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Kantonale Deponieplanung - Umwelt und Energie - Kanton St.Gallen

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<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong><br />

Nachführung 2010<br />

August 2010<br />

Amt für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong> AFU | Lämmlisbrunnenstrasse 54 | 9001 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Telefon 058 229 30 88 | Telefax 058 229 39 64 | info.afu@sg.ch | www.afu.sg.ch


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Baudepartement des <strong>Kanton</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Amt für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong> (AFU), Abteilung Boden <strong>und</strong> <strong>St</strong>offkreislauf (BS)<br />

Lämmlisbrunnenstrasse 54<br />

9001 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Bearbeitung<br />

<strong>Umwelt</strong>planung Eugster Ehmann GmbH, Frauenfeld<br />

Titelfoto<br />

Deponie Tüfentobel, <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Bezug<br />

www.afu.sg.ch Publikationen<br />

August 2010<br />

Amt für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong> AFU | Lämmlisbrunnenstrasse 54 | 9001 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Telefon 058 229 30 88 | Telefax 058 229 39 64 | info.afu@sg.ch | www.afu.sg.ch


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Zusammenfassung - 3 -<br />

Zusammenfassung<br />

Der <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> hat im Jahr 1999 erstmals eine <strong>Deponieplanung</strong> erstellt. In diesem Bericht wurden die abfallspezifischen<br />

Eckdaten der regionalen Abfallplanungen der vier Regionalplanungsgruppen zusammengefasst. Im Jahr<br />

2005 wurde die <strong>Deponieplanung</strong> nachgeführt.<br />

Eine Planung für unverschmutztes Aushubmaterial wurde bis anhin nicht vorgenommen. Mit der Revision der Technischen<br />

Verordnung über Abfälle (SR 814.600; abgekürzt TVA) vom 1. Januar 2009 wurden die Gr<strong>und</strong>lagen für die<br />

Errichtung von Deponien zur Ablagerung von ausschliesslich unverschmutztem Aushubmaterial geschaffen. Die<br />

vorliegende Nachführung regelt insbesondere die Umsetzung dieser neuen Bestimmungen im <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>.<br />

Ist-Zustand<br />

Schlacke<br />

Die Entsorgungssicherheit für die Entsorgung von Schlacke ist für die KVA Buchs <strong>und</strong> Bazenheid ab ungefähr 2020<br />

nicht mehr gewährleistet. Das KHK <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> verfügt noch über Deponieraum bis ungefähr zum Jahr 2040.<br />

Reaktormaterial<br />

Dank der Deponie Tüfentobel besteht in der Region <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-Rorschach kein unmittelbarer Handlungsbedarf. Die<br />

Region Werdenberg-Sarganserland-Rheintal verfügt mit der Deponie Lienz nur noch über ein geringes Ablagerungsvolumen.<br />

Die Regionen Wil-Toggenburg <strong>und</strong> Linthgebiet weisen keine Deponie für Reaktorstoffe auf. Hier besteht<br />

grosser Handlungsbedarf.<br />

Inertstoffe im engeren Sinn<br />

Die Region <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-Rorschach weist mit der Deponie Tüfentobel genügend Deponievolumen auf. In den anderen<br />

drei Abfallregionen besteht grosser bis sehr grosser Handlungsbedarf, da die heute betriebenen Deponien demnächst<br />

verfüllt oder keine Deponien vorhanden sind.<br />

Unverschmutzter Aushub<br />

Beim unverschmutzten Aushub ist sehr grosser Handlungsbedarf angezeigt. Insbesondere in der Region<br />

Werdenberg-Sarganserland-Rheintal besteht ein akuter Notstand.<br />

Ziele<br />

Jede Subregion weist mindestens drei <strong>St</strong>andorte (Abbaustellen oder Deponien) für unverschmutztes Aushubmaterial<br />

auf. Das Mindestvolumen der Deponien beträgt 50'000 m 3 . Für Deponien für unverschmutzten Aushub ist keine spezifische<br />

<strong>St</strong>andortausscheidung im Richtplan notwendig. Sie können im gesamten <strong>Kanton</strong>sgebiet (exklusive Kleindeponiegebiete)<br />

erstellt werden, sofern der Bedarfsnachweis erbracht werden kann.<br />

Reaktor- <strong>und</strong> Inertstoffdeponien werden in der Regel nur noch als Monodeponien betrieben.<br />

Für Reaktor- (inkl. Schlacke) <strong>und</strong> Inertstoffdeponien wird eine Entsorgungssicherheit für 60 Jahre angestrebt. Diese<br />

kann durch den Abschluss von Verträgen mit Nachbarregionen, interkantonalen Vereinbarungen <strong>und</strong> <strong>St</strong>aatsverträgen<br />

oder durch die Festsetzung von <strong>St</strong>andorten im Richtplan gewährleistet werden.<br />

Zuständigkeiten<br />

Der Erlass der <strong>Deponieplanung</strong> soll entsprechend dem Entwurf für ein Einführungsgesetz zur eidgenössischen <strong>Umwelt</strong>schutzgesetzgebung<br />

künftig durch die Regierung erfolgen <strong>und</strong> vom AFU vorbereitet werden. Die Federführung<br />

des AFU gilt auch für die <strong>St</strong>andortevaluation für Reaktor- <strong>und</strong> Inertstoffdeponien sowie für die Zusammenarbeit mit<br />

den Nachbarkantonen <strong>und</strong> Ländern. Die Regionalplanungsgruppen werden in die Planung einbezogen.<br />

Die Privatwirtschaft schlägt <strong>St</strong>andorte für die Realisierung von Deponien für unverschmutzten Aushub vor.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010 - 4 -<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Zusammenfassung ............................................................................................................................................................ 3<br />

Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................................................................. 4<br />

Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................................................................... 5<br />

Tabellenverzeichnis .......................................................................................................................................................... 5<br />

1 Einleitung .................................................................................................................................................................. 7<br />

1.1 Problemstellung <strong>und</strong> Auftrag .............................................................................................................................7<br />

1.2 Ziel der Nachführung .........................................................................................................................................7<br />

1.3 Organisation <strong>und</strong> Ablauf ....................................................................................................................................8<br />

1.4 Rahmenbedingungen für die <strong>Deponieplanung</strong> ..................................................................................................8<br />

1.5 Gr<strong>und</strong>lagen für die Nachführung .......................................................................................................................9<br />

2 Ist-Analyse .............................................................................................................................................................. 10<br />

2.1 Übersicht Deponien ......................................................................................................................................... 10<br />

2.2 Reststoffe ........................................................................................................................................................ 11<br />

2.3 Schlacke .......................................................................................................................................................... 12<br />

2.4 Reaktormaterial ............................................................................................................................................... 14<br />

2.5 Inertstoffe im engeren Sinn ............................................................................................................................. 16<br />

2.6 Unverschmutzter Aushub ................................................................................................................................ 18<br />

2.7 Zusammenfassung/Probleme .......................................................................................................................... 21<br />

3 Deponiekonzept ...................................................................................................................................................... 22<br />

3.1 Gr<strong>und</strong>sätze ...................................................................................................................................................... 22<br />

3.2 Deponietypen .................................................................................................................................................. 22<br />

3.3 Verfahren für die Aufnahme neuer Deponien in die kantonale <strong>Deponieplanung</strong> <strong>und</strong> den Richtplan ............... 23<br />

3.3.1 Übersicht .............................................................................................................................................. 23<br />

3.3.2 Bedarfsnachweis für die Aufnahme in den Richtplan ........................................................................... 23<br />

3.3.3 Hinweise zur Überprüfung der <strong>St</strong>andorteignung................................................................................... 24<br />

3.4 Verfahren für die Realisierung einer Deponie .................................................................................................. 24<br />

3.4.1 Bedarfsnachweis bei Realisierung ....................................................................................................... 24<br />

3.5 Aufgabenteilung ............................................................................................................................................... 26<br />

3.6 <strong>St</strong>andortkonzept .............................................................................................................................................. 28<br />

3.6.1 Ziele ..................................................................................................................................................... 28<br />

3.6.2 Deponien für Schlacke ......................................................................................................................... 29<br />

3.6.3 Deponien für Reaktormaterial .............................................................................................................. 30<br />

3.6.4 Inertstoffdeponien im engeren Sinn ...................................................................................................... 31<br />

3.6.5 Deponien für unverschmutzten Aushub ............................................................................................... 32<br />

4 Handlungsbedarf .................................................................................................................................................... 33<br />

4.1 Sicherung von Deponiestandorten .................................................................................................................. 33<br />

4.1.1 Schlacke, Reaktormaterial, Inertstoffe im engeren Sinn <strong>und</strong> unverschmutzter Aushub nach<br />

Abfallplanungsregionen ........................................................................................................................ 33<br />

4.1.2 Reststoffe ............................................................................................................................................. 34<br />

4.2 Anpassung des kantonalen Richtplans ............................................................................................................ 34<br />

4.3 Weitere Massnahmen ...................................................................................................................................... 34<br />

4.3.1 Aushub- <strong>und</strong> Geschiebematerial im Berg- <strong>und</strong> Sömmerungsgebiet über 1300 m. ü. Meer. ................. 34<br />

4.3.2 Aushubablagerungen bis 100 m 3 ......................................................................................................... 34<br />

4.3.3 Verwertung des unverschmutzten Aushubs fördern ............................................................................. 34


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010 - 5 -<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1 Übersicht Reststoffdeponien <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> ............................................................................... 11<br />

Abbildung 2 Mengenentwicklung Reststoffe 1998 bis 2008, abgelagert auf Reststoffdeponie, in m 3 fest .......... 11<br />

Abbildung 3 Übersicht Reaktordeponien für Schlacke <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> ............................................................ 12<br />

Abbildung 4 Mengenentwicklung Schlacke 1998 bis 2008, abgelagert auf Schlackedeponien, in m 3 fest .......... 12<br />

Abbildung 5 Übersicht Reaktordeponien <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> ................................................................................. 14<br />

Abbildung 6 Mengenentwicklung Reaktormaterial total (inkl. Aushub in Reaktorqualität), 1998 bis 2008,<br />

abgelagert auf Reaktordeponien, in m 3 fest .................................................................................... 14<br />

Abbildung 7 Übersicht Inertstoffdeponien <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> ................................................................................ 16<br />

Abbildung 8 Mengenentwicklung Inertstoffe im engeren Sinn ohne unverschmutzten Aushub, 1998 bis 2008,<br />

abgelagert auf Inertstoffdeponien, in m 3 fest ................................................................................... 16<br />

Abbildung 9 Mengenentwicklung des unverschmutzten Aushubs, 1998 bis 2008, abgelagert auf<br />

Inertstoffdeponien <strong>und</strong> Materialabbaustellen, in m 3 fest .................................................................. 18<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1 Übersicht Deponien gemäss Richtplan ........................................................................................... 10<br />

Tabelle 2 Übersicht Kleindeponien für unverschmutzten Aushub ................................................................... 11<br />

Tabelle 3 Übersicht Schlackedeponien: Restvolumen, Bedarf, Handlungsbedarf, in 1000 m 3 fest ................. 13<br />

Tabelle 4 Übersicht Reaktordeponien: Restvolumen, Bedarf, Handlungsbedarf, in 1000 m 3 fest ................... 15<br />

Tabelle 5 Übersicht Inertstoffdeponien ohne unverschmutzten Aushub: Restvolumen, Bedarf,<br />

Handlungsbedarf, in 1000 m 3 fest ................................................................................................... 17<br />

Tabelle 6 Übersicht Deponien <strong>und</strong> Kleindeponiegebiete für unverschmutzten Aushub, in 1000 m 3 fest ......... 19<br />

Tabelle 7 Übersicht Bewilligungsverfahren für Ablagerungen von unverschmutztem Aushub ........................ 22<br />

Tabelle 8 Jahresbedarf Deponievolumen für Inertstoffe im engeren Sinn....................................................... 25<br />

Tabelle 9 Jahresbedarf Deponievolumen für unverschmutzten Aushub ......................................................... 25<br />

Tabelle 10 Kleindeponiegebiete ........................................................................................................................ 26


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010 - 6 -


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Einleitung - 7 -<br />

1 Einleitung<br />

1.1 Problemstellung <strong>und</strong> Auftrag<br />

Der vorliegende Bericht enthält die II. Nachführung der <strong>Deponieplanung</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>.<br />

Die I. Nachführung der <strong>Deponieplanung</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> von 2005 1 basiert auf der kantonalen <strong>Deponieplanung</strong><br />

von 1999 2 , welche die Gr<strong>und</strong>lage für das aktuelle Koordinationsblatt „Deponien“ im kantonalen Richtplan 3 bildet.<br />

Die Überprüfung <strong>und</strong> Nachführung der <strong>Deponieplanung</strong> 1999 <strong>und</strong> 2005 ist aus folgenden Gründen angezeigt:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Neu sind Deponien für unverschmutzten Aushub 4 möglich (Teilrevision der TVA 2009). Die I. Nachführung der<br />

<strong>Deponieplanung</strong> von 2005 enthielt keine spezifische Planung für unverschmutzten Aushub.<br />

Die <strong>St</strong>andortkriterien <strong>und</strong> Verfahren 5 wurden 2008 durch den <strong>Kanton</strong> festgelegt.<br />

Deponiestandorte sind aufgefüllt oder werden es demnächst sein.<br />

Für geplante <strong>und</strong> im Richtplan aufgeführte <strong>St</strong>andorte liegen zum Teil neue Erkenntnisse bezüglich Realisierbarkeit<br />

vor.<br />

Die Nachführung ist Gr<strong>und</strong>lage für die Anpassung der Kriterien für die Aufnahme von <strong>St</strong>andorten in den Richtplan.<br />

1.2 Ziel der Nachführung<br />

Mit der Nachführung der kantonalen <strong>Deponieplanung</strong> 2010 ist die Entwicklung der vergangenen r<strong>und</strong> zehn Jahre<br />

darzustellen (Materialart, Materialmenge, Restvolumen) sowie der Bedarf an Deponieraum für die unterschiedlichen<br />

Materialarten <strong>und</strong> Regionen in den nächsten 10 bis 30 Jahren aufzuzeigen. Insbesondere ist der unverschmutzte<br />

Aushub getrennt von Inertstoffen im engeren Sinn zu betrachten. Gestützt darauf ist zu überprüfen, ob Handlungsbedarf<br />

zur Sicherung von Deponieraum in den Regionen im Rahmen des Richtplans besteht. Zudem ist aufzuzeigen,<br />

wie die Entsorgungssicherheit bis zum Jahr 2070 für Reaktormaterial, Schlacke <strong>und</strong> Inertstoffe im engeren Sinn<br />

sowie die Entsorgungssicherheit bis zum Jahr 2020 für unverschmutzten Aushub erreicht werden könnte.<br />

Die Nachführung dient nicht der Evaluation von neuen <strong>St</strong>andorten.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Baudepartement dfes <strong>Kanton</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Amt für <strong>Umwelt</strong>schutz: <strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong> Nachführung 2005<br />

Baudepartement des <strong>Kanton</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Amt für <strong>Umwelt</strong>schutz: <strong>Deponieplanung</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Synthesebericht;<br />

Januar 1999<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Amt für Raumentwicklung: Richtplan, Sachbereich Versorgung <strong>und</strong> Entsorgung, Koordinationsblatt VII<br />

61, Deponien<br />

Vor der Revision der TVA (2009) wurde unverschmutzter Aushub auf Inertstoffdeponien zusammen mit Inertstoffen im<br />

engeren Sinn abgelagert.<br />

Baudepartement des <strong>Kanton</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Amt für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>: Wegleitung für neue <strong>St</strong>andorte,<br />

20.6.2007/13.3.2008


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Einleitung - 8 -<br />

1.3 Organisation <strong>und</strong> Ablauf<br />

Die Nachführung 2010 erfolgte im Auftrag des Baudepartements unter Federführung des Amtes für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Energie</strong>.<br />

Der Bericht ist folgenden Kreisen zur Vernehmlassung unterbreitet worden:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Vereinigung <strong>St</strong>.Galler Gemeindepräsidentinnen <strong>und</strong> Gemeindepräsidenten (VSGP)<br />

Regionalplanungsgruppen<br />

<strong>Umwelt</strong>organisationen<br />

öffentlich-rechtliche Betreiber von Abfallanlagen<br />

betroffene Verbände <strong>und</strong> Unternehmer<br />

betroffene kantonale Amtsstellen<br />

kantonale Amtsstellen der Nachbarkantone<br />

Amtsstellen des Fürstentums Liechtenstein <strong>und</strong> des Landes Vorarlberg<br />

Falls die <strong>Deponieplanung</strong> zu Festlegungen im kantonalen Richtplan führt, sollen diese in die nächstmögliche Richtplan-Nachführung<br />

aufgenommen werden. Dabei kommen die im Raumplanungsrecht vorgesehenen Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

zum Zug (Anhörung der politischen Gemeinden <strong>und</strong> der zuständigen Organe der betroffenen Regionen).<br />

1.4 Rahmenbedingungen für die <strong>Deponieplanung</strong><br />

Rahmenbedingungen aus der <strong>Deponieplanung</strong> von 1999 <strong>und</strong> 2005<br />

Für die Nachführung der <strong>Deponieplanung</strong> haben die im Bericht von 1999 <strong>und</strong> 2005 festgehaltenen Rahmenbedingungen<br />

weitgehend Gültigkeit. Die damals angenommenen Entwicklungen <strong>und</strong> Tendenzen haben sich teilweise noch<br />

verstärkt.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Abfälle mit hohen Schadstoffgehalten, insbesondere Reststoffe, spielen für die <strong>Deponieplanung</strong> kaum mehr eine<br />

Rolle. Die Mengen sind stark zurückgegangen.<br />

Beim Reaktormaterial ist tendenziell eher mit kleineren Mengen zu rechnen, was teilweise mit der Einführung der<br />

VASA-Gebühr 6 im Jahr 2000 <strong>und</strong> strengeren Annahmekriterien zu erklären ist. Eine Unsicherheit besteht bei den<br />

Mengen, die durch die Sanierung von Altlasten anfallen.<br />

Beim Inertstoffmaterial <strong>und</strong> unverschmutzten Aushub ist mit den Maximalprognosen der Planungen von 1999 <strong>und</strong><br />

2005 zu rechnen. Dies ist wahrscheinlich auf die vermehrte Bautätigkeit zurückzuführen. Beim unverschmutzten<br />

Aushub kommt hinzu, dass sich die Datenerfassung verbessert hat.<br />

Die Einzugsgebiete verlieren an Bedeutung. Die Betreiber von Kiesabbaustellen, die mit unverschmutztem Aushub<br />

aufgefüllt werden, sind mit ihrer Preisgestaltung in der Lage, Material von ausserhalb einer bestimmten Region<br />

zu akquirieren.<br />

Änderungen von Rahmenbedingungen auf B<strong>und</strong>esebene<br />

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen haben sich mit der Teilrevision der TVA von 2009 geändert. Deponien, ausgenommen<br />

Ablagerungen mit unverschmutztem Aushubmaterial, haben erhöhte Anforderungen bezüglich Gr<strong>und</strong>wasserschutz<br />

zu erfüllen. Insbesondere dürfen keine Reststoff- <strong>und</strong> Reaktordeponien über nutzbaren unterirdischen<br />

Gewässern oder in deren Randgebieten errichtet werden. Inertstoffdeponien dürfen in Randgebieten errichtet wer-<br />

6<br />

Verordnung über die Abgabe zur Sanierung von Altlasten (SR 814.681; abgekürzt VASA)


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Einleitung - 9 -<br />

den, wenn eine natürliche geologische oder eine künstliche Barriere errichtet wird. Die neuen Vorgaben haben Auswirkungen<br />

auf die im Richtplan aufgenommenen geplanten <strong>St</strong>andorte als Inertstoff- <strong>und</strong> Reaktordeponien <strong>und</strong> auf die<br />

Suche nach neuen Deponien.<br />

Die Deponie Campiun, welche im Richtplan als Reaktor- oder Inertstoffdeponie eingetragen ist, kann eventuell<br />

nicht mehr als Reaktordeponie realisiert werden. Die Verifizierung ist noch ausstehend.<br />

Der <strong>St</strong>andort Lienz ist in der aktuellen Richtplanung als Reaktor- <strong>und</strong> Inertstoffdeponie eingetragen. Nach den<br />

neuen Vorgaben der TVA ist eine Reaktordeponie am <strong>St</strong>andort nicht mehr möglich. Die Zulässigkeit einer<br />

Inertstoffdeponie bedarf vertiefter Abklärungen. Eine Deponie für unverschmutzten Aushub ist möglich.<br />

Am <strong>St</strong>andort Burgauerfeld (ZAB) sind weitere Deponieetappen geplant. Die Machbarkeit bedarf noch näherer<br />

Abklärungen.<br />

Deponien für unverschmutzten Aushub werden zwar nicht als eigenständiger Deponietyp, aber als Inertstoffdeponien<br />

mit geringeren <strong>St</strong>andortanforderungen zugelassen. In der Nachführung 2010 werden die Inertstoffe <strong>und</strong> der<br />

unverschmutzte Aushub deshalb getrennt betrachtet.<br />

Änderungen von Rahmenbedingungen auf kantonaler Ebene<br />

Im Jahr 2008 wurden in der Wegleitung für neue <strong>St</strong>andorte 7<br />

<br />

<br />

<br />

die Anforderungen für Inertstoffdeponien <strong>und</strong> Inertstoffdeponien ausschliesslich für unverschmutzten Aushub<br />

über 100'000 m 3 ,<br />

die Anforderungen für Deponien für unverschmutzten Aushub unter 100'000 m 3 (Kleindeponiegebiete)<br />

<strong>und</strong> die Bewilligungsverfahren<br />

festgelegt.<br />

Die Ausscheidung von sogenannten Kleindeponiegebieten trägt dem Umstand Rechnung, dass die Realisierung von<br />

Ablagerungsstellen in Subregionen mit erschwerten Bedingungen bei der Entsorgung von unverschmutztem Aushubmaterial<br />

vereinfacht wird. Bei der Ausscheidung der Kleindeponiegebiete war die Transportzeit das wesentliche<br />

Kriterium. Mit der Aufnahme der Kleindeponiegebiete in den Richtplan entfällt im Einzelfall der Nachweis des Transportkriteriums.<br />

1.5 Gr<strong>und</strong>lagen für die Nachführung<br />

Für die Nachführung sind folgende Gr<strong>und</strong>lagen massgebend:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Deponieplanung</strong> 1999, Amt für <strong>Umwelt</strong>schutz, <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Nachführung <strong>Deponieplanung</strong> 2005, Amt für <strong>Umwelt</strong>schutz, <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Wegleitung für neue <strong>St</strong>andorte, 20.6.2007/13.3.2008, Amt für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>, <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Abfallbericht 2007, Amt für <strong>Umwelt</strong>schutz, <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Aktuelle Material- <strong>und</strong> Deponiestatistik 2008, Amt für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>, <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Auswertung der Erhebung der Materialabbaustellen 2007, Amt für <strong>Umwelt</strong>schutz, <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Richtplan Koordinationsblatt VII 41 Abbaustellen (<strong>St</strong>and Oktober 2005) <strong>und</strong> VII 61 Deponien (<strong>St</strong>and September<br />

2008), <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

7<br />

Baudepartement des <strong>Kanton</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Amt für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>: Wegleitung für neue <strong>St</strong>andorte,<br />

20.6.2007/13.3.2008


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Ist-Analyse - 10 -<br />

2 Ist-Analyse<br />

Die Ist-Analyse gibt einen Überblick sowohl über die in Betrieb stehenden als auch die im Richtplan festgelegten Deponien<br />

<strong>und</strong> zeigt die bisherige Mengenentwicklung für Reststoffe, Schlacke, Reaktormaterial, Inertstoffe im engeren<br />

Sinn <strong>und</strong> für unverschmutzten Aushub auf. Die Restvolumen werden dem Bedarf, welcher gemäss den Vorgaben in<br />

Kap. 3.3 <strong>und</strong> 3.4 bestimmt wird, gegenübergestellt.<br />

Sämtliche Mengen- <strong>und</strong> Volumenangaben werden im vorliegenden Dokument in m 3 fest angegeben.<br />

2.1 Übersicht Deponien<br />

Seit der Nachführung 2005 sind die Deponien Ricken (Region Linthgebiet) <strong>und</strong> die Deponie Meggenmüli (Region Rorschach-<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>)<br />

verfüllt. Realisiert wurden die Deponien Mürli (Region Sarganserland) <strong>und</strong> Nassenfeld-West (Region<br />

Toggenburg). Weitere Etappen auf den Deponien Tüfentobel (Region <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>), Unterkobel (Region Rheintal) <strong>und</strong><br />

Burgauerfeld (Region Fürstenland) wurden in Betrieb genommen. In den Richtplan aufgenommen wurden die Deponien<br />

Haggen <strong>und</strong> Spitol (Region Toggenburg). Die Deponie Eichholz (Region Linthgebiet) wurde aus dem Richtplan<br />

genommen.<br />

Abfallplanungsregion<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-<br />

Rorschach<br />

Rheintal-<br />

Werdenberg-<br />

Sarganserland<br />

Deponie Trägerschaft <strong>St</strong>atus Kompartiment Restvolumen<br />

per 1.1.2009<br />

in 1000 m 3<br />

Tüfentobel, Gaiserwald <strong>St</strong>adt <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> in Betrieb I 4800<br />

in Betrieb R 355<br />

in Betrieb S 370<br />

Unterkobel, Oberriet Robert König AG, Oberriet in Betrieb I 90<br />

geplant I 750<br />

Lienz, Altstätten KVR, Rebstein in Betrieb R/S 60<br />

Richtplan I u./o. R 600<br />

Buchserberg, Buchs VfA, Buchs in Betrieb S 230<br />

Mürli, Walenstadt Ortsgemeinde <strong>und</strong> Käppeli, Chur in Betrieb I 510<br />

Halden Valmjoos, Mels Richtplan I 380<br />

Campiun, Sevelen Richtplan I u./o. R 1000<br />

Biberlichopf, Schänis Regionalplanung Linthgebiet in Betrieb I 5<br />

Linthgebiet Uttenberg, Eschenbach JMS, Schmerikon Richtplan I u./o. R 670<br />

Sonnenfeld, Eschenbach Schmucki, Ermenswil Richtplan I u./o. R 500<br />

Wil-Toggenburg Burgauerfeld, Flawil ZAB, Bazenheid in Betrieb S 30<br />

in Betrieb Rst 24<br />

in Bau S 320<br />

Richtplan R 650<br />

Burgau, Flawil Brunner Transport AG, Flawil in Betrieb I 44<br />

Nassenfeld-West, Mogelsberg<br />

Grob AG, Wattwil in Betrieb I 200<br />

geplant I 100<br />

<strong>St</strong>arkenbach, Alt <strong>St</strong>.Johann Tiefbauamt Kt. <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> Richtplan I 100<br />

Haggen, Nesslau Richtplan I 80<br />

Spitol, Nesslau Richtplan I 370<br />

I Inertstoffkompartiment S Schlackenkompartiment<br />

R Reaktorkompartiment Rst Reststoffkompartiment<br />

Tabelle 1<br />

Übersicht Deponien gemäss Richtplan


m 3 fest<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Ist-Analyse - 11 -<br />

Folgende Kleindeponien sind geplant oder bereits in Betrieb:<br />

Kleindeponiegebiet Kleindeponie Trägerschaft <strong>St</strong>atus Restvolumen<br />

in 1000 m 3<br />

Flums Grossberg Flumserberg Ortsgemeinde in Betrieb 70'000<br />

Pfäfers Pfäfers geplant ?<br />

Amden Amden geplant ?<br />

Tabelle 2<br />

Übersicht Kleindeponien für unverschmutzten Aushub<br />

2.2 Reststoffe<br />

Die im <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> abgelagerten Reststoffe stammen heute aus der Industrie.<br />

Bisherige Mengen <strong>und</strong> Restvolumen<br />

Für die Deponierung von Reststoffen steht einzig ein Kompartiment auf der Deponie Burgauerfeld in Flawil zur Verfügung.<br />

Im Jahr 2008 wurden 171 m 3 Reststoffe auf der Deponie Burgauerfeld abgelagert. Durchschnittlich wurden seit 2003<br />

r<strong>und</strong> 220 m 3 pro Jahr abgelagert. Das Restvolumen beträgt noch 23'500 m 3 .<br />

3'000<br />

2'500<br />

2'000<br />

1'500<br />

1'000<br />

500<br />

0<br />

Abgelagerte Reststoffe<br />

Abbildung 1<br />

Übersicht Reststoffdeponien<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Abbildung 2 Mengenentwicklung Reststoffe 1998 bis<br />

2008, abgelagert auf Reststoffdeponie,<br />

in m 3 fest<br />

Künftige Mengenentwicklung<br />

Es wird davon ausgegangen, dass die Mengenentwicklung nur unwesentlich von den vergangenen Jahren abweicht,<br />

da keine Änderung der Randbedingungen (Gesetze, Technik, wirtschaftliche Entwicklung) erkennbar ist.<br />

Beurteilung des künftigen Deponieraumbedarfs<br />

Das Deponievolumen für Reststoffe ist für die nächsten Jahrzehnte gesichert.


Abgelagert m 3 fest<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Ist-Analyse - 12 -<br />

2.3 Schlacke<br />

Bisherige Mengen <strong>und</strong> Restvolumen<br />

Schlacke fällt bei der Verbrennung von Abfällen in den KVA Buchs, Bazenheid <strong>und</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> an. Seit 1998 stieg der<br />

durchschnittliche Schlackeanfall von etwa 43'000 m 3 auf etwa 51'000 m 3 . Zurzeit steht für die Deponierung von Schlacke<br />

im Burgauerfeld, wo aktuell eine Etappe in Bau ist, im Buchserberg, in Lienz <strong>und</strong> im Tüfentobel gesamthaft ein<br />

Restvolumen von 964’000 m 3 zur Verfügung (Tabelle 3). Die Deponie Meggenmüli wurde im Jahr 2008 verfüllt.<br />

Von der im <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> deponierten Schlacke stammt der grösste Teil aus Abfällen aus dem <strong>Kanton</strong> selber, ein<br />

kleiner Teil aus Abfällen, die aus den <strong>Kanton</strong>en TG, AR, AI sowie aus dem Fürstentum Liechtenstein in die KVA Buchs,<br />

Bazenheid <strong>und</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> angeliefert werden. Im Weiteren wird Schlacke von der KVA Weinfelden (Kt. TG) im Burgauerfeld<br />

eingebaut. Abfälle aus der <strong>St</strong>adt Rapperswil-Jona werden hingegen in der KVA Hinwil (Kt. ZH) verbrannt <strong>und</strong><br />

die Schlacke auf der Deponie Chrüzlen (Kt. ZH) abgelagert. Dieser Vertrag läuft 2010 aus. Ähnliches gilt für den Abfall<br />

aus der übrigen Region Linthgebiet, welcher in der KVA Niederurnen (Kt. GL) verbrannt wird. Die Schlacke wird in<br />

Illanz (Kt. GR) <strong>und</strong> Attinghausen (Kt. UR) abgelagert.<br />

60'000<br />

50'000<br />

40'000<br />

30'000<br />

20'000<br />

10'000<br />

0<br />

Schlacke in Reaktordeponie abgelagert<br />

Abbildung 3<br />

Übersicht Reaktordeponien für<br />

Schlacke <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Abbildung 4 Mengenentwicklung Schlacke 1998 bis<br />

2008, abgelagert auf Schlackedeponien,<br />

in m 3 fest<br />

Künftige Mengenentwicklung<br />

Zukünftig wird nach Angaben der Betreiber von einer Menge von 54’000 m 3 pro Jahr ausgegangen. Es sind Bestrebungen<br />

im Gang, die Schlackemenge zu reduzieren <strong>und</strong> die Qualität bezüglich des Schadstoffgehalts so zu verbessern,<br />

dass die Schlacke Inertstoffqualität aufweist.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Ist-Analyse - 13 -<br />

Beurteilung des künftigen Deponieraumbedarfs für Schlacke<br />

Der Handlungsbedarf für die Entsorgung der Schlacke aus den KVA Buchs <strong>und</strong> Bazenheid ist ab ungefähr dem Jahr<br />

2020 gross, da der vorhandene Deponieraum nur bis zu diesem Zeitpunkt gesichert ist. Das KHK (ehemals KVA)<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> verfügt bis 2040 über gesicherten Deponieraum (Tabelle 3).<br />

In der Region Linthgebiet ist es heute nicht möglich, Schlacke zu deponieren. Die Region ist auf die Nachbarkantone<br />

Zürich <strong>und</strong> Glarus angewiesen, welche die Siedlungsabfälle verbrennen <strong>und</strong> die Schlacke in eigenen Deponien ablagern.<br />

Handlungsoptionen sind im Kap. 4 aufgezeigt.<br />

Anlage<br />

Restvolumen<br />

offen<br />

1.1.2009<br />

Abfallplanungsregion<br />

10-Jahresbedarf<br />

(bis 2020)<br />

Handlungsbedarf<br />

(bis 2020)<br />

30-Jahresbedarf<br />

(bis 2040)<br />

Bemerkungen** Handlungsbedarf<br />

(bis<br />

2040/2070)<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-<br />

Rorschach<br />

Rheintal-<br />

Werdenberg-<br />

Sarganserland<br />

Wil-Toggenburg<br />

Tüfentobel <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> 370 110 nein 330 Deponieraum<br />

bis ca. 2040<br />

gesichert<br />

Lienz Buchs 14<br />

Buchserberg<br />

Burgauerfeld<br />

Bazenheid 30<br />

320*<br />

230 270 nein 810 Deponieraum<br />

bis ca. 2020<br />

gesichert<br />

Weinfelden 180<br />

160 nein 480 Deponieraum<br />

bis ca. 2020<br />

gesichert<br />

Total 964 720 1620<br />

* 2009 ist eine Etappe in Bau ** Angaben Betreiber<br />

Tabelle 3<br />

Übersicht Schlackedeponien: Restvolumen, Bedarf, Handlungsbedarf, in 1000 m 3 fest<br />

Nein/Ja<br />

Ja<br />

Ja


Abgelagert m 3 fest<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Ist-Analyse - 14 -<br />

2.4 Reaktormaterial<br />

Bisherige Mengen <strong>und</strong> Restvolumen<br />

Seit 2005 werden jährlich etwa 20'000 m 3 Reaktormaterial (spezifisches Reaktormaterial <strong>und</strong> Aushub in Reaktorqualität<br />

ohne Schlacke) im <strong>Kanton</strong> eingebaut; der mit Abstand grösste Anteil auf der Deponie Tüfentobel, ein kleiner Anteil auf<br />

der Deponie Lienz. Aufgr<strong>und</strong> der verschärften <strong>St</strong>andortkriterien für Deponien gemäss TVA-Revision stehen zukünftig<br />

auf der Deponie Lienz keine weiteren Etappen für die Deponierung von Reaktormaterial zur Verfügung (Kap. 1.4).<br />

Im ganzen <strong>Kanton</strong> ist heute insgesamt noch 320'000 m 3 offenes Restvolumen vorhanden.<br />

30'000<br />

25'000<br />

20'000<br />

15'000<br />

10'000<br />

5'000<br />

0<br />

Reaktormaterial<br />

Aushub in Reaktorqualität<br />

Abbildung 5<br />

Übersicht Reaktordeponien<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Abbildung 6 Mengenentwicklung Reaktormaterial total<br />

(inkl. Aushub in Reaktorqualität), 1998 bis<br />

2008, abgelagert auf Reaktordeponien, in<br />

m 3 fest<br />

Künftige Mengenentwicklung<br />

Die Menge des Reaktormaterials ist unter anderem von der Anzahl Bauvorhaben auf belasteten <strong>St</strong>andorten abhängig.<br />

Die zu erwartende Materialmenge ist schwierig abzuschätzen, da Einzelfälle sehr stark ins Gewicht fallen können. Für<br />

die <strong>Deponieplanung</strong> werden deshalb Mengen angenommen, wie sie in den vergangenen Jahren angefallen sind. Dies<br />

sind etwa 20'000 m 3 pro Jahr.<br />

Beurteilung des künftigen Deponieraumbedarfs für Reaktormaterial<br />

Bei kantonsweiter Betrachtung steht bei einem 10-Jahresbedarf von 200'000 m 3 genügend Deponieraum bis etwa zum<br />

Jahr 2025 zur Verfügung.<br />

Aufgr<strong>und</strong> erhöhter <strong>St</strong>andortanforderungen ist der Weiterausbau der Deponie Lienz für Reaktormaterial nicht mehr<br />

möglich. Im Rheintal muss entweder ein neuer <strong>St</strong>andort im Richtplan aufgenommen oder ein Vertrag mit einer Nachbarregion,<br />

eine interkantonale Vereinbarung oder ein <strong>St</strong>aatsvertrag abgeschlossen werden.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Ist-Analyse - 15 -<br />

Um den Bedarf bis 2040 zu decken, ist mindestens eine weitere Deponie zu realisieren. Dabei sind auch bestehende<br />

Deponien in Nachbarkantonen zu berücksichtigen. Im Richtplan sind die beiden Deponien Uttenberg <strong>und</strong> Sonnenfeld<br />

im Linthgebiet für Reaktormaterial vorgesehen. Damit würde zwar kantonal für viele Jahrzehnte Deponieraum zur Verfügung<br />

stehen, allerdings nicht in den stärker besiedelten Gebieten <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Rorschach, Wil <strong>und</strong> Rheintal.<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-<br />

Rorschach<br />

Rheintal-<br />

Werdenberg-<br />

Sarganserland<br />

Linthgebiet<br />

Deponie <strong>St</strong>atus Restvolumen<br />

offen<br />

1.1.2009<br />

Abfallplanungsregion<br />

10-Jahresbedarf<br />

(bis 2020)<br />

Handlungsbedarf<br />

(bis 2020)<br />

Restvolumen<br />

geplant<br />

Tüfentobel in Betrieb 355 nein 0 355<br />

Lienz in Betrieb 60 nein 0 60<br />

Uttenberg, Richtplan<br />

Eschenbach<br />

nein<br />

670*<br />

oder<br />

Restvolumen 30-Jahresbedarbedarf<br />

(bis<br />

Handlungs-<br />

geplant <strong>und</strong><br />

offen (bis 2040) 2040/2070)<br />

670*<br />

oder<br />

Sonnenfeld, Richtplan 500 500<br />

Eschenbach<br />

Wil-Toggenburg 0 0 Ja<br />

Total 415 200 ** nein 500-670 915-1085 600<br />

* Die Realisierung beider Deponien als Reaktordeponien bis 2040 ist wegen des Bedarfsnachweises rechtlich nicht möglich.<br />

** Bedarf aufgr<strong>und</strong> durchschnittlicher Jahresmenge von 20'000 m 3<br />

Tabelle 4<br />

Übersicht Reaktordeponien: Restvolumen, Bedarf, Handlungsbedarf, in 1000 m 3 fest<br />

Nein/Ja<br />

Ja<br />

Nein


Abgelagert m 3 fest<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Ist-Analyse - 16 -<br />

2.5 Inertstoffe im engeren Sinn<br />

Inertstoffe im engeren Sinn entsprechen der Definition gemäss TVA Anhang 1. Mit der Teilrevision der TVA vom 1.<br />

Januar 2009 lässt der B<strong>und</strong> Deponien für unverschmutzten Aushub zu. Die Anforderungen an den <strong>St</strong>andort sind im<br />

Gegensatz zu Inertstoffdeponien geringer. Im Folgenden werden deshalb die Inertststoffe <strong>und</strong> der unverschmutzte<br />

Aushub getrennt betrachtet.<br />

Bisherige Mengenentwicklung <strong>und</strong> Restvolumen<br />

Abbildung 8 zeigt die Entwicklung der abgelagerten Inertstoffe auf. In den Jahren 2007 <strong>und</strong> 2008 ist ein massiver Anstieg<br />

auf 110'000 bzw. 125'000 m 3 feststellbar, welcher wahrscheinlich auf gezielte Materialakquisition aus Nachbarkantonen<br />

<strong>und</strong> auf eine Zunahme der Bautätigkeit zurückzuführen ist. Durchschnittlich wurden seit 1998 68'000 m 3<br />

Inertstoffe pro Jahr abgelagert. Dieser Wert entspricht ziemlich genau demjenigen von 0.15 m 3 fest pro Einwohner <strong>und</strong><br />

Jahr, welcher in der <strong>Deponieplanung</strong> 1999 festgelegt wurde.<br />

140'000<br />

120'000<br />

100'000<br />

80'000<br />

60'000<br />

40'000<br />

20'000<br />

0<br />

Inertstoffe im engeren Sinne<br />

Abbildung 7<br />

Übersicht Inertstoffdeponien<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Abbildung 8 Mengenentwicklung Inertstoffe im engeren<br />

Sinn ohne unverschmutzten Aushub, 1998<br />

bis 2008, abgelagert auf Inertstoffdeponien,<br />

in m 3 fest<br />

Künftige Mengenentwicklung<br />

Für die Planung wird von einer mittleren Menge von r<strong>und</strong> 70'000 m 3 pro Jahr ausgegangen. Die Mengenentwicklung ist<br />

in den nächsten Jahren zu beobachten.<br />

Beurteilung des künftigen Deponieraumbedarfs<br />

Die Reservekapazität der in Betrieb stehenden <strong>und</strong> geplanten Inertstoffdeponien im engeren Sinn liegt bei mehr als<br />

5 Mio. m 3 .


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Ist-Analyse - 17 -<br />

Die zur Verfügung stehenden Restvolumen bis 2020 <strong>und</strong> 2040 im Vergleich zum Bedarf zeigen auf, wo Handlungsbedarf<br />

besteht (Tabelle 5).<br />

Mit Ausnahme der Region Linthgebiet ist die Entsorgung von Inertstoffen bis 2020 gesichert. Nach der Schliessung der<br />

Deponie Biberlichopf verfügt die Region Linthgebiet über keine Entsorgungsmöglichkeit für Inertstoffe mehr. Eine Lösung<br />

für die Ablagerung von Inertstoffen in dieser Region ist schnellstmöglich zu suchen.<br />

Ein grosses Reservevolumen (über 1,5 Mio. m 3 ) ist in der Region <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-Rorschach auf der Deponie Tüfentobel<br />

vorhanden. Auch in der Region Rheintal-Werdenberg-Sarganserland ist die Entsorgung von Inertstoffmaterial gesichert,<br />

falls die im Richtplan eingetragenen Deponien Halden-Valmjoos <strong>und</strong> Campiun realisiert werden.<br />

Die Region Wil-Toggenburg verfügt zwar über genügend grosse Reserven bis 2040. Diese liegen aber geographisch<br />

ungünstig, abseits von grösseren Siedlungsgebieten.<br />

Gegenüber der Planung von 2005 wird die im Richtplan eingetragene Deponie im <strong>St</strong>einbruch <strong>St</strong>arkenbach nicht berücksichtigt,<br />

da der <strong>St</strong>einbruch erst ab ungefähr dem Jahr 2035 für die Verfüllung bereitstehen wird.<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-<br />

Rorschach<br />

Rheintal-<br />

Werdenberg-<br />

Sarganserland<br />

Deponie <strong>St</strong>atus Restvolumen<br />

1.1.2009<br />

offen<br />

Abfallplanungsregion<br />

10-Jahresbedarf<br />

(bis 2020)<br />

Handlungsbedarf<br />

(bis 2020)<br />

Restvolumen<br />

geplant<br />

Restvolumen<br />

offen <strong>und</strong><br />

geplant<br />

30-Jahresbedarf<br />

(bis 2040)<br />

Handlungsbedarf<br />

(bis 2040)<br />

Handlungsbedarf<br />

(bis 2070)<br />

Tüfentobel in Betrieb 539 150 Nein 1000 8 1539 450 Nein Nein<br />

Total 405 150 Nein 1380 1785 450 Nein Nein<br />

Unterkobel in Betrieb 10 10<br />

geplant 9 180 180<br />

Mürli in Betrieb 215 10 215<br />

Halden-<br />

Valmjoos<br />

Richtplan 380 380<br />

Campiun Richtplan 1000 1000<br />

Linthgebiet Total 5 180 Ja 500-670 505-675 540 Nein Ja<br />

Wil-<br />

Toggenburg 11<br />

Biberlichopf in Betrieb 5<br />

Uttenberg Richtplan 670*<br />

Sonnenfeld Richtplan<br />

oder<br />

500<br />

Total 243 200 Nein 550 793 600 Nein Ja<br />

Brunner in Betrieb 43 43<br />

Nassenfeld-<br />

West<br />

670*<br />

oder<br />

500<br />

in Betrieb 200 100 300<br />

Haggen Richtplan 80 80<br />

Spitol Richtplan 370 370<br />

Total 1192 680 4100 5292 2040<br />

* Die Realisierung beider Deponien als Reaktordeponien bis 2040 ist wegen des Bedarfsnachweises rechtlich nicht möglich.<br />

Tabelle 5<br />

Übersicht Inertstoffdeponien ohne unverschmutzten Aushub: Restvolumen, Bedarf, Handlungsbedarf,<br />

in 1000 m 3 fest<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

ab 1.1.2014 realisiert<br />

gemäss Auflage Gemeinde bis 2020 verfüllt<br />

Annahme 60% unverschmutzter Aushub <strong>und</strong> 40% Inertstoffe<br />

<strong>St</strong>einbruch <strong>St</strong>arkenbach ist erst 2035 so weit abgebaut, dass eine Verfüllung möglich ist.


1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

Abgelagert m 3 fest<br />

<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Ist-Analyse - 18 -<br />

2.6 Unverschmutzter Aushub<br />

Bis anhin wurde unverschmutzter Aushub in U-Qualität in erster Linie in Materialabbaustellen (Kiesgruben <strong>und</strong> <strong>St</strong>einbrüche)<br />

<strong>und</strong> auf Inertstoffdeponien abgelagert. Wie in Kap. 1.4 beschrieben, ist mit der Änderung der TVA (2009) die<br />

Ablagerung dieser Materialien auf Deponien möglich, die weniger hohe <strong>St</strong>andortanforderungen als Inertstoffdeponien<br />

im engeren Sinn erfüllen müssen.<br />

Bisherige Mengenentwicklung <strong>und</strong> Restvolumen<br />

Die Menge an unverschmutztem Aushub hat sich seit 2004 von ca. 500'000 m 3 auf über 1.2 Mio. m 3 erhöht.<br />

1'400'000<br />

1'200'000<br />

1'000'000<br />

800'000<br />

600'000<br />

400'000<br />

200'000<br />

0<br />

unverschmutzter Aushub in Abbaustellen<br />

unverschmutzter Aushub in Inertstoffdeponien<br />

Abbildung 9 Mengenentwicklung des unverschmutzten Aushubs, 1998 bis 2008, abgelagert auf Inertstoffdeponien <strong>und</strong><br />

Materialabbaustellen, in m 3 fest<br />

Wir gehen von einem Deponieraumbedarf von 2 m 3 pro Einwohner <strong>und</strong> Jahr aus. Dieser Wert wurde im Jahr 2008 mit<br />

2.2 m 3 pro Einwohner <strong>und</strong> Jahr leicht überschritten.<br />

Jährlich stehen gemäss Auskunft der Betreiber in den Abbaustellen ca. 0.6 Mio. m 3 zur Auffüllung bereit, zwischen den<br />

Jahren 2009 <strong>und</strong> 2012 etwa 2.2 Mio. m 3 . In den Inertstoffdeponien ohne Kleindeponiegebiete ist heute ein Restvolumen<br />

von etwa 4.7 Mio. m 3 vorhanden (Tabelle 6). Total ergibt dies ein zur Verfügung stehendes Restvolumen von etwa<br />

7 Mio. m 3 ohne Kleindeponiegebiete. Das Restvolumen in Deponien ist konzentriert auf die Region <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-<br />

Rorschach (Deponie Tüfentobel).<br />

Die Materialabbaustellen weisen in den offenen <strong>St</strong>andorten ein verbleibendes Auffüllvolumen von ca. 14 Mio. m 3 auf. In<br />

den im Richtplan aufgenommenen <strong>St</strong>andorten sind weitere 39 Mio. m 3 vorhanden (Koordinationsstand Festsetzung 21<br />

Mio. m 3 , Koordinationsstand Zwischenergebnis 18 Mio. m 3 ). Im Jahr 2006 überstieg das zur Ablagerung von Aushub


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Ist-Analyse - 19 -<br />

beanspruchte Volumen in den Materialabbaustellen erstmals das durch den Rohstoffausstoss freigelegte Volumen 12 .<br />

Die zurzeit in Betrieb stehenden Materialauffüllstellen sind im Anhang 3 ersichtlich.<br />

Künftige Mengenentwicklung<br />

Ein Rückgang der Mengen an unverschmutztem Aushub ist in den kommenden Jahren nicht zu erwarten. Es ist deshalb<br />

mit r<strong>und</strong> 1 Mio. m 3 jährlich zu rechnen.<br />

Beurteilung des zukünftigen Deponieraumbedarfs<br />

Bei gleichbleibenden Mengen abgelagerten Materials <strong>und</strong> einem parallel verlaufenden Abbau reicht das Restvolumen<br />

in Deponien <strong>und</strong> Abbaustellen bei kantonaler Betrachtung für die nächsten 10 Jahre. In Deponien <strong>und</strong> Kleindeponiegebieten<br />

steht etwa die Hälfte des 10-Jahresbedarfs zur Verfügung. Der Rest wird in Abbaustellen bereitgestellt.<br />

Subregionen Abbaustellen Deponie <strong>St</strong>atus Restvolumen 1.1.2009<br />

möglich in Deponien<br />

Restvolumen<br />

geplant<br />

10-Jahresbedarf<br />

(bis 2020)<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> keine relevanten Tüfentobel in Betrieb 4360 13 1900<br />

Rorschach keine relevanten 800<br />

Rheintal keine Unterkobel in Betrieb 79 14 570 1200<br />

Werdenberg keine Kleindeponiegebiet<br />

40 700<br />

Sarganserland keine Mürli in Betrieb 297 15 700<br />

Kleindeponiegebiet<br />

113<br />

Linthgebiet vorhanden Kleindeponiegebiet<br />

32 1200<br />

Fürstenland vorhanden Burgau in Betrieb 10 16 1700<br />

Unteres Toggenburg vorhanden 500<br />

Mittleres<br />

keine<br />

Kleindeponiegebiet<br />

90 400<br />

Toggenburg<br />

Oberstes Toggenburg<br />

keine<br />

Kleindeponie-<br />

65 60<br />

17<br />

gebiet<br />

Total 5086 9160<br />

Tabelle 6<br />

Übersicht Deponien <strong>und</strong> Kleindeponiegebiete für unverschmutzten Aushub, in 1000 m 3 fest<br />

In Kleindeponiegebieten können seit dem Jahr 2008 unter bestimmten Voraussetzungen Deponien für<br />

unverschmutzten Aushub mit einem Volumen zwischen 6'000 <strong>und</strong> 100’000 m 3 errichtet werden. Die Kleindeponiegebiete<br />

sind im Richtplan eingetragen.<br />

Entgegen der Annahme in der Nachführung zur <strong>Deponieplanung</strong> von 2005 steht die Deponie <strong>St</strong>arkenbach erst ab dem<br />

Jahr 2035 für die Verfüllung bereit, da der gesamte Abbau vor Verfüllbeginn erfolgt sein muss.<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

Amt für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>: Auswertung Erhebung Materialstatistik 2007, 11.12.2008<br />

Annahme 90% unverschmutzter Aushub <strong>und</strong> 10% Inertstoffe<br />

Annahme 90% unverschmutzter Aushub <strong>und</strong> 10% Inertstoffe<br />

Annahme 60% unverschmutzter Aushub <strong>und</strong> 40% Inertstoffe<br />

Annahme 10% unverschmutzter Aushub <strong>und</strong> 90% Inertstoffe<br />

<strong>St</strong>einbruch <strong>St</strong>arkenbach ist erst 2035 so weit abgebaut, dass eine Verfüllung möglich ist.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Ist-Analyse - 20 -<br />

Regionale Betrachtung<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-Rorschach<br />

Diese Region verfügt mit der Deponie Tüfentobel bis etwa zum Jahr 2025 über ausreichend Deponieraum für unverschmutztes<br />

Aushubmaterial. Danach besteht dringender Handlungsbedarf.<br />

Rheintal <strong>und</strong> Werdenberg<br />

In den Subregionen Rheintal <strong>und</strong> Werdenberg ist die Entsorgungssicherheit für unverschmutzten Aushub nicht gewährleistet.<br />

Im Rheinthal steht die Deponie Unterkobel in Betrieb. Sie verfügt über ein kleines Restvolumen. Nach der Erweiterung<br />

im Jahr 2011 werden weitere 570'000 m 3 zur Verfügung stehen, die bei einem 10-Jahresbedarf von 1.2 Mio.<br />

m 3 bis zum Jahr 2020 verfüllt sein müssen. Abbaustellen sind keine vorhanden. Mit der Deponie Lienz, die nicht mehr<br />

als Reaktordeponie erweitert werden kann, stünde Deponieraum für unverschmutzten Aushub oder Inertstoff im engeren<br />

Sinn bereit. Sie würde in einer weiteren Etappe 610'000 m 3 aufweisen. Die Nutzung der Deponie Campiun ist abzuklären.<br />

Die geplanten Kleindeponiegebiete in der Region entspannen die Situation nur unwesentlich, da der weitaus<br />

grösste Anteil in den Talbereichen anfällt.<br />

Sarganserland<br />

Die Deponie Mürli in Walenstadt deckt etwa die Hälfte des Deponieraumbedarfs in dieser Subregion. Abbaustellen sind<br />

keine vorhanden. In Kleindeponiengebieten können 16 Prozent des 10-Jahresbedarfs entsorgt werden. Die Ablagerungskapazität<br />

ist für die nächsten 10 Jahre nicht ausreichend.<br />

Oberstes Toggenburg<br />

Zurzeit sind keine Deponien oder Auffüllstellen im Obersten Toggenburg vorhanden. Mit der Ausscheidung von Kleindeponiegebieten<br />

ist die Entsorgungssicherheit planerisch bis zum Jahr 2020 gewährleistet. Der <strong>St</strong>einbruch <strong>St</strong>arkenbach<br />

steht entgegen der Nachführung der <strong>Deponieplanung</strong> von 2005 nicht vor dem Jahr 2035 für Ablagerungen zur<br />

Verfügung.<br />

Linthgebiet<br />

In der einzigen Deponie (Biberlichopf) steht kein Deponieraum für unverschmutzten Aushub mehr zur Verfügung. Für<br />

die Ablagerung von Aushub verfügt die Region über diverse Abbaustellen, wobei der Abbau momentan zu wenig<br />

schnell verläuft. Die ausserregionalen Anlieferungen aus dem Raum Zürich sind wahrscheinlich bedeutend. Die Entsorgungssicherheit<br />

wäre bis zum Jahr 2020 gewährleistet, wenn das frei verfügbare Volumen in den Abbaustellen zur<br />

Verfügung stehen würde <strong>und</strong> nur im <strong>Kanton</strong> anfallendes Material abgelagert würde.<br />

Unteres <strong>und</strong> Mittleres Toggenburg<br />

Hier stehen zahlreiche Abbaustellen zur Ablagerung von Aushubmaterial zur Verfügung. Diese Abbaustellen befinden<br />

sich alle im Unteren Toggenburg. Die Anlieferungen in diese Abbaustellen sind heute deutlich grösser als die Mengen,<br />

die gemäss Deponieraumbedarf in der Region anfallen. Mit der Festlegung von Kleindeponiegebieten ist der Mangel<br />

für das Mittlere Toggenburg planerisch behoben.<br />

Fürstenland<br />

In dieser Region sind ausreichend Kapazitäten für unverschmutzten Aushub vorhanden. Es sind diverse Abbaustellen<br />

vorhanden. Analog dem Linthgebiet verläuft der Abbau momentan zu langsam.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Ist-Analyse - 21 -<br />

2.7 Zusammenfassung/Probleme<br />

Allgemein<br />

Bisher wurde in der <strong>Deponieplanung</strong> der unverschmutzte Aushub lediglich unter den Inertstoffen berücksichtigt. Eine<br />

eigentliche <strong>Deponieplanung</strong> für unverschmutzten Aushub fehlte.<br />

Die <strong>Deponieplanung</strong> wurde bis anhin auf 30 Jahre ausgelegt. Die Evaluation von Deponiestandorten wird jedoch immer<br />

schwieriger, da die Hürden für die Erfüllung von <strong>St</strong>andortanforderungen (Untergr<strong>und</strong>, Erschliessung usw.) immer<br />

höher werden. Deshalb ist die Sicherung von <strong>St</strong>andorten für Reaktor- <strong>und</strong> Inertstoffdeponien für die nächsten 60 Jahre<br />

anzustreben.<br />

Die im Richtplan eingetragenen Reaktordeponien Uttenberg, Sonnenfeld <strong>und</strong> Campiun sind auf die <strong>St</strong>andortanforderungen<br />

gemäss revidierter TVA hin zu überprüfen. Ebenfalls muss die Eignung der Deponie Lienz als Inertstoffdeponie<br />

überprüft werden. Ein weiterer Ausbau als Reaktordeponie ist ausgeschlossen.<br />

Die Entsorgungssicherheit in der Region <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-Rorschach ist nach der Schliessung der Deponie Tüfentobel nicht<br />

gewährleistet, da keine Nachfolgedeponien in dieser Region im Richtplan eingetragen sind.<br />

Schlacke<br />

Ab dem Jahr 2020 ist die Entsorgungssicherheit für die Schlacke aus der KVA Buchs nicht mehr gewährleistet. Die<br />

Deponie Buchserberg ist bis dann verfüllt.<br />

Ab ungefähr dem Jahr 2020 ist die Ablagerung von Schlacke auf der Deponie Burgauerfeld, ab ungefähr dem Jahr<br />

2040 auf der Deponie Tüfentobel nicht mehr möglich.<br />

Die Region Linthgebiet weist zurzeit keine Möglichkeit für die Deponierung von Schlacke auf. Die Schlacke aus Abfällen<br />

der Region wird in den Nachbarkantonen abgelagert.<br />

Reaktordeponien<br />

Die Restvolumen konzentrieren sich auf die Region <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-Rorschach (Deponie Tüfentobel). Wenig Restvolumen ist<br />

in der Region Rheintal vorhanden.<br />

Die übrigen Regionen weisen zurzeit keine Möglichkeit für die Deponierung von Reaktormaterial auf.<br />

Unsicher ist, ob die Deponien Uttenberg <strong>und</strong> Sonnenfeld (Region Linthgebiet) sowie die Deponie Campiun (Region<br />

Sarganserland) als Reaktordeponien realisiert werden können.<br />

Inertstoffdeponien<br />

In der Region Linthgebiet sind zurzeit keine Inertstoffdeponien verfügbar. Ob <strong>und</strong> wie die im Richtplan eingetragenen<br />

Deponien Uttenberg <strong>und</strong> Sonnenfeld für Inertstoffmaterial genutzt werden können, bedarf weiterer Abklärungen.<br />

Unverschmutzter Aushub<br />

Die abgelagerten Mengen an unverschmutztem Aushub haben sich seit dem Jahr 2003 mehr als verdreifacht.<br />

In der Region Sarganserland <strong>und</strong> Rheintal fehlen Abbaustellen. Aushub, der nicht verwertet werden kann, muss in<br />

Deponien abgelagert werden.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Deponiekonzept - 22 -<br />

3 Deponiekonzept<br />

3.1 Gr<strong>und</strong>sätze<br />

Die in der <strong>Deponieplanung</strong> 1999 18 festgehaltenen Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> <strong>St</strong>rategien sind weiterhin gültig:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Schonung des vorhandenen Deponieraumes<br />

Behörden <strong>und</strong> Betreiber sorgen bei der Bereitstellung <strong>und</strong> Bewirtschaftung von Deponieraum für eine Optimierung<br />

aus betriebswirtschaftlicher <strong>und</strong> aus gesamtwirtschaftlicher Sicht<br />

Die Erteilung einer Errichtungsbewilligung für eine Deponie setzt voraus, dass der Bedarf nach den Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

des kantonalen Deponiekonzeptes ausgewiesen, die Festlegungen des kantonalen Richtplanes erfüllt sind sowie<br />

ein Deponieplan vorliegt<br />

Die Planung der Deponieraumbewirtschaftung ist rollend.<br />

3.2 Deponietypen<br />

Der <strong>Kanton</strong> nimmt die Nachführung der <strong>Deponieplanung</strong> 2010 für die folgenden Deponietypen vor:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Reststoffdeponien<br />

Reaktordeponien für Schlacke oder Reaktormaterial<br />

Inertstoffdeponien im engeren Sinn<br />

Inertstoffdeponien für unverschmutzten Aushub<br />

Der <strong>Kanton</strong> sieht für unverschmutzten Aushub zusätzlich folgende Verwertungs- oder Ablagerungsmöglichkeiten vor:<br />

Innerhalb von Kleindeponiegebieten<br />

Ausserhalb von Kleindeponiegebieten<br />

bis 100 m 3<br />

unter Einschränkung realisierbar<br />

Wenn Verwertung im Vordergr<strong>und</strong> steht: bewilligungsfähig als zonenkonforme Anlage<br />

zwischen 100 <strong>und</strong><br />

6'000 m 3 Wenn Beseitigung im Vordergr<strong>und</strong> steht: nicht bewilligungsfähig<br />

zwischen 6'000<br />

<strong>und</strong> 100'000 m 3<br />

über 100'000 m 3<br />

Bewilligungsfähig nach den Anforderungen<br />

für Kleindeponien 19<br />

Bewilligungsfähig nach den Anforderungen<br />

für Inertstoffdeponien 19<br />

Wenn Verwertung im Zusammenhang mit<br />

Meliorationen, <strong>St</strong>rassen- oder Wasserbauten<br />

im Vordergr<strong>und</strong> steht: bewilligungsfähig<br />

mit Sondernutzungsplänen 19<br />

Bewilligungsfähig nach den Anforderungen<br />

für Inertstoffdeponien 19<br />

Tabelle 7<br />

Übersicht Bewilligungsverfahren für Ablagerungen von unverschmutztem Aushub<br />

Über 100 m 3 bis zu einem Volumen von höchstens 6'000 m 3 werden Ablagerungen von unverschmutztem Aushub als<br />

zonenkonforme Anlagen nur bewilligt, sofern ausgewiesen ist, dass sie für eine Bodenverbesserung oder eine Bewirtschaftungserleichterung<br />

objektiv gesehen erforderlich sind.<br />

In der <strong>Deponieplanung</strong> von 1999 <strong>und</strong> der Nachführung 2005 wurde nicht zwischen Inertstoffdeponien im eigentlichen<br />

Sinn <strong>und</strong> Deponien für unverschmutzten Aushub differenziert, da dies rechtlich nicht möglich war. Der Handlungsbedarf<br />

für eine getrennte Betrachtung hat sich aber bereits im Jahr 2005 deutlich gezeigt <strong>und</strong> konnte mit der Revision<br />

der TVA (2009) realisiert werden. Die Festsetzung von Kleindeponiegebieten im Richtplan ist eine Folge davon.<br />

18<br />

19<br />

Baudepartement des <strong>Kanton</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Amt für <strong>Umwelt</strong>schutz: <strong>Deponieplanung</strong> 1999, Kapitel 4.1, Seite 37ff.<br />

Baudepartement des <strong>Kanton</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Amt für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>: Wegleitung für neue <strong>St</strong>andorte,<br />

20.6.2007/13.3.2008


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Deponiekonzept - 23 -<br />

3.3 Verfahren für die Aufnahme neuer Deponien in die kantonale <strong>Deponieplanung</strong> <strong>und</strong> den<br />

Richtplan<br />

3.3.1 Übersicht<br />

Deponien (inkl. Deponien für unverschmutzten Aushub) werden im <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> aufgr<strong>und</strong> eines Deponieplans<br />

bewilligt. 20 Die Genehmigung eines Deponieplans setzt unter anderem voraus, dass der entsprechende <strong>St</strong>andort im<br />

kantonalen Richtplan festgelegt ist. In den Richtplan aufgenommen werden <strong>St</strong>andorte für Deponien <strong>und</strong> Kleindeponiegebiete,<br />

die in der kantonalen <strong>Deponieplanung</strong> ausgewiesen sind.<br />

Für die Aufnahme in die kantonale <strong>Deponieplanung</strong> muss ein <strong>St</strong>andort vom Gesuchsteller im Rahmen einer Grobbeurteilung<br />

so weit untersucht werden, dass das Vorhandensein eines „Killerkriteriums“ ausgeschlossen werden kann.<br />

Die Eignungskriterien für die Aufnahme in die kantonale <strong>Deponieplanung</strong> bzw. in den Richtplan sind in der Wegleitung<br />

für neue <strong>St</strong>andorte aus dem Jahr 2008 festgelegt worden.<br />

3.3.2 Bedarfsnachweis für die Aufnahme in den Richtplan<br />

Reststoff- <strong>und</strong> Reaktordeponien<br />

Der Bedarfsnachweis ist in Absprache mit den Betreibern der Abfallverwertungsanlagen zu erbringen.<br />

Inertstoffdeponien im engeren Sinn 21<br />

Mit dem für die Aufnahme im Richtplan zu erbringenden Bedarfsnachweis soll verhindert werden, dass <strong>St</strong>andorte in<br />

grosser Zahl <strong>und</strong> unabhängig vom zu erwartenden Bedarf raumplanerisch ausgeschieden werden. 22<br />

Der Bedarf für die Festsetzung eines Deponiestandortes im Richtplan ist ausgewiesen, wenn in der betreffenden<br />

Subregion folgende Bedingung erfüllt ist:<br />

Das für Inertstoffe vorgesehene Volumen in geplanten <strong>und</strong> bereits im Richtplan festgesetzten<br />

Inertstoffdeponien<br />

+<br />

das Restvolumen für Inertstoffe in den in Betrieb stehenden Inertstoffdeponien<br />

ist kleiner oder gleich wie der 30-Jahresbedarf für die Ablagerung von Inertstoffen<br />

Deponien für unverschmutzten Aushub<br />

Im Richtplan werden keine spezifischen <strong>St</strong>andorte für Deponien für unverschmutzten Aushub ausgeschieden. Deponien<br />

für unverschmutzten Aushub können im gesamten <strong>Kanton</strong>sgebiet (exklusive Kleindeponiegebiete) erstellt werden,<br />

sofern der Bedarfsnachweis je Subregion erbracht werden kann.<br />

Deponiestandorte gelten als in Betrieb stehend, sobald die Bau- <strong>und</strong> Errichtungsbewilligung einschliesslich des genehmigten<br />

Deponieplans vorliegt. Abbaustandorte gelten als in Betrieb stehend, wenn die Auffüllung begonnen hat.<br />

20<br />

21<br />

22<br />

Art. 28bis BauG<br />

Baudepartement des <strong>Kanton</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Amt für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>: Wegleitung für neue <strong>St</strong>andorte Kap.2.1,<br />

20.6.2007/13.3.2008<br />

Der Zeithorizont von 30 Jahren unterscheidet sich von Art. 16 Abs. 2 Bst. e, wonach in den kantonalen Abfallplanungen<br />

der Deponieraumbedarf für die nächsten 20 Jahre auszuweisen ist; die TVA-Bestimmung ist jedoch als Mindestanforderung<br />

zu verstehen.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Deponiekonzept - 24 -<br />

Deponien für unverschmutzten Aushub unter 100’000 m 3 in Kleindeponiegebieten<br />

Der Bedarfsnachweis ist nicht zu erbringen, da im Richtplan keine <strong>St</strong>andorte, sondern nur Zonen für Kleindeponien<br />

festgesetzt sind.<br />

3.3.3 Hinweise zur Überprüfung der <strong>St</strong>andorteignung<br />

Es gelten die Kriterien der TVA. Für die Aufnahme in den Richtplan oder die <strong>Deponieplanung</strong> ist eine Eignungsprüfung<br />

des <strong>St</strong>andortes durchzuführen. Die Kriterien <strong>und</strong> der Umgang mit den Kriterien sind in der Wegleitung beschrieben.<br />

23<br />

Die Überprüfung der <strong>St</strong>andorteignung erfolgt federführend durch das Amt für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong> unter Einbezug der<br />

betroffenen Fachstellen.<br />

3.4 Verfahren für die Realisierung einer Deponie<br />

Die Realisierung einer neuen Deponie setzt voraus, dass deren <strong>St</strong>andort, die Subregion oder das Kleindeponiegebiet<br />

im kantonalen Richtplan festgesetzt sind. Eine weitere Voraussetzung ist, dass der Bedarf für eine neue Deponie<br />

ausgewiesen ist (siehe Kap. 3.3.2). Sind diese Voraussetzungen erfüllt, erfolgt die Bewilligung aufgr<strong>und</strong> eines Deponieplans<br />

nach Art. 28bis BauG.<br />

3.4.1 Bedarfsnachweis bei Realisierung<br />

Der Bedarfsnachweis ist gr<strong>und</strong>sätzlich anhand derselben Kriterien zu erbringen, wie sie für die Aufnahme eines neuen<br />

Deponiestandortes in den kantonalen Richtplan gelten (vgl. Kap. 3.3.2). Allerdings sind die offenen <strong>und</strong> geplanten<br />

(Rest-)Volumen am 10-Jahresbedarf anstatt am 30-Jahresbedarf zu messen. Für die einzelnen Deponiekategorien<br />

gelten folgende Kriterien:<br />

Reststoff- <strong>und</strong> Reaktordeponien<br />

Die Anforderungen an den Bedarfsnachweis werden im Einzelfall festgelegt. Gesuchsteller nehmen diesbezüglich<br />

möglichst früh Kontakt mit dem Amt für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong> auf.<br />

Inertstoffdeponien im engeren Sinn 24<br />

Der Bedarf für die Inbetriebnahme einer zusätzlichen Deponie ist in der Regel gegeben, wenn in der betreffenden<br />

Subregion das in Betrieb stehende Restvolumen den Bedarf für 10 Jahre nicht übersteigt.<br />

23<br />

24<br />

Baudepartement des <strong>Kanton</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Amt für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>: Wegleitung für neue <strong>St</strong>andorte Kap.4,<br />

20.6.2007/13.3.2008<br />

Baudepartement des <strong>Kanton</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>, Amt für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>: Wegleitung für neue <strong>St</strong>andorte Kap.2.2,<br />

20.6.2007/13.3.2008


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Deponiekonzept - 25 -<br />

Der Bedarf an Deponievolumen für Inertstoffe im engeren Sinn ist ausgewiesen, wenn in der betreffenden Subregion<br />

folgende Bedingung erfüllt ist:<br />

Restvolumen für Inertstoffe im engeren Sinn in den in Betrieb stehenden Inertstoffdeponien<br />

10-Jahresbedarf für die Ablagerung von Inertstoffen<br />

Für die Berechnung des Jahresbedarfs ist mit 0,15 m 3 pro Einwohner zu rechnen.<br />

Subregion EW (approx.) 10-Jahresbedarf Subregion EW (approx.) 10-Jahresbedarf<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> 95'000 140'000 m 3 Sarganserland 35'000 50'000 m 3<br />

Rorschach 40'000 60'000 m 3 Linthgebiet 60'000 90'000 m 3<br />

Rheintal 60'000 90'000 m 3 Toggenburg 45'000 70'000 m 3<br />

Werdenberg 35'000 50'000 m 3 Fürstenland 85'000 130'000 m 3<br />

Ob. Toggenburg 3'000 5'000 m 3<br />

Tabelle 8<br />

Jahresbedarf Deponievolumen für Inertstoffe im engeren Sinn<br />

Als in Betrieb stehend gelten <strong>St</strong>andorte, für welche die Bau- <strong>und</strong> Errichtungsbewilligung inkl. des bewilligten Sondernutzungsplans<br />

(Deponieplan) vorliegt.<br />

Deponien für unverschmutzten Aushub<br />

Der Bedarf an Deponievolumen für unverschmutzten Aushub ist ausgewiesen, wenn in der betreffenden Subregion<br />

folgende Bedingung erfüllt ist:<br />

Restvolumen für unverschmutzten Aushub in den in Betrieb stehenden<br />

Inertstoffdeponien<br />

+<br />

frei verfügbares Restvolumen der in Betrieb stehenden Abbaustandorte für 3 Jahre<br />

3-Jahresbedarf für die Ablagerung von Aushub<br />

Für die Berechnung des Jahresbedarfs ist mit 2 m 3 pro Einwohner zu rechnen.<br />

Bei Vorliegen eines Gesuchs für die Realisierung einer Deponie ist der Bedarfsnachweis jeweils anhand aktualisierter<br />

Daten zu überprüfen.<br />

Für die Subregionen sieht der Bedarf folgendermassen aus:<br />

Subregion EW (approx.) 3-Jahresbedarf Subregion EW (approx.) 3-Jahresbedarf<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> 95'000 570'000 m 3 Sarganserland 35'000 210'000 m 3<br />

Rorschach 40'000 240'000 m 3 Linthgebiet 60'000 360'000 m 3<br />

Rheintal 60'000 360'000 m 3 Mittl.Toggenburg 20'000 120'000 m 3<br />

Werdenberg 35'000 210'000 m 3 Unt.Toggenburg 25'000 150'000 m 3<br />

Ob. Toggenburg 3'000 18'000 m 3 Fürstenland 85'000 510'000 m³<br />

Tabelle 9<br />

3-Jahresbedarf Deponievolumen für unverschmutzten Aushub<br />

Der Bedarfsnachweis ist ausschliesslich als Voraussetzung für die Realisierung einer neuen Deponie für<br />

unverschmutzten Aushub erforderlich, nicht aber im Zusammenhang mit der Bewilligung von Abbaugesuchen. Die für<br />

die Ablagerung von Aushub offenen Abbaustandorte sind im Bedarfsnachweis für Deponien jedoch zu berücksichtigen.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Deponiekonzept - 26 -<br />

Kleindeponien<br />

Der Bedarf für die Realisierung einer Kleindeponie ist ausgewiesen, wenn die in Betrieb stehenden Deponien den 10-<br />

Jahresbedarf nicht abdecken. In begründeten Einzelfällen kann der Wert um höchstens 50 Prozent überschritten<br />

werden. Als in Betrieb stehend gilt ein <strong>St</strong>andort, für den die Bau- <strong>und</strong> Errichtungsbewilligung vorliegt.<br />

Der <strong>Kanton</strong> hat folgende Kleindeponiegebiete <strong>und</strong> den 10-Jahresbedarf definiert:<br />

Kleindeponiegebiet EW (approx.) 10-Jahresbedarf<br />

S-I Gemeinde Pfäfers; gesamtes Gemeindegebiet 1'650 33'000 m 3<br />

S-II Gemeinde Bad Ragaz; Haldenberg / Pardiel; über 650 m.ü.M. < 1'000 10'000 m 3<br />

S-III Gemeinde Vilters-Wangs; Vilterserberg; über 700 m.ü.M. < 1'000 10'000 m 3<br />

S-IV Gemeinde Vilters-Wangs; Vorderberg; über 700 m.ü.M. < 1'000 10'000 m 3<br />

S-V Gemeinde Mels; Weisstannental; über 800 m.ü.M. < 1'000 10'000 m 3<br />

S-VI Gemeinde Mels; Hinterberg; über 800 m.ü.M. < 1'000 10'000 m 3<br />

S-VII Gemeinde Flums; Kleinberg; über 900 m.ü.M. < 1'000 10'000 m 3<br />

S-VIII Gemeinde Flums; Grossberg; über 900 m.ü.M. < 1'000 10'000 m 3<br />

S-IX Gemeinde Quarten; Quinten; gesamtes Ortsgebiet < 1'000 10'000 m 3<br />

W-I Gemeinde Wartau; Oberschaan; über 650 m.ü.M. < 1'000 10'000 m 3<br />

W-II Gemeinde Sevelen; Sevelerberg; über 650 m.ü.M. < 1'000 10'000 m 3<br />

W-III Gemeinde Grabs; Grabserberg; über 650 m.ü.M. < 1'000 10'000 m 3<br />

W-IV Gemeinde Gams; Gamserberg; über 800 m.ü.M. < 1'000 10'000 m 3<br />

L-I Gemeinde Amden; Gemeindegebiet über 550 m ü. M. 1600 32'000 m 3<br />

OT-I/II Gemeinde Wildhaus-Alt <strong>St</strong>.Johann; gesamtes Gemeindegebiet 2'750 55'000 m 3<br />

OT-III Gemeinde <strong>St</strong>ein; gesamtes Gemeindegebiet < 1'000 10'000 m 3<br />

MT-I Gemeinde Nesslau-Krummenau; gesamtes Gemeindegebiet 3'500 70'000 m 3<br />

MT-II Gemeinde Ebnat-Kappel; Gemeindegebiet über 800 m.ü.M. < 1'000 10'000 m 3<br />

MT-III Gemeinde Hemberg; gesamtes Gemeindegebiet < 1'000 10'000 m 3<br />

Tabelle 10 Kleindeponiegebiete<br />

3.5 Aufgabenteilung<br />

Die Sicherstellung <strong>und</strong> Bewirtschaftung ausreichender Möglichkeiten zur Entsorgung von Deponiegut bzw. Verwertung<br />

von unverschmutztem Aushub ist eine Verb<strong>und</strong>aufgabe zwischen <strong>Kanton</strong>, Regionen <strong>und</strong> Gemeinden sowie<br />

Unternehmen der Privatwirtschaft.<br />

Aufgaben des <strong>Kanton</strong>s:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bestandesaufnahme: Im Rahmen der Abfallstatistik erfasst der <strong>Kanton</strong> die aktuell deponierten Abfallmengen <strong>und</strong><br />

die Restvolumina für die verschiedenen Deponiematerialien an den einzelnen <strong>St</strong>andorten.<br />

Ermittlung des Deponieraumbedarfs: Die Bestandesaufnahme liefert die Gr<strong>und</strong>lagen für die Ermittlung des nach<br />

Deponietypen <strong>und</strong> Regionen differenzierten Bedarfs an Deponievolumen.<br />

<strong>St</strong>andortsuche: Der <strong>Kanton</strong> ist in der Regel federführend bei der <strong>St</strong>andortevaluation für Reaktordeponien <strong>und</strong><br />

Inertstoffdeponien im engeren Sinn (bis jetzt haben Regionalplanungsgruppen diese Aufgaben wahrgenommen).<br />

Aufnahme in die Deponie- <strong>und</strong> Richtplanung: Neue <strong>St</strong>andorte, welche die Anforderungen bezüglich Bedarfsnachweis<br />

<strong>und</strong> Eignung erfüllen, werden im Rahmen der periodischen Nachführungen in die kantonale Deponie<strong>und</strong><br />

Richtplanung aufgenommen.<br />

Koordination, Förderung der Zusammenarbeit: Der <strong>Kanton</strong> koordiniert die Deponieraumplanung <strong>und</strong><br />

-bewirtschaftung mit den Nachbarkantonen <strong>und</strong> zwischen den Regionen. Er fördert die Zusammenarbeit zwischen<br />

den Betreibern von Deponien.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Deponiekonzept - 27 -<br />

Erläuterung zur <strong>St</strong>andortsuche<br />

Die Regierung des <strong>Kanton</strong>s <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> hat die Abfallplanung im Jahr 1991 den Regionalplanungsgruppen übertragen.<br />

25 Die abfallspezifischen Eckdaten der regionalen Abfallplanungen führten schliesslich zum Synthesebericht<br />

„<strong>Deponieplanung</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>“ des Baudepartements vom Januar 1999. Im Jahr 2005 wurde die <strong>Deponieplanung</strong><br />

im Auftrag des Baudepartements unter Federführung des AFU überarbeitet. Im Rahmen der Richtplanrevision<br />

06 wurden die Zuständigkeiten auf der bisherigen Gr<strong>und</strong>lage festgesetzt. Danach liegt die Federführung für die Bezeichnung<br />

zusätzlicher <strong>St</strong>andorte für Inertstoffdeponien <strong>und</strong> die Realisierung neuer Inertstoffdeponien bei den Regionalplanungsgruppen.<br />

Im Unterschied zur erstmaligen <strong>Deponieplanung</strong> in den neunziger Jahren, deren Erstellung durch die Regionalplanung<br />

im Auftrag der Regierung erfolgte, ist die <strong>Deponieplanung</strong> in Zukunft unter Federführung des <strong>Kanton</strong>s durchzuführen.<br />

Damit kann vor allem der enge Sachzusammenhang, der zum Richtplan besteht, angemessen berücksichtigt<br />

werden. Zudem zeigt die Erfahrung seit der Fertigstellung der Deponiepläne, dass die Regionalplanungsgruppen die<br />

<strong>Deponieplanung</strong> aus verschiedenen Gründen nicht mehr vorangetrieben haben. Auch die Zusammenarbeit mit anderen<br />

<strong>Kanton</strong>en, die immer wichtiger wird, spricht klar für eine Zuständigkeit des <strong>Kanton</strong>s bei der <strong>Deponieplanung</strong>.<br />

Diese Zuständigkeitsregelung wird auch im Entwurf des Einführungsgesetzes zur eidgenössischen <strong>Umwelt</strong>schutzgesetzgebung<br />

vorgeschlagen, das sich zurzeit in der parlamentarischen Beratung befindet.<br />

Aufgaben der Regionalplanungsgruppen <strong>und</strong> Abfallverbände:<br />

<br />

<br />

Regionale Anlaufstelle: Mit Blick auf die periodischen Nachführungen der <strong>Deponieplanung</strong> braucht der <strong>Kanton</strong> in<br />

allen Regionen eine für diesen Bereich zuständige <strong>und</strong> kompetente Anlaufstelle. Die für die Regionalplanung zuständigen<br />

Körperschaften (Regionalplanungsgruppen) sind:<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-Rorschach: Vereinigung der Gemeinden der Region Appenzell AR-<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-Bodensee<br />

Rheintal: Verein <strong>St</strong>.Galler Rheintal<br />

Sarganserland-Werdenberg: Regionalplanung Sarganserland-Werdenberg<br />

Linthgebiet: Region ZürichseeLinth<br />

Toggenburg: Kompetenzzentrum Toggenburg<br />

Wil: Interkantonale Regionalplanungsgruppe Wil<br />

Betrieb von Reaktordeponien: Träger der heute in Betrieb stehenden Reaktordeponien sind öffentliche Körperschaften<br />

(Abfallverbände). Das ist sinnvoll <strong>und</strong> nahe liegend, weil die mit Abstand grösste Fraktion auf diesen<br />

Deponien aus öffentlichen Anlagen, namentlich aus der Kehrichtverbrennung, stammt. Auch der mit Reaktordeponien<br />

verb<strong>und</strong>ene Investitionsbedarf <strong>und</strong> die für die Nachsorge zu leistenden Sicherheiten legen für Planung,<br />

Errichtung <strong>und</strong> Betrieb der Reaktordeponien eine öffentliche Trägerschaft nahe – allenfalls mit Beteiligung privater<br />

Unternehmen.<br />

Aufgaben Privater:<br />

<br />

<br />

<strong>St</strong>andortsuche von Inertstoffdeponien für unverschmutzten Aushub: Die Privatwirtschaft schlägt <strong>St</strong>andorte für die<br />

Realisierung von Deponien für unverschmutzten Aushub vor.<br />

Betrieb von Deponien: Firmen können Inertstoffdeponien im engeren Sinn <strong>und</strong> Deponien für unver-schmutzten<br />

Aushub projektieren, realisieren <strong>und</strong> betreiben <strong>und</strong> sich an Projektierung, Realisierung <strong>und</strong> Betrieb von Reaktordeponien<br />

beteiligen.<br />

25<br />

RRB 1991/580


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Deponiekonzept - 28 -<br />

3.6 <strong>St</strong>andortkonzept<br />

3.6.1 Ziele<br />

1 Allgemein Jede Abfallplanungsregion verfügt über Entsorgungssicherheit für 30 <strong>und</strong> 60 Jahre<br />

für Reaktormaterial (ohne Schlacke) <strong>und</strong> Inertstoffe im engeren Sinn.<br />

An neuen <strong>St</strong>andorten werden für Reaktor- <strong>und</strong> Inertstoffmaterial in der Regel nur<br />

noch Monodeponien betrieben.<br />

2 Schlacke Die KVA Bazenheid, die KVA Buchs <strong>und</strong> das KHK <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> verfügen je über eine<br />

offene Deponie <strong>und</strong> einen weiteren <strong>St</strong>andort im Richtplan oder einen Vertrag*.<br />

3 Reaktormaterial ohne<br />

Schlacke<br />

Jede Abfallplanungsregion verfügt über eine offene Deponie <strong>und</strong> einen weiteren<br />

<strong>St</strong>andort im Richtplan oder einen Vertrag*.<br />

4 Inertstoffe im engeren<br />

Sinn<br />

Jede Abfallplanungsregion verfügt über mindestens eine offene Deponie <strong>und</strong> einen<br />

weiteren <strong>St</strong>andort im Richtplan oder einen Vertrag*.<br />

5 Unverschmutzter<br />

Aushub<br />

Jede Subregion verfügt über mindestens drei <strong>St</strong>andorte (Deponien oder Materialabbaustellen)<br />

zur Deponierung von unverschmutztem Aushub. Betragen das Restvolumen<br />

in den offenen Deponien <strong>und</strong> die für 3 Jahre frei verfügbaren Volumen** in<br />

den Materialabbaustellen weniger als der 3-Jahresbedarfs der Subregion, ist ein<br />

weiterer <strong>St</strong>andort zu realisieren. Das Mindestvolumen an einem <strong>St</strong>andort beträgt<br />

50'000 m 3 . Im Richtplan werden keine <strong>St</strong>andorte für Deponien für unverschmutzten<br />

Aushub ausgeschieden. Deponien für unverschmutzten Aushub können im gesamten<br />

<strong>Kanton</strong>sgebiet (exklusive Kleindeponiegebiete) erstellt werden, sofern der Bedarfsnachweis<br />

erbracht werden kann.<br />

* Vertrag mit Nachbarregion, interkantonale Vereinbarung oder <strong>St</strong>aatsvertrag<br />

** Volumen, das jedermann jederzeit ohne Vorbedingungen zu einem festgesetzten Preis offen steht.<br />

Erläuterungen zu Ziffer 5<br />

Die TVA schreibt in Art. 31 eine Mindestgrösse von 100'000 m 3 für Inerstoffdeponien vor. Die TVA wird zurzeit überarbeitet.<br />

Es kann davon ausgegangen werden, dass ein neuer Deponietyp "unverschmutzter Aushub" mit veränderten<br />

Anforderungen bezüglich Mindestgrösse <strong>und</strong> Notwendigkeit zur Ausweisung in den Richtplänen eingeführt wird.<br />

In der Richtplanung werden daher nicht mehr spezifische <strong>St</strong>andorte bezeichnet, sondern die Subregionen als Ganzes<br />

für die Ablagerung von unverschmutztem Aushub ausgeschieden. Aushubdeponien sind gr<strong>und</strong>sätzlich nur realisierbar,<br />

wenn der Bedarfsnachweis erbracht werden kann <strong>und</strong> ein Gesamtvolumen von 50'000 m 3 nicht unterschritten<br />

wird.<br />

Mit einem Gesamtvolumen von weniger als 100'000 m 3 dauert der Betrieb einer Deponie in der Regel weniger als 10<br />

Jahre, sodass die Akzeptanz in der Bevölkerung eher erreicht wird.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Deponiekonzept - 29 -<br />

In mehreren Regionen sind die Materialabbaustellen vollumfänglich oder zum grössten Teil Eigentum eines einzelnen<br />

Unternehmens. In Bezug auf die Ablagerung von Aushubmaterial befinden sich diese Unternehmen denn auch<br />

in einer Vorzugslage. Dies gilt vor allem dann, wenn in der entsprechenden Region oder dem unmittelbar angrenzenden<br />

Gebiet keine Inertstoffdeponie vorhanden ist, auf der Aushubmaterial zu vergleichbaren Konditionen deponiert<br />

werden kann. Auch wenn die betreffenden Unternehmen das Vorhandensein einer eigentlichen Monopolstellung<br />

verneinen, beklagen sich Unternehmen des Bau- <strong>und</strong> Transportgewerbes, die über keine eigene Ablagerungsmöglichkeit<br />

verfügen, dass sie in Submissionsverfahren nicht unter gleichen Bedingungen offerieren können.<br />

Der <strong>Kanton</strong> kann <strong>und</strong> will Unternehmen, die sich durch vorausschauende Unternehmenspolitik eine starke Marktstellung<br />

erarbeitet haben, nicht zurückbinden. Dennoch stellt sich die Frage, ob <strong>und</strong> wie der <strong>St</strong>aat sicherstellen kann,<br />

dass alle interessierten Unternehmen unter möglichst gleichen Voraussetzungen an diesem Markt teilnehmen können.<br />

Die Frage stellt sich umso mehr, als die Wirtschaftsfreiheit in Bezug auf Aushubablagerungen eingeschränkt ist,<br />

weil diese nur unter bestimmten, im <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Raumplanungsrecht festgelegten Bedingungen zulässig sind.<br />

Mit mindestens drei <strong>St</strong>andorten pro Subregion strebt der <strong>Kanton</strong> eine Verbesserung der Situation an, ohne dass er<br />

aktiv eingreift.<br />

In Anhang 4 <strong>und</strong> folgende sind die Auswirkungen der <strong>Deponieplanung</strong> auf die Entsorgung von unverschmutztem<br />

Aushubmaterial für jede Subregion aufgezeigt.<br />

Schliesslich ist auch auf die Möglichkeit hinzuweisen, dass das Baudepartement selbst Deponiepläne erlassen kann<br />

(vgl. Art. 28ter BauG). Es behält sich ausdrücklich vor, von diesem Recht Gebrauch zu machen, falls für die Ablagerung<br />

von Aushubmaterial keine geeigneten Lösungen gef<strong>und</strong>en werden.<br />

3.6.2 Deponien für Schlacke<br />

Abfallplanungsregion<br />

<strong>St</strong>andortkonzept<br />

bis 2020 bis 2040 bis 2070<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-Rorschach<br />

KHK <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Deponie Tüfentobel Deponie Tüfentobel Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Rheintal-Werdenberg-<br />

Sarganserland<br />

KVA Buchs<br />

Deponie Buchserberg<br />

Deponie Lienz<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Linthgebiet<br />

Schlacke aus KVA Hinwil<br />

<strong>und</strong> Niederurnen<br />

Varianten:<br />

• Deponie Uttenberg oder<br />

Sonnenfeld<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Varianten:<br />

• Deponie Uttenberg oder<br />

Sonnenfeld<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Wil-Toggenburg<br />

KVA Bazenheid<br />

Deponie Burgauerfeld<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

* Vertrag mit Nachbarregion, interkantonale Vereinbarung oder <strong>St</strong>aatsvertrag


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Deponiekonzept - 30 -<br />

3.6.3 Deponien für Reaktormaterial<br />

Abfallplanungsregion<br />

<strong>St</strong>andortkonzept<br />

bis 2020 bis 2040 bis 2070<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-Rorschach Deponie Tüfentobel Deponie Tüfentobel Neuer <strong>St</strong>andort<br />

Rheintal-Werdenberg-<br />

Sarganserland<br />

Deponie Lienz<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Linthgebiet<br />

Varianten:<br />

• Deponie Uttenberg oder<br />

Sonnenfeld<br />

• Vertrag*<br />

Varianten:<br />

• Deponie Uttenberg oder<br />

Sonnenfeld<br />

• Vertrag*<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Wil-Toggenburg Deponie Tüfentobel Deponie Tüfentobel Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

* Vertrag mit Nachbarregion, interkantonale Vereinbarung oder <strong>St</strong>aatsvertrag


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Deponiekonzept - 31 -<br />

3.6.4 Inertstoffdeponien im engeren Sinn<br />

Abfallplanungsregion Subregion <strong>St</strong>andortkonzept<br />

bis 2020 bis 2040 bis 2070<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-Rorschach<br />

Rheintal-Werdenberg-<br />

Sarganserland<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-<br />

Rorschach<br />

Rheintal<br />

Deponie Tüfentobel Deponie Tüfentobel Neuer <strong>St</strong>andort<br />

Deponie Unterkobel<br />

Deponie Lienz<br />

Deponie Lienz<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Oberstes<br />

Toggenburg<br />

Deponie Unterkobel<br />

Deponie <strong>St</strong>arkenbach<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Werdenberg Deponie Unterkobel Deponie Campiun<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Sarganserland Deponie Mürli Deponie Mürli<br />

Deponie Halden-<br />

Valmjoos<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Linthgebiet Deponie Uttenberg o.<br />

Deponie Sonnenfeld<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Deponie Uttenberg o.<br />

Deponie Sonnenfeld<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Wil-Toggenburg<br />

Unteres <strong>und</strong><br />

Mittleres<br />

Toggenburg<br />

Deponie Nassenfeld-<br />

West<br />

Deponie Nassenfeld-<br />

West<br />

Deponie Haggen<br />

Deponie Spitol<br />

Deponie <strong>St</strong>arkenbach<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Fürstenland<br />

Deponie Burgau (bis<br />

2014)<br />

Deponie Tüfentobel<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

Deponie Tüfentobel<br />

Varianten:<br />

• Neuer <strong>St</strong>andort<br />

• Vertrag*<br />

*Vertrag mit Nachbarregion, interkantonale Vereinbarung oder <strong>St</strong>aatsvertrag


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Deponiekonzept - 32 -<br />

3.6.5 Deponien für unverschmutzten Aushub<br />

Abfallplanungsregion Subregion <strong>St</strong>andortkonzept<br />

Bestehende Deponien<br />

Kleindeponiegebiete<br />

Abbaustellen<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-Rorschach <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> Deponie Tüfentobel<br />

Abbaustellen<br />

bis 2020<br />

Rheintal-Werdenberg-<br />

Sarganserland<br />

Linthgebiet<br />

Rorschach<br />

Rheintal<br />

Oberstes Toggenburg<br />

Werdenberg<br />

Sarganserland<br />

Deponie Tüfentobel<br />

Abbaustellen<br />

Neue <strong>St</strong>andorte<br />

Deponie Unterkobel<br />

Neue <strong>St</strong>andorte<br />

Kleindeponiegebiete (100% des 10-Jahresbedarfs)<br />

Deponie Unterkobel<br />

Kleindeponiegebiete (ca. 6% des 10-Jahresbedarfs)<br />

Neue <strong>St</strong>andorte ausserhalb Kleindeponiegebiete<br />

Deponie Mürli<br />

Kleindeponiegebiete (16% des 10-Jahresbedarfs)<br />

Neue <strong>St</strong>andorte ausserhalb Kleindeponiegebiete<br />

Abbaustellen<br />

Kleindeponiegebiet (3% des 10-Jahresbedarfs)<br />

Neue <strong>St</strong>andorte ausserhalb Kleindeponiegebiet<br />

Wil-Toggenburg Fürstenland Deponie Burgau<br />

Abbaustellen<br />

Neue <strong>St</strong>andorte<br />

Mittleres Toggenburg<br />

Unterstes Toggenburg<br />

Kleindeponiegebiete (23% des 10-Jahresbedarfs)<br />

Neue <strong>St</strong>andorte ausserhalb Kleindeponiegebiete<br />

Abbaustellen


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Handlungsbedarf - 33 -<br />

4 Handlungsbedarf<br />

4.1 Sicherung von Deponiestandorten<br />

4.1.1 Schlacke, Reaktormaterial, Inertstoffe im engeren Sinn <strong>und</strong> unverschmutzter Aushub nach Abfallplanungsregionen<br />

Der Handlungsbedarf in den Abfallplanungsregionen sieht zusammengefasst folgendermassen aus:<br />

Abfallplanungsregion<br />

Linthgebiet<br />

Sicherung von Deponieraum für Schlacke,<br />

Reaktormaterial <strong>und</strong> Inertstoffe im engeren Sinn<br />

Sicherung von frei verfügbarem Deponieraum<br />

für unverschmutzten Aushub<br />

Rheintal-Werdenberg-Sarganserland<br />

Sicherung von Deponieraum für Inertstoffe im<br />

engeren Sinn<br />

Sicherung von frei zugänglichem Deponieraum<br />

für unverschmutzten Aushub<br />

Ersatz der Deponie Lienz für Reaktormaterial<br />

Ersatz der Deponie Buchserberg für Schlacke<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-Rorschach<br />

Ersatz Deponie Tüfentobel für Schlacke <strong>und</strong><br />

Reaktormaterial<br />

Wil-Toggenburg<br />

Sicherung von Deponieraum für Reaktormaterial<br />

<strong>und</strong> Inertstoffe im engeren Sinn<br />

Sicherung von frei verfügbarem Deponieraum<br />

für unverschmutzten Aushub<br />

Ersatz Deponie Burgauerfeld für Schlacke<br />

Überprüfung der Varianten:<br />

Vertrag*<br />

Evaluation neue <strong>St</strong>andorte<br />

Im Richtplan eingetragene Deponien<br />

Uttenberg <strong>und</strong> Sonnenfeld bezüglich <strong>St</strong>andortanforderungen<br />

prüfen<br />

Überprüfung der <strong>St</strong>andortanforderungen <strong>und</strong><br />

Realisierbarkeit der Deponien Campiun <strong>und</strong><br />

Halden-Valmjoos<br />

Überprüfung <strong>St</strong>andortanforderungen für weitere<br />

Nutzung der Deponie Lienz<br />

zusätzliche <strong>St</strong>andorte zur Deponie Unterkobel<br />

Varianten<br />

Vertrag*<br />

Evaluation neue <strong>St</strong>andorte<br />

Variante:<br />

Vertrag*<br />

Evaluation neue <strong>St</strong>andorte<br />

Varianten<br />

Vertrag*<br />

Evaluation neue <strong>St</strong>andorte<br />

Varianten<br />

Vertrag*<br />

Evaluation neue <strong>St</strong>andorte<br />

Varianten<br />

Vertrag*<br />

Evaluation neue <strong>St</strong>andorte<br />

Zeitraum<br />

sofort<br />

sofort<br />

sofort<br />

sofort<br />

bis 2015<br />

bis 2020<br />

bis 2040<br />

sofort<br />

sofort<br />

bis 2020<br />

*Vertrag mit Nachbarregion, interkantonale Vereinbarung oder <strong>St</strong>aatsvertrag


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Handlungsbedarf - 34 -<br />

4.1.2 Reststoffe<br />

Es besteht kein Handlungsbedarf bei Reststoffen. Allenfalls kann geklärt werden, ob das vorhandene Restvolumen<br />

für andere Materialien verwendet werden kann.<br />

4.2 Anpassung des kantonalen Richtplans<br />

Alle im Richtplan aufgeführten Deponien sind auf <strong>St</strong>andortanforderungen gemäss TVA hin zu überprüfen. Gegebenenfalls<br />

sind Anpassungen im Richtplan vorzunehmen.<br />

Im Vergleich zur <strong>Deponieplanung</strong> 2005 haben sich in der Nachführung 2010 die Verfahren für die Aufnahme neuer<br />

Deponien in die <strong>Deponieplanung</strong> bzw. den Richtplan <strong>und</strong> für die Realisierung einer Deponie massgebend verändert.<br />

Der Richtplan ist entsprechend anzupassen.<br />

4.3 Weitere Massnahmen<br />

4.3.1 Geschiebematerial im Berg- <strong>und</strong> Sömmerungsgebiet<br />

Für Geschiebematerial aus alpinen Gebieten sind Kriterien zur Ablagerung auszuarbeiten.<br />

4.3.2 Aushubablagerungen bis 100 m 3<br />

Für Aushubablagerungen bis 100 m 3 sind ergänzende Kriterien festzulegen.<br />

4.3.3 Verwertung des unverschmutzten Aushubs fördern<br />

Der vorliegende Bericht zeigt die Problematik des unverschmutzten Aushubs auf. Durch den massiven Anstieg <strong>und</strong><br />

die fehlende Verwertung besteht in Regionen wie dem Rheintal die Gefahr von Entsorgungsengpässen, denen wahrscheinlich<br />

durch lange Transportwege ausgewichen würde. Die Förderung der Verwertung des unverschmutzten<br />

Aushubs in den Regionen <strong>und</strong> Massnahmen zur Wiederverwertung sind deshalb vordringlich.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Anhang - 35 -<br />

Anhang 1<br />

Übersichtskarte: Abfallplanungsregionen, Subregionen <strong>und</strong> Kleindeponiegebiete


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Anhang - 36 -<br />

Anhang 2<br />

Übersicht Deponiestandorte nach Materialien (<strong>St</strong>and 1.1.2010)


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Anhang - 37 -<br />

Anhang 3<br />

Übersicht Abbaustellen in den Abfallplanungsregionen (Abbaustellen >10'000 m 3 , <strong>St</strong>and 1.1.2010)<br />

Legende der Abbaustellen siehe folgende Seite


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Anhang - 38 -<br />

Legende Abbaustellen<br />

Plan der Abbaustellen siehe vorhergehende Seite<br />

Abfallplanungsregion Abbaustelle <strong>St</strong>andort Total Auffüllvolumen*<br />

2010 bis 2012<br />

in m 3<br />

1 <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-Rorschach 1-1 Wigarten 100'000<br />

2 Werdenberg-Sarganserland-<br />

Rheintal<br />

1-2 Täschen 30'000<br />

1-3 Waldegg 40'000<br />

-<br />

3 Linthgebiet 3-1 Eichholz 100'000<br />

3-2 Häblingen 200'000<br />

3-3 Chalchofen 24'000<br />

3-4 <strong>St</strong>ücken<br />

3-5 Unteregg Ermenswil 75'000<br />

3-6 Sonnenfeld-Südwest 30'000<br />

3-7 Sonnenfeld-Süd 10'000<br />

4 Wil-Toggenburg 4-1 Geretingen 41'000<br />

4-2 Nassenfeld Ost 15'000<br />

4-3 Ebenhof-Weid 20'000<br />

4-4 Werkgelände Wisgraben 140'000<br />

4-5 Riederboden / Chalchbüel 200'000<br />

4-6 Funkenbühl-Feldheim 55'000<br />

4-7 Zwizach 30'000<br />

4-8 Hori 60'000<br />

4-9 Flurhof / Buechhof 240'000<br />

4-10 Spitzen (Landgut) 108'000<br />

4-11 <strong>St</strong>öcklen 30'000<br />

*Umfrage vom Januar 2009


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Anhang - 39 -<br />

Anhang 4<br />

Auswirkung der <strong>Deponieplanung</strong> 2010 auf die Entsorgung von unverschmutztem Aushubmaterial für die<br />

Jahre 2010 bis 2012<br />

Abfallplanungsregion <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-Rorschach<br />

Subregion <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

Einwohner 95'000<br />

Bedarf je Jahr 190'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 190'000 m 3 ) 570'000 m 3<br />

Gemäss Umfrage von 2007 sind in 2 Abbaustellen ungefähr 130'000 m 3 Ablagerungsvolumen in 3 Jahren möglich.<br />

Annahme<br />

<br />

<br />

10 Prozent frei verfügbares Volumen d.h. jedermann kann jederzeit ohne Vorbedingungen zu einem festgesetzten<br />

Preis ablagern 1) .<br />

Die restlichen 90 Prozent werden durch Abbaubetreiber selbst beansprucht, Abbaubetreiber führen in der Region<br />

20 Prozent der Aushubarbeiten aus.<br />

Frei verfügbares Volumen für 3 Jahre (10 Prozent von 130'000 m 3 ) 13'000 m 3<br />

Deponie Tüfentobel 4'990'000 m 3<br />

Total frei verfügbares Volumen für 3 Jahre 5'003'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 190'000 m 3 ) 570'000 m 3<br />

./. 20 Prozent der Menge, die direkt durch die Abbaubetreiber<br />

auf dem nicht frei verfügbaren Volumen abgelagert<br />

wird (20 Prozent von 570'000 m 3 ) 114'000 m 3<br />

Es ist genügend<br />

Deponieraum<br />

vorhanden.<br />

Benötigtes frei verfügbares Ablagerungsvolumen 456'000 m 3<br />

<br />

Bedingungen gemäss Planung 2010 sind eingehalten.<br />

Zusätzliche Deponien für unverschmutzten Aushub sind nicht notwendig.<br />

1) Das frei verfügbare Volumen wird ab 2010 mit einer jährlichen Umfrage erhoben.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Anhang - 40 -<br />

Anhang 5<br />

Auswirkung der <strong>Deponieplanung</strong> 2010 auf die Entsorgung von unverschmutztem Aushubmaterial für die<br />

Jahre 2010 bis 2012<br />

Abfallplanungsregion <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>-Rorschach<br />

Subregion Rorschach<br />

Einwohner 40'000<br />

Bedarf je Jahr 80'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 80'000 m 3 ) 240'000 m 3<br />

Gemäss Umfrage von 2007 ist in 1 Abbaustelle ungefähr 40'000 m 3 Ablagerungsvolumen in 3 Jahren möglich.<br />

Annahme<br />

<br />

<br />

10 Prozent frei verfügbares Volumen d.h. jedermann kann jederzeit ohne Vorbedingungen zu einem festgesetzten<br />

Preis ablagern 1) .<br />

Die restlichen 90 Prozent werden durch Abbaubetreiber selbst beansprucht, Abbaubetreiber führen in der Region<br />

10 Prozent der Aushubarbeiten aus.<br />

Frei verfügbares Volumen für 3 Jahre (10 Prozent von 40'000 m 3 ) 4'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 80'000 m 3 ) 240'000 m 3<br />

./. 10 Prozent der Menge, die direkt durch die Abbaubetreiber<br />

auf dem nicht frei verfügbaren Volumen abgelagert<br />

wird (10 Prozent von 240'000 m 3 ) 24'000 m 3<br />

Es ist nicht genügend<br />

Deponieraum<br />

vorhanden.<br />

Benötigtes frei verfügbares Ablagerungsvolumen 216'000 m 3<br />

<br />

Bedingungen gemäss Planung 2010 sind nicht eingehalten.<br />

Zusätzliche Deponien für unverschmutzten Aushub sind notwendig.<br />

1) Das frei verfügbare Volumen wird ab 2010 mit einer jährlichen Umfrage erhoben.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Anhang - 41 -<br />

Anhang 6<br />

Auswirkung der <strong>Deponieplanung</strong> 2010 auf die Entsorgung von unverschmutztem Aushubmaterial für die<br />

Jahre 2010 bis 2012<br />

Abfallplanungsregion Rheintal-Werdenberg-Sarganserland<br />

Subregion Rheintal<br />

Einwohner 60'000<br />

Bedarf je Jahr 120'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 120'000 m 3 ) 360'000 m 3<br />

Es sind keine Abbaustellen vorhanden. In der Deponie Unterkobel können 660'000 m 3 unverschmutzter Aushub<br />

abgelagert werden, sofern die Erweiterung bewilligt wird. Jährlich wird mit 70'000 m 3 gerechnet, in 3 Jahren sind dies<br />

210'000 m 3 .<br />

Annahme<br />

<br />

<br />

50 Prozent frei verfügbares Volumen d.h. jedermann kann jederzeit ohne Vorbedingungen zu einem festgesetzten<br />

Preis ablagern 1) .<br />

Die restlichen 50 Prozent werden durch Unternehmer selbst beansprucht. Diese führen in der Region<br />

40 Prozent der Aushubarbeiten aus.<br />

Frei verfügbares Volumen für 3 Jahre (50 Prozent von 210'000 m 3 ) 105'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 120'000 m 3 ) 360'000 m 3<br />

./. 40 Prozent der Menge, die direkt durch Unternehmer<br />

auf dem nicht frei verfügbaren Volumen abgelagert<br />

wird (40 Prozent von 360'000 m 3 ) 144'000 m 3<br />

Es ist nicht genügend<br />

Deponieraum<br />

vorhanden.<br />

Benötigtes frei verfügbares Ablagerungsvolumen 216'000 m 3<br />

<br />

Bedingungen gemäss Planung 2010 sind nicht eingehalten.<br />

Zusätzliche Deponien für unverschmutzten Aushub sind notwendig.<br />

1) Das frei verfügbare Volumen wird ab 2010 mit einer jährlichen Umfrage erhoben.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Anhang - 42 -<br />

Anhang 7<br />

Auswirkung der <strong>Deponieplanung</strong> 2010 auf die Entsorgung von unverschmutztem Aushubmaterial für die<br />

Jahre 2010 bis 2012<br />

Abfallplanungsregion Rheintal-Werdenberg-Sarganserland<br />

Subregion Werdenberg<br />

Einwohner 35'000<br />

Bedarf je Jahr 70'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 70'000 m 3 ) 210'000 m 3<br />

Gemäss Umfrage von 2007 sind keine Abbaustellen vorhanden.<br />

Verfügbares Volumen 0 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 70'000 m 3 ) 210'000 m 3<br />

Benötigtes frei verfügbares Ablagerungsvolumen 210'000 m 3<br />

Es ist nicht genügend<br />

Deponieraum<br />

vorhanden.<br />

<br />

Bedingungen gemäss Planung 2010 sind nicht eingehalten.<br />

Zusätzliche Deponien für unverschmutzten Aushub sind notwendig.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Anhang - 43 -<br />

Anhang 8<br />

Auswirkung der <strong>Deponieplanung</strong> 2010 auf die Entsorgung von unverschmutztem Aushubmaterial für die<br />

Jahre 2010 bis 2012<br />

Abfallplanungsregion Rheintal-Werdenberg-Sarganserland<br />

Subregion Oberstes Toggenburg<br />

Einwohner 3'000<br />

Bedarf je Jahr 6'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 6'000 m 3 ) 18'000 m 3<br />

<br />

Gesamte Subregion ist Kleindeponiegebiet.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Anhang - 44 -<br />

Anhang 9<br />

Auswirkung der <strong>Deponieplanung</strong> 2010 auf die Entsorgung von unverschmutztem Aushubmaterial für die<br />

Jahre 2010 bis 2012<br />

Abfallplanungsregion Rheintal-Werdenberg-Sarganserland<br />

Subregion Sarganserland<br />

Einwohner 35'000<br />

Bedarf je Jahr 70'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 70'000 m 3 ) 210'000 m 3<br />

Gemäss Umfrage von 2007 sind keine Abbaustellen vorhanden. Eine Kleindeponie wurde ausgeschieden, in der<br />

Material gemäss <strong>Deponieplanung</strong> 2005 abgelagert werden kann. In der Deponie Mürli ist ein Volumen von ungefähr<br />

215'000 m 3 vorhanden. Davon sind etwa 60 Prozent oder 129'000 m 3 für unverschmutztes Aushubmaterial reserviert.<br />

Bei einer Auffülldauer von 10 Jahren können je Jahr etwa 21'000 m 3 unverschmutzter Aushub abgelagert werden.<br />

Annahme<br />

<br />

100 Prozent frei verfügbares Volumen d.h. jedermann kann jederzeit ohne Vorbedingungen zu einem festgesetzten<br />

Preis ablagern 1) .<br />

Frei verfügbares Volumen für 3 Jahre (3 x 21'000 m 3 ) 63'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 70'000 m 3 ) 210'000 m 3<br />

Benötigtes frei verfügbares Ablagerungsvolumen 147'000 m 3<br />

Es ist nicht genügend<br />

Deponieraum<br />

vorhanden.<br />

<br />

Bedingungen gemäss Planung 2010 sind nicht eingehalten.<br />

Zusätzliche Deponien für unverschmutzten Aushub sind notwendig.<br />

1) Das frei verfügbare Volumen wird ab 2010 mit einer jährlichen Umfrage erhoben.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Anhang - 45 -<br />

Anhang 10<br />

Auswirkung der <strong>Deponieplanung</strong> 2010 auf die Entsorgung von unverschmutztem Aushubmaterial für die<br />

Jahre 2010 bis 2012<br />

Abfallplanungsregion Linthgebiet<br />

Subregion Linthgebiet<br />

Einwohner 60'000<br />

Bedarf je Jahr 120'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 120'000 m 3 ) 360'000 m 3<br />

Gemäss Umfrage von 2007 sind in 7 Abbaustellen ungefähr 470'000 m 3 Ablagerungsvolumen in 3 Jahren möglich.<br />

Annahme<br />

<br />

<br />

10 Prozent frei verfügbares Volumen d.h. jedermann kann jederzeit ohne Vorbedingungen zu einem festgesetzten<br />

Preis ablagern 1) .<br />

Die restlichen 90 Prozent werden durch Abbaubetreiber selbst beansprucht, Abbaubetreiber führen in der Region<br />

50 Prozent der Aushubarbeiten aus.<br />

Frei verfügbares Volumen für 3 Jahre (10 Prozent von 470'000 m 3 ) 47'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 120'000 m 3 ) 360'000 m 3<br />

./. 50 Prozent der Menge, die direkt durch die Abbaubetreiber<br />

auf dem nicht frei verfügbaren Volumen abgelagert<br />

wird (50 Prozent von 360'000 m 3 ) 180'000 m 3<br />

Es ist nicht genügend<br />

Deponieraum<br />

vorhanden.<br />

Benötigtes frei verfügbares Ablagerungsvolumen 180'000 m 3<br />

<br />

Bedingungen gemäss Planung 2010 sind nicht eingehalten.<br />

Zusätzliche Deponien für unverschmutzten Aushub sind notwendig.<br />

1) Das frei verfügbare Volumen wird ab 2010 mit einer jährlichen Umfrage erhoben.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Anhang - 46 -<br />

Anhang 11<br />

Auswirkung der <strong>Deponieplanung</strong> 2010 auf die Entsorgung von unverschmutztem Aushubmaterial für die<br />

Jahre 2010 bis 2012<br />

Abfallplanungsregion Wil-Toggenburg<br />

Subregion Fürstenland<br />

Einwohner 85'000<br />

Bedarf je Jahr 170'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 170'000 m 3 ) 510'000 m 3<br />

Gemäss Umfrage von 2007 sind in 5 Abbaustellen etwa 468'000 m 3 Ablagerungsvolumen in 3 Jahren möglich.<br />

Annahme<br />

<br />

<br />

50 Prozent frei verfügbares Volumen d.h. jedermann kann jederzeit ohne Vorbedingungen zu einem festgesetzten<br />

Preis ablagern 1) .<br />

Die restlichen 50 Prozent werden durch Abbaubetreiber selbst beansprucht, Abbaubetreiber führen in der Region<br />

50 Prozent der Aushubarbeiten aus.<br />

Frei verfügbares Volumen für 3 Jahre (50 Prozent von 468'000 m 3 ) 234'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 170'000 m 3 ) 510'000 m 3<br />

./. 50 Prozent der Menge, die direkt durch die Abbaubetreiber<br />

auf dem nicht frei verfügbaren Volumen abgelagert<br />

wird (50 Prozent von 510'000 m 3 ) 255'000 m 3<br />

Es ist nicht genügend<br />

Deponieraum<br />

vorhanden.<br />

Benötigtes frei verfügbares Ablagerungsvolumen 255'000 m 3<br />

<br />

Bedingungen gemäss Planung 2010 sind nicht eingehalten.<br />

Zusätzliche Deponien für unverschmutzten Aushub sind notwendig.<br />

1) Das frei verfügbare Volumen wird ab 2010 mit einer jährlichen Umfrage erhoben.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Anhang - 47 -<br />

Anhang 12<br />

Auswirkung der <strong>Deponieplanung</strong> 2010 auf die Entsorgung von unverschmutztem Aushubmaterial für die<br />

Jahre 2010 bis 2012<br />

Abfallplanungsregion Wil-Toggenburg<br />

Subregion Unteres Toggenburg<br />

Einwohner 25'000<br />

Bedarf je Jahr 50'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 50'000 m 3 ) 150'000 m 3<br />

Gemäss Umfrage von 2007 sind in 6 Abbaustellen ca. 345'000 m 3 Ablagerungsvolumen in 3 Jahren möglich.<br />

Annahme<br />

<br />

<br />

50 Prozent frei verfügbares Volumen d.h. jedermann kann jederzeit ohne Vorbedingungen zu einem festgesetzten<br />

Preis ablagern 1) .<br />

Die restlichen 50 Prozent werden durch Abbaubetreiber selbst beansprucht, Abbaubetreiber führen in der Region<br />

50 Prozent der Aushubarbeiten aus.<br />

Frei verfügbares Volumen für 3 Jahre (50 Prozent von 345'000 m 3 ) 170'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 50'000 m 3 ) 150'000 m 3<br />

./. 50 Prozent der Menge, die direkt durch die Abbaubetreiber<br />

auf dem nicht frei verfügbaren Volumen abgelagert<br />

wird (50 Prozent von 150'000 m 3 ) 75'000 m 3<br />

Es ist genügend<br />

Deponieraum<br />

vorhanden.<br />

Benötigtes frei verfügbares Ablagerungsvolumen 75'000 m 3<br />

<br />

Bedingungen gemäss Planung 2010 sind eingehalten.<br />

Zusätzliche Deponien für unverschmutzten Aushub sind nicht notwendig.<br />

1) Das frei verfügbare Volumen wird ab 2010 mit einer jährlichen Umfrage erhoben.


<strong><strong>Kanton</strong>ale</strong> <strong>Deponieplanung</strong>, Nachführung 2010: Anhang - 48 -<br />

Anhang 13<br />

Auswirkung der <strong>Deponieplanung</strong> 2010 auf die Entsorgung von unverschmutztem Aushubmaterial für die<br />

Jahre 2010 bis 2012<br />

Abfallplanungsregion Wil-Toggenburg<br />

Subregion Mittleres Toggenburg<br />

Einwohner 20'000<br />

Bedarf je Jahr 40'000 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 40'000 m 3 ) 120'000 m 3<br />

Gemäss Umfrage von 2007 sind im Mittleren Toggenburg keine Abbaustellen vorhanden.<br />

Verfügbares Volumen 0 m 3<br />

Bedarf für 3 Jahre (3 x 50'000 m 3 ) 120'000 m 3<br />

Benötigtes frei verfügbares Ablagerungsvolumen 120'000 m 3<br />

Es ist nicht genügend<br />

Deponieraum<br />

vorhanden.<br />

<br />

Bedingungen gemäss Planung 2010 sind eingehalten.<br />

Zusätzliche Deponien für unverschmutzten Aushub sind notwendig.

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