BaPS Anleitung - UMS
BaPS Anleitung - UMS BaPS Anleitung - UMS
8.1.3 Bestimmung der Netto-Rate Aufgrund des hohen Aufwandes wird in vielen Untersuchungen, die sich mit dem N-Kreislauf in Böden beschäftigen, nicht die eigentlich relevante Brutto- Nitrifikationsrate, sondern die einfacher zu bestimmende Netto-Nitrifikationsrate gemessen [ROW 1997]. Die Netto-Nitrifikation beschreibt die Dynamik der Änderung des Nitrat-Pools im Boden. Die Netto-Nitrifikation lässt daher keinen Rückschluß auf die Brutto-Nitrifikation (d.h. quantitative Umsetzung von NH 4 + über Nitrifikation zu NO 3- ) zu und stellt daher im Grunde nur eine Notlösung dar. Bei der Bestimmung von Netto-Nitrifikationsraten wird typischerweise wurzelfreier Boden einem Untersuchungsstandort entnommen (d.h. u.a. Ausschluß der Ammonium- und Nitrat-Aufnahme über die Pflanzenwurzeln, aber unter Verbleib der Aktivitäten der Denitrifikation und mikrobiellen N- Immobilisierung) und der Boden im Freiland in einem Beutel vergraben und - inkubiert (üblicherweise für mehr als einen Monat). Aus der Pool-Größe von NO 3 am Anfang der Inkubation und am Ende der Inkubation wird die Netto- Nitrifikation errechnet (P NO3(t=1) – P NO3(t=0) = Netto-Nitrifikation bezogen auf das Trockengewicht des Bodens). 8.1.4 Inhibitionstechniken Im Zusammenhang mit der Bildung und Emission von primär [N 2 O] und sekundär [NO] klimarelevanten N-Spurengasen in Böden, die beide sowohl bei der Nitrifikation wie auch bei der Denitrifikation gebildet werden, werden Inhibitionstechniken angewandt. Damit wird der Prozeß, der für die Bildung dieser Spurengase verantwortlich ist, d.h. Nitrifikation oder Denitrifikation, identifiziert. Der am häufigsten angewandte Inhibitor ist Azetylen. Azetylen hemmt in geringer Konzentration [10 Pa] die Nitrifikation. Wird an Bodenproben vor Inhibierung und nach Inhibierung die N 2 O bzw. NO-Emission bestimmt, so läßt sich über Differenzbildung herausfinden, zu welchem Anteil Nitrifikation bzw. Denitrifikation zur aktuellen Emission beigetragen haben. Diese Methode ist insgesamt jedoch kritisch zu beurteilen, da: 1. Einzelne Gruppen von Nitrifizierern eventuell unempfindlich gegenüber dem Inhibitor sind. 76
Theorie zu BaPS 2. Die Verteilung von Azetylen in der Bodenprobe ein Problem darstellen kann (unvollständige Inhibierung). 3. Andere, nicht identifizierte Prozesse zusätzlich zur N 2 O- und NO-Bildung beitragen können, die bei der beschriebenen Vorgehensweise der Denitrifikation zugeschrieben werden. Zur Quantifizierung der Denitrifikation in Böden wird neben der 15 N-Technik auch die Azetylenblockierungsmethode eingesetzt. Dieses Verfahren beruht darauf, daß das letzte Enzym innerhalb der Denitrifikationskette von Nitrat zum molekularen Stickstoff durch 10 Vol% Azetylen gehemmt wird. Wie neuere Untersuchungen jedoch gezeigt haben, setzt sich in Gegenwart von Luftsauerstoff bei solch hohen Konzentrationen von Azetylen NO mit O 2 zu NO 2 um, das anschließend zu Nitrat und Nitrit disproportioniert. Dieser Schritt ist nicht quantifizierbar. Dies bedeutet, daß nach Aufdeckung dieses Prozesses durch Bollmann & Conrad [BOL 1997] sowie McKenney & Drury (1997) dieses Standardverfahren zur Bestimmung der Denitrifikationsverluste nicht mehr angewandt werden kann. 8.2 BaPS Bei dem am IFU entwickelten Verfahren der barometrischen Prozeßseparation wird ein völlig anderer Lösungsweg zur Bestimmung der Brutto-Nitrifikation im Boden beschritten, das den enormen Vorteil bietet, daß weder 15 N-Verbindungen appliziert noch gasförmige Inhibitoren eingesetzt werden müssen. 8.3 Bestimmbare Parameter Die barometrische Prozeß-Separation [ING 1999] erlaubt es, aus der beobachteten Druckänderung, sowie der Erstellung einer O 2 - und CO 2 -Bilanz an einer intakten, isothermal inkubierten, oxischen Bodensäule, die gegenüber der Umgebung gas- und druckdicht abgeschlossen ist, folgende Parameter zu bestimmen: Die aktuellen Denitrifikations-, Nitrifikations- und Bodenatmungs-Raten. Den dominierenden mikrobiellen Prozeß (Denitrifikation bzw. Nitrifikation) in einem Boden zu einem bestimmten Zeitpunkt. 77
- Seite 25 und 26: Beschreibung der Hardware Der Messk
- Seite 27 und 28: Beschreibung der Software 5 Beschre
- Seite 29 und 30: Beschreibung der Software 5.3 Inhal
- Seite 31 und 32: Beschreibung der Software hierbei
- Seite 33 und 34: Beschreibung der Software Sie haben
- Seite 35 und 36: Eine BaPS-Messung 6 Eine BaPS-Messu
- Seite 37 und 38: Eine BaPS-Messung 6.3 Montage des M
- Seite 39 und 40: Eine BaPS-Messung Bitte achten Sie
- Seite 41 und 42: Eine BaPS-Messung In diesem Registe
- Seite 43 und 44: Eine BaPS-Messung Alternativ zur Ei
- Seite 45 und 46: Eine BaPS-Messung 6.5.2 Register Be
- Seite 47 und 48: Eine BaPS-Messung werden müssen. D
- Seite 49 und 50: Eine BaPS-Messung 6.5.4 Register Sp
- Seite 51 und 52: Eine BaPS-Messung Das Verhältnis w
- Seite 53 und 54: Eine BaPS-Messung Liegt der erste D
- Seite 55 und 56: Eine BaPS-Messung Die Achsabschnitt
- Seite 57 und 58: Eine BaPS-Messung 6.6.3 Ende der Me
- Seite 59 und 60: Eine BaPS-Messung Um die Berechnung
- Seite 61 und 62: Eine BaPS-Messung Der ausgewählte
- Seite 63 und 64: Eine BaPS-Messung Folgende Optionen
- Seite 65 und 66: Eine BaPS-Messung 65
- Seite 67 und 68: Wartung und Service 7.3 Online Abfr
- Seite 69 und 70: Wartung und Service 7.4.1.1 Polynom
- Seite 71 und 72: Wartung und Service Bedingt durch d
- Seite 73 und 74: Wartung und Service 7.4.1.7 User Ka
- Seite 75: Theorie zu BaPS nacheinander zunehm
- Seite 79 und 80: Theorie zu BaPS NH 4 + + 2O 2,Nit N
- Seite 81 und 82: Berechnung 9 Berechnung 9.1 Beschre
- Seite 83 und 84: Berechnung Der Sättigungsdruck von
- Seite 85 und 86: Berechnung Die Menge an gelöstem O
- Seite 87 und 88: Berechnung 1. Die Bodenatmung träg
- Seite 89 und 90: Berechnung zu N 2 entsteht NIT aut
- Seite 91 und 92: Berechnung Langzeitdrift dieser Wer
- Seite 93 und 94: Berechnung verhältnismäßig groß
- Seite 95 und 96: Berechnung wiedergegeben. Diese Kon
- Seite 97 und 98: Berechnung Genauigkeit von 2% bei d
- Seite 99 und 100: Berechnung ∆O2Henry Summenfehler
- Seite 101 und 102: Technische Daten 11 Technische Date
- Seite 103 und 104: Technische Daten 11.3 Sensorik 11.4
- Seite 105 und 106: Technische Daten Der Messverstärke
- Seite 107 und 108: Ersatzteile und Zubehör 12 Ersatzt
- Seite 109 und 110: Ersatzteile und Zubehör 12.2 Zubeh
- Seite 111 und 112: Ersatzteile und Zubehör 12.2.2 Ink
- Seite 113 und 114: Ersatzteile und Zubehör 113
- Seite 115 und 116: Literaturverzeichnis 13 Literaturve
- Seite 117 und 118: Index E Einschübe · 25 Erwärmung
- Seite 119 und 120: Index T Tabellarische Darstellung
- Seite 121 und 122: Ansprechpartner Institut für Meteo
- Seite 123 und 124: Notizen 123
- Seite 125: Notizen © 2000- 2002 UMS-GmbH Mün
8.1.3 Bestimmung der Netto-Rate<br />
Aufgrund des hohen Aufwandes wird in vielen Untersuchungen, die sich mit dem<br />
N-Kreislauf in Böden beschäftigen, nicht die eigentlich relevante Brutto-<br />
Nitrifikationsrate, sondern die einfacher zu bestimmende Netto-Nitrifikationsrate<br />
gemessen [ROW 1997]. Die Netto-Nitrifikation beschreibt die Dynamik der<br />
Änderung des Nitrat-Pools im Boden. Die Netto-Nitrifikation lässt daher keinen<br />
Rückschluß auf die Brutto-Nitrifikation (d.h. quantitative Umsetzung von NH 4<br />
+<br />
über Nitrifikation zu NO 3-<br />
) zu und stellt daher im Grunde nur eine Notlösung dar.<br />
Bei der Bestimmung von Netto-Nitrifikationsraten wird typischerweise<br />
wurzelfreier Boden einem Untersuchungsstandort entnommen (d.h. u.a.<br />
Ausschluß der Ammonium- und Nitrat-Aufnahme über die Pflanzenwurzeln, aber<br />
unter Verbleib der Aktivitäten der Denitrifikation und mikrobiellen N-<br />
Immobilisierung) und der Boden im Freiland in einem Beutel vergraben und<br />
-<br />
inkubiert (üblicherweise für mehr als einen Monat). Aus der Pool-Größe von NO 3<br />
am Anfang der Inkubation und am Ende der Inkubation wird die Netto-<br />
Nitrifikation errechnet (P NO3(t=1)<br />
– P NO3(t=0)<br />
= Netto-Nitrifikation bezogen auf das<br />
Trockengewicht des Bodens).<br />
8.1.4 Inhibitionstechniken<br />
Im Zusammenhang mit der Bildung und Emission von primär [N 2<br />
O] und sekundär<br />
[NO] klimarelevanten N-Spurengasen in Böden, die beide sowohl bei der<br />
Nitrifikation wie auch bei der Denitrifikation gebildet werden, werden<br />
Inhibitionstechniken angewandt. Damit wird der Prozeß, der für die Bildung<br />
dieser Spurengase verantwortlich ist, d.h. Nitrifikation oder Denitrifikation,<br />
identifiziert.<br />
Der am häufigsten angewandte Inhibitor ist Azetylen. Azetylen hemmt in geringer<br />
Konzentration [10 Pa] die Nitrifikation. Wird an Bodenproben vor Inhibierung und<br />
nach Inhibierung die N 2<br />
O bzw. NO-Emission bestimmt, so läßt sich über<br />
Differenzbildung herausfinden, zu welchem Anteil Nitrifikation bzw.<br />
Denitrifikation zur aktuellen Emission beigetragen haben. Diese Methode ist<br />
insgesamt jedoch kritisch zu beurteilen, da:<br />
1. Einzelne Gruppen von Nitrifizierern eventuell unempfindlich gegenüber dem<br />
Inhibitor sind.<br />
76