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Medizinische Terminologie und Dokumentation

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<strong>Medizinische</strong> <strong>Terminologie</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Dokumentation</strong><br />

Gr<strong>und</strong>begriffe der allgemeinen<br />

<strong>Terminologie</strong>lehre<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


0. Einführung<br />

Gliederung<br />

1. Semiotische Triade<br />

2. Merkmal<br />

3. Beziehung zwischen Begriff <strong>und</strong><br />

Benennung<br />

4. Grade begrifflicher Äquivalenz<br />

5. Begriffsbeziehungen<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Einführung<br />

<strong>Terminologie</strong>lehre<br />

<strong>Dokumentation</strong><br />

Krankengeschichte, Untersuchungsbef<strong>und</strong>e,<br />

Diagnosen, Krankheitsverläufe, etc<br />

Sprachliche Beschreibungen u.a.<br />

Begrifflicher Inhalt<br />

Ordnungssysteme<br />

(Klassifikationen, Thesauren)<br />

Gr<strong>und</strong>lage: <strong>Terminologie</strong>lehre<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Einführung<br />

<strong>Terminologie</strong>lehre<br />

Definition:<br />

<strong>Terminologie</strong>(lehre) ist die Wissenschaft von den<br />

Begriffen <strong>und</strong> ihren Benennungen im Bereich der<br />

Fachsprachen [DIN 2342 1992]<br />

fachübergreifend<br />

sprachübergreifend<br />

Allgemeine<br />

<strong>Terminologie</strong>lehre<br />

fachspezifisch<br />

Spezielle<br />

<strong>Terminologie</strong>lehre<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Bezüge zu anderen<br />

Wissenschaftszweigen<br />

Einführung<br />

Sachwissenschaften<br />

Spezielle <strong>Terminologie</strong>n<br />

Informatik<br />

Speziell KI<br />

<strong>Terminologie</strong>lehre<br />

Philosophie<br />

Angewandte Sprach-<br />

wissenschaft<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Einführung<br />

Standardisierung/Normierung<br />

Normierung allgemeine <strong>Terminologie</strong><br />

• International ISO 1087, 1990 (http(<br />

http:// ://www.iso.ch)<br />

<strong>Terminologie</strong>lehre; Begriffe<br />

• National DIN 2342, 1992 (http(<br />

http:// ://www.din.de)<br />

Teil 1: Begriffe der <strong>Terminologie</strong>lehre: Gr<strong>und</strong>begriffe<br />

Standardisierung <strong>Medizinische</strong> <strong>Terminologie</strong><br />

• International CEN/TC 251 (http(<br />

http:// ://www.centc251.org)<br />

Working Group 2: Health Care <strong>Terminologie</strong>,<br />

Semantics and Knowledge Bases<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


CEN/TC 251 Working Group 2<br />

Einführung<br />

Health Care <strong>Terminologie</strong>, Semantics<br />

and Knowledge Bases<br />

Scope<br />

The objectives of CEN/TC 251 WGII are the semantic organisation of<br />

information and knowledge so as to make it of practical use in the domains of<br />

health informatics and telematics and the provision of information and<br />

criteria to support harmonisation. This encompasses clinical, managerial and<br />

operational aspects of the medical record and enabling access to other<br />

knowledge.<br />

Actual works:<br />

• Terms, Concepts and the interrelationship of concepts;<br />

• Structures for concepts systems including those for multi-axial coding<br />

schemes;<br />

• Guidelines for the production of coding systems and knowledge bases.<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


1. Semiotische Triade<br />

Begriff<br />

(concept)<br />

DIN 2342: Denkeinheit, die aus einer<br />

Menge von Gegenständen unter<br />

Ermittlung der diesen Gegenständen<br />

gemeinsamen Eigenschaften mittels<br />

Abstraktion gebildet wird<br />

bezeichnet<br />

(designates)<br />

bezieht sich auf<br />

(relates to)<br />

Bezeichnung, Benennung<br />

(designation, term)<br />

DIN 2342: Repräsentation eines Begriffs<br />

mit sprachlichen oder anderen Mitteln.<br />

DIN 2342: Aus einem Wort oder mehreren<br />

Wörtern bestehende Bezeichnung<br />

bedeutet<br />

(denotes)<br />

Gegenstand<br />

(object)<br />

DIN 2342: Beliebiger Ausschnitt aus der<br />

wahrnehmbaren oder vorstellbaren Welt.<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Gegenstände<br />

DIN 2342: Beliebiger Ausschnitt aus der wahrnehmbaren<br />

oder vorstellbaren Welt<br />

Als wahrnehmbar gelten konkrete Gegenstände<br />

Bsp.:<br />

Femur (natürlich), Gelenkprothese (künstlich)<br />

Als vorstellbar gelten abstrakte Gegenstände<br />

Bsp.: Fraktur (abstrakt), Frakturheilung (immateriell)<br />

Individuelle Gegenstände: Einmalig in Raum <strong>und</strong> Zeit<br />

Bsp.:<br />

Femurfraktur des Patienten X<br />

Allgemeine Gegenstände: im Gegenteil<br />

Bsp.:<br />

Femurfraktur<br />

Sem. Triade<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Individual-/Allgemeinbegriff<br />

Sem. Triade<br />

Individualbegriff<br />

• Bezieht sich auf einen individuellen Gegenstand. Seine<br />

Bezeichnung ist ein Name.<br />

• Beispiel: Ulmer Münster<br />

Allgemeinbegriff<br />

• Bezieht sich auf eine Menge von Gegenständen, die<br />

bestimmte Merkmale gemeinsam haben (allgemeiner<br />

Gegenstand).<br />

• Bezeichnung ist eine Benennung.<br />

• Beispiel: Münster<br />

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2. Merkmal (Characteristic(<br />

Characteristic)<br />

Ein Merkmal im Sinne der <strong>Terminologie</strong>lehre ist eine durch<br />

Abstraktion gewonnene Denkeinheit, , die eine Eigenschaft<br />

von Gegenständen wiedergibt, welche zur Begriffsbildung<br />

<strong>und</strong> -abgrenzung<br />

dient.<br />

=> Merkmale sind Begriffe<br />

Mögliche Merkmale einer Fraktur sind z.B.<br />

• daß sie am Femur lokalisiert ist, oder<br />

• daß sie eine schräge Verlaufsrichtung hat.<br />

Basis der Merkmalsbildung: : beobachtete, gemessene oder<br />

allgemein akzeptierte Eigenschaften<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Merkmal<br />

DIN 2330: Merkmal <strong>und</strong> Begriffsbildung<br />

DIN 2330, 1993<br />

Begriffe <strong>und</strong> Benennungen; Allgemeine Gr<strong>und</strong>sätze<br />

Merkmale dienen der Bestimmung von Begriffen <strong>und</strong><br />

Begriffsbildung<br />

Person<br />

Vergleiche Klassenbildung<br />

nachname<br />

vornamen<br />

geburtsdatum<br />

geschlecht<br />

Arzt<br />

qualifikation<br />

(Objektorientierung),<br />

Attribute, Beziehungen<br />

Patient<br />

patientennummer<br />

diagnosen<br />

1..*<br />

Diagnose<br />

gestelltVon<br />

1..1<br />

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TU Braunschweig


Merkmal <strong>und</strong> Begriffsbildung 2<br />

Merkmal<br />

– Merkmale dienen zur Festlegung des Begriffsinhalts als der Gesamtheit der<br />

Merkmale eines Begriffs [DIN 2342 1992].<br />

– Merkmale haben einen entscheidenden Einfluß auf die Strukturierung von<br />

Begriffssystemen, , indem sie die Über- bzw. . Unterordnung <strong>und</strong><br />

Nebenordnung von Begriffen bestimmen (> Klassenbildung).<br />

– Merkmale sind die Gr<strong>und</strong>lage der Benennungsbildung, , wenn "motivierte"<br />

Benennungen geschaffen werden sollen (schräge Schaftfraktur).<br />

– An gleichen Merkmalen kann die Identität von Begriffen festgestellt<br />

werden. Damit sind Benennungen synonym, bzw. . äquivalent, wenn sie<br />

verschiedenen Sprachen entstammen.<br />

Z.B. sind "Dauerkatheter" <strong>und</strong> "Verweilkatheter"<br />

Verweilkatheter" " synonym. Die<br />

Bezeichnungen sind äquivalent zu "permanent catheter".<br />

Vergleiche wertorientierte <strong>und</strong> identitätsorientierte Geichheit bei Objekten<br />

in objektorientierten Programmiersprachen<br />

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Merkmal<br />

DIN 2342: Begriffsinhalt, -umfang<br />

Def. . Begriffsinhalt:<br />

Gesamtheit der Merkmale eines Begriffs.<br />

Beispiel: : Der Begriffsinhalt von "Parallelogramm" besteht aus<br />

den Merkmalen "viereckig" <strong>und</strong> "parallele gegenüberliegende<br />

Seiten"<br />

Def. . Begriffsumfang:<br />

Gesamtheit der einem Begriff auf derselben Hierarchiestufe<br />

untergeordneten Begriffe.<br />

Beispiel: : Der Begriffsumfang von "Parallellogramm"<br />

Parallellogramm" " besteht aus<br />

den Unterbegriffen<br />

Quadrat, Rhombus, Rechteck<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

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Merkmal<br />

Klassen<br />

Def. . Klasse:<br />

Gesamtheit der Gegenstände, , die unter einen Begriff fallen.<br />

Andere Definition im Sinne von Klasse:<br />

"extension: totality of concepts that can relate to a certain<br />

concept"<br />

Person<br />

Person<br />

Merkmal<br />

nachname<br />

vornamen<br />

geburtsdatum<br />

geschlecht<br />

Begriff<br />

Meier<br />

Person<br />

Hans<br />

Jansen<br />

01.01.59<br />

Hannah<br />

männlich<br />

12.12.00<br />

weiblich<br />

Klasse<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Merkmal<br />

Merkmalarten (type of characteristic)<br />

Eine Merkmalart ist eine Zusammenfassung von Merkmalen,<br />

die zur Gliederung eines Begriffssystems herangezogen wird<br />

[DIN 2342 1992].<br />

=> Abgrenzung <strong>und</strong> Ordnung von Begriffen<br />

Bsp.: Merkmalarten von Krankheiten sind z.B.<br />

• die Genese (angeboren oder erworben),<br />

• das betroffene Organsystem (Knochenkrankheiten,<br />

Krankheiten des Verdauungssystems, systemische<br />

Krankheiten),<br />

• die betroffenen Gruppen (Kinderkrankheiten,<br />

Frauenkrankheiten,...).<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

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Merkmalarten<br />

Merkmal<br />

Merkmalarten, , die zur Ordnung von Frakturen herangezogen<br />

werden können, sind z.B.<br />

• "Lokalisation"" oder<br />

• "Verlaufsrichtung".<br />

Zusammenhang zu Begriffen der Objektorientierung:<br />

Allgemeinbegriff, Individualbegriff, Merkmalart, Merkmal<br />

Klasse, Attribut, Instanz (Objekt):<br />

• Allgemeinbegriff = Klasse ?<br />

• Individualbegriff = Instanz (Objekt) ?<br />

• Merkmalart = Benennung eines Attributs<br />

• Merkmal = Belegung<br />

Klasse<br />

Veranstaltung<br />

Titel: String<br />

Schein: Boolean<br />

Attribut<br />

Instanz<br />

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TU Braunschweig


Ordnungsmerkmale<br />

Merkmal<br />

DIN 2330 1979 unterscheidet zwischen<br />

• Ordnungsmerkmalen (oder wesentlichen Merkmalen) <strong>und</strong><br />

• akzidentellen (oder unwesentlichen) Merkmalen<br />

Def. . Ordnungsmerkmale: "diejenigen Merkmale, die in einem<br />

spezifischen Vorgang der Begriffsanalyse, , zur Definition oder<br />

Festlegung von Begriffsbeziehungen, , d.h. also zur Ordnung von<br />

Begriffen herangezogen werden“<br />

Unwesentlich sind alle anderen Merkmale<br />

=> Änderung der Sichtweise oder der Zielsetzung :<br />

unwesentliche Merkmale Ordnungsmerkmalen<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Ordnungsmerkmale 2<br />

Merkmal<br />

Andere Definition:<br />

"essential characteristic: : characteristic which is indispensable<br />

in the formation of the concept".<br />

=> Def. . zur Begriffsbildung:<br />

"intensional<br />

definition: : definition based on the essential<br />

characteristics of the concept.<br />

Note: The choice of essential characteristics can vary<br />

depending on what concept relations one wishes to express<br />

and for what group of users the definition is intended.„<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Merkmal<br />

Weitere Merkmalklassen (DIN 2330)<br />

Beschaffenheitsmerkmal (Eigenmerkmal)<br />

gibt Eigenschaft an, die an einem zum Begriff gehörenden<br />

individuellen Gegenstand selbst festgestellt werden kann.<br />

Beispiele: Formmerkmale, Stoffmerkmale, Farbmerkmale,<br />

Lagemerkmale, Zeitmerkmale<br />

Relationsmerkmal (Beziehungsmerkmal):<br />

Eigenschaften zu Beziehungen zwischen Begriffen<br />

Beispiele: Herkunftsmerkmale, Gebrauchsmerkmale,<br />

Vergleichsmerkmale, Bewertungsmerkmale, räumliche<br />

Eingliederung.<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Weitere Merkmalklassen<br />

Merkmal<br />

(DIN 2330) 2<br />

Merkmalklassen (DIN 2330) 2<br />

Funktionsmerkmal:<br />

gibt Eigenschaft an, die das funktionelle Zusammenspiel mit<br />

anderen Gegenständen betrifft.<br />

Beispiele: Leistungsmerkmale, Verwendungsmerkmale<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Abhängigkeit von Merkmalen<br />

Merkmal<br />

Merkmale sind voneinander abhängig, , wenn das eine<br />

(übergeordnete) Merkmal gegeben sein muß, ehe das andere<br />

(spezielle) hinzutritt.<br />

Beispiele:<br />

Bei dem Begriff "Fraktur" ist das Merkmal "Verlaufsrichtung"<br />

vom Merkmal "Lokalisation"<br />

Lokalisation" abhängig:<br />

Fraktur


Beispiele:<br />

Unabhängige Merkmale<br />

Bei dem Begriff "Neubildung" ist das Merkmal "Metastasierung"<br />

Metastasierung"<br />

vom Merkmal "Ausdehnung" unabhängig:<br />

Neubildung<br />

< metastasierende Neubildung<br />

< Neubildung von mehr als 2cm ∅<br />

Bei dem Begriff "Mehranreicherung" ist das Merkmal<br />

"Signifikanz" vom Merkmal "zeitlicher Trend" unabhängig:<br />

Mehranreicherung<br />

< massive Mehranreicherung<br />

< progrediente Mehranreich.<br />

Unabhängige Merkmale > Achsen in Begriffsystemen<br />

(SNOMED84)<br />

Merkmal<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

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Äquivalente Merkmale<br />

Merkmal<br />

Zwei oder mehr Merkmale, die miteinander austauschbar<br />

sind. (nach DIN 2330)<br />

Beispiele:<br />

• Linse: "konvex" – "Strahlen sammelnd“<br />

• gleichseitiges Dreieck: "drei gleiche Seiten" – "drei<br />

gleiche Winkel"<br />

• Stenose: : "Verengung des Lumen" –<br />

"Durchflußverminderung"<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


3. Beziehung zwischen Begriff <strong>und</strong><br />

Benennung<br />

Synonymie<br />

Beziehung zwischen Benennungen, die denselben Begriff<br />

bezeichnen. (DIN 2342)<br />

Beispiele:<br />

• Tierarzt – Veterinär,<br />

• ulcus duodeni – Zwölffingerdarmgeschwür,<br />

• personenbezogene Daten (Vorzugsbenennung) –<br />

Synonyme: personenbezogene Informationen,<br />

Individualinformationen, persönliche Daten, private<br />

Daten<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Begriff & Benennung<br />

Lexikalische Varianten (Schreibweisensynonyme)<br />

Beispiel: ulcus duodeni – Duodenalulcus<br />

Quasisynonymie<br />

weitgehende Übereinstimmung des Begriffsinhalts<br />

Beispiele:<br />

• Krebs (bösartige Geschwulst) – Karzinom (bösartige<br />

Geschwulst des Epithelgewebes),<br />

• Professor – Hochschullehrer, koronare Herzkrankheit –<br />

Angina pectoris<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

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Begriff & Benennung<br />

Polysemie<br />

Eine Benennung wird in mehreren unterschiedlichen<br />

Bedeutungen, deren Zusammenhang noch erkennbar<br />

ist, verwendet (DIN 2330)<br />

Beispiele:<br />

• Keil (als Werkzeug) – Keil (als Fragment bei einer<br />

Fraktur)<br />

• Schatten (durch Licht) – Schatten (durch Röntgen)<br />

• ventilation (engl.) (Atmung) – ventilation (Beatmung)<br />

• Diagnose (Prozess(<br />

Prozess) – Diagnose<br />

(Krankheitsbezeichnung)<br />

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TU Braunschweig


Begriff & Benennung<br />

Homonymie<br />

Beziehung zwischen übereinstimmenden Benennungen<br />

für unterschiedliche Begriffe.<br />

Beispiele:<br />

• Ton (Erde) – Ton (Klang)<br />

• Bruch (Leistenbruch) – Bruch (Fraktur)<br />

Subformen:<br />

Homographie:<br />

Baumast (Bau-mast<br />

mast, , Baum-ast<br />

ast), Tenor (Tenor, Tenor)<br />

Homophonie: : Mohr, Moor<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


4. Grade begrifflicher Äquivalenz<br />

Wichtig für Begriffsabgrenzung im Sprachenvergleich<br />

• Vollständige begriffliche Äquivalenz zweier Begriffe:<br />

Gleichheit der Merkmale<br />

• Begrifflicher Einschluß:<br />

Merkmale des einen Begriffs beinhalten die des anderen<br />

• Begriffliche Überschneidung:<br />

die Merkmalmengen überschneiden sich<br />

• Begriffliche Nicht-Äquivalenz<br />

Äquivalenz:<br />

zu einem Begriff der einen Sprache existiert kein<br />

äquivalenter Begriff in der anderen Sprache<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Begriffliche Äquivalenz<br />

Grade begrifflicher Äquivalenz: : Beispiele<br />

vollständige<br />

begriffliche<br />

Äquivalenz<br />

en patient<br />

en discharge<br />

en concept<br />

en electronic patient<br />

insurance card<br />

de Patient<br />

de Entlassung<br />

de Begriff<br />

de Krankenversichertenkarte<br />

begrifflicher<br />

Einschluß<br />

en admission<br />

(beinhaltet Aufnahme<br />

<strong>und</strong> Verlegung)<br />

en inpatient<br />

de Pflegedokumentation<br />

de Aufnahme<br />

(schließt Verlegung aus)<br />

de stationärer Patient<br />

en nursing record<br />

begriffliche<br />

Überschneidug<br />

en informatics<br />

(beinhaltet<br />

Informations-<br />

Wissenschaft, schließt<br />

technische Informatik<br />

aus)<br />

de Informatik<br />

(beinhaltet technische<br />

Informatik, schließt<br />

Informations-Wissenschaft<br />

aus)<br />

begriffliche<br />

nicht-Äquivalenz<br />

de Kassenärztliche<br />

Vereinigung<br />

de GOÄ<br />

de Ausschlußziffer<br />

de Fallpauschale<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


5. Begriffsbeziehungen<br />

DIN 2342 1992 <strong>und</strong> ISO 1087 1990:<br />

• Hierarchische Beziehung: : entsteht durch schrittweises<br />

Unterteilen eines Begriffs in untergeordnete Begriffe bzw.<br />

umgekehrt durch schrittweises Zusammenfassen von<br />

Begriffen in einem übergeordneten Begriff entsteht.<br />

• Unterteilung in<br />

• Abstraktionsbeziehung, , auch generische Beziehungen<br />

(Is-A-Beziehung) oder Subsumptionsbeziehung<br />

genannt, <strong>und</strong><br />

• Bestandsbeziehung, , auch partitive Beziehung (Part-<br />

Of-Beziehung) oder Teil-Ganzes<br />

Ganzes-Beziehung genannt.<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Abstraktionsbeziehung<br />

Begriffsbeziehungen<br />

DIN 2331 1980: : "hierarchische Beziehung, bei der der<br />

Begriffsinhalt (Gesamtheit der Merkmale!) des<br />

untergeordneten Begriffs im Begriffsinhalt des<br />

übergeordneten Begriffs enthalten ist“<br />

Eine generische Begriffsbeziehung (logische(<br />

Unterordnung)<br />

ist dann gegeben,<br />

• wenn ein Begriff (Unterbegriff(<br />

> OO: Unterklasse;<br />

Subklasse) alle Merkmale eines anderen Begriffs<br />

(Oberbegriff > OO: Oberklasse)<br />

• <strong>und</strong> außerdem noch ein weiteres hat.<br />

Person<br />

nachname<br />

vornamen<br />

geburtsdatum<br />

geschlecht<br />

> Datenmodellierung <strong>und</strong> Wissensrepräsentation<br />

> Vererbungsmechanismen<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

Patient<br />

patientennummer<br />

TU Braunschweig


Abstraktionsbeziehung: Beispiel<br />

Begriffsbeziehungen<br />

Krankheit<br />

angeborene<br />

Krankheit<br />

erworbene<br />

Krankheit<br />

Verletzung Entzündung Neubildung<br />

gutartige<br />

Neubildung<br />

bösartige<br />

Neubildung<br />

Generische Hierarchie (Taxonomie(<br />

Taxonomie)<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Mehrfachunterordnung<br />

Begriffsbeziehungen<br />

Darstellung generischer Hierarchien prinzipiell nach<br />

unterschiedlichen Merkmalarten möglich<br />

> Mehrfachunterordnung, Multi-Hierarchien<br />

(Mehrfachvererbung)<br />

Die Mehrfachunterordnung von Begriffen ist wichtig für<br />

medizinische Begriffssysteme:<br />

Beispiele:<br />

• die Virushepatitis ist eine Virus-Erkrankung<br />

<strong>und</strong> zugleich<br />

eine Lebererkrankung.<br />

• Acetylsalicylsäure (Aspirin) ist ein Schmerzmittel, ein<br />

fiebersenkendes Mittel, <strong>und</strong> eine anti-thrombotische<br />

thrombotische<br />

Substanz<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Mehrfachunterordnung:<br />

Kombinatorische Explosion (1/2)<br />

Rohr<br />

Begriffsbeziehungen<br />

Gasrohr<br />

Stahlrohr<br />

Wasserrohr Abflußrohr<br />

Überlaufrohr<br />

Glasrohr<br />

Beispiel einer Taxonomie<br />

Rohr<br />

Anwendung Material Funktion<br />

Gasrohr Wasserrohr Stahlrohr Glasrohr Überlaufrohr Abflußrohr<br />

Dieselbe Taxonomie mit spezifizierten Merkmalarten<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Mehrfachunterordnung:<br />

Kombinatorische Explosion (2/2)<br />

Begriffsbeziehungen<br />

Rohr<br />

Anwendung Material Funktion<br />

Gasrohr Wasserrohr Stahlrohr Glasrohr Überlaufrohr Abflußrohr<br />

für Gas<br />

für Wasser<br />

als Überlaufrohr<br />

als Abflußrohr<br />

"kombinatorischen<br />

Explosion" bei der<br />

Berücksichtigung von Merkmal- Kombinationen<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Bestandsbeziehung<br />

Begriffsbeziehungen<br />

DIN 2342 1992, äquivalent zu ISO 1087 1990:<br />

„hierarchische Begriffsbeziehung, bei welcher der<br />

übergeordnete Begriff einen Gegenstand als Ganzes vertritt<br />

<strong>und</strong> die untergeordneten Begriffe Teile dieses Gegenstands<br />

vertreten<br />

Nach DIN 2331 wird der übergeordnete Begriff auch als<br />

"Verbandsbegriff"" bezeichnet <strong>und</strong> der untergeordnete Begriff<br />

als "Teilbegriff"<br />

Teilbegriff".<br />

Die Bestandsbeziehung wird auch als "partitive"<br />

Beziehung",<br />

"Teil-Ganzes-Beziehung"" oder "meronyme"<br />

Beziehung" " (von<br />

µεροσ gr. . für Teil) bezeichnet (Part(<br />

Part-Of-Beziehung).<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Bestandsbeziehung: Beispiel<br />

Begriffsbeziehungen<br />

Körper<br />

Kopf<br />

obere<br />

Extremität<br />

Rumpf<br />

....<br />

Oberarm Unterarm Hand Thorax Abdomen<br />

Becken<br />

Körper<br />

Kopf<br />

Rumpf<br />

UML<br />

Magen<br />

Darm<br />

Thorax<br />

Abdomen<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Intransitivität von<br />

Bestandsbeziehungen<br />

Begriffsbeziehungen<br />

Beispiele (der transitive Schluß läuft der Intuition zuwider):<br />

• Die Tanne ist Teil des Schwarzwalds,<br />

• Schwarzwald ist Teil der B<strong>und</strong>esrepublik.<br />

> Die Tanne ist aber nicht Teil der B<strong>und</strong>esrepublik!<br />

• Die Ora serrata – der Grenzbereich zwischen dem<br />

lichtempfindlichen <strong>und</strong> dem lichtunempfindlichen Areal des<br />

Augenhintergr<strong>und</strong>s – ist Teil des Auges.<br />

• Das Auge ist Teil des sensorischen Systems.<br />

> Die Ora serrata ist aber nicht (?) Teil des sensorischen<br />

Systems<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Intransitivität von<br />

Bestandsbeziehungen<br />

Begriffsbeziehungen<br />

• Winston et al. . 1987: Problem ist die vermischte<br />

Anwendung unterschiedlicher Typen von<br />

Bestandsbeziehungen<br />

• Identifikation von 6 Typen von Bestandsbeziehungen<br />

• Drei Merkmale charakterisierend für Teil-Ganzes<br />

Ganzes-<br />

Beziehungen:<br />

• Ob ein funktionaler bzw. struktureller Bezug des Teils zu<br />

seinem Ganzen besteht,<br />

• ob das Teil in seiner Beschaffenheit oder inneren<br />

Struktur gleich der des Ganzen ist (d.h. "homeomer" ist),<br />

• <strong>und</strong> ob das Teil prinzipiell von seinem Ganzen<br />

abtrennbar ist.<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


6 Typen von Bestandsbeziehungen<br />

Begriffsbeziehungen<br />

Meronyme Beziehung<br />

Beziehungsmerkmale<br />

funktional<br />

homeomer<br />

abtrennbar<br />

Komponente / integrales Ganzes + – +<br />

Element / Menge – – +<br />

Portion / Masse – + +<br />

Stoff / Gegenstand – – –<br />

Teilvorgang / Vorgang + – –<br />

Ort / Gebiet – + –<br />

Typen meronymer Beziehungen <strong>und</strong> ihre<br />

charakteristischen Beziehungsmerkmale nach [Winston[<br />

et al. . 1987]<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

TU Braunschweig


Relevanz partitiver Begriffsbeziehungen<br />

> Anatomie (Organsysteme, Organkomponenten)<br />

Problem: Vermengung generischer <strong>und</strong> partitiver Beziehungen (MeSH(<br />

MeSH)<br />

Anatomical structure<br />

A<br />

Begriffsbeziehungen<br />

g<br />

g<br />

g<br />

Musculoskeletal system<br />

A2<br />

Tissue types<br />

A10<br />

Cardiovascular system<br />

A7<br />

p<br />

g<br />

p<br />

Muscles<br />

A2.633<br />

A10.690<br />

Heart<br />

A7.541<br />

g<br />

p<br />

generic<br />

partitive<br />

g p<br />

Myocard<br />

A2.633.580<br />

A7.541.704<br />

A10.690.637<br />

Institut für <strong>Medizinische</strong> Informatik<br />

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Begriffsbeziehungen<br />

Nicht hierarchische Begriffsbeziehungen<br />

• Sequentielle Begriffsbeziehung<br />

• Pragmatische Begriffsbeziehung<br />

• Antonomie<br />

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Sequentielle Begriffsbeziehungen<br />

• beruht auf einer direkten Abhängigkeit von Begriffen im Sinne<br />

der Vor- <strong>und</strong> Nachordnung [DIN 2342 1992]<br />

• "sequential relation: relation between concepts relating to<br />

objects that have a spatial or temporal proximity.<br />

Examples: "cause-effect", effect", "producer-product", product", "steps of a<br />

process"."<br />

• In der Medizin z.B. zur Darstellung<br />

• einer räumlich sequentiellen Anordnung bei anatomischen<br />

Begriffen<br />

• von sequentiellen Verlaufsphasen bei Krankheitsbegriffen,<br />

von Graduierungen wie Ausbreitungs-, , Schwere- bzw.<br />

Komplexitätsgrad, oder<br />

• von sequentiellen Teilschritten bei Behandlungsprozessen.<br />

Begriffsbeziehungen<br />

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Pragmatische Begriffsbeziehung<br />

Begriffsbeziehungen<br />

• Beruht auf thematischen Zusammenhängen zwischen Begriffen,<br />

die jedoch weder der hierarchischen noch der sequentiellen<br />

Begriffsbeziehung zugeordnet werden kann [DIN 2342 1992].<br />

• In Klassifikationssystemen <strong>und</strong> Thesauren oft als<br />

Assoziationsbeziehung bezeichnet (vgl(<br />

vgl. . [Arntz[<br />

<strong>und</strong> Picht 1991]).<br />

Beispiele pragmatischer Beziehungen:<br />

• In medizinischen Klassifikationen werden häufig bestimmte<br />

Begriffe aus dem Umfang eines Begriffs explizit ausgeschlossen<br />

(Ausschlußbeziehung).<br />

• In MeSH gibt es Verweise zu thematisch verwandten Begriffen<br />

("see<br />

see", "see"<br />

related").<br />

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Antonymie<br />

Begriffsbeziehungen<br />

Die<br />

Antonymie<br />

ist eine Begriffsbeziehung zwischen zwei in<br />

Zuordnung zueinander verwendeten Begriffen, die hinsichtlich<br />

mindestens eines Merkmals entgegengesetzt sind [DIN 2342 1992].<br />

In medizinischen Ordnungssystemen häufig!<br />

Meist Gegensatzpaare, wie z.B.<br />

• "offen" - "geschlossen",<br />

• "gutartig" - "bösartig",<br />

• "bekannt" - "unbekannt".<br />

Die in medizinischen Klassifikationen häufig anzutreffende Rubrik<br />

"sonstige<br />

…" kann als Antonym zur disjunktiven Vereinigung<br />

(relativem Komplement) ) der anderen Begriffe auf derselben<br />

Hierarchiestufe aufgefaßt werden.<br />

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Begriffssystem<br />

Begriffsbeziehungen<br />

Ein Begriffssystem ist eine entsprechend den Begriffsbeziehungen<br />

geordnete Menge von Begriffen eines Begriffsfeldes, wobei jeder<br />

einzelne Begriff durch seine Position innerhalb des Begriffssystems<br />

bestimmt ist [DIN 2342 1992]<br />

Eine prägnantere Definition ist: "concept"<br />

system: structured set of<br />

concepts established according to the relations among them."<br />

Gegenstandsbereich eines Begriffssystems: Ausschnitt des<br />

menschlichen Wissens, der zweckgeb<strong>und</strong>en begrenzt ist.<br />

Menge der Begriffe des Gegenstandsbereichs: Begriffsfeld<br />

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Relevanz in der Medizin<br />

Begriffsbeziehungen<br />

Aufbau von Begriffsystemen<br />

=<br />

Systematisierung des in einem Fachgebiet relevanten Wissen<br />

In der Medizin haben Begriffsysteme (BS) eine lange Tradition.<br />

Motivation zu ihrer Entwicklung:<br />

Einordnung von Gegenständen unter dem Gesichtspunkt der Abstraktion.<br />

BS haben i.d. Medizin oft die Funktion von Klassifikationssystemen<br />

Relevante Definitionen: Sprache, Gemeinsprache, Fachsprache,<br />

<strong>Terminologie</strong>, Nomenklatur, Thesaurus, Vokabular<br />

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Definitionen (DIN 2342)<br />

Begriffsbeziehungen<br />

Sprache<br />

Dem Menschen eigenes Kommunikationsmittel, mit dem er - in Laut- <strong>und</strong><br />

Schriftform - Aussagen über Gegenstände machen kann<br />

Gemeinsprache<br />

Kernbereich der Sprache, an dem alle Mitglieder einer Sprachgemeinschaft<br />

teilhaben<br />

Fachsprache<br />

Bereich der Sprache, der auf eindeutige <strong>und</strong> widerspruchsfreie<br />

Kommunikation in einem Fachgebiet gerichtet ist <strong>und</strong> dessen Funktionieren<br />

durch eine festgelegte <strong>Terminologie</strong> entscheidend unterstützt wird<br />

<strong>Terminologie</strong><br />

Gesamtbestand der Begriffe <strong>und</strong> ihrer Benennungen in einem Fachgebiet<br />

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Definitionen DIN 2342<br />

Begriffsbeziehungen<br />

Nomenklatur<br />

Nach vorab festgelegten Regeln erarbeitetes System von Termini in einem<br />

Fachgebiet. Als Benennung nur in einigen Fachgebieten üblich.<br />

Beispiel: Nomina anatomica<br />

Die Besonderheit der Nomenklatur ist ihre relative Begrenzbarkeit,<br />

Überschaubarkeit <strong>und</strong> Lückenlosigkeit; ; der Nomenklatur liegt ein besonders<br />

streng strukturiertes Begriffssystem zugr<strong>und</strong>e.<br />

Thesaurus<br />

Ein Thesaurus im Bereich der Information <strong>und</strong> <strong>Dokumentation</strong> ist eine e<br />

geordnete Zusammenstellung von Begriffen <strong>und</strong> ihren (vorwiegend<br />

natürlichsprachlichen) Bezeichnungen, , die in einem <strong>Dokumentation</strong>sgebiet<br />

zum Indexieren, , Speichern <strong>und</strong> Wiederauffinden dient. Beispiel: MeSH<br />

Vokabular<br />

Das Vokabular einer <strong>Dokumentation</strong>ssprache ist die Menge der Deskriptoren<br />

einer <strong>Dokumentation</strong>ssprache (DIN 1463 Teil 1)<br />

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