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Tel. 361-10859 Deputa - Bremer Umweltinformationssystem - Bremen

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Der Senator für Umwelt, Bau,<br />

Verkehr und Europa<br />

24-14<br />

<strong>Bremen</strong>, den 10.05.2010<br />

<strong>Tel</strong>. <strong>361</strong>-5352 (Herr Wessel),<br />

<strong>Tel</strong>. <strong>361</strong>-<strong>10859</strong><br />

<strong>Deputa</strong>tion für Umwelt und<br />

Energie (S)<br />

Bericht der Verwaltung<br />

für die Sitzung<br />

der <strong>Deputa</strong>tion für Umwelt und Energie am 27.05.2010<br />

LCKW-belastetes Grundwasser in der Neustadt<br />

A. Sachdarstellung<br />

Mit Schreiben vom 07.04.2010 hat der Abgeordnete Herr Dr. Dr. Buhlert (FDP) um einen<br />

schriftlichen "Bericht zum LCKW-belasteteten Grundwasser in der Neustadt" gebeten. Es sollte<br />

insbesondere auf folgende Fragen eingegangen werden:<br />

- Welche Untersuchungen hat es zu welchem Zeitpunkt gegeben ?<br />

- Welche konkreten Belastungen ergeben sich?<br />

- Wie ist das weitere Vorgehen?<br />

Die Verwaltung legt dazu den nachfolgenden Bericht vor:<br />

In mehreren Bereichen der Neustadt wurden seit Anfang der 1980er Jahre stufenweise<br />

hydrochemische Untersuchungen durchgeführt. Hierbei wurden verschiedene<br />

Grundwasserverunreinigungen durch LCKW (leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe)<br />

erkannt und lokalisiert. Das Untersuchungsgebiet in der Neustadt umfasst eine Gesamtfläche<br />

von ca. 600 ha (die einzelnen Bereiche sind dem beiliegenden Lageplan zu entnehmen, sie<br />

sind durch die jeweiligen Vorgangsnummern gekennzeichnet). Die Untersuchungen wurden im<br />

Rahmen verschiedener Einzelprojekte (Vorgänge) durchgeführt.<br />

Gegenwärtig stehen insbesondere die im Folgenden näher beschriebenen LCKW-<br />

Verunreinigungen in diesem Gebiet unter laufender Überwachung. Zur besseren Zuordnung<br />

der jeweiligen Datenquellen wird die Darstellung nach Vorgängen sortiert.<br />

1) Airport-Stadt Mitte (Vorgang-Nr. 30 ehemaliger Wattweg 1-3 / Flughafendamm 15,<br />

ehemalige Chemische Fabrik )<br />

Die Quelle dieser Grundwasserverunreinigung liegt im heutigen Gebiet der Airport-Stadt Mitte.<br />

Das ehemalige Grundstück Wattweg 1-3 befindet sich im Eigentum der Stadtgemeinde <strong>Bremen</strong><br />

(Randbereich Helgolandgraben und Trasse der Straßenbahn) sowie der Airport City Center<br />

GmbH.<br />

- Seite 1 von 18 -


Erkundungshistorie:<br />

1992 wurden im Rahmen von orientierenden Untersuchungen im gesamten Bereich Neuenland<br />

auf dem Grundstück Belastungen des oberflächennahen Untergrundes und des<br />

Grundwassers durch LCKW festgestellt.<br />

1994 wurde auf der Grundlage der Historischen Recherche (1990) und der orientierenden<br />

Untersuchung (1992) eine vertiefende Gefahrenbeurteilung für die Schutzgüter<br />

Grundwasser und Boden im Bereich des Grundstücks durch die<br />

Flughafengewerbegebiet-Entwicklungsgesellschaft mbH (FGE) beauftragt.<br />

Im Rahmen dieser Untersuchung (Umtec 11_1994) wurden LCKW Verunreinigungen in<br />

der Bodenluft bis zu 88.919,8 mg/m³ ermittelt. Der entsprechende Prüfwert der Länder-<br />

Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA 1 ) beträgt 5-10 mg/m³. Im Grundwasser wurden<br />

erhöhte LCKW-Konzentrationen bis zu 20.532 µg/l festgestellt. Die LAWA gibt hierfür<br />

einen Prüfwert von 2-10 µg/l bzw. einen Maßnahmenschwellenwert von 20-50 µg/l vor.<br />

1996 wurde die Sanierung der Bodenverunreinigung im Laufe der Umstrukturierung "Airport-<br />

Stadt Mitte" im Auftrag der FGE durchgeführt.<br />

1999 konnte auf Grund eines Ergebnisberichts zu Sanierungsuntersuchungen und einer<br />

Sanierungsvariantenstudie, beauftragt von der FGE, festgestellt werden, dass seit<br />

Abschluss der Bodensanierungsmaßnahmen auf dem Grundstück die LCKW-<br />

Konzentrationen im Grundwasser deutlich abgenommen haben. So konnte davon<br />

ausgegangen werden, dass die primäre Schadensquelle im Bereich des Grundstücks im<br />

Zuge der Bodenaustauschmaßnahmen eliminiert wurde. Gleichwohl zeigen die<br />

Grundwassermessstellen, die direkt in dem Grundwasserabstrom erstellt wurden, noch<br />

deutlich erhöhte sanierungswürdige Belastungen des Grundwassers (Umtec 11_2008)<br />

durch LCKW bis zu 2.300 µg/l.<br />

Aufgrund der damals vorliegenden Erkenntnisse wurde davon ausgegangen, dass die<br />

Abstromfahne im Bereich der Neuenlander Straße ihre größte Ausdehnung erreicht hat<br />

und die Werte nördlich der Neuenlander Straße zwar noch die Prüfwerte für LCKW<br />

überschreiten werden, sie aber keinen Anlass zur Anwohnerinformation bzgl. der<br />

Gartenbrunnennutzung geben.<br />

2001 wurde die Messstelle P 34 vorsorglich in das Grundwasserüberwachungsprogramm<br />

"Orientierende Untersuchung und Hydrogeologische Untersuchung im Bereich<br />

Oderstraße und Umgebung" aufgenommen, um die Richtigkeit dieser Annahme zu<br />

überprüfen.<br />

2002 wurden zusätzlich im weiteren Grundwasserabstrom u.a. im Bereich der Delmestraße<br />

(Kindertagesheim) und an der Erlenstraße weitere Grundwassermessstellen errichtet.<br />

2003 Die Ergebnisse machten aus Gründen der gesundheitlichen Vorsorge eine Information<br />

der Anwohner nördlich der Neuenlander Straße über die Grundwasserbeeinflussung<br />

durch LCKW notwendig. Im April 2003 wurde daher empfohlen, keine Gartenbrunnen zu<br />

nutzen.<br />

2009 Aufgrund neuerer Untersuchungen wurde das Informationsgebiet erweitert.<br />

Aktueller Stand:<br />

1<br />

Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA "Empfehlungen für die Erkundung, Bewertung und Behandlung von<br />

Grundwasserschäden" 1994)<br />

- Seite 2 von 18 -


Den vorliegenden Erkenntnissen zufolge hat die Grundwasserbelastung ihre größte<br />

Ausbreitung erreicht.<br />

Vom ehemaligen Grundstück „Wattweg 1-3“ ausgehend, erstreckt sich eine<br />

Grundwasserverunreinigung mit LCKW-Gehalten von bis zu 2.300 µg/l über eine Länge von ca.<br />

900 m bis an die Erlenstraße. Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse belegen mit<br />

zunehmender Entfernung zum Altstandort eine deutliche Dechlorierung der LCKW-<br />

Verunreinigung bei gleichzeitiger Abnahme der Schadstoffgehalte. Die Quelle der<br />

Verunreinigung auf dem Grundstück Wattweg 1-3 wurde im Rahmen einer<br />

Bodenaustauschmaßnahme entfernt und die Grundwasserverunreinigung scheint rückläufig zu<br />

sein. Daher wird statt einer Grundwassersanierung ein vereinfachtes Monitored-Natural<br />

Attenuation(MNA)-Konzept (=überwachte natürliche Schadstoffminderungsprozesse) erwogen.<br />

Hierfür ist es zunächst erforderlich, die LCKW-Schadstofffahne abschließend einzugrenzen und<br />

den vollständigen Abbau der LCKW mittels Isotopenuntersuchungen zu belegen.<br />

Parallel werden rechtliche Möglichkeiten ausgeschöpft, den ehemaligen Verursacher bzw.<br />

dessen Rechtsnachfolger zu den Sanierungsmaßnahmen heranzuziehen. Nach Verhandlungen<br />

vor dem Verwaltungsgericht (5 V 3256/08) und dem Oberverwaltungsgericht (1 B 89/09) wird<br />

gegenwärtig mit den zwei infrage kommenden Parteien ein Vergleich angestrebt.<br />

2) Orientierende Untersuchungen und Hydrogeologische Untersuchungen im Bereich<br />

Oderstraße und Umgebung (Vorgang-Nr.: 594, großflächige Verunreinigung)<br />

Erkundungshistorie:<br />

1997 Grundwasseruntersuchungen mit einer erweiterten LCKW-Analytik haben in dem<br />

Feuerlöschbrunnen FLB 678 (Feuerlöschbrunnen Schule Oderstraße "Oder1") in 1997<br />

eine ansteigende LCKW-Konzentrationen von 81,0 bis zu 174,9 µg/l ergeben.<br />

1998 wurde daraufhin das Grundwasser an vier weiteren Stellen in der Langemarckstraße und<br />

in der Hohentorsheerstraße überprüft. In der Hohentorsheerstraße wurde an einer von<br />

drei Stellen eine max. Konzentration von 57,1 µg/l und in der Langemarckstraße wurde<br />

an einer Stelle eine Konzentration von 110,0 µg/l festgestellt.<br />

1999 wurde in diesem Bereich eine Historische Recherche (PLANUM 05_2000) von<br />

Altstandorten beauftragt.<br />

2001 wurde auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Recherche die "Orientierende<br />

Untersuchung und Hydrogeologische Untersuchung im Bereich Oderstraße und<br />

Umgebung" (Kölling&Tesch 04_2003) beauftragt.<br />

Die Ergebnisse der Orientierenden Untersuchung der altlastenverdächtigen Grundstücke<br />

(Kölling&Tesch 07_2003) in der weiteren Umgebung der Oderstraße (nördlich der<br />

Neuenlander Straße) haben keine Hinweise auf einen Eintrag von LCKW ergeben.<br />

2002 wurde im direkten Anschluss an diese Orientierenden Untersuchung, aufgrund der<br />

vorliegenden Erkenntnisse aus verschiedenen grundstücksbezogenen Untersuchungen,<br />

eine flächendeckende hydrogeologische Untersuchung (Kölling&Tesch 07_2004) für die<br />

westliche Neustadt insgesamt durchgeführt, um einen großräumigen Überblick über die<br />

Variationsbreite der Grundwasserfließrichtung und die Schadstoffbelastung zu erhalten.<br />

Aufgrund der Größe des Gesamtgebietes und der Existenz mehrerer<br />

Belastungsschwerpunkte im Grundwasser wurde eine schrittweise Bearbeitung des<br />

Projektes vorgesehen.<br />

- Seite 3 von 18 -


2003 wurde am 14. Januar die erste Auswertung der Ergebnisse vorgelegt. Daraufhin fand<br />

noch im Januar 2003 ein Abstimmungsgespräch mit dem Gesundheitsamt statt. Es wurde<br />

festgelegt, dass die Anwohner der Essener Straße und der Bereich zwischen<br />

Hohentorsheerstraße und Delmestraße sowie der Bereich zwischen Erlenstraße und<br />

Pappelstraße (zwischen Hohentorsheerstraße und Langemarckstraße) aus Gründen der<br />

gesundheitlichen Vorsorge über die Grundwasserbeeinflussung durch LCKW vor der<br />

Bewässerungssaison 2003 bzgl. der Gartenbrunnennutzung informiert werden sollen.<br />

Mitte April wurde dann der Vorabzug des Gutachtens übergeben. Im Rahmen der<br />

nachfolgenden Stichtagsmessung im Gebiet Carl-Franke-Straße / Neuenlander Straße<br />

ergab sich eine von den Vorkenntnissen abweichende Grundwasserfließrichtung in<br />

diesem Bereich. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt wurden daher zusätzlich auch<br />

die Anwohner/innen im Bereich zwischen Oldenburger Straße, Hohentorsheerstraße und<br />

Am Hohentorsplatz vorsorglich über die LCKW-Verunreinigung informiert.<br />

2004/2009 weitergehende Maßnahmen in den einzelnen Projekten unter Ziffer 1 und ab Ziffer 3<br />

2009 Die Erkenntnisse aus den weiteren Untersuchungen machten es notwendig, dass der<br />

Bereich des Informationsgebietes im Bereich Erlenstraße erweitert wurde.<br />

Aktueller Stand:<br />

2010 wurde die weitergehende technische Erkundung mittels DPs (Direct-Push-Sondierungen)<br />

in Auftrag gegeben, um die Erkenntnisse weiter zu verdichten.<br />

3) Industriestraße 18 (Vorgang-Nr. 714, Betriebsgrundstück einer ehemaligen Chemischen<br />

Reinigung )<br />

Erkundungshistorie:<br />

1998/1999 wurde im Rahmen orientierender Untersuchungen auf dem Grundstück<br />

Industriestraße 15 im Gewerbegebiet Airport-Stadt West eine Verunreinigung durch<br />

LCKW festgestellt. Dabei zeigte sich, dass bereits der Anstrom mit 3.700 µg/l belastet ist.<br />

2000 wurde auf der Grundlage der bereits aus dem Jahr 1994 vorliegenden historischen<br />

Recherche ein Ingenieurbüro mit den weitergehenden, eingrenzenden Untersuchungen<br />

beauftragt.<br />

2001 wurde das Gutachten vorgelegt. Den Untersuchungen ist zu entnehmen, dass zwei<br />

Grundstücke aufgrund der altlastenrelevanten Vornutzung als potentielle Schadensquelle<br />

für diese LCKW-Verunreinigung verbleiben.<br />

Die Grundwassermessstellen im Grundwasserabstrom zeigen deutlich erhöhte<br />

sanierungswürdige Belastungen des Grundwassers durch LCKW bis zu 8.700 µg/l.<br />

Aufgrund der im Jahr 2000 vorliegenden Erkenntnisse zur Grundwasserfließrichtung<br />

konnte davon ausgegangen werden, dass sich die Abstromfahne in diesem Bereich in<br />

nördliche Richtung ausweitet. Es wurde deshalb zu diesem Zeitpunkt davon<br />

ausgegangen, dass die Grundstücke in der Essener Straße (nordöstlicher Abstrom) von<br />

der Grundwasserbeeinflussung durch LCKW nicht betroffen sind.<br />

2001 wurde auch dieser Bereich vorsorglich in das Grundwasserüberwachungsprogramm<br />

aufgenommen, um die Richtigkeit dieser Annahme zu überprüfen. Es wurden zusätzliche<br />

Grundwassermessstellen im weiteren Grundwasserabstrom u.a. im Bereich der<br />

- Seite 4 von 18 -


Neuenlander Straße (Höhe Essener Straße) errichtet. Insbesondere die Auswertung der<br />

Grundwasserfließrichtung auf erweiterter Datenbasis widerlegte die vorherige Annahme.<br />

Daher wurden nunmehr auch die Anwohner/innen der Essener Straße über die<br />

Grundwasserbeeinflussung durch LCKW im April 2003 informiert. Ihnen wurde aus<br />

Gründen der gesundheitlichen Vorsorge empfohlen, keine Gartenbrunnen zu nutzen.<br />

2001 wurden die beiden Grundstückseigentümer der Industriestraße 18 und 20 angeschrieben<br />

und aufgefordert, auf der rechtlichen Grundlage des § 9 Abs. 2 i.V. mit § 4 Bundes-<br />

Bodenschutzgesetz (BBodSchG) die notwendigen Detailuntersuchungen zu einer<br />

abschließenden Gefährdungsabschätzung zu beauftragen. Die Ergebnisse der<br />

vorgelegten Berichte vom November 2001 und Februar 2002 verdeutlichen, dass das<br />

Grundstück Industriestraße 18 (ehemalige Chemische Reinigung) als Schadensquelle<br />

angesehen werden muss.<br />

2002 im August wurde aufgrund des im April vorgelegten Berichts über die Situation auf dem<br />

Grundstück Industriestraße 18 die dort ansässige Firma aufgefordert, eine<br />

Sanierungserkundung und –planung durchführen zu lassen.<br />

2003 hat die Firma ein altlastenerfahrenes Ingenieurbüro mit den Arbeiten beauftragt.<br />

2004 Nachdem der Störer verstorben war, ohne dass die vorbereitete Sanierungsvereinbarung<br />

unterschrieben werden konnte, musste im Weiteren mit dem Nachlassverwalter und<br />

anschließend mit dem Insolvenzverwalter (Nachlassinsolvenz) verhandelt werden. Im<br />

Zuge der Verhandlungen fand sich ein Investor, der bereit war, dass Grundstück zu<br />

übernehmen und in die Pflichten eines Störers einzutreten.<br />

2008 wurde mit dem Insolvenzverwalter und dem Investor eine Sanierungsvereinbarung<br />

getroffen.<br />

Aktueller Stand:<br />

2009 Der Investor hat auf der Grundlage des abgestimmten Sanierungskonzeptes (Consens,<br />

10_2008) die erforderliche Bodensanierung durchführen lassen. Die Untersuchungen des<br />

Grundwassers werden unter Vorgang-Nr. 1095 weitergeführt.<br />

4) Industriestraße im Grundwasseranstrom Industriestr. 15/18 (Vorgang-Nr. 1095,<br />

mehrere Verdachtsgrundstücke)<br />

Erkundungshistorie:<br />

2003 Im Zuge der Untersuchungen auf den Grundstücken Industriestr. 18 und 20 stellte sich<br />

heraus, dass auch der weitere Grundwasseranstrom in westlicher Richtung (Ochtum)<br />

bereits mit LCKW belastet ist. In 2003 und 2004 wurden die Phasen I – III „weitergehende<br />

Grundwasseruntersuchungen im Anstrombereich“ durchgeführt. Aufgrund der ermittelten<br />

räumlichen Schadstoffverteilung wurden vier bis fünf zusammenhängende LCKW-<br />

Schadstofffahnen im oberen Grundwasserleiter vermutet, die sich mit der<br />

nordnordöstlichen Grundwasserfließrichtung ausbreiten, sich mit angrenzenden<br />

Schadstofffahnen überschneiden bzw. vermischen und mit zunehmender Entfernung von<br />

der jeweiligen Schadensquelle in die Tiefe verlagert werden.<br />

2005 Die Untersuchung (Phase IV bregau, 09_2005) entlang der Industriestraße bis zur<br />

Gelsenkirchener Str. erbrachte die Erkenntnis einer großräumigen<br />

- Seite 5 von 18 -


Grundwasserverunreinigung durch LCKW. Bedingt durch die Überlagerung mehrerer<br />

einzelner LCKW-Schadstofffahnen wurde die Identifikation einzelner Schadstoffquellen<br />

wesentlich erschwert.<br />

Aktueller Stand:<br />

2010 wurde die verdichtete Untersuchung (Phase V) in dem Gebiet zwischen Richard-Dunkel-<br />

Str., Dortmunder Str., Gelsenkirchener Str. und Duckwitzstr. beauftragt, um weitere<br />

Schadstoffquellen zu identifizieren.<br />

5) Industriestraße 49 (Vorgang-Nr. 557, Chemiefabrik)<br />

Erkundungshistorie:<br />

1997 wurde der Behörde erstmals bekannt, dass auf dem Grundstück Verunreinigungen des<br />

Untergrundes vorliegen. Die Firma legte auf Nachfrage ihre Unterlagen seit 1988 vor. Seit<br />

1990 wurde bereits eine Bodenluftabsaugung (325 mg/m³) betrieben.<br />

1998 Die Firma wurde aufgefordert, einen Sachverständigen mit den notwendigen<br />

Untersuchungen zu beauftragen.<br />

1999 Die vom Sachverständigen durchgeführten Untersuchungen des Grundwassers haben<br />

lediglich eine leicht erhöhte Belastung (17 µg/l) des Grundwasserabstroms ergeben.<br />

2005 Neuere Untersuchungsergebnisse (Phase IV bregau, 09_2005) deuten darauf hin, dass<br />

es doch noch eine erhebliche Belastung des Grundwassers im Bereich des Grundstückes<br />

gibt. Die Firma wurde aufgefordert, weitergehende Untersuchungen durchzuführen.<br />

Aktueller Stand:<br />

2009 Die Firma stellt einen Antrag auf Sanierung des Grundwassers. Mit der Maßnahme soll im<br />

II. Quartal 2010 begonnen werden.<br />

6) Duckwitzstraße 55 und 61-69 (Vorgang-Nr.: 959, Altablagerung Duckwitzstraße und<br />

Abstrom Grundstück einer ehemaligen Wäscherei und Chemischen Reinigung)<br />

Erkundungshistorie:<br />

1994 wurde im Rahmen der Erweiterung der bestehenden Abfahrt der Oldenburger Straße in<br />

<strong>Bremen</strong>-Neustadt auf die Carl-Franke-Straße auch der Bereich des<br />

Neustadtgüterbahnhofs untersucht Die durchgeführten Grundwasseruntersuchungen<br />

ergaben stark erhöhte LCKW-Konzentrationen bis zu 2.640,0 µg/l.<br />

Hinweise, dass diese Verunreinigung mit dem Grundstück selbst in Verbindung zu<br />

bringen ist, haben sich aus den Untersuchungen nicht ergeben, da auch der<br />

Grundwasseranstrom belastet war. Es lagen Erkenntnisse aus den hydrogeologischen<br />

Untersuchungen (1991) vor, die auf eine Grundwasserverunreinigung durch LCKW im<br />

Bereich des ehemaligen Kocks-Industrie-Geländes (Richard-Dunkel-Straße) hinwiesen.<br />

Aufgrund der im Jahr 1994 vorliegenden Erkenntnisse zur Grundwasserfließrichtung<br />

konnte davon ausgegangen werden, dass sich die Abstromfahne in diesem Bereich in<br />

nördliche Richtung ausweitet.<br />

- Seite 6 von 18 -


1997/1998 wurde dies durch die hydrogeologische Umfelduntersuchung Duckwitzstraße<br />

bestätigt. Nach damaligem Erkenntnisstand konnte davon ausgegangen werden, dass<br />

der Bereich Hohentorsheerstraße und Umgebung (nordöstlicher Abstrom) von dieser<br />

Grundwasserbeeinflussung durch LCKW nicht betroffen ist.<br />

2001 wurde dieser Bereich vorsorglich in das Grundwasserüberwachungsprogramm<br />

aufgenommen, um die Grundwasserfließrichtung zu überprüfen. Es wurden zusätzliche<br />

Grundwassermessstellen im weiteren Grundwasseran- und abstrom u.a. im Bereich der<br />

Duckwitzstraße (Wal-Mart) und Am Hohentorsplatz (Bhf. <strong>Bremen</strong>-Neustadt) errichtet. Im<br />

Zuge dieser Untersuchung konnte als ein Ausgangspunkt der Verunreinigung der Bereich<br />

zwischen Grollander Ochtum und Tankstelle Wal-Mart ermittelt werden. Der historischen<br />

Recherche (CONSENS Umweltplanung GmbH 09_1994 und 01_1995: Historische<br />

Recherche für Altablagerungen und Altstandorte in <strong>Bremen</strong>-Neuenland und<br />

-Woltmershausen) ist zu entnehmen, dass sich im Bereich zwischen Grollander Ochtum<br />

und Richard-Dunkel-Straße ab ca. 1920 bis ca. 1947 der Müllplatz Duckwitzstraße<br />

befand. Für den Bereich des Ausgangsbereiches ist unter der Adresse Duckwitzstraße<br />

61-69 seit 1943 eine Großwäscherei, Färberei und Chemische Reinigung vermerkt.<br />

Hinweise auf konkrete Kontaminationen auf dem Grundstück selbst liegen bisher jedoch<br />

nicht vor. Aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse wird allerdings davon ausgegangen,<br />

dass die Grundwasserverunreinigung eher im Zusammenhang mit dem Umgang von<br />

LCKW in der Chemischen Reinigung zu sehen sein dürfte und nicht auf die Deponie<br />

zurückzuführen ist.<br />

Die Grundwasseruntersuchungen zeigen deutlich erhöhte sanierungswürdige<br />

Belastungen des Grundwassers durch LCKW bis zu 5.400 µg/l.<br />

In den Straßen Delmestraße, Erlenstraße, Oderstraße (Neueinrichtung) und Am<br />

Hohentorsplatz (Bhf. Brm.-Neustadt) wurden Grundwassermessstellen errichtet und<br />

anschließend Grundwasserstandsbeobachtungen durchgeführt. Die Ergebnisse aus dem<br />

Überwachungsprogramm, insbesondere die Auswertung der Grundwasserfließrichtung,<br />

zeigen, dass das Grundwasser nicht wie angenommen in nördlicher bis nordnordöstlicher<br />

Richtung (parallel zur Oldenburger Straße) fließt. Tatsächlich schwenkt es im Bereich der<br />

Carl-Franke-Straße / Neuenlander Straße bis zum Bereich Oderstraße in östliche<br />

Richtung ab, um anschließend weiter in nordnordöstliche Richtung zu fließen. Insofern<br />

wurden auf der Grundlage dieser aktuellen Erkenntnisse auch die Anwohner/innen<br />

zwischen Hohentorsheerstraße, Oldenburger Straße und Am Hohentorsplatz über die<br />

Grundwasserbeeinflussung durch LCKW im April 2003 informiert. Aus Gründen der<br />

gesundheitlichen Vorsorge wurde empfohlen, auf die Gartenbrunnennutzung zu<br />

verzichten.<br />

2002 im Dezember wurde die Grundstückeigentümerin Duckwitzstraße 61-69 angeschrieben<br />

und darauf hingewiesen, dass auf der rechtlichen Grundlage des § 9 Abs. 2 i.V. mit § 4<br />

Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) beabsichtigt ist, sie zu den notwendigen<br />

Untersuchungen zur Eingrenzung der Schadensausbreitung und zur Erstellung einer<br />

Gefährdungsabschätzung heranzuziehen. Aufgrund der im Rahmen dieser Anhörung<br />

durch die Grundstückseigentümerin vorgebrachten Argumente werden die weiteren<br />

notwendigen Untersuchungen u.a. auch auf dem Grundstück selbst, vorerst gemäß § 9<br />

Abs. 1 durch die zuständige Behörde (Der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa,<br />

heute Referat 24 Bodenschutz, 2002 Referat 41) kurzfristig veranlasst, um zeitnäher zu<br />

verwertbaren Erkenntnissen zu kommen. Das weitere Vorgehen ist jeweils abhängig von<br />

den dann vorliegenden Ergebnissen der durchgeführten Untersuchungen. Eine<br />

- Seite 7 von 18 -


Kostenschätzung für die Sanierung liegt daher noch nicht vor.<br />

2003 werden die beauftragten Untersuchungen durchgeführt (Kölling & Tesch 04_2004).<br />

2004 wird die Grundstückseigentümerin aufgefordert, eine Sanierungserkundung- und<br />

-planung durchführen zu lassen. Sie legt Widerspruch ein.<br />

2005 Vorlage einer Sanierungsuntersuchung (Krauss 08_2005)<br />

2007 wird die Grundstückseigentümerin aufgefordert, die Sanierung der Bodenluft und des<br />

Grundwassers durchführen zu lassen. Sie legt Widerspruch ein. Das Verfahren liegt dem<br />

Verwaltungsgericht zur Entscheidung vor.<br />

Aktueller Stand:<br />

2008 wurde eine Untersuchung zur Isotopenbestimmung beauftragt, um Zweifel an der<br />

Zuordnung des Schadens zu der ehemaligen Chemischen Reinigung auszuräumen. Das<br />

Ergebnis der Untersuchung (Hydroisotop GmbH 02_2009) zeigt, dass die im Bereich der<br />

ehemaligen Chemischen Reinigung feststellbaren höheren LCKW Gehalte plausibel<br />

einem eigenständigen Perchlorethylen (PCE)-Quelleintrag zuzuordnen sind. Es ist davon<br />

auszugehen, dass eine Herstellung der schadensverursachenden PCE-Charge im<br />

Zeitraum nach den 1940er Jahren stattgefunden hat, also nach Schließung der Deponie.<br />

7) Duisburger Str. 1 (Vorgang-Nr.: 1376, Grundstück einer ehemaligen Chemischen<br />

Reinigung)<br />

Erkundungshistorie<br />

2004 hatten sich im Rahmen von Untersuchungen zu anderen Projekten Hinweise ergeben,<br />

dass auch der Bereich westlich der Neuenlander Straße belastet ist. Insofern wurde für<br />

das Quartier Duisburger Str. eine historische Recherche (Kölling & Tesch 08_2004)<br />

veranlasst.<br />

Als Ergebnis der Recherche, die für Teilbereiche der untersuchten Flächen Hinweise auf<br />

nutzungsbedingte Emissionspotenziale aufzeigt, wurde für diese Grundstücke eine<br />

orientierende Untersuchung (OU) der Altstandorte sowie ein hydrogeologisches<br />

Übersichtsgutachten (Kölling & Tesch 02_2005) beauftragt.<br />

2005 Auf dem Grundstück Duisburger Str. 1 wurden zum Teil erhebliche Verunreinigungen der<br />

Bodenluft mit LCKW Konzentrationen bis zu 466 mg/m³ und des Grundwassers mit<br />

LCKW Konzentrationen bis zu 1.200 µg/l festgestellt. Im Rahmen des<br />

Verwaltungsverfahrens wurden die Störer ermittelt. Die Grundstückseigentümerin wurde<br />

aufgefordert, die notwendigen weitergehenden Untersuchungen durchführen zu lassen.<br />

2006 bestätigen die durchgeführten Detailuntersuchungen (DU) die Erkenntnisse aus der OU.<br />

In der Bodenluft (Institut Dr Nowak 05_2006) wurden Konzentrationen bis zu 1.049 mg/l<br />

und im Grundwasser (Institut Dr. Nowak 10_2006) bis zu 2.000 µg/l festgestellt.<br />

2007 wird die auf der Grundlage des Sanierungskonzeptes (Institut Dr. Nowak 03_2007) im<br />

Juni 2006 begonnene Bodenluftsanierung weiter durchgeführt und abgeschlossen.<br />

Aktueller Stand<br />

2009 Seit August wird hier eine Grundwassersanierung durch pump-and-treat (Pumpen und<br />

- Seite 8 von 18 -


Reinigen) betrieben.<br />

8) Bochumer Straße (Vorgang-Nr.: 582 Altablagerung)<br />

Erkundungshistorie<br />

1996 Ende der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde die Altablagerung in ihrer gesamten<br />

Ausdehnung auf ihre Gefährdung für die Umwelt untersucht (CONSENS Umweltplanung<br />

GmbH_1997/1998). Dabei wurden neben den Bodenunteruntersuchungen auch<br />

Beprobungen des Grund- und Oberflächenwassers vorgenommen. Im Bereich der<br />

Bochumer Straße (Umgebung des Parkplatzes Kleingartenvereins Helgoland/Westerland)<br />

wurden LCKW Verunreinigungen des Grundwassers mit Konzentrationen bis zu 500 µg/l<br />

nachgewiesen.<br />

1998 wurde für jedes Grundstück ein Kurzgutachten über die durchgeführten Untersuchungen<br />

angefertigt und den Eigentümern übergeben. Für einige Bereiche (Vorgang-Nr.: 30 und<br />

Vorgang Nr.: 582) wurde in die Kurzgutachten aufgenommen, dass im Grundwasser<br />

Schadstoffe nachgewiesen wurden. Es wurde die Empfehlung für die Nutzer/innen<br />

aufgenommen: “Dieses Wasser sollte nicht zur Gartenbewässerung oder Reinigung von<br />

Nutzpflanzen, für Küchenzwecke, zum Duschen, Waschen sowie zur Befüllung von<br />

Swimmingpools oder Planschbecken verwendet werden.“<br />

1999 Die weitergehenden Untersuchungen (Umtec 08_1999) zeigen, dass der<br />

Belastungsschwerpunkt, wie auch im Zuge der bisherigen Untersuchungen festgestellt,<br />

im Bereich des Parkplatzes des Kleingartenvereins liegt. Die Belastung wurde aktuell mit<br />

141 µg/l festgestellt und ist damit deutlich geringer als in den Vorjahren. Eine Quelle<br />

konnte bislang nicht verifiziert werden.<br />

2000 Hinsichtlich einer Beurteilung, ob längerfristig mit einer abnehmenden Tendenz der<br />

Verunreinigung im Bereich des Kontaminationsschwerpunktes zu rechnen ist, wurde die<br />

Durchführung eines Pumpversuches beauftragt. Die hydrochemischen Untersuchungen<br />

belegen eine kontinuierliche Reduzierung der LCKW von 200 auf 130 µg/l.<br />

2007/2009 Grundwassermonitoring. Auf der Grundlage der bislang vorliegenden Ergebnisse<br />

konnte weder der Schadensursprung noch das Verhalten der Schadstofffahne<br />

abschließend beurteilt werden. Insofern wurde eine Detailuntersuchung beauftragt. Die<br />

Ergebnisse der Grundwasseruntersuchung (Büro für Boden- und Grundwasserschutz<br />

01_2010) zeigen eine Grundwasserbelastung mit Konzentrationen bis zu 156 µg/l LCKW<br />

Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Abbauprodukte der ursprünglich eingesetzten<br />

Stoffe.<br />

Aktueller Stand<br />

2010 Die weitergehenden Untersuchungen ergaben, dass die Grundwasserverunreinigung eine<br />

größere Ausdehnung hat, als bisher angenommen. Auch hier wurde den Anwohnenden<br />

empfohlen, das Grundwasser nicht mehr zu nutzen (03_2010). Dieses erweiterte<br />

Informationsgebiet ist in der Karte noch nicht dargestellt.<br />

Die notwendigen weiteren Untersuchungen werden bis zur Vorlage der Ergebnisse aus<br />

den Untersuchungen in der Dortmunder Str. (Vorgang-Nr.: 1095) zurückgestellt, da ein<br />

Zusammenhang nicht auszuschließen ist Das weitere Vorgehen ist auf die dann<br />

vorliegenden Ergebnisse abzustimmen.<br />

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9) Kirchweg 200 (Vorgang-Nr.: 33, Grundstück einer Silberwarenfabrik)<br />

Erkundungshistorie<br />

1989 Auf dem Grundstück wurden im Auftrag des Grundstückseigentümers Untersuchungen<br />

durchgeführt; hierbei wurde eine Verunreinigung des Bodens und des Grundwassers mit<br />

LCKW festgestellt (Büro Jacobs 08_1989). Die Firma wurde daraufhin von der<br />

Wasserbehörde aufgefordert, Maßnahmen zur Sanierung der nachgewiesenen<br />

Grundwasserkontamination einzuleiten.<br />

1993 wurden mehrere weitergehende Untersuchungen durchgeführt. Der mit der<br />

gutachterlichen Begleitung der erforderlichen Sanierungsmaßnahme beauftragte<br />

Sachverständige hat die bis zu diesem Zeitpunkt durchgeführten Untersuchungen<br />

eingehend geprüft und ausgewertet (Umtec 11_1993). Er hielt es daraufhin für<br />

erforderlich, vor einer Ausschreibung der Sanierungsmaßnahme weitergehend zu<br />

untersuchen.<br />

1995 Die durchgeführten Untersuchungen (Umtec 02_1995) ergaben eine Belastung der<br />

Bodenluft mit LCKW bis zu 460 mg/m³ und des Grundwassers bis zu 3.700 µg/l. Im<br />

Hinblick auf die erforderliche Sanierung der festgestellten LCKW-Verunreinigungen in der<br />

ungesättigten und gesättigten Bodenzone wurden seitens der zuständigen Behörde in<br />

Teilbereichen des Grundstücks ergänzende Untersuchungen (Umtec 09_1995) für<br />

notwendig befunden. Im Rahmen dieser Sanierungsuntersuchungen wurden die<br />

Schadenssituation sowie die geologischen und hydrogeologischen Standortverhältnisse<br />

erkundet.<br />

1996 wurde festgelegt, die Maßnahmen zur Sanierung in zwei zeitlich aufeinander folgenden<br />

Sanierungsphasen (I: Bodenluftabsaugung und II: Grundwassersanierung)<br />

durchzuführen. Die Bodenluftsanierung wurde im Januar 1996 in Betrieb genommen. Für<br />

die Grundwassersanierung wurde eine Sanierungskonzeption (Umtec 08_1996) für zwei<br />

Varianten ausgearbeitet und bewertetet.<br />

1997 Im Zeitraum Januar 1996 bis September 1997 wurde die Bodenluftsanierung (Umtec<br />

11_1997) betrieben. Im Zuge dieser Maßnahme wurden insgesamt über 10 kg LCKW aus<br />

der ungesättigten Bodenzone abgesaugt.<br />

1998 Auf Basis der Grundwassersanierungskonzeption wurde von 11_1998 bis 03_2004 eine<br />

hydraulische Sanierung des Grundwassers betrieben.<br />

2000 wurde im Juni mit der Grundstückeigentümerin eine Sanierungsvereinbarung getroffen.<br />

Bei den begleitenden Untersuchungen zur Sanierung wurde festgestellt, dass die<br />

vorhandenen Grundwasserverunreinigungen den Bereich des Grundstücks bereits<br />

verlassen haben und sich in nordwestlicher Richtung ausdehnen. Die<br />

Grundstückseigentümerin hat dargelegt, dass sie aus wirtschaftlichen Gründen außer<br />

Stande sei, neben der Sanierung des Grundstücks auch die Sanierung des Abstroms<br />

durchzuführen.<br />

2004 Im letzten Betriebsjahr der hydraulischen Sanierung wurde ein Verfahren zum forcierten<br />

biologischen In-Situ-Abbau (EOS Umwelt & Technik GmbH 07_2004) von LCKW in die<br />

laufende Maßnahme implementiert. Insgesamt wurden im Rahmen der<br />

Grundwassersanierungsmaßnahme ca. 60 kg LCKW entfernt sowie weitere ca. 20 kg<br />

LCKW biologisch abgebaut. Aufgrund des Sanierungsvertrages ist die Stadtgemeinde für<br />

das weitere Vorgehen auf dem Grundstück und des Abstroms zuständig.<br />

- Seite 10 von 18 -


2008 Nach Einstellung der Sanierungsmaßnahme in 2004 wurden vorerst weitergehende<br />

Erkundungen im Abstrom durchgeführt (Vorgang 583, Ziffer 10). Insbesondere im<br />

nordwestlichen Bereich des Betriebsgrundstückes lagen noch höhere LCKW-Belastungen<br />

von z.T. über 2.000 µg/l vor, die weiteren Handlungsbedarf begründen. Im Sommer 2008<br />

wurde die Durchführung eines Feldversuches zur Stimulation des biologischen Abbaus<br />

beauftragt.<br />

Aktueller Stand:<br />

2010 Die Ergebnisse der versuchsbegleitend durchgeführten Untersuchungen (Umtec<br />

02_2010) belegen die Wirksamkeit der Maßnahme (hmvt 01_2010). Auf der Grundlage<br />

des positiven Befundes ist beabsichtigt, im unmittelbaren Grundwasserabstrom des<br />

Schadensherdes 1 einen sog. „Bioschirm“ zum Abschneiden der Schadstofffahne zu<br />

etablieren. Die Wirkdauer der Injektionen wird auf ca. 2 bis 3 Jahre geschätzt. Die<br />

Planung der In-Situ-Reaktiven Zone (Bioschirm) und die Vorbereitungen der Vergabe<br />

wurden im März beauftragt.<br />

10) Gartenstadt-Süd (Vorgang-Nr.: 583, großflächige Verunreinigung im Abstrom<br />

Kirchweg 200)<br />

Erkundungshistorie:<br />

2000 Im Abstrom des Grundstück Kirchweg 200 durchgeführte Untersuchungen ergaben<br />

konkrete Hinweise auf eine LCKW-Belastung des Grundwassers auch im weiteren<br />

Grundwasserabstrom. Es wurde eine historische Recherche (Umtec 11_2001) zu<br />

etwaigen weiteren Kontaminationsquellen im Bereich der Gartenstadt Süd sowie die<br />

technische Erkundungen zur Eingrenzung der LCKW-Abstromfahne beauftragt.<br />

2001 Die Belastungssituation des Grundwassers (Umtec 11_2001) weist in dem<br />

Untersuchungsgebiet (ca. 40 ha) z.T. signifikant auffällige Verunreinigungen durch LCKW<br />

mit Konzentrationen bis zu 1.800 µg/l auf.<br />

2002 Auf der Grundlage der vorliegenden Untersuchungsergebnisse wurde in Abstimmung mit<br />

dem Gesundheitsamt eine Anwohnerinformation (06_2002) zur „Grundwasserproblematik<br />

im Bereich Gartenstadt Süd / Südervorstadt“ verteilt. Es wird empfohlen, aus Gründen der<br />

gesundheitlichen Vorsorge, Wasser aus Gartenbrunnen in dem gekennzeichneten<br />

Bereich nicht mehr zu nutzen.<br />

Darauf hin wurden die Durchführung eines Grundwasser-Monitorings sowie technische<br />

Erkundungen zur weiteren Eingrenzung (Umtec 02_2004) beauftragt. Es wurden drei<br />

größere Schadstofffahnen mit Konzentrationen bis zu 2.400 µg/l identifiziert, die sich<br />

teilweise überlagern. Weiterhin ergaben sich Anhaltspunkte auch für Einträge aus dem<br />

Bereich nordöstlich der Gastfeldstraße.<br />

2004 Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse wurde das Anwohnerinformationsgebiet entlang<br />

der Kolberger Straße und der Kornstraße bis zur Friedrich-Ebert-Str. erweitert (04_2004).<br />

Die Schadstofffahnen wurden weiter eingegrenzt. Der Schwerpunkt der Untersuchungen<br />

(Umtec 11_2004) lag dabei im Nordteil (Südervorstadt und Buntentor) des inzwischen ca.<br />

70 ha umfassenden Untersuchungsgebietes.<br />

2005 Aufgrund der Hinweise auf Einträge aus dem Gebiet nordöstlich der Gastfeldstraße<br />

wurde in dem Bereich der Schadstofffahne 3 (Südervorstadt und Buntentor) eine<br />

- Seite 11 von 18 -


historische Recherche (ifab 03_2005) beauftragt.<br />

2006 Aufgrund der Ergebnisse der historischen Recherche ergaben sich für vier Grundstücke<br />

Verdachtsmomente auf nutzungsrelevante Verunreinigungen mit LCKW. Die daraufhin<br />

veranlasste orientierende Untersuchung (ifab 06_2006) wies eine erhebliche<br />

Verunreinigung des Grundwassers im Bereich des Grundstückes Gastfeldstraße 132<br />

(Chemische Reinigung) mit LCKW-Konzentrationen bis zu 15.000 µg/l nach.<br />

2007 Die weitergehenden Untersuchungen nordöstlich der Gastfeldstraße ergaben, dass das<br />

Anwohnerinformationsgebiet von der Gastfeldstr. 132 bis zur Kolberger Str. erweitert<br />

werden muss (Anwohnerinformation 03_2007).<br />

Aktueller Stand:<br />

2010 In den Jahren 2006-2009 wurden weitergehende Untersuchungen wie<br />

Grundwassermonitoring und technische Erkundungen (Umtec 11_2006, 11_2007,<br />

06_2008 und 04_2009) in der Fläche durchgeführt. Die LCKW haben sich entsprechend<br />

der Grundwasserfließrichtung in der Regel nach Nordwest bis Nordnordwest in einer<br />

Größenordnung von ca. 70 ha ausgebreitet. Nach aktueller Kenntnis handelt es sich um<br />

vier Schadstofffahnen, deren Eintragsherde und Ausdehnung z.T. bisher nicht<br />

abschließend eingegrenzt werden konnten. Vorlaufend zur Einrichtung weiterer<br />

Grundwassermessstellen und der Fortführung des großräumigen<br />

Grundwassermonitorings werden daher z.Zt. weitergehende Erkundungen in bisher nicht<br />

abschließend eingegrenzten Bereichen durchgeführt.<br />

11) Gastfeldstraße 132/134 (Vorgang-Nr.: 1482, Grundstück einer Chemischen<br />

Reinigung)<br />

Erkundungshistorie<br />

2005 Im Rahmen der durchgeführten Untersuchungen wurden im Bereich westlich der<br />

Gastfeldstraße zwischen Kirchweg und Waterloostraße sowie nördlich der Kolberger<br />

Straße Grundwasserverunreinigungen durch LCKW festgestellt. Im Rahmen der<br />

Eingrenzung dieser Verunreinigung war es angezeigt, auch den vorliegenden Hinweisen<br />

über altlastenrelevante Nutzungen im Quartier südlich der Kolberger Straße<br />

nachzugehen. Die im Jahr 2005 durchgeführte historische Recherche (ifab 03_2005)<br />

ergab aufgrund der früheren Nutzung durch Chemische Reinigungsbetriebe auch für das<br />

Grundstück Gastfeldstraße 132/134 einen Altlastenverdacht und die Notwendigkeit<br />

weiterer Untersuchungen, die im Wege der Amtsermittlung auf Grundlage des § 9 Abs. 1<br />

Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) vom 17.03.1998 (BGBl. I S. 502) veranlasst<br />

wurden.<br />

2006 Aus den Gutachten (ifab 06_2006 und Umtec 11_2006) geht hervor, dass eine<br />

Verunreinigung der Bodenluft und des Grundwassers durch LHKW auf dem Grundstück<br />

Gastfeldstraße 132/134 vorliegt. Die Grundwasserverunreinigung breitet sich mit dem<br />

Grundwasserabstrom aus.<br />

2007/2008 Aufgrund Grundlage der bisherigen Erkenntnisse ist eine<br />

Sanierungsuntersuchung und –planung durchzuführen.<br />

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Aktueller Stand<br />

2008/2010 Nachforschungen haben ergeben, dass die entsprechenden Betreiber<br />

inzwischen verstorben sind. Zurzeit liegt das Verwaltungsverfahren gegen die Erbin eines<br />

Betreibers als Gesamtrechtsnachfolgerin vor dem Verwaltungsgericht zur Entscheidung.<br />

12) Grünenkamp (Vorgang-Nr.: 571 großflächige Verunreinigung im Anstrom der Fa.<br />

InBev)<br />

Erkundungshistorie:<br />

1997 Im Zuge routinemäßiger Grundwasseruntersuchungen zur Betriebswassergewinnung auf<br />

dem Betriebsgelände der Brauerei wurden LCKW Verunreinigungen bis zu 500 µg/l<br />

festgestellt.<br />

1998 Die Brauerei hat darauf hin im Anstrom des Betriebsgrundstückes eine<br />

Grundwassermessstelle (CONSENS Umweltplanung GmbH 07_1998) errichtet. Auch im<br />

Anstrom wurden bereits 220 µg/l ermittelt. Um eine mögliche Ursache im Anstrombereich<br />

zu ermitteln, wurden weitergehende Untersuchungen im Bereich des Grünenkamps<br />

veranlasst. Die Ergebnisse der LCKW-Analytik zeigen relevante Verunreinigungen bis zu<br />

300 µg/l (GeoHydroConsult 10_1998). Die ermittelten Schadstoffbelastungen zeigen ein<br />

räumlich sehr heterogenes Bild. Im Hinblick auf mögliche Schadstoffquellen wurde daher<br />

zunächst für ein ca. 12 ha großes Gebiet im Anstrom des Grünenkamps eine historische<br />

Recherche (GeoHydroConsult 05+09_1999) beauftragt.<br />

1999 wurden im Bereich des Grünenkamp ergänzende Erkundungsarbeiten zu den lokalen<br />

Bodenluft- und Grundwasserbelastungen durchgeführt (GeoHydroConsult 04_1999).<br />

Weiterhin wurden im südlichen und östlichen näheren und weiteren Umfeld des<br />

Grünenkamp weitergehende, eingrenzende Bodenluft- und Grundwasseruntersuchungen<br />

durchgeführt, die insb. Verdachtsbereiche aus der historischen Recherche<br />

berücksichtigen. Die Untersuchungen (GeoHydroConsult 12_1999) der<br />

Verdachtsbereiche haben keinen Hinweis auf eine mögliche Schadensquelle ergeben.<br />

2000/2001 Auf Grund der heterogenen Verteilung der Schadstofffahne wurden<br />

weitergehende Untersuchungen (GeoHydroConsult 07_2001) des Grundwassers,<br />

insbesondere der Gebietshydraulik, beauftragt.<br />

2002 Wie die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen (GeoHydroConsult 02_2002)<br />

zeigen, ist das Grundwasser im Bereich des Grünenkamps und in Abschnitten der<br />

hiervon südlich gelegenen Alten Neustadt mit LKCW verunreinigt. Die höchsten<br />

Belastungen wurden mit 400 µg/l in der Grundwassermessstelle B 2 Anstrom<br />

Grünenkamp festgestellt. In dem ca. 50 ha großen Untersuchungsgebiet wurden<br />

ansonsten Konzentrationen um 100 µg/l und geringer festgestellt. Die Arbeiten wurden<br />

hier vorerst zurückgestellt, da keine eindeutige Quelle festzustellen war und es sich um<br />

eine relativ geringe Belastung handelt.<br />

Aktueller Stand:<br />

2010 Die weitergehenden Untersuchungen im Bereich Gartenstadt-Süd zeigen, dass es<br />

eventuell eine Verbindung mit der Schadstofffahne Grünenkamp geben könnte. Diese<br />

Untersuchungen sind zur Zeit noch nicht abgeschlossen.<br />

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13) Kornstraße 255 (Vorgang-Nr.: 931+1104 Betriebsgelände Kfz Verkaufs- und<br />

Reparaturbetrieb und Anstrom)<br />

Erkundungshistorie:<br />

2002 Die Grundstückseigentümerin hat im Rahmen von Verkaufsplanungen Untersuchungen<br />

des Untergrundes (Dr. Pütz 09_2002) beauftragt. Neben den aus der unmittelbaren<br />

Geländenutzung resultierenden Belastungen des Bodens wurde eine flächenhafte<br />

Verunreinigung des Grundwassers durch LCKW mit Konzentrationen bis zu 97 µg/l<br />

festgestellt. Aufgrund der Einzelstoffverteilung (fast ausschließlich Abbauprodukte) ist von<br />

einem Altschaden auszugehen.<br />

2003 Da der Ursprung der LCKW Verunreinigung nicht sicher identifiziert werden konnte,<br />

wurde eine weitergehende Untersuchung veranlasst. Die LCKW Verunreinigung mit<br />

Konzentrationen bis zu 108 µg/ wird auf Grund der Strömungssituation und der jetzt<br />

festgestellten räumlichen Verteilung auf einen Zustrom aus dem östlich angrenzenden<br />

Bereich zurückgeführt.<br />

2004 Auf Grund der festgestellten Situation wurde eine historische Recherche für den Bereich<br />

Kornstraße 221-313 veranlasst. Im Anstrom wurden zahlreiche potentielle Eintragsquellen<br />

für LCKW identifiziert.<br />

2009 Vor diesem Hintergrund wurden 2009 weiterführende Bodenluft- und<br />

Grundwasseruntersuchungen zunächst auf dem östlichen Nachbargrundstück ausgeführt.<br />

Es wurden LCKW Gehalte bis zu 240 µg/l nachgewiesen. Eine Schadensquelle konnte<br />

jedoch nicht ermittelt werden.<br />

Aktueller Stand:<br />

2010 In einem nächsten Schritt ist die horizontale Verteilung im weiteren Anstrom zu<br />

überprüfen. Es wurde ein hoch belasteter Bereich mit bis zu 3.200 µg/l festgestellt. Die<br />

tiefenorientierte Überprüfung ergab, dass sich die höchsten LCKW Konzentrationen in<br />

allen überprüften Entnahmestellen (Direct-Push-Sondierungen) in einer Tiefenlage von<br />

ca. 5 m unter Geländeoberkante befinden. Mit zunehmender Beprobungstiefe ist ein<br />

deutlicher Rückgang der Konzentrationen feststellbar. Das Schadstoffspektrum wird<br />

vorzugsweise durch die Abbauprodukte gebildet. Ein verstärktes Auftreten der<br />

Abbauprodukte ist sowohl als Hinweis auf eine Alterung/Abbau der möglichen ins<br />

Grundwasser eingetragenen Primärstoffe als auch auf eine zunehmende Entfernung von<br />

der Schadensquelle zu deuten. Es wurden weitere eingrenzende Untersuchungen<br />

beauftragt.<br />

14) Airbus-Allee 1 (Vorgang-Nr.: 782 Bereich einer ehemaligen Galvanik)<br />

Erkundungshistorie:<br />

2000 wurden auf dem Gelände der Großmarkt-Tankstelle in der Paul-Feller-Straße 25 im Zuge<br />

von orientierenden Boden- und Grundwasseruntersuchungen erhöhte Gehalte an LCKW<br />

im Grundwasser festgestellt. Im Nachgang zu diesen Untersuchungen wurden<br />

Grundwasseruntersuchungen im Anstrom des Großmarktgeländes durchgeführt.<br />

2001 Die Ergebnisse (HPC 03_2001) zeigen deutlich erhöhte LCKW-Gehalte bis zu 390 µg/l.<br />

- Seite 14 von 18 -


Die Messstellen liegen im nordwestlichen Grundwasserabstrom des Airbus-<br />

Betriebsgeländes. Anhand der Schadstoffverteilung ist zu erkennen, dass es sich um<br />

einen Altschaden handeln könnte. Daraufhin wurde Airbus aufgrund der konkreten<br />

Anhaltspunkte aufgefordert, eine historische Recherche (BREGAU 06_2001) durchführen<br />

zu lassen, um die Quelle der möglicherweise vom Grundstück ausgehenden<br />

Grundwasserverunreinigung zu erkunden. Im Umfeld der Halle 20 konnten drei potentielle<br />

Schadstoffeintragsstellen identifiziert werden. In einem weiteren Schritt wurde eine<br />

orientierende Untersuchung durchgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchung (BREGAU<br />

08_2001) weisen insbesondere im Bereich der ehemaligen Galvanik erhebliche<br />

Konzentrationen der Ausgangssubstanzen (TRI und PER) bis zu 184 µg/l nach.<br />

2002/2003 In weiteren Schritten wurde eine Detailuntersuchung (bregau 04_2002) und eine<br />

Sanierungsuntersuchung und Sanierungsvariantenstudie (bregau 09_2003) durchgeführt.<br />

2005/2009 Seit 05_2005 wird eine Bodenluft- und Grundwassersanierung durchgeführt.<br />

Ausgehend von einer maximalen Schadstoffkonzentration im Sanierungsbrunnen von ca.<br />

1.000 µg/l, konnte das Grundwasser bis auf ca. 45 µg/l abgereinigt werden. Die<br />

Grundwassersanierungsanlage wurde 11_2009 außer Betrieb genommen. Die<br />

Stauwasser- und Bodenluftsanierungsmaßnahme sowie das Grundwassermonitoring<br />

werden weitergeführt.<br />

Aktueller Stand:<br />

2010 Im Untergrund der Halle 20 sind weiterhin diffuse Schadstoffquellen (bregau 02_2010)<br />

vorhanden. Anstelle der pump-and-treat-Maßnahme soll eine In-Situ-Maßnahme zur<br />

Behandlung der abstromigen Schadstofffahne und ggf. des Schadenszentrums geplant<br />

und getestet sowie bei Nachweis der Wirksamkeit eingesetzt werden. Gemäß dem<br />

vorläufigen Sanierungskonzept (bregau 04_2009) sollen Isotopenuntersuchungen, der<br />

Bau und die Untersuchung von Mehrfachmessstellen und Direct-push-Sondierungen<br />

erfolgen, um die Datenbasis für einen durchzuführenden Ideenwettbewerb zu verbreitern.<br />

Das ausgewählte Sanierungsverfahren dient als Grundlage für das Sanierungskonzept<br />

„In-Situ-Maßnahme“, welches der Bodenschutzbehörde bis zum Herbst 2010 vorzulegen<br />

ist.<br />

15) Airbus-Allee 1 (Vorgang-Nr.: 786, Betriebsgrundstück)<br />

Erkundungshistorie:<br />

2001 bis 2009: Im Umfeld der Halle 10 auf dem Betriebsgrundstück der Airbus wurde bei<br />

Voruntersuchungen (bregau 04_2002) eine Grundwasserverunreinigung durch LCKW<br />

festgestellt und in den Folgejahren in mehreren Schritten orientierend untersucht:<br />

bregau 11_2002 Grundwasseruntersuchungen auf LCKW im Umfeld der Halle 10<br />

bregau 09_2004 Grundwasseruntersuchungen auf LCKW im Umfeld der Halle 10<br />

bregau 10_2005<br />

bregau 11_2006<br />

bregau 08_2007<br />

bregau 01_2008<br />

Eingrenzung der Schadstoffahne - Phase II<br />

Detailuntersuchung und Gefährdungsabschätzung – Phase III<br />

Sanierungsuntersuchung<br />

Ermittlung einer Schadstoffquelle im Bereich des Parkplatzes F<br />

- Seite 15 von 18 -


egau 10_2008<br />

tiefenorientierende Erkundung des Grundwassers<br />

bregau 04_2009 Grundwassermonitoring 2008<br />

Bei der bisherigen Schadenerkundung wurden westliche bis nordwestliche<br />

Grundwasserfließrichtungen ermittelt. Im zentralen An- und Abstrombereich des<br />

Untersuchungsgebietes wurden LCKW-Gehalte bis zu 400 µg/l nachgewiesen. Die<br />

erhöhten LCKW Gehalte reichen bis zur maximal beprobten Tiefe von 20 m unter<br />

Geländeoberkante, hier erreichen sie Werte bis zu 200 µg/l. Die Grundwasserschäden<br />

sind aufgrund der Einzelstoffverteilung (fast ausschließlich Abbauprodukte) als „ältere<br />

Schäden“ einzustufen. Die räumlich eingegrenzte Grundwasserbelastung ist über die<br />

westliche Grundstücksgrenze des Betriebsgeländes vorgedrungen. Eindeutige<br />

Schadenseintragsstellen konnten bisher nicht ermittelt werden.<br />

Aktueller Stand<br />

2010 Das Grundwassermonitoring wird fortgeführt. Weitere Maßnahmen werden vorerst<br />

zurückgestellt, bis die Ergebnisse „In-Situ-Maßnahme“ aus dem Bereich Halle 20<br />

vorliegen.<br />

Grundwassersanierung<br />

Im Überblick zeichnen sich die oben beschriebenen Standorte am ehemaligen Wattweg, an der<br />

Industriestraße, an der Duckwitzstraße, am Kirchweg und an der Gastfeldstraße als deutlich<br />

dominierende LCKW-Belastungsquellen für das Grundwasser in der Neustadt ab.<br />

Die Sanierung der einzelnen Grundwasserschäden erfordert angesichts der vorbeschriebenen<br />

vielfältigen Überschneidungen der Vorgänge ein schrittweises Vorgehen. Grundsätzlich wird<br />

angestrebt, zunächst die Quellbereiche z.B. durch pump-and-treat-Verfahren (Pumpen und<br />

Reinigen) möglichst weitgehend zu entfernen (i.d.R. in ca. 3-5 Jahre), um das Quellpotential zu<br />

reduzieren. Über das jeweilige Erfordernis einer Sanierung im weiteren Grundwasserabstrom<br />

muss nach Maßgabe des sanierungsbegleitenden Grundwasserüberwachungsprogramms<br />

entschieden werden. Hierfür können - vorbehaltlich der Ergebnisse von Voruntersuchungen -<br />

z.B. biologische In-Situ-Verfahren eingesetzt werden.<br />

Fazit<br />

Die Erfassung und Verfolgung von Grundwasserschäden ist ein unverzichtbarer Baustein des<br />

nachhaltigen Umweltschutzes. Dies wird aktuell belegt durch die in Vorbereitung befindliche<br />

Einführung einer Grundwasserverordnung durch den Bund. Die verwaltungsseitige Verfolgung<br />

von altlastenbedingten Grundwasserschäden nach dem Bodenschutzrecht hat vielfältige<br />

fachliche und rechtliche Fragestellungen zu berücksichtigen. Die Bearbeitung eines<br />

Grundwasserschadens durch LCKW nimmt nicht selten einen Zeitraum in der Größenordnung<br />

von 10 Jahren und mehr in Anspruch. Auch bei großem Aufwand lassen sich<br />

Grundwasserverunreinigungen dennoch oftmals nicht vollständig beseitigen.<br />

Weitere Informationen können der Broschüre „Altlastenbedingte Grundwasserverunreinigungen<br />

im Land <strong>Bremen</strong>“ 12_2006 und dem BUISY – <strong>Bremer</strong> <strong>Umweltinformationssystem</strong><br />

http://www.umwelt.bremen.de/de/detail.php?gsid=bremen179.c.3351.de entnommen werden.<br />

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B. Beschlussvorschlag<br />

Die <strong>Deputa</strong>tion für Umwelt und Energie nimmt den Bericht zur Kenntnis.<br />

- Seite 17 von 18 -


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