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KLIMA MESSSTATIONEN

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<strong>KLIMA</strong><br />

<strong>MESSSTATIONEN</strong><br />

SACH<br />

INFORMATION<br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

Wettermessstationen sind auf der ganzen Welt verteilt. Neben den fix<br />

installierten Wetterstationen gibt es auch unzählige bewegliche Stationen — wie<br />

beispielsweise auf Schiffen und in jedem Großraumjet.<br />

Wettersatelliten umrunden stündlich mehrmals die Erde und filmen akribisch jede<br />

Wetterveränderung. Die Daten werden in einer genau abgestimmten Frequenz zur<br />

Erde gefunkt und können dort von allen Nachrichtensendern für die<br />

Wettervorhersage genutzt werden.<br />

Wetterbeobachtungen und Klimaaufzeichnungen gelten als „klassische empirische“<br />

Wissenschaften — das heißt, dass hier durch große Datenmengen und Hochrechnungen<br />

die gewünschten Resultate (Wettervorhersage) erreicht werden sollen.<br />

Gemessen werden die Größen Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck, des<br />

weiteren Windrichtung und Windstärke sowie die Niederschlagsmenge und die<br />

Sonnenscheindauer. Zusätzlich können auch Kenngrößen zum aktuellen Wetter<br />

erfasst werden, wie Schätzungen rund um die Sichtweite, Bedeckungsgrad der<br />

Wolken (inklusive Wolkenart und Wolkenhöhe) sowie das „allgemeine Wetter zur<br />

Zeit der Beobachtung“.<br />

Neben vollautomatisierten, computerunterstützten Messstationen findet man aber<br />

auch weiterhin zahlreiche Stationen rund um den Erdball, wo Menschen täglich alle<br />

drei Stunden die wichtigsten Kenngrößen in ihrer unmittelbaren Umgebung erfassen<br />

und mittels Telefon oder Fax an eine Zentrale weiterleiten. Berühmt geworden sind<br />

auf diese Art beispielsweise Messstationen in Nordrussland, wo die händisch<br />

abgelesenen Messdaten durch Personen tagtäglich alle drei Stunden durchgegeben<br />

werden. Solche Menschen leben oft über mehrere Monate allein, bis eine Ablöse<br />

kommt. Die Erfassung der Daten rund ums Wetter wird mittels verschiedenster<br />

moderner Methoden vollzogen.Vollautomatisierte Wetterballons, elektronische<br />

Sensorenmessung oder selbstregulierende Wasserstandsbehälter sind nur einige<br />

Beispiele — gleichzeitig können die gleichen Daten mit alten, herkömmlichen<br />

Methoden erfasst werden. Ein in die Luft gehaltenes Thermometer erzielt den<br />

gleichen Effekt wie die beschriebenen, auf Elektronik basierenden Elemente.<br />

Somit kann jeder Haushalt, jede Schule zu einer Wetterstation umfunktioniert<br />

werden. Experimente rund um das Wetter gab und gibt es<br />

viele. Seit wir in einer Zeit der drohenden Klimaerwärmung leben,<br />

wird über Maßnahmen zur Beeinflussung des Wetters mehr denn je<br />

Ein Netz von Wettersatelliten<br />

beobachtet rund um die Uhr das<br />

komplette Wettergeschehen auf der<br />

Erde. Foto mit freundlicher Unterstützung<br />

der HWS Technologie AG.<br />

Hier werden Temperatur,<br />

Luftfeuchtigkeit, Niederschlagsmenge,<br />

Windgeschwindigkeit und -richtung<br />

aufgezeichnet und im fünf Minuten<br />

enfernten Wetterbüro ausgewertet.<br />

Foto mit freundlicher Unterstützung<br />

von Diplom-Meteorologe Ronald<br />

Eixmann, Ostseebad Kühlungsborn.<br />

Auf der Hohen Warte in Wien wird<br />

täglich ein Wetterballon gestartet.<br />

Dieser steigt bis zu 29 Kilometer<br />

hoch. Bevor er zerplatzt, sendet er<br />

Daten über Wind und Temperatur<br />

an die Metereologen. Foto mit<br />

freundlicher Unterstützung von<br />

ZAMG - Zentralanstalt für<br />

Meteorologie und Geodynamik.<br />

<strong>KLIMA</strong><br />

<strong>MESSSTATIONEN</strong><br />

ÖKO<br />

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INFORMATION<br />

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ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

nachgedacht. Schon bald nach dem Zweiten Weltkrieg gab es<br />

Experimente, auf welche Art man die Wolken dabei „unterstützen könnte“, ihre<br />

Wasservorräte abzuregnen. Bei all den Versuchen, „Wettergott“ zu spielen, musste —<br />

abgesehen von kleinen Erfolgen — sehr schnell eingesehen werden, dass der Mensch<br />

auf Erscheinungen des Wetters wie der Bildung eines „Hochs“ oder „Tiefs“, die<br />

Entstehung von Tornados oder langen Dürreperioden nur indirekten Einfluss hat.<br />

Experimente zum Verständnis des Wetters und der Wettererscheinungen sind<br />

ZUSAMMENFASSUNG: Wettermessstationen sind auf der ganzen Welt<br />

verteilt. Allerdings sind ihre technischen Möglichkeiten völlig verschieden:Von der<br />

Verwendung satellitentechnisch unterstützter Daten bis hin zur einsamen Frau am<br />

Sibirischen Eismeer, die jeden Tag mehrmals mit dem Thermometer die Temperatur<br />

messen und die Ergebnisse an die Zentrale weiterleiten muss, gibt es alle Varianten.<br />

Neben den fixen Wetterstationen fungieren heute viele Schiffe und Flugzeuge als<br />

mobile Stationen.<br />

Wasser sammelt sich in Form<br />

von Wassertropfen. Wenn diese<br />

zu schwer werden, fallen sie<br />

zu Boden.<br />

durchaus im Schulunterricht durchführbar. Wenige Themen sind so geeignet wie das<br />

Thema „Wetter“ um erste „wissenschaftliche“ Untersuchungen durchzuführen.<br />

Die Messung der Bodentemperatur, der Bau einer eigenen kleinen Wetterstation, die<br />

eigene Erzeugung von Reif oder Tautropfen, Experimente rund um die Messung von<br />

Gewittern oder Blitzen machen Schulkindern Spaß. Sie richten ihre Aufmerksamkeit<br />

wieder verstärkt auf die alltäglichen Phänomene ihrer Umwelt.<br />

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<strong>MESSSTATIONEN</strong><br />

DIDAKTISCHE<br />

UMSETZUNG<br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

Beim Thema Niederschläge wurde bereits der Bau eines Regenmessers<br />

vorgestellt. Der Bau eines Windstärken- und<br />

-richtungsmessers bzw. eines Thermometers ergänzt die Wetterstation und macht<br />

die Beobachtungen der Kinder doppelt interessant. Die Ergebnisse auf dem<br />

beiliegenden Arbeitsblatt können auf diese Weise verfeinert werden.<br />

LERNZIELE:<br />

■ Die Auseinandersetzung und der Bezug zum aktuellen Wetter werden intensiviert<br />

- im Speziellen werden die Messungsgrößen rund um den Wind und den<br />

Luftdruck experimentell erlernt.<br />

■ Handwerkliche Fähigkeiten werden gefördert.<br />

INFORMATIONSTEIL: Zuerst werden die Geräte gebaut (Regenmesser<br />

siehe Kapitel Niederschläge, Windstärkenmesser und Windrichtungsmesser siehe<br />

unten) und dann mittels Arbeitsblatt die Ergebnisse eingetragen. Aber auch ohne<br />

eigene Wetterstation können Wetterbeobachtungen durchgeführt werden:<br />

Die Kinder tragen ihre Beobachtungen daheim in die Tabelle ein.<br />

BAU UND EXPERIMENT: WINDRICHTUNG<br />

UND -GESCHWINDIGKEIT<br />

Die sechseckigen Reifkristalle<br />

reflektieren das Licht, dadurch<br />

erscheint Reif weiß.<br />

Der Windmesser erfordert Geduld<br />

und präzise Arbeit, aber er wird<br />

lange Freude machen.<br />

ORT: Klassenzimmer.<br />

ZEITAUFWAND DER BAUARBEITEN: gemeinsam mit anderen<br />

Messgeräten in Gruppenarbeit zwei Schulstunden.<br />

MATERIALIEN: Schere, zwei verschiedenfarbige Stücke Karton, Modelliermasse<br />

(Plastilin), Kleber, Filzstift, Kugelschreiber,Trinkhalm, zwei Holzspieße, Lineal.<br />

KOSTEN: geringe Kosten für Modelliermasse (Plastilin).<br />

UMSETZUNG:<br />

■ Zwei Kartonstücke (10x24cm bzw. 17x1cm) werden zugeschnitten. In der Mitte<br />

des großen Stückes (bei 12cm) wird eine Linie gezogen, 1 Zentimeter links oder<br />

rechts der Mittellinie noch eine Linie.<br />

■ Auf diese zweite Linie wird ein Holzspieß geklebt, so dass er auf<br />

einer Seite einen Zentimeter hinaussteht – auf der anderen Seite<br />

demgemäss mehrere Zentimeter. Der Karton wird an der ersten Line<br />

gefaltet.<br />

Niederösterreich setzt bei der<br />

Energiegewinnung auf „saubere“<br />

Energieformen. Windenergie gehört<br />

dazu.<br />

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DIDAKTISCHE<br />

UMSETZUNG<br />

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ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

Der Barometer zeigt den Luftdruck<br />

an. Mit einfachsten Materialien<br />

kann in ganz kurzer Zeit ein solches<br />

Messgerät für die Klasse hergestellt<br />

werden.<br />

■ In die Mitte des schmalen Kartons wird ein ein Zentimeter langes Stück Strohhalm<br />

aufgeklebt. Dann wird es in der Mitte gefaltet und zusammengeklebt.<br />

Ein ca. acht Zentimeter langes Spießstück wird in den Spieß gesteckt.<br />

■ Hinter dem Spieß des großen Kartonstückes wird oben ein Loch mit<br />

dem Kugelschreiber gebohrt.Von der unteren Ecke wird ein ungefähr<br />

90-Grad-Bogen gezeichnet – mit Teilschnitten alle 15 Grad.<br />

■ Der lange Spieß wird in die leere Kugelschreiberhülle und das<br />

Ganze in die Modelliermaße gesteckt.<br />

■ Zuletzt wird der kleine Spieß in das gebohrte Loch des großen Spießes<br />

gesteckt und mit etwas Plastilin gesichert. Bei Wind zeigt der große<br />

Karton die Windrichtung an, der kleine Karton die Windstärke.<br />

BAU EINES BAROMETERS<br />

Nimmt der Luftdruck nun<br />

außerhalb des Glases zu,<br />

drückt er auf die Ballonoberfläche.<br />

Diese wölbt<br />

sich nach innen, der Strohhalm<br />

zeigt nach oben. Fällt<br />

der Luftdruck jedoch,<br />

dehnt sich die Luft im Glas<br />

aus, der Ballon bläht sich<br />

auf, der Zeiger weist nach<br />

unten. Wer jeden Tag seine<br />

Wetterbeobachtungen aufzeichnet,<br />

kann im Nachhinein<br />

exakte Bilanzen<br />

über das Wettergeschehen<br />

während des Schuljahres<br />

ziehen.<br />

ORT: Klassenzimmer.<br />

ZEITAUFWAND DER BAUARBEITEN:<br />

Gemeinsam mit anderen Messgeräten in Gruppenarbeit ca. zwei<br />

Schulstunden.<br />

MATERIALIEN: Marmeladeglas, Gummiringerl, Fotokarton in drei<br />

Farben, Luftballon, Holzbrettchen, Schere, dicker Kunststoff-Trinkhalm, Kleber.<br />

KOSTEN: ca. zwei Euro für Karton.<br />

UMSETZUNG:<br />

■ Das Mundstück des Luftballons wird abgeschnitten und der Ballon über die Öffnung<br />

des Gurkenglases gespannt, dass keine Luft mehr in das Glas eindringen kann.<br />

Eventuell den Ballon mit einigen Tropfen Kleber und dem Gummiringerl fixieren.<br />

■ Danach wird das Glas auf eine Seite des Holzbrettchens geklebt. Der Trinkhalm<br />

wird nun auf einer Seite abgeschrägt und mit der anderen Seite in die Mitte der<br />

Ballonhaut geklebt. Er muss genau zentriert sitzen und wird mit winzigen Tröpfchen<br />

Alleskleber befestigt (gut spannen, die Oberfläche muss glatt sein).<br />

■ Vom Fotokarton wird ein langer, ca. sieben Zentimeter breiter Streifen zugeschnitten<br />

und zu einem Dreieck (siehe Foto rechts oben) gefaltet. Auf einer Seite des<br />

Dreiecks wird eine Strichskala angebracht. Das Dreieck wird nun so auf das andere<br />

Ende des Brettchens geklebt, dass der Trinkhalm zu ihm zeigt. Eventuell kann man die<br />

Null-Stellung des Strohhalms mit einer Wasserwaage ausrichten oder mit einem<br />

herkömmlichen Barometer vergleichen.<br />

ALTERNATIVE PROJEKTE:<br />

■ Bau einer provisorischen Windhose bzw. eines Windstärkenschalenmessers.<br />

■ Besuch einer Wetterstation.<br />

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ARBEITSBLATT<br />

ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

Hier lernst du einige Instrumente kennen, mit denen Wind,<br />

Temperatur oder Luftfeuchtigkeit gemessen werden können.<br />

Beobachte eine Woche lang das Wetter und trage deine<br />

Ergebnisse in die richtigen Spalten ein!<br />

Tag und Datum Tageszeit Niederschlag Wind Bewölkung Temperatur<br />

Niederschlag: kN (kein Niederschlag), sN (schwacher N.), stN (starker N.)<br />

Wind: l (leichter Wind), s (starker Wind), ST (Sturm)<br />

Bewölkung: wl (wolkenlos), bw (bewölkt), stbw (stark bewölkt)<br />

Die Temperatur misst du mit einem Thermometer in Grad Celsius.<br />

Hatte die Wettervorhersage im Fernsehen oder im<br />

Radio heute recht?<br />

morgens <br />

mittags <br />

abends <br />

morgens <br />

mittags <br />

abends <br />

morgens <br />

mittags <br />

abends <br />

morgens <br />

mittags <br />

abends <br />

morgens <br />

mittags <br />

abends <br />

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ARBEITSBLATT<br />

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ALTERSGRUPPE<br />

6-10<br />

WIE ENTSTEHT EINE WETTERVORHERSAGE ?<br />

Satelliten kreisen auf festen<br />

Umlaufbahnen um die Erde. Sie senden<br />

Fotos von Wolkenformationen zur Erde.<br />

Mit Messgeräten ausgestattete<br />

Flugzeuge liefern ebenfalls sehr wertvolle<br />

Daten für die Wettervorhersage.<br />

Hoch oben in der Atmosphäre sammeln<br />

Ballons Daten und funken diese an<br />

einen Computer auf die Erde zurück.<br />

Sehr viele Wetterstationen sammeln<br />

Daten vor Ort auf der ganzen Welt.<br />

Du siehst, dass sich die<br />

Wettervorhersage aus sehr<br />

vielen verschiedenen Daten<br />

zusammensetzt. Denk<br />

daran, wie schwierig es<br />

also ist, eine genaue<br />

Wettervorhersage zu<br />

machen!<br />

Mit einem Computer werden alle Daten<br />

miteinander verbunden und ausgewertet.<br />

So kommt es täglich zu Wettervorhersagen,<br />

die wir durch das Fernsehen, das Radio<br />

oder durch die Zeitung erfahren.<br />

Auch Schiffe senden Daten<br />

zu Stationen an der Küste.<br />

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