Sicherheitshinweise - R/S Sätze
Sicherheitshinweise - R/S Sätze
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KAPITEL 5:<br />
INFORMATIONSQUELLEN<br />
1. Die gesetzliche Kennzeichnung gefährlicher Stoffe und Zubereitungen<br />
1.1 Gefährliche Eigenschaften nach ChemG<br />
1.2 Zusätzliche gefährliche Eigenschaften gemäß<br />
ArbeitnehmerInnenschutzgesetz<br />
1.3 Die Kennzeichnung gefährlicher Stoffe und Zubereitungen<br />
1.4 Gefahrensymbole und Gefahrenbezeichnungen<br />
1.5 Die R- und S-Sätze<br />
2. Die Giftliste<br />
2.1 Inhalt der Giftliste<br />
3. Sicherheitsdatenblätter<br />
3.1 Allgemeine Form des Sicherheitsdatenblattes<br />
3.2 Welche Angaben müssen im Sicherheitsdatenblatt angeführt sein?<br />
4. Welche Institutionen geben Auskünfte?<br />
Anhang:<br />
Gefahrenhinweise (R-Sätze) und Sicherheitsratschläge (S-Sätze) nach Anhang III<br />
und Anhang IV der Richtlinie 67/548/EWG<br />
Maßnahmen der Ersten Hilfe (gem. § 42 Abs. 5 des ChemG Voraussetzung für die<br />
Erlangung der Giftbezugsbewilligung)<br />
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Die gesetzliche Kennzeichnung gefährlicher Stoffe und<br />
Zubereitungen<br />
Meist liegen in der Praxis keine Reinstoffe vor, sondern Stoffgemische, sogenannte<br />
„Zubereitungen“, deren Rezepturen nur dem Hersteller bekannt sind. Dadurch ist<br />
die Beurteilung der Gesundheitsgefahren anhand der den Betroffenen zugänglichen<br />
Informationen zumeist schwierig.<br />
Die Bestimmungen im Chemikalienrecht legen fest, daß gefährliche Stoffe mit<br />
• Gefahrensymbolen<br />
• Gefahrenhinweisen (R-Sätzen)<br />
• und Sicherheitsratschlägen (S-Sätzen)<br />
zu kennzeichnen sind.<br />
Weitere Bestandteile der Kennzeichnung sind die chemische Bezeichnung des<br />
gefährlichen Stoffes, Name und Anschrift der Firma, die dem Stoff zugeordneten EG-<br />
Nummern und gegebenenfalls der Hinweis „EG-Kennzeichnung“.<br />
Diese Kennzeichnung ermöglicht eine Gefahrenabschätzung:<br />
Gefahrensymbole geben Hinweise auf die Hauptgefahr(en), die R-Sätze präzisieren<br />
die Gefahr (engl. risk), die S-Sätze geben die Sicherheitsmaßnahmen an (engl.<br />
safety).<br />
Gefährliche Eigenschaften nach dem Chemikaliengesetz (ChemG)<br />
„Gefährlich“ im Sinne des Chemikaliengesetzes sind Stoffe und Zubereitungen, die<br />
eine oder mehrere der nachfolgend angeführten gefährlichen Eigenschaften<br />
aufweisen:<br />
2
1. „explosionsgefährlich“, wenn sie, ohne gasförmig zu sein, auch ohne<br />
Beteiligung von Luftsauerstoff exotherm und unter schneller Entwicklung von<br />
Gasen reagieren können und wenn sie unter festgelegten Prüfbedingungen<br />
detonieren, schnell deflagrieren oder beim Erhitzen unter teilweisem<br />
Einschluß explodieren;<br />
2. „brandfördernd“, wenn sie in Berührung mit anderen, insbesondere<br />
entzündlichen Stoffen stark exotherm reagieren können;<br />
3. „hochentzündlich“, wenn sie<br />
a) als flüssige Stoffe oder Zubereitungen einen extrem niedrigen Flammpunkt<br />
und einen niedrigen Siedepunkt haben,<br />
b) als Gase bei gewöhnlicher Temperatur und normalem Druck bei<br />
Luftkontakt einen Zündbereich (Explosionsbereich) haben;<br />
4. „leicht entzündlich“, wenn sie<br />
a) sich bei gewöhnlicher Temperatur an der Luft ohne Energiezufuhr erhitzen<br />
und schließlich entzünden können,<br />
b) in festem Zustand durch kurzzeitige Einwirkung einer Zündquelle leicht<br />
entzündet werden können und nach deren Entfernung weiterbrennen oder<br />
weiterglimmen,<br />
c) in flüssigem Zustand einen sehr niedrigen Flammpunkt haben oder<br />
d) in Berührung mit Wasser oder mit feuchter Luft hochentzündliche<br />
Gase in gefährlicher Menge entwickeln;<br />
5. „entzündlich“, wenn sie in flüssigem Zustand einen niedrigen Flammpunkt<br />
haben;<br />
6. „sehr giftig“, wenn sie in sehr geringer Menge durch Einatmen, Verschlucken<br />
oder<br />
3
Aufnahme über die Haut zum Tode führen oder akute oder chronische<br />
Gesundheitsschäden verursachen können;<br />
7. „giftig“, wenn sie in geringer Menge durch Einatmen, Verschlucken oder<br />
Aufnahme über<br />
die Haut zum Tode führen oder akute oder chronische Gesundheitsschäden<br />
verursachen können;<br />
8. „gesundheitsschädlich“ („mindergiftig“), wenn sie durch Einatmen,<br />
Verschlucken oder<br />
Aufnahme über die Haut zum Tode führen oder akute oder chronische<br />
Gesundheitsschäden verursachen können;<br />
9. „ätzend“, wenn sie durch Kontakt mit lebendem Gewebe dessen Zerstörung<br />
bewirken<br />
können;<br />
10. „reizend“, wenn sie - ohne ätzend zu sein - durch kurzfristigen, längeren oder<br />
wiederholten Kontakt mit der Haut oder den Schleimhäuten Entzündungen<br />
hervorrufen können;<br />
11. „sensibilisierend“, wenn sie durch Einatmen oder durch Hautkontakt<br />
Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen können, so daß bei künftiger<br />
Exposition gegenüber dem Stoff oder der Zubereitung charakteristische<br />
Störungen auftreten;<br />
12. „krebserzeugend“, wenn sie durch Einatmen, Verschlucken oder Aufnahme<br />
über<br />
die Haut Krebs verursachen oder die Krebshäufigkeit erhöhen können;<br />
13. „fortpflanzungsgefährdend“ („reproduktionstoxisch)“, wenn sie durch<br />
Einatmen, Verschlucken oder Aufnahme über die Haut nicht vererbbare<br />
4
Schäden der Leibesfrucht hervorrufen oder die Häufigkeit solcher Schäden<br />
erhöhen (fruchtschädigend), zu einer Beeinträchtigung der geistigen oder<br />
körperlichen Entwicklung der Nachkommenschaft nach der Geburt führen oder<br />
eine Beeinträchtigung der männlichen oder weiblichen<br />
Fortpflanzungsfunktionen oder -fähigkeit zur Folge haben können;<br />
14. „erbgutverändernd“, wenn sie durch Einatmen, Verschlucken oder Aufnahme<br />
über<br />
die Haut eine Änderung des genetischen Materials bewirken können;<br />
15. „umweltgefährlich“, wenn sie im Fall des Eintritts in die Umwelt eine sofortige<br />
oder<br />
spätere Gefahr für die Umwelt (Wasser, Boden, Luft), für Lebewesen<br />
(Menschen, Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen) im einzelnen oder für deren<br />
Beziehungen<br />
untereinander zur Folge haben oder haben können.<br />
Die Kennzeichnung gefährlicher Stoffe und Zubereitungen<br />
Nach dem ChemG 1996 müssen gefährliche Stoffe und Zubereitungen auf der<br />
Verpackung in deutscher Sprache gekennzeichnet sein. Die Aufschrift muß deutlich<br />
sichtbar und lesbar, dauerhaft und allgemein verständlich sein.<br />
Die Kennzeichnung gefährlicher Stoffe enthält folgende Angaben:<br />
1. die chemische Bezeichnung des gefährlichen Stoffes;<br />
2. den Namen (die Firma/Sitz)<br />
(mit Einführung der ChemV 1999: die vollständige Anschrift und die<br />
Telefonnummer eines in einem EWR-Vertragsstaat niedergelassenen<br />
Herstellers, Importeurs oder Vertreibers, der den Stoff erstmalig oder erneut in<br />
Verkehr setzt)<br />
3. die Gefahrensymbole;<br />
4. Risikohinweise (R-Sätze);<br />
5
5. Sicherheitsratschläge (S-Sätze)<br />
6. die dem Stoff zugeordnete EG-Nummer (EINECS- oder ELINCS-Nummer);<br />
7. bei Stoffen, die im Anhang I der Richtlinie 67/548/EWG (Stoffliste) enthalten<br />
sind, der Hinweis „EG- Kennzeichnung“<br />
Die Gefahrensymbole sollen auf einen Blick über die wesentlichen Gefahrenquellen<br />
informieren. Die Mindestgröße des Gefahrensymbols ist in der ChemV festgelegt.<br />
• Das Symbol ist mit schwarzer Farbe auf orange-gelbem Grund auszuführen.<br />
• Gefahrensymbol , Gefahrenbuchstabe und Gefahrenbezeichnung bilden eine<br />
Einheit. Alle diese Bestimmungsstücke müssen auf der Etikette angegeben<br />
werden.<br />
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Gefahrensymbole und Gefahrenbezeichnungen<br />
E<br />
O<br />
Explosionsgefährlich Brandfördernd<br />
F F+<br />
Leichtentzündlich<br />
Hochentzündlich<br />
T T+<br />
Giftig Sehr giftig<br />
C<br />
Xn<br />
Ätzend Gesundheitsschädlich (Mindergiftig)<br />
Xi<br />
N<br />
Reizend<br />
Umweltgefährlich<br />
7
Die R- und S-Sätze<br />
Gefahrenhinweise (R-Sätze) und Sicherheitsratschläge (S-Sätze) sind besondere, in der<br />
Chemikalienverordnung 1999 und der EU-Stoffrichtlinie definierte Sätze und<br />
Satzkombinationen, die über die potentiellen Gefahren (R-Sätze) und die bei der<br />
Verarbeitung notwendigen Sicherheitsmaßnahmen (S-Sätze) Auskunft geben sollen. Bei der<br />
Kennzeichnung dürfen nur die vom Gesetzgeber vorgegebenen R- und S-Sätze verwendet<br />
werden.<br />
Die Liste der nach der Gefahrenhinweise (R-Sätze) und Sicherheitsratschläge (S-Sätze)<br />
nach Anhang III und IV der Richtlinie 67/548/EWG findet sich im Anhang.<br />
8
Die Giftliste<br />
Gifte im Sinne der Giftverordnung und Gifte im Sinne des ChemG 1996<br />
Im Chemikaliengesetz sind als Gifte alle „sehr giftigen“, „giftigen“ und<br />
„gesundheitsschädlichen“ („mindergiftigen“) Stoffen bzw. Zubereitungen definiert. Der<br />
Handel mit „gesundheitsschädlichen“ („mindergiftigen“) Stoffen und Zubereitungen ist in der<br />
Selbstbedienungsverordnung gesondert geregelt.<br />
Als Gifte im Sinn der Giftverordnung gelten alle Stoffe und Zubereitungen, die nach dem<br />
ChemG 1996 aufgrund ihrer akut letalen, irreversibel nichtletalen oder schwerwiegenden<br />
Wirkung bei wiederholter oder längerer Exposition als „giftig“ oder „sehr giftig“<br />
einzustufen sind.<br />
Inhalt der Giftliste<br />
Die Giftliste besteht aus zwei Abschnitten, einem CAS-Nummern-Verzeichnis der<br />
eingestuften Stoffe und einem alphabetischen Verzeichnis der Sammeleintragungen und<br />
Stoffgemischen, die in Sinne des § 2 Abs. 1 ChemG als Stoffe gelten und denen keine CAS-<br />
Nummer zugeordnet werden kann. (Die CAS-Nummer ist die Registrierungsnummer des<br />
„Chemical Abstract Service“ = CAS der „American Chemical Society“ und dient der<br />
international anerkannten Identifikation von Chemikalien.)<br />
Abschnitt I erfaßt alle Stoffe, die entsprechend den Einstufungskriterien der<br />
Chemikalienverordnung 1999 (ChemV 1999) als sehr giftig oder giftig eingestuft wurden. Nur<br />
für diese Stoffe gelten die Bestimmungen des ChemG und der ChemV bezüglich<br />
Giftbezugsbewilligung und Aufzeichnungspflichten. Abschnitt II umfaßt Stoffe, die als<br />
gesundheitsschädlich eingestuft wurden jedoch keine Giftbezugsbewilligung erforderlich ist<br />
bzw. Aufzeichnungspflichten bestehen (Weiteres siehe Kapitel 3: „Grundlegende Gesetze<br />
und Vorschriften“).<br />
Sicherheitsdatenblätter<br />
9
Durch das Sicherheitsdatenblatt (SDB) sollen die gewerblichen AnwenderInnen von<br />
gefährlichen Stoffen und Zubereitungen sachgerecht und übersichtlich über wichtige<br />
gesundheits- und umweltrelevante Eigenschaften informiert werden.<br />
Allgemeine Form des Sicherheitsdatenblattes<br />
Der Aufbau und die allgemeine Form eines Sicherheitsdatenblattes ist in den EU-Richtlinien<br />
91/155/EWG und 93/112/EG festgelegt, in §25 ChemG 1996 sind die Grundlagen des SDB<br />
verankert. (Ebenso gibt es dafür eine internationale Norm, nämlich die ISO-Norm 11014-1).<br />
Das Sicherheitsdatenblatt muß in deutscher Sprache abgefaßt sein. Es muß dem<br />
berufsmäßigen Abnehmer ermöglichen, die notwendigen Maßnahmen für den<br />
Gesundheitsschutz, die Sicherheit am Arbeitsplatz und den Umweltschutz zu ergreifen. Das<br />
SDB hat das Datum seiner ersten Erstellung und das Datum der jeweiligen Überarbeitung zu<br />
enthalten.<br />
Sicherheitsdatenblätter sind kostenlos und müssen gemäß § 27 ChemG 1996 vom<br />
Lieferanten bei erstmaliger Abgabe eines gefährlichen Arbeitsstoffes und immer auf<br />
Anforderung an alle AbnehmerInnen ausgefolgt werden.<br />
Es haben auch nichtgewerbliche Abnehmer auf Verlangen den Anspruch auf ein SDB.<br />
Führen neue Informationen zu einer Überarbeitung des Sicherheitsdatenblattes, so sind die<br />
Inverkehrsetzer verpflichtet, das SDB allen Empfängern, die den Stoff oder die Zubereitung<br />
in den letzten zwölf Monaten erhalten haben, kostenlos auszufolgen.<br />
Bestellen Sie bei der Lieferung die aktuellen Sicherheitsdatenblätter und sammeln Sie diese<br />
bei der dafür verantwortlichen Stelle (zB Einkauf, SicherheitstechnikerIn)!<br />
Welche Angaben müssen im Sicherheitsdatenblatt angeführt sein?<br />
Folgende 16 Punkte müssen in der nachfolgenden Reihenfolge im SDB gemäß EG-Richtlinie<br />
91/155/EWG (Sicherheitsdatenblatt-Richtlinie) enthalten sein:<br />
10
1. Stoff/Zubereitungs- und Firmenbezeichnung<br />
2. Zusammensetzung /Angaben von Bestandteilen<br />
3. Mögliche Gefahren<br />
4. Erste-Hilfe-Maßnahmen<br />
5. Maßnahmen zur Brandbekämpfung<br />
6. Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung<br />
7. Handhabung und Lagerung<br />
8. Expositionsbegrenzung und persönliche Schutzausrüstungen<br />
9. Physikalisch-chemische Eigenschaften<br />
10. Stabilität und Reaktivität<br />
11. Angaben zur Toxikologie<br />
12. Angaben zur Ökologie<br />
13. Hinweise zur Entsorgung<br />
14. Angaben zum Transport<br />
15. Vorschriften<br />
16. Sonstige Angaben<br />
Im Folgenden sind die 16 Punkte näher beschrieben.<br />
1. Stoff-/ Zubereitungs- und Firmenbezeichnung<br />
• Bezeichnung des Stoffes (i.a. die chemische Bezeichnung) oder der Zubereitung (i.a. der<br />
Handelsname).<br />
Die verwendete Bezeichnung muß mit derjenigen auf dem Etikett der Verpackung<br />
übereinstimmen. Gibt es andere Bezeichnungen, können diese ebenfalls angeführt sein.<br />
• Firmenbezeichnung: Name, Anschrift und Telefonnummer des Herstellers, Importeurs<br />
oder des Händlers.<br />
• Angabe einer Notrufnummer des Inverkehrsetzers und ev. eines Informations- und<br />
Behandlungszentrums für Vergiftungen (häufig: VIZ = Vergiftungsinformationszentrale,<br />
Tel.Nr. 01 406 43 43)<br />
2. Zusammensetzung / Angaben zu den Bestandteilen<br />
Angabe der gefährlichen Stoffe; bei Zubereitungen müssen nur jene Bestandteile angeführt<br />
sein, die gesundheitsgefährdend sind und bestimmte Konzentrationen (die im ChemG<br />
angegeben sind) erreichen oder überschreiten.<br />
• Stoffbezeichnung<br />
• Gehalt<br />
11
• Gefahrensymbol (Kennbuchstabe) und R-Sätze<br />
• Eventuell sind Nummern nach internationalen Regelungen (EU, CAS) angegeben; diese<br />
können bei der Identifitkation des Stoffes hilfreich sein.<br />
3. Mögliche Gefahren<br />
Wichtigste Gefährdungen, kurz und klar beschrieben.<br />
4. Erste-Hilfe-Maßnahmen<br />
• Symptome und Auswirkunen in einem Unglücksfall<br />
• Sofortmaßnahmen im Unglücksfall<br />
• Angabe, ob ein Arzt beigezogen werden muß<br />
• Angabe von erforderlichen Hilfsmitteln zur Leistung der Ersten Hilfe, Antidot<br />
5. Maßnahmen bei der Brandbekämpfung<br />
Insbesondere müssen hier angegeben sein:<br />
• Geeignete Löschmittel<br />
• Aus Sicherheitsgründen ungeeignete Löschmittel<br />
• Besondere Gefährdungen durch den Stoff oder die Zubereitung selbst, seine<br />
Verbrennungsprodukte oder entstehende Gase<br />
• Besondere Schutzausrüstung bei der Brandbekämpfung<br />
6. Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung<br />
Je nach Stoff oder Zubereitung können folgende Informationen angegeben sein:<br />
• Personenbezogene Vorsichtsmaßnahmen (Entfernen von Zündquellen, Belüftung,<br />
Atemschutz etc.)<br />
• Umweltschutzmaßnahmen: Verhüten des Eindringens in die Kanalisation, in<br />
Oberflächen- und Grundwasser, Boden etc.<br />
• Verfahren zur Reinigung (Bindemittel, Verdünnung etc.)<br />
• Hinweis auf Mittel, die keineswegs verwendet werden dürfen.<br />
7. Lagerung und Handhabung<br />
• Lagerung: Bedingungen für eine sichere Lagerung, besondere Anforderungen an<br />
elektrische Anlagen und Geräte, Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladungen, etc.<br />
• Handhabung: Schutzmaßnahmen für den sicheren Umgang; Empfehlungen für<br />
technische Maßnahmen<br />
12
8. Expositionsbegrenzungen und persönliche Schutzmaßnahmen:<br />
• Maßnahmen zur Begrenzung und Überwachung der Exposition<br />
• Persönliche Schutzmittel: Atemschutz, Handschutz, Augenschutz, Körperschutz,<br />
allgemeine Schutz- und besondere Hygienemaßnahmen<br />
9. Physikalische und chemische Eigenschaften:<br />
• Aussehen: Aggregatzustand, Farbe des Stoffes im Lieferzustand<br />
• Geruch<br />
• pH-Wert bei wäßrigen Lösungen<br />
• Siedepunkt oder ggf. Siedebereich<br />
• Schmelzpunkt oder ggf. Schmelzbereich<br />
• Flammpunkt<br />
• Entzündlichkeit (fest, gasförmig)<br />
• Selbstentzündlichkeit<br />
• Explosionsgrenzen<br />
• Brandfördernde Eigenschaften<br />
• Dampfdruck<br />
• Relative Dichte<br />
• Löslichkeit: in Wasser, in Fett, in anderen Lösungsmitteln<br />
• Verteilungskoeffizient n-Oktanol / Wasser<br />
• Sonstige Angaben (sicherheitsrelevante Parameter): Dampfdichte, Mischbarkeit,<br />
Verdampfungsgeschwindigkeit, Leitfähigkeit, Viskosität etc.<br />
10. Stabilität und Reaktivität<br />
• zu vermeidende Bedingungen<br />
• zu vermeidende Stoffe<br />
• gefährliche Zersetzungsprodukte<br />
11. Angaben zur Toxikologie<br />
Knappe Zusammenfassung der Daten, die der Einstufung als gesundheitsgefährdend (z.B.<br />
giftig, ätzend, krebserregend) zugrunde liegen.<br />
12. Angaben zur Ökologie<br />
13
Knappe Zusammenfassung der Daten, die der Einstufung als umweltgefährdend (z.B.<br />
Bioakkumulation, Ökotoxizität) zugrunde liegen.<br />
13. Hinweise zur Entsorgung<br />
Stellen die Reste oder Abfälle eine Gefährdung dar, müssen die Rückstände genannt und<br />
Hinweise für ihre sichere Handhabung gegeben werden.<br />
Angegeben müssen sein<br />
• die geeigneten Entsorgungsverfahren für Produkt und Verpackung<br />
• nationale oder regionale Bestimmungen:<br />
14. Angaben zum Transport<br />
• Vorsichtsmaßnahmen bezüglich des Transports oder Transportbehälters innerhalb und<br />
außerhalb des Betriebsgeländes<br />
• Empfehlungen gemäß internationaler Übereinkommen üder die Beförderung und die<br />
Verpackung gefährlicher Güter (z.B. ADR für den Gefahrguttransport auf der Straße, RID<br />
für den Gefahrguttransport auf der Schiene; siehe Kap.4).<br />
15. Vorschriften<br />
Kennzeichnungselemente:<br />
• Kennbuchstabe(n), Gefahrenbezeichnungen<br />
• Gefahrenbestimmende Komponente(n) zur Etikettierung<br />
• R-Sätze<br />
• S-Sätze<br />
• Ggf. sonstige Verordnungen (zB Lösungsmittelverordnung)<br />
Besondere Bestimmungen zum Gesundheits- u. Umweltschutz z.B. Grenzwerte für den<br />
Arbeitsplatz, Verbote und Beschränkungen<br />
16. Sonstige Angaben:<br />
Weitere Informationen, die für Sicherheit und Gesundheitsschutz relevant sind<br />
zB Datenblatt ausstellender Bereich, AnsprechpartnerIn<br />
14
Welche Institutionen geben Auskünfte?<br />
Die Vergiftungsinformationszentrale (VIZ)<br />
TEL.: 01 / 406 43 43<br />
ist eine telefonisch rund um die Uhr erreichbare Auskunftsstelle. Sie gibt in akuten<br />
Vergiftungsfällen Ratschläge für Rettungsmaßnahmen und Hinweise für die Behandlung.<br />
Auskünfte über Zusammensetzung chemischer Produkte und Beratung bei<br />
Vorsorgemaßnahmen liefert sie in der Regel nicht.<br />
Damit die Vergiftungsinformationszentrale Anfragen optimal und rasch bearbeiten kann,<br />
benötigt sie folgende Angaben:<br />
• wer: betroffene Person<br />
• wie: ist der Zustand der betreffenden Person<br />
• was: aufgenommene Substanz<br />
• wieviel: davon wurde aufgenommen<br />
• wann: ist das geschehen<br />
• warum: Irrtum / Unfall / Absicht<br />
• wo: Arbeitsplatz, Garten, Wohnung, Garage etc.<br />
• Anfragende Person / Stelle<br />
Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt AUVA<br />
Die AUVA hat für die Unternehmer die Rolle des Haftpflichtversicherers.<br />
Sie kommt für Heilungskosten und Entschädigungen für die Opfer der Berufskrankheiten und<br />
Arbeitsunfällen auf. Sie zahlt also in jenen Fällen, in denen bewiesen werden kann, daß die<br />
Ursache einer Erkrankung oder Verletzung eindeutig mit der jeweiligen Arbeit in<br />
Zusammenhang steht.<br />
15
Nur ein sehr geringer Prozentsatz (seit 1991 4 %) des Budgets dient den<br />
Vorbeugemaßnahmen (medizinischen Vorsorguntersuchungen, Messungen von belastenden<br />
Umgebungsfaktoren, Betriebsberatung, Seminare und Informationsmaterial).<br />
Die zuständige Abteilung in der AUVA , die als Informationsquelle genannt werden kann, ist<br />
die HUB = Hauptstelle für Unfallverhütung und Berufskrankheitenbekämpfung.<br />
Viele wissen nicht: Eine Beratung durch die AUVA ist kostenlos und unverbindlich!<br />
Das Arbeitsinspektorat (AI)<br />
Das AI hat im wesentlichen 2 Funktionen:<br />
1. Kontrolle der Arbeitsbedingungen:<br />
Die Arbeitsinspektorate sind staatliche Behörden, die dem Sozialministerium unterstehen.<br />
Sie sind damit beauftragt, die Einhaltung der Vielzahl der<br />
ArbeitnehmerInnenschutzvorschriften zu überwachen.<br />
Vorherige Anmeldung im Betrieb ist ausdrücklich verboten. Auch dürfen die<br />
ArbeitsinspektorInnen nicht bekannt geben, ob sie routinemäßig oder aufgrund einer Anzeige<br />
gekommen sind.<br />
2. Beratung:<br />
Die AI hat auch beratende Funktion. Gerade in Zusammenhang mit der Planung von<br />
Neuanlagen bietet die Behörde Beratung an<br />
16
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und<br />
Wasserwirtschaft<br />
Das BMLFUW bietet Auskünfte in Bezug auf den sicheren Umgang mit Chemikalien an. Im<br />
besonderen informieren die ExpertInnen über Chemikalien und Pflanzenschutzmittel in der<br />
Sektion I U des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und<br />
Wasserwirtschaft wird auch die Giftliste geführt.<br />
17
Anhang<br />
Gefahrenhinweise (R-Sätze) und Sicherheitsratschläge (S-Sätze)<br />
nach Anhang III und IV der Richtlinie 67/548/EWG<br />
(Stand: 25. Techn. Anpassung 98/98/EG)<br />
R01<br />
In trockenem Zustand explosionsgefährlich<br />
R02<br />
Durch Schlag, Reibung, Feuer oder andere Zündquellen<br />
explosionsgefährlich<br />
R03<br />
Durch Schlag, Reibung, Feuer oder andere Zündquellen besonders<br />
explosionsgefährlich<br />
R04<br />
Bildet hochempfindliche explosionsgefährliche Metallverbindungen<br />
R05<br />
Beim Erwärmen explosionsfähig<br />
R06<br />
Mit und ohne Luft explosionsfähig<br />
R07<br />
Kann Brand verursachen<br />
R08<br />
Feuergefahr bei Berührung mit brennbaren Stoffen<br />
R09<br />
Explosionsgefahr bei Mischung mit brennbaren Stoffen<br />
R10<br />
Entzündlich<br />
R11<br />
Leichtentzündlich<br />
R12<br />
Hochentzündlich<br />
R14<br />
Reagiert heftig mit Wasser<br />
R14/15 Reagiert heftig mit Wasser unter Bildung hochentzündlicher Gase<br />
R15<br />
Reagiert mit Wasser unter Bildung hochentzündlicher Gase<br />
R15/29 Reagiert mit Wasser unter Bildung giftiger und hochentzündlicher Gase<br />
R16<br />
Explosionsgefährlich in Mischung mit brandfördernden Stoffen<br />
R17<br />
Selbstentzündlich an der Luft<br />
R18<br />
Bei Gebrauch Bildung explosionsfähiger/leichtentzündlicher Dampf/Luft-<br />
Gemische möglich<br />
R19<br />
Kann explosionsfähige Peroxide bilden<br />
R20<br />
Gesundheitsschädlich beim Einatmen<br />
R20/21 Gesundheitsschädlich beim Einatmen und bei Berührung mit der Haut<br />
18
R20/21/22 Gesundheitsschädlich beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit<br />
der Haut<br />
R20/22 Gesundheitsschädlich beim Einatmen und Verschlucken<br />
R21<br />
Gesundheitsschädlich bei Berührung mit der Haut<br />
R21/22 Gesundheitsschädlich bei Berührung mit der Haut und beim Verschlucken<br />
R22<br />
Gesundheitsschädlich beim Verschlucken<br />
R23<br />
Giftig beim Einatmen<br />
R23/24 Giftig beim Einatmen und bei Berührung mit der Haut<br />
R23/24/25 Giftig beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut<br />
R23/25 Giftig beim Einatmen und Verschlucken<br />
R24<br />
Giftig bei Berührung mit der Haut<br />
R24/25 Giftig bei Berührung mit der Haut und beim Verschlucken<br />
R25<br />
Giftig beim Verschlucken<br />
R26<br />
Sehr giftig beim Einatmen<br />
R26/27 Sehr giftig beim Einatmen und bei Berührung mit der Haut<br />
R26/27/28 Sehr giftig beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut<br />
R26/28 Sehr giftig beim Einatmen und Verschlucken<br />
R27<br />
Sehr giftig bei Berührung mit der Haut<br />
R27/28 Sehr giftig bei Berührung mit der Haut und beim Verschlucken<br />
R28<br />
Sehr giftig beim Verschlucken<br />
R29<br />
Entwickelt bei Berührung mit Wasser giftige Gase<br />
R30<br />
Kann bei Gebrauch leicht entzündlich werden<br />
R31<br />
Entwickelt bei Berührung mit Säure giftige Gase<br />
R32<br />
Entwickelt bei Berührung mit Säure sehr giftige Gase<br />
R33<br />
Gefahr kumulativer Wirkungen<br />
R34<br />
Verursacht Verätzungen<br />
R35<br />
Verursacht schwere Verätzungen<br />
R36<br />
Reizt die Augen<br />
R36/37 Reizt die Augen und die Atmungsorgane<br />
R36/37/38 Reizt die Augen, Atmungsorgane und die Haut<br />
R36/38 Reizt die Augen und die Haut<br />
R37<br />
Reizt die Atmungsorgane<br />
R37/38 Reizt die Atmungsorgane und die Haut<br />
R38<br />
Reizt die Haut<br />
R39<br />
Ernste Gefahr irreversiblen Schadens<br />
19
R39/23 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen<br />
R39/23/24 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen und bei<br />
Berührung mit der Haut<br />
R39/23/24/25 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen, Berührung<br />
mit der Haut und durch Verschlucken<br />
R39/23/25 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen und durch<br />
Verschlucken<br />
R39/24 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens bei Berührung mit der Haut<br />
R39/24/25 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens bei Berührung mit der Haut<br />
und durch Verschlucken<br />
R39/25 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Verschlucken<br />
R39/26 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen<br />
R39/26/27 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen und bei<br />
Berührung mit der Haut<br />
R39/26/27/28 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen,<br />
Berührung mit der Haut und durch Verschlucken<br />
R39/26/28 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen und<br />
durch Verschlucken<br />
R39/27 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens bei Berührung mit der<br />
Haut<br />
R39/27/28 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens bei Berührung mit der<br />
Haut und durch Verschlucken<br />
R39/28 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Verschlucken<br />
R40<br />
Irreversibler Schaden möglich<br />
R40/20 Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens durch<br />
Einatmen<br />
R40/20/21 Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens durch<br />
Einatmen und bei Berührung mit der Haut<br />
R40/20/21/22 Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens durch<br />
Einatmen, Berührung mit der Haut und durch Verschlucken<br />
R40/20/22 Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens durch<br />
Einatmen und durch Verschlucken<br />
R40/21 Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens bei Berührung<br />
mit der Haut<br />
R40/21/22 Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens bei Berührung<br />
mit der Haut und durch Verschlucken<br />
20
R40/22 Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens durch<br />
Verschlucken<br />
R41<br />
Gefahr ernster Augenschäden<br />
R42<br />
Sensibilisierung durch Einatmen möglich<br />
R42/43 Sensibilisierung durch Einatmen und Hautkontakt möglich<br />
R43<br />
Sensibilisierung durch Hautkontakt möglich<br />
R44<br />
Explosionsgefahr bei Erhitzen unter Einschluß<br />
R45<br />
Kann Krebs erzeugen<br />
R46<br />
Kann vererbbare Schäden verursachen<br />
R48<br />
Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition<br />
R48/20 Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer<br />
Exposition durch Einatmen<br />
R48/20/21 Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer<br />
Exposition durch Einatmen und durch Berührung mit der Haut<br />
R48/20/21/22 Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer<br />
Exposition durch Einatmen, Berührung mit der Haut und durch<br />
Verschlucken<br />
R48/20/22 Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer<br />
Exposition durch Einatmen und durch Verschlucken<br />
R48/21 Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer<br />
Exposition durch Berührung mit der Haut<br />
R48/21/22 Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer<br />
Exposition durch Berührung mit der Haut und durch Verschlucken<br />
R48/22 Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer<br />
Exposition durch Verschlucken<br />
R48/23 Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch<br />
Einatmen<br />
R48/23/24 Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch<br />
Einatmen und durch Berührung mit der Haut<br />
R48/23/24/25 Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch<br />
Einatmen, Berührung mit der Haut und durch Verschlucken<br />
R48/23/25 Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch<br />
Einatmen und durch Verschlucken<br />
R48/24 Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch<br />
Berührung mit der Haut<br />
R48/24/25 Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch<br />
21
Berührung mit der Haut und durch Verschlucken<br />
R48/25 Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch<br />
Verschlucken<br />
R49<br />
Kann Krebs erzeugen beim Einatmen<br />
R50<br />
Sehr giftig für Wasserorganismen<br />
R50/53 Sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig<br />
schädliche Wirkungen haben<br />
R51<br />
Giftig für Wasserorganismen<br />
R51/53 Giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche<br />
Wirkungen haben<br />
R52<br />
Schädlich für Wasserorganismen<br />
R52/53 Schädlich für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig<br />
schädliche Wirkungen haben<br />
R53<br />
Kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben<br />
R54<br />
Giftig für Pflanzen<br />
R55<br />
Giftig für Tiere<br />
R56<br />
Giftig für Bodenorganismen<br />
R57<br />
Giftig für Bienen<br />
R58<br />
Kann längerfristig schädliche Wirkungen auf die Umwelt haben<br />
R59<br />
Gefährlich für die Ozonschicht<br />
R60<br />
Kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen<br />
R61<br />
Kann das Kind im Mutterleib schädigen<br />
R62<br />
Kann möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen<br />
R63<br />
Kann das Kind im Mutterleib möglicherweise schädigen<br />
R64<br />
Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen<br />
R65<br />
Gesundheitsschädlich: kann beim Verschlucken Lungenschäden<br />
verursachen<br />
R66<br />
Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen<br />
R67<br />
Dämpfe können Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen<br />
22
S01<br />
Unter Verschluß aufbewahren<br />
S01/02 Unter Verschluß und für Kinder unzugänglich aufbewahren<br />
S02<br />
Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen<br />
S03<br />
Kühl aufbewahren<br />
S03/07 Behälter dicht geschlossen halten und an einem kühlen Ort aufbewahren<br />
S03/09/14 An einem kühlen, gut gelüfteten Ort, entfernt von ... aufbewahren (die<br />
Stoffe, mit denen Kontakt vermieden werden muß, sind vom Hersteller<br />
anzugeben)<br />
S03/09/14/49 Nur im Originalbehälter an einem kühlen, gut gelüfteten Ort, entfernt<br />
von...aufbewahren (die Stoffe, mit denen Kontakt vermieden werden muß,<br />
sind vom Hersteller anzugeben)<br />
S03/09/49 Nur im Originalbehälter an einem kühlen, gut gelüfteten Ort aufbewahren<br />
S03/14 An einem kühlen, von ... entfernt Ort aufbewahren (die Stoffe, mit denen<br />
Kontakt vermieden werden muß, sind vom Hersteller anzugeben)<br />
S04<br />
Von Wohnplätzen fernhalten<br />
S05<br />
Unter ... aufbewahren (geeignete Flüssigkeit vom Hersteller anzugeben)<br />
S06<br />
Unter ... aufbewahren (inertes Gas vom Hersteller anzugeben)<br />
S07<br />
Behälter dicht geschlossen halten<br />
S07/08 Behälter trocken und dicht geschlossen halten<br />
S07/09 Behälter dicht geschlossen an einem gut gelüfteten Ort aufbewahren<br />
S07/47 Behälter dicht geschlossen und nicht bei Temperaturen über ... °C<br />
aufbewahren (vom Hersteller anzugeben)<br />
S08<br />
Behälter trocken halten<br />
S09<br />
Behälter an einem gut gelüfteten Ort aufbewahren<br />
S12<br />
Behälter nicht gasdicht verschließen<br />
S13<br />
Von Nahrungsmitteln, Getränken und Futtermitteln fernhalten<br />
S14<br />
Von ... fernhalten (inkompatible Substanzen sind vom Hersteller<br />
anzugeben)<br />
S15<br />
Vor Hitze schützen<br />
S16<br />
Von Zündquellen fernhalten - Nicht rauchen<br />
S17<br />
Von brennbaren Stoffen fernhalten<br />
S18<br />
Behälter mit Vorsicht öffnen und handhaben<br />
S20<br />
Bei der Arbeit nicht essen und trinken<br />
23
S20/21 Bei der Arbeit nicht essen, trinken und rauchen<br />
S21<br />
Bei der Arbeit nicht rauchen<br />
S22<br />
Staub nicht einatmen<br />
S23<br />
Gas/Rauch/Dampf/Aerosol nicht einatmen (geeignete Bezeichnung(en)<br />
vom Hersteller anzugeben)<br />
S24<br />
Berührung mit der Haut vermeiden<br />
S24/25 Berührung mit den Augen und der Haut vermeiden<br />
S25<br />
Berührung mit den Augen vermeiden<br />
S26<br />
Bei Berührung mit den Augen sofort mit Wasser abspülen und Arzt<br />
konsultieren<br />
S27<br />
Beschmutzte, getränkte Kleidung sofort ausziehen<br />
S27/28 Bei Berührung mit der Haut beschmutzte Kleidung sofort ausziehen und<br />
sofort abwaschen mit viel ... (vom Hersteller anzugeben)<br />
S28<br />
Bei Berührung mit der Haut sofort abwaschen mit viel ... (vom Hersteller<br />
anzugeben)<br />
S29<br />
Nicht in die Kanalisation gelangen lassen<br />
S29/35 Nicht in die Kanalisation gelangen lassen; Abfälle und Behälter müssen in<br />
gesicherter Weise beseitigt werden<br />
S29/56 Nicht in die Kanalisation gelangen lassen<br />
S30<br />
Niemals Wasser hinzugießen<br />
S33<br />
Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladungen treffen<br />
S35<br />
Abfälle und Behälter müssen in gesicherter Weise beseitigt werden<br />
S36<br />
Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung tragen<br />
S36/37 Bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe und Schutzkleidung tragen<br />
S36/37/39 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe und<br />
Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen<br />
S36/39 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung und Schutzbrille/Gesichtsschutz<br />
tragen<br />
S37<br />
Geeignete Schutzhandschuhe tragen<br />
S37/39 Bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe und Schutzbrille/<br />
Gesichtsschutz tragen<br />
S38<br />
Bei unzureichender Belüftung Atemschutzgerät anlegen<br />
S39<br />
Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen<br />
S40<br />
Fußboden und verunreinigte Gegenstände mit ... reinigen (Material vom<br />
Hersteller anzugeben)<br />
24
S41<br />
Explosions- und Brandgase nicht einatmen<br />
S42<br />
Beim Räuchern/Versprühen geeignetes Atemschutzgerät anlegen<br />
(geeignete Bezeichnung(en) vom Hersteller anzugeben)<br />
S43<br />
Zum Löschen ... (vom Hersteller anzugeben) verwenden (wenn Wasser<br />
die Gefahr erhöht, anfügen: „Kein Wasser verwenden“)<br />
S45<br />
Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt zuziehen (wenn möglich, dieses<br />
Etikett vorzeigen)<br />
S46<br />
Bei Verschlucken sofort ärztlichen Rat einholen und Verpackung oder<br />
Etikett vorzeigen<br />
S47<br />
Nicht bei Temperaturen über ... °C aufbewahren (vom Hersteller<br />
anzugeben)<br />
S47/49 Nur im Originalbehälter bei einer Temperatur von nicht über ...°C (vom<br />
Hersteller anzugeben ) aufbewahren<br />
S48<br />
Feucht halten mit ... (geeignetes Mittel vom Hersteller anzugeben)<br />
S49<br />
Nur im Originalbehälter aufbewahren<br />
S50<br />
Nicht mischen mit ... (vom Hersteller anzugeben)<br />
S51<br />
Nur in gut gelüfteten Bereichen verwenden<br />
S52<br />
Nicht großflächig für Wohn- und Aufenthaltsräume zu verwenden<br />
S53<br />
Exposition vermeiden - vor Gebrauch besondere Anweisungen einholen<br />
S56<br />
Diesen Stoff und seinen Behälter auf entsprechend genehmigter<br />
Sondermülldeponie entsorgen<br />
S57<br />
Zur Vermeidung einer Kontamination der Umwelt geeigneten Behälter<br />
verwenden<br />
S59<br />
Informationen zur Wiederverwendung/Wiederverwertung beim<br />
Hersteller/Lieferanten erfragen<br />
S60<br />
Dieser Stoff und sein Behälter sind als gefährlicher Abfall zu entsorgen<br />
S61<br />
Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen<br />
einholen/Sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen<br />
S62<br />
Bei Verschlucken kein Erbrechen herbeiführen. Sofort ärztlichen Rat<br />
einholen und Verpackung oder dieses Etikett vorzeigen<br />
S63<br />
Bei Unfall durch Einatmen: Verunfallten an die frische Luft bringen und<br />
ruhigstellen<br />
S64<br />
Bei Verschlucken Mund mit Wasser ausspülen (nur wenn Verunfallter bei<br />
Bewußtsein ist)<br />
25
Maßnahmen der Ersten Hilfe<br />
Gemäß §42 Abs. 5 des ChemG sind die Maßnahmen der Ersten Hilfe Voraussetzung für die<br />
Erlangung der Giftbezugsbewilligung.<br />
Die folgenden Aufstellungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie können auch<br />
einen Erste-Hilfe-Kurs nicht ersetzen. Dennoch können sie für Laien einen Überblick bieten,<br />
bestimmte Maßnahmen zu treffen und Fehler zu vermeiden.<br />
Maßnahmen nach einem Unfall:<br />
• Erste Hilfe leisten<br />
• Arzt/Ärztin rufen<br />
• Transport zum Krankenhaus organisieren<br />
• Verpackung bzw Behälter des Stoffes mit der Kennzeichnung dem/r Arzt<br />
/Ärztin zeigen.<br />
Einige Erste Hilfe - Maßnahmen<br />
... bei kleineren Verbrennungen (kleiner als handflächengroß)<br />
♦ Betroffene Körperteile sofort 5-10 Minuten lang mit viel kaltem, fließenden Wasser<br />
abspülen<br />
♦ Brandwunden mit Brandwundenpäckchen, Brandwundenverbandtüchern, notfalls mit<br />
Leintüchern bedecken.<br />
♦ Gesichts- und Augenverbrennungen bleiben zur Vermeidung von Narbenbildungen<br />
unbedeckt.<br />
♦ Keine Brandsalben auflegen!<br />
... bei schweren Verbrennungen<br />
♦ Kleiderbrände sofort löschen<br />
♦ brennende Person in jedem Fall am Weglaufen hindern;<br />
♦ Flammen mit Tüchern, Wolldecken oder Kleidungsstücken ersticken;<br />
♦ Betroffene auf dem Boden wälzen.<br />
♦ Kleidung rasch entfernen, bereits eingebrannte Kleidungsreste aber nicht losreißen!<br />
26
♦ Verbrannten Körperteil zur Schockminderung, Dämpfung der Hitze und zur Schmerzlinderung<br />
sofort unter reines, fließendes kaltes Wasser halten, bis der Schmerz nachläßt.<br />
(ca. 10-15 Minuten.)<br />
... bei Unfällen mit ätzenden Stoffen<br />
• Verschlucken:<br />
♦ Mund mit Wasser ausspülen und Ausspucken provozieren.<br />
♦ Betroffener/m viel Wasser zu trinken geben, damit die ätzende Substanz im Körper<br />
verdünnt wird.<br />
♦ Erbrechen vermeiden, da die Speiseröhre ansonsten zusätzlich geschädigt würde.<br />
Außerdem besteht dadurch die Gefahr eines Magendurchbruchs!<br />
• Berührung mit Haut oder Augen<br />
♦ Sofort die mit ätzender Substanz getränkte Kleidung entfernen.<br />
♦ Haut bzw. Augen gründlich mit Wasser spülen. Darauf achten, daß das abfließende<br />
Wasser den kürzesten Weg über die Haut nimmt, um unverletzte Körperstellen zu<br />
schützen.<br />
♦ keimfreien Verband anlegen<br />
... bei Vergiftungen durch sehr giftige, giftige oder gesundheitsschädliche<br />
(mindergiftige) Stoffe<br />
• durch Verschlucken<br />
♦ grundsätzlich gelten dieselben Verhaltensmaßnahmen wie bei Unfällen mit ätzenden<br />
Stoffen.<br />
♦ Ist die / der Betroffene bewußtlos:<br />
Atemwege freihalten.<br />
Bei Atemstillstand sofort Atemspende!<br />
♦ Ist die / der Betroffene bei Bewußtsein und das Gift bekannt:<br />
Feststellen, wann und wieviel geschluckt wurde<br />
Feststellen welche Symptome die / der Vergiftete zeigt<br />
Anruf bei der Vergiftungsinformationszentrale unter Tel- 01 / 406 43 43<br />
♦ Ist die / der Betroffene bei Bewußtsein und das Gift unbekannt:<br />
Giftentfernung durch provoziertes Erbrechen<br />
ist dies nicht möglich, lauwarmes Salzwasser (1-2 Eßlöffel Kochsalz auf 1 Glas<br />
Wasser) rasch trinken lassen<br />
27
Vorsicht! Bei Vergiftungen niemals Milch zu trinken geben, immer nur Wasser! Es ist ein<br />
Irrtum zu glauben, Milch sei ein Gegenmittel zur Neutralisierung von Giftwirkungen!<br />
Niemals einem Bewußtlosen Flüssigkeiten einflößen!<br />
• durch Berührung mit der Haut<br />
♦ betroffene Stelle gründlich mit Wasser abwaschen.<br />
♦ Eigenkontakt mit der Substanz unbedingt vermeiden.<br />
• durch Einatmen (von Gasen oder Dämpfen)<br />
♦ auf Selbstschutz achten, um nicht selbst Giftstoffe zu inhalieren!<br />
♦ Verletzte/n aus der Gefahrenzone bringen<br />
♦ Türen und Fenster öffnen, Verletze/n an die Frischluft bringen.<br />
♦ Atemwege freihalten<br />
♦ bei Atemstillstand sofort Atemspende<br />
♦ wegen eventuell möglicher Explosionsgefahr kein offenes Feuer verwenden, keine<br />
elektrischen Einrichtungen einschalten und weder Telefon noch Türklingeln etc.<br />
benutzen!<br />
Nach erfolgter Erste-Hilfe-Leistung ist unbedingt sofort ein Arzt / eine Ärztin zu konsultieren<br />
28