

die Eigentümer von Speicherplätzen, darunter auch Meyer zu Bergfeld, ihre Forderungen, da<br />

man die Niederreissung der Speicher für die Vergrösserung des Kirchhofes wünscht. Einige<br />

dieser Speicher waren in einem schlechten Zustande, und der Messmannsche Speicher war<br />

bereits abgebrannt, Des Colons Meyer zu Bergfeld Speicher wird hier als ein grosser<br />

bezeichnet und der Flächenraum mit 253 Quadratruten angegeben. Für diesen Speicher<br />

<strong>for</strong>dert Meyer eine Entschädigung von 275 Rth. Am 28.5.1848 kam ein Vergleich zustande.<br />

Der Speicher hatte bisher alljährlich 6 Thl. Miete eingebracht. Dem Colon Meyer zu Bergfeld<br />

wird nunmehr eine jährliche Entschädigung von 3 Thl. zugesagt, bis der Speicher<br />

abzubrechen ist. Der abzubrechende Speicher bleibt sein Eigentum, aber der leere Platz ist,<br />

wenn der Abbruch erfolgt ist, der Gemeinde unentgeltlich zu überlassen.<br />

Einige auf dem Meyerhofe befindlichen Nachrichten über Amtshandlungen des Meyer zu<br />

Bergfeld, wenn er den neu aufziehenden Eheleuten den Hof eintat; 1669 circiter. Herman<br />

Oyen (Oyeman) und Luecken Kahman sind auf Raten der Eltern in den Stand der Ehe<br />

getreten und das Erbe wird ihnen eingetan. (Datum unleserlich) Diese Nachricht ist<br />

geschrieben auf einen Papierbogen mit Versuchen der Kunstschrift und Wiedergabe des<br />

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Bibeltextes aus Mattheus 8.; Jesus trat in ein Schiff und seine juenegr folgeten ihm und<br />

siehe da es erhub sich ein grosser Sturm ..... Trincke Meyers, Anno 1669, 8 February.<br />

10.9.1698 Johan Klatte sive Meyer zu Bergfeld wird benachrichtigt, dass Elisabeth Mengers<br />

mit Lambert Roessman itzo Soencke (Witwer) die Auffahrt auf 25 Jahre gedungen hat und<br />

das Erbe ihr eingetan werden soll.<br />

1723 Herman Schoene und Catharina Wollerman, getraut am 12.10.1723. Juergen Meyer zu<br />

Bergfeld hat ihnen das Erbe eingetan.<br />

23.10.1726 wird Juergen Meyer zu Bergfeld angewiesen, Wilm Lampe Oyeman und Anna<br />

Adelheid Soencken das Soencken Erbe einzutun. Die Trauung der genannten erfolgte am<br />

28.11.1726, an diesem Tage wird auch das Erbe eingetan eorden sein.<br />

11.10.1736 wurden Johan Gerding itzo Siemerman und Anna Adelheid Siemerman copuliert<br />

und ihnen das Erbe eingetan von Juergen Meyer zu Bergfeld.<br />

31.10.1743 sind Wessel Ruwe zu Lechterke und Anna Christina Hilligens getraut worden,<br />

und selbigen Tages hat Juergen Meyer zu Bergfeld den Eheleuten das Erbe eingetan.<br />

4.7.1752 sind getraut Johann Tepe Meyer und Maria Margaretha Boesken. Juergen Lienesch<br />

jetzt Meyer zu Bergfeld hat ihnen das Erbe Meyer zu Devern eingetan.<br />

20.11.1755 sind getraut Hindrich Marbold zu Lechterke und Lücke Venhagen. Jürgen Meyer<br />

zu Bergfeld hat ihnen das Erbe eingetan.<br />

6.12.1759 sind Johann Arend Rodbert und Catharina Maria Beckermann getraut. Jürgen<br />

Meyer zu Bergfeld hat ihnen das Erbe eingetan.<br />

23.6.1762 wird Meyer zu Bergfeld angewiesen, dem Jürgen Sickmann und der Trinke<br />

Adelheid Teesfeld, die Auffahrt gedungen haben, das Erbe einzutun. Diese Eheleute haben<br />

am 30.6.1762 in Badbergen geheiratet.<br />

12.11.1765 Meyer zu Bergfeld wird aufge<strong>for</strong>dert, Ernst Merschmann und Grete Witrock das<br />

Merschmann Erbe einzutun. Am 4.1.1766, am Tage der Trauung, hat Jürgen Meyer zu<br />

Bergfeld den Brautleuten das Erbe eingetan.<br />

20.6.1765 lässt das Amt Meyer zu Bergfeld wissen, dass das Erbe Hackmann dem Johann<br />

Hermann Hackmann und der Anna Adelheid Huster ingetan werden kan. Am 23.11.1765<br />

wurden die Brautleute getraut und selbigen Tages ihnen das Erbe eingetan.<br />

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12.10.1766 ergeht die Auf<strong>for</strong>derung an Jürgen Meyer zu Bergfeld den Brautleuten Gerdt<br />

Detmar und Anna Catharina Schöne einzutun. Die Trauung der Brautleute erfolgte am<br />

13.12.1766, und am gleichen Tage wurde ihnen das Erbe übergeben.<br />

15.12.1767 ging Herd Hendrich Marbold seine zweite Ehe ein mit Anna im Wolde sive<br />

Behrens im Wolde. Jürgen Meyer zu Bergfeld hat am selbigen Tage das Erbe eingetan.<br />

23.9.1726 Jürgen Meyer zu Bergfeld wird benachrichtigt, das Johan Gervesman und dessen<br />

künftige Ehefrau Catharina Liehrs (Liere) die Auffahrt nachgesucht haben und dieselbe<br />

bewilligt ist, Meyer kann daher ihnen das Erbe Gervesman in Wulften eintun. Diese jungen<br />

Leute sind am 8.10.1726 zu Badbergen copuliert worden<br />

26.10.1743 teilt das Amt Fürstenau dem Meyer zu Bergfeld mit, dass Meyer zu Wehdel die<br />

Auffahrt gedungen hat und einzuführen ist. Dieser Auftrag trägt den Vermerk; Den<br />

15.11.1743 habe ich Jürgen Meyer dieses ein zu tun verrichtet.<br />

Inschriften auf dem Meyerhofe zu Bergfeld.<br />

Erbwohnhaus - Dielentoreinfahrt - Innere Einfahrt.<br />

Juergen Lienesch jetzo Meyer zu Bergfellt, Margaretha Klattens Eheleute, Anno 1739 den<br />

11. Juny. M.G.R. (Meister Gerdt Rantze).<br />

Erbwohnhaus - Dielentoreinfahrt - Äussere Einfahrt.<br />

Dis Hauss stehet in Gottes Handt, das Er es bewahr fuer Krieg und Brandt.<br />

Erbwohnhaus - Vordergiebel - Giebelbalken.<br />

Ich Traue Meinen Gott und Lasse Mich Genuegen, Er wirds zu seiner Ehr und meinen Besten<br />

fuegen.<br />

Toreinfahrt an der Strasse.<br />

Thu Mir Auff die P<strong>for</strong>te der Gerechtigkeit. Ich will dahineingehen und dem Herren dancken.<br />

Ps.117. Juergen Lienesch jetzo Meyer, Margaretha Klattens, Eheleute, Anno 1738 den 19.<br />

May.<br />

I. Scheune - Giebelbalken.<br />

Gedencke Meiner Mein Gott Im Besten, Nehemy am 13.<br />

I. Scheune - 1. Einfahrt, aber zugemauert.<br />

Gott sey unss gnaedig und segne uns. Er lass uns sein Antlitz leuchten sela. Ps.67.V.1.<br />

M.H.G.H. Anno 1733.<br />

I. Scheune - 2 Einfahrt.<br />

Jesu du Thuer des Lebens mein durch dich Lass mich gehen aus und ein. O homo memento<br />

mori.<br />

I. Scheune - 3. Einfahrt.<br />

Juergen Lienesch jetzo Meyer zu Bergfeldt, Margaretha Klattens, Eheleute, Anna 1733 den<br />

21. May.<br />

I. Heuerhaus - Einfahrt.<br />

Helena Adelheid Meyer geborene Borgstede, Witwe Johann Gerhard Meyer, Besitzer.<br />

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II. Heuerhaus, gegenüberliegende Einfahrt.<br />

Johann Heinrich Brickwehde Meister den 11. Juli 1869.<br />

II. Heuerhaus - Einfahrt.<br />

Juergen Lienesch itzo Meyer zu Bergfeld, Margaretha Klattens, Eheleute, 1742 den 7.<br />

November. M.G. Rantze.<br />

II. Heuerhaus - Seitentür.<br />

Alles kompt von Gott. 1742.<br />

III. Heuerhaus - Einfahrt.<br />

Hoffe auf den Herrn alles Gute. Bleibe im Lande und nehre dich redelich. Ps.37. Johann<br />

Meyer zu Bergfelt, Maria Meyer, Anno 1680 den 14. September. M.J.G.<br />

IV. Heuerhaus - Einfahrt (aufgekauftes Haus)<br />

Des Vaters Segen bauet den Kindern Heuser. Sir.3,10. Diedrich Brundert jetzo Stichtmann<br />

und Margaretha Volkers Eheleute, Anno 1771 den 20. April. M.G.M.M.<br />

IV. Heuerhaus - vorderer Giebelbalken.<br />

Herr hast du noch einen Segen, der auf Erden gluecklich macht, so sey er von Jesu wegen,<br />

diesem Hause zugedacht.<br />

II. Scheune - Einfahrt.<br />

Hermann Brunswinkel und Elisabeth geb. Bodemann, Eheleute, Wilhelm Kohlwey,<br />

Maurermeister.<br />

II. Scheune - Rückseite - 1. Ausfahrt.<br />

Helena Adelheid Meyer, geb. Borgstede, Wittwe Johann Gerhard Meyer, Besitzer. Meister<br />

Johann Heinrich Brickwehde den 21. Februar 1868.<br />

II. Scheune - Rückseite - 2. Ausfahrt.<br />

Heinrich Brunswinkel, Sophie geborene Huster, Eheleute, Adele und Hermann, Kinder.<br />

Speicher - Einfahrt.<br />

Juergen Lienesch jetzo Meyer zu Bergfeld, Margaretha Klattens, Eheleute. Zunigte o Herr<br />

Auch Alles mach, was Menschen wieder mich der Eine heimlich Thut. Off.....<br />

Speicher - Rückseite.<br />

Der Herr hilfdt. O Herr lass alles wohl gelingen.<br />

Holzstall.<br />

Gerdt Klatte, von Vess, jetzo Meyer zu Bergfeld und Luecke Margretha Meyers von Wehdel.<br />

Sel. Ehel. Anno 1820 den 27. Juny.<br />

Wagenremise - 1. Einfahrt.<br />

Heinrich Brunswinkel und Sophie Brunswinkel geboren Huster, Eheleute.<br />

Wagenremise - 2. Einfahrt.<br />

Meister Gerhard Strodtmann den 21. Juli 1902.<br />

Wagenremise - 3. Einfahrt.<br />

Adele, Hermann, Kinder.<br />

Meyer zu Bramsche.<br />

Diese Mitteilungen über den Meyerhof zu Bramsche und seine Besitzer sollen, und es soll<br />

vorweg gesagt werden, dass ich kein Bramscher und auch kein Nachkomme dieser Familie<br />

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Meyer zu Bramsche bin, keine vollkommene oder abschliessende Geschichte darstellen. Sie<br />

sind im Verlauf vieler Jahre aus alten Urkunden und Heimatkundlichen Büchern angefallen<br />

und festgehalten worden, und nicht immer ist die Quelle vermerkt. Die Nachrichten wurden<br />

niedergeschrieben, um der Nachwelt Kunde vor der einstigen Bedeutung des<br />

untergegangenen Meyerhofes und der Stellung seiner Bewohner im Kampf des Lebens zu<br />

geben und die Erinnerung wachzuhalten an die Männer und Frauen, die bereits hinter den<br />

Schleier gegangen sind.<br />

Quellen der Nachrichten sind;<br />

St.A.Münster.<br />

St.A.Osnabrück.<br />

St.A.Hannover.<br />

Hist.Ver.Osnabrück, Meyer und Schultenhöfe, H.Westerfeld, 1921.<br />

Besiedelung des Kreises Bersenbrück, Dr.Herm.Rothert, 1924.<br />

Gesch. d. Stadt und Regierungsbezirkes Osnabrück, L.Hoffmeyer, 1920.<br />

Nordd. Bauernhöfe i.d. Geschichte, Wilhelm Hasemann, 1933.<br />

Die Kirche in Engter, Willbrand Fisse-Niewedde, 1929.<br />

Gau und Stadt Bramsche, Herm. Frommeyer, 1955.<br />

Beiträge z. Geschichte d. Landes Osnabrück, Sudendorf, 1840.<br />

Haus Soegeln, Herm. Rothert, 1926.<br />

Kirchenbücher der luth. Kirche in Bramsche, Badbergen und Quakenbrück u.s.w.<br />

Über die Meyerhöfe des Osnabrücker Nordlandes ist viel gelehrt und geschrieben worden.<br />

Allgemein wird angenommen, dass ein grosser Teil der Meyerhöfe als altsächsische<br />

Siedlungen oder Sitze schon bestanden haben, bevor Karl der Grosse sie zu Stützpunkten<br />

seiner politischen Macht und der gewaltsamen Christianisierung ausbaute. Sicher ist, dass<br />

das Meyertum eine fränkische Einrichtung ist, da es in Altsachsen zuvor keine Meyerhöfe<br />

gegeben hat. Der Meyerhof zu Bramsche kann ohne jegliches Bedenken als sitz eines<br />

sächsischen Edelinges angesehen werden, und sein Alter fällt in die altsächsische Zeit.<br />

Dieser Sitz wurde für die fränkischen Zwecke, wie, ist nicht bekannt, gewonnen und ihm das<br />

neue Meyeramt übertragen. Der Meyer stand zu seinem Herrn, dessen Gut er Verwaltete.<br />

Er diente am Hofe und im Kriege seinem Landesherrn, der dagegen ihm Schutz versprach<br />

und gewisse Vorrechte anderen gegenüber gewährte. Der Meyer zu Bramsche verwaltete<br />

das Vogteigericht seit dem Jahre 1323 und bekleidete als solcher das Amt eines<br />

bischöflichen Vogtes. Er, der Holzgraf von Pente, behielt seinen Meyer-Namen, da seine<br />

Rechte und Aufgaben als Redemeyer größer waren als die des Holzgrafen, während andere<br />

Meyer mit der Zeit die Namen Holzgraefe, Holzgrefe, Holzgreve, Gravemeyer, Grevemeyer<br />

u.s.w. erhielten. Der Name Meyer oder Meier erscheint in allen nur möglichen Schreibarten,<br />

Meiger, Mejer, Meyger. Megher u.s.w. und kommt von dem lateinischen "major" und<br />

bedeutet "groesser". Der Meyerhof zu Bramsche, eine burgartige Befestigung, lag<br />

ursprünglich zwischen der alten Hasefurt und der Mühle auf Penter Gründen und ist später<br />

verlegt worden, wo sich jetzt der Hof der Bramscher Volksschule befindet. In diesem Ortsteil<br />

finden wir noch heute das Wieckingsche Haus, welches im Volksmunde "Wiecking auf der<br />

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Burg" genant wird. Obngleich der Meyerhof auf Gründen der Bauerschaft Pente lag, wird er<br />

immer "Meyer zu Bramsche" genannt. Zu bemerken ist hier, dass auch die Stadt Bramsche<br />

auf Penter Gründen erbaut ist. 1219-1224 begegnet uns der Meyerhof zu Bramsche als<br />

"Curie in Bramsche". Dieser Edelingssitz wird auch den Grund und Boden für die um 850<br />

gegründete Gau- und Taufkirche hergegeben haben, denn genau in der Mitte zwischen dem<br />

Bette des Haseflusses und dem Meyerhof ist die Kirche erbaut worden. In Bramsche<br />

erinnert noch heute der "Meiersgang" an die enge Verbundenheit des Meyerhofes mit der<br />

Kirche. 1217, 1225 erscheint der Meyerhof mit dem Laien Vromoldus de Bramesche, der aus<br />

einem Rittergeschlechte, das sich von Bramesche nannte, stammte. 1223; Fromoldo de<br />

Bramesche, 1225; Wromolt de Bramesche. 1236 wird Gerhart de Bramesche, nobilis,<br />

genannt.<br />

St.A.O. Osnabrücker Urkundenbuch Band II. Gau und Stadt Bramsche, Hm. Frommeyer, S.18.<br />

1319 Ritter Herman Bramsche verkauft das Holzgericht zu Wallenhorst an das Kloster Rulle.<br />

Gesch. des Hochstifts Osnabrück Bnd.II. S.793. Stüve.<br />

1240; In dem Verzeichnis der Tafelgüter des Bischofs Engelbert heisst es, dass das 3. Korn<br />

und der Zehnte von 2 Höfen der Gerhard von Bramsche einzog. Also zu dieser Zeit war der<br />

Meyerhof zu Bramsche ein wirtschaftlicher Mittelpunkt, wo die Abgaben an Korn und Gut<br />

zusammenflossen. Curtis in Bramez sovit tercium manipulum et decimam de duabus<br />

domibus et in eadem villa datur ad eandem curtem; mansus Buneken de Rist solidos<br />

(Schill.), mansus in Oldenborne (Toemmern) 2 sol. et 4 denar, mansus Rudolphi in Bramez<br />

15 denar, mansus sculteti (Schulte oder Meyer) ibidem marcam unam, in Soghelen (Soegeln)<br />

1 solidum, de bonis Wackum 1 aries (Widder). Ferner domus Rist, quam habuit dominus<br />

Stempel 8 mod. malscult (Mal- oder Gerichtsschuld) et arietem.<br />

Möser, Abschn. Bnd.8. S.388.<br />

Besiedlung d. Kr. Bersenbrück, Dr. Hm. Rothert, S.64.<br />

Gau und Stadt Bramsche, Hm. Frommeyer, S.13. und 36.<br />

1273 wird der Ritter Herman von Bramsche genannt. 1323 erwarb der Bischof von<br />

Osnabrück von den von Braken auf dem Rittersitz Sögeln das Gogericht und übertrug es auf<br />

den Meyerhof. Seitdem wurde das Gogericht auf dem Meyerhofe gehandhabt, ab 1583<br />

wurde es in Bramsche und Vörden abgehalten. Schliesslich ging es ganz auf Vörden über,<br />

von dort wurde es im Jahre 1819 nach Malgarten verlegt. Wie lange die Familie von<br />

Bramsche auf dem Meyerhofe sass, oder ob sie zum Bauertum herabsank, ist nicht mit<br />

Sicherheit zu sagen. Fest steht aber, dass die bauerliche Familie "Meyer zu Bramsche" in<br />

hohem Ansehen stand.<br />

2.5.1368 vor dem erwählten Richter, dem Knappen Berner Korff, verkaufen der Knappe<br />

Wigger von Bramsche und dessen Frau Gertrud den Alaeren Unserer Lieben Frauen und des<br />

heiligen Martini in der Kirche zu Quakenbrück einen Teil ihres Landes, das hinter und bei der<br />

Wohnung des Rektors des Altars Unserer Lieben Frauen liegt und bis zum Kirchhofe reicht,<br />

für 5 Mark und 6 Schillinge.<br />

Rektor des Altars Unserer Lieben Frauen; Herman von Oythe.<br />

Rektor des Altars St. Martini; Johan Priswalk.<br />

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Zeugen; Machorius von Trislo, Konrad Lode, Werner uppen Tor?, Konstantin und Otto<br />

Brüder von Heseke, Johannes und Liborius Lehmen und Gerhard von Rumbeke, Knappen.<br />

Urkunde Nr.101. St.A.O.<br />

28.10.1376 wird Lübbert Meyer vom Meyerhof zu Bramsche als Richter und Gograf genannt.<br />

Quelle; Gau und Stadt Bramsche, Hm. Frommeyer, S.21.<br />

16.1.1452 Lüdeke Meyer, geschworener Richter.<br />

Wy Ludeke Meyer, eyn sworen rychter to Bramesche, enkennet unde betughet openbare in<br />

dussen breve, dat vor uns gekomen ys in gerichte Hencke Menckhus, Lubbe Brunynck,<br />

Herman Bruchte, olde kerckrat unde nyge to Engeter, unde bekanden vor syck unde ere<br />

gezellen unde ere nakomelinge, dat ze hadden vorkofft vor sick unde ere nakomelinge unde<br />

dar jegenwerdig vor uns vorkofften to einen steden, vasten, ewyghen erve kope sunder<br />

jeniglichen weder kope deme ersamen hern Gerde van Pente, dekan to Bramesche, erdeens<br />

kercher to Engeter, to behoff der kercken to Engeter tuschen Rolkynck strate unde der<br />

wedeme, unde eyn Stuck landes van anderhalven schepel zat, beleghen up den esche achter<br />

den kerckhove tuschen Tolen Strubben lande unde Lubben up den Tyge, vor secs rinsche<br />

gulden, de de kerckraed entffangen hevet in roden golde, als ze vor uns bekanden, to behoff<br />

sunte Johans to Enter, dar ze vrygeden sunte Johans erve. Vorder loveden Hencke, Lubbe,<br />

Herman vorgemelt vor syck unde ere gezellen unde vor ere nakomelynge deme kercheren<br />

to Engeter unde syne nakomelyngen, des kampes unde des landes rechte warschoep to<br />

doende unde warent to wesen, waer vor weme, wanner wo vaeken eyn des noed unde<br />

behoff ys, sunder argelyst, unde myt nynen worden offte brewen teghen dussen kop breff<br />

to spreken, dat einer jenigerleye wys hinderlick sy.<br />

Hiir weren an unde over; Clawes van Knehem knape, her Johan van Lemego kercher to<br />

Engeter, Berend Gardencley unde ander lude genoth.<br />

To vorder bekantnysse hebbe wy richter uns segel van gerychtes wegen beneden to dessen<br />

breff gehangen.<br />

Datum MCCCCLij in profesto Anthonij confessoris. (16.1.1452)<br />

St.A.O. 99.I.3. Nr.92.<br />

Der kurze Sinn dieses langen Vertrages ist, dass ein Kamp zwischen Rolckers Strasse und der<br />

Pfarre, sowie ein Stück Land auf dem Esche zwischen Strubben Lande und Tiemeyer für 6<br />

Rheinische Gulden vom alten und neuen Kirchenvorstande an den Dechanten in Bramsche<br />

verkauft werden, um das St. Johan Erbe von einer Schuld zu befreien.<br />

1483 fand eine Zehntverschreibung auf 3 Rth. statt. Jahrlichs zwischen Ostern und Pfingsten<br />

für hr. Capitel auf Hencken Bockweden-Erbe zu Ueffeln in der Bauerschaft Balcken. Sub<br />

sigillo Jud. in Bramsche Lüdeke Meyer et dato 1483 feria 5 Paschae.<br />

St.A.O. Abschn.220/I. Cl. Octava S.61. Nr.14.<br />

1477 besass die Meyersche zu Bramsche ein Haus auf dem Vitihofe in Osnabrück.<br />

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1556 trat Johan Meyer zu Bramsche als letzter Richter ab, als die neue Amtsordnung<br />

eingeführt wurde. Diese neue Amtsordnung war für den Meyerhof, der seit Jahrhunderten<br />

politischer und wirtschaftlicher Mittelpunkt der Stadt und des Gaues Bramsche gewesen<br />

war, ein harter Schlag.<br />

Quelle; Gau und Stadt Bramsche, Hm. Frommeyer, S.33. St.A.O.<br />

1563 unternahm Herzog Erich der jüngere von Calenberg einen Raubzug gegen das Stift<br />

Münster. Zwei Regimenter wurden in dem Flecken Bramsche einquartiert. Zwölf Fähnlein<br />

von Landsknechten schlugen in dem Gehölz Breuel des Meyerhofes, wo sich heute die<br />

Breuelstrasse befindet, ihr Feldlager auf und hielten einen Jahrmarkt, auf dem es wüst<br />

herging. Alle Zäune wurden abgebrochen und dienten als Brennholz, Speck- und<br />

Schinkenvorräte und andere Lebensmittel der Bürger und Bauern wurden geraubt. Noch<br />

heute, 400 Jahre später, erinnert ein Sprüchlein an diese Plünderung; "Speckgerd kieke int<br />

Land, hefft den Brameschern ehre Tune verbrannt, dat Ossenbruggesche Speck was em so<br />

leif, darum quame hi darin sliken als ein Deif".<br />

17.6.1566 heisst es in den Akten der Tuchmacherinnung; Zu unseres Meyerhofes Nutz und<br />

Gewinn uf de umflot des Hasestromes bei Bramsche soll ein Oliewerk (Öhlmühle) gebaut<br />

werden, das wie die Mahlmühle jedermann in Anspruch nehmen soll, dass aber Johan, der<br />

Meyer zu Bramsche, in Ordnung halten soll, dies alles haben wir unseren Johan, den Meyer<br />

auf sein Ansuchen bewilligt. Bischof Johan von Hoya (1553-1574).<br />

Quelle; Gau und Stadt Bramsche, Hm. Frommeyer, S.33.<br />

25.10.1590 Sonntag, überfiel Kort Grothaus, Sohn des Otto von Grothaus zu Kronenburg bei<br />

Tecklenburg, mit 60 Reitern und 40 Undeutschen in der Dunkelheit Bramsche. Raubte 187<br />

Kühe, 7 Rinder, 9 Pferde, 3 Fohlen, 40 fette Schweine, viel Geld und anderes Gut <strong>for</strong>t. Die<br />

Bevölkerung wurde misshandelt, einige Leute sogar ermordet. Die Kirche und der Meyerhof<br />

wurden völlig ausgeraubt. Der ganze Raub wurde auf 3400 Thaler geschätzt.<br />

1599, 1604 und 1609 hatte Bramsche, so lauten die Nachrichten, ebenfalls unter Überfällen<br />

arg zu leiden, da die Stadt keinerlei Befestigungen, abgesehen von einigen Landwehren und<br />

Haken, hatte.<br />

1599 fand ein Landtag, welchen der Bischof Philipp Sigismund einberufen hatte, auf dem<br />

Meyerhof zu Bramsche statt. Unter anderem wurde beschlossen, dass 4 Erbschatzungen<br />

von je einem Thaler von einem Erbe erhoben werden sollten. Die übrigen Bewohner wurden<br />

einem Kopfschatz unterworfen.<br />

Stüve Bnd.2. S.405. St.A.O.<br />

11.2.1612 vor Aswer Ostermeier, fürstlich Osnabrückischer Richter zu Fürstenau, verkaufen<br />

Rudolf von Schnetlage und Frau Stine von Steinwiek, Erbgesessene zu Lonne, dem Gerdt von<br />

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Bippen, Bürger zu Bippen, und dessen Ehefrau Rabecke, für 300 Rth. eine Jahresrente von<br />

18 Rth.<br />

Zeugen; Johan Meyer zu Bramsche, Fiskalischer Prokurator des Amtes Fürstenau, Bernhardt<br />

Bedinckhaus, Schreiber zu Vörden, und Hans Monnich, Soldat zu Fürstenau.<br />

St.A.Münster, Haus Senden, IA. b.28.<br />

1627 wird Johan Dulman, der die Witwe Margarethe Meyer zu Bramsche, geborene<br />

Boedecker, um 1604 gefreit hatte, als Meyer zu Bramsche genannt.<br />

20.7.1639 inmitten des 30 jährigen Krieges, meldet der Meyer zu Bramsche der Behörde,<br />

dass die Osnabrücker und Fürstenauer sich wegen der Contributionen anderweitig<br />

vergleichen würden und man möge jemanden den Verhandlungen beiwohnen lassen. Ob<br />

dem Gesuch stattgegeben wurde, ist nicht bekannt.<br />

1650 der Landesfürstliche Redemeyerhof in Bramsche galt als ein "exemter", d.h.<br />

Schatzfreier Besitz, denn als in diesem Jahre der Meyerhof zum Schatz mit herangezogen<br />

werden sollte, wehrte sich die Wittibe Adelheit Meyer (Johan Meyers zu Bramsche Witwe<br />

Adelheid geb. Broyelman) erfolgreich dagegen. Sie gab an, dass die Stätte stets Schatzfrei<br />

gehalten sei, da der Fürst und seine Räte allemal auf dem Meyerhof abgestiegen seien und<br />

auch die Amtsbefehlhaber und Diener seit undenklichen Zeiten aufgenommen werden<br />

mussten. St.A.O. Rep.122. Abschn.3. Fach 302. Nr.2. Vol.2.<br />

1652 nach dem Jagdprotokoll von 1652 beanspruchte der Meyerhof zu Bramsche das<br />

Jagdrecht. St.A.O. Jagdprotokoll 1652.<br />

20.1.1643 übernehmen des verstorbenen Johan Pardieks und Wilke Poertners Erben das<br />

sogenannte "Hinrich Ruwe" Haus in Bramsche. Es handelt sich hier um ein niedergebranntes<br />

Haus, eine sogenannte Hausstätte. Schon am 5.4.desselben Jahres verkaufen Diedrich<br />

Pardiek, Johan Pardieks Sohn, und Wilke Poertners Schwiegersohn Hinrich Struewe diese<br />

Hausstätte wieder an Hinrich Becker. Dieser Verkauf wurde in Hinrich Beckers Behausung<br />

vor dem Notar Johannes Berger in Gegenwart des ehr- und achtbaren und wohlfuernehmen<br />

Johan Meyer, Meyer zu Bramsche, Johan Strubbe und Vogt Hinrich Kramer geschlossen und<br />

beurkundet. Hinrich Becker und Ehefrau Lucia von Doersten haben im Jahre 1646 das Haus<br />

neu errichten lassen.<br />

Chron. Bramscher Fam. im Spiegel ihrer Häuser. Oskar Frommeyer, Bramsche 1957.<br />

1663 der Meyer zu Bramsche beanspruchte aus der Achmer, Penter und Heseper Mark 3<br />

Fuder Brandholz.<br />

St.A.O. Rep.122. 3. Fach 3. Nr.38.<br />

St.A.O. Rep.12. Abschn.106. Nr.37. und Nr.43.<br />

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1667 nach dem Conscriptionsregister von 1667 gehörte der Meyer zu Bramsche in Pente zu<br />

den Hausgenossen des Landesherrn. In diesem Register wird also bestätigt, dass der<br />

Meyerhof zu Bramsche in der Penter Bauerschaft belegen ist.<br />

St.A.O. Conscriptionsreg. von 1667.<br />

1679 obgleich die Bramscher die beschlossene Bramscher Masch, welche mit Landwehr und<br />

Graben umgeben und mittels Schlagbaum verschlossen wurde, als ihr sogenanntes Privatum<br />

ansprachen und nach ihrem Belieben mit Vieh, besonders mit Schafen betrieben, so<br />

mussten sie es sich doch gefallen lassen, dass der Meyer zu Bramsche als Unterholzgraf<br />

ihnen wiederholt Vieh Schüttete. Als aber die Bramscher eines Tage das ihnen von dem<br />

Meyer zu Bramsche geschüttete Vieh sich eigenmächtig, ohne das übliche Schüttgeld zu<br />

zahlen, aus dem Schüttstall des Meyershofes geholt hatten, liess der Meyeer zu Bramsche<br />

später das geschüttete Vieh auf dem entlegenen Hof Sandwisch einsperren. Er selbst war<br />

zur dieser Zeit und noch im 18. Jahrhundert berechtigt, bei voller Mast so viel Schweine, wie<br />

er am Maitage am Troge hatte, und noch weitere 30 Schweine dazu in die Mark zu treiben.<br />

Berechtigung in der Mark.<br />

Nach einem Bericht vom Jahre 1674 hatten in den drei Herrenmarken Achmer, Pente und<br />

Hesepe die Besitzer der Höfe Anspruch auf den sogenannten Hammerwurf und besteht die<br />

Gerechtigkeit derselben darin, dass ein jeder die Plaggen, aber kein Gehölz, so weit von<br />

seinen alten Zäunen (jedoch nicht von den neuen Gründen und Zäunen) vertätigen kann, als<br />

er mit dem Haarhammer unter den Beinen hin kann von sich werfen, etwa bis zu 30 Schritt.<br />

In derselben Akte, aber an anderer Stelle, steht folgende Begrenzung des Hammerwurfes;<br />

Das Plaggenmatt ist so weit von der Mark zu nehmen, als etwa 1 Mann haltend in der linken<br />

Hand einen Ast vom Baume mit einem Pflugeisen oder Haarhammer unter dem linken Beine<br />

abzuwerfen vermag.<br />

St.A.O. Rep.19. Abschn.338d. Nr.36.<br />

Ein Haarhammer ist ein Hammer, der zum Dengeln der Sense gebraucht wird. Den<br />

Hammerwurf nannte man auch Anschuss oder Ortland und das Recht, einen solchen<br />

Anschuss zu <strong>for</strong>dern, das Hagenrecht.<br />

1679 Lubbert Meyers zu Bramsche obligatio auf 200 Rthl. Capital in specie et annua<br />

pensione 10 Rth. de dato 1679, terminus solutionis festum sanctissimae Trinitatis.<br />

Osnabrück 11. Pfarrarchiv St. Johann 1679 S.43. St.A.O.<br />

1688 hatte der Meyer zu Bramsche in seinem an der Masch gelegenen Zuschlag ein Tor<br />

angebracht, um so jederzeit leicht seine Schafe in die verschlossene Bramscher Masch<br />

treiben zu können, auch hatte er wiederholt die Penter und die Eper Mark unberechtigt mit<br />

seinen Schafen betrieben, was zu heftigen Streitigkeiten mit den Markberechtigen führte,<br />

sodass viele Beschwerden über ihn bei der Obrigkeit in Osnabrück eingingen.<br />

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1690 versuchte das Kloster Malgarten, die Heulieferungen von je 1 Fuder Heu der 12 Eper<br />

Bauern Fischer, Schwegman, Johan Rudolf Nieman, Ph. Hackman, Herman Wessling, Ernst<br />

Wermert, Anton Warning, Heinrich zur Horst, Heinrich Kotman, Ernst Frankamp, Heinrich<br />

Kiesekamp und Herman Horstman, die dem Kloster eigenbehörig waren, streitig zu machen,<br />

doch es war nicht erfolgreich darin. Ferner hatten die 3 Bauern Clausing, Hundeling und<br />

Meyer zu Pente, welche Anno 1306 durch Austausch an das Kloster Malgarten leibeigen<br />

geworden waren, jährlich je 1 Scheffel Hafer zu liefern. Moehlman in Rieste lieferte jährlich<br />

4 Scheffel Gerste an Meyer zu Bramsche. Auch mussten 6 Bramscher Einwohner in der<br />

Heuernte täglich auf dem Meyerhofe helfen. Ausserdem war Meyer zu Bramsche<br />

berechtigt, Flachs in der Umflut der Hase zu roeten.<br />

1808. Wie schon erwähnt, ist Bramsche auf Penter Gründen entstanden. Das altsächsische<br />

Urdorf Bramsche gehörte mit Pente, Strohe und Schagen zur Penter Mark. Bramsche besass<br />

demnach keine eigene Mark. Die Ansiedler von Bramsche mussten den Grund und Boden<br />

von dem Meyer zu Bramsche oder anderen Penter Bauern, die Markberechtigt waren, in<br />

Erbpacht erwerben und blieben dadurch den Grundbesitzern bis zur Ablösung zinspflichtig.<br />

Pente wollte aber schliesslich keine weiteren Zugeständnisse an Grund und Boden mehr<br />

machen, sodass Bramsche gegen die Penter Klage erhob um den Bramscher Masch. Der<br />

Prozess hat viele Jahre gedauert, wurde aber schliesslich durch einen Vergleich im Jahre<br />

1808, der auf dem Meyerhofe zu Bramsche stattfand, beendet. Bramsche erhielt den<br />

kleinen Masch, den nördlichen Teil des grossen Masches und die Furt durch die Hase. Erst<br />

jetzt hatte Bramsche eigenen Besitz in der Penter Mark. Bisher waren es nur der Meyerhof,<br />

Frye, Moellman, Heckert und Rhoden, die sich von der Urzeit her ihre Markberechtigung<br />

erhalten hatten.<br />

5.7.1824 in einer Urkunde diese Datums werden dem Meyerhofe seine Rechte betr. des<br />

Anfanges und der Wasserbenutzung für die zum Meyerhofe gehörende Ölmühle, sowie die<br />

Malrechte erneut bestätigt.<br />

19.1.1850 und 13.2.1850 in den Kaufurkunden über die Kornmühle an die<br />

Tuchmacherinnung werden auch die Rechte des Meyerhofes berührt und auf die<br />

obengenannte Urkunde vom 5.7.1824 Bezug genommen.<br />

Was den Aalfang betrifft, so war zwischen dem Meyerhof und dem Mühlenpächter<br />

Buddenberg ein Streit entstanden. Der Entscheid ging dahin, dass der Meyerhof künftig nur<br />

soweit den Fang ausübe, dass dem Mühlenbetriebe keine Nachteile entstehen. Behindern<br />

Mühlenreparaturen den Aalfang, so steht dem Meyerhof keine Entschädigung zu, auch nicht<br />

durch hohen Wasserstand oder Eisgang, die den Aalfang erschweren können. Gebraucht der<br />

Mühlenpächter das Wasser für seine Zwecke, so muss der Meyerhof warten, bis das Wasser<br />

eingestellt ist.<br />

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12.9.1849 erkennen die Tuchmacher an, dass die Ölmühle seit dem 17. Juni 1566 dem<br />

Meyerhof gehöre, rücksichtlich der Benutzung des Wassers der Kornmühle, in deren Umflut<br />

die Ölmühle angelegt sei, aber nachstehe, mit der Walkenmühle aber gleiche Rechten<br />

haben solle. Die Bockemühle und Lohmühle, welche viel jünger als die Ölmühle seien,<br />

ständen sehr in dieser Hinsicht der Ölmühle nach. Weiter wird dem Meyerhof das Recht<br />

zum Mahlen mit dem Recht des ersten Aufgusses in der Kornmühle zu Bramsche<br />

zugestanden. Ferner wurde noch bemerkt, dass man früher angenommen habe, dass die<br />

Bockemühle mit der Walkmühle und der Ölmühle gleiche Rechte habe.<br />

18.2.1818 hat sich Meyer zu Bramsche freigekauft.<br />

1700 hatte Meyer zu Bramsche seit langen Zeiten 21,5 Morgen Privat Weide Besitz, und 65<br />

Morgen Ackerland.<br />

1723 wird die Größe des Hofes angegeben mit;<br />

Gartenland 1 Malter 10 Scheffel 3 Viertel.<br />

Saatland (Ackerland) 11 Malter 6 Scheffel 28 Viertel.<br />

Wiesenland 6 Malter 4 Scheffel 7 Viertel.<br />

Zusammen 30 Malter 7 Scheffel und 45/54 Viertel.<br />

Von den 124 Vollerben des Kirchspieles Bramsche massen nur 50 Höfe 10 und mehr<br />

Maltersaat, während 74 Höfe weniger besassen. Ein guter Vollhof hielt 8 - 12 Maltersaat,<br />

sodass der Meyerhof zu Bramsche etwa 3 Vollerben gleichkam. Der Meyerhof war der<br />

größte Hof des Kirchspieles, ihm folgten der Meyer zu Rieste mit 27, Meyer zu Tommern mit<br />

24, Meyer zu Hemke mit 20, Meyer zu Wackum mit 19, Vahrmeyer in Hesepe mit 19, Meyer<br />

zu Schagen mit 13, Meyer zu Strohe mit 12 Malter und Meyer zu Pente mit 10 Malter und 8<br />

Scheffel.<br />

Ein grosser Teil der Stadt Bramsche steht auf Gründen des einstigen Meyerhofes zu<br />

Bramsche. Noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren 27 Bürgerhäuser an den<br />

Meyer zinspflichtig. Der Grundzins war an sich gering, musste aber alle 8 Jahre und auch bei<br />

Antritt eines neuen Besitzers durch einen größeren Betrag geleistet werden. Diese<br />

Verpflichtungen wurden alle zum Beginn der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts durch einen<br />

einmaligen tragbaren Vertrag abgelöst. Von den 27 Häusern lagen 23 an der grossen Strasse<br />

und der Neustadt, 3 an der Münsterstrasse und 1 Haus auf dem Mühlenort.<br />

In einer Kirchspielsbeschreibung ohne Jahreszahl, doch wohl kurz vor 1800 geschrieben,<br />

wird vom Meyerhof gesagt; Der zu Bramsche gelegene Landesfürstliche Amts- oder<br />

Rhedehof ist Schatzfrei, auch konkuriert der Besitzer und Leibzüchter nicht zu den gemeinen<br />

Reihediensten. Der Meyer zu Bramsche ist zugleich Unterholzgraf der Penter Mark, und in<br />

solcher Mark Vollwarig interessiert. Die Leibzucht ist unweit des Erbwohnhauses belegen,<br />

und soll der Grund, worauf selbige in jüngeren Jahren bei der Umbauung angelegt worden,<br />

vom Hofe genommen sein. Die zum Meyerhofe gehörige Ölmühle liegt am Haseflusse beim<br />

Schager Masche, und wird nicht bewohnt. Die übrigen Gebäude sind; das sogenannte<br />

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Meyers neue Haus (wohl das 1746 erbaute) und des Meyers kleine Haus, vorhin<br />

Breyelmanns Haus, in Bramsche gelegen, und tragen daselbst das Ihrige zu den Steuern und<br />

Reihelasten bei. Noch besitzt der Meyer ein kleines Nebenhaus in Bramsche, die Tuner<br />

genannt, so Schatzfrei und an der Meyerhofs-Strasse am Kirchhofe belegen ist. Der<br />

Bewohner geniesst die Mark nicht.<br />

Mittlg. Hist. Ver. zu Osnabrück Bnd.6. S.288.<br />

Der bedeutendste Grundbesitzer in der Penter Mark war Meyer zu Bramsche, er war auch<br />

Unterholzgraf bis zur Teilung der Mark im Jahre 1828.<br />

1746 wurde das Erbwohnhaus von Heinrich Cappeln sive Meyer zu Bramsche erbaut, es<br />

verfiel nach 166 Jahren im Mai des Jahres 1912, dem Abbruch. Da, wo sich heute der<br />

Schulhof der Bramscher Volksschule befindet, stand einst das Erbwohnhaus des<br />

Meyerhofes. 1889 war der restliche Meyerhof von der Stadt Bramsche für 15000 Mark<br />

aufgekauft worden. Der alte Schafstall des Meyerhofes trug die Inschrift; Meine Schafe<br />

hoeren meine Stimme und sie folgen mir. Joh. Cap.10. Vers 27.<br />

Das Wappen zeigte 2 über Kreuz liegende Fische.<br />

14.1.1301 vor dem Meier Gerhard zu Bramsche, als deputierten Richter, verkaufen Liborius<br />

von Ripinghove und dessen Sohn Gerhard ihr in der villa Bramsche gelegenes Erbe (domus)<br />

an das Kapitel Bramsche.<br />

Zeugen; Borghard, Priester, Herman, Rector scolarum, Statius von Sogelen, Everhard,<br />

Gerhard und Johannes von Rethke, Heinrich und Johannes Page.<br />

Rep.99. I. 3. Nr.8. Dep. Sylvesterstift St.A.O.<br />

17.12.1412 vor Johan de Meyger, Richter zu Bramsche, verkaufen Woldeke von Zogelen und<br />

ihre Tochter Ida mit Zustimmung ihres Vormundes Johannes Lynnen dem Kapitel zu<br />

Bramsche für 9 Mark eine jährliche Rente von 9 Schill. aus Woltorpes Erbe in der<br />

Bauerschaft Soegeln. Für die Zahlung der Rente, die erste Rente ist, verbuergen sich u.a. mit<br />

Tebben Gerdinchs Erbe und al des huses tobehorunghe, dat nu to tyden telet unde bouwet<br />

Tebbe Siraghe, belegen in der Burscop to Zogelen. Zeitiger Bebauer des Woltorpschen Erbes<br />

ist Dyderich Woltorp und seine Frau Hilleke.<br />

Zeugen; Heinrich Scormule, Gottfried (6.6.1415 von der Beke), Küster zu Bramsche und<br />

Herman der Mollener zu Bramsche.<br />

In dorso von dem Erbe, quam nunc colit Wessel Gerdinch sed solvit VI. sol.<br />

Urkunde 160 St.A.O.<br />

1470 vor dem Richter Ludeke de Meyger zu Bramsche verkaufen wiederkäuflich der Knappe<br />

Herman de Bar und seine Frau Fye, dem Dechanten Arnd Grundick zu Bramsche 2<br />

Rheinische Gulden jährliche Rente, de ersten Rente, aus ihrem Erbe Luer in der Bauerschaft<br />

Kalckreyse (Kalkriese), Kirchspiel Engter, für 32 Rheinische Gulden.<br />

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Zeugen; Johannes de Koster zu Bramsche und Friedrich ton Berge.<br />

Urkunde 219 St.A.O.<br />

7.11.1475 stellt der Richter Ludeke Meyger zu Bramsche eine Urkunde aus, nach welcher<br />

Friedrich von Horne und Frau Grete und Sohn Kersten an Borchard Sleter für 45 Mark die<br />

Hälfte der Erbe Wibboldink, Reynerdinck und Helmegynck mit Wiederkaufsrecht verkaufen.<br />

Urkunde 237 St.A.O.<br />

23.10.1478 stellt Ludeke Meyger, Richter zu Bramsche, eine Urkunde aus.<br />

Urkunde 248 St.A.O.<br />

5.2.1481 stellt Ludeke Meyer, Richter zu Bramsche, eine Urkunde aus.<br />

Urkunde 258 St.A.O.<br />

10.3.1488 stellt Lubbert Meyger, Richter zu Bramsche, eine Urkunde aus.<br />

Urkunde 277 St.A.O.<br />

3.4.1483 vor Ludeke de Meyger to Bramsche, Richter, verkaufen wiederkäuflich Hencke<br />

Bockwede, seine Frau Wibbeke und ihre Kinder Menke, Heinrich und Swaneke, dem Johan<br />

Nutten, senior zu Bramsche, to behoff der commenden 3 Schilling jährliche Rente aus ihrem<br />

Erbe zu Bocwede, Bayerschaft Balkum, Kirchspiel Ueffeln, für 4 Mark.<br />

Zeugen; Notar Johannes Hillebole, Herbert Schomaker und Ludeke de Grone.<br />

Urkunde 270 St.A.O.<br />

29.9.1496 stellt Lubbert Meyer, Richter zu Bramsche, eine Urkunde aus.<br />

Urkunde 305 St.A.O.<br />

28.10.1503 vor Lubbert Meyer, Fürstlichem Richter zu Bramsche, bekennt Johan Broyelman<br />

zu Pente, dass er von dem Kapitel zu Quakenbrück das Broyelmannincks Erbe zu Pente unter<br />

den Bedingung erhalten habe, dass er alle Jahre alle bisher üblichen Abgaben und Dienste,<br />

Pacht, Schulde unde denst leiste und bei seinem Tode sein Nachlass gleich dem anderer<br />

Eigenleut unter das Kapitel geteilt werden solle, ausgenommen das herwede, so dar plecht<br />

na vrigen rechte to vogen.<br />

Zeugen; Wichman Bodeker und Hinrich Holtscher.<br />

Urkunde 340 St.A.O.<br />

22.5.1604 stellt der Bischöfliche Richter Lubbert de Meyger in Bramsche eine Urkunde aus.<br />

Urkunde 349 St.A.O.<br />

2.5.1517 stellt Lubbert Meyer, Richter zu Bramsche, eine Urkunde aus.<br />

Urkunde 394 St.A.O.<br />

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29.4.1590 wurde Johan Meiers und Greten Tochter Greta, so auf dem Meyerhoffe zu<br />

Bramsche geboren, aus der Leibeigenschaft des Landesherrn entlassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />

14.8.1598 wurde Gerdt Meier vom Meierhoff zu Bramsche, Sohn von Johan Meier und<br />

Margarethe, aus der Leibeigenschaft entlassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />

5.5.1615 wurde Margarete Meier zu Bramsche, Tochter von Herman Meyer zu Bramsche<br />

sehl. und Margarete, aus der Leibeigenschaft entlassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O. und Dep.6b. B. III. Nr.145. St.A.O.<br />

18.7.1617 erhielt Susanna Meier zu Bramsche, Tochter des verstorbenen Herman Meier zu<br />

Bramsche und dessen Ehefrau Margarethe, ihren Freibrief.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

3.2.1712 befiehlt J.M. Reulandt in Fürstenau dem Churfürstlichen Zimmermeister Gerdt<br />

Nieholtz in Quakenbrück, auf den Badberger Redemeyerhöfen geeignetes Holz für die<br />

Stickteich-Mühle zu hauen. Die Redemeyer zu Badbergen beschweren sich über den<br />

beabsichtigten Holzschlag.<br />

20.2.1712 geht die Nachricht von Osnabrück ein, dass die Badberger von dem Holzschlag für<br />

die Mühle im Stickteich befreit sind und das Holz von dem Rentmeister in Vörden auf dem<br />

Hofe des Meyer zu Bramsche geschlagen werden soll.<br />

Nachricht auf Meyer zu Bergfeld.<br />

Besitzerfolge des Meyerhofes in Bramsche.<br />

1217-1225 Vremboldus de Brametse, Laie.<br />

1236-1240 Gerhart de Bramesche, nobilis.<br />

1273 Herman von Bramsche, Ritter.<br />

1301 Gerhard Meier zu Bramsche, deputierter Richter.<br />

1376 Lubbert Meyer zu Bramsche, Richter und Gograf.<br />

1412 Johan de Meyger, Richter zu Bramsche.<br />

1452-1483 Luddeke Meyer, geschworener Richter zu Bramsche.<br />

1477 die Meyersche zu Bramsche.<br />

1483 Ludeke Meyer zu Bramsche, Richter.<br />

1488-1517 Lubbert Meyer, Richter zu Bramsche.<br />

1556-1590 Johan Meyer zu Bramsche, 1556 als Richter abgetreten, Frau Grete.<br />

1578-1644 Johan Meyer zu Bramsche, Wohlgelehrter Fisk. Prok., , Adelheid Broyelman,<br />

1593-1663.<br />

1600 Herman Meyer zu Bramsche, ┼ 1603, , Margaretha Bödeker, ┼ 1634.<br />

1604 Johan Dulman s. Meyer zu Bramsche, ┼ nach 1627, , Margaretha Bödeker, ┼ 1634.<br />

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1619-1684 Rudolph Meyer, Notar und Eukonom, Betreuer des Hofes ca 1650, ,<br />

Catharina Meyer zu Bramsche.<br />

1633-1683 Lubbert Meyer zu Bramsche, , Catharina Strubbe, ┼ 1721.<br />

Henrich Pattensen s. Meyer zu Bramsche, 1685 Catharina Strubbe, Witwe Lubbert<br />

Meyer zu Bramsche.<br />

1676-1741 Johan Henrich Cappeln s. Meyer zu Bramsche, 1701, Anna Gerdraut Meyer<br />

zu Bramsche, 1676-1741.<br />

Lambert Schechtman s. Meyer zu Bramsche, 1706, Anna Gerdraut Meyer zu<br />

Bramsche Witwe Johan Henrich Cappeln, 1676-1741.<br />

1697-1756 Balthasar Sanders s. Meyer zu Bramsche, 1726, Catharina Elisabeth<br />

Cappeln s. Meyer zu Bramsche, 1701-1772.<br />

1748-1786 Christian Hinrich Sanders s. Meyer zu Bramsche, * 1739, (1), Anna<br />

Margaretha Meyer, 1748-1786, (2) Philippina Henriette Block, Pastorentochter von<br />

Ueffeln.<br />

1778-1850 Hermann Heinrich Sanders, Col. Meyer zu Bramsche, , Sophie Grevemeyer.<br />

Christian Heinrich Sanders alias Meyer zu Bramsche, Geometer, 1858 ledig<br />

verstorben.<br />

Sein umfangreiches Vermögen fiel an die vielen Neffen und Nichten, sodass 1963 sozusagen<br />

nichts mehr von dem Meyerhofe vorhanden war. Mit seinem Ableben war auch das<br />

Geschick des Meyerhofes besiegelt. Möge die Meyerhofstrasse, die zwischen dem Platz des<br />

einstigen Meyerhofes und dem Hofe Frye vor dem Esche zum Bramesche hinaufführt, und<br />

diese meine gesammelten Nachrichten die Erinnerung an den untergegangenen Meyerhof<br />

zu Bramsche, der im Leben der Ahnen eine so grosse Rolle spielte, wachhalten.<br />

Landesherrliche Eigenbehörige.<br />

1663 Des jetzigen Besitzers Grosseltern sein gewesen (doch unvollständig aufgenommen);<br />

Hermann Meier und Margaretha Bödeker, Eheleute. Hermann hat 7 Schwestern und<br />

Brüdern gehabt;<br />

1) Johann, 2) Henrich, 3) Franz, 4) Gerdt, 5) Grete, 6) Anna und 7) Thale. Alle sollen<br />

freigelassen und freien Standes verstorben sein.<br />

Hermann Meier und Margaretha Bödeker haben selbst 4 Kinder gezeugt;<br />

1) Lücke, 70 Jahre alt und lebt noch freigelassen im Ehestande mit Johann Broyelmann.<br />

2) Margaretha, über 60 Jahre alt, freigelassen, lebt noch im Eigentum des Ritterhauses zu<br />

Lage auf dem Erbe Meier zu Rieste.<br />

3) Susanne, ohne nachgelassene Kinder in Bramsche verstorben. Deren Freiheit sind<br />

Hermann Pörtener und Johann Broyelmann als Erben zu docieren schuldig.<br />

4) Johann Meier, im Eigentum verstorben., hat sich mit Adelheid Broyelmann verheiratet<br />

und mit derselben im freien Stande eine Tochter Margaretha, jetzt Balthasar Woltermanns<br />

Ehefrau, erzeugt. Er hat folgends nach des Vaters Tode den Meierhof angenommen und 2<br />

Kinder gezeugt;<br />

a) Catharina, die gegen der Mutter Freiheit freigelassen.<br />

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b) Lübbert Meier, 30 Jahre alt, eigen. Dieser hat den Meierhof vor wenigen Jahren<br />

angenommen, Catharina Strubbe geheiratet und mit derenselben bis dato 3 Kinder<br />

gezeuget;<br />

1) Margaretha, 4 Jahre alt, freigelassen.<br />

2) Johann, 2½ Jahre alt, freigelassen.<br />

3) Anna Adelheid, ½ Jahr alt, eigen.<br />

Adelheid Broyelmann, Wittib Meyers, eine 70 jährige Frau, lebt mit dem Meier im Eigentum<br />

auf dem Hofe.<br />

St.A.O. Abschn.75. Nr.5.<br />

Der Eigenbehörigenliste nach hatten die Eheleute Johann Meyer zu Bramsche und Adelheid<br />

Broyelmann nur 3 Kinder. In wirklichkeit war aber die Ehe mit 5 Kindern gesegnet. Wer diese<br />

2 Kinder waren, ist unbekannt. Wahrscheinlich verstarben sie jung und sind daher nicht in<br />

der Eigenbehörigenliste angegeben worden. Beim Tode des Wohlgelehrten Johann Meyer<br />

zu Bramsche am 30.5.1644 lebten von seinen 5 Kindern nur noch 2. Die Tochter Catharina<br />

war mit Rudolphus Meyer verehelicht. Dieser war zuvor schwedischer Gerichtsschreiber<br />

gewesen, wurde später Notar und Oeconom. Der Bramscher Pastor legt ihm das Prädikat<br />

Herr bei. Rudolphus Meyer hat, als sein Schwiegervater 1644 verstorben war und Lübbert<br />

wegen seiner Jugend den Hof noch nicht Ubernehmen konnte, die Interesse des<br />

Meyerhofes wahrgenommen und wird als Betreuer des Hofes genannt. Rudolphus Meyer<br />

war ein Sohn des Osnabrücker Bürgermeisters Johann Meyer. Rudolphus Meyer starb am<br />

16.2.1684 im Alter von 65 Jahren. Vidua Catharina Elisabeth geborene Meyers zu Bramsche,<br />

geboren 1701, gestorben 1772. Die letzte Auffahrt ist nicht beim Amte Vörden, sondern bei<br />

der Hochfürstlichen Kammer bedungen. Kinder der vidua Catharina Elisabeth sind; Christian<br />

Henrich, geboren 1739, Colonus, und Anna Carolina, geboren 1745, 1768 frei.<br />

Christian Henrich Meyer, geboren 1739, uxor Anna Margaretha Meyers, geboren 1748,<br />

gestorben 1789, in 2. Ehe heiratete er Philippine Henriette Block, geboren 1751. Ihre Kinder<br />

sind;<br />

Christian Rudolf, * 1773., Johann Balthasar, * 1776, Hermann Henrich, * 1779, Johann<br />

Henrich, * 1781, ┼ 1783 und Anna Maria, * 1783, ┼ 1791.<br />

St.A.O. Rep.106. XII. Y1. Nr.5.<br />

1586 befand sich unter dem Meyer zu Bramsche pflichtigen Häusern auch das Haus 46 (jetzt<br />

Grosse Strasse Nr.4.). Eigentümer dieser Besitzung war in den Jahren 1586 und 1589<br />

Hermann Kramer oder Kremer. In einer Urkunde von 1595 nennt er sich Hermann Gogreffe<br />

genannt Kremer und bemerkt in ihr, dass auch schon seine Voreltern dieses dem Meyerhofe<br />

zu Bramsche pflichtige Haus besessen haben. Im Viehschatzregister von 1550 wird an<br />

entsprechender Stelle ein Gerd Kremer aufgeführt, in welchem wohl ein Vorfahr des<br />

Hermann Kremer gesehen werden darf. Im Hauptschatzregister von 1601 ist in diesem<br />

Hause Hermann Gogreve nebst seiner Gattin Lücke aufgeführt. Dieser erscheint in dem<br />

Aufzeichnungen des Meyerhofes zu Bramsche 1603 als Hermann Kramer und 1611 als<br />

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Hermann Kremer. 1615 hat dann Berend Meyer oder Kremer diese Besitzung erworben, und<br />

auch 1623 hat Berend Meyer seine Verpflichtung gegenüber dem Meyerhofe erfüllt. In den<br />

Personenzählung vom Jahre 1628 ist er in diesem Hause mit Frau und alter Mutter genannt.<br />

1631, 1639 und 1647 hat Berend Meyer die üblichen Zahlungen an den Meyerhof geleistet.<br />

Im Jahre 1631 hat Berend Meyer für eine jährlichen Betrag von 13 Thalern und 200 Kuchen<br />

die zum Meyerhofe zu Bramsche gehörende Ölmühle gepachtet. 1649 ist im<br />

Hauptschatzregister Berend Meyer mit Frau, sein Sohn mit Frau und eine Magd augeführt.<br />

Wann Berend Meyer, der wie sein Sohn Bäcker war, sein Haus an seinen 1649 erwähnten<br />

Sohn abgegeben hat, steht nicht fest. In den öffentlichen Registern erscheint noch Berend<br />

Meyer, während schon 1667 Hermann Meyer oder Kremer die Leistungen an den Meyerhof<br />

entrichtet. Wahrscheinlich ist Berend Meyer vor oder 1667 verstorben, seine Witwe<br />

Gerdraut wurde 88 Jahre alt, am 13.10.1681 begraben.<br />

1791 betrieb der Meyer zu Bramsche die Ölmühle wieder auf eigene Rechnung, sein<br />

Angestellter war der Ölmüller Rolf Meyer, der mit Anna Maria Schwarberg verheiratet war.<br />

Früher wurde das Getreide nicht gewogen sondern gemessen mit dem Scheffelmass oder<br />

Scheffel kurz genannt. Ein Scheffelsaat manchmal nur Scheffel genannt, ist eine<br />

Flächengröße, auf die man 1 Scheffel Roggen zu saeen pflegt. Es gab Osnabrücker, Ankumer,<br />

Dammer, Quakenbrücker Scheffel u.s.w., die alle von einander abwichen. Man unterschied;<br />

1) Streichmass, dann war der Scheffel genau bis an den Rand gefüllt.<br />

2) Haufenmass, dann war der Scheffel aufgehäuft voll.<br />

3) Geruetteltmass, dann wurde der Scheffel beim Einfüllen geruettelt.<br />

1 Maltersaat hat 12 Scheffelsaat von je 54 Quadratruten oder 1179 qm.<br />

1 Hannoverscher Morgen hat 120 Quadratruten, gleich 26,21 a. oder ¼ ha.<br />

1 Malter oder Maltersaat ist gleich 5 2/5 Morgen oder 1 ha. 41 a. 53 qm.<br />

Der Landmesser mass Ruten, Fussen und Schritten.<br />

1 Rute ist 16 Fuss lang.<br />

1 Fuss ist gleich 0,292 m.<br />

1 Quadratrute ist eine quadratische Fläche von einer Rute oder 16 Fuss Seitenlänge.<br />

2 Ruten sind ungefehr 9 m.<br />

Die Elle ist 2 Fuss lang oder 0,584 m. Sie wurde nur im Kaufmannsladen bei Ellenwaren oder<br />

Textilwaren angewandt, nicht bei Flächenmessungen, Textilwaren wurden nie nach Fuss<br />

oder Zoll gemessen.<br />

Der Zimmermann, der Häuser baute, gebrauchte nur das Fussmass, das in 12 Zoll unterteilt<br />

war. Das Zollmass wiederum zerfiel in Viertel, achtel und sechszehntel Zoll.<br />

Alle in Scheffelsaaten und Quadratruten angegebenen Flächengrößen sind unsicher, da die<br />

Größenangaben in den Orten und Ämtern verschieden waren.<br />

1 Rth. oder Thaler ist gleich 21 Schillinge oder 72 Grote (Bremer Münze)<br />

1 Schilling ist gleich 12 Pfennige.<br />

1/48 Thaler ist gleich 1½ Grote oder etwa 6 Pfennige.<br />

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1 Thaler ist ebenfalls gleich 36 Mariengroschen oder 24 Gutegroschen.<br />

Den Silbernen Thaler nannte man Kurant, er musste bei Zahlungen in unbeschränkter<br />

Menge angenommen werden.<br />

Es wurde aber oft vereinbart, einen gewissen Betrag in Gold zu leisten, wobei der Gold-<br />

Thaler höher bewertet wurde als der Kurant-Thaler.<br />

1 Pistole oder Louisdor war gleich 5 Thaler Gold oder 410 Grote der Kurantwährung,<br />

während 5 Thaler Silber gleich 5 mal 72 gleich 360 Grote sind.<br />

Meyer zu Devern.<br />

Mit diesen Nachrichten über den Meyerhof zu Devern des schönen <strong>Artland</strong>es ist nicht<br />

beabsichtigt, die Geschichte des Hofes und seiner Bewohner zu schreiben. Es ist auch nicht<br />

gedacht, dass die Wiedergabe der Nachrichten vollständig und fehlerfrei sind. Ein jeder, der<br />

sich je mit Heimat- und Familien<strong>for</strong>schung befasst hat, wird auch wissen, dass solches nicht<br />

sein kann, und die Schwierigkeiten, Widerwärtigkeiten und hindernden Umstände kennen,<br />

welche mit einer Forschung verbunden sind. Mein jahrelanges Mühen gilt, die Erinnerung an<br />

Zeit und Menschen, den wir unser Sein verdanken, wachzuhalten, auf dass Kinder und<br />

Kindeskinder auf einem festen Fundamente eine bessere und glücklichere Zukunft zu bauen<br />

vermögen und die Kraft finden, das Leben zu nehmen, wie das Leben nun einmal ist.<br />

Salt Lake City, Heiliger Abend 1963. Walter <strong>Pohlsander</strong>.<br />

Meyer zu Devern.<br />

Dieser schöne Bauernhof ist in der Bauerschaft Grothe des Kirchspieles Badbergen, Kreis<br />

Bersenbrück, belegen. Dieser Ortsteil Devern der Grother Bauerschaft wurde erst 1603 mit<br />

Grothe vereinigt. Devern bedeutet; schwankender Boden, und Grothe; grosse Bauerschaft.<br />

Vor der Entstehung der St. Georgskirche, die in den Jahren 1222-1224 von dem Bischof<br />

Adolph von Tecklenburg gestiftet wurde, befand sich eine hölzerne Kapelle auf einer<br />

Anhöhe, Hilligen Hall genannt, in der Nähe des Meyerhofes zu Devern. Dort lag auch früher<br />

ein grosser Granitblock, der eine altgermanische Grabstätte kennzeichnete und als<br />

Opferaltar gedient hatte, aber im 19. Jahrhundert zerstört wurde. Noch bis zum Beginn des<br />

18. Jahrhunderts wurde diese Kultstätte durch jährliche Prozessionen der katholischen<br />

Kirche geehrt. Was über die anderen Meyerhöfe der Ahnen gesagt ist, das gilt auch hier.<br />

Dieser Hof zu Devern bestand schon in der altsächsischen Zeit und wurde in der fränkischen<br />

Eroberungszeit zu einem Stützpunkt der Macht des Kaisers Karl der Grossen und der Kirche<br />

Roms ausgebaut. Der Hof ist der Classification der Höfe nach vom Jahre 1565 ein Vollerbe.<br />

In diesem Jahre wurde nämlich ein neuer Erbschatz ausgeschrieben und die Höfe neu nach<br />

ihrer Größe und Erträgen klassifiziert. In den Steuerlisten des 19. Jahrhunderts wurde der<br />

Meyerhof sub Nr.3. der Bauerschaft Grothe geführt. Eine eigenartige Namens<strong>for</strong>m hat sich<br />

in der Umgangssprache des Volkes bei einigen Höfen des Kirchspieles Badbergen entwickelt,<br />

die in früheren Jahrhunderten mit dem Artikel "de" geschrieben wurden. So sagt man<br />

"S'maes zu Devern" und meint damit den ganzen Meyerhof mit seinem Zubehör. Bie S'maes<br />

to Devern - auf dem Meyerhofe zu Devern. S'maes Bure to Devern - der Bauer auf dem<br />

Meyerhofe, der Meyer zu Devern. Einzelpersonen diese Hofes mit Vornamen hiessen;<br />

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S'maes Anna, S'maes Wilm u.s.w. Der Meyer zu Devern war gleich den übrigen Meyern, wie<br />

Meyer zu Bergfeld, Meyer zu Talge und Meyer zu Wehdel, ein landesherrlicher Redemeyer,<br />

er diente seinem Herrn am Hofe und im Kriege, der Herr dagegen versprach ihm Schutz und<br />

gewisse Vorrechte den anderen Höfe gegenüber. Dem Meyer zu Devern waren mehrere<br />

Höfe, deren Rechte er zu vertreten hatte unterstellt. Diese Hofesgenossen traten in der<br />

Regel nur einmal im Jahre auf Christi Himmelfahrt zusammen. Auf diesen Zusammenkünften<br />

oder Hofessprachen wurden Sterbefälle, Wechsel und Verkäufe der zum Hofe gehörenden<br />

Leute und die Auffahrten neuer Besitzer verhandelt und bestimmt, auch konnten die Kinder<br />

der Hofesgenossen ihr Recht bewahren. Wer diese Genossenschaftstage unentschuldigt<br />

versäumte, hatte sich neu einzukaufen, und ihn konnte schwere Strafe treffen. Bei diesen<br />

Zusammenkünften wurde ein festliches Gelage gehalten, auf dem reichlich gegessen und<br />

getrunken wurde. Ein Mitglied lieferte das Brort, das 25 Pfund wiegen musste, ein anderes<br />

den Schinken im Mindestgewichte von 12 Pfund, andere hatten für das nötige Bier zu<br />

sorgen, soweit es nicht durch die vereinnahmten Brüchten angeschafft werden konnte. Bei<br />

Eindingen in die Genossenschaft musste der Betreffende eine Tonne Bier geben. Wenn ein<br />

Mitglied sich verheiratete, hatte er die junge Frau mit einer ¼ Tonne Bier einzukaufen. An<br />

diesen Zusammenkünften hatte jeder Hofesgenosse dem Meyer 1 Schilling und dessen<br />

Schreiber 6 Pfennige zu geben. Sonst hatte Meyer dieselben Verpflichtungen wie die<br />

anderen Mitglieder. Die Gerichte dieser Redemeyer gingen aber im 15. Jahrhundert ein, da<br />

die Verwaltung der bischöflichen Tafelgüter nun von dem Drosten zu Fürstenau<br />

übernommen und ausgeübt wurde. Noch lange hatte der Redemeyer juri dictionem<br />

voluntariam, er musste aber die Testamente und Contracte mit dem landesherrlichen Siegel<br />

bedrucken, und wenn er selbst den Hof antrat, den Eid ablegen. Erst dann wurden seine<br />

Handlungen als Gerichtliche anerkannt. Wenn ein Hofesgenosse als neuer Besitzer den Hof<br />

antreten wollte, so hatte der Redemeyer diesen einzutun, das heisst er setzte ihn am Herde<br />

des Hauses in den Mannsetel ein, wofür er 1 Thaler und eine gute Mahlzeit erhielt. Auch<br />

hatte der Meyer das Vorrecht von Jagd und Fischerei, das den anderen Hofesgenossen<br />

versagt war. Auf der anderen Seite hatte der Redemeyer aber recht drückende Lasten, unter<br />

diesen bestand die Verpflichtung, die abgelieferten Zehntgarben nach Fürstenau zu fahren,<br />

Salz- und Mühlsteinfuhren u.s.w. auszuführen, den Landesherrn auf seinen Reisen und<br />

Jagden zu fahren, seine Beamten und Jäger aufzunehmen und zu verpflegen, Jagdhunde zu<br />

füttern und junge Winde aufzuziehen. Diese Verpflichtungen sind alle in der ersten Hälfte<br />

des 19. Jahrhunderts abgelöst worden.<br />

1240 in den bischöflichen Tafelgüterregister begegnet uns der Hof als "Curia in Devern". Mit<br />

dem lateinischen "Curia" bezeichnete man einen befestigten Hof oder Gutshof.<br />

Tafelreg. 1240 Möser Bnd.8. S.380, 381 und 387. St.A.O.<br />

Wie schon gesagt, begegnet uns der Meyerhof erst in dem Fafelregister von 1240, er<br />

erscheint in der kaiserurkunde vom Jahre 977 noch nicht. Meyer zu Devern ist der jüngste<br />

Meyerhof des <strong>Artland</strong>es, soweit es sich um Haupthöfe der bischöflichen Verbände handelt.<br />

Seine Erhebung zum Haupthof einer Villikation ist vermutlich durch dem Meyer zu Bergfeld<br />

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vor 1100 erfolgt. Die alte Bauerschaft Devern ist ab 1240 als selbstständige Bauerschaft<br />

nachzuweisen, doch wird sie schon ab 1603 der Bauerschaft Grothe zugerechnet. Devern<br />

zählt 6 Vollerben, von denen Veldmann seines Namens und seiner ausgesprochenen<br />

Einxellage nach für die altsächsische Periode nicht in Betracht kommt. Ebenso scheidet das<br />

Vollerbe Sandmann, das 1420 als "hus ton Sande" begegnet, aus. Dagegen sind die Höfe<br />

Brörmann, Grothe, Jütting und der spätere Meierhof, der stark auf der Seelhorst und dem<br />

Sudesch beteiligt ist, als altsächsisch anzusprechen. Scheinbar steht die Hofstätte noch auf<br />

der alten Stelle.<br />

1240 zu dieser Zeit unterstanden dem Meyer zu Devern die Höfe Hildebrand und Marbold,<br />

beide in der Bauerschaft Lechterke belegen, Merschmann in Grothe und Siemermann in<br />

Langen. Die Lieferungen dieses Hofes werden angegeben mit; Curia Devern;<br />

V Moltia silig. (Roggen),<br />

III sol. denarium,<br />

VI unicas ovorum et<br />

VIII pullos.<br />

Summa annuae de curiis praescriptis et de aliis redditibus haec est;<br />

Summa siliginis est XXV moltia et IV modii.<br />

Summa ordei est VII moltia et III modii.<br />

Summa avenae est XI moltia et VI modii.<br />

Summa fabae VIII modii.<br />

Arietes sunt XII Tres porci.<br />

Summa pullorum est XXIII pulli.<br />

Tafelreg. 1240 Möser Bnd.8. S.380, 381 und 387. St.A.O.<br />

Die Erträge des Hofesverbandes hatte Meyer zu Devern nach Ankum zu liefern.<br />

17.3.1398 vor dem Knappen Kord von der Twizle, Richter zu Quakenbrück, verkaufen<br />

Wernete ton Molenkampe, seine Frau Taleke und seine Kinder Hanneke, Heinnen, Wernete,<br />

Henneke, Fenneke und Hilleke, an Herman Tydinch und dessen Frau Lubben, für 4 Mark die<br />

2 Stücke Land, die vor Herman Tydinchs valde (Hof) gelegen sind und 3 Scheffel Gerstensaat<br />

enthalten.<br />

Zeugen; Johan der Meier zu Devere, Herman to Mersch, Diederich Brone, Gereke<br />

Bredekamp, Ludeke to Menkenhues, Friedrich Küst, Reyneke Symerinch und Herman tor<br />

Wederyden.<br />

1399 feria tertia proxima ante festum beati Ambrosij espiscopi tritt Johan Meyer to Deveren<br />

als Zeuge bei der Entlassung aus der Leibeigenschaft des Wessel Elting, seiner Frau Christine<br />

und seinen 8 Kindern auf.<br />

Urkunde vom 1.4.1399 auf Hof Elting in Vehs.<br />

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1399 in profesto beatorum Tyburburzy et Valeriani martirum wird abermals Johan Meyger<br />

to Devern als Zeuge in dem Kaufvertrage, in welchem Wessel Elting zu Vees von seinem<br />

ehemaligen Gutsherrn Gosscalc van Anchem sein vaterliches Erbe, auf das er der Freiheit<br />

wegen am 1.4. selbigen Jahres Verzicht, geleistet hatte, käuflich für 60 Mark Osnabrücker<br />

Währung erwirbt, genannt.<br />

Urkunde vom 13.4.1399 auf Hof Elting in Vehs.<br />

1490 im Viehschatzregister heisst es; Der Meyer van Devern, 10 Pferde, 4 Ochsen, 9 Kühe, 8<br />

Rinder, 43 Schweine. Dies Viehschatzregister aus dem Jahre 1490 sagt uns ferner, dass der<br />

alte Meyer zu Devern schon die Leibzucht bezogen hatte und sein Viehbestand beträchtlich<br />

ist. "De olde Meyersche" (der Altbauer war also schon verstorben), 5 Pferde, 5 Kühe, 6<br />

Rinder, 20 Schweine. Dieser Viehbestand der alten Meyerschen ist aussergewöhnlich hoch,<br />

der Viehbestand des Altenteilers sollte durchweg nicht mehr als ein Sechstel des<br />

Hofbestandes sein.<br />

Viehsch. Reg. 1490 Abschn.88. Bl.46. St.A.O.<br />

29.1.1499 feria 3 post Conversionis Pauli.<br />

Johannes von Rede, bischöflicher Richter zu Quakenbrück und Badbergen, bekundet, dass<br />

die Markgenossen aus dem Kirchspiele Badbergen dem Rathe zu Quakenbrück zum Besten<br />

der Kirche St. Sylvestri das Holzungsrecht in dem Vang, gelegen in dem Walde bei der<br />

Landwehre bei den Häusern des verstorbenen Buerken Wolthagen und des Gieseke in dem<br />

Wolde, abgetreten haben.<br />

Vertreter der Markgenossen; Bernd Raderdes, Roleff de Meyer to Deveren, Diderich de<br />

Meyer to Berchfelde, Hinrick ton Eynenhus, Bernd Lynesch, Herman ton Hagen, Dethart to<br />

Boysinck, Rembert tor Hake und Wessel Broderinck.<br />

Vertreter des Rathes van Quakenbrück; Bernd Vos, Otto Brawe, Otto Korff, Clawes van dem<br />

Bele, Knappe, Johan uppen Orde, Johan de Smet, Peter Wedehage und Diderick van<br />

Rebbeke.<br />

Zeugen; Helmerick to Dykhus, Kaplan, Everd Koberinck, Herman Brawe, Otto van Dinklage,<br />

Johan Vos und Mencke Herman.<br />

Notar Johannes van Hameln.<br />

Dep.50a. Nr.45. St.A.O.<br />

1591 Johan Meier zu Deveren wegen Blutruns mit 1 Rth. gebrüchtet.<br />

Herman Meier gekaufften Raubpferdes und Vollen 20 Rth. gebrüchtet.<br />

Heinrich Meier gekaufften Kessel mit einliegendem Fleisch 3 Rth. gebrüchtet.<br />

Ob Herman und Heinrich Meier zu dem obigen Johan Meier zu Deveren in einem<br />

Verwandtschaftlichen Verhältnis stehen, kann nur vermutet werden.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. 1591 St.A.O.<br />

1593 für dess Meiers zu Devern Tochter freiheitt, Grete geheissen, 20 Thl. empfangen.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. 1593 St.A.O.<br />

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1593 Hoff (Meyer) Devern gibt 15 Hühner, während Meyer zu Berchveldt und Meyer zu<br />

Wehdell jeder 30 Mey Hühner geben.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. 1593 St.A.O.<br />

1593 Meyer zu Devern gibt 300 Eyer, doch Meyer zu Starten, Meyer zu Westerholt, Meyer<br />

zu Nortrup, Meyer zu Brickwedde und Meyer zu Wehdell geben jeder 600 Eyer.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. 1593 St.A.O.<br />

1512 das Kopfschatzregister nennt;<br />

Roleff de Meyger to Deveren 7 Schill. (Nr.1. der Steuerliste)<br />

Johan de Meyger 2 Schill. (Nr.7. der Steuerliste)<br />

Gerdt de Meyger 1 Schill. (Nr.8. der Steuerliste)<br />

Koppfsch. Reg. 1512 Badbergen Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. S.60. St.A.O.<br />

1589 Meyger tho Devern zahlt 4 Thl. 17 Schill.<br />

Viehsch. Reg. 1589 Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1593; 3. Monatstage Septembris erhält Grete Meiers zu Devern, Tochter von Johan Meier<br />

und Grethen, ihre Freiheit.<br />

Stift Osnabrück Rep.100 Abschn.59. Nr.2. S.15. St.A.O.<br />

1598 unternahm der Drost Schade von Vechte aus einen Raubzug nach Badbergen und<br />

richtete grossen Schaden an.<br />

1599 Dem Feuerschatzregister nach hatte Meyer zu Devern eine Leibzucht.<br />

1600 im Geldregister von 1600 heisst es; ½ hornsch. gl. der Redemeyer zu Devern.<br />

Geldregister 1600 Rep.123. Nr.143. St.A.O.<br />

30.10.1603 erhält Rudolff Meyer zu Devern, Sohn des weilandt und Grethe Eheleute vom<br />

Eigenbehörigen Meyerhofe zu Devern, im Kerspell Batbergen und Bauerschaft Grothe<br />

ehelich geporen, die Freiheit.<br />

Stift Osnabrück Rep.100. Abschn.59. Nr.2. S.69. St.A.O.<br />

1627 gibt Johan Meyer zu Devern an Dienstgeld 4 Ggl.<br />

Geldreg. 1627 Rep.123C. 201. St.A.O.<br />

1553/54 wurde Wernsinck dat he den Meier to Devern sine Hake stucke upgroff gebrüchtet.<br />

Rep.123C. Nr.29. St.A.O.<br />

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1582 in der Beschreibung des Meierhofes heisst es; de Meier zu Deveren ein Reidehoff, hat<br />

u.a. bei der Hasse in Sickings Hagen eine Wische umb dat andere jaire 2 foder Hoiess. Wann<br />

godt mast gifft von eigenen Holtzung 60 Schweine mast. Hefft ahn unfruchtbarem Holtz<br />

nichts. Ist von vorg. Meyerhause nichts vorsetzt oder affkommen.<br />

Rep.VI. Fürstenau 445. St.A.O.<br />

1511-1539, nach dem Kopfschatzregister (1534) Badtbergen, Bursschop Deveren.<br />

dt. II marck villicus in Deveren, Styna uxor VI marck XXXII Schill.<br />

Der letzte Betrag von 6 Mark 32 Schill. wird für Kinder, Knechte und Magde gezahlt worden<br />

sein.<br />

Koppfsch. Reg. 1511-1539 St.A.O.<br />

1597 für dass verfallene halbe gutt des Meiers zu Devern so uff der Leibzucht verstorben<br />

empfangen 25 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Meyer zu Devern zahlt 1 Rth. und für die Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und<br />

Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1597 der Meier zu Devern widerrechtlich abgehawener wieden potten 3 Rth.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1597 Arent in Amerlandes schueren dem Meier zu Devern entwedeten Holzes 1 Rth.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />

2.6.1599 Wir Heinrich von Langen und Herman Morrien Rentmeister zur Fürstenaw, thun<br />

hie mitt kundt vor unss unsere nachkommende Beampten am Hausse und Ampte<br />

Fürstenaw, offentlich bezeugende, alss unseres gnedigen Fürsten und Herrn Postulierten<br />

und dieses Ampthausses eihengehoriger Johan Meyer zu Deveren im Kerspell Battbergen,<br />

sich befreiet und eine freie Frawens Person, Taleken von der Lüttken Nestlage auss dem<br />

Kerspell Mensslage uff Fürstlicher gnaden Meyerhoff zu Deveren genommen, die welche<br />

sich hernacher in hochgl. unsers g.f. und Herrn Postulierten und dieses Ampthausses<br />

eigenthumb begeben und Ihr angeborene freiheitt verlassen. So habe wir nach altem<br />

lantsittlichen gebrauche, vor unss und unsere nachkommende Beampte, dagegen<br />

nachgeben und bewilligtt, gebe nach und bewilligen hiemitt und in crafft dieses Brieffs, dass<br />

obgl. Johan Meyers zu Deveren und Taleken eheleuten eheliche Kindt und Metlin Greiteke<br />

genent, an statt seiner Mutter Tale widderumb frei sein und pleibe, davor von unss und<br />

unsere nachkommende Beampten gehalten und in ewigen kunfftigen Zeitten, wen ess sein<br />

gebürende alter erreiche mochte, nich beschwertt, noch darüber bemühett sonder bei<br />

solcher seiner an statt seiner Mutter erlangter freiheitt rühiglich gelassen und nichtanders<br />

alss Andere eheliche und frei geborne leutte geschetzet und geachtett und gehalten werden<br />

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solle, ohne alle gefehrde und argelist. In urkundt der warheitt, haben wir Heinrich von<br />

Langen, Drost, und Herman Morrien, Rentmeister, obengl. unsere angeborne pittschaffte zu<br />

endt vorgedruckt und unss mit eigene Hande underschrieben, welches geschehn am<br />

zweitten der Monat Junii, Ihm Jahr nach Christi geburtt Fünffzehnhundert, Neuntzig und<br />

Achte.<br />

Siegel Hinrich von Langhen m.pp.<br />

Siegel Herman Morrien manu pp.<br />

NB. Anno 1639 den 8. Aprillis ist eine urkundt ertheilt dass ein Sohne soll wieder frei gegebe<br />

werden, wen diese Gretke sich an Jürgen Stegeman befreiet und in Hern Johan Henrich<br />

Vosses Eigenthumb ergeben.<br />

3.9.1593 ist Grete Meiers zu Devern, Tochter von Johan Meier zu Devern und Geseken, zu<br />

Devern, aus landesherrlicher Eigenbehörigkeit freigelassen. In derselben Angelegenheit wird<br />

die Mutter Grethe genannt. (Siehe Rep.100. Abschn.59. Nr.2. S.15. St.A.O.)<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />

1609 filius Meyern zu Devern, Gerdt, ist freygekauft mitt 12 Rth.<br />

Rep.106. VI/y1 Nr.1aa. St.A.O.<br />

1598 ehelichte Johan Meyer zu Devern die freie Taleke von der Lüttken Nestlage in Klein<br />

Mimmelage, die nun in die Hörigkeit des Landesherrn eintrat. Nach altem Brauch sollte die<br />

älteste Tochter dafür frei bleiben und nicht anders als das Kind anderer, freigeborener Leute<br />

geschatzet, geachtet und behandelt werden.<br />

Hist. Ver. V.621.I. St.A.O.<br />

1601 der Meier zu Devern in Kirspell Battbergen hat eingelieffert zu Ihborgh 400 Eier.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.11. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1601 uff tagh Margrete der Meier zu Devern zu Ihborgh leiffern lassen 18 honer.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.11. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1603 für Rudolff Meier zu Devern Freiheit empfangen 16 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.13. Amt Fürst. 1603 St.A.O.<br />

18.6.1609 es vergleichen sich Johan Meyer zu Devern, Johan Brorman, Jürgen Jutteman,<br />

Wessel Veldtman und Johan de Grothe, alle im Kirchspiel Badbergen und in der Bauerschaft<br />

Devern gesessene Erbleute, mit dem Edlen und Erenvesten Gerhardten von Dincklage s.<br />

Erbgesessenen zur Schulenburgk, um kostspieligen Prozess zu vermeiden, wegen der<br />

gemähten und arrestierten Plaggen in der von Dincklageschen Erbwische, die Holzdeich<br />

geheissen, und anderer Irrungen.<br />

Hist. Ver. Osnabr. Dep.6b. V. Nr.261. I. St.A.O.<br />

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1612 Johan Meier zu Devern gibtt für den semptlichen Nachlass seiner uff der Leibzucht<br />

verstorbenen Mutter Greten Meiers 70 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.18. Amt Fürst. St.A.O.<br />

13.3.1615 Meyerhof zu Devern, Johan Meyer, Sohn des Erbbauern ist gestorben.<br />

Hist. Ver. Osnabr. Dep.6b. V. Nr.261. I. St.A.O.<br />

1621 wurde zu Ankum Johan Meyer zu Devern Sohn wegen beschwerlicher schlegerei mit 2<br />

Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.23. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1624 für Johan Meiers zu Devern Dochter Gessen freiheitt empfangen 15 Rth.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.25. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1624 Johan Meyer zu Devern gibt 4 Ggl. (Goldgulden).<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Meier zu Deveren zahlt 6 Thl. und für die Leibzucht 1 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbsch. Reg. 1631 St.A.O.<br />

23.9.1632 hat Herman Meyer zu Devern für sich und seine künftige Hausfrau Marie Hoffstal,<br />

so sich qualificieren soll, den Erbwin der Schulden wegen zu 100 Thl. erhandelt.<br />

Eodem Anno et die hatt derselbe seine Schwester Taleken, auf dem Meyerhoff geboren,<br />

sampt deren Kindt Margarethen von Herman Doemer und Ihr Taleken Meyers eheliches<br />

Kind und in aygenthumheit erzeuget, zu 20 Thl. erhandelt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.33. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1630 Grethe Meierse, Tochter der Eheleute Johan Meyer zu Devern und Taleke, heiratet<br />

Jürgen Stegeman auf Halberbe tor Stege in der Bauerschaft Langen.<br />

Disc. und Hofesakten Stegemann Gut Loxten.<br />

23.9.1632 hat Herman Meier zu Devern die Freiheit seiner Schwester Taleke, von Johan<br />

Meier undt Taleken geboren, sampt deren Kind Margareta, von Herman Doemer undt ihr<br />

Taleken Meiers eheliches Kind undt in Leibeigenthumb geboren, erhandelt. Petit<br />

Documentum.<br />

Stift Osnabr. Rep.100. Abschn.59. Nr.4. St.A.O.<br />

1633/34, während des 30. jährigen Krieges zahlte Meyer zu Devern Steuern; Dec.1633-Jan.<br />

1634, 15 Thl., Febr. 1634, 3 Thl., Juli-Aug. 1634, 4 Thl. 10 Schill. 6 Pf., Oct. 1634, 3 Thl., Nov.<br />

1634, 3 Thl., Dec. 1634, 3 Thl., Sonderabgabe Juli 1634, 2 Thl. 5 Schill. 3 Pf., Jan. 1635, 3 Thl.,<br />

Viehschatz 1635, 11 Thl. 8 Schill. 3 Pf.<br />

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Für die Leibzucht; Juli-Aug. 1634, 8 Schill., Sept. 1634, 4 Schill., Oct. 1634, 4 Schill., Nov.<br />

1634, 4 Schill., Dec. 1634, 4 Schill., Sonderabgabe Juli 1634, 4 Schill., Jan. 1635, 4 Schill.,<br />

Viehschatz 1635, 4 Thl. 8 Schill.<br />

1636 musste Meyer zu Devern von der Leibzucht eine wöchentliche Kriegscontribution von<br />

3 Schill. bezahlen. Dieser Betrag konnte aber der Kriegsübel wegen nicht in voller Höhe<br />

geleistet werden, es wurde daher die Contribution auf die Hälfte, also auf 1 Schill. 6 Pf.<br />

festgesetzt. In der ganzen Bauerschaft Grothe vermochten nur die Colonen Merschman und<br />

Broring voll zu zahlen, während alle anderen Höfe und Kotten überhaupt nichts aufbringen<br />

konnten.<br />

Meyer zu Devern konnte ebenfalls nicht die wöchentliche Contribution in Höhe von 1½ Rth.<br />

für sein Vollerbe aufbringen. Sie wurde hierauf auf 15 Schill. 9 Pf. ermässigt.<br />

1638 lieh Herman Meyer zu Devern mit Grundherrlicher Bewilligung und Bürgschaft des<br />

Tepe Hoffstall von Arend Nipper in Quakenbrück 40 Rth. auf 6 Jahre.<br />

1647 war Meyer zu Devern mit einem monatlichen Schatz von 2 Rth. 2 Schill. 4 Pf. veranlagt.<br />

(detent).<br />

Krsp. Badbergen Bnd.II. S.88 und 93. H. Dühne.<br />

1652 zahlt das Erbe Meyer zu Devern an; Erbschatz 3 Thl., Feuerstätten 2 Thl., Supplements<br />

16 Thl., und für die Leibzucht; Erbschatz 7 Schill. 7½ Pf., Feuerstätten 1 Thl., Supplements 2<br />

Thl.<br />

Erbsch.- Feuerst.- und Supplements-Reg. von Juni 1652 Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

15.8.1654 ist Herman Meyers zu Devern sehl. Nachlassenschaft befunden; 2 Pferde, 12 Rth.,<br />

3 Kühe, 12 Rth., 1 Schmalrind, 3 Rth., 1 Sawe, 1 Rth.<br />

Alles zusammen 28 Rth., Halbscheid 14 Rth.<br />

Rep.122. III. 1a. II. 5c. Nr.2. St.A.O.<br />

1655 war das Erbe derart durch die Kriegsübel mit Schulden belastet und arg<br />

mitgenommen, das kaum die von der Stätte zu leistende Pacht genommen werden konnte.<br />

1644 Bauerschaft Grothe, I. Hochf. Rad Eigenbehörig; Meier zu Berchfelt, Meier zu Wehdell<br />

und Meier zu Devern müssen 1 Wagen thun in und ausländische Dienste uff er<strong>for</strong>dern, muss<br />

I Hochf. Rad umb das zweite Jahr eine Schütze P<strong>for</strong>t haltten.<br />

Rep.VI. Fürst. Nr.445. St.A.O.<br />

1655 Bauerschaft Grothe Erbe Meier zu Devern; 2 Pferde, 1 Endter, 3 Kühe, 5 Rinder, 8<br />

Schweine.<br />

Leibzucht, 2 Pferde, 1 Endter, 4 Kühe, 2 Rinder, 1 Schwein.<br />

Kleine Haus, 2 Kühe, 6 Schweine.<br />

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Schuere, 3 Kühe, 2 Rinder, 2 Schweine.<br />

Dep.3bI. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1655 Colonus Meyer zu Devern kann seinen Verpflichtungen nicht nachkommen. Zufolge<br />

dessen vergleichen sich Schuldner und Gläubiger dahin; die Creditoren erlassen am 3.2.1655<br />

auf dem Amte in Fürstenau tertiam capitalis und sämtliche Zins<strong>for</strong>derung.<br />

1655 mietet der Anerbe Johan Meyer zu Devern, Sohn des verstorbenen Herman Meyer zu<br />

Devern, 7 Moldt einsaadt Landes, wie selbiges auf der Sehlhorst und Südtesche belegen und<br />

12 Fuder Heugewachs für eine jährliche Pacht von 102 Rth. Die übrigen Ländereien werden<br />

verheuert, um aus dem Pachtelös die zahlreichen Gläubiger befriedigen zu können.<br />

Krsp. Badbergen Bnd.II. S.94. H. Dühne.<br />

16.3.1666 werden auf dem Meyerhofe befunden.<br />

Erbe; 4 Pferde, 4 Kühe, 3 Rinder, 4 Schweine.<br />

Leibzucht; 1 Pferd, 1 Endter, 3 Kühe, 2 Rinder, 1 Schwein.<br />

Beyhauss; 3 Kühe, 2 Rinder, 1 Schwein.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.60. 1666 St.A.O.<br />

1667 Erbe Meyer zu Devern 5 Rth. Classis 4.<br />

Rev. Reg. Amt Fürst. Krsp. Badbergen Rep.100. Abschn.88. Nr.77. St.A.O.<br />

1668 hat Meyer zu Devern 1 Hauptfeuerstelle, 1 Leibzucht- und 1 Kleinhauss-<br />

Nebenfeuerstelle.<br />

Rev. Reg. Amt Fürst. Krsp. Badbergen Rep.100. Abschn.88. Nr.75. II. St.A.O.<br />

10.2.1679 Herman Meyer zu Devern hat Land an Johan Vehslage itzo zu Devern verpachtet.<br />

25.11.1638 gibt Michael Kobolt Consens zu einer Anleihe von 40 Rth., die Herman Meyer zu<br />

Devern und seine Ehefrau Marie bei Arend Nipper in Quakenbrück, für die Tepe Hoffstall die<br />

selbschuldnerische Bürgschaft übernimmt, aufnehmen. Bei dem Bürgen Tepe Hoffstall wird<br />

es sich um den Vater der Ehefrau Meyer zu Devern handeln. Möglicherweise ist Arend<br />

Nipper, der Geldgeber, Onkel des Herman Meyer zu Devern, denn Arend Nipper war mit<br />

Rensche Meyer verheiratet.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1648 Meyer zu Devern gibt 15 Rauchhühner.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.44. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1661 zahlt Meyer zu Devern 6 Rth. 2 Schill. 7½ Pf., Leibzucht 2 Rth. 19 Schill. 9 Pf., Beihaus 1<br />

Rth. 11 Schill. Viehschatz, der 4 mal im Jahr erhoben wurde.<br />

Viesch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

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Herman Meyer zu Devern wird 1669 als erster das Bauerrichteramt antreten. (siehe<br />

31.12.1668)<br />

1669 wird Herman Meyer zu Devern als Bauerrichter anfangen. Seine Consequenten werden<br />

sein; Johan Grothe, Wessel Brorman, Diedrich Sanman, Johan Hageman, Witwe Thuman,<br />

Herman Merssman, Johan Einhauss, Johan Pahlman, Johan Meyer zu Bergfeld, Juergen<br />

Hackman, Johan Beussman Lyen Esch, absens, Thesings, Johan Hey, Gerdt Rahrt, Johan<br />

Juetting, Veltman, absens.<br />

Zeugen dieses Beschlusses sind Herman Theising und Rudolff Meyer, seligen Rudolffen<br />

Meyers Sohn.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1670 zahlt Meyer zu Devern 2 Rth., für die Leibzucht 1 Rth., für das Beihaus 1 Rth. und für<br />

die Schuere 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 beklagen sich Meyer zu Devern und die übrigen Redemeyer der Kirchspiele Badbergen<br />

und Ankum über die noch immer lästige Aufgabe der Aufzucht junger Hunde für den<br />

landesherrlichen Bischof, obschon Bischof Philipp Sigismund im Jahre 1591 und sein<br />

Nachfolger Bischof Franz Wilhelm 1626 die Zusicherung gegeben hatten, dass mit<br />

Einquartierung und Aufzucht von Hunden Klöster und Eigenbehörige nicht mehr in Anspruch<br />

genommen werden sollten.<br />

1703 nach einem Bericht der Beamten zu Fürstenau vom 7. October waren die Redemeyer<br />

verpflichtet, nicht nur den Amtsdienern und Fussdienern, sondern auch den Untervogten,<br />

wenn sie sich in Herren- oder Amtssachen unterwegs befanden, ein Sattelpferd<br />

ohnweigerlich herzugeben.<br />

13.10.1703, befiehlt die Regierung, dass es hierbei wie von alters her bleiben soll. Dieser<br />

Befehl wurde aber von den Redemeyern nicht angenommen, sondern von ihnen mit Erfolg<br />

bekämpft. Ferner waren die Redemeyer verpflichtet, den Osnabrücker Bischof zu fahren. Bei<br />

sollchen Reisen stellten die Badberger Redemeyer je 2 Pferde. Der Landesherr reiste also 6<br />

spännig. Auch waren Meyer zu Devern, Meyer zu Bergfeld und Meyer zu Wehdel<br />

verpflichtet, den 1. Mühlstein, die Ankumer den 2. und das Bersenbrücker Kloster den 3.<br />

Stein zu fahren.<br />

St.A.O. Abschn.161. Nr.416.<br />

1705 Meyer zu Devern Kirchspiel Battbergen hatt seine Auffahrt Vermög Eingebrachter<br />

Hochfürstl. Cammer Secretarii eigenhändiger Schrift bei geheimbter Cammer ad 250 Thl.<br />

gedungen und Vermöge Quittunge daselbst betzahlet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.64. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1712/1716 Johan Tepe Meyer zu Devern ad 30 Jahre alt, uxor Stieneke Meyers ad 30 Jahre<br />

alt, 3 Söhne, Herman ad 6 Jahre alt, Schwietert ca 4 Jahre alt und Arnd Tepe ad 2 Jahre alt.<br />

Abgehende Brüder und Schwestern; Herman, Marcke, Lücke so alle vorlängstens<br />

freigekauft, und Gerdt ad 30 ist bei letzter Sedis vac. freigekauft.<br />

Rep.106. VI/y1 Nr.1aa. St.A.O.<br />

27.10.1705 Kind aus Meyers zu Devern neuem Hause begraben.<br />

Sepult. der Badberger Kirche 1705 S.66. Nr.1.<br />

1722 waren nach dem Praestationsregister zu zahlen, Monatschatz 4 Rth. 7 Pf., Rauchschatz<br />

4 Rth., Dienstgeld 5 Rth.<br />

Die Pacht betrug 15 Malter Roggen, 18 Hühner, 300 Eier und mus eine Nacht die Jagd<br />

halten.<br />

Ferner gibt Meyer zu Devern jährlich; ½ Scheffel Roggen an die Küster und Prediger zu<br />

Badbergen, 1 Brod, 3 Scheffel Hafer und 5 Hocken, an den Vogt daselbst 5 Hocken.<br />

1722 waren für angeliehene 2453 Rth. noch mehrere Grundstücke vom Erbe versetzt und<br />

harrten der Wiedereinlösung.<br />

1722 wird die Größe der Stätte angegeben mit; 29 Malter 3 Scheffel 2 Viertel.<br />

1746-1749 hatte der Colonus Meyer zu Devern Streit mit dem Badberger <strong>Arch</strong>idiaconus<br />

wegen Befreiung vom Sendgerichte. Am 15. des Julmondes 1749 <strong>for</strong>derte der geheime Rat<br />

von dem <strong>Arch</strong>idiacon nähere Begründung seiner Ansprüche, da aber der ge<strong>for</strong>derte Bericht<br />

nicht eingesandt wurde, fanden das Verfahren und der Streit seine Einstellung.<br />

15.2.1733 hat Tepe Meyer zu Devern seiner sel. Frau Christinen, geb. Meyer zu Wehdel,<br />

Sterbfall zu 39 Rth. 5 Schill. 3 Pf. bedungen. Amts jura 8 Rth., Herrn Drost Schreiber 1 Rth.<br />

Zusammen 48 Rth. 5 Schill. 3 Pf.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

Erbe Meyer zu Devern, Auffahrt 300 Rth.<br />

Johann Tepe Meyer, * 1714, ┼ 1768, Sterbfall 52 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Uxor Maria Margaretha Boessken, * 1730.<br />

Kinder; Adelheid * 1756, Johann * 1761 succediert, Margaretha * 1765 ┼ 1775<br />

1794 hat der Anerbe Johann Tepe, * 1761, das Colonat angetreten mit Gesina Maria<br />

Adelheid Meesmann, * 1770. Auffahrt 315 Rth.<br />

Kinder; Margaretha Adelheid * 1795, Johann * 1796, Johann Gerhard * 1799, Maria<br />

Adelheid * 1801.<br />

Des alten Coloni Johann Tepe Meyer Bruder Schwiethart Meyer * 1710.<br />

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Rep.122. IIIB. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

4.2.1746 dingte Tepe Meyer zu Devern den Sterbfall seines Vaters Tepe, welcher jüngstens<br />

verstorben, zu 25 Rth. 10 Schill. 6 Pf., Amts jura 6 Rth., Drosten Schreiber 1 Rth. Facit 32 Rth.<br />

10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

26.10.1751 hat Tepe Meyer zu Devern mit Margaretha Boessken die Auffahrt auf den<br />

Rehdehoff zu Devern bedungen incl. juribus solitis zu 301 Rth. Die Braut bringt 600 Rth. ein,<br />

die der Vater auslobte.<br />

Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

18.7.1768 wurde am 15 Juni 1768 beschriebene Sterbfall des Coloni Tepe Meyer zu Devern<br />

einschl. der Amtsgebühr zu 52 Rth. 10 Schill. 6 Pf. bedungen.<br />

Rep.122. III. IB. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1773 wurde das Gehrder Pfarrhaus gänzlich umgebaut und mit Ziegeln gedeckt. Der Bau<br />

wurde unter der Leitung des Pastors Christian Wilhelm Peithmann von den Zimmerleuten<br />

Schone und Caspar Levedag ausgeführt. Das Kirchspiel Gehrde gab zu diesem Umbau 1000<br />

Rth., aber die Leute aus dem Nachbardorfe Badbergen boten auch freiwillig ihre Hilfe an. So<br />

gaben die Colona Witwe Maria Meyer zu Wehdel, geb. Wulfert, in Wehdel, Colona Witwe<br />

Maria Margaretha Meyer zu Devern, geb. Boeske, in Grothe, Colon Wilhelm Greve in<br />

Grönloh, Colon Gerdt Carl Gölinghorst, geb. Kahmann, in Wehdel Nr.5., Colon Gerdt<br />

Beckermann in Grönloh Nr.1. und Pastor Bernhard Günther Block in Badbergen, je einen<br />

eichenen Baum von ihren Höfen.<br />

1776 Meyer zu Devern 5 Rth.<br />

Dep.6C. B.V. III. Nr.580. 1652 ff Zehntensachen St.A.O.<br />

1783 in dem Beedeverzeichnis von 1783 wird an zweiter Stelle der Kirchhöfer der Speicher<br />

des Meyer zu Devern, der von der Witwe Sturwolds und deren Tochter und Herbers<br />

bewohnt ist, genannt. Von diesem Speicher mussten jährlich 1½ Stück Beedegarn geliefert<br />

werden.<br />

1803 ist die Größe des Erbes angegeben mit; 14 Malt. 10 Scheff. Ackerland, 7 Malt. 4 Scheff.<br />

Wiesen, 7 Malt. 11 Scheff. Holzgrund, insgesamt also 30 Malt. 1 Scheff.<br />

Auf die Klage des Colons Meyer zu Bergfeld gegen Colon Gervesmann in Wulften und Witwe<br />

Colona Meyer zu Devern in Grothe vom 23.2.1796, in der gesagt wird, dass ihm zustehe;<br />

a) eine Mahlzeit am Hochzeitstage.<br />

b) 1 alter Thaler oder 1 Rth. 7 Schillinge,<br />

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ergeht regierungsseitig am 12.3.1796 der Entscheid; Übergabe ist noch nicht erfolgt, Kläger<br />

soll sich zufriedengeben.<br />

Rep.122. IIIB. Nr.484. St.A.O.<br />

1788 nach dem Schuldenverzeichnis fürstlicher Eigenbehöriger von 1788 hatte die<br />

Meyersche zu Devern auf dem Colonate 2285 Rth. Schulden.<br />

Rep.122. IIIB. Nr.484. St.A.O.<br />

1787 wird in einem Verzeichnis der Rundefuhren gesagt, dass Meyer zu Devern und<br />

Brormann zusammenspannen. Die Rundefuhren gehören zu den Reihelasten und sind<br />

ursprünglich aus dem Kriegsdienste hervorgegangen.<br />

23.3.1817 Grundaustausch.<br />

Am obigen Datum wurde vom Meyerhofe zu Devern das hinter dem adelichen Hause<br />

Schulenburg belegene sogenannte Meyers Rott, bestehend theils aus Ackerland und theils<br />

aus Wiesengrund und 16 Scheffel 25 Quadratruten gross, mit allen Rechten und<br />

Gerechtigkeiten, wie auch mit dem rücksichtlich des vom Meyerhofe nach dem Rott<br />

führenden Weges, dem Meyer zustehenden Gerechtsamen, an Feldmanns Erbe auf ewige<br />

Zeiten abgetreten. Von Feldmanns Erbe wurden a) 5 Ackerstücke auf dem Südesche, hinter<br />

Vehslagen Garten belegen, 6 Scheffel 53 Quadratruten, b) 1 Breite auf dem Osterfelde, auf<br />

dem 2 Scheffel 23 Quadratruten Kuhlgarten schiessend, c) 1 Acker daselbst, nächst<br />

Wernsings Acker in Langen, 1 Scheffel 9 Quadratruten, d) 2 Stücke hinter Koken Garten, 4<br />

Scheffel 35 Quadratruten, e) den sogenannten Kuhlgarten hinter Meyers Heuerhause, 1<br />

Scheffel 13 Quadratruten, insgesamt 16 Scheffel 25 Quadratruten mit allen Rechten und<br />

Gerechtigkeiten an den Meyer zu Devern u.s.w. abgetreten. Es zeichneten; Hans von<br />

Dincklage für Feldmanns Erbe, Frau Meyer zu Devern in Grothe unter Beistand für sie und<br />

die Kinder die von Fürstenau beeideten Vormünder Geometer Hermann Georg Meessmann<br />

in Badbergen und Ackermann Gerd Hagemann in Grothe.<br />

Geschehen in Meessmann Geometers Wohnung.<br />

1820 die Badberger Kirche verbucht als besondere Einnahme 14 Rth. die Meyer zu Devern<br />

für die Erlaubnis, dass er seyn Speicher, welches er neu baute, auf die Kirchhofsmauer<br />

setzen möchte, wodurch er 4 Fuss Grund und die mehrsten und besten Steine erhielt,<br />

zahlte.<br />

Badbergen Kirchenarchiv.<br />

1821 richtete das Celler Landgestüt auf dem Meyerhofe zu Devern eine Deckstelle ein, die<br />

1848 nach Hof Lindebaum in Grothe verlegt wurde. Diese Deckstelle ist als Beginn der<br />

heutigen Zucht des berühmten Hannoveraners anzusehen.<br />

1826 hatte Meyer zu Devern 3 bewohnte Nebengebäude.<br />

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1826 wird die Größe des Hofes angegeben mit; 99 Morgen 113 Quadratruten Ackerland und<br />

39 Morgen 24 Quadratruten Wiesen.<br />

1834 werden die ungewissen Gefälle zu einer Rente von 16 Rth. 4 Ggl. 9 Pf. fixiert, welche<br />

wiederum 1838 mit 404 Thl. und 22 Ggl. abgelöst werden.<br />

1837-1839 werden die jährlichen Abgaben von 18 Hühnern, 300 Eiern und 1 Rth. 8 Ggl. 11<br />

Pf. ständige Salzfuhrgeld zu einem Rentewerte von 4 Rth. 22 Ggl. 5 Pf. festgesetzt und mit<br />

123 Rth. 8 Ggl. 5 Pf. abgelöst.<br />

8.3.1840 wird die jährliche Pacht von 5 Malter Roggen und Gerichtshocken u.s.w. mit 1157<br />

Rth. 23 Ggl. 8 Pf. abgelöst. Mit der Ablösung dieser Lasten und Pflichten war auch die<br />

Stellung des Meyer zu Devern, die ihn Jahrhunderte hindurch gekennzeichnet hatte,<br />

gegangen, er aber trat nunmehr als ein freier Bauer auf freier Scholle in die Reihe seiner<br />

Volksgenossen ein.<br />

1839 zahlte Meyer zu Devern 5 Reichstaler 3 Goldgulden 3 Pfennige als Dienstgeld. Dieser<br />

Zahlung nach muss er zeitweise von den lästigen Fuhrdiensten befreit gewesen sein.<br />

Rep.122. IIIB. Nr.308. Anno 1839 St.A.O.<br />

27.5.1847 berichtet der Vogt Weber, der Colon Meyer zu Devern habe angezeigt, dass in<br />

sein Backhaus durch Ausheben einer Wand eingebrochen sei. Gestohlen sei aber nichts, da<br />

nichts darin war.<br />

Rep.452. Nr.21. Amt Fürst. St.A.O.<br />

Hausinschriften.<br />

Auf dem Hofe fanden sich 1965 folgende Hausinschriften; Maria Margaretha Böskens sel.<br />

Johann Tepe Meyer Witwe. Diese Eheleute haben am 4.7.1752 geheiratet. Der Ehemann<br />

Johann Tepe Meyer verstarb schon am 8.6.1768, seine hinterlassene Witwe verschied am<br />

16.1.1809. Das Erbwohnhaus ist also von der Witwe nach 1768 erbaut worden.<br />

Johann Tepe Meyer Anerbe, hier handelt es sich um den im August 1761 geborenen Sohn<br />

der obige Eheleute.<br />

Heinrich Meyer zu Devern, Erna Twelkemeyer, Kinder Rudolf, Anna Berta 1933. Ferner<br />

findet sich die Inschrift;<br />

Heinrich Rudolf Meyer, Emma Katharina geb. de Wente, Hermann, Heinrich und Anna ihre<br />

Kinder, 1900.<br />

Über der Naendor steht geschrieben; Maria Margaretha Böskens, Johann Tepe Meyers<br />

Witwe, Johann Tepe Meyer, Jungfrau Adelheid Meyers, ihre Kinder, 1790.<br />

Die hier genannte Adelheid Meyer ist am 31.5.1756 geboren und am 7.1.1831 auf dem<br />

Meyerhofe verstorben.<br />

Meyer zu Drehle.<br />

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Kummst du aover 'n Hund, kummst du ok aover den Steert.<br />

Der uralte Meyerhof liegt an der Strasse Neuenkirchen - Bersenbrück - Quakenbrück, am<br />

Ende der Hofesgruppe der Bauerschaft Gross-Drehle des Kirchspiels Gehrde, im lieblichen<br />

<strong>Artland</strong>. Das <strong>Artland</strong> begegnet uns urkundlich zuerst in dem Register des um 1490<br />

erhobenen landesherrlichen Viehschatzes. Dies Register trägt die Überschrift; "Dyt is de<br />

Schattincge over dat ortland und over dat Ampte to Vorstenouwe". 1508 wird es in einer<br />

Urkunde des Klosters Gertrudenberg zu Osnabrück genannt. In dieser Urkunde sagt der<br />

Kosterschreiber; "Alse unse man Stuverman in dem artlande verstorven was, moste ich<br />

einen schoelder winnen, de mit unsen Knecht dahingenk, dat guet to beschriven". Nach den<br />

Osnabrücker Chroniken 1792, III. Teil, Seite 98, rechnete man um 1582 zum "Oertlande, wo<br />

me es noemet, Quakengruegk, Battbergen, Berssenbrugge, Ankum, Mensslage und<br />

darumbher". Das Kirchspiel Gehrde, welches auffallenderweise nicht genannt ist, gehörte zu<br />

dieser Zeit zum Amte Vörden und ist dieserhalb wohl nicht mitaufgeführt worden. Damals<br />

war also das <strong>Artland</strong> viel Größer als heute. Die Einschrumpfung geht auf die<br />

Gegenre<strong>for</strong>mation und den westfälischen Frieden von 1648 zurück, da die Kirchspiele<br />

Ankum und Bersenbrück teils freiwillig, teils zwangsweise zu katholischen Kirche<br />

zurückkehrten. Das heutige <strong>Artland</strong>, die Kirchspiele Badbergen, Gehrde und Menslage,<br />

obgleich Quakenbrück als Metropole des <strong>Artland</strong>es gelten möchte, hat sich, ohne jemals<br />

eine politische Einheit zu bilden, unter dem Einfluss der Bodenverhältnisse, der<br />

Abstammung und der confessionellen Abgeschlossenheit wirtschaftlich und kulturell<br />

entwickelt und einen prächtigen Menschenschlag ge<strong>for</strong>mt. <strong>Artland</strong> bedeutet Ackerland. In<br />

unsere schönen deutschen Sprache bedeutet "die Art" Pflugen, gepflugtes Land, bebautes<br />

Land, und unter "Artacker", "Artfeld" und "<strong>Artland</strong>" versteht man in Feldarten eingeteiltes<br />

Ackerland. In der Du Plat'schen Flurkarte von 1789 taucht in der Grönloher Bauerschaft ein<br />

Zuschlag auf, bei dem der Vermerk steht, dass er "bisher noch nicht artbar ist". Die hier<br />

gebrauchten Ausdrücke sind veraltet und nur noch den alten eng mit der Scholle<br />

verbundenen Menschen bekannt. Zur weiteren Erlauterung diene;<br />

Ahd. "ardon, arton"; bebauen, beackern.<br />

ahd. "ard, art"; Ackerbau, Ackerung.<br />

got. "arjan"; Pflugen.<br />

lat. "arare"; Pflugen.<br />

as. "ard"; Wohnort, Wohnung.<br />

indogerm. Wurzel "ar"; Pflugen.<br />

Gehrde begegnet uns zuerst in einer Urkunde aus dem Jahre 977 als "Girithi", und 1251 wird<br />

es in einer Urkunde des Bischofs Bruno "Gerthe" genannt. In den jüngeren Urkunden heisst<br />

es; Girde, Gerede, Gherde, Gerethe u.s.w. Gross-Drehle hiess 977; Treli, 1283 Drele und<br />

1285 Threle. Klein-Drehle erscheint zuerst 1350 als "luttike Drele". Allgemein wird<br />

angenommen, dass die Meyerhöfe des Osnabrücker Nordlandes, als altsächsische<br />

Siedlungen oder Sitze schon standen, bevor Karl der Grosse sie zu Stützpunkten seiner<br />

politischen Macht und der Christianisierung ausbaute. Sicher ist, dass das Meyertum ein<br />

fränkische Einrichtung ist. Der Meyer stand zu seinem Herrn, dessen Gut er verwaltete. Er<br />

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diente dem landesherrn am Hofe und im Kriege, der Herr dagegen versprach ihm Schutz und<br />

gewährte ihm gewisse Vorrechte den anderen Bauern gegenüber. In den alten Urkunden<br />

wird der Meyer oft "major villicus" oder kurz "villicus" genannt. Das bedeutet; Grossbauer<br />

oder größerer Bauer.<br />

In der schon erwähnten Urkunde vom Jahre 977 bekundet der Deutsche Kaiser Otto II. zu<br />

Bingen im Rheingau, dass er auf Bitten seines Verwandten Bischof Ludolph von Osnabrück<br />

an dessen Getreuen Herigis Güter in Rislam (Rüssel), Raes<strong>for</strong>t (Rüs<strong>for</strong>t), Girithi (Gehrde),<br />

Tireli (Gross-Drehle), Hane (Höne) und anderen Orten des Osnabrücker Nordlandes, die<br />

Herigis von dem Osnabrücker Bischof zu Lehen trug, als Eigentum übertragen habe. Bischof<br />

Ludolph war eine Nachkomme Widukinds, und es wird angenommen, dass die genannten<br />

Besitzungen wohl aus Widukinds Nachlass stammen. In dieser Kaiserurkunde werden ausser<br />

Meyer zu Drehle genannt; Meyer zu Bergfeld, Meyer zu Wehdel und Meyer zu Gehrde. Bei<br />

dem Gehrder Kirchspiele waren 2 eigentümliche Marken, die Rüs<strong>for</strong>d-Heller, in der das<br />

Kloster Bersenbrück und der Bischof von Osnabrück Holzgraf und der Colon Schöneberg<br />

Unterholzgraf waren, und die Gehrder Mark, welche unter der Holzgrafschaft des Bischofs<br />

stand und keinen Unterholzgrafen ahtte und die Bauerschaft Gehrde mit dem Dorfe Gehrde<br />

umfasste. Die kleine Bauerschaft Höne gehörte in die Bersenbrücker Gomark, von der bei<br />

dem Kirchspiel Ankum die Rede ist, und in die Desburger Mark gehörten die Bauerschaften<br />

Hastrup, Gross- und klein-Drehle, und die Höfe Strodtmann, Segemann und Twelbecke zu<br />

Helle.<br />

Quelle; C. Stüve Gesch. d. Hochstifts Osnabrück Bnd.II. S.796.<br />

In Drehle liegen nun nach der Du Plat'schen Landesvermessungskarte von 1789 südwestlich<br />

des Grossen Esches 7 Höfe. Am südlichen Ende der Hofesreihe liegt der Meyerhof, welcher<br />

nur Randparzellen der Kernflur innehat, aber in viel stärkerem Masse auf den jüngeren Teil<br />

des Esches beteiligt ist. Daher ist er der Ausbauzeit zuzuschreiben. Die Größe des Colonates<br />

beträgt 23 Malt. 6 Scheff. Zu dem Meyerhofe gehört noch heute ein Flurstück, das<br />

Mühlenstelle genannt ist. Dieser Flurname deutet darauf hin, dass der Hof einst mit einer<br />

Mühle ausgerüstet war. Der Meyerhof war Wohnsitz der Familie von Drehle und um 1050<br />

durch Schenkung an den Bischof von Osnabrück gekommen, und ist dann von diesem Lehen<br />

ausgetan worden. Doch dürfte der erste Wohnsitz der Familie von Drehle wohl in Klein-<br />

Drehle dort zu suchen sein, wo die Grundflächen der beiden "zu Drehle-Höfe"<br />

zusammenstossen. Die Ritter von Drehle gehörten zu der bischöflichen Ministerialität, was<br />

sie aber nicht gehindert zu haben scheint, sich einen zum Tafelgut des Bischofs gehörigen<br />

Hof anzueignen, denn unetr den 1240 als "bona alienta de curia Anchem (Ankum)"<br />

gemeldeten Gütern findet sich auch ein "mansus in Drele, quem habet Christianus ibidem".<br />

Dies "ibidem" besagt, dass Christian de Drele seinen Wohnsitz in Klein-Drehle noch<br />

innehatte oder vielmehr, dass dieser Wohnsitz noch bestand. Die von Drehle führten wohl<br />

um die Mitte des 13. Jahrhunderts den Umzug auf den Meyerhof durch, der bald darauf von<br />

ihnen an die von Ledebur übertragen wurde.<br />

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1240 in diesem bischöflichen Tafelregister um 1240, es mag einige Jahrzehnte älter sein,<br />

heisst der Meyerhof "curia Eilhardi apud Drele".<br />

Tafelreg. um 1240 Möser Ab.VIII. S.391.<br />

7.6.1355 vor dem erwählten Richter, dem Knappen Herman von Echorne, verkaufen<br />

wiederkäuflich der Knappe Dethard Ledebur, seine Frau Elisabeth und ihre Kinder Johannes,<br />

Albert, Dethard und Margarethe an das Bramscher Kapitel eine jährliche Rente von 1 Mark,<br />

Schweinspfennige genannt, aus dem Hofe zu Drehle, Kirchspiel Gehrde.<br />

Urkunde Nr.78. Dep.14a. St.A.O.<br />

1300 der Knappe Dethardus Ledebur verkauft eine Rente ex curia Drele in parr. Gerede.<br />

Msc.216. I. St.A.O.<br />

1490 Bursscop to Dreell, Meyer to Drell, 9 Pferde, 4 Ochsen, 16 Kühe, 9 Rinder, 30<br />

Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehsch. Reg. 1490 St.A.O.<br />

1512 Drele, unter den Rentenden; Swaneke de Meygersche ----, de Meyger to Drele 6 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

1404 war die curia to Drele noch in Händen der von Ledebur.<br />

Gen. Vik. A.O.301b. 1404 St.A.O.<br />

1532 Dreler Burscop, de Meyger, Hushernn/Husfrowen 2, Kynder/Denst 4, 3 Marc 4 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. 1532 St.A.O.<br />

1542 Bursscop Drele, Herman de Meyger 7 Schill. Tuerkenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.97. Nr.2. Amt Vörden St.A.O.<br />

1550 Drelle, Meyer tho Drele, 15 Kühe, 20 Smalrinder, 16 Swyne, 12 Perde. 6 Marc 3 Schill.<br />

Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.5. Viehsch. Reg. Amt Vörden St.A.O.<br />

1589 Drele, Meiger to Dreele, 3 D. 5 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. Viehsch. Reg. 1589 Amt Vörden St.A.O.<br />

1589 Amts Vörden, Verkauffer, Breuwer und Melters Register, 3 Termin Ostern A.89 bett<br />

Ostern 90.<br />

Verkauffer K. Gerde, des Meigers Boldewenn 10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. Blatt 25r. Amt Vörden St.A.O.<br />

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1589 der Meyer zu Drele seiner Tochter Elschen die Infahrt gedinget für 100 Thl. zu Tepe<br />

Lussing in Gehrde. Sie gibt sich dem Kloster Bersenbrück eigen, ein Kind soll wieder frei sein.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

1601 Burschup Drele, Erve Meiger tho Drele Boldewin 3 Dall., Fenne uxor 1½ Dall., Wolteke<br />

frater obiyt, Wolteke ½ Knecht 4 Schill., Elsche famula 6 Schill., Tepe de vader 3 Ortt, Elsche<br />

uxor 8 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.85. Nr.2. Blatt 158. Amt Vörden St.A.O.<br />

1610 Drele, Baldewin Meiger.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.18. St.A.O.<br />

1610 Rententen Dreele 5. Termin, Baldewin Meier 5 Dall. 6 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.18a. St.A.O.<br />

1610 der Meier zu Dreele uss Westerholter Mark entfoerter 2 Fuder Heide 2 Thl. Strafe.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.18. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1619 kaufft Wessel Wisman seinem Sohne Berent für 20 Thl. in Meyerhoff zu Drele. (die<br />

Freiheit erkaufft, sodass Berent in den Meyerhof zu Drele einheiraten konnte?)<br />

Grundherrschaft des Klosters Bersenbrück, Otto zu Höne 1968, S.133.<br />

1.7.1620 Christoffer vom Closter zur Horst und Deistelberg erbgesessen, bekennt, dass er<br />

seinen Eigeman Heyen, Sohn von Bolman und Fenna Meiers von seinem Erbe zu Drehle im<br />

Kirchspiel Gerde, Amt Vörden, freigegeben habe.<br />

Rep.18. Urkunde Nr.101. Johanniter-Kommende Lage St.A.O.<br />

Meyer zu Dreele und Schwaneke Lampe, Tochter des Colons Lampe Lampe und dessen<br />

Ehefrau Hilla Juergens zu Hoene, hatten eine illeg. Tochter Trineke, die 1633 gedient hat.<br />

Diese Trineke hat ebenfalls eine illeg. Tochter Gertruth, deren Vater Christoph vom Closter<br />

(Christoffer von Kloster zu Horst und Deistelberg, der Gutsherr) war. Obige Trineke und ihre<br />

Tochter Gerdrut sein kraft vorgezeigten Freibriefe in dato 1636, den 28. Juny, freigelassen<br />

von Herrn Johan Henrich Voss. Amotatus 1.5.1656.<br />

Über die Tochter Gertruth (Gerdrut) wird berichtet; "Ist für Bersenbruegge von einer<br />

Parthey todt geschossen".<br />

1659 Bauerscahft Dreile, Tepe Meier, 4 Pferde, 4 Kühe, 2 Rinder, 2 Schweine, und 2<br />

Schuldschweine, 4 Rth. 18 Schill.<br />

Leibzucht, 1 Endter, 2 Kühe, 1 Rth. 4 Schill. 10½ Pf.<br />

Beihaus, 1 Kuh. pauper.<br />

Viehsch. Reg. 1659 St.A.O.<br />

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18.7.1669 bericht über eidliche Aussagen im Vogelschiessen-Prozess. An Aidts Statt<br />

deponirt. Meyer zu Dreele sagt; dass er etwa zu spaete kommen, in dem wie die übrige<br />

wehren wegkgangen, da dhan dieselbe zu ihm gesagt, er solte nicht nach dem Vogell<br />

schiessen gehn, sonsten wolten sie ihm straffen, dessen ohnerachtet wehre Er nach der<br />

Vogellstange gangen und einen andern sein Rohr geliehnet undt nach dem Vogell<br />

geschossen. Ebenso sagen unter Eid aus; Willcke Konnings, Johan Hovelkampff, Juergen<br />

Dobbehuss, Juergen Wechlage, Gerd Schoenberg, Juergen Schnueck, Johan Vornholt, Everdt<br />

Wesselinck, Reling in der Helle, Johan Silckman senior, Johan Silckman junior der<br />

Trommelschlaeger, Cordt Meyer, Johan im Hoeffe, Juergen Fuerste, Heinrich Schulte, Hans<br />

Michael, Luebbe tho Drele und Strotman.<br />

19.7.1669 wird das Verhoer der vornehmst Gehrder und Rebellanten von dem Rentmeister<br />

Pfeffer nach Osnabrück uebersandt.<br />

7.8.1669 Osnabrück teilt dem Amte Vörden mit, es sei bei 100 Rth. Strafe zu lassen, der<br />

Hans Michael sei dieser wegen in 3 Tagen und Strodtmann in 2 Tagen, (in Anbetracht dass er<br />

bereits koerperlichen Arrest ausgestanden) Arrest bei Wasser und Brod auf dem Amthause<br />

hinzusetzen.<br />

19.8.1669 reichen die Eingesessenen des Kirchspiels Gehrde ein Gesuch an den Bischof Ernst<br />

August zu Osnabrück ein, die Strafe von 124 Rth. zu erlassen. Das Bittgesuch bleibt ohne<br />

Erfolg, doch soll bei der Eintreibung der Strafe Nachsicht geübt werden.<br />

1589 der Meyer zu Drele seiner Tochter Elschen die Infahrt gedinget für 100 Thl., item ist<br />

das erste Kind in ihre Statt frei bescheden. Die Infahrt zu dem Sohne Tepen Luissinch<br />

gedinget.<br />

1610 S. Tepen ½ guet dinget die Wittib Elsabe cum pueris für 50 Thl. ihre Kinder Tobeke,<br />

Tepeke, Gerdt, Johan, Roleff und Anneke.<br />

1617 wird anstatt der moder der Sohne Tepe freigelassen. NB. dass er nicht der erste ist.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. Klosterakten Bersenbrück St.A.O.<br />

Laut Hausinschrift war um 1670 Luthmer zur Lage in Gross-Drehle mit Anke Meyer<br />

verheiratet. Die Kinder dieser Eheleute waren Herman Everd, der auf dem Erbe lebte, Johan<br />

der Anerbe, ┼ 1716, 1698 Adelheid Segeman, Toelke * 1672, ┼ 17.8.1732 in Gr. Drehle,<br />

1687 Erbkötter Juergen Schiring in Gr. Drehle, Elsche und Anna Adelheid die 1669<br />

freigekauft war, und ist 9.3.1720 im Alter von 44 Jahren zu Gehrde begraben.<br />

1667 Bauerschaft Dreele, Meyer zu Dreele 1 Hauptfeuerstette, Leibzucht 1<br />

Nebenfeuerstette, Beyhaus 1 Nebenfeuerstette, Backhaus pauper 1 Nebenfeuerstette.<br />

Eigenbehöriger Stette Land nach Scheffelsaat, so etwa zu Heuer thut;<br />

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1 ¾ ½ ¼<br />

-- --- --- ---<br />

36 24 36<br />

Eigen frei Holtzgewachs, Wiesenkampfe nach Scheffelsaat;<br />

Wiesenwachs nach Fuder Heu; 8.<br />

Gartenland nach Scheffelsaat; 2.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Conscription Reg. 1667 Gehrde St.A.O.<br />

1694 es besteht in der Bauerschaft Gross-Drehle ein altes Herkommen, wenn ein neuer<br />

Besitzer auf einen Markkotten kommt, er den 9 Erbleuten, Vollerben Meyer zu Drehle,<br />

Lambert, Hinrich Boese, Lutmer und die Halberben Ahrend Kerckhoff, Johan zur Lage, Johan<br />

Vornholt, Erbkotte Juergen Schiering 1 Tonne Bier, 1 Brod und 1 Schinken zum Schmause<br />

geben muss. Diese Verpflichtung wurde wiederholt von den Markköttern angefochten. 1694<br />

bestätigt die bischöfliche Regierung in Osnabrück erneut dieses Recht der Erbmänner mit<br />

dem Zusatze, dass die 9 Erbleute bestraft werden sollen, wenn Insolentien verübt werden<br />

würden.<br />

1724 beklagt sich der Markkötter Elsken Johan beim Amte in Vörden, dass die Erbleute in<br />

Drele, Boese, Hanken, Lambert und Consorten ihn zum zweiten Male gepfändet und ihm<br />

einen Kupfernen Kessel abgenommen haben wegen nicht Erfüllung obiger Verpflichtung, zu<br />

der er nicht schuldig zu sein glaube, da nach dem Edict vom 10.9.1696 Pfingst- und<br />

Fastnachtzechen abgeschafft seien. Nach Befragen des Vogtes Erdwin Ulrich von der Horst,<br />

entscheidet das Amt Vörden am 25.9.1724 dahin, dass kein Kötter sich von diesem Brauche<br />

eximiren könne.<br />

Der Erbkötter Schnueck in Gross-Drehle, welcher ein Leibdiener war und auch das<br />

Burrichteramt nicht bekleiden konnte, gehört nicht mit zu den Schmausberechtigten.<br />

1723 war der Meyerhof an die Eheleute Johan Hesse und Regina Eilerman verheuert. Johan<br />

Hesse * 1666, ┼ 1741. Regina Eilerman * 1668, ┼ 1748. Später wurde der Grundherr<br />

angewiesen, das Erbe mit einem Colon zu besetzen.<br />

7.11.1728 ist zu Gehrde begraben die alte Meyersche zu Drehle oder Talke im Hofe, 67 Jahre<br />

alt.<br />

1723 Bauerschaft Dreyle Nr.1. Vollerbe Meyer eigen an dass Haus Schulenborg hat Johan<br />

Hesse in Heuer. Garten Landt 1 Molt 1 44/45 Scheff. Saat Landt 12 Molt 4 49/54 Scheff.<br />

Wiesen Landt 7 Molt 11 8/54 Scheff. Weyde Landt 1 Molt 38 Scheff. Summarum aller<br />

Länderey; 23 Molt 6 Scheff. 1 Becher.<br />

Rep.100. Abschn.92. Blatt 169. RS - 171 VS. St.A.O.<br />

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1723 Bauerschaft Dreyle Nr.1. Vollerbe Meyer eigen ans Haus Schulenburg. Monatschatz<br />

vollen anschlages 3 Thl. 7 Schill. Rauchschatz auff 1 Mahl 2 Thl. Rauchschatz von<br />

Heuerleuten 1 Thl. 15 Schill. 9 Pf.<br />

An Pastor 2 Scheff. Roggen, 1 Scheff. Haber, 3 Brodt.<br />

Küster ½ Scheff. Roggen, 1 Scheff. Haber, 1 Brodt.<br />

An Richter zu Damme 1 Scheff. Roggen, 12 Roggen Garben.<br />

Rep.100. Abschn.92. Blatt 173. RS - 174 VS. St.A.O.<br />

1726 entscheidet das Amt Vörden, dass ein Volles Erbe, ein Halbes Erbe und ein Erbkotten 4<br />

Gänse und 1 Gänserich, ein Markkötter 3 Gänse und 1 Gänserich, eine Leibzucht mit zwei<br />

Part Leute 4 Gänse und 1 Gänserich, desgleiche mit 1 Part Leute 3 Gänse und 1 Gänserich in<br />

die Mark eintreiben darf.<br />

1756 das Gehrder Lagerbuch berichtet; Meyer zu Drehle verstarb kinderlos. Der neue<br />

Wehrfester Spoede musste nebst anderen Bedingungen erhöhte Pacht 1756 annehmen.<br />

Gehrde Lagerbuch, Twelbeck, 1867.<br />

Wer der kinderlos verstorbene Meyer zu Drehle ist, ist anhand der Gehrder Kirchenbücher<br />

nicht zu ermitteln. Obengenannter Johann Henrich Spöde ist erst um 1767/1768 auf der<br />

Meierhof gekommen. Er war verehelicht mit Anna Catharina Bosse, die bereits zweimal<br />

verwitwet war. Sie ist 1728 als Tochter der Eheleute Hinrich Lampe jetzt Bosse und Anna zu<br />

Drehle geboren. Dem Kirchenbuche nach gebar sie 1769 ihr erstes Kind Spoe itzo Meyer, die<br />

Tochter Maria. Die zweite Tochter Catharina Marie wurde geboren 1771 und wurde die<br />

Anerbin des Meyerhofes. Wer die 2 Ehemänner der Anna Catharina Bosse, die in 3 Ehe<br />

Johann Henrich Spoe itzo Meyer freite, ist anhand der Kirchenbücher nicht festzustellen.<br />

Wahrscheinlich waren die 2 Männer Wehrfester auf dem Meyerhofe.<br />

1763 die zwei-älteste Glocke der Gehrder Kirche ist im Jahre gegossen und zeigt die<br />

Inschrift; Festivos ego laudeo dies, incendis prodo, defunctos plango, fulmina sparsa fugo.<br />

Cura D. Clamor Albrecht Peithmann Pastor et Provisorum Johan Arend Schulte, Henrich<br />

Meyer, Henrich Vornholt, Juergen Strodtmann, P.t. Cantore J.N. Voigt et cusode J.H.<br />

Clausing. Terio fusa 1763.<br />

Die Übersetzung lautet; Die Festtage verherrliche ich. Die Feuer kündige ich an. Die Toten<br />

beklage ich. Die zerstreuten Blitze vertreibe ich.<br />

Im zweiten Weltkrieg, der von 1939-1945 tobte, wurde diese Glockke beschlagnahmt und<br />

nach Hamburg-Wilhelmsburg verladen, um eingeschmolzen zu werden. Nach Kriegsende<br />

wurden Nach<strong>for</strong>schungen angestrengt, die zunächst ohne Erfolg waren, bis im Mai 1949 die<br />

erfreuende Nachricht eintraf, dass die Glocke in Wilhelmsburg aufgefunden wurde. Man<br />

brachte sie wieder nach Gehrde zurück, wo sie von einer kirchlichen Feier begleitet wieder<br />

aufgehängt wurde.<br />

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19.2.1803 berichtet Pastor Peithmann an das Consistorium, dass das Volle Erbe Meyer zu<br />

Drehle dem Pastor jährlich gibt; 1 Scheffel Roggen (etwa 44 Pfund), der in den Tagen nach<br />

Heilige 3 Könige vom Pastor eingesammelt werden muss. Diese Sammlung heisst Messatium<br />

oder Zinskörnersammlung. Der Pflichtige muss den Roggen in einem Ankumer Haufscheffel<br />

einmessen. (Es ist hier zu bemerken; der Ankumer Scheffel war größer, der Dammer<br />

Scheffel kleiner als der Osnabrücker Scheffel. Unter Haufscheffel versteht man einen<br />

gehäuft vollen Scheffel) Ferner gab Meyer zu Drehle um Pfingsten ein unstrafbar<br />

hausbacken Brot und etwa 20 Eier. Um Michaeli ein solches Brot und ein junges Hähnchen<br />

oder ein Huhn. Um Weinachten wieder ein solches Brot und eine gute Mettwurst. Es stand<br />

dem Pflichtigen frei, statt des Brotes einen Scheffel Roggen zu geben. Wurden Brot und<br />

Beiproben dem Pastor ins Haus gebracht, dann waren dem Überbringer 6-7 Pf. Trinkgeld für<br />

1 Kanne Bier zu zahlen. An den Küster in Gehrde gab Meyer zu Drehle, so berichtet der<br />

Küster Johann Gerhard Cramer am 26.1.1803, 1 Scheffel Roggen, 1 Brot, 40 Pfund schwer, 1<br />

Mettwurst die so gross sein musste dass sie das Brot umschlingen konnte.<br />

1784 heisst es auf der Flurkarte der Drehler Mark; Vollerbe Meyer zu Dreele.<br />

Landesvermessung Du Platt 1784-1790.<br />

29.6.1810 in der Schreibstube zu Grönloh erklärt Colon Johann Hermann Lampe jetzt Meyer<br />

zu Drehle, sein Vorfahr (Vorgänger) in praedio Johann Spoe jetzt Excolonus Meyer, sein<br />

Schwiegervater, habe aus den Armenmitteln der Kirche 171 Fr. 82 Cent (45 Thl.) in den<br />

Jahren 1778 und 1779 als Darlehn erhalten und er selbst anno 1803 von dem Pastor und<br />

den Provisoren 467 Fr. 20 Cent. Die Kirchenprovisoren verlangen nun eine gehörige<br />

Gesamtschuldverschreibung über 165 Thl., die auszustellen er bereit ist bei Verband seiner<br />

Mobilien und des Meyerhofes.<br />

Zeugen; Johann Hinrich Strodtmann und Johann Strodtmann, Acker- und Heuerleute in<br />

Grönloh.<br />

Rep.958. Nr.2. S.45. Fürst. Christian Diedrich Block Not. St.A.O.<br />

1827 im Dezember, berichtet Meesmann, dass die Teilung der Drehler Mark durchgeführt<br />

ist. Es besteht nur noch Streit zwischen den Colonen Meyer zu Drehle und Hanke darüber,<br />

ob einige Scheffel Weidegrund, die im Esche liegen, zur offenen Mark gehören oder nicht.<br />

Theilung der Drehler Mark <strong>Arch</strong>. Nr.3020. Akte Nr.17. St.A.Hannover.<br />

1847 hat Meyer zu Drehle sich von von Dincklage auf Schulenburg, an den er nach<br />

Ritterrecht eigenbehörig war, für 3000 Rth. freigekauft. Ausser den ungewissen Gefällen<br />

bezog sich die Ablösung auf 1 Vettes Schwein, 4 Malter Roggen, 5 Malter Hafer, 3 Malter<br />

Gerstig (halb Gerste, halb Hafer), 20 Pfund Butter, 60 Eier und 2 Hühner. Ferner 16 Rth. 8<br />

Gg. Rente für einen wöchentlichen Spanndienst, auf verbliebene 2 lange und 2 kurze Fuhren<br />

und das Füttern eines Jagdhundes im Winter.<br />

Gehrder Lagerbuch, Twelbeck, 1867.<br />

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1864 jahrliche Grundsteuer 30 Rth. 19 Gr. 2 Pf.<br />

1866 Größe des Colonats 197 Morgen 10 Ruthen.<br />

Gehrder Lagerbuch, Twelbeck, 1867.<br />

Johann Henrich Spoe itzo Meyer zu Drehle, , Anna Catharina Bosse.<br />

Johann Hermann Lampe itzo Meyer zu Drehle, 9.2.1792, Catharina Maria Spoe itzo Meyer<br />

zu Drehle.<br />

Johann Hermann Lampe itzo Meyer zu Drehle, 7.2.1805, Helena Catharina Burmester.<br />

Johann Heinrich Meyer zu Drehle, 24.6.1820 Catharina Maria Vornholt.<br />

Johann Hermann Meyer zu Drehle, 1862, Maria Margaretha Greve.<br />

Rudolf Meyer zu Drehle 3.11.1898, Minna Göhlinghorst.<br />

Hermann Heinrich Gustav Meyer zu Drehle, 12.6.1930, Hermine Wilhelmine Johanne<br />

Flüssmeyer.<br />

Besitzfolge.<br />

1768 Johann Spoe itzo Meyer zu Drehle und Anna Catharina Bosse, die zuvor zweimal<br />

verwitwet war.<br />

1792 Johann Hermann Lampe jetzt Meyer zu Drehle und Catharina Maria Meyer zu Drehle,<br />

Tochter von Johann Spoe itzo Meyer zu Drehle en Anna Catharina Bosse.<br />

Johann Hermann Lampe jetzt Meyer zu Drehle verheiratet in zweiter Ehe am<br />

7.2.1805 in Gehrde mit Helena Catharina Burmester aus Gross-Mimmelage.<br />

1820 Johann Heinrich Meyer zu Drehle, Sohn von Johann Hermann Lampe sive Meyer zu<br />

Drehle und Catharina Maria Meyer zu Drehle, und Catharina Maria Vornholt aus Gross-<br />

Drehle.<br />

1862 Johann Hermann Meyer zu Drehle und Maria Margaretha Greve aus Grönloh.<br />

1898 Rudolf Meyer zu Drehle und Minna Göhlinghorst aus Wehdel.<br />

1930 Hermann Heinrich Gustav Meyer zu Drehle und Hermine Wilhelmine Johanne<br />

Flüssmeyer aus Grönloh.<br />

1970 Herbert Meyer zu Drehle und Heide Tiemann aus Icker.<br />

Hausinschriften auf dem Hofe.<br />

Erbwohnhaus-Einfahrt;<br />

Johann Hermann Meyer geb. Lampe und Helena Catharina Margaretha Burmeisters. Meister<br />

Friedrich Möller den 6. Juni 1811.<br />

Der Giebelbalken des Vordergiebels am Erbwohnhause zeigt folgenden Spruch;<br />

Herr lehre mich thun nach Deinem Wohlgefallen, denn Du bist mein Gott, Dein guter Geist<br />

fuehre mich auf Ebner Bahn. Psalm 113 V.10.<br />

Scheune 1. Einfahrtstor;<br />

Johann Heinrich Meyer und Anna Catharina Meyer geb. Vornholt.<br />

Scheune 2. Einfahrtstor;<br />

Hermann Gerhard Fisse, Meister.<br />

Scheune 3. Einfahrtstor;<br />

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Hermann Meyer und Hermine Meyer geb. Flüssmeyer Eheleute 1936.<br />

Heuerhaus Einfahrt;<br />

Johann Heinrich Höfener und Catharina Maria Landwehr. Meister H.H. Watermann.<br />

Dies Heuerhaus aus dem 19. Jahrhundert wurde von dem Erbkötter Höfner in Rüs<strong>for</strong>t Nr.13.<br />

aufgekauft und in Gross-Drehle auf dem Meyerhofe wieder aufgebaut.<br />

Ehemaliger Kriegsgefangener Prunet vergass Familie Meyer zu Drehle in Drehle nicht. Als<br />

1940 die deutsche Wehrmacht an der Somme einen ihrer grossen Anfangserfolgen errang,<br />

befand sich unter den französischen Kriegsgefangenen auch Baptist Prunet vom 20.<br />

Regiment Tirailleurs Marocains. Am 14.7.1940 kam er, selbst Landwirt von Beruf, auf den<br />

Hof Meyer zu Drehle in Gross-Drehle, wo er während der nächsten fünf Jahren arbeitete. Er<br />

fand bald Anschluss an die Familie, der er in den folgenden schweren Jahren unermüdlich<br />

half. Als sich der Krieg im April 1945 seinem Ende zuneigte, nahm auch Baptiste Prunet<br />

Abschied. Wie sehr ihm das <strong>Artland</strong> und seine Menschen in dieser Zeit ans Herz gewachsen<br />

waren, zeigte sich schon darin, dass er am 14.4.1945, dem letzten Tag seiner<br />

Kriegsgefangenschaft, in Gr. Drehle neben dem Hause zur bleibenden Erinnerung, eine Eiche<br />

pflanzte. Nach Vic-Sur-Ceie in der Provinz Cantal in Südfrankreich zurückgekehrt, musste er<br />

allerdings bald erkennen, dass er in der Landwirtschaft seinen Lebensunterhalt nicht mehr<br />

verdienen vermochte. Er wurde Elektriker. Am 30. April traf nun Baptiste Prunet mit seiner<br />

Frau, seinem Sohn und seiner Schwiegertochter wieder in Gross-Drehle ein. Erinnerungen<br />

wurden ausgetauscht und Bekannte besucht. Besonders erfreut sind die französischen<br />

Gäste über die freundliche Behandlung auf der Reise nach Gr. Drehle und sehr angetan von<br />

dem, was sie bisher in Deutschland sahen. Wenn sie am heutigen Donnerstag die Rückfahrt<br />

antreten, fahren sie in der Gewissheit wieder nach Hause, dass die Familie Meyer zu Drehle<br />

sie in Frankreich besuchen wird.<br />

Quelle; Tageszeitung 1965.<br />

Meyer zu Hastrup.<br />

Weckereine drinkt de Melke ut'n Hoelsken?<br />

die Katze.<br />

Das Vollerbe Meyer zu Hastrup in der Bauerschaft Hastrup bei Bersenbrück liegt an der<br />

Strasse Fürstenau - Gehrde am Hase übergang und wird in den Registern des 20.<br />

Jahrhunderts unter Nr.1. der Bauerschaft geführt. Ursprünglich war es wohl Besitz der<br />

Grafen von Ravensberg, die es als Lehen austaten. Noch im Jahre 1723 leistet der Hof<br />

Abgaben an das Amt Vechta. Die Lehnsnehmer machten den Hof "Allod", dass heisst zu<br />

einem Eigengut oder Erbgut. 1257 heisst es; curiam Hastorpe. 9.6.1257 zu Rüssel, bekundet<br />

der Edelherr Herman von Hastorpe, dass er durch Schulden gedrängt seine Besitzungen in<br />

Hastrup, Drehle und Biest dem Kloster Bersenbrück für 250 Mark verkauft hat. Die<br />

dreimalige Auflassung ist vor den Freien des bischöflichen Haupthofes in Rüssel geschehen.<br />

Urkunde Nr.182. St.A.O. - Druck; Sandhoff Nr.85.<br />

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Bei den zuvorgenannten Höfen in Hastrup handelt es sich um den dortigen Meyerhof und<br />

die 2 dazu gehörenden Höfe Wismann und Husmann. Seitdem war das Erbe Meyer zu<br />

Hastrup dem Zisterzienserinnen Kloster St. Marien zu Bersenbrück nach Hofesrecht eigen. In<br />

dieser Hörigkeit sind Hof und aufsitzender Bauer bis zuder in der 1. Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts erfolgten Ablösung geblieben.<br />

17.6.1257 der Edelherr Herman von Hastrup bekundet, dass ihm die Abtissin und der Probst<br />

des Klosters Bersenbrück nach dem Verkauf seiner Güter ein Erbe mit einer Wiese in Drehle<br />

zu lebenslänglicher Nutzniessung überlassen haben.<br />

Urkunde Nr.183. St.A.O. - Druck; Sandhoff Nr.87.<br />

NB. der Verkäufer Hermannus de Hastorpe, nobilis vir, ist anno 1277 gestorben, seine Gattin<br />

hiess Richeldis.<br />

Ein Flurstück des Meyerhofes heisst Mühlenkamp. Das lässt vermuten, dass der Hof einst<br />

mit einer Mühle ausgerüstet war.<br />

1500 circiter. De Meyer to Hastorpe, Wischeman, Voggelwede unn Jorden Schoh gyfft uns 1<br />

Scheff. Rogken, den Koster 1 Scheff. Rogken unn 1 Scheff. Kornss.<br />

Rep.2. Msc.227. Messkornregister St.A.O.<br />

1360 de Meyger to Hastorpe gyfft de verden garven unn hefft Hoffrecht.<br />

Rep.2. Msc.227. S.6. Pachtregister. St.A.O.<br />

2.4.1352 Ritter Otto von Snetlaghe als erwählter Richter bekundet, dass der Knappe<br />

Nicolaus von Astorpe, seine Frau Elizabet und sein Sohn Nicolaus, das Erbe Weglaghe im<br />

Kirchspiele Gherede als doreslachte eghen gut an das Kloster Bersenbrück verkauft haben.<br />

Zeugen; Johannes Pleban in Gehrde, Bernhard Rektor des Altars der heiligen Maria<br />

Magdalena zu Quakenbrück.<br />

Die Knappen; Hermannus de Boclo, Johannes de Darlaghe, Hermannus de Hertnen,<br />

Boldewinus filius Werneri de Knehem, Henricus de Hille und Herbertus Batberghe. Ferner;<br />

Herman Meier zu Hastorpe und Lutbertus to der Wedemhove.<br />

Rep.15. Nr.185. St.A.O.<br />

1490 Bursscop van Hoyne, Kerspel van Gerden, Meyer to Hastorpe 9 Pferde, 2 Endter, 4<br />

Ochsen, 10 Kühe, 14 Rinder, 35 Schweine.<br />

De olde Meyer to Hastorpe 5 Pferde, 1 Endter, 4 Ochsen, 4 Kühe, 3 Rinder, 11 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Amt Vörden St.A.O.<br />

1515 dinget der Meier die Vierten garben in bescheden schulde 25 Jahr. Jahrlich 5 Malt.<br />

Roggen, 2 Malt. Gerstkorn, 2 Malt. Wittkorn, Winkauf 1 tunne buttern. Bezahlt er nicht mit<br />

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Willen ist Winkauf und Dinckzahl Voloren. Item noch dinget er ein Jahr und gibt tho Winkauf<br />

ein Lemmeken und ein gude buttern.<br />

Dingelbuch des Klosters Bersenbrück St.A.O.<br />

1517 der Meyer zu Hastorpe seiner Tochter die Infahrt gedinget für 16 Gg. Thaler, zu Gerdt<br />

Krumbergh.<br />

1545 dinget Krumbergh seiner seligen fruwen ½ guet für 20 Thl.<br />

1530 der Meyer seiner Tochter Catharinen zu Merten s. Berndt Sohne Haussman die Infahrt<br />

gedinget für 12 Gg.<br />

1532 in der Burscup tho Hoyne, Tebbe Meyger to Hastorpe mit Frau und 7 Kindern gen. 4<br />

Marck 6 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. S.3. St.A.O.<br />

1537 der Meyer zu Hastrup dinget seiner Tochter Annen zu Frederich zu Webergen, Sohn<br />

des Ludeke Webergen und dessen Frau Wobbe, ein Infahrt.<br />

1538 des Meyers zu Hastrup Sohne Gert ein Infahrt gedinget zu Lücke, Bone Nienkerken<br />

über die Hase.<br />

1542 kaufft die Meyersche ihren Sohne Lambert frei, kumpt thon Uphoff für 9 Thl.<br />

1542 Bursscop Hoyne, de Meyger to Hastrup.<br />

Rep.100. Abschn.97. Nr.2. S.12. Rs. Türkensch. Reg. St.A.O.<br />

1542 dinget der Meier den Vierten 13 Jahr tho Vyff M. Roggen, 2 M. Gerstkorn, 2 M.<br />

Wittkorn, Winkauf 5½ Jochimsthaler.<br />

1550 Hoyne, Meigger tho Hastorpe. 16 Ko Osse, 24 Smal, 27 Schap, 39 Swyn, 13 Pert. 9<br />

Marc 1 Schill. ddt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.5. Viehschatz St.A.O.<br />

1552 des Meyers Sohne Tebbe mit Siverdings Tochter Renckeln ein Infahrt gedinget für 50<br />

Thl. Ihre Kinder Fenneke tho Westrup, Greta tho Kettenkamp und Tebbe Meyer.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.3. St.A.O.<br />

1556 Tebbe de Meigger to Hastrup raitman to Bersenbrugge beleent mit Erve Raterdinck<br />

geheten im Kerspell to Alffhusen und Burschup Tyne gelegen in Denstman stat up gemeinen<br />

Leendage.<br />

Lehnsreg. 1556 St.A.O.<br />

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1557 Korn Register. Dinget der Meier den 4. wie obg. (1542) gibt zu Winkauff ein Schaeff.<br />

Dingelreg. des Klosters Bersenbrück St.A.O.<br />

1558 S. Tebben ½ guet die Wittib gedinget für 26 Thl., und das beste pfert zum hergewede.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1559 Meineman dinget seinen Sohne Herman zu Renkeln (Witwe des Tebbe) ein Infahrt für<br />

24 Thl. Reineke Kone. Dieser Kinder; Renkel tho Bramich, Herman thor Lage, Lücke thon<br />

Linesche und Gert uff Twissel.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1560 Kornregister. Dinget wie obg. (1557) Winkauf, ein Luebbelinch.<br />

Dingelreg. des Klosters Bersenbrück St.A.O.<br />

1561 Kornregister, gedinget tho 4 M. Roggen, 18 Scheff. Korn, Winkauf ein par Honer.<br />

Dingelreg. des Klosters Bersenbrück St.A.O.<br />

1562 Kornregister. Gedinget tho 5 M. Roggen, 2 M. Gerstkorn, 2 Wittkorn.<br />

Dingelreg. des Klosters Bersenbrück St.A.O.<br />

1573 zu Herman Meyer dinget Gerdt Krumberg seiner Tochter Thalen die Infahrt uff<br />

Jahrmalen zu 25 Thl. Dieser Kinder Tahle zu leffaren anno 97 frei.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1576 der Meyer hatt seine Tochter Renkel freigekaufft für 8 Thl., ist kommen in der von<br />

Meppen guit.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1579 den Vierte gedinget 14 Jahr tho 5 M. Roggen, 2 M. Gerstkorn, 2 M. Wittkorn, Winkauf<br />

ein Pferdt.<br />

Dingelreg. des Klosters Bersenbrück St.A.O.<br />

1577 der Meyer zu Hastrup und der Knecht, so uff der Lyfftucht mit s. Stiffmutter<br />

(Krumberg) gesessen, haben gedinget die bouwet, 3 Pferde und alles was war da wahr für<br />

35 Thl. s. Wobben Hinkamp, Witwe des Gerdt Krumbergh.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1578 der Meyer seine Stifftochter Greta freigekauft für 10 Thl. ist Renkel seine Tochter.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1585 Lücken für 21 Thl. freigekauft, item Herman zur Lage frei für 21 Thl.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

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1589 Burschafft Hoine, Kerspell Gerde, Meiger tho Hastrup 5 D. 19 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1596 von den alten Meyer wegen seins muetwillen geschatzet 80 Thl. Noch wegen Merten<br />

Dobbelhoffs 10 Thl.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1597 Herman Meyer seine Tochter Thalen freigekauft für 25 Thl. Item der Sohne Tebbe, mit<br />

Juergens zu Honen Schwester Annen ein Infahrt gedinget für 160 Thl.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

Obige kinderlosen Eheleute haben das Erbe an Johan Meyer zu Westrup, der 1632 Taleke zu<br />

Drehle heiratet, vererbt.<br />

1597 <strong>for</strong>dert das Kloster Bersenbrück dem Meyer zu Hastrup alles Vieh ab, um ihn zu<br />

zwingen, dem Leibzüchter seinen halben Ackerstand abzutreten.<br />

Geschichte d. Hochstifts Osnabrück, Stüve, Bnd.II. S.757.<br />

1601 Burschup Höne, Erve Tebbe Meiger 3 Dall., Anna uxor 2 Dall., Johan famulus 9 Schill.,<br />

Gerdt famulus 9 Schill., Fenne famula 6 Schill., Anna 1 Derne 1 Schill., Gerlich 1 Junge 2<br />

Schill.<br />

Rep.100. Abschn.85. Nr.2. S.152. Personenschatzreg. St.A.O.<br />

1600 des Hochwürdigen Durchleuchtigen und Hochwohlgebornen Fuersten unnd Herrn,<br />

Herrn Philipsen Sigismundt postulirten der Stifter Osnabrugk unnd Vorden, Herzogen zu<br />

Braunschweig unnd Leunenburgk unsers gnedigen Fuersten unnd Herrn p. Wir Luebbert<br />

Meyer zu Bokeren geschworener Holtrichter der Desberger Marke, thuen Kundt unnd<br />

bezeugen vermitz diesem, dass heut dato am gemeinen Landtholtungh zu Damme Gerhardt<br />

von Raden wegen seines Principalen Tebben Meigers zu Hastorpf zu rechtlicher erkendt<br />

unnd gestaldt, nach dem heibeuorn Otto Hausman unnd Catharina Eheleute ihren<br />

respective Schwager unnd Bruder Jorgen Hausman eine Hausstedde, dieselbe Zeit seines<br />

Lebens zu bewohnen, eingedaen, was man ur gerechtigkeit Ihme dazu schuldich sei an<br />

Heide unnd aus der Marcke zu gestatten, haben wir Tabeken Pininck darein zu erkennen<br />

ge<strong>for</strong>dert, derselbe neben dem gemeinen Ghoe erkandt unnd eingebracht, hab ihme Otto<br />

Hausman zu angereigter Hausstedde von dem Erbe ezwas eingedaen, dass hab er zu<br />

geneissen, der Marcke aber khome ehr weiters nicht erfreuwett werden, allein was dessen<br />

Ihnenn die Beambten zu Vorden neben den gemeinen Haus in guite bewilligen. Welches<br />

ordels sich Anwalt fleissigh behoeff seines Principalen, seiner nottruff haben zu gebrauchen,<br />

umb die gepeur mitzuthailen, gebetten unnd erhalten, sinnthemall dan alles inmassen also<br />

vur uns obgl. Holtzrichteren unnd dazu erfurderten getzeugen als Johansen Kinlingk<br />

Vechteschen Richteren zu Damme, unnd Johan Schildmejers, gerichtlich ergangen, haben<br />

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wir zur Urkundt Zeuchnuss unnd mehren gelauben der Warheitt unser gewonlich<br />

Holtzgerichts Insiegell heineden uffs Spatium dieses wissentlich gedrucket. Geschehen<br />

Dingstags den Februarii Anno 1600.<br />

Auf der Rückseite; Der Hastrupper Richtschein wegen der Mark Con Jürgen Hausman.<br />

Darunter mit anderer Schrift;<br />

Ist wegen dieses Richtscheines der Meyer zu Hastrup auf 1 Tonne Butter vom Convente<br />

gestraffet weilen die gemeinen Marckgenossen innerhalb der Schnadung nichts zu<br />

urtheilen.<br />

1601 Liefftucht (Meiger zu Hastrup); Herman de vader 3 Ortt., Tale uxor 8 Schill., Gerdt filius<br />

12 Schill., Lücke famula 6 Schill., Hinrich 1 Junge 2 Schill., Lücke 1 Derne 2 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.85. Nr.2. S.152. Personenschatzreg. St.A.O.<br />

1602 Dingelbuch.<br />

Der Vierte gedinget wie obg. (1579) 35 Jahr. Winkauf ein Pfert und ein halb tunne butter.<br />

Dingelreg. des Klosters Bersenbrück St.A.O.<br />

1603 von den Meyer bruches halben empfangen 10 Thl.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1607 S. Hermans ½ guet uff der Lyfftucht dinget die Wittwe Thale für 32 Thl. Item der Sohne<br />

Gerdt wegen der Stiffmutter ½ gut gegeben 32 Thl. N. Dass man uff der Lyfftucht kein<br />

Hoffrecht gestattet.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1613 der Meyer wegen der Stiffmutter Nachlass uff der Lyfftucht 30 Thl. geben.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1619 weil eine alte frouwe Hilla sich in eigenthumb angeben, mit Tebben Meier 4 Kinder<br />

gezeuget, also kauffen sich die 2, Gert, ist to Siverding hat den breef restituirt, und Hille für<br />

6 Thlr., Anna bei der Schevenride, Greta to Koverden hatt einen Soldaten. N. in Dingelbuch<br />

etlich engekofft Landt. (Krumberg Nachrichten)<br />

1632 bei der Infahrt uff 20 Jahr gedinget.<br />

Dingelreg. des Klosters Bersenbrück St.A.O.<br />

1632 Übergibt der Meier und die Meiersche das Erbe, der Leibzucht fuerbehaltend, seiner<br />

Schwester Sohn Johan von Westrup und ihrer Schwester Tochtern Thalen zu Drehle, dingen<br />

also die Infahrt, wie auch den Sterbfall dess alten Meiers und Meierschen, neben der Virten<br />

garben uff 20 Jahre alles zu 2500 Thl., Ursachen weiln keine Kinder, auch keine schult,<br />

sondern viel gelt, terminos der bethalung suche weiter im Register.<br />

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NB. da Kunfftig ein Kint anstatt der Moder frei begehret wirt, so ist das altest Kind. N. Ao.32<br />

gestorben.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1659 Bauerschaft Hoene, Erbe Meyer zu Hastorf, 7 Pferde, 2 Endter, 7 Kühe, 4 Rinder, 10<br />

Schweine, 10 Schafe.<br />

und zahlt jedesmal 11 Rth. 13 Schill. 7½ Pf.<br />

Schure, 1 Kuh, 1 Rind.<br />

Und zahlt jedesmal 12 Schill. 6 Pf.<br />

Viehsch. Reg. Amt Vörden 1659 St.A.O.<br />

1667 Toebbe Meyer zu Hastrup dinget Auffahrt mit Trinke Segeman, die sich dem Kloster<br />

eigengibt. Trinke ist Tochter der Eheleute Hinrich Segeman in Helle und dessen Ehefrau<br />

Luecke.<br />

Klosterakten Bersenbrück St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Hoene, Gehrde, Erbe Meyer zu Hastrupf 1 Hauptfeuerstette.<br />

Eigenbehöriger Stette land nach Scheffelsaet, so etwa zu Heuer thut<br />

1 Rth. ¾ Rth. ½ Rth.<br />

----- ----- -----<br />

84 12 24<br />

Eigen frei Holtz gewächs oder Wiesen Kampf nach Scheffelsaet; 6.<br />

Wiesen Wachs nach Fuder; 14<br />

Garten Land nach Scheffelsaet; 2½<br />

Leibzucht vacat.<br />

Scheuer, Juergen, 1 Nebenfeuerstette.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.76. Conscriptionsreg. vom 28.2.1667 St.A.O.<br />

1693 Kirspel Gehrde, Bauerschaft Hoene, gantze Erbe.<br />

Meyer zu Hasterupff, Männer 1, Frawen 1, Söhne 12 Jahr 1, Töchter 12 Jahr, Volle Knechte<br />

1, Halbe Knechte 1, Magde 2.<br />

Leibzucht, Männer 1, Frawen 1.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.106. S.189 R., 190. Konskriptionsreg. Amt Vörden und Iburg von<br />

1693 St.A.O.<br />

1693 bekennen die Männer der Bauerschaften Hastrup und Hoene, dass Husern einen<br />

erbweg zugeschlagen, welcher Priesshoff und Bischof und anderen mehr schadlich und nicht<br />

zu gestatten.<br />

Decretum ad Demoliendum. Item denen Hastrupfer befohlen, dass sioe die gemachte<br />

Zuschläge bei der Hochw. Frawen justification lassen sollen, sub poena eines<br />

Holtzungsbrueche.<br />

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28.9.1696 haben Johan Meier zu Hastrup, Colonus, und Catharina Elisabeth Eilermans<br />

geheiratet. Sie war die Tochter der Eheleute Herman Eilerman und Stineke zu Hoene in<br />

Gehrde und gab sich dem Kloster eigen. Die Eheleute Johan Meier zu Hastrup und Catharina<br />

Elisabeth Eilermans 1721 das Erbwohnhaus neu errichten lassen. Kinder; a) Johan Dirk, auch<br />

Johannes Theodor, der Anerbe, freite Maria Gertrud Meyer zu Starten. b) Elise wurde<br />

Ehefrau des Colons Johan Henrich Nieman in Ahausen.<br />

1723 freite die Witwe Elisabeth Margaretha Meyer in Hastrup, geb. Bremke, Anton Meyer<br />

zu Starten.<br />

1723 Praestatione von Hoene, Vollerbe Johan Meyer nach dem Closter Bersenbrück,<br />

Monatschatz 4 Thl., Rauchschatz auf 1 Mahl 2 Thl., Rauchschatz von Heuerleuten 15 Thl. 9<br />

Schill. 4 Pf., Neujahres Geld 6 Schill., Mey Geldt 1 Thl. 3 Schill., am Ambte 8 Scheff. Habern.,<br />

an Pastoren 2 Scheff. Rocken, 1 Scheff. Habern.<br />

Rep.100. Abschn.92. Nr.19. Bl.64.Rs.- 65.Vs. St.A.O.<br />

1723 Extract von der Bauerschaft Hoene. Vollerbe Johan Meyer zu Hastrupf, gehöret Eigen<br />

ans Closter Bersenbrück. Garten Landt 8 28/54 Scheff., Saat Landt 10 Malt 10 10/54 Scheff.,<br />

Wiesen Landt 3 Molt 2 49/.. Scheff., Weyde Landt 2 Molt 7 32/.. Scheff. Summarum aller<br />

Ländereyen; 27 Molt 9 Scheff. 3 Becher.<br />

Rep.100. Abschn.92. Nr.19. Bl.69.Rs.- 70.Vs. St.A.O.<br />

7.11.1739 erschiene vor der Hochwürdigen gnädigen Frauen Abtissinnen zu Bersenbrück<br />

Dorothea Sophia von Molteke p. Johan Meyer zu Hastrup undt Dirck Henrich Hussman, undt<br />

bekannte offentlich, wie dass sie beyden, nach vielfältig gehabten Zank undt Zwietragt,<br />

gedachten sich zu vertragen, undt wiederumb in einer alten guten nachbarlichen<br />

Freundschaft zu treten. Dahero nach alles aus dem weg zu räumen, welches diese<br />

Freundschaft entgegen stunde, welches besonders undt schier allein ist der streit wegen<br />

den weg , über den Echteresch, welchen der Johan Meyer wieder den Husman hat<br />

praetendiren wollen, worüber sie sich dan also undt dergestalt guetlich verglichen, undt also<br />

vergleichen, dass er Johan Meyer zu Hastrup mit allen seinen rechtmäßigen nachfolgern den<br />

weg über den Echteresch von Jacobi bis Michaelis, doch wan das getraydt davon weg,<br />

sowohl zu treiben als zu fahren ungehindert undt frey behalten solle. Dahingegen sowohl<br />

gleichfals der Dirk Henrich Hussman mit seinen rechtmäßigen successoren frey undt<br />

rechtmäßig zustehen von Jacobi bis Michaelis, doch wan das getrayde davon über den<br />

Naberkampf zu treiben undt zu fahren welches von nun an, bis vor alle mahl sie beyde, also<br />

in Beyseyn der Hochwürdigen Frawen verglichen, undt einer dem anderen unverbrüchlich<br />

zu halten gelobet, so geschehe.<br />

Im Jahr und Tag wie oben, in beyseyn zweyer glaubhaffter, hierzu besonders beruffen<br />

gezeugen als Andreas Holtzgraffe und Caspar Ostendorf zu Wahrheit urkundt eygenhändig<br />

unterschrieben. D.S. Molteke Abae.<br />

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Die Eheleute Johann Dirk Meyer zu Hastrup und Maria Gertrud Meyer zu Starten bauten<br />

1750 ein Heuerhaus und 1755 einen Speicher. Sie waren die Eltern von 6 Kinder; Maria<br />

Gertrud, Maria Catharina, Filia NN., Catharina Elisabeth die (1) Franz Joseph Schulte zu<br />

Rüssel, und (2) 1.2.1774 Ankum Johann Hermann Berling jetzt Schulte zu Rüssel, Johannes<br />

Theodor, ~ 4.4.1764, ┼ 6.5.1848, 25.2.1783 Bersenbrück, Anna Catharina Adelheid<br />

Wissmann, durch diese Eheschliessung wurde er Colon Wissmann in Hastrup, Joannes<br />

Casparus, der Anerbe, 4.5.1791 in Bersenbrück, Maria Catharina Margaretha Husern, ~<br />

15.5.1771, ┼ 24.8.1829. Am 29.7.1806 schritt sie zur zweiten Ehe mit Joan Jürgen Tobias<br />

Sandbrink, der sich wiederum Meyer zu Hastrup nannte.<br />

Bernard Johann Eberhard Meyer zu Westrup jetzt Meyer zu Hastrup und Bernardina Henrica<br />

Meyer zu Hastrup. Die Tochter Maria Agnes, * 27.4.1887 in Hastrup, 19.11.1908 in<br />

Bersenbrück mit dem Kaufmann Heinrich Franz Husmann.<br />

Josef Meyer zu Hastrup geb. Gers Ossenbeck und Louise Meyer zu Hastrup haben ihre<br />

Namen 1946 an den Viehstall und 1956 an den Speicher setzen lassen.<br />

1847 hat Meyer zu Hastrup die Ablösung erwirkt für 1589 Rth. 16 Gr. 1 Pf.<br />

1854 wurden Dienstgeld für 102 Rth. 18 Gr. 8 Pf., Neujahrsgeld, Mai- oder Rindgeld und<br />

Hafer für 108 Rth. 8 Gr. 3 Pf. abgelöst.<br />

1864 wurde Meyer zu Hastrup zu 39 Rth. 22 Gr. 8 Pf. Grundsteuer veranlagt.<br />

1866 beträgt die Größe des Colonats 297 Morgen 116 Ruthen.<br />

Inschriften.<br />

Erbwohnhaus - Dielentoreinfahrt.<br />

Jesus von Nazareth ein König der Juden. Dieser siegreiche Titul Jesu am Kreuz sei zwischen<br />

mir und allen mein, sichtbaren und unsichtbaren Feinden. Amen.<br />

Diese Worten sein sehr kräfftig gegen alle Gespenst Zauberei und Gefährlichkeit wan man<br />

sie mit Andacht. Johann Meier den 24. Mai anno 1721.<br />

Catharina Elisabeth Eillermann.<br />

Erbwohnhaus - Vordergiebel - unterster Giebelbalken.<br />

O Mein Gott auff Dich Thue Trauen ich, Bitte Dich Verlass mich nicht. In Deinem Nahm<br />

Dieses Hauss auffbaue. Für Feueres Noth Erhalte Es mich.<br />

Viehstall - Vordergiebel - Giebelbalken.<br />

Der Vater Erbe halte Geh vorwärts, nie veralte. Josef Meyer zu Hastrup geb. Gers Ossenbeck<br />

und Ehefrau Louise geb. Meyer Anno 1948.<br />

Viehstall - rückwärtiger Giebel - Giebelbalken.<br />

Herr gib Segen und lasse es wachsen und Gedeihn, im Gebet und in der Arbeit wollen wir<br />

uns dir weihn.<br />

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Speicher - oberster Giebelbalken.<br />

Überholt und repariert aufgeputzt und neu verziert, stehe nochmal 200 Jahr im Dienste<br />

dieses Hofes da. Alloeder 1956.<br />

Speicher - 1 Mittelbalken.<br />

Johannes Theodorus Meyer, Provisor, Maria Gertrud Meyers von Starten, conj. Anno 1755<br />

den 10. Februar. M.J.S.<br />

Speicher - 2. Mittelbalken.<br />

Josef Meyer zu Hastrup geb. Gers Ossenbeck und Luise geb. Meyer, 1956.<br />

Speicher - rückwärtiger Giebel - Giebelbalken.<br />

Der Herr Hat Mich Gesetzet An Einen Ort Da Ich Weide Hab und Wasser Der ERquickung.<br />

Psalm 11.<br />

Scheune - Scheunedurchfahrt (aussen).<br />

Ehre den Herrn von deinem gutt und von den Erstlingen all deines Einkommens gib den<br />

Armen, so werden deine Scheuren voll werden. Spr. sal. 3. Cap.V.9.<br />

Scheune - 2. Einfahrtstor (aussen).<br />

Du hast guts gethan deinem Knecht. Lehre mich guetig sein, dan ich hab geglaubt deinen<br />

gebotten. Psalm 48. c.65, 66 V.<br />

Scheune - Scheunedurchfahrt (innen).<br />

Jon: Casp: Meyer junior Anno 1788 2. Apr.<br />

Joannes Tedorus Meyer und Maria Gederud Meyers von Starten Eheleute. M.H.S.<br />

Heuerhaus - Vordergiebel.<br />

Johann Diedrich Meier zu Hastrup, Maria Gertruth Meier zu Starten, Eheleute, den 22. April<br />

Anno 1750. M.L.H.-S.<br />

Meyer zu Menslage.<br />

Das heutige schmucke Kirchdorf Menslage des lieblichen <strong>Artland</strong>es ist auf Gründen des<br />

uralten Meyerhofes zu Menslage erstanden. Urkundlich wird Menslage zuerst im Jahre 1188<br />

als Mencelaghe erwähnt. Eine Bauerschaft dieses Namens hat es nie gegeben. Der Name<br />

haftete dem Hofe an und ist auf das entstehende Kirchdorf übergegangen. Mit seinem<br />

Grund und Boden umklammert der Meyerhof den Kern der Menslager Siedlung. Nur Kirche,<br />

Pastorat, Küsterei einige alte Häuser, die den alten Kirchhof umrahmen, stehen auf<br />

erworbenen eigenen Gründen. Alle anderen Gebäude stehen auf in 100 jährige Erbpacht<br />

gegebenen Gründen des Meyerhofes. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts lagen Meyerhof und<br />

Dorf unverändert da. Seit der Inventaraufnahme von 1733 war nur ein Haus am Hofe bzw.<br />

im Dorfe neu erstanden. Das Goedungsgericht, welches der Osnabrücker Bischof Gottfried<br />

(1321-1349) für die Kirche aufgekauft hatte, wurde bis zu ersten Hälfte des vorigen<br />

Jahrhunderts unter einer urlaten Linde vor der Menslager Kirche abgehalten. Die Linde war<br />

so dick, dass 8 Mann in ihr sitzen konnten, sie ist an einem Weihnachtsmorgen ein Raub der<br />

Flammen geworden. Das Sachsenbuch, vom 25.1.1582 datierend, berichtet; Im Kerspell<br />

Menslage ist ein holtzgerichte über dass Hassebroich, darinnen aber kein fruchtbar oder<br />

Mastholtz nur alleine zaunholtz stehet und wachsett, daselbsten Henderich Stedinck zur<br />

huckelrieden holtzgrave. F.G. über solich Hassebroich undt andere des Kerspels Mensslage<br />

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einliggende Marke gebott undt verbott. Die Zeiten waren für die Bewohner des Meyerhofes<br />

nicht immer leicht, ruhig und friedvoll. Unter Fehden, Kriegen und Kriegsgeschrei, Raub- und<br />

Plünderungszügen, Brandschatzungen und Schandtaten durchziehender Soldaten und<br />

Rauberbanden und Besatzungstruppen, Steuern und Contributionslasten u.s.w. in den<br />

verflossenen Jahrhunderten bis auf den heutigen Tag hatte man zu leiden, aber die<br />

Menschen auf dem Meyerhofe, Bauer und Heuermann, standen zusammen. Zusammen<br />

lebte und darbte man und teilte Freud und Leid. Von einem solchen edlen<br />

Gemeinschaftsgefühl zeugt, dass die Nachkommen eines vor über 300 Jahren auf den Hof<br />

gezogenen Heuerlings Merten Steinmersch, dessen Ehefrau Tolke Linnemann war, noch<br />

heute auf dem Meyerhofe wohnen. Die Heuer vererbte sich immer vom Vater auf den Sohn,<br />

und als ein Sohn nicht vorhanden war, ging die Heuer durch die Tochter auf den Heuermann<br />

Esselmann über. So sassen Generationen ungestört und ungelöst, Bauer und Heuermann, in<br />

gemeinsamen Schaffen und in engster Verbundenheit und Verpflichtung auf dem<br />

Meyerhofe. Möge auch der Leser diesen Geist der Gemeinschaft hegen und pflegen, aufdass<br />

eine lichtere Welt erstehe.<br />

Salt Lake City, März 1966. Walter <strong>Pohlsander</strong>.<br />

Über die Meier- und Schultenhöfe des Osnabrücker Landes ist viel gelehrt und geschrieben<br />

worden. Allgemein wird mit Recht angenommen, dass ein Teil dieser Höfe als altsächsische<br />

Siedlungen oder Sitze schon bestanden hat, bevor Karl der Grosse sie als Stützpunkten<br />

seiner politischen Macht und der gewaltsamen Christianisierung ausbaute. Ebenso sicher ist<br />

auch, dass viele Meierhöfe weit später von weltlichen Fürsten angelegt wurden zum Schutz<br />

gegen den Machthunger der Kirchenfürsten. Zweifelsohne ist des Meyertum eine fränkische<br />

Einrichtung, da es in Altsachsen zuvor keine Meyerhöfe gegeben hat. Der Meyer stand zu<br />

seinem Herrn, dessen Gut er verwaltete. Er diente am Hofe und im Kriege seinem<br />

Landesherrn, der dagegen ihm Schutz versprach und gewisse Vorrechte anderen gegenüber<br />

gewährte. Der Name Meyer oder Meier erscheint in allen nur möglichen Schreibarten;<br />

Meiger, Meyger, Mejer u.s.w., und kommt vor dem lateinischen Mazjor und bedeutet<br />

größer. In der hebräischen Sprache ist Me-ir gross oder glänzend und wird von dem<br />

isrealitischen Gerichtsschreiber Flavius Josephus schon im Jahre 103 nach Christo erwähnt.<br />

In allen Urkunden und Schatzregistern werden die Meyer oft major villicus oder kurz villicus<br />

und die Meyerhöfe curia oder curtis genannt. Schon beim Betreten des Meyerhofes zu<br />

Menslage kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Hof einst ein<br />

Sonderstellung eingenommen haben muss, liegt er doch an der Gabelung einer alten Strasse<br />

von Lingen und Quakenbrück nach Löningen. Prof. Dr. Hermann Rothert ist Menslage-<br />

Herbergen vermutlich eine karolingische Königsburg gewesen und mag schon vor Karl der<br />

Grossen als sächsische Siedlung bestanden haben. Die Anzeichen für eine Wasserburg liegen<br />

im Meyerhofe zu Menslage vor, wurde doch der Hof von der Hase, einem Kanal und einem<br />

nicht mehr vorhandenen Flusslauf umgrenzt. Rothert sagt ferner in seinem Heimatbuch des<br />

Kreises Bersenbrück; während die Menslager Kirche anscheinend in eine alte aus<br />

karolinischer Zeit stammende Burg hineingestellt wurde, deren Befestigungsgürtel sich noch<br />

durch die Flucht der die Kirche im offenen Viereck umstehender Häuser umgibt. Bei<br />

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Schachtarbeiten hat man 1936 nach dem Brande des alten Kirchenspeichers tatsächlich<br />

unter den Kirchplatz gegen die Hauptstrasse abschliessenden Häuserreihe ein starkes<br />

Fundament einer Festungsmauer gefunden. Auf diesen Stützpunkt inmitten einer<br />

unbotmässigen Bevölkerung wird Karl der Grosse anfangs angesehene Franken mit<br />

vorwiegend militärischen Berufspflichten gesetzt haben. Die oldenburgischen Ministerialen<br />

de Meneslage die zu Beginn des 13. Jahrhunderts im Gefolge des Grafen Moritz von<br />

Oldenburg erscheinen dürfen in Menslage ihren Stammsitz gehabt haben. Es werden die<br />

Gebrüder Rabodo und Alhart de Menslage genannt. Mencelaghe, Menslage wird urkundlich<br />

zuerst im Jahre 1188 erwähnt. (Quelle; O.U.B.I. und II. 1. 1188 bis 1209). Wahrscheinlich<br />

wurden die von Menslage zur Wahrung oldenburgische Interessen an die Ems versetzt und<br />

ihr Stammsitz wieder in gräfliche Eigenbewirtschaftung genommen. (Quelle; Hillebrand<br />

S.151).<br />

1314 besass Gerhardus de Menslaghe ein Haus in Osnabrück.<br />

Rep.3. Abschn.109. St.A.O.<br />

1342 und 1371 heisst es, dass 2 Töchter des zuvorgenannten Gerhardus de Menslaghe<br />

Beginen sind.<br />

Rep.5. 242. anno 1342 und Rep.5. 527. anno 1371 St.A.O.<br />

1283 ist der <strong>Arch</strong>idiakon Rudolf von Menslage Domherr in Osnabrück.<br />

Urkunde 81. Urkundebuch St.A.O.<br />

1293 wird ein Pfarrer Dietrich Menslage erwähnt.<br />

Urkunde 385. Urkundebuch St.A.O.<br />

1342 wird ein Johannes de Manslaghe genannt. 1362-1383 ist Wichmannus Menslaghe als<br />

Mitglied des Osnabrücker Domkapitels nachweisbar, 1369 besass er ein Haus an der<br />

Domfreiheit in Osnabrück.<br />

D.A.O. 139. und Vik.A.O. 249.<br />

1404 ist Adelheid von Menslage Nonne im Kloster Gertrudenberg in Osnabrück.<br />

O.M. 58. S.20.<br />

1486 erbat Ludeke van Menslage das Bürgerrecht in Osnabrück.<br />

Bürgerbuch Osnabrück.<br />

1506 soll nach einem Aufsatz des Dr. Hugo über den Meyerhof, der im Bersenbrücker<br />

Kreisblatt 1936 erschien, Johann von Menslage Borger von Quakenbrugge geworden sein.<br />

Das Bürgerbuch der Stadt weist ihn aber nicht aus. 1513 hat Ptole van Menslage das<br />

Bürgerrecht geeschet.<br />

Qukenbrücker Bürgerbuch.<br />

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1523 wurde Johan van Menslaghe Bürger in Quakenbrück.<br />

Qukenbrücker Bürgerbuch.<br />

1604 wurde Johan Menslage, de pelser, als Bürger angenommen.<br />

Qukenbrücker Bürgerbuch.<br />

17.4.1613 sind Herman Menslage et filius Gerdt beeidet und borger geworden.<br />

Qukenbrücker Bürgerbuch.<br />

In der Stadt Quakenbrück sind von 1600-1810 drei und zwanzig Familien des Namens<br />

Menslage nachzuweisen. Höchstwahrscheinlich handelt es sich hier um Nachkommen vom<br />

Meyerhofe zu Menslage abgegangener Söhne.<br />

Kirchenbücher St. Sylvester Quakenbrück.<br />

Menslage ist nie eine selbständige Bauerschaft gewesen. Der Name haftete dem Meyerhofe<br />

an und verblieb später dem Kirchendorf, das völlig auf Gründen des alten Meyerhofes<br />

erstanden ist. Im Jahre 1188 erscheint erstmals der Name Mencelaghe.<br />

O.U.B.I. 391.<br />

Um 1300 heisst es Menslaghe.<br />

Msc.179. St.A.O.<br />

Die Bedeutung des Namens ist nicht sicher. Möglicherweise geht er auf das ahd. minz,<br />

laeinisch mentha, angels. mint, schwed. mynta und Dän. minte, d.h. Minze zurück. Das kann<br />

aber nur vermutet werden.<br />

Um 1300 Herbergen, Curia in Menslaghe II modios siliginis.<br />

Messkorn Reg. um 1300 Msc.179. St.A.O.<br />

1244 gründeten die Grafen Otto und Johan von Oldenburg auf den Gründen des<br />

Meyerhofes zu Menslage ein Zisterzienserinnenkloster. Wie der Meyerhof an die Grafen von<br />

Oldenburg gekommen ist und wann, ist unbekannt. Dieser Meyerhof, der früher eine<br />

karolinische curtis war und als ehemaliger Reichsbesitz dem Bischof von Osnabrück<br />

unterstand, bildete bei dieser Klosterstiftung nun die Grunddotation der Grafen von<br />

Oldenburg an das Kloster, das zunächst den Namen Rosenthal oder St. Maria führte.<br />

Quelle; von Duering. O.M.18. S.161 und 162.<br />

Gleiczeitig erstand die Kirche mit dem Patrozinium der Gottesmutter auf dem Meyerhofe.<br />

Am 9.7.1246 wurde auch der Hof thom Schlinge der heutige Hof Schlingmann in der<br />

Bauerschaft Borg, dem Kloster übertragen. Am 8.5.1247 trennte der Abt Hermann von<br />

Corvey die Ortschaften Borg, Bottorf, Bergfelde, Schandorf, Klein Minmelage, Wierup,<br />

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Andorf, Herbergen und Renslage nebst den dazwischen liegenden Kotten von der Parochie<br />

Löningen ab und teilte sie dem Klosterbezirk Menslage zu, und er erklärt, dass er den Bau<br />

des Klosters erlaubt habe; "accedente ... Hermanni scolstici in Nova ecclesia ibidem pastoris<br />

ac Wesceli vicarii pariter consensu ...". Als Entschädigung erhielt der Löninger Pfarrer 7 Molt<br />

Getreide Löninger Masses, halb Gerste, halb Roggen und 5 Solidi aus dem neuen Kirchspiele<br />

Menslage von Abt Hermann von Corvey zugebilligt.<br />

O.U.B. II. 501 und 509. 8.5.1247.<br />

Bis dahin gingen die Menslager nach Löningen zur Kirche, die sie durch die sogenannte<br />

Menslager Tür betraten. Diese Menslager Tür hat der Pfarrer Ptolemaeus Langhorst propria<br />

authoritate kurz vor 1604 zumauern lassen.<br />

Abschn.293. 1. St.A.O.<br />

Am 10.9.1247 fand die Anordnung des Abtes Herman von Corvey vom 8.5.1247 ihre<br />

Genehmigung durch den Osnabrücker Bischof Engelbert von Isenburg, und der Papst erteilte<br />

durch eine Bulle, das ist eine besondere päpstliche Verordnung, seinen Consens und<br />

Schutzbrief für alle Rechte und Besitzungen. Graf Heinrich von Oldenburg, von der<br />

Wildeshausener Linie, schenkte dem Kloster einen Hof in der Bauerschaft Halen und der Abt<br />

Herman von Corvey das Erbe Toleman in Schandorf. Durch diese Schenkungen gewannen sie<br />

anscheinend den Anspruch, die Töchter ihrer Dienstmannen der Stiftung des Klosters<br />

zuzuführen. Um 1250 kaufte das Kloster zu Menslage den Börsteler Wald an und siedelte<br />

1252 nach Börstel über. In einer Urkunde von 1250 beurkunden Johan und Otto, Grafen von<br />

Oldenburg, dass sie dem Kloster ihre freien Güter in Berge sowie 3 Kotten Scatlage, Boken<br />

und Renceslage überwiesen, dafür aber vom besagten Kloster den Hof Menslage und das<br />

Erbe ton Slinge mit mehreren Kotten zurückerhalten haben. Zugleich stiften sie eine<br />

Familienjahrgedächtnis und treffen Bestimmungen über die innere Einrichtung des Klosters,<br />

das nun Marienburg heissen soll. Bei den zurückerhaltenen Höfen handelt es sich um den<br />

Meyerhof zu Menslage, den Hof Schlingman, bei den überwiesen Höfen um Hof Scherlage,<br />

den späteren Hof Schechtman, den Hof Bokeman und den Hof Renslage.<br />

O.U.B. II. 587. 1250.<br />

Die anno 1250 genannten Kotten Scatlage, Boken, Rencselaghe und ton Slinge sind;<br />

a) Scatlage; der auch im Messkornregister von 1300 genannte Hof Scherlage, der ganz in<br />

der Nähe von Renslage in der Bauerschaft Klein Minmelage liegt, der später genannte Hof<br />

Schechtmann.<br />

b) Boken; der im Messkornregister von 1300 genante Hof Bokemann in<br />

Renslage, 1441 im Bederegister genannte Hof tor Boken, das spätere Vollerbe Boeckmann in<br />

Renslage.<br />

c) Renceslaghe; der 1300 im Messkornregister genannte Hof Wyllharde Renslage<br />

modo Arnt, welcher Unterhaltung der Kirche und des Pfarrers gab; 11 modios siliginis, das<br />

spätere Vollerbe Willerding oder Willering in Renslage.<br />

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d) ton Slinge; der Hof Schlingmann, der im Jahre 1260 von dem Kloster Börstel wieder<br />

angekauft wurde, im Messkornregister von 1300 als Gerhardus Slyngman modo Dedewart<br />

genannt wird und 11 denarios gibt.<br />

Im Jahre 1250 ist die Größe des Meyerhofes mit 12 Maltersaat Land, 25 Fuder Heuwachs<br />

und guten Holz. Die Leistungen an das Kloster betrugen an Pacht 6 Malter Roggen, 4 Malter<br />

Hafer, 2 Hühner und 2 Spanndienste.<br />

Das damals dem Kloster übertragene Patronatsrecht über die Menslager Kirche übt das Stift<br />

Börstel noch heute aus.<br />

O.U.B. II. 856. 1250 und von Duering, O.M.18. S.163 und 170.<br />

1331 befand sich der Meyerhof zu Menslage im Lehnbesitz der von Elmendorpe, die zuletzt<br />

auch das Eigentumsrecht erwarben.<br />

Oldenbg. Urkundebuch II. 311. 1331.<br />

Im Jahre 1384 verkaufte Herman von Elmendorpe den freien Hof zu Menslage für 132 Mark<br />

an den Bischof von Osnabrück, der ihn 1388 gegen Zahlung der Ankaufsumme wieder dem<br />

Kloster Börstel verkaufte.<br />

<strong>Arch</strong>iv Börstel 1388.<br />

In dieser Eigenbehörigkeit des Klosters und späteren Stiftes Börstel ist der Meyerhof mit<br />

seinen Leuten bis zu seiner Ablösung im Jahre 1851 geblieben. Ein Leibeigener ist nach fder<br />

gemeinen Meinung derjenige, an dessen Person und Gütern einer anderen Person das<br />

Eigentum zusteht. Der Eigenbehörige, wie hier der aufsitzende Bauer Meyer zu Menslage,<br />

gehörte zu dem Erbe, das er gegen Zinse und Dienste bewirtschaftete, und dessen Verkauf<br />

nur dem Grundherrn zustand. Der Meyer zu Menslage war also mit Leib und Leben dem<br />

Kloster eigenbehörig. Er befand sich in einer gedrückten Lage, die Leibeigenschaft lähmte<br />

Unternehmungsgeist und Fortschritt, und das Kloster und spätere Stift hat bis zum letzten<br />

Augenblick darüber gewacht, dass seine Rechte gewahrt blieben. Grunzins und Frondienste<br />

hatten eine bestimmte Höhe, die regelmässig zu erfüllen waren, diese nannte man die<br />

sicheren Gefälle. Weit unangenehmer waren die ungewissen Gefälle. Sie umfassten die<br />

Auffahrt oder die Einfahrt, den Sterbefall und den Freikauf. Auffahrt ist ein Geldbetrag, der<br />

bei der Erbfolge eines Sohnes zu entrichten war. Einfahrt oder Infahrt ist ein Geldbetrag, der<br />

bei der Erbfolge einer Tochter der Grundherrschaft zu zahlen war. Heiratete eine freie<br />

Person auf den Hof, so musste sie der Freiheit entsagen und sich in die Hörigkeit begeben.<br />

Wollten Kinder den Hof verlassen, mussten sie sich zuvor freikaufen. Nach erfolgtem<br />

Freikaufe konntenm sie nicht auf dem Hofe verbleiben oder auf ihn, selbst in<br />

Erkrankungsfällen, zurückkommen. Die schwerste Belastung war der Sterbfall. Da alles, was<br />

der Hörige im Leben erwarb, erwarb er dem Grundherrn, daher fiel die Hälfte des<br />

Vermögens beim Tode des Bauern dem Grundherrn zu. Beim Ableben der Witwe erhielt der<br />

Grundherr auch noch die andere Hälfte. Auch der Nachlass eines auf dem Hofe<br />

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verstorbenen Familienangehörigen fiel an den Gutsherrn. Das bei einem Sterbefall dem<br />

Grundherrn angefallene Vermögen konnten von Angehörigen gegen bares Geld<br />

zurückgekauft werden. Abgesehen von den ungewissen Gefällen waren die gewissen Gefälle<br />

tragbar. Hinzu kam aber noch die Lasten, die dem Landesherrn, der Kirche, dem Richter und<br />

dem Küster u.s.w. gegenüber zu erfüllen waren.<br />

Die erste Kunde über einen Upsitter des Meyerhofes in Menslage ist vom Jahre 1441. Hier<br />

wird ein Arnd de Meyer in Menslage genannt. (Bederegister 1441). Am 9.9.1444 lässt vor<br />

dem erwählten Richter Bernd Korf der Sangmeister der Osnabrücker Kirche Johan von<br />

Meppen, Verwalter der Hode Todenburen, seine leibeigene Magd Lücke Tebbekens Tochter<br />

aus Westendorpe, für eine genügsame Summe frei und empfängt ausserdem im<br />

Wiederwechsel für seine Hude Wybben Velbusch.<br />

Zeugen; Johan Brawe, Bernd von Smerten, Knappen, Johann gen. Berchvelde, Arnd Meier zu<br />

Menslage und Hinrik von Osede.<br />

O.U.B. Urkunde 181.<br />

1486 wird ein Meyer tho Menslage in einer Quakenbrücker Urkunde genannt.<br />

1499 kaufte der Eigenbehörige Arndt Meyer tho Menslage von dem Knappen Johan Buch<br />

(Buck) den Hörigen Willeke tor Linden, um ihn zur Erlangung des freien Halses als Ersatz für<br />

sich selber dem Kloster Börstel zu übergeben.<br />

Quelle; von Duering. O.M.18. S.230.<br />

1441 heisst es unter de Closterlude to Borstel to Meslaghe ect. Item Arnd de Meyger 6<br />

Schill.<br />

Bederegister 1441 Dp.3a. 1. IIG. Nr.68. Blatt 4v. St.A.O.<br />

1490 Herbergen, de Meyer to Menslagen, 9 Pferde, 1 Fohlen, 4 Ochsen, 10 Kühe, 12 Rinder,<br />

26 Schweine.<br />

Am Schluss der Steuerzahler in der Bauerschaft Herbergen ist Tobe to Menslagen aufgeführt<br />

mit 2 Pferde, 4 Kühe, 4 Rinder, 21 Schweine.<br />

Wahrscheinlich handelt es sich hier um die Leibzucht des Meyerhofes, die von der Witwe<br />

Meyer zu Menslage bewohnt wird.<br />

Das landesherrliche Viehschatzregister von 1489/90 hat die Überschrift; Dyt is de<br />

Schattincge over dat Ortlant und over dat Ampte tor Vorstenouwe. Item dat Kerspell van<br />

Menslage Bursscop van Herbergen.<br />

Abschn.83. 3. St.A.O.<br />

5.2.1502 ist Johan Meyer zu Menslage Beisitzer des Gerichtes auf dem Pflichttage zu<br />

Quakenbrück in der eidlichen Zeugenvernehmung darüber, dass sich als Gläubiger des<br />

verstorbenen Tyde ton Varningen zu Borch nur der Convent der Augustiner in Osnabrück<br />

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mit einer Forderung von 50 Gulden, für die Heinrich Huvetman einen Kamp angenommen<br />

habe. sich gemeldet habe.<br />

Urkunde Nr.9. Varning-Huffmann vom 5.2.1502.<br />

1524 zahlte Meyer zu Menslage an das Kloster Börstel für einen Sterbefall 21 Goldgulden.<br />

1600 musste von dem aufziehenden Bauer 200 Thaler Winnkaufgeld gezahlt werden.<br />

1592/93 Herman Meier zu Menslage, unterschiedliche Ungehorsamer halber 10 Thl.<br />

Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.5. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1601 der Meier zu Mensslage gibt 6 Thl. Herbstschatz.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.11. Herbstschattinge Amt Fürst. St.A.O.<br />

1612 ist Meier zu Mensslage unter den Klosterleuten aufgeführt und gibt 6 Thl.<br />

Herbstschatz.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.18. Amt Fürst. St.A.O.<br />

15.7.1638 es wurden bestraft; Ascherbeel zu Menslage wegen Unschleiffs einer Partei 15<br />

Thl. Item der Vogt zu Menslage derselben Übertretung 15 Thl. Eodem der Meier zu<br />

Menslage derselbe übertretung 15 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.36. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Meyer zu Menslage gibt 6 Thl. Herbstschatz.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.49. Amt Fürst. St.A.O.<br />

Als Stammvater der Familie Meyer kann mit ziemlicher Sicherheit angesehen werden; Arend<br />

Meyer zu Menslage, der mit Hille, deren Familienname aber unbekannt ist, verehelicht war.<br />

Ihre Kinder gewesen sein;<br />

a) Johan Wolteke Meyer zu Menslage, der als solcher mit Thele Kruemberg, Witwe des<br />

Arend Eilering, geb. Meyer zu Westerholte, 1617 die Infahrt in das Eilerdings Erbe zu<br />

Ahausen dinget. Es wird ausdrücklich bemerkt, dass Johan Wolteke Meyer zu Menslage frei<br />

ist und frei bleibt. 1616 wurde das Halgut des verstorbenen Arend Eilering, geb. Meyer zu<br />

Westerholte, gedingt. (Akten Kloster Bersenbrück St.A.O.)<br />

b) Albert Meyer wird als Bruder des Johan Meyer zu Menslage 1628 genannt. Albert<br />

war 1628 verstorben und als seine Kinder werden Johan Arend und Lücke genannt.<br />

c) Johan Meyer zu Menslage, 1628 als Bruder des verstorbenen Albert Meyer genannt.<br />

Johan war Colonus und mit Margarethe Vahlkamp aus Vehs verehelicht.<br />

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Johan Meyer zu Menslage, Colonus, geboren um 1597 auf dem Meyerhofe, lebte 1659 noch,<br />

war 1628 schon verheiratet. Anna Margaretha Vahlkamp, Tochter des Arend Vahlkamp in<br />

Vehs.<br />

Zu dieser Zeit war auf dem freien Erbe Vahlkamp kein männlicher Erbe, sodass die Tochter<br />

Lücke Vahlkamp Anerbe wurde. Diese wurde die Ehefrau des Wessel Elting aus Vehs, der<br />

sich nach altem Brauch nun Vahlkamp nannte.<br />

Anna Margaretha Vahlkamp dürfte um 1601 in Vehs geboren sein. Über ihr Ableben ist<br />

nichts bekannt, zumal die Kirchenbücher von Menslage erst 1694 beginnen.<br />

Johan Meyer baute im Jahre 1659 die Leibzucht. Der Giebel dieses Hauses zeigt den Namen<br />

Johan Meyer. Da die Ehefrau nicht genannt ist, kann angenommen werden, dass diese vor<br />

dem Baujahr 1659 verstorben war. Vor der Stubentür fand sich der lateinische Spruch; Sit<br />

nomen domini bene dictum, dass heisst Der Name des Herrn sei gelobt.<br />

Eine Leibzucht, das sei hier kurz erwähnt, ist ein Nebengebäude des Hofes, in das der<br />

Altbauer zieht, wenn er den Hof dem Jungbauer übergibt. Auf dem Meyerhofe war die<br />

Leibzucht stets den Wiwen reserviert, falls dieselben wünschten, vom Hofe abzuziehen.<br />

Drei Kinder dieser Eheleute sind uns bekannt;<br />

1) Arend, geboren 1629 und gestorben seines Alters 72 Jahre, wohl verheiratet, auf<br />

dem Meyerhofe. Er wurde am 15.1.1701 in Menslage begraben.<br />

2) Johan Henrich Meyer, geboren 24.4.1640. Er ehelichte Schwanke Ellerlage, Tochter<br />

des Herman Sievert sive Ellerlage und dessen Ehefrau Talcke Ellerlage in Renslage, mit der er<br />

40 Jahre 10 Wochen im Ehestande lebte. Durch diese Eheschliessung wurde Johan Heinrich<br />

Meyer Colonus Ellerlage. Die Ehe blieb kinderlos. Am 16.4.1718 wurde Johan Henrich Meyer<br />

sive Ellerlage im Alter von 78 Jahren weniger 11 Tagen in Menslage zu Grabe getragen.<br />

3) Johan Meyer zu Menslage, Colonus, geboren 1642 und gestorben 1703. Er war<br />

dreimal verheiratet.<br />

Quelle; T.H.S. Menslage.<br />

16.4.1718 begraben Johan Henrich Meyer genannt Ellerlage, a parent Johan Meyer et<br />

Margaretha Vahlkamps in conjugio cum Schwanke Ellerlagen gelebet 40 Jahr 10 Wochen,<br />

ohne Kinder. Er starb im Alter von 78 Jahre weniger 11 Tage.<br />

Quelle; T.H.S. Menslage.<br />

Johan Meyer zu Menslage, Colonus,geboren 1642 auf dem Meyerhofe zu Menslage. Er war<br />

dreimal verheiratet, 1) 1676 Adelheid Langhorst, 2) 1684 Geske Wulfers, 3) 1692 Anna<br />

Margaretha Kayser. Johan Meyer zu Menslage verstarb 1703 in Osnabrück und wurde am<br />

8.9.1703 zu Menslage begraben. Das Menslager Kirchenbuch zeigt an, dass Johan Meier,<br />

Sohn von Johan Meyer und Anna Margaretha Fahlkamp, am 8.9.1703 begraben wurde. Er<br />

war verehelicht ½ Jahr.<br />

1) Aus der ehe mit Adelheid Langhorst ist eine Tochter geboren, die noch lebt.<br />

2) So ist er in einem betrüblichen Witibenstand geblieben 8 Jahre. Hat sich abermahl in<br />

der Ehe begeben mit die tugendsame Geske Wulfers in wehrend der Ehe gezeugt 4 Kinder<br />

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als 3 Söhne und 1 Tochter, davon 1 Sohn und 1 Tochter annoch in leben. In der Ehe gelebt 7<br />

Jahre 10 Wochen.<br />

3) Hernacher wieder in Wittwenstand gelebet 1½ Jahr. Nach dem hat er sich<br />

verheiratet mit Anna Margaretha Keysers. In werren der Ehe gelebt 11 Jahr und einige<br />

Wochen ohne Kinder und ist also verwichen Montag Klochk 2 in Osnabrück im H. sanft und<br />

selig geschlafen, seines Alters 61 Jahr.<br />

Quelle; T.H.S. Menslage.<br />

Die erste Frau war Adelheid Langhorst, Tochter des Johan Langhorst in Borg. Ihre Ehe mit<br />

Johan Meyer zu Menslage hat nur ein halbes Jahr gewährt, aus dieser so kurzen Ehe ging<br />

eine Tochter hervor, welche 1676 geboren wurde, sie hiess Margareta Susanna. Am<br />

4.8.1683 kommt es vor Heinrich Horn, Verordneter und Geschworener Richter zu<br />

Quakenbrück, Badbergen und Menslage, zwischen Johan Meyer zu Menslage und seinem<br />

Schwiegervater Johan Langhorst, Bauerschaft Borg, zu einem Vergleich. Johan Meyer, Vater<br />

der Margarethe Susanne, soll der Tochter einen Freibrief verschaffen. Ferner soll der<br />

Brautschatz der verstorbenen Mutter dem Kinde verbleiben. Sollte das Kind versterben, so<br />

versprechen die Vertragschliessenden, ausser den angeführten Sachen keine Forderung<br />

machen zu wollen. Sollte Johan Meyer sich in eine andere Ehe begeben, dann soll derselbe<br />

verpflichtet sein, den von seiner verstorbenen Frau aus dem Erbe Langhorst mitgebrachten<br />

Brautwagen der Tochter oder deren Grossvater Johan Langhorst sogleich zurückzugeben.<br />

Weiter verspricht Johan Meyer, seine Tochter gut Christlich zu erziehen und für gute<br />

Kleidung zu sorgen. Beide, Johan Langhorst und Johan Meyer, bekräftigen ihr Versprechen<br />

durch Händedruck, und es werden zwei gleichlautende Dokumente ausgefertigt. Webe.<br />

Blanken<strong>for</strong>t, Notar.<br />

Adelheid Meyer, geb. Langhorst, wird bei der Geburt der Tochter Margarethe Susanne im<br />

November 1676 oder an den Folgen der Geburt gestorben sein. Margarethe Susanne Meyer<br />

wurde am 3.11.1694 durch die in Quakenbrück vollzogene Copulation Gattin des Mercators<br />

Berend Brun, der in den Kirchenbüchern der St. Sylvesterkirche wohlverdienter Senior,<br />

vieljährig wohlverdienter Senior hierselbst und Senator bezeichnet wird. Den<br />

Kirchenbüchern nach wurde sie die Mutter von 5 Kindern. Bei dem Sohne Johan Brun, der<br />

am 19.9.1698 in Quakenbrück getauft wurde, ist Johan Meyer von Menslage, avus<br />

(Grossvater) Pate. 1707 ist Margarethe Susanne Brun geb. Meyer gestorben. Im<br />

Kirchenbuche von St. Sylvester heisst es; Susanna Margaretha Meyer, Ehefrau des Herrn<br />

Senior Bernhard Bruns, 31 Jahre weniger 10 Tage, begraben am 8.11.1707.<br />

Die zweite Ehefrau hiess Geske Wulfers, sie stammte aus Gross Minmelage. Ihre Eltern<br />

waren Heinrich Wulfert und NN geb. Middendorf. Sie muss 1691 verstorben sein. Aus ihrer<br />

1684 geschlossenen Ehe gingen 4 Kinder, 3 Söhne und 1 Tochter, hervor. Zwei Knaben<br />

müssen im zarten Alter verstorben sein, da sie im Totenbuch, das 1694 beginnt, nicht<br />

beurkundet sind und auch in dem Testamente vom 9.4.1695 nicht erwähnt werden. Die<br />

beide überlebenden Kinder waren;<br />

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1) Christina, geboren 1685. Sie starb nach einer kurzen Ehe von nur 34 Wochen als<br />

Ehefrau des Eilhard Holling, ein Söhnlein hinterlassend, und wurde am 11.6.1710 in<br />

Menslage zu Grabe getragen. Bei dem Söhnlein wird es sich um Jürgen Schürman, der am<br />

4.6.1710 in Menslage getauft wurde, handeln. Und Eilhard Holling wird ein Sohn von Jürgen<br />

Holling genannt Schürman und dessen Ehefrau Venke geb. Schürman, sein.<br />

b) Johan, der Anerbe, geboren 1691.<br />

Am 9.4.1695 setzt Johan Wulfers, Schwager des Johan Meyer zu Menslage, in einem<br />

Testamente seines seligen Bruders Sohn namens Johan Wulfers, zu dem der Erblasser Pate<br />

gewesen ist, zum Universalerben seiner Lassenschaft ein. Auch gedenkt er noch der beiden<br />

Kindern seiner verstorbenen Schwester Geske Meyer zu Menslage, geborenen Wulfers, mit<br />

einem Legat u.s.w. So geschehen zu Badbergen.<br />

Die dritte Ehefrau des Johan Meyer zu Menslage, mit der er 1692 die Ehe einging, war die<br />

Witwe Anna Margaretha Arkenau, geb. Kayser. Über sie ist weiter nichts bekannt. Die Ehe<br />

blieb kinderlos.<br />

Anna Margaretha Kayser war in erster Ehe mit Wilke Arkenau, Witwer von Gertrud Hoffstall<br />

und Geske Ahlers, verheiratet. Aus der Ehe Arkenau Hoffstall stammte ein Sohn Herman,<br />

der 1662 geboren und nach 9 jähriger Ehe am 9.10.1702 in Menslage als Colonus Ascherbeel<br />

begraben wurde. Durch die Eheschliessung mit Hilke Ascherbeel war Herman Arkenau<br />

Colonus Ascherbeel geworden. Wilke Arkenau war Pächter des damals noch adeligen<br />

Hauses Mundelburg, das zu jener Zeit im Besitz des Hauses Vehr war, später aber zum Hof<br />

Rumpenhorst in Borg gehörte. Am 22.2.1708 zahlt Witwe Anna Margaretha Meyer geb.<br />

Kayser, nach Börstel auf den Sterbefall ihres 1703 verstorbenen Mannes 50 Rth. als<br />

Abschlag. (Quittung auf dem Meyerhof)<br />

Solange der Stiefsohn und Anerbe Johan Henrich Meyer noch minderjährig war, stand die<br />

Witwe Meyer geb. Kayser, der Bewirtschaftung des Hofes als Besitzerin vor.<br />

Bei der am 2.3.1687 zu Badbergen getauften Tochter Anna Christina des Herman Koke,<br />

stand Johan Meyer zu Menslage Pate. Das Patenkind wurde schon am 19.9.1688 in<br />

Badbergen begraben.<br />

Johan Meyer zu Menslage, Colonus, * anno 1691 auf dem Meyerhof, Sohn des Johan Meyer<br />

und Geske Wulfers, ┼ 17.4.1725, seines Alters 33 Jahre 9 Monate, � 20.4.1725 in Menslage,<br />

27.11.1713 Menslage, Venna Schulte, Tochter des Herman Schulte zu Nortrup, * auf dem<br />

Schultenhof in Nortrup. Diese Ehe war mit 2 Kindern gesegnet;<br />

1) Johan Henrich, ~ 13.8.1715 Menslage, Anerbe.<br />

2) Tochter NN.<br />

Ein Schein, der in Ankum von dem Notar Hendrikus Adamus Krebsfaenger ausgestellt ist,<br />

lautet; Dass Johan Meyer zu Menslage als Ehrvogt seiner Frawen Vennen saehl. Herman<br />

Schulten zu Nortrup achterlassenen Tochter und Vasallen Meinerdings Kotten zu Nortrup,<br />

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am 17.4.1725 mit dem Tode abgegangen sei, ein solches wird attestando bescheinigt,<br />

16.5.1725.<br />

Urkunde auf dem Meyerhof.<br />

Eine Quittung des Klosters Börstel lautet; Dass die Frau Witwe Meyersche zu Menslage<br />

heute dato auf Abschlag ihres saehligen Mannes Sterbefall 40 Rth. hat bezahlen lassen,<br />

solches wird bescheinigt. Börstel den 5.9.1726.<br />

Quittung auf dem Meyerhof.<br />

BIs zu ihrer Wiederverheiratung am 14.3.1733 mit dem verwitweten Zacharias Wilhelm<br />

Utermark, Vogt zu Menslage, Berge und Bippen, wohnte die Witwe Venna Meyer, geb.<br />

Schulte, als Besitzerin auf dem Meyerhofe. Dieser Ehe entsprossen, soweit bekannt, 2<br />

Söhne;<br />

a) Johann Daniel Utermark, Aktuar und bei der Rechte Dr. Dieser wurde am 12.7.1767<br />

in Quakenbrück mit Johanna Sophia Charlotta Feltrup, Tochter des verstorbenen Churfürstl.<br />

Cöln. Leibmedicus Johann Bernhard Feltrup und dessen ebenfalls verstorbenen Gattin Anna<br />

Margaretha Lüning, getraut.<br />

b) Wilhelm Ludwig Utermark, Dr. juris et judex, heiratete am 28.11.1758 in<br />

Quakenbrück Adelheid Maria Elisabeth Feltrup, vidua Pastoris Ernst Friedrich Bening und<br />

Tochter der zuvorgenannten Eheleute Johann Bernhard Feltrup und Anna Margaretha<br />

Lüning.<br />

Infolge der Wiederverheiratung der Witwe Meyer mit dem Vogt Utermarck findet am<br />

17.3.1733 eine Inventaraufnahme auf dem Meyerhofe statt. Specificatio sive inventarium,<br />

es werden in dieser Beschreibung genannt; 5 alte Pferde, 2 Föhlen, 7 Kühe, 6 Staerken, 1<br />

Rind, 10 Ferken von ¾ Jahr, 30 Dahlhühner, 2 welsche Hühner, 1 welscher Hahn, 13 Tauben.<br />

Gezimmertes; das Erbhaus befindet sich in einem guten Zustande, der Speicher gleichfalls,<br />

die Scheunen ebenso. Die alte Strohbude in einem ziemlichen Stande, der Speicher auf dem<br />

Kirchhofe und der dabeigehörige Stall befinden sich in einem guten Zustande, das neue<br />

Haus am Meyerhof ist ausser Balkenkleidung und Rauchfang in einem guten Stande, die<br />

Leibzucht ist ganz gut, an dem dabeistehenden alten Hause muss ein oder anderes gemacht<br />

werden. Das Buschhaus benebst der Suddenbude ist ziemlichermassen im Stande u.s.w.<br />

Anschliessend ist das Mobilarium specificatio, was die jetzige Frau Utermark bei ihrem<br />

Abzuge vom Meyerhof mitnehmen kann u.s.w.<br />

1.12.1749 Venna Eickhorst, Wittibe Volkering condicta Schulten zum Northoffe, bekennt,<br />

dass sie vermöge Anno 1719 den 12. Juni zwischen Johann Meyer zu Menslage und dessen<br />

Ehefrau Vennen Meyers, condicta Schulten zum Northoffe, eins und anderen Teiles coram<br />

Judice Ancumensi errichteten Vergleiches dem Albert Velmelage und dessen Frau<br />

Catharinen Schulte Versprochene Tausend Rth. Achte Hundert fünfzig Rth. zwaren 1724 zu<br />

zahlen versprochen hätte. Aber wegen Verzug, der Familie Albert Velmelage, nach<br />

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Schweden mit Pastore Kampff zu Ueffeln und Sterben daselbst ist man den obigen Betrag<br />

schuldig geblieben.<br />

Rep.958. Nr.1. Bersenbrück Johann Theodor Reinhardt, Notar in Ankum, St.A.O.<br />

Johann Henrich Meyer zu Menslage, Colonus, ~ 13.8.1715 in Menslage, ┼<br />

-.4.1756 auf dem Meyerhof, er hinterliess 7 Kinder, 5 Söhne und 2 Töchter, 1.12.1740 in<br />

Menslage, Dorothea Sudendorf, ~ 17.3.1713 in Quakenbrück, Tochter des Diedrich<br />

Sudendorp, civis et Mercator in Quakenbrück, und Maria Elisabeth Wilker, Kinder (nicht dem<br />

Alter nach aufgeführt);<br />

1) Sohn NN.<br />

2) Tochter NN.<br />

3) Hermann Arend.<br />

4) Johann Diedrich. Er übernahm den Hof, obgleich er nicht der Anerbe war.<br />

5) Johann Wilhelm, * ca 1748. Er wird der vierte Sohn genannt. Er heiratete eine Witwe<br />

Schlüter geb. Stove in Berge.<br />

6) Hermann Henrich, * ca 1749. Er, der Anerbe, war 1771 drei und zwanzig Jahre alt<br />

und verzichtet zugunsten seines Bruders auf das Anerbenrecht.<br />

7) Susanna Dorothea, * 28.11.1752, wurde Ehefrau Mertens zur Borg.<br />

Die Witwe Dorothea Meyer, geb. Sudendorf, war eine recht streit- und prozesslustige Frau.<br />

Das beweisen die viele Prozessakten, die sich auf dem Hofe befinden. Viele Prozesse<br />

richteten sich gegen die Verwandtschaft. In einer Klage gegen ihre Schwiegermutter, die<br />

verwitwete Vogtin Utermark heisst es; Es bleibt der Klägerin unbenommen, nochmals<br />

Beweise zu erbringen. Gesprochen zu Jena den 11.7.1769.<br />

An sich waren die Verhältnisse zu dieser Zeit im ganzen Osnabrücker Nordlande nicht<br />

günstig, aber durch das viele Prozessieren der Witwe Meyer blieb der Meyerhof auch nicht<br />

unberührt. Im Jahre 1770 war die Witwe Meyer derart in Schulden geraten, dass sie von der<br />

Grundherrschaft die Erlaubnis erbat, 200 Rth. anzuleihen. Der Bitte wurde Gehör geschenkt.<br />

Der Wehrfesterin Witwe Meyers zu Menslage wird hiermit erlaubet, dass sie suchen möge<br />

200 Rth. leihbar aufzunehmen, worüber dann der Consensbrief in <strong>for</strong>ma ertheilet werden<br />

soll. Mes. von Rochow, Abdishin.<br />

Schreiben auf dem Meyerhof.<br />

In Anbetracht der schlechten wirtschaftlichen Lage des Hofes und seiner eigenen<br />

schwächkichen Natur verzichtet der Anerbe Hermann Heinrich 1771 zugunsten seines<br />

älteren Bruders Johann Diedrich auf sein Anerbenrecht. Am 26.8.1771 abends sieben Uhr<br />

fand in der vordersten zweiten Stube des Erbhauses vor dem dahin zitierten Notar<br />

dieÜbergabe statt. Erschienen waren die Brüder Johann Diedrich Meyer, Hermann Arend<br />

Meyer, Johann Wilhelm Meyer, die Schwester Susanna Dorothea, der frühere Anerbe<br />

Hermann Heinrich, der im 23. Lebensjahr steht und wegen seiner Minderjährigkeit als<br />

Beistand seine Mutter Dorothea Sudendorf, Witwe sel. Johann Henrich Meyers, gewesene<br />

Wehrfesterin des Hochadlig freiweltlichen Stiftes Börstel. Die abgehenden Kinder können,<br />

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wenn sie wollen, im Hause bleiben, dann hat der Besitzer denselben alljährlich 10 Rth.<br />

Taschengeld zu geben. Der jetzige Colonus Johann Diedrich Meyer hat nach der Bestimmung<br />

der Gutsherrschaft, wenn die Geschwister abgehen, von der Filial Quoten Michaeli<br />

anfangend alljährlich 100 Thl. ab zu tragen.<br />

Actum Börstel in abbatio Raesentibus Ihre Hochwürden Gnaden Frau Abtissin von Rochow.<br />

Chanon von Dinklage, von Hammerstein. Her von Hammerstein, Loxten, Herr Regierungsrat<br />

von Roessing.<br />

Erschienhen waren im versammelten Capitulo vidua Dorothea Meyers mit ihren Söhnen<br />

Johann Diedrich, Hermann Arend, Johann Wilhelm, Hermann Heinrich und ihrer Tochter<br />

Susanna Dorothea einerseits, sodann Johann Hermann Hilge genannt Wulfert mit seiner<br />

Tochetr Maria Gertrud anderseits.<br />

Die Witwe Dorothea Meyers erklärt, dass es ihr unmöglich sei, dem Erbe dem Gebühr nach<br />

länger vorzustehen, und deswegen ihrem ältesten Sohne Diedrich, welcher sich mit<br />

gegenwärtiger Wulferts Tochter ehelich versprochen, das Erbe übergeben wolle und hiermit<br />

übergebe, besonders da ihr jüngster Sohn weder vermögend noch gesinnt sei, das Erbe<br />

anzunehmen und solches seinem Bruder in dem Coram Notario et Testibus vollzogenem<br />

Documente eidlich übergeben, auch solches noch jetzt stets und fest zu halten angelobet<br />

und zu halten willens sei. Also bitte sie unterthänig, dieses alles zu genehmigen, dann aber<br />

die jetzige Auffahrt, ihren künftigen Sterbefall und ihrer Kinder Freiheit, welche derselben<br />

bedürfen, zu ein Erträgliches zu lassen, ihren abgehenden Kindern hinlängliche Filialquoten<br />

und ihren eigenen künftigen Unterhalt zu bestimmen, worauf die Sache der Gebühr nach<br />

erwogen, in die Übergabe, Abtretung und Ehesprechung gehelet und diese 6 Fälle zu 500<br />

Rth. bedungen und gelassen worden, zu zahlen in 4 Raten,als Weihnachten, Ostern, Johanni<br />

und Jacobi. Die abgehenden Kinder sollen ein jedes nebst dem freien und alten Beiste und<br />

300 Rth. an Gelde von der Stätte abgefunden werden, doch das der jüngste Sohn für das<br />

Erbrecht 100 Thl. mehr und füraus haben soll. Die abgehende Colona soll, wenn sie bei den<br />

jungen Leuten zu Hause bleiben würde, mit allem Nöthigen unterhalten werden und die<br />

Heuer von dem neuen Hause und Garten, worin jetzt der Notarius Dankwerth wohnt, zu<br />

geniessen haben. Sollte sie aber wider Vermuthen abziehen wollen oder müssen, so soll<br />

ihres Unterhaltes halber als dann, was Recht und Gewohnheit mit sich bringt, die nöthige<br />

Verordnung gemacht werden. Der Brautvater verspricht, seiner Tochter nebst einer guten<br />

Ausrüstung 1000 Thl. mit zu geben und binnen z.a. 3 Jahren zu bezahlen. Hiernächst<br />

renuirte die Braut ihre Freiheit, begibt sich mit Gut und Blut in volständigem Eigentum des<br />

Stiftes, verspricht der Stelle bestens vorzustehen, auch dem Stifte allen Gehorsam und<br />

respect zu erweisen, womit stipulatione medicato dieser actus beschlossen cum sulotione<br />

laudemii confueti pro exactu protocolli.<br />

Subscribt G. Meesmann, Dr. Not.<br />

Johann Diedrich Meyer zu Menslage, Colonus, ┼ 1783, (1) 9.7.1772 in Menslage, Maria<br />

Gertrud Wulfert, * 2.7.1748 in Gross Minmelage, ~ 6.7.1748 Badbergen, Tochter von Colon<br />

Johann Hermann Hilge itzo Wulfert und Lücke Wulfert, ┼ 13.7.1778 auf dem Meyerhof, 29<br />

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Jahre 11 Tage alt , � 16.7.1778 in Menslage. Aus dieser Ehe gingen 3 Kinder hervor, als 2<br />

Söhne und 1 Tochter, die aber bei dem Tode der Mutter alle als verstorben genannt werden.<br />

(2) 25.1.1780 in Menslage, Anna Catharina Adelheid Helena zur Wehde, * 18.4.1761 in<br />

Dalvers bei Berge, Tochter des Johann Arend Meyling jetzt zur Wehde und Maria Catharina<br />

zur Wehde, ┼ 30.12.1815, als Ehefrau des Jürgen Vette sive Meyer zu Menslage, aus dieser<br />

Ehe ging eine Tochter hervor.<br />

Johann Diedrich Meyer zu Menslage hatte am 25.1.1780 zum zweiten Male geheiratet. Das<br />

Zusammenleben seiner Mutter Dorothea Meyer, geb. Sudendorf, mit der jungen Frau Anna<br />

Catharina Adelheid Helena Meyer, geb. zur Wehde, scheint nicht ausgearbeitet zu haben,<br />

denn wenige Monate später schliesst Johann Diedrich einen Vertrag mit seiner Mutter, die<br />

in die Leibzucht ziehen will.<br />

Geschehen Donnerstag in abbatio Capitulo.<br />

31.8.1780 praesentubus Ihre Hochwürden Gnaden Frau Abtissin von Rochow, Frau Seniorin<br />

von Dinklage, Dr. Meessmann.<br />

Erscheinen auf vorhergedungenen Befehl die Excolona Meyer zu Menslage, deren Sohn, der<br />

jetzige Colon Meyer. Erstere zeigte an darauf, dass sie in die Leibzucht zu ziehen gewillt sei.<br />

Sie abt, dass ihr nach der Eigenthumsordnung das Leibgeding heute bestimmt wird. Nach<br />

geschehener Untersuchung und nach Aussage der Mutter währen ohne die ausgelobten<br />

Kinderschulden 3200 Rth. Schulden auf dem Erbe und dass sie und ihr Sohn wegen des<br />

Leibgedinges nicht vereinbaren könnten, da sich wegen der vielen Schulden und der Lage<br />

der Gründe nach der Eigenthumsordnung bestimmen liess, so ist nach Billigkeit das<br />

Leibgeding gutsfräulich bestimmt;<br />

a) Die Excolona sollte beim Abzuge nehmen zwei ordinäre Betten,<br />

b) das völlige Hausgeräth, sowie die alten Colonen vom Erbe erhalten und beim Abzuge<br />

spezificirt annotirt werden sollte, zwei Kühe als eine hiernächsten der besten,<br />

c) so viel Getreide und Heu, als bis künftigen Jacobi nöthig ist, das nöthige Futter für 2<br />

Kühe, die Leibzucht mit dem dazugehörigen Speicher und Garten, auch die Kirchenstelle, 14<br />

Scheffelsaat Land auf dem Esche, welches gutsfräulich ausgemessen werden sollte, 3 Fuder<br />

Brinkheu, eine Kuh, Weide bei des Colons milchgebenden Kühen, ein Halb Scheffel Lein<br />

jährlich umsonst gesaeet und sollte sie diese Grundstücke frei haben und keinen Schatz<br />

davon bezahlen, ferner hat sie das Mühlenfahren vom Hofe frei, jährlich zwei Fuder<br />

trockenes Holz, bei Mastzeiten nur Schweine pro extrale.<br />

Meessmann, Dr. Not.<br />

Als Johann Diedrich Meyer zu Menslage 1783 starb, verzichtete der Bruder und frühere<br />

Anerbe Hermann Heinrich Meyer abermals auf das Anerbenrecht. Laut des Erbabstandes<br />

vom 26.8.1771 hatte der Besitzer und Wehrfester Johann Diedrich Meyer seinen 4<br />

Geschwistern jährlich 100 Rth. Michaeli 1775 anfangend, auszukehren, 300 Rth. für jedes<br />

abgehendes Kind und 400 Rth. für den Anerben, der auf das Anerbenrecht verzichtet hatte.<br />

Als Johann Diedrich Meyer zu Menslage starb, waren für jedes abgehendes Kind 200 Rth.<br />

abzutragen. Wahrscheinlich wurde im Jahre 1783 von Seiten der Gutsherrschaft anderweitig<br />

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bestimmt, denn nach der ehemaligen Osnabrückschen Eigentumsordnung von 1722 und<br />

1768, den späteren Zusatzparagraphen von 1779 und 1797 dürfte ein Eigenbehöriger den<br />

Brautschatz der abgehenden Kinder nicht willkürlich ohne Zustimmung der Gutsherrschaft<br />

ausloben.<br />

Ein noch vorliegendes Dokument lautet; 1783. Laut diesem zufriedenlichen Vergleich<br />

bekommt jeder der abgehenden vier Kinder inclusive bemeldeten Mobiliaraussteuer 1000<br />

Rth., der jüngste Hermann Heinrich wegen seines abgetretenen Anerbenrechts überdem<br />

noch 100 : 1.100 Rth.<br />

Die Witwe Anna Catharina Adelheid Helena Meyer geb. zur Wehde, schritt zu ihrer zweiten<br />

Ehe am 26.5.1785 in Menslage mit Jürgen Vette sive Meyer zu Menslage, geboren<br />

17.12.1758 in Lechterke, getauft 23.12.1758 in Badbergen, gestorben 10.11.1829 auf dem<br />

Meyerhof. Seine Elrtern waren Hermann Grosse Vette und Elisabeth Meesmann. In dieser<br />

Ehe wurden zwei Kinder geboren;<br />

1) Lucia Maria Elsabein, geb. 11.4.1789 auf dem Meyerhof, gestorben 26.8.1826 zu<br />

Andorf als Ehefrau des Colons Johann Hermann Conrad Alves, causa mortis; Nervenfieber.<br />

2) Johann Hermann, geb. 18.2.1793 auf dem Meyerhof, Anerbe.<br />

Mit dem Ableben des 1783 verstorbenen Johann Diedrich Meyer zu Menslage erlosch die<br />

Hofeslinie. Der neue aufsitzende Bauer Jürgen Vette sive Meyer zu Menslage hatte viele<br />

Prozesse zu führen, um seine Rechte zu wahren. Im Jahre 1790 führte er einen Prozess<br />

gegen die Bauerschaft Herbergen, nach Jahresfrist gegen das ganze Kirchspiel Menslage. In<br />

dem Streite handelt es sich um alle offene Plätze am Heerwege, der grosse Gilbrink genannt,<br />

die sämtlich vom Kirchspiel Menslage beansprucht wurden. In diesem Prozess tritt auch<br />

Hermann Arend Meyer, Bruder des 1783 verstorbenen Colons Johann Diedrich Meyer zu<br />

Menslage, als Zeuge für dem Meyerhof auf. Erst im Jahre 1800 wurde auf der Universität<br />

Halle die Entscheidung gefällt, die Klage endete mit einer Niederlage des Kirchspiels<br />

Menslage. In anderen Prozessen, worüber Hofesakten berichten, handelt es sich darum,<br />

dass man die Leichen vom Meyerhof nicht mit Gesang abholen wollte, bald dem Meyer der<br />

Stall demoliert, bald dem Küster die Stützen zerhauen wurden. Nach den vielen Prozessen<br />

folgten schwere Zeiten, verursacht durch die französische Herrschaft. Steuern, Extrasteuern<br />

und Naturallieferungen u.s.w., Kriegsfuhren und Wagendienste bedrückten den Hof. Wo<br />

Schatten ist, ist auch Licht. Das gilt auch hier, denn in der Napoleonischen Zeit wurde erst<br />

die Heerstrasse, welche von Menslage nach Quakenbrück führt, gebaut. Im Jahre 1816<br />

verkaufte Jürgen Vette sive Meyer zu Menslage das alte Erbwohnhaus auf Abbruch, es<br />

wurde auf der Pachtstelle Vosseberg beim Stift Börstel wieder aufgebaut. Das alte<br />

Meyersche Gebäude hat in einer Mulde etwa 100-200 Meter näher der Dorfstrasse<br />

gestanden. Das neue Erbwohnhaus wurde an der Stelle, wo das jetzige Gebäude sich<br />

befindet, errichtet.<br />

Neue Hofeslinie.<br />

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Johann Hermann Meyer zu Menslage, Colonus, * 18.2.1793 auf dem Meyerhof, ┼ 9.3.1850<br />

auf dem Meyerhof, Seine Eltern waren Jürgen Vette sive Meyer zu Menslage und Anna<br />

Catharina Adelheid Helena zur Wehde. Er heiratet 7.7.1820 in Menslage mit Lucia Maria<br />

Schlüwe, gebürtig von dem Erbe Schlüwe in Bottorf, ┼ 4.12.1843 als Ehefrau auf dem<br />

Meyerhof.<br />

Lucia Maria Meyer geb. Schlüwe, soll Mutter von 17 Kindern, unter denen Zwillinge,<br />

gewesen sein. Viele Kinder sind klein gestorben. Bekannt sind folgende Kinder;<br />

1) Johann Arend. Dieser war fast blind und stand dieserhalb unter Vormundschaft. Als<br />

er im Jahre 1851 starb, ergab sich, dass er bei der Ablösung des Hofes vergessen worden<br />

war und keinen Freibrief erhalten hatte, er war als im Eigentum des Stiftes Börstel<br />

versehentlicht verblieben. Soweit er nicht über sein Vermögen schon verfügt hatte, musste<br />

man den Rest nach der Osnabrückschen Eigentumsordnung von 1722 und 1768 behandeln,<br />

um die Grundherrschaft, das Stift Börstel, zu befriedigen. Johann Arend Meyer zu Menslage<br />

war der letzte Leibeigene, der in der Hörigkeit des Stiftes Börstel verstorben ist. Von ihm ist<br />

berichtet, dass er sich von den alten Trachten nicht trennen konnte. Er trug niedrige Schuhe<br />

mit silbernen Spangen, feine schwarze Strümpfe, Hose ebenfalls mit silbernen Spangen und<br />

Knöpfen an der Seite, Weste mit silbernen Knöpfen, kurze Jacke und Vorhemd und einen<br />

grossen Zylinder.<br />

2) Hermann Wilhelm, * 9.7.1838. Er war Anerbe.<br />

Durch Lucia Maria Schlüwe kam das Erbe Schlüwe an den Meyerhof in Menslage. Das Erbe<br />

Schlüwe war dem Hof Wolken in Bottorf benachbart. Im Jahre 1832 war der Hof an die<br />

Eheleute Gerhard Hagemann und Anna Maria geb. Meesmann verpachtet. In dem<br />

Anschreibebuch des Pächters heisst es, dass er im Mai 1832 erstmalig Pacht für Hof Schlüwe<br />

in Bottorf an Colon Meyer zu Menslage gezahlt hat. Johann Hermann Meyer zu Menslage<br />

und sein Vater Jürgen Vette sive Meyer zu Menslage haben die Anregung zum Ausbau des<br />

Dorfes gegeben, sodass die größere Siedlung des Dorfes Menslage entstehen konnte. Als<br />

der Colon Johann Hermann Meyer 1850 verstarb, kam der Hof unter Vormundschaft und<br />

wurde verpachtet. Die minderjährigen Kinder wurden bei Verwandten untergebracht.<br />

Während dieser Vormundschaft wurde der Meyerhof Anfang 1851 von der Hörigkeit des<br />

Stiftes Börstel abgelöst. Mit dieser Ablösung wurden gleichzeitig die Kinder aus der<br />

Leibeigenschaft entlassen. Die Vormundschaft übte der damalige Kaufmann Bernhard Jacob<br />

Gerhard Moellmann in Menslage aus.<br />

Hermann Wilhelm Meyer zu Menslage, Colonus, * 9.7.1839 auf dem Erbe, 6.11.1862 in<br />

Menslage mit Catharina Maria Elisabeth Wingmann, * 1.4.1843 in Vehs, ~ 13.4.1843<br />

Badbergen, ihre Eltern waren Colon Johann Heinrich Wingmann und Catharina Maria<br />

Roessmann. Sie wurde Mutter von 8 Kindern, 4 Söhnen und 4 Töchtern. Die Tochter Anna<br />

erbte Hof Schürhof in Klein Minmelage und wurde 1900 die Ehefrau des Heinrich Elting,<br />

abgehender Sohn von dem Hofe Elting in Vehs. Der am 5.10.1878 geborene Sohn Bernhard<br />

Gerhard Otto Meyer wurde Anerbe des Meyerhofes.<br />

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Das 1816 von Jürgen Vette s. Meyer zu Menslage erbaute Erbwohnhaus ist im Jahre 1892<br />

den Flammen zum Opfer gefallen. Bei diesem Brande ist viel wertvolles Erbgut vernichtet<br />

worden. Das neue Bauernhaus ist auf der Brandstelle erbaut worden.<br />

Bernhard Gerhard Otto Meyer, Colonus, * 5.10.1878 auf dem Erbe, ┼ 1945 als Ehemann,<br />

8.5.1907 in Menslage mit Anna Wilhelmina Johanna Eickhorst, * 5.1.1886 in Bottorf, ihre<br />

Eltern waren Heinrich Wilhelm Schwiethard Eickhorst, Bauer auf Hof Lampe-Wachhorst, und<br />

Christina Lampe-Wachhorst. Aus dieser Ehe wurden 2 Töchter geboren.<br />

Die Tochter Charlotte Wilma wurde al Anerbin des Meyerhofes am 18.5.1940 Ehefrau von<br />

Werner Kurmeyer, der schon nach wenigen Wochen am 22.6.1940 aus dem Leben<br />

abberufen wurde. In zweiter Ehe heiratete dann die Witwe Kurmeyer Otto Blome aus<br />

Quakenbrück, dem sie 2 Töchter gebar. Werner Kurmeyer war Oberleutnant und<br />

Kompaniechef und ist als solcher in dem grossen Weltenringen 1940 gefallen.<br />

Eine Industrielle Seitenlinie der Meyer zu Menslage.<br />

Manche Töchter vom Meyerhofe zu Menslage sind die Stammmütter höchst angesehener<br />

Bürgerfamilien geworden. Aber auch eine Reihe tüchtiger Männer sind aus diesem Hofe<br />

hervorgegangen. Der Ahnherr der Industriellenfamilie Meyer in Peine stammt vom<br />

Meyerhofe in Menslage. Der Gründer des Peiner Walzwerkes, der Geheime Kommerzienrat<br />

Dr. Ing.h.c. Gerhard Lucas Meyer war Jahrelang Aufsichtsratsvorsitzender der Ilseder Hütte<br />

und des Peiner Walzwerkes. Sein Grossvater Johann Wilhelm Meyer, der im Jahre 1748 auf<br />

dem Meyerhofe in Menslage als vierter Sohn aus der Ehe des Johann Henrich Meyer und<br />

Dorothea Sudendorf geboren wurde, zog, weil er nicht Anerbe war, nach Berge und<br />

heiratete die Witwe Schlüter geb. Stöve. Sein Sohn Gerd Meyer, geboren am 18.8.1788 in<br />

Berge, gestorben am 26.3.1870 in Celle, wurde holländischer Kaufmann in Burgerbrug, auch<br />

er heiratete eine Witwe Schlüter geb. Hacker aus Renslage, die nur mit ihm nach Holland<br />

zog unter der Bedingung, dass die etwa in Holland geborenen Kinder in Berge konfirmiert<br />

würden. Dies Versprechen hat Gerd Meyer eingehalten. Von den 5 Kindern aus Gerd Meyers<br />

Ehe sind die bekanntesten der Sohn Gerhard Lucas Meyer und dessen Schwester Catharina<br />

Meyer, die spätere Frau Gustav Rodewald in Fürstenau, sie ist die Stammutter der heute<br />

noch blühenden Familien Rodewald und Schwarz-Diepholz geworden. Auch der letzte<br />

hannoversche Amtsvogt von Berge, Wilhelm Rodewald (Bruder des Fürstenauer Rodewald),<br />

hatte durch seine erste Frau Christine Mertens zur Borg verwandtschaftliche Beziehungen<br />

zum Meyerhofe in Menslage, weil deren Grossmutter Susanna Meyer, geboren am<br />

28.11.1752, von diesem Hofe stammte und die Schwester des Grossvaters von Gerhard<br />

Lucas Meyer war. Gerhard Lucas Meyer wurde am 6.5.1830 in Burgerbrug, Holland, geboren<br />

und starb in der Nacht auf den 30.12.1916 in Hannover. Er hing mit allen Fasern seines Seins<br />

an der Heimat seiner Vorfahren. Seine Heimatliebe ging so weit, dass er sich seiner Zeit gern<br />

in den Besitz des Meyerhofes gesetzt hätte, um ihn wieder der Familie zuzuführen.<br />

Anlässlich seines 80. Geburtstages und der späteren Enthüllung seines Denkmals 1913 im<br />

Peiner Walzwerk wurden seine Verdienste eingehend gewürdigt. Ein warmherziger Nachruf<br />

über den Lebensweg dieses weitschauenden und erfolgreichen Eisenhüttenmannes brachte<br />

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die Zeitschrift Stahl und Eisen im Jahre 1817. Darin heisst es, der Ausgang des jüngst<br />

beendigten Jahres hat dem Verein deutscher Eisenhüttenleute noch einen überaus<br />

schmerzlichen Verlust gebracht, in der Nacht auf den 30.12.1916 entschlief zu Hannover<br />

hochbeacht nach kurzer Krankheit der Geheime Kommerzienrat Dr. Ing. ehrenhalber<br />

Gerhard L. Meyer. Mit ihm hat ein reiches Leben seinen Abschluss gefunden. Vorwiegend<br />

eigenen Aufzeichnungen des Verewigten, die er vor einigen Jahren auf unseren besonderen<br />

Wunsch niedergeschrieben hat, entnehmen wir, dass Meyers Vater zu Anfang des vorigen<br />

Jahrhunderts nach Holland gezogen war, wo Gerhard am 6.5.1830 geboren wurde. In<br />

seinem 11. Lebensjahr zog er mit seinen Eltern in deren Heimat Berge im Osnabrückischen.<br />

Dort erhielt Gerhard Privatunterricht bei einem jungen Theologen. Besondere Fähigkeiten<br />

zeigte der Schüler im Rechnen, worin er bald seinem Lehrer überlegen war, und in der<br />

Mathematik. Im Herbst 1845, also erst 15 Jahre alt, bezog der Verewigte dann die<br />

Polytechnische Hochschule in Hannover, wo er u.a. bei Professor Heeren Chemie und<br />

Physik, bei Professor Ruehlmann angewandte Mathematik und Maschinenlehre, bei<br />

Direktor Karmarsch Technologie hörte. Das Revolutionsjahr 1848, in dem die Polytechniker<br />

unter Führung ihrer Lehrer ein stolzes Bataillon in der Bürgergarde bildeten, brachte<br />

mancherlei Unterbrechungen des Studiums, bis im Herbst des folgenden Jahres wieder<br />

völlig geordnete Verhältnisse eintarten. Indessen musste bald danach seine Studien<br />

aufgeben, um nach dem Wunsche seines Vaters in der Heimat in Berge eine Handweberei<br />

zur Anfertigung baumwoller Stoffe zu übernehmen. Seine erste Handlung war, sich an einen<br />

Webstuhl zu setzen und einige hundert Meter Stoff herzustellen, um die Weberei selbst<br />

gründlich zu erlernen. War die Tätigkeit des jungen Geschäftsmannes auch wenig<br />

umfangreich, so nötigte sie ihn doch zu häufigeren Reisen im Regierungsbezirk Osnabrück,<br />

in Oldenburg sowie im jetzigen Regierungsbezirk Stade und verschaffte ihm so eine<br />

gründliche Kenntnis dieser Teile Norddeutschlands. Der Mangel an anregender<br />

Beschäftigung in dem kleinen Heimatorte und die Befürchtung, dass der im Jahre 1852<br />

vollzogene Eintritt Hannovers in den Zollverein seinem Unternehmen einen starken<br />

Wettbewerb der grossen mechanischen Webereien Preussens bringen werde, weckten<br />

dann in unserem Freunde den Entschluss, die Weberei seinem Verwandten Schlüter zu<br />

überlassen und eine Chemische Fabrik in Haste bei Osnabrück zu übernehmen. Nachdem<br />

die Fabrik anfangs mit schwierigkeiten zu kämpfen gehabt hatte, ging ihr Weg seit 1855 mit<br />

steigendem Erfolge aufwärts, bis Ende Mei 1857, wenige Tage vor Meyers auf den 4. Juni<br />

angesetzter Hochzeit, ein benachbartes Bauernhaus abbrannte und das Feuer dabei sowohl<br />

die Fabrik als auch das für das junge Ehepaar gerade neu hergerichtete Wohnhaus<br />

vollständig einäscherte. Meyer verzichtete auf den Neubau seiner Fabrik und trat bei der<br />

schon seit 1720 bestehenden Firma Naesemann und Schultz in Celle, die mit den<br />

Erzeugnissen der Heide, Wolle, Wachs und Honig, einen ausgedehnten Handel betrieb, als<br />

Teilhaber ein. Gern liess er sich von dem regen geistigen Leben, das zu jener Zeit Celle<br />

beherrschte, anziehen. Er wurde kaufmännischer Sachverständiger in einem juristischen<br />

Verein, hielt Vorträge über Volkswirtschaftliche Dinge in verschiedenen Berufsvereinen und<br />

war ein eifriges Mitglied des im Jahre 1859 durch Rudolf von Bennigsen gegründeten<br />

Nationalsvereins. Dieser Tätigkeit verdankte er seine Abordnung zum Münchener<br />

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Handelstage im Jahre 1862 und ferner seine Wahl zum Mitgliede der Hannoverschen<br />

Ständeversammlung, der er bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1866 angehörte. Bald wurden<br />

industrielle Kreise Hannovers auf Meyer aufmerksam und führten diesen als Mitglied in eine<br />

Kommission, die Vorschläge zur Ordnung der damals sehr kritisch gewordenen Lage der<br />

Georg-Mariens-Hütte bei Osnabrück machen sollte. Er wurde als Abgeordneter der<br />

Kommission mit ausgedehnter Vollmacht versehen und reiste zu mehrwöchigem<br />

Aufenthalte nach Osnabrück. Als Hauptgrund für die Schwierigkeiten des Unternehmens<br />

stellte er dessen fehlende Eisenbahnsverbindung sowohl zwischen den Erzgruben und der<br />

Hütte als auch mit der Staatsbahn fest. Die Bahnen wurden dann gebaut und damit die<br />

Verhältnisse des Werkes einer Besserung entgegengeführt. Das war der Anfang von Meyers<br />

nachmals enger und bedeutender sich gestaltenden Beziehungen zur Eisenindustrie.<br />

Inzwischen war die Ilseder Hütte von einem Bankier in Celle mit ganz unzureichenden<br />

Kenntnissen der Lebensbedingungen eines Hochofenwerkes und ebenso unzulänglichen<br />

Geldmitteln gegründet worden, aber schon vor Fertigstellung der Hochöfen in Konkurs<br />

geraten. Bei der versuchten Neugründung der Gesellschaft veranlasste der damalige<br />

Vorsitzende des Aufsichtrates, Rechtsanwalt Haarmann, den mit ihm eng befreundeten<br />

Meyer, in den Verwaltungsrat einzutreten, was am 27.4.1863 geschah. Von diesem<br />

Zeitpunkt an datiert die Besserung der Verhältnisse der Gesellschaft, die allerdings zunächst<br />

ganz allmählich einsetzte. Auch der Ilseder Hütte fehlten, wie seiner Zeit der Georgs-Marien-<br />

Hütte, die Eisenbahnverbindungen, aber das nötige Baukapital war hier äusserst schwer zu<br />

beschaffen, weil die Ilseder Hütte wegen ihrer trüben Vergangenheit nirgends Kredit fand.<br />

Wenn schliesslich das Geld nach unendlichen Mühen zusammenkam, so war dieses<br />

hauptsächlich der Persönlichkeit unseres Freundes zu verdanken, der selbst ein<br />

unbegrenztes Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens hatte und seine Zuversicht<br />

anderen mitzuteilen wusste. Für das Jahr 1868 konnte die Ilseder Hütte 6 Prozent Dividende<br />

verteilen, und damit waren die Geldlichen Schwierigkeiten überwunden. Das Werk<br />

vermochte dann die Belastungsproben der Kriegsjahre 1870/71 und der schweren<br />

Wirtschaftskrise in den Jahren 1873-1875 verhältnismässig leicht zu überwinden. Die<br />

Erkenntnis, dass das Ilseder Roheisen, das bis dahin nach Westfalen verkauft worden war,<br />

vorteilhafter in der Nähe verarbeitet würde, veranlasste Meyer und seine Freunde zur<br />

Gründung der Aktiengesellschaft Peiner Walzwerk, die zunächst als selbständiges<br />

Unternehmen bestand. Als das Thomasverfahren erfunden wurde, erwarb das Peiner<br />

Walzwerk als eines der ersten deutschen Werke dieses für das Ilseder Roheisen mit seinem<br />

hohen Phosphorgehalte sich ganz besonders gut eignende Verfahren, und nun wurden die<br />

Ilseder Hütte und das Peiner Walzwerk zu einem Unternehmen verschmolzen. Die Ilseder<br />

Hütte übernahm sämtliche Aktien des Peiner Walzwerkes gegen Hergabe eigener Aktien.<br />

Meyers rastloser Energie und weitschauender Fürsorge verdankt auch der geniale Gedanke<br />

seine Verwirklichung, das flüssige Thomasroheisen von dem etwa 6 km. entfernten<br />

Hochofenwerke zu überführen, um durch Ausnutzung der Eigenwärme des flüssigen<br />

Roheisens bedütnede Brennstoffmengen zu ersparen. Da Meyers Arbeitskraft und Zeit<br />

durch seine Tätigkeit für die Ilseder Hütte und das Peiner Walzwerk immer mehr in<br />

Anspruch genommen wurde, so trat er im Jahre 1879 aus der Handelsfirma in Celle aus. Im<br />

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Jahre 1883, nach Haarmanns Tode, wurde er dessen Nachfolger als Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrates der beiden Gesellschaften. Drei Jahre später siedelte er nach Hannover über.<br />

Der Heisse Wunsch des Verstorbenen war, bis zu seinem Ende für sein Lebenswerk, die<br />

Ilseder Hütte, schaffen und in den Sielen sterben zu können, und dieser Wunsch ist ihm<br />

trotz seines hohen Alters von 86 Jahren in glücklicher Weise erfüllt worden. Noch 14 Tage<br />

vor seinem Tode konnte er in körperlicher und geistiger Frische die Hauptversammlung der<br />

Aktiengesellscahft abhalten. Die Zeitschrift Stahl und Eisen würdigt die Verdienste von<br />

Gerhard Lucas Meyer als den Schöpfer bedeutender sozialer Fürsorgeeinrichtungen zu einer<br />

Zeit, als noch wenige Unternehmer daran dachten. Der Geheimen Kommerzienrat hat auch<br />

lange Jahre dem Provinziallandtag und dem Provinzialausschluss angehört. 1901 wurde er<br />

ins Preussische Herrenhaus berufen und zu seinem 80. Geburtstage von der technischen<br />

Hochschule zu Hannover zum Ehrendoctor ernannt. Gerhard Lucas Meyer, vom Meyerhofe<br />

zu Menslage stammend, war jedenfalls eine überragende Persönlichkeit von hochster<br />

schöpferischer Bedeutung. Er hat in seinem langen erfolgreichen Leben seiner alten Heimat<br />

grosse Ehre bereitet und ist als führender Industrieller immer stolz auf seine bauerliche<br />

Abstammung geblieben. Der Sohn Gerhard Lucas Meyer, Kommerzienrat Gerhard Meyer,<br />

steht noch heute (1941) der Ilseder Hütte und dem Peiner Walzwerk als Generaldirektor<br />

vor. Seinen 75. Geburtstag beging er am 5.5.1940, über 45 Jahre lang lag ein Hauptteil der<br />

Verantwortung auf seinen Schultern. Diese 47 Jahre galten der Erhaltung und dem Aufbau<br />

dieser Werke. Neben den Zeiten höchster wirtschaftlicher Blüte lagen auch Jahre des<br />

Niederganges, die den Einsatz und die Erfahrungen eines ganzen Mannes er<strong>for</strong>derten. Auf<br />

ihn trifft das Wort zu, Deutsch sein, heisst eine Arbeit um ihrer selbst willen tun. In diesem<br />

Geiste hat er seine ganze Kraft für die Volksgemeinschaft und für das wohlergehen der<br />

Ilseder Hütte eingesetzt. Kommerzienrat Gerhard Meyer, geboren am 5.5.1865, ist<br />

verheiratet mit Anna Maria Margaretha Overbeck aus Dortmund. Von den 3 Kindern dieser<br />

Ehe sind die Zwillingskinder Dr. Ing. Otto Günther Meyer und Dr. Gerhard Lucas Meyer,<br />

geboren am 10.7.1907, bei der Ilseder Hütte tätig, und die Tochter Irmgard Elise, geboren<br />

am 25.10.1913, die jetzige Frau von Consbruch, lebt in Wien. Kommerzienrat Gerhard<br />

Meyer hat stets regstes Interesse für die Heimat seiner Vorfahren bewiesen, zumal auch<br />

seine Mutter aus unserem Kreise stammte. Seine Mutter, Emilie Schimmelpfeng, war die<br />

Tochter des Advokaten Schimmelpfeng aus Börstel.<br />

Quelle; Mitteilungen des Dr. W. Schenke in Berge, 1941.<br />

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