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Sicher in die DRGs

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das<br />

Krankenhaus<br />

Sonderdruck aus Heft 9/2000<br />

PD Dr. Norbert Roeder<br />

Dr. Bernhard Rochell<br />

Prof. Dr. Hans He<strong>in</strong>rich Scheld<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>DRGs</strong><br />

Die notwendige Vorbereitung<br />

im Krankenhaus<br />

Beispiel: Herzschrittmacher-Implantation – E<strong>in</strong>fluss der<br />

Hauptdiagnosendeklaration auf <strong>die</strong> DRG-Zuordnung<br />

© Redaktion „das Krankenhaus“<br />

Weitere Exemplare können bestellt werden bei:<br />

Redaktion „das Krankenhaus“ · Fax 02 11/4 54 73-61 oder<br />

W. Kohlhammer Verlag · Fax 07 11/78 63-3 93<br />

Stichwort: „<strong>Sicher</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>DRGs</strong>“<br />

Hauptdiagnose<br />

Nebendiagnose<br />

DRG-<br />

Hauptgruppe<br />

Gruppierungsrelevanz<br />

der<br />

Leistung<br />

AR-<strong>DRGs</strong><br />

G45.9<br />

Transcerebrale Ischämie, NEC<br />

I49.5<br />

S<strong>in</strong>usknotendysfunktion<br />

MDC (1) A KH Nervensystem<br />

B69C<br />

TIA und precerebrale Stenosen<br />

ohne katastrophale oder ernste KK<br />

I49.5<br />

S<strong>in</strong>usknotendysfunktion<br />

G45.9<br />

Transcerebrale Ischämie, NEC<br />

MDC (5) F KH Kreislaufsystem<br />

38253-01 Implantation 1-Kammer Herzschrittmacher<br />

F17Z<br />

Herzschrittmacherwechsel


Anzeige


Sonderdruck – DRG-E<strong>in</strong>führung 9/2000<br />

PD Dr. Norbert Roeder/Dr. Bernhard Rochell/Prof. Dr. Hans He<strong>in</strong>rich Scheld<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>DRGs</strong><br />

Die notwendige Vorbereitung im Krankenhaus<br />

Deutschland steht kurz vor der E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es DRG-orientierten<br />

Patientenklassifikationssystems. Schon 2001 sollen –<br />

ausgehend von dem am 27. Juni von der Selbstverwaltung gewählten<br />

australischen AR-DRG-System – <strong>die</strong> Kostengewichte<br />

für e<strong>in</strong> deutsches DRG-System kalkuliert werden. Die Krankenhäuser<br />

s<strong>in</strong>d gut beraten, sofort mit den haus<strong>in</strong>ternen Vorbereitungen<br />

zu beg<strong>in</strong>nen, um e<strong>in</strong>e tragfähige Infrastruktur<br />

aufzubauen und <strong>die</strong> Beschäftigten auf den DRG-E<strong>in</strong>satz frühzeitig<br />

und optimal vorzubereiten. Dieser Beitrag soll e<strong>in</strong>ige<br />

H<strong>in</strong>weise hierzu geben.<br />

§ 17 b KHG regelt <strong>die</strong> stufenweise E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es – bis<br />

auf wenige Ausnahmen – durchgängigen Fallpauschalensystems.<br />

Hierbei handelt es sich um <strong>die</strong> e<strong>in</strong>schneidendste<br />

Änderung der Krankenhausf<strong>in</strong>anzierung <strong>in</strong> Deutschland<br />

seit Jahrzehnten. Ausgehend von e<strong>in</strong>er Evaluation der für<br />

<strong>die</strong> E<strong>in</strong>führung zur Diskussion stehenden DRG-Systeme<br />

an rund 41 000 Datensätzen aus der Thorax-, Herz- und<br />

Gefäßchirurgie 8) und zehnjährigen praktischen Erfahrungen<br />

mit der mediz<strong>in</strong>ischen Dokumentation und dem mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Controll<strong>in</strong>g wurden von den Autoren<br />

1), 2), 3), 4)<br />

unter Berücksichtigung des AR-DRG-Systems (Version<br />

4.1) Vorschläge für <strong>die</strong> <strong>in</strong>nerbetriebliche Vorbereitung der<br />

Krankenhäuser erarbeitet. Checklistenartig sollen <strong>die</strong><br />

Krankenhäuser überprüfen können, ob sie schon optimal<br />

vorbereitet s<strong>in</strong>d oder ob noch Veränderungen vorgenommen<br />

werden müssen. Die Vorschläge bieten e<strong>in</strong>en tragfähigen<br />

Leitfaden für weitere haus<strong>in</strong>terne Aktivitäten, ohne<br />

dass <strong>die</strong> Autoren e<strong>in</strong>en Anspruch auf <strong>die</strong> Vollständigkeit<br />

ihrer Darstellung erheben. Der Beitrag verfolgt auch nicht<br />

das Ziel, <strong>die</strong> verschiedenen DRG-Systeme im Detail darzustellen<br />

und ihre Grundlagen zu erklären; hierzu wird auf<br />

<strong>die</strong> entsprechende Literatur 5), 6), 7) verwiesen. DRG-Grundlagen<br />

werden <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Aufsatz nur dargelegt, soweit es<br />

zum Verständnis der Umsetzungsvorschläge notwendig<br />

ersche<strong>in</strong>t.<br />

In e<strong>in</strong>em DRG-System werden alle Behandlungsfälle jeweils<br />

spezifischen Behandlungsfallgruppen zugeordnet,<br />

<strong>die</strong> ähnliche Behandlungsfälle auf Grund vorliegender<br />

Daten wie Diagnosen, Prozeduren, erhaltene Leistungen<br />

und entstandene Kosten vere<strong>in</strong>en. Solche Klassifikationssysteme<br />

bilden Gruppen, <strong>in</strong> denen kl<strong>in</strong>isch ähnliche sowie<br />

aufwands- und somit möglichst kostenhomogene Fälle <strong>in</strong><br />

derselben Gruppe <strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d. Die Bildung solcher<br />

Gruppen verfolgt hauptsächlich den Zweck, kl<strong>in</strong>ische<br />

Informationen so zu transformieren, dass sie auch aus<br />

ökonomischer Sicht verständlich ersche<strong>in</strong>en und darauf<br />

aufbauend Qualitätssicherungs-, Benchmark<strong>in</strong>g- und Vergütungssysteme<br />

entwickelt werden können. Die E<strong>in</strong>gruppierung<br />

basiert auf Diagnosen und Prozeduren sowie<br />

demographischen Informationen aus dem kl<strong>in</strong>ischen<br />

Datensatz. Die „Produkte“ des Krankenhauses sollen für<br />

alle Beteiligten transparent dargestellt werden. Der Begriff<br />

„Casemix“ beschreibt <strong>die</strong> Summe der Kostengewichte<br />

aller Behandlungsfallgruppen, <strong>die</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten<br />

Zeitraum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Krankenhaus – im weiteren S<strong>in</strong>ne auch<br />

im Gesundheitssystem <strong>in</strong>sgesamt – erbracht werden.<br />

Die bekanntesten Klassifikationssysteme s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Diagnosis<br />

Related Groups (<strong>DRGs</strong>), <strong>die</strong> ursprünglich <strong>in</strong> den USA<br />

entwickelt wurden; von <strong>die</strong>sem System existieren mittlerweile<br />

viele Varianten mit e<strong>in</strong>er unterschiedlichen Anzahl<br />

von Fallgruppen und e<strong>in</strong>er dadurch bed<strong>in</strong>gten mehr oder<br />

weniger ausgeprägten Granularität. 5) Jeder Fallgruppe im<br />

DRG-System wird als Ergebnis e<strong>in</strong>er Kostenkalkulation<br />

e<strong>in</strong> Kostengewicht zugeordnet, das vom benötigten<br />

durchschnittlichen Ressourcenverbrauch für <strong>die</strong> Erbr<strong>in</strong>gung<br />

der Behandlungsleistung (ärztliche Leistung, Pflegeleistung,<br />

Diagnostik, OP-Leistungen, „Hotelkosten“) bestimmt<br />

wird. Ziel ist es, <strong>die</strong> mittleren Behandlungskosten<br />

für jede Fallgruppe abbilden zu können, jedoch nicht <strong>die</strong><br />

<strong>in</strong>dividuellen Behandlungskosten für e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zelnen Patienten.<br />

☛ E<strong>in</strong>e wesentliche Grundlage für <strong>die</strong> korrekte Bemessung<br />

der Behandlungskosten ist <strong>die</strong> richtige E<strong>in</strong>gruppierung<br />

des Behandlungsfalles <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e DRG. Wenn <strong>die</strong> E<strong>in</strong>gruppierung<br />

nicht angemessen erfolgt, ist auch <strong>die</strong><br />

Darstellung der Kosten zweifelhaft.<br />

☛ <strong>DRGs</strong> s<strong>in</strong>d nicht re<strong>in</strong> diagnoseorientiert, wie der Name<br />

suggerieren mag. Gerade bei Behandlungen, <strong>die</strong> kosten<strong>in</strong>tensive<br />

Prozeduren umfassen, werden <strong>die</strong> erbrachten<br />

Leistungen zu e<strong>in</strong>em wesentlichen Gruppierungskriterium.<br />

Es ist demnach nicht so, dass e<strong>in</strong>e Diagnose auf verschiedenste<br />

Arten – ob re<strong>in</strong> konservativ oder chirurgisch –<br />

therapiert werden kann und der Fall trotzdem <strong>in</strong> derselben<br />

DRG landet. Selbst bei nicht-chirurgischen <strong>DRGs</strong>, etwa<br />

bei der Behandlung des Herz<strong>in</strong>farktes oder des Diabetes<br />

mellitus, kann e<strong>in</strong>e erbrachte Leistung, zum Beispiel Herzkatheter,<br />

Lyse, Stent oder PTCA, <strong>die</strong> E<strong>in</strong>gruppierung des<br />

Falles maßgeblich bee<strong>in</strong>flussen.<br />

☛ Ziel der E<strong>in</strong>führung von <strong>DRGs</strong> war es, <strong>die</strong> Zusammenhänge<br />

zwischen der Fallschwere und den benötigten<br />

Ressourcen aufzudecken. E<strong>in</strong>e Behandlungsepisode wird<br />

dabei lediglich e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen Behandlungsfallgruppe zugeordnet.<br />

Jede DRG-Zuordnung ist das Ergebnis der Analyse der an<br />

das Gruppierungsprogramm übergebenen Patienten-<br />

III


9/2000 Sonderdruck – DRG-E<strong>in</strong>führung<br />

Abbildung 1: Unvollständige versus vollständige Ko<strong>die</strong>rung<br />

Patient: 26 Jahre, männlich<br />

Dokumentation<br />

unvollständig<br />

J 15.0<br />

------<br />

ICD-10-AM 3840900<br />

MDC 4<br />

Diagnosen<br />

Pneumonie durch Klebsiella<br />

pneumonia<br />

Dokumentation<br />

vollständig<br />

J 15.0<br />

Pleuraerguss J 90<br />

Prozedur<br />

<strong>in</strong>terkostale Dra<strong>in</strong>age mit Katheter<br />

ICD-10-AM 3840900<br />

Erkrankungen des respiratorischen Systems<br />

Hauptdiagnose maßgeblich<br />

gesteuert.<br />

Zusätzlich können im australischen<br />

System, das <strong>die</strong> Basis<br />

für das zu entwickelnde<br />

deutsche DRG-System bildet,<br />

<strong>die</strong> Haupt- und Nebendiagnosen<br />

<strong>die</strong> Ermittlung der<br />

zu e<strong>in</strong>er Basis-DRG gehörigen<br />

Schweregradgruppen<br />

entscheidend bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Verschiedene Schweregrade<br />

ermöglichen <strong>die</strong> Bildung unterschiedlicher<br />

abrechenbarer<br />

<strong>DRGs</strong>, woraus unterschiedliche<br />

Fallerlöse resultieren.<br />

merkmale aus dem kl<strong>in</strong>ischen Datensatz (Diagnosen,<br />

Leistungen, Alter, Verweildauer etc.). Der Algorithmus,<br />

nach dem <strong>die</strong> Gruppierung erfolgt, wird durch das jeweilige<br />

DRG-System vorgegeben und kann <strong>in</strong> den Handbüchern<br />

zum System nachvollzogen<br />

6), 7), 8)<br />

werden.<br />

Zu jeder DRG wird <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>e durchschnittliche Verweildauer<br />

angegeben, <strong>die</strong> zwischen e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>imal- und<br />

e<strong>in</strong>er Maximalverweildauer liegt; deutsche Referenzwerte<br />

existieren bisher nicht. Behandlungsfälle, <strong>die</strong> außerhalb<br />

der angegebenen Grenzwerte liegen, werden als Ausreißer<br />

(Outlier) bezeichnet. Hierfür s<strong>in</strong>d besondere Vergütungsregeln<br />

festzulegen, wenn das Patientenklassifikationssystem<br />

Grundlage e<strong>in</strong>es Vergütungssystems se<strong>in</strong><br />

soll.<br />

Die dem System zu Grunde liegende Diagnosenklassifikation,<br />

zum Beispiel <strong>die</strong> ICD-10, ist so aufgeteilt, dass ähnliche<br />

bzw. zusammengehörige ICD-Kodes – etwa ICD-<br />

Kodes, <strong>die</strong> e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Organsystem betreffen –<br />

e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Hauptdiagnosengruppe, genannt<br />

MDC = Major Diagnostic Category, zugeordnet werden.<br />

Hierbei gibt es <strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e Überschneidungen; jede<br />

Diagnose kann, bis auf sehr wenige Ausnahmen, nur zu<br />

e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen MDC gehören; alle vorhandenen ICD-<br />

Schlüssel werden auf <strong>die</strong> MDCs aufgeteilt. Nur <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen<br />

werden besondere ICD-Kodes nicht berücksichtigt,<br />

wobei <strong>die</strong> Gruppierungssoftware im Falle der Angabe e<strong>in</strong>er<br />

solchen Diagnose e<strong>in</strong>e Fehlermeldung auswirft. Abgesehen<br />

davon können jedoch grundsätzlich alle kl<strong>in</strong>ischen<br />

Fälle durch DRG-Systeme verarbeitet werden.<br />

☛ Innerhalb des Entscheidungsbaums wird <strong>die</strong> letztendliche<br />

DRG-Zuordnung bei den chirurgischen <strong>DRGs</strong> über<br />

den durchgeführten Haupte<strong>in</strong>griff und <strong>die</strong> Hauptdiagnose<br />

bzw. <strong>in</strong> den mediz<strong>in</strong>ischen <strong>DRGs</strong> über <strong>die</strong> genaue Art der<br />

IV<br />

E62C Atemwegs<strong>in</strong>fektion ohne KK<br />

Kostengewicht: 0,92<br />

Verweildauer: 4,26 Tage<br />

Erstattung: 3 191 DM<br />

■ Der kl<strong>in</strong>ische Datensatz<br />

bildet <strong>die</strong> Grundlage jeder<br />

DRG-Zuordnung<br />

Der kl<strong>in</strong>ische Datensatz nach<br />

§ 301 SGB V ist <strong>die</strong> Quelle<br />

der Daten, <strong>die</strong> im Gruppierungsprozess<br />

verwendet werden. Er enthält <strong>in</strong> Form<br />

der Diagnosen <strong>die</strong> Haupt- und Nebenerkrankungen der<br />

Patienten ebenso wie <strong>die</strong> Ergebnisse der Diagnostik. Die<br />

aufgeführten Leistungen verdeutlichen <strong>die</strong> durchgeführte<br />

Diagnostik, etwa Herzkatheter, Biopsie etc., sowie <strong>die</strong><br />

Therapie, zum Beispiel Herzoperation, Bl<strong>in</strong>ddarmentfernung<br />

etc. Postoperative Ereignisse werden <strong>in</strong> Form von<br />

Diagnosen beschrieben. Zur Dokumentation kommen <strong>in</strong><br />

Deutschland <strong>die</strong> ICD-10-SGB V für <strong>die</strong> Diagnosen sowie<br />

der OPS-301 für <strong>die</strong> Prozeduren zum E<strong>in</strong>satz.<br />

E62A Atemwegs<strong>in</strong>fektion mit KK<br />

Kostengewicht: 2,13<br />

Verweildauer: 11,38 Tage<br />

Erstattung: 7 393 DM<br />

Die Daten aus der DRG-Gruppierung müssen im Rahmen<br />

der Systempflege und Weiterentwicklung regelmäßigen<br />

statistischen Analysen unterzogen werden, um<br />

● Veränderungen <strong>in</strong> Diagnostik und Therapie festzuhalten,<br />

● neue Behandlungsverfahren zu quantifizieren,<br />

● epidemiologische Veränderungen aufzudecken,<br />

● Ressourcenb<strong>in</strong>dungen (Kosten) zu ermitteln und<br />

● Fallgruppen neu zu bilden, zu streichen oder zu modifizieren.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus werden <strong>die</strong> Daten analysiert, um<br />

● <strong>die</strong> Behandlungsqualität zu überwachen,<br />

● Kl<strong>in</strong>ikmanagement zu betreiben und<br />

● Benchmark<strong>in</strong>g/Betriebsvergleiche durchzuführen.<br />

Die korrekte kl<strong>in</strong>ische Dokumentation ist von existenzieller<br />

Bedeutung für das wirtschaftliche Ergebnis e<strong>in</strong>er Fachabteilung,<br />

aber auch der gesamten Kl<strong>in</strong>ik, was an 2 Beispielen<br />

veranschaulicht werden soll (siehe Abbildungen 1<br />

und 2).


Der Patient <strong>in</strong> Abbildung 1<br />

wurde mit e<strong>in</strong>er Lungenentzündung<br />

(Pneumonie) e<strong>in</strong>geliefert.<br />

Als Komplikation<br />

sammelte sich Flüssigkeit im<br />

Lungenfell (Pleuraerguss);<br />

es musste e<strong>in</strong>e Dra<strong>in</strong>age gelegt<br />

werden. Bei der Dokumentation<br />

wurde vergessen,<br />

den Pleuraerguss zu dokumentieren.<br />

Daraus resultierte<br />

im australischen AR-DRG-<br />

System <strong>die</strong> E<strong>in</strong>gruppierung<br />

des Falles <strong>in</strong> <strong>die</strong> Fallgruppe<br />

E62C, „Atemwegs<strong>in</strong>fektion<br />

ohne CC“ (KK=Begleiterkrankungen/Komplikationen).<br />

In<br />

der vollständigen Dokumentation<br />

wurde der Pleuraerguss<br />

als Komplikation und<br />

Ursache für <strong>die</strong> Dra<strong>in</strong>age korrekt<br />

dokumentiert. Dies bewirkt<br />

<strong>die</strong> E<strong>in</strong>gruppierung <strong>in</strong><br />

<strong>die</strong> Fallgruppe E62A, „Atemwegs<strong>in</strong>fektion<br />

mit schweren<br />

KK“. Während im ersten Fall<br />

nach australischen Kostengewichten circa 3 191 DM Erlöse<br />

erzielt werden, bekommt <strong>die</strong> Kl<strong>in</strong>ik für den vollständig<br />

dokumentierten Fall mehr als das Doppelte, und zwar<br />

7 393 DM. Diese Entgelte s<strong>in</strong>d nicht direkt auf Deutschland<br />

übertragbar; das Beispiel soll hier lediglich den gewaltigen<br />

Unterschied und damit <strong>die</strong> Bedeutung der korrekten Dokumentation<br />

deutlich machen.<br />

Abbildung 2 stellt den erheblichen E<strong>in</strong>fluss der Hauptdiagnose<br />

auf <strong>die</strong> Fallzuordnung am Beispiel der AR-<strong>DRGs</strong><br />

dar. Der Patient erlitt auf Grund e<strong>in</strong>er Herzrhythmusstörung<br />

– der S<strong>in</strong>usknoten hat e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf den<br />

Herzschlag – e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>derdurchblutung des Gehirns: Transcerebrale<br />

Ischämie mit Schw<strong>in</strong>del und Gleichgewichtsstörungen.<br />

Behandelt wird <strong>die</strong> Herzrhythmusstörung<br />

durch <strong>die</strong> Implantation e<strong>in</strong>es Herzschrittmachers. Was ist<br />

hier <strong>die</strong> Hauptdiagnose? Darüber kann man durchaus diskutieren,<br />

beide <strong>in</strong> der Abbildung aufgeführten Varianten<br />

s<strong>in</strong>d möglich.<br />

Weil <strong>die</strong> Hauptdiagnose <strong>die</strong> Zuordnung des Falles zu e<strong>in</strong>er<br />

der Hauptdiagnosengruppen (MDC) im DRG-System<br />

steuert, kann der beschriebene Fall e<strong>in</strong>mal der MDC A –<br />

„Krankheiten des Nervensystems“ – und andererseits<br />

der MDC F – „Krankheiten des Kreislaufsystems“ – zugeordnet<br />

werden. In Abhängigkeit von der Hauptdiagnose<br />

wird der Fall damit entweder leistungsgerecht der DRG<br />

F17Z oder nicht leistungsgerecht der DRG B69C zugeordnet.<br />

Das E<strong>in</strong>gruppierungsergebnis ist demnach direkt abhängig<br />

von der korrekten kl<strong>in</strong>ischen Dokumentation. E<strong>in</strong>e unvollständige<br />

oder falsche Dokumentation führt zu falschen<br />

Gruppierungsergebnissen mit der Konsequenz e<strong>in</strong>er<br />

falschen Leistungsbewertung. Dies kann erhebliche f<strong>in</strong>anzielle<br />

Folgen für das Krankenhaus haben.<br />

Sonderdruck – DRG-E<strong>in</strong>führung 9/2000<br />

Abbildung 2: E<strong>in</strong>fluss der Hauptdiagnose auf das Gruppierungsergebnis<br />

Hauptdiagnose<br />

Nebendiagnose<br />

DRG-<br />

Hauptgruppe<br />

Gruppierungsrelevanz<br />

der<br />

Leistung<br />

AR-<strong>DRGs</strong><br />

Beispiel: Herzschrittmacher-Implantation – E<strong>in</strong>fluss der<br />

Hauptdiagnosendeklaration auf <strong>die</strong> DRG-Zuordnung<br />

G45.9<br />

Transcerebrale Ischämie, NEC<br />

I49.5<br />

S<strong>in</strong>usknotendysfunktion<br />

MDC (1) A KH Nervensystem<br />

B69C<br />

TIA und precerebrale Stenosen<br />

ohne katastrophale oder ernste KK<br />

Um <strong>in</strong>nerhalb des Krankenhauses <strong>die</strong> mediz<strong>in</strong>ische Dokumentation<br />

zu optimieren, s<strong>in</strong>d folgenden Fragen zu stellen<br />

und zu beantworten:<br />

● Was und wie wird ko<strong>die</strong>rt?<br />

● Wann wird ko<strong>die</strong>rt?<br />

● Wer ko<strong>die</strong>rt?<br />

● Nach welchen Regeln wird ko<strong>die</strong>rt?<br />

I49.5<br />

S<strong>in</strong>usknotendysfunktion<br />

G45.9<br />

Transcerebrale Ischämie, NEC<br />

MDC (5) F KH Kreislaufsystem<br />

38253-01 Implantation 1-Kammer Herzschrittmacher<br />

F17Z<br />

Herzschrittmacherwechsel<br />

● Woran wird Ko<strong>die</strong>rqualität gemessen?<br />

Nachfolgend werden <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Checkliste H<strong>in</strong>weise<br />

und Antworten zu <strong>die</strong>sen elementar wichtigen Fragen gegeben<br />

werden.<br />

Was und wie wird ko<strong>die</strong>rt?<br />

■ Hauptdiagnose<br />

Für <strong>die</strong> Hauptdiagnose existieren unterschiedlichste Def<strong>in</strong>itionen.<br />

Die Hauptdiagnose ist <strong>die</strong> mediz<strong>in</strong>ische Feststellung,<br />

<strong>die</strong> Hauptanlass für <strong>die</strong> Untersuchung und <strong>die</strong> Behandlung<br />

des Patienten war. Wenn mehrere potenzielle<br />

Hauptdiagnosen bestehen, muss <strong>die</strong>jenige Diagnose gewählt<br />

werden, <strong>die</strong> den größten Aufwand an Mitteln erforderte.<br />

Nach den Vorgaben der englischsprachigen DRG-<br />

Entwicklungsländer stehen folgende Def<strong>in</strong>itionen zur<br />

Diskussion.<br />

Def<strong>in</strong>ition 1, USA: Die Hauptdiagnose ist <strong>die</strong> Diagnose,<br />

welche rückblickend betrachtet hauptursächlich für <strong>die</strong><br />

Aufnahme <strong>in</strong> <strong>die</strong> Kl<strong>in</strong>ik war.<br />

Def<strong>in</strong>ition 2, Australien: Die Hauptdiagnose ist <strong>die</strong> Diagnose,<br />

welche rückblickend betrachtet hauptursächlich für<br />

den Aufenthalt im Krankenhaus war.<br />

<br />

V


9/2000 Sonderdruck – DRG-E<strong>in</strong>führung<br />

Noch haben wir ke<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dliche Def<strong>in</strong>ition für Deutschland.<br />

Die Autoren ten<strong>die</strong>ren zur Übernahme der australischen<br />

Def<strong>in</strong>ition, weil sie am besten auf den eigentlichen<br />

Behandlungsprozess abgestimmt ist und mit der WHO-<br />

Def<strong>in</strong>ition der Hauptdiagnose übere<strong>in</strong>stimmt, <strong>die</strong> hierzulande<br />

mehrheitlich angewendet wird (siehe Kasten).<br />

WHO-Def<strong>in</strong>ition der Hauptdiagnose<br />

☛ Die Hauptdiagnose ist derjenige Zustand, der am<br />

Ende der Gesundheitsbetreuung als Diagnose feststeht<br />

und der Hauptanlass für <strong>die</strong> Behandlung und Untersuchung<br />

des Patienten war.<br />

☛ Ist mehr als e<strong>in</strong> Zustand aufgeführt, so ist derjenige<br />

auszuwählen, der den größten Aufwand an Mitteln erforderte.<br />

☛ Erfolgte ke<strong>in</strong>e Diagnosenstellung, so ist das Hauptsymptom,<br />

der schwerwiegendste abnorme Befund<br />

oder <strong>die</strong> schwerwiegendste Gesundheitsstörung als<br />

Hauptdiagnose auszuwählen. (ICD-10-Band 2)<br />

☛ Komplikationen dokumentieren<br />

Komplikationen, <strong>die</strong> während der Behandlung auftreten,<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Form von Diagnosen genau zu dokumentieren. Gerade<br />

<strong>die</strong> Komplikationsdiagnosen, wie Pneumonie, Thrombose,<br />

Nieren<strong>in</strong>suffizienz etc., führen <strong>in</strong> der Regel – ebenso<br />

wie erhebliche Begleiterkrankungen – zur E<strong>in</strong>stufung des<br />

Falles <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en höheren Schweregrad und s<strong>in</strong>d meistens<br />

mit e<strong>in</strong>em höheren Entgelt verbunden. Die Ko<strong>die</strong>rung<br />

bee<strong>in</strong>flusst damit direkt <strong>die</strong> wirtschaftliche Situation der<br />

Kl<strong>in</strong>ik. Insbesondere auf Intensivstationen ist es <strong>in</strong> vielen<br />

Kl<strong>in</strong>iken <strong>in</strong> Deutschland zurzeit nicht üblich, <strong>die</strong> Komplikationen<br />

nach ICD zu ko<strong>die</strong>ren. Hier muss schnell e<strong>in</strong><br />

Umdenken erfolgen, um wirtschaftlichen Schaden für das<br />

jeweilige Krankenhaus zu vermeiden.<br />

☛ Alle wichtigen Prozeduren dokumentieren<br />

Alle Prozeduren, auch nicht-chirurgische, s<strong>in</strong>d zu dokumentieren,<br />

<strong>in</strong>sbesondere solche,<br />

● <strong>die</strong> e<strong>in</strong> prozedurales Risiko be<strong>in</strong>halten, zum Beispiel<br />

Mediast<strong>in</strong>oskopie,<br />

● <strong>die</strong> e<strong>in</strong> anästhesiologisches Risiko be<strong>in</strong>halten oder<br />

● <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e spezielle Ausrüstung oder Ausbildung voraussetzen<br />

(CT etc.).<br />

Nach Me<strong>in</strong>ung der Autoren sollten bei der rückblickenden<br />

Betrachtung allerd<strong>in</strong>gs nur Erkrankungen berücksichtigt<br />

werden, <strong>die</strong> bei der Aufnahme auch bestanden. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>beziehung<br />

von aufgetretenen Komplikationen zur Herleitung<br />

der Hauptdiagnose würde <strong>die</strong> Aussagekraft der<br />

Diagnosestatistiken verfälschen und dem Kalkulationsansatz<br />

des AR-DRG-Systems nicht entsprechen.<br />

☛ Die zu Grunde liegende Erkrankung, nicht das<br />

Symptom, ist als Hauptdiagnose zu dokumentieren<br />

Wenn akute und chronische Erkrankungen parallel vorliegen,<br />

soll <strong>die</strong> akute Erkrankung als Hauptdiagnose und <strong>die</strong><br />

chronische Erkrankung als Nebendiagnose dokumentiert<br />

werden. Beispiele: Diabetisches Koma (akut) und Diabetes<br />

mellitus (chronisch), oder: Term<strong>in</strong>ale Herz<strong>in</strong>suffizienz<br />

(akut) und Dilatative Kardiomyopathie (chronisch), oder:<br />

Instabile Ang<strong>in</strong>a pectoris (akut) und Koronare Herzkrankheit<br />

(chronisch).<br />

Wichtig ist, dass nicht nur e<strong>in</strong>e Diagnose <strong>die</strong> stationäre<br />

Behandlung rechtfertigen muss, sondern dass es auch<br />

mehrere Diagnosen se<strong>in</strong> können. Es gilt folgender<br />

Grundsatz: Was aktuell zur Behandlung geführt hat, ist<br />

bei solchen Fällen (chronisch/akut) <strong>die</strong> Hauptdiagnose<br />

(Hauptdiagnosendef<strong>in</strong>ition beachten!).<br />

☛ Nebendiagnosen, Komplikationen<br />

Nebendiagnosen wie Begleiterkrankungen, etwa chronische<br />

Lungenerkrankung, COPD, Diabetes, Hypertonie<br />

etc., s<strong>in</strong>d ebenso zu dokumentieren wie vorbestehende<br />

E<strong>in</strong>schränkungen, zum Beispiel der Zustand nach Schlaganfall,<br />

Lähmungen, Amputationen und Beh<strong>in</strong>derungen<br />

jeglicher Art.<br />

Weil das australische DRG-System im Unterschied zu anderen<br />

DRG-Systemen e<strong>in</strong>e besondere Gruppe für <strong>DRGs</strong><br />

mit Prozeduren kennt, <strong>die</strong> nicht <strong>die</strong> Benutzung e<strong>in</strong>es Operationssaales<br />

voraussetzen, ist <strong>die</strong> Dokumentation <strong>die</strong>ser<br />

Leistungen elementar für <strong>die</strong> sachgerechte E<strong>in</strong>gruppierung.<br />

Hierzu gehören <strong>in</strong>sbesondere:<br />

● <strong>die</strong> <strong>in</strong>vasive Diagnostik (Herzkatheter etc.),<br />

● <strong>die</strong> gesamte endoskopische Diagnostik mit und ohne<br />

Biopsie,<br />

● <strong>die</strong> endoskopische retrograde Cholangiopankreatographie<br />

(ERCP),<br />

● <strong>die</strong> Beatmung bei <strong>in</strong>ternistischen Fällen,<br />

● <strong>die</strong> Plasmapherese,<br />

● das prolongierte Monitor<strong>in</strong>g bei Epilepsie,<br />

● <strong>die</strong> Zahnextraktionen,<br />

● <strong>die</strong> extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) bei<br />

Ureter- oder Nierenste<strong>in</strong>en,<br />

● Dilatationen/Curretagen <strong>in</strong> der Gynäkologie,<br />

● <strong>die</strong> elektrokonvulsive Therapie,<br />

● Leistungen, <strong>die</strong> e<strong>in</strong> anästhesiologisches Risiko be<strong>in</strong>halten<br />

sowie<br />

● Leistungen, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e spezielle Ausrüstung/Ausbildung<br />

voraussetzen (CT etc.).<br />

Die Reihenfolge der Leistungen spielt bei der Gruppierung<br />

im AR-DRG-System ke<strong>in</strong>e Rolle. Trotzdem ist es dr<strong>in</strong>gend<br />

zu empfehlen, bei mehreren Leistungen e<strong>in</strong>e Hauptleistung<br />

festzulegen und <strong>die</strong>se e<strong>in</strong>deutig im kl<strong>in</strong>ischen Datensatz<br />

zu kennzeichnen. Nur so kann der Datenbestand<br />

haus<strong>in</strong>tern optimal analysiert und der Hauptleistungs-/<br />

Primärdiagnosenbezug transparent dargestellt werden.<br />

Als Hauptleistung ist jene Leistung festzulegen, welche<br />

VI


Sonderdruck – DRG-E<strong>in</strong>führung 9/2000<br />

<strong>die</strong> größte Bedeutung für <strong>die</strong> Behandlung der Hauptdiagnose<br />

hatte und den größten Ressourcenverbrauch verursachte.<br />

Zu berücksichtigen ist deshalb auch, dass <strong>die</strong> Hauptleistung<br />

nicht zwangsläufig aus e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnen OPS-301-<br />

Kode bestehen muss. Beispielsweise werden viele Leistungen<br />

durch <strong>die</strong> Komb<strong>in</strong>ation mehrerer OPS-301-Kodes<br />

beschrieben, wobei <strong>die</strong> Komb<strong>in</strong>ation der Kodes, <strong>die</strong> auch<br />

vom DRG-System für e<strong>in</strong>e entsprechende Fallgruppenzuordnung<br />

gefordert wird, <strong>die</strong> Beschreibung für <strong>die</strong> Gesamthauptleistung<br />

ergibt. Der Bypass an den Herzkranzgefäßen<br />

mit e<strong>in</strong>er Vene und e<strong>in</strong>er Arterie wird zum Beispiel<br />

häufig <strong>in</strong> 2 Kodes beschrieben, <strong>die</strong> zusammen den Koronarbypass<br />

beschreiben. Dies ist bei der Datenanalyse –<br />

etwa häufigste E<strong>in</strong>griffe pro Diagnose/Abteilung – zu<br />

beachten.<br />

Der Zugang (m<strong>in</strong>imal-<strong>in</strong>vasiv, laparoskopisch) sollte ebenso<br />

dokumentiert werden wie <strong>die</strong> Dauer und der Erfolg (erfolgreich/nicht<br />

erfolgreich) der Prozedur. Als Problem hat<br />

sich herausgestellt, dass <strong>die</strong> bestehenden ICPM-Kodes<br />

für <strong>die</strong> Diagnostik im OPS-301 bisher kaum berücksichtigt<br />

wurden; hier muss e<strong>in</strong>e Ergänzung des OPS-301 vorgenommen<br />

werden. Das Deutsche Institut für Mediz<strong>in</strong>ische<br />

Information und Dokumentation (DIMDI) hat <strong>die</strong>sbezüglich<br />

bereits e<strong>in</strong>en externen Auftrag vergeben. Es ist zu empfehlen,<br />

dass jedes Fachgebiet für sich den OPS-301 kurzfristig<br />

h<strong>in</strong>sichtlich fehlender Kodes überprüft und das Ergebnis<br />

dem DIMDI zur Verfügung stellt. Insbesondere<br />

neue diagnostische und therapeutische Verfahren können<br />

nur ko<strong>die</strong>rt werden, wenn hierfür adäquate Schlüssel zur<br />

Verfügung stehen.<br />

☛ Die Beatmung darf nicht nur über <strong>die</strong> Tracheotomie<br />

festgestellt werden<br />

Die meisten DRG-Systeme ermitteln <strong>die</strong> langzeitbeatmeten<br />

Fälle alle<strong>in</strong> über <strong>die</strong> Prozedur Tracheotomie (Luftröhrenschnitt).<br />

Das australische DRG-System berücksichtigt<br />

darüber h<strong>in</strong>aus bzw. alternativ auch <strong>die</strong> Beatmungszeit <strong>in</strong><br />

Stunden. Aus <strong>die</strong>sem Grunde muss e<strong>in</strong>e Dokumentation<br />

der Beatmungszeiten erfolgen; bei mehreren Beatmungen<br />

während e<strong>in</strong>es Aufenthaltes s<strong>in</strong>d alle postoperativen Beatmungszeiten<br />

zu ad<strong>die</strong>ren. Die Beatmungszeit ist Pflichtbestandteil<br />

des kl<strong>in</strong>ischen Datensatzes. In Australien wird<br />

e<strong>in</strong>erseits <strong>die</strong> Beatmungszeit direkt erfasst, andererseits<br />

über zwei ICD-10-AM-Leistungskodes für kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Beatmung über 25 bis 95 Stunden und über 95 Stunden<br />

dokumentiert. Es ersche<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>nvoll, beide Ko<strong>die</strong>rungen<br />

haus<strong>in</strong>tern anzuwenden. Hierzu muss allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e Anpassung<br />

im OPS-301 erfolgen.<br />

Wann wird ko<strong>die</strong>rt?<br />

Die Gruppierung zur Ermittlung der DRG erfolgt direkt<br />

nach der Entlassung des Patienten. Aus <strong>die</strong>sem Grund<br />

müssen <strong>die</strong> oben genannten Informationen am Entlassungs-<br />

bzw. Verlegungstag dokumentiert vorliegen. Wie<br />

<strong>die</strong>s haus<strong>in</strong>tern gewährleistet werden kann, hängt von der<br />

EDV-Infrastruktur ab. S<strong>in</strong>nvoll ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e <strong>die</strong> Behandlung<br />

begleitende, EDV-gestützte Dokumentation, <strong>die</strong> mit<br />

Abschluss der Behandlung komplett ist. Basierend auf<br />

<strong>die</strong>sen Daten sollte der Entlassungsbrief teilautomatisiert<br />

☛ Wichtige Zusatz<strong>in</strong>formationen s<strong>in</strong>d zu erfassen,<br />

zum Beispiel<br />

● <strong>die</strong> Seitenlokalisation (ICD-Zusatzkennzeichen B, L, R),<br />

● <strong>die</strong> Diagnosensicherheit (ICD-Zusatzkennzeichen A, V,<br />

Z) sowie<br />

● bei ICD-Kreuz-Diagnosen zusätzlich <strong>die</strong> Manifestation<br />

(ICD-Stern-Kode), <strong>die</strong> <strong>in</strong> DRG-Systemen für <strong>die</strong> aufwandsgerechte<br />

E<strong>in</strong>gruppierung erforderlich s<strong>in</strong>d.<br />

☛ Zusätzliche Gruppierungskriterien neben den Diagnosen<br />

und Leistungen<br />

● Patientenalter,<br />

Anzeige<br />

● Geschlecht,<br />

● Entlassungsart,<br />

● Geburtsgewicht bei Aufnahme,<br />

● Verweildauer,<br />

● Intensivaufenthalt,<br />

● Beatmungsdauer (Stunden/Tage).<br />

Es sollte dafür gesorgt werden, dass <strong>die</strong>se Parameter,<br />

zum Beispiel <strong>die</strong> Beatmungszeit, <strong>in</strong> <strong>die</strong> kl<strong>in</strong>ische Dokumentation<br />

und <strong>in</strong> den kl<strong>in</strong>ischen Datensatz <strong>in</strong>tegriert<br />

werden.<br />

VII


9/2000 Sonderdruck – DRG-E<strong>in</strong>führung<br />

generiert werden, nicht zuletzt, um Zeit zu sparen; dabei<br />

werden <strong>die</strong> erfassten Daten gleichzeitig vali<strong>die</strong>rt. Mit der<br />

Verlegung/Entlassung des Patienten ist danach der notwendige<br />

Schriftwechsel abgeschlossen, <strong>die</strong> weiterbehandelnden<br />

Institutionen – andere Kl<strong>in</strong>ik, Rehabilitationskl<strong>in</strong>ik,<br />

Hausarzt – s<strong>in</strong>d frühzeitig und vollständig <strong>in</strong>formiert. Alle<br />

Diagnosen und erbrachten Leistungen sollten im Arztbrief<br />

genannt werden, eventuell auch – als Informationsservice<br />

für <strong>die</strong> Weiterbehandler – <strong>die</strong> daraus abgeleitete DRG. Nur<br />

im Falle noch nicht abschließend gesicherter Diagnosen,<br />

etwa wegen bis zur Entlassung noch nicht vorliegender<br />

histologischer Befunde, müssen <strong>die</strong> endgültigen Feststellungen<br />

abgewartet werden, bevor e<strong>in</strong>e Datenübermittlung<br />

zur Abrechnung erfolgen kann.<br />

Wer ko<strong>die</strong>rt?<br />

Die komplette Erstellung des kl<strong>in</strong>ischen Datensatzes ist<br />

e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Leistung aller an der Erbr<strong>in</strong>gung<br />

der Gesundheitsleistung Beteiligten. Die Erfassung der<br />

Diagnosen sollte direkt durch den Untersucher erfolgen,<br />

<strong>die</strong> Erfassung der Prozeduren direkt durch den Leistungserbr<strong>in</strong>ger,<br />

das heißt den Operateur oder Diagnostiker. Nach<br />

Abschluss der Gesamtbehandlung muss e<strong>in</strong>e Fachkraft<br />

<strong>die</strong> komplette Ko<strong>die</strong>rung überprüfen und <strong>die</strong> Hauptdiagnose<br />

festlegen. Zur sachgerechten Festlegung der Hauptdiagnose<br />

ist <strong>die</strong> Kenntnis der Ressourcenb<strong>in</strong>dung notwendig.<br />

Es kann aber nicht erwartet werden, dass jeder<br />

ärztliche und pflegerische Mitarbeiter <strong>die</strong> Kosten aller Prozesse<br />

kennt. Hier kann <strong>die</strong> fachkompetente Abschlussprüfung<br />

des Falles durch speziell hierauf geschultes Personal<br />

(„Koder“) e<strong>in</strong>e Lösungsmöglichkeit bieten.<br />

☛ Abteilungsverantwortliche für <strong>die</strong> Ko<strong>die</strong>rung<br />

e<strong>in</strong>setzen<br />

In jeder Fachabteilung sollte e<strong>in</strong> verantwortlicher Arzt, der<br />

h<strong>in</strong>reichend mit den Dokumentationsrichtl<strong>in</strong>ien und den<br />

abteilungs<strong>in</strong>ternen fachlichen Abläufen vertraut ist, für <strong>die</strong><br />

Diagnosen- und Leistungserfassung verantwortlich se<strong>in</strong>.<br />

Die Ko<strong>die</strong>rverantwortlichen überwachen <strong>die</strong> Dokumentation<br />

auf der Abteilungsebene und bilden <strong>die</strong> Schnittstelle<br />

zur Verwaltung bzw. zum mediz<strong>in</strong>ischen Controll<strong>in</strong>g.<br />

Sie sollten regelmäßig geschult werden, um e<strong>in</strong>e optimale<br />

Qualifikation zu gewährleisten. Motivationsfördernd werden<br />

sich hier Leistungszulagen auswirken, <strong>die</strong> im künftigen<br />

System durch <strong>die</strong> Vermeidung von Erlösausfällen<br />

durch falsche Ko<strong>die</strong>rung leicht zu ref<strong>in</strong>anzieren s<strong>in</strong>d.<br />

☛ Nachhaltige Motivation vor Dienstanweisung<br />

Dienstanweisungen alle<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong>malige Informationsveranstaltungen<br />

reichen nicht aus, um e<strong>in</strong>e ausreichende Motivation<br />

der Mitarbeiter für <strong>die</strong> Aufgabe der korrekten Ko<strong>die</strong>rung<br />

zu schaffen. Notwendig s<strong>in</strong>d häufige <strong>in</strong>terne<br />

Schulungen, eventuell mit professioneller externer Hilfe,<br />

und <strong>die</strong> permanente Unterstützung der ko<strong>die</strong>renden Ärzt<strong>in</strong>nen<br />

und Ärzte. H<strong>in</strong>zu müssen positive Anreize für Dokumentationsbeauftragte<br />

und <strong>die</strong> regelmäßige Teilnahme an<br />

Fortbildungen kommen. Parallel ist e<strong>in</strong> transparentes<br />

Informationsmanagement aufzubauen; an erster Stelle<br />

zählen hierzu <strong>die</strong> regelmäßige Unterrichtung der Fachabteilungen<br />

über den Dokumentations- und Abrechnungsstatus<br />

sowie e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Fehleranalyse mit der Controll<strong>in</strong>g-Abteilung;<br />

ohne feste Ansprechpartner auf beiden<br />

Seiten ist <strong>die</strong>s nicht durchführbar. Erst wenn nach e<strong>in</strong>er<br />

Übergangszeit ke<strong>in</strong>e Verbesserung der Dokumentationsqualität<br />

<strong>in</strong> Sicht ist, sollten Sanktionen verhängt werden,<br />

etwa e<strong>in</strong>e befristete Stellensperre für <strong>die</strong> entsprechende<br />

Abteilung.<br />

Der H<strong>in</strong>tergrund solcher drastischen Maßnahmen ist e<strong>in</strong>deutig:<br />

„Dokumentationsverweigerer“ werden künftig zu<br />

e<strong>in</strong>er ernsten Bedrohung für das ganze Krankenhaus.<br />

Leistungen, <strong>die</strong> nicht dokumentiert s<strong>in</strong>d, können bei der<br />

Abrechnung künftig nicht geltend gemacht werden. Wenn<br />

<strong>die</strong> Behandlung schwer kranker Patienten nicht durch entsprechende<br />

Daten dokumentiert wird – Schweregradgruppen,<br />

Anzahl der Nebendiagnosen etc. – s<strong>in</strong>d re<strong>in</strong> abrechnungstechnisch<br />

ke<strong>in</strong>e schwer kranken Patienten<br />

behandelt worden und es erfolgt ke<strong>in</strong>e dementsprechende<br />

Vergütung.<br />

Nach welchen Regeln wird ko<strong>die</strong>rt?<br />

☛ Ko<strong>die</strong>rrichtl<strong>in</strong>ien erstellen<br />

Neben der Hauptdiagnose für <strong>die</strong> primäre Fallgruppenzuordnung<br />

und den Nebendiagnosen für <strong>die</strong> Schweregradermittlung<br />

s<strong>in</strong>d Richtl<strong>in</strong>ien für <strong>die</strong> Ko<strong>die</strong>rung e<strong>in</strong>e weitere<br />

wesentliche Grundvoraussetzung für <strong>die</strong> sachgerechte<br />

Abbildung e<strong>in</strong>es Falles. Wenn derselbe Fall von unterschiedlichen<br />

Personen und/oder <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />

Kl<strong>in</strong>iken, Regionen oder Ländern unterschiedlich ko<strong>die</strong>rt<br />

wird, kann ke<strong>in</strong>e identische Fallgruppenzuordnung erwartet<br />

werden.<br />

Ohne e<strong>in</strong>deutige Ko<strong>die</strong>rrichtl<strong>in</strong>ien darf e<strong>in</strong> DRG-System<br />

nicht e<strong>in</strong>gesetzt werden. Die Art der Ko<strong>die</strong>rung bee<strong>in</strong>flusst<br />

direkt <strong>die</strong> Zuordnung zu e<strong>in</strong>er DRG.<br />

☛ Die Fallgruppenbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em DRG-System basiert<br />

auf statistischen Analysen großer Datenmengen. E<strong>in</strong>gangsdaten<br />

s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> geschilderten gruppierungsrelevanten<br />

Items und Daten aus Kostenkalkulationen. Unter der Berücksichtigung<br />

von Kosten- und Verweildauerdaten und<br />

der Anwendung von Homogenitätskriterien werden kostenoder<br />

verweildauerhomogene Gruppen gebildet. Die Gruppen<br />

s<strong>in</strong>d durch <strong>die</strong> Hauptdiagnose, <strong>die</strong> Nebendiagnosen<br />

und <strong>die</strong> Leistungen beschrieben, so dass identische Fälle<br />

immer <strong>in</strong> <strong>die</strong>selbe Fallgruppe e<strong>in</strong>sortiert werden. Wenn sich<br />

auf Grund unterschiedlicher oder nicht vorhandener Ko<strong>die</strong>rrichtl<strong>in</strong>ien<br />

derselbe Fall je nach Konstellation unterschiedlichen<br />

Fallgruppen zuordnen lässt, muss <strong>die</strong> Bildung<br />

der Fallgruppen grundsätzlich kritisch gesehen werden.<br />

☛ Es ist zu h<strong>in</strong>terfragen, welche Fallgruppen bei <strong>die</strong>ser<br />

oder jener Ko<strong>die</strong>rkonstellation entstanden wären, weil aus<br />

der Zuordnung desselben Falles zu verschiedenen Fallgruppen<br />

zwangsläufig auch e<strong>in</strong>e Zuordnung der Kosten<br />

<strong>die</strong>ses Falles zu verschiedenen Fallgruppen folgt. Hierdurch<br />

wird direkt <strong>die</strong> Kostenhomogenität der Gruppen<br />

bee<strong>in</strong>flusst.<br />

Aus <strong>die</strong>sen Gründen s<strong>in</strong>d verb<strong>in</strong>dliche und e<strong>in</strong>heitliche<br />

Ko<strong>die</strong>rrichtl<strong>in</strong>ien e<strong>in</strong>e unverzichtbare Voraussetzung für<br />

VIII


Sonderdruck 9/2000<br />

<strong>die</strong> korrekte Anwendung e<strong>in</strong>es DRG-Systems. Die Selbstverwaltung<br />

hat <strong>in</strong> ihrer Vere<strong>in</strong>barung vom 27. Juni 2000<br />

festgelegt, bis zum 30. November 2000 Ko<strong>die</strong>rrichtl<strong>in</strong>ien<br />

zu beschließen, <strong>die</strong> bei der Kalkulation der Entgelte im<br />

Jahr 2001 und bei der späteren Anwendung des Systems<br />

zu Grunde gelegt werden sollen. Solange noch ke<strong>in</strong>e offiziellen<br />

Ko<strong>die</strong>rrichtl<strong>in</strong>ien für Deutschland existieren, sollten<br />

<strong>in</strong>teressierte Häuser haus<strong>in</strong>terne oder auf e<strong>in</strong>e Trägerschaft<br />

bezogene Regelungen als Interimslösung entwerfen.<br />

Dabei ist e<strong>in</strong>e Orientierung an vorhandenen Regeln,<br />

zum Beispiel den gut dokumentierten australischen Ko<strong>die</strong>rregeln<br />

(Australian Cod<strong>in</strong>g Standards), s<strong>in</strong>nvoll, welche<br />

auch bei der Erstellung der künftigen deutschen Ko<strong>die</strong>rregeln<br />

berücksichtigt werden. In Australien werden für jede<br />

Hauptdiagnosengruppe zusätzlich gesonderte Ko<strong>die</strong>rheftchen<br />

erstellt, <strong>die</strong> anhand praktischer Beispiele alle im<br />

Krankenhaus tätigen Berufsgruppen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Ko<strong>die</strong>rung e<strong>in</strong>führen.<br />

Grundsätzlich gilt für <strong>die</strong> Ko<strong>die</strong>rung der Diagnosen:<br />

● so präzise wie möglich dokumentieren;<br />

● .8- und .9-Diagnosen möglichst vermeiden, wenn ke<strong>in</strong><br />

spezifischerer ICD-Kode angegeben werden kann;<br />

● <strong>die</strong> ICD-10 – SGB V voll ausschöpfen, das heißt <strong>in</strong>sbesondere<br />

komb<strong>in</strong>ierte Angabe der Kreuz-/Stern-Diagnosen<br />

und e<strong>in</strong>heitliche Nutzung der Zusatzkennzeichen der<br />

ICD-10 – SGB V.<br />

Nachfolgend e<strong>in</strong> Beispiel für sehr differenzierte Ko<strong>die</strong>rrichtl<strong>in</strong>ien<br />

aus dem Ko<strong>die</strong>rhandbuch für <strong>die</strong> australischen<br />

<strong>DRGs</strong>:<br />

Anzeige<br />

■ Ang<strong>in</strong>a pectoris<br />

<br />

Ang<strong>in</strong>a pectoris ist charakterisiert durch e<strong>in</strong> Gefühl<br />

der Enge im Brustkorb, im Arm oder im Hals. Dieses<br />

Unwohlse<strong>in</strong> ist verursacht durch e<strong>in</strong>en verr<strong>in</strong>gerten Blutfluss<br />

durch <strong>die</strong> Herzkranzgefäße und wird gewöhnlich<br />

ausgelöst durch körperliche Anstrengung oder emotionale<br />

E<strong>in</strong>flüsse. Bei e<strong>in</strong>er „stabilen Ang<strong>in</strong>a“ ist das Engegefühl<br />

zentral und symmetrisch. E<strong>in</strong>ige Patienten fühlen<br />

es nur im Arm, im Hals, Kiefer oder Rücken. Es ist vorhersagbar<br />

und wird <strong>in</strong> Ruhe ger<strong>in</strong>ger.<br />

Bei e<strong>in</strong>er „<strong>in</strong>stabilen Ang<strong>in</strong>a“ treten <strong>die</strong> Symptome häufiger<br />

und stärker auf. Der Schmerz hält länger an und verschw<strong>in</strong>det<br />

bei Ruhe nicht so schnell. Er ist nicht vorhersagbar<br />

und tritt auch <strong>in</strong> Ruhe auf. Wichtig: Bei Ang<strong>in</strong>a<br />

pectoris muss immer zwischen stabil (I20.8,.9) und <strong>in</strong>stabil<br />

(I20.0) unterschieden werden.<br />

Wenn Ang<strong>in</strong>a und Koronararteriosklerose <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />

vorkommen, muss <strong>die</strong> Ang<strong>in</strong>a als Hauptdiagnose und<br />

<strong>die</strong> Koronararteriosklerose als Nebendiagnose dokumentiert<br />

werden. Wenn nur e<strong>in</strong>e koronare Herzkrankheit ohne<br />

Ang<strong>in</strong>a vorkommt, ist auch nur <strong>die</strong> KHK zu ko<strong>die</strong>ren.<br />

Wenn der Patient mit <strong>in</strong>stabiler Ang<strong>in</strong>a aufgenommen<br />

wurde, aber <strong>die</strong>se sich während des Krankenhausaufenthaltes<br />

zum Myokard<strong>in</strong>farkt steigerte, ist nur<br />

der Myokard<strong>in</strong>farkt zu ko<strong>die</strong>ren.


Abbildung 3: Diagnosecontroll<strong>in</strong>g<br />

9/2000 Sonderdruck – DRG-E<strong>in</strong>führung<br />

Wenn ke<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imalstandard an Ko<strong>die</strong>rrichtl<strong>in</strong>ien im Hause<br />

zur Verfügung steht, erfolgt <strong>die</strong> Ko<strong>die</strong>rung nach dem Geschmack<br />

des jeweilig Ausführenden. Die Ergebnisse<br />

solcher Ko<strong>die</strong>rungen können kaum zur Verbesserung der<br />

kl<strong>in</strong>ik<strong>in</strong>ternen Dokumentation beitragen. Die Krankenhäuser<br />

sollten nicht auf „offizielle“ Regeln warten, sondern<br />

schon jetzt Aktivitäten zur Entwicklung haus<strong>in</strong>terner Ko<strong>die</strong>rabsprachen<br />

e<strong>in</strong>leiten. Dass <strong>die</strong> selbst erstellten Regeln<br />

teilweise wegen später verfügbarer offizieller Regeln verändert<br />

werden müssen, ist ke<strong>in</strong> H<strong>in</strong>derungsgrund. Anzuraten<br />

ist, haus<strong>in</strong>tern darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass <strong>die</strong> Regeln<br />

e<strong>in</strong>e Interimslösung darstellen und eventuell noch e<strong>in</strong>mal<br />

modifiziert werden. Wichtig ist, dass e<strong>in</strong>heitlich nach abteilungs<strong>in</strong>ternen<br />

Standards ko<strong>die</strong>rt wird, wobei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

ersten Schritt <strong>die</strong> Dokumentation der häufigsten und<br />

umsatzstärksten Behandlungsfälle – zum Beispiel Top-10-<br />

Fälle der jeweiligen Abteilung – standardisiert werden<br />

sollte. Obschon das neue Vergütungssystem erst 2003<br />

e<strong>in</strong>geführt werden soll, darf bei der Umsetzung e<strong>in</strong>er korrekten<br />

und e<strong>in</strong>heitlichen Falldokumentation sowie -ko<strong>die</strong>rung<br />

ke<strong>in</strong>e Zeit verloren werden. Dies gilt umso mehr, weil<br />

das System im Jahr 2003 auf der Datengrundlage von<br />

2001 umgesetzt werden soll.<br />

☛ Jeder Tag Verzögerung bei der Umsetzung e<strong>in</strong>er<br />

e<strong>in</strong>heitlichen Ko<strong>die</strong>rung verschlechtert <strong>die</strong> Wettbewerbssituation<br />

e<strong>in</strong>es Krankenhauses. Alle Verantwortlichen<br />

müssen so schnell wie möglich versuchen, e<strong>in</strong> positives<br />

Klima und e<strong>in</strong>e entsprechende Infrastruktur für <strong>die</strong> Steigerung<br />

der Ko<strong>die</strong>rqualität zu schaffen. Die folgenden H<strong>in</strong>weise<br />

schildern stichwortartig <strong>die</strong> dafür nötigen Voraussetzungen.<br />

Wie wird Ko<strong>die</strong>rqualität gemessen?<br />

■ DRG-Gruppierungen<br />

X<br />

Anteil <strong>in</strong><br />

Prozent<br />

7,4<br />

10,1<br />

13,8<br />

16,6<br />

16,3<br />

12<br />

8,4<br />

6,4<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 >16<br />

Anzahl der je Fall dokumentierten Diagnosen<br />

3,6<br />

2,3<br />

1,6<br />

Zur Kontrolle des Erfolges der aufgezeigten Maßnahmen<br />

und zur Vorbereitung auf den endgültigen DRG-E<strong>in</strong>satz<br />

müssen <strong>die</strong> Daten der Kl<strong>in</strong>ik mit der Gruppierungssoftware<br />

gruppiert werden, um festzustellen, <strong>in</strong> welcher Weise sich<br />

das Patientengut im DRG-System abbildet. Wie oben dargelegt,<br />

bestimmt der Inhalt<br />

des kl<strong>in</strong>ischen Datensatzes<br />

direkt <strong>die</strong> Zuordnung e<strong>in</strong>es<br />

Behandlungsfalles zu e<strong>in</strong>er<br />

DRG. Falls <strong>die</strong> Datenlage,<br />

zum Beispiel <strong>die</strong> durchschnittliche<br />

Anzahl der Diagnosen,<br />

noch unzureichend<br />

ist, kann das Ergebnis der<br />

DRG-Gruppierung ke<strong>in</strong> reales<br />

Abbild des Patientenspektrums<br />

geben. Dies ist<br />

ke<strong>in</strong> Mangel des DRG-Systems,<br />

sondern alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

1,1 0,8 Folge der Unterko<strong>die</strong>rung der<br />

0,5 0,4 0,7<br />

behandelten Fälle. Aus <strong>die</strong>sem<br />

Grund dürfen <strong>die</strong> Ergebnisse<br />

der Gruppierung nicht<br />

über<strong>in</strong>terpretiert werden. In<br />

der Regel wird der Fallmix<br />

heute falsch dargestellt, <strong>die</strong> Schweregradgruppen s<strong>in</strong>d<br />

kaum besetzt. Wenn <strong>die</strong>ser Fallmix zusätzlich noch mit<br />

ausländischen Kostengewichten verrechnet wird, <strong>die</strong> teilweise<br />

ke<strong>in</strong>e Facharztkosten (OP-Saal!) enthalten, um e<strong>in</strong>e<br />

Gew<strong>in</strong>ner-Verlierer-Simulation auf Abteilungs- oder Krankenhausebene<br />

durchzuführen, wird <strong>die</strong> Methodik e<strong>in</strong>deutig<br />

überfordert. Resultat s<strong>in</strong>d teilweise erhebliche Verwerfungen,<br />

weil <strong>die</strong> Arztkosten je nach Fachabteilung e<strong>in</strong>en unterschiedlich<br />

hohen Anteil an den Fallkosten haben. Dr<strong>in</strong>gend<br />

benötigt werden deshalb eigene bundesdeutsche<br />

Kostengewichte, <strong>die</strong> im Jahr 2001 kalkuliert werden sollen.<br />

☛ Nur wenn <strong>die</strong> E<strong>in</strong>gangsdaten gut s<strong>in</strong>d, können solche<br />

Berechnungen aussagekräftig se<strong>in</strong>.<br />

Es ist unverzichtbar, sich frühzeitig an DRG-Gruppierungen<br />

zu beteiligen, um Defizite <strong>in</strong> den eigenen Daten frühzeitig<br />

aufdecken und beseitigen zu können. Hierzu kann<br />

e<strong>in</strong>erseits das Angebot der Landeskrankenhausgesellschaften<br />

genutzt werden, <strong>die</strong> teilweise Rahmenverträge<br />

mit externen Dienstleistern abgeschlossen haben. Die<br />

Ergebnisse der Gruppierungen erlauben über Kennzahlen<br />

e<strong>in</strong>e Beurteilung des eigenen Krankengutes und der<br />

Ko<strong>die</strong>rqualität ebenso wie e<strong>in</strong>en Vergleich mit anderen<br />

Kl<strong>in</strong>iken (Benchmark<strong>in</strong>g). Diese Ergebnisse s<strong>in</strong>d kl<strong>in</strong>ik<strong>in</strong>tern<br />

mit den Beteiligten zu diskutieren; sie können für <strong>in</strong>terne<br />

Gespräche/Fortbildungen/Motivationsveranstaltungen<br />

etc. genutzt werden. Erforderlich ersche<strong>in</strong>t neben der<br />

Beanspruchung e<strong>in</strong>er externen Dienstleistung <strong>in</strong>sbesondere<br />

der Aufbau des eigenen Know-how <strong>in</strong>nerhalb der<br />

Kl<strong>in</strong>ik. Hierzu kann e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Arbeitsgruppe<br />

aus Mediz<strong>in</strong>ern, Pflegekräften, Ökonomen und EDV-Spezialisten<br />

gebildet werden. E<strong>in</strong> Gruppierungsprogramm<br />

kann von e<strong>in</strong>em der 7 australischen Anbieter sofort erworben<br />

werden. Die Mapp<strong>in</strong>gtabelle – Überleitung des<br />

OPS-301 auf den australischen Prozedurenkode ICD10-<br />

AM-3 (AM = Australian Modifikation) – wird zurzeit erstellt,<br />

das Ergebnis wahrsche<strong>in</strong>lich Ende September zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Zur Gruppierung sollte auf jeden Fall das australische<br />

DRG-System genutzt werden, um e<strong>in</strong>e optimale Vorberei-


Sonderdruck – DRG-E<strong>in</strong>führung 9/2000<br />

tung auf den Ernstfall zu gewährleisten. Die Informationen<br />

aus der Gruppierung haben e<strong>in</strong>en erweiterten Wert, wenn<br />

<strong>die</strong> vom Gruppierungsprogramm zurückgelieferten Daten<br />

auf E<strong>in</strong>zelfallebene analysiert werden. Dabei sollten folgende<br />

Fragen beantwortet werden:<br />

● S<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Fälle sachgerecht e<strong>in</strong>gruppiert?<br />

● Welche Fälle wurden nicht sachgerecht e<strong>in</strong>gruppiert<br />

(Fehlergruppen, Sammelgruppen)?<br />

● Warum erfolgte ke<strong>in</strong>e sachgerechte E<strong>in</strong>gruppierung<br />

(Ko<strong>die</strong>rqualität, andere Gründe)?<br />

● Wie ist das Verhältnis von Komplikationsfällen zu unkomplizierten<br />

Fällen?<br />

● Wie s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Schweregradgruppen (mediz<strong>in</strong>isch/<br />

ökonomisch) belegt?<br />

● Werden multidiszipl<strong>in</strong>är/mehrfach behandelte Fälle korrekt<br />

abgebildet?<br />

● Verhältnis von Verlegungsfällen; differenziert <strong>in</strong> Aufnahme<br />

nach Verlegung zur Übernahme der Behandlung,<br />

bei Komplikationen, zur Ausbehandlung, zur Früh-Rehabilitation.<br />

● Werden Rezidivfälle zutreffend abgebildet?<br />

Die Analyse der Gruppierungsergebnisse sollte unter der<br />

Beteiligung der Kl<strong>in</strong>iker und der Ökonomen erfolgen. Dabei<br />

s<strong>in</strong>d eigene Fallkostenanalysen bei der Prüfung der<br />

Kostenhomogenität zu berücksichtigen, sofern sie vorliegen.<br />

Bei den Diagnoseanalysen s<strong>in</strong>d folgende Fragen zu stellen:<br />

● Wurde <strong>die</strong> Hauptdiagnose richtig ko<strong>die</strong>rt?<br />

● Wurden <strong>die</strong> Nebendiagnosen vollständig ko<strong>die</strong>rt?<br />

● Wurden Komplikationen ko<strong>die</strong>rt? Typische Komplikationen<br />

müssen <strong>in</strong> der bekannten Häufigkeit – hierzu kann<br />

man Literatur sichten – <strong>in</strong> Form von Diagnosen vorhanden<br />

se<strong>in</strong>; <strong>die</strong>s kann leicht analysiert werden.<br />

● Wurden <strong>die</strong> ICD-Kreuz-und Stern-Kodes paarweise angegeben<br />

und <strong>die</strong> Zusatzkennzeichen für <strong>die</strong> Seitigkeit und<br />

Diagnosensicherheit korrekt angewendet?<br />

☛ Mediz<strong>in</strong>isches Controll<strong>in</strong>g<br />

Ärzte sprechen selten <strong>die</strong> Sprache der Ökonomen, Ökonomen<br />

selten <strong>die</strong> Sprache der Ärzte. Mediz<strong>in</strong>er, Pflegekräfte<br />

und Ökonomen mit e<strong>in</strong>er Zusatzausbildung, zum<br />

Beispiel Krankenhausmanagement oder Krankenhausbetriebswirtschaft,<br />

können <strong>die</strong> Schnittstelle zwischen Verwaltung<br />

und ärztlichem Dienst/Pflege<strong>die</strong>nst bilden. Sie<br />

vermitteln zwischen den Bereichen, <strong>in</strong>formieren <strong>die</strong><br />

Krankenhausleitung über das Leistungsgeschehen <strong>in</strong> den<br />

Kl<strong>in</strong>iken und transferieren notwendige betriebswirtschaftliche<br />

Grundlagen zur pflegerischen und ärztlichen Ebene.<br />

E<strong>in</strong>e erste Basis ist <strong>die</strong> Implementierung e<strong>in</strong>es Diagnoseund<br />

Leistungscontroll<strong>in</strong>gs.<br />

<br />

Anzeige<br />

XI


9/2000 Sonderdruck – DRG-E<strong>in</strong>führung<br />

Nächste Schritte zur Umsetzung des § 17 b KHG und der Vere<strong>in</strong>barung der Selbstverwaltung vom 27. Juni 2000<br />

Bis 30. September 2000<br />

● Vere<strong>in</strong>barung der Zu- und Abschlagstatbestände nach § 17 b Absatz 1 Satz 4 KHG.<br />

● Vere<strong>in</strong>barung von<br />

☛ Abrechnungsgrundsätzen,<br />

☛ ergänzenden Rechnungslegungen und der<br />

☛ Abgrenzung zu komplementären Vergütungsbereichen,<br />

<strong>in</strong>sbesondere zur<br />

☛ Psychiatrie und zur ambulanten Versorgung.<br />

Bis 30. November 2000<br />

● Übertragung des AR-DRG-Systems <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e deutsche Grundversion für <strong>die</strong> bis<br />

Ende 2001 beabsichtigte kalkulationsbasierte Anpassung auf deutsche Verhältnisse:<br />

☛ Übersetzung der Handbücher und der begleitenden Regelwerke, <strong>in</strong>sbesondere<br />

auch der Regeln zur Ermittlung der Schweregrade und der <strong>in</strong> Australien<br />

systembegleitend entwickelten Ko<strong>die</strong>rregeln.<br />

☛ Anpassung der ICD-10-SGB V und des OPS-301 für das künftige deutsche<br />

DRG-System unter Orientierung an der australischen Lösung.<br />

☛ Überleitung der deutschen ICD-10-SGB V und des OPS-301 auf <strong>die</strong> Kodes<br />

der australischen ICD-10-AM-Band 1 und 3 (Mapp<strong>in</strong>g) und Erstellung e<strong>in</strong>er<br />

ersten Direktzuordnung der deutschen Diagnosen- und Prozedurenkodes zu<br />

den DRG-Fallgruppen. Diese primär im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er möglichst engen Übersetzung<br />

des AR-DRG-Systems <strong>in</strong> das Deutsche zu verstehende Zuordnung,<br />

<strong>die</strong> noch nicht durch <strong>die</strong> <strong>in</strong> deutschen Krankenhäusern zu erhebenden<br />

Kalkulationsdaten vali<strong>die</strong>rt wurde, kann noch nicht als „Nativgruppierung“<br />

verstanden werden. Das/<strong>die</strong> auf <strong>die</strong>ser von der Selbstverwaltung bis zum<br />

30. November 2000 zu vere<strong>in</strong>barenden Grundversion aufsetzende/n<br />

Gruppierungsprogramm/e wird/werden als deutsche/r Entwicklungsgrouper<br />

bezeichnet.<br />

☛ Erstellung von Ko<strong>die</strong>r- und Dokumentationsregeln, deren E<strong>in</strong>haltung bereits<br />

bei der Falldokumentation im Rahmen der Kalkulation unerlässlich ist, da<br />

<strong>die</strong>se letztendlich festlegen, für welche Fälle welche Relativgewichte kalkuliert<br />

bzw. später erstattet werden.<br />

Bis 31. Dezember 2001<br />

● Festlegung e<strong>in</strong>er verb<strong>in</strong>dlichen, e<strong>in</strong>heitlichen und transparenten EDV-unterstützten<br />

Kalkulationsmethodik durch <strong>die</strong> Vertragsparteien (externer Auftrag, 2. Halbjahr<br />

2000) mit Abgrenzung der DRG-Fallkosten von den übrigen Kosten (für Zuund<br />

Abschläge, komplementäre Vergütungsbereiche, etc.).<br />

● Kalkulationen zunächst im Rahmen e<strong>in</strong>er repräsentativen Krankenhausstichprobe,<br />

wobei mittelfristig <strong>die</strong> Beteiligung aller Krankenhäuser an der Kalkulation angestrebt<br />

wird.<br />

☛ Prospektive Urdatenerhebung im Jahr 2001 (<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em noch festzulegenden<br />

unterjährigen Zeitraum);<br />

☛ Verwendung der Daten des gesamten Kalenderjahres 2001 (retrospektiv) zur<br />

Überprüfung und Anpassung der im Jahr 2003 gültigen Relativgewichte.<br />

● Kalkulationsbasierte Anpassung der deutschen DRG-Grundversion (deutscher<br />

Entwicklungsgrouper) mit entsprechend der Auswertungen und der noch zu vere<strong>in</strong>barenden<br />

Anpassungsregeln vorzunehmenden Änderungen bestimmter OPS-<br />

301- und ICD-10-SGB- V-Kodezuordnungen sowie Fallgruppendef<strong>in</strong>itionen.<br />

● Nach der gesetzlichen Vorgabe bis zum 31. Dezember 2001 erforderliche Vere<strong>in</strong>barung<br />

der ersten deutschen nativen DRG-Fallgruppen und Relativgewichte<br />

durch <strong>die</strong> Selbstverwaltung (erster Deutscher Nativgrouper). Von e<strong>in</strong>er Nativgruppierung<br />

kann <strong>in</strong> Deutschland erst dann <strong>die</strong> Rede se<strong>in</strong>, wenn <strong>die</strong> direkt auf<br />

den deutschen Diagnosen- und Leistungskodes aufsetzende Fallgruppenzuordnung<br />

durch deutsche Kalkulationsdaten vali<strong>die</strong>rt bzw. daraufh<strong>in</strong> angepasst<br />

wurde.<br />

☛ Zunächst 600–800 effektiv abrechenbare Fallgruppen mit maximal 3 realisierten<br />

Fallgruppen je Basis-DRG. Überschreitung der Obergrenzen bis zum<br />

31. Dezember 2005 nur durch e<strong>in</strong>vernehmlichen Beschluss aller Selbstverwaltungsparteien<br />

möglich;<br />

☛ Beibehaltung der Grundsystematik der AR-<strong>DRGs</strong> mit fünf Schweregradgruppen<br />

(PCCL-Gruppen).<br />

● Weiterh<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>barung der Bewertungen der Zu- und Abschläge nach § 17 b<br />

Absatz 1 Satz 4 KHG.<br />

Bis 31. Dezember 2002<br />

● Vere<strong>in</strong>barung des Basisfallwertes für 2003 ggf. mit regionaler Differenzierung;<br />

Systembereitstellung und-pflege.<br />

● Geme<strong>in</strong>freie Bereitstellung der jeweils gültigen Version des für Deutschland erarbeiteten<br />

Patientenklassifikationssystems durch <strong>die</strong> Selbstverwaltung (Inhaber<br />

der Rechte an dem System).<br />

● Jährliche regelgebundene Anpassung der Klassifikation jeweils bis zum 30. September<br />

des laufenden Jahres für das folgende Jahr auf der Grundlage empirischer<br />

Daten.<br />

Weitere kurzfristig zu regelnde Schritte:<br />

● E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Institutes für <strong>die</strong> Anpassung, Pflege und Weiterentwicklung<br />

des Vergütungssystems nach § 17 b Absatz 2 und 3 KHG mit Vere<strong>in</strong>barung der<br />

Infrastruktur und des Ablaufes der weiteren Systemanpassung, der künftigen<br />

Systempflege und des damit verbundenen Datenmanagements.<br />

● Festlegung der Details der Systemf<strong>in</strong>anzierung.<br />

● Festlegung der konkreten ordnungspolitischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen unter<br />

denen das künftige Vergütungssystem ab 2004 <strong>in</strong> Deutschland angewendet<br />

werden soll.<br />

● Welche s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> 10 häufigsten Hauptdiagnosen <strong>in</strong> der<br />

Kl<strong>in</strong>ik/im Krankenhaus?<br />

● Welche s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> häufigsten Nebendiagnosen zu <strong>die</strong>sen<br />

Hauptdiagnosen?<br />

● Welche s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> häufigsten Leistungsketten (OPS-301),<br />

nicht E<strong>in</strong>zel-OPS-301-Kodes!<br />

Das regelmäßige, m<strong>in</strong>destens monatlich durchgeführte<br />

Diagnose- und Leistungscontroll<strong>in</strong>g mit e<strong>in</strong>er Rückmeldung<br />

der Ergebnisse an <strong>die</strong> Leistungserbr<strong>in</strong>ger verbessert<br />

<strong>die</strong> Akzeptanz des Controll<strong>in</strong>gs. Hierbei sollten <strong>die</strong> von<br />

den Abteilungen gemeldeten Diagnosen und Leistungen<br />

h<strong>in</strong>sichtlich Quantität und Qualität analysiert werden.<br />

Interessant s<strong>in</strong>d Häufigkeitsanalysen (siehe Abbildung 3,<br />

Seite 636): Wie oft wurden welche Diagnosen bzw. Leistungen<br />

ko<strong>die</strong>rt? Dabei ist zu berücksichtigen, dass zuvor<br />

doppelte Diagnosen pro Fall elim<strong>in</strong>iert werden. Die Qualität<br />

der Ko<strong>die</strong>rung kann am prozentualen Anteil der unspezifischen<br />

.8- und .9-Diagnosen gemessen werden.<br />

Weitere Differenzierungen, etwa Diagnosen pro Altersgruppe,<br />

pro DRG, pro operierter Fall etc., s<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>nvoll und<br />

stärken <strong>die</strong> Aussagekraft.<br />

■ Ist das EDV-System DRG-fest?<br />

Die Daten werden im DRG-Gruppierungsprozess automatisiert<br />

verarbeitet. Vor der Weitergabe muss deshalb e<strong>in</strong>e<br />

Prüfung erfolgen; nur geprüfte Daten dürfen <strong>in</strong> den Gruppierungsprozess<br />

e<strong>in</strong>gegeben werden. Unbed<strong>in</strong>gt zu empfehlen<br />

ist e<strong>in</strong>e gründliche Überprüfung der <strong>in</strong> der Kl<strong>in</strong>ik genutzten<br />

EDV-Systeme. Dabei s<strong>in</strong>d alle E<strong>in</strong>zelschritte der<br />

Datenverarbeitung von der Erfassung (Primärdokumentation)<br />

bis zur Abgabe der Daten an <strong>die</strong> § 301-Schnittstelle<br />

oder haus<strong>in</strong>terne Analyse- bzw. Gruppierungsprogramme<br />

zu überprüfen. Es muss sichergestellt se<strong>in</strong>,<br />

dass <strong>die</strong> primär dokumentierten Daten (Diagnosen, Leistungen<br />

etc.) vollständig und <strong>in</strong> gleicher Qualität aus dem<br />

EDV-System wieder abgerufen werden können, was nicht<br />

selbstverständlich ist. So konnte häufiger beobachtet<br />

werden, dass dokumentierte Diagnosen und Leistungen<br />

sowie andere Informationen durch Limitationen <strong>in</strong> Kl<strong>in</strong>ik<strong>in</strong>formationssystemen<br />

oder <strong>in</strong> den Schnittstellen zwischen<br />

den verschiedenen EDV-Systemen sche<strong>in</strong>bar spurlos verschwanden.<br />

Von mehreren korrekt dokumentierten Diagnosen<br />

wird unter Umständen an <strong>die</strong> Krankenkasse nur<br />

e<strong>in</strong>e weitergegeben (Rechnung, Kostenübernahmeanzeige<br />

XII


Sonderdruck – DRG-E<strong>in</strong>führung 9/2000<br />

etc.); Diagnose- und Leistungsziffern werden bezüglich<br />

ihrer Länge oder auch ihrer Anzahl gestutzt. Solche Probleme<br />

s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>e gründliche Analyse zu identifizieren<br />

und müssen bere<strong>in</strong>igt werden.<br />

Insbesondere ist das EDV-System daraufh<strong>in</strong> zu überprüfen,<br />

ob<br />

● es alle Diagnosen/Leistungen an den 301-Datensatz liefert<br />

oder Diagnosen/ Leistungen abschneidet;<br />

● <strong>die</strong> Diagnose und <strong>die</strong> Leistung <strong>in</strong> voller Länge (Anzahl der<br />

Zeichen) an den § 301-Datensatz weitergegeben werden;<br />

● gültige Diagnose-/Leistungskodes bei der Ko<strong>die</strong>rung<br />

verwendet werden; <strong>die</strong>s ist im Vergleich zu den offiziellen<br />

Tabellen des DIMDI, ICD-10, OPS elektronisch zu prüfen;<br />

● <strong>die</strong> ICD-Term<strong>in</strong>ologie korrekt wiedergegeben bzw. angewandt<br />

wird;<br />

● haus- oder EDV-<strong>in</strong>terne Erweiterungen benutzt werden,<br />

<strong>die</strong> gegebenenfalls elim<strong>in</strong>iert werden müssen.<br />

<strong>DRGs</strong> verändern <strong>die</strong> Abteilungsstruktur<br />

Neben der Optimierung der mediz<strong>in</strong>ischen Dokumentation<br />

ist zu beachten, dass <strong>die</strong> E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er DRGbasierten<br />

Vergütung auch <strong>die</strong> <strong>in</strong>ternen Strukturen des<br />

Krankenhauses verändert.<br />

● Die Kommunikation zwischen den kl<strong>in</strong>ischen Leistungserbr<strong>in</strong>gern<br />

(Ärzte, Pflege etc.) und den Abrechnern<br />

muss optimal und von „kurzen Wegen“ geprägt se<strong>in</strong>. In<br />

den Ländern, <strong>die</strong> <strong>DRGs</strong> e<strong>in</strong>geführt haben, gibt es vielfach<br />

spezielle Ko<strong>die</strong>rer, <strong>die</strong> mit den Ärzten und Pflegekräften<br />

engen Kontakt halten und <strong>die</strong> letztendlich <strong>die</strong> Ko<strong>die</strong>rung<br />

bzw. Datensatzkontrolle durchführen. Zu prüfen ist, ob<br />

solche Ko<strong>die</strong>rspezialisten nicht jetzt schon <strong>in</strong> deutschen<br />

Krankenhäusern notwendig s<strong>in</strong>d, auch im Zusammenhang<br />

mit dem mediz<strong>in</strong>ischen Controll<strong>in</strong>g.<br />

● Nicht mehr e<strong>in</strong>er Abteilung wird e<strong>in</strong>e Fallpauschale oder<br />

e<strong>in</strong> Sonderentgelt vergütet, sondern das Krankenhaus bekommt<br />

den Erlös e<strong>in</strong>er DRG für <strong>die</strong> gesamte Behandlung.<br />

Anzeigen<br />

XIII


9/2000 Sonderdruck – DRG-E<strong>in</strong>führung<br />

Dies erfordert e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Behandlungsansatz<br />

mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Behandlungsziel sowie neue<br />

Formen der <strong>in</strong>nerbetrieblichen Leistungsverrechnung zur<br />

Aufteilung des Fallerlöses auf <strong>die</strong> Leistungserbr<strong>in</strong>ger. Die<br />

Radiologie, das Labor, aber auch <strong>die</strong> Intensivmediz<strong>in</strong> erlösen<br />

<strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e eigenen <strong>DRGs</strong> und s<strong>in</strong>d dennoch<br />

erheblich an der Erbr<strong>in</strong>gung der Gesamtleistung beteiligt.<br />

● Daraus ergeben sich für viele Krankenhäuser neue Fragestellungen:<br />

Wer hat welchen Anteil an der Gesamtleistung?<br />

Wie ist <strong>die</strong> Vergütung für <strong>die</strong> Gesamtleistung unter<br />

den Leistungserbr<strong>in</strong>gern aufzuteilen? Wie wird <strong>die</strong> geme<strong>in</strong>same<br />

Leistung möglichst ökonomisch erbracht, zum Beispiel<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der Wartezeiten auf <strong>die</strong> Diagnostik?<br />

● Länder wie <strong>die</strong> USA praktizieren zur Lösung <strong>die</strong>ser Fragen<br />

e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelkostenabrechnung mit klarer Zuordnung zu<br />

den verschiedenen Kostenstellen. In Deutschland, wo <strong>die</strong><br />

<strong>DRGs</strong> für viele Kl<strong>in</strong>iken zunächst das genaueste Instrument<br />

zur Abbildung der <strong>in</strong>ternen Leistungsabläufe darstellen,<br />

muss hierfür noch e<strong>in</strong> geeigneter Weg gefunden werden.<br />

Behandlungsziele und Behandlungspfade<br />

def<strong>in</strong>ieren<br />

Es ersche<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>nvoll, für jede Fallgruppe <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är<br />

Behandlungsziele zu def<strong>in</strong>ieren. Neben <strong>die</strong>sen Zielen<br />

sollte auch e<strong>in</strong> Behandlungspfad (Leitl<strong>in</strong>ie) für <strong>die</strong> jeweils<br />

maßgeblichen Diagnosen e<strong>in</strong>er jeden DRG entwickelt und<br />

festgelegt werden, wo <strong>die</strong> notwendige Diagnostik sowie<br />

<strong>die</strong> Therapiealternativen beschrieben s<strong>in</strong>d. Durch <strong>die</strong><br />

<strong>DRGs</strong> wird der Fallmix des Krankenhauses transparent,<br />

durch <strong>die</strong> Behandlungspfade wird <strong>die</strong> DRG transparent.<br />

Diese Transparenz fördert <strong>die</strong> optimale Behandlung und<br />

ermöglicht e<strong>in</strong>e weitere Ökonomisierung der Diagnostik<br />

und Therapie. Evidence based medic<strong>in</strong>e sollte gefördert<br />

werden und <strong>in</strong> den kl<strong>in</strong>ischen Alltag E<strong>in</strong>zug f<strong>in</strong>den.<br />

Förderung der <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />

Zusammenarbeit<br />

Geme<strong>in</strong>same Behandlungsansätze und geme<strong>in</strong>same<br />

Therapiepläne haben zukünftig e<strong>in</strong> hohes Gewicht. Die<br />

gesamte Problematik der Zusammenarbeit zwischen den<br />

Anzeige<br />

Abteilungen e<strong>in</strong>es Hauses steht deshalb auf der Agenda<br />

der Krankenhausleitung ganz oben. Private Krankenhausträger<br />

haben <strong>die</strong> nötigen Anpassungen häufig schon<br />

erfolgreich vollzogen, nicht zuletzt deshalb, weil sie über<br />

Mitarbeiterbeteiligungen e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Unternehmensziel<br />

leichter realisieren können. Wer Wartezeiten verkürzt,<br />

optimiert nicht nur den Behandlungsablauf und den<br />

Kostenaufwand, sondern erhöht zugleich <strong>die</strong> Zufriedenheit<br />

des Patienten!<br />

Die Beachtung der hier gegebenen H<strong>in</strong>weise sollte e<strong>in</strong>en<br />

erfolgreichen E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> <strong>die</strong> Anwendung von DRG-Systemen<br />

ermöglichen. Die Vorschläge s<strong>in</strong>d haus<strong>in</strong>tern zu<br />

adaptieren und weiterzuentwickeln. Unstrittig ist, dass<br />

e<strong>in</strong>e umfassende EDV-Unterstützung bis zum Stationsarbeitsplatz<br />

bzw. <strong>in</strong> den OP-Saal h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>die</strong> Primärdokumentation<br />

und Weiterverarbeitung der notwendigen<br />

Daten fördern kann. Hierauf wurde <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Beitrag aus<br />

Platzgründen nicht näher e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Literatur<br />

1) Wolgast H., Roeder N., Baldauf-Sobez W. (1990), Qualitätssicherung<br />

im Krankenhaus: EDV-gestützte Patientendokumentation, Deutsches<br />

Ärzteblatt 50, A: 4018–4020<br />

2) Roeder N., Hammel D., Fugmann M., Scheld H. H. (1995), Die Organisation<br />

der Qualitätssicherung Herzchirurgie vor Ort, Langenbecks,<br />

Archiv. Chir. Suppl. II: 1252–1256<br />

3) Roeder N., Tjan T. D. T., Deng M. C., Scheld H. H. (1997), Interne<br />

Qualitätssicherung – Erfahrungen aus Münster, Langenbecks, Archiv.<br />

Chir. Suppl II: 255–259<br />

4) Roeder N., Hammel D., Schmid C., Scheld H.H. (1998), Ist herzchirurgische<br />

Qualität messbar und extern vergleichbar?, Kardiovaskuläre<br />

Mediz<strong>in</strong> 2: 32–36<br />

5) Fischer, W., Diagnosis Related Groups (<strong>DRGs</strong>) und verwandte<br />

Patientenklassifikationssysteme, Gutachten im Auftrag der Deutschen<br />

Krankenhausgesellschaft, Z/I/M, 4/2000, ISBN 3-9521232-5-0<br />

6) B. Rochell, N. Roeder, (2000), Vergleichende Betrachtung und Auswahl<br />

e<strong>in</strong>es Patientenklassifikationssystems auf der Grundlage der<br />

<strong>DRGs</strong> (I), das Krankenhaus, 4: 261 ff.<br />

7) B. Rochell, N. Roeder, (2000), Vergleichende Betrachtung und Auswahl<br />

e<strong>in</strong>es Patientenklassifikationssystems auf der Grundlage der<br />

<strong>DRGs</strong> (II), das Krankenhaus, 5: 349 ff.<br />

8) N. Roeder, B. Rochell, (2000), Empirischer Vergleich von Patientenklassifikationssystemen<br />

auf der Grundlage von <strong>DRGs</strong> <strong>in</strong> der Herzchirurgie,<br />

das Krankenhaus, 7: 525 ff.<br />

9) Weitergehende Informationen zum System bzw. H<strong>in</strong>weise zu Informationsquellen<br />

auf den Internetseiten:<br />

http://thgms.uni-muenster.de/drg; http://www.dkgev.de<br />

Anschriften der Verfasser:<br />

PD Dr. Norbert Roeder,<br />

Kl<strong>in</strong>ik und Polikl<strong>in</strong>ik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

der Westfälischen Wilhelms-Universität,<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33,<br />

48129 Münster/<br />

Dr. med. Bernhard Rochell,<br />

Referent <strong>in</strong> der DKG,<br />

Tersteegenstraße 9,<br />

40474 Düsseldorf/<br />

Prof. Dr. Hans He<strong>in</strong>rich Scheld,<br />

Kl<strong>in</strong>ik und Polikl<strong>in</strong>ik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

der Westfälischen Wilhelms-Universität,<br />

Albert-Schweitzer-Straße 33,<br />

48129 Münster ■<br />

XIV

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