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Eine 5-Stufen-Methode zur Vorgehensplanung

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<strong>Eine</strong> 5-<strong>Stufen</strong>-<strong>Methode</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>Vorgehensplanung</strong><br />

Das Material wurde entnommen aus [1] und [2].<br />

Zur Definition des Projekts wird ein schriftlicher Vorgehensplan erstellt. Ein Projekt kann<br />

nur sinnvoll geplant werden, wenn dabei zielgerichtet vorgegangen wird. Zielgerichtet<br />

bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Inhalte des Vorgehensplans aus der Zielsetzung,<br />

die mit dem Projekt erreicht werden soll, abgeleitet werden und dass im Projektverlauf<br />

kontinuierlich geprüft wird, ob diese Ziele noch erreichbar sind. Verfehlt eine<br />

<strong>Vorgehensplanung</strong> diese Zielsetzung, können Ergebnisse häufig nur eingeschränkt oder<br />

überhaupt nicht verwendet werden. Dies führt zu zusätzlichen Arbeiten, unter Umständen<br />

sogar zu einer erneuten Initiierung des gesamten Projekts.<br />

Mit der 5-<strong>Stufen</strong>-<strong>Methode</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vorgehensplanung</strong> können Vorgehenspläne erstellt werden,<br />

in denen folgende Aspekte enthalten sind:<br />

1. der Gegenstand, um den es in dem Projekt gehen soll, und die Motivation, die ein<br />

solches Projekt notwendig erscheinen lässt,<br />

2. die Problemstellung,<br />

3. die Zielsetzung des Projekts,<br />

4. die Frage- bzw. Aufgabenstellung und<br />

5. die Arbeitspakete und Prüfsteine.<br />

Einleitung<br />

In einer Einleitung werden Aussagen getroffen über Randbedingungen gesetzlicher, organisatorischer,<br />

personeller und finanzieller Art. Gesetze und Verordnungen müssen erwähnt<br />

werden, wenn sie im Verlauf des Projekts berührt werden und ihre Einhaltung gewährleistet<br />

werden muss, z.B. Datenschutzgesetze. Organisatorische Aspekte können<br />

beispielsweise die Zuweisung bestimmter Arbeitsräume, Geräte und Arbeitszeiten zum zu<br />

planenden Objekt betreffen. In der Einleitung wird weiterhin festgehalten, aus welchen<br />

Personen das Projektteam gebildet wird, insbesondere, wer die Projektleitung erhält.<br />

Schließlich wird noch aufgeführt, wie die Finanzierung und Mittelfreigabe erfolgen soll.<br />

Gegenstand und Motivation<br />

Auf der ersten Stufe der Vorgehensweise gilt es, den Gegenstand des Projekts in knapper<br />

Form zu beschreiben, seine Bedeutung für das Umfeld, in welchem das Projekt angesiedelt<br />

ist, herauszustellen, die Problematik, die zu diesem Projekt geführt hat, und<br />

die Motivation, dass es sich lohnt, ein Projekt durchzuführen, zu begründen. Zur<br />

Motivation gehört insbesondere der erwartete Nutzen. Diese Motivation lässt sich gut<br />

nutzen, um zu prüfen, ob die Kosten, welche das Projekt verursacht, durch den<br />

erwarteten Nutzen gerechtfertigt wird.<br />

Problemstellung<br />

Aus der geschilderten Problematik wird nun in der zweiten Stufe das Problem bzw. die<br />

Probleme hergeleitet, die in der dargestellten Problematik enthalten sind und in diesem<br />

Projekt gelöst werden sollen. Häufig ist dies nur eine Teilmenge der gesamten Problematik.<br />

Jedes Problem muss aus der vorher beschriebenen Problematik und Motivation heraus<br />

klar begründet sein.<br />

Zielsetzung<br />

Als dritte Stufe der zielgerichteten <strong>Vorgehensplanung</strong> wird aus jedem der in der zweiten<br />

Stufe formulierten Probleme mindestens ein Projektziel abgeleitet. Die Projektziele sollen<br />

nach ihrem Erreichen <strong>zur</strong> Lösung der jeweiligen Probleme führen. Jedes Ziel muss aus<br />

mindestens einem der vorher beschriebenen Probleme heraus begründet sein. Dazu ist<br />

Institut für Medizinische Informatik · Mühlenpfordtstr. 23 · D-38106 Braunschweig<br />

Tel.: +49 (0) 531 / 391-9500 · Fax: +49 (0) 531 / 391-9502 · www.mi.tu-bs.de


es zweckmäßig, den Zusammenhang (auch für außerhalb des Projekts stehende Personen)<br />

entsprechend zu kennzeichnen.<br />

Frage- bzw. Aufgabenstellung<br />

In der vierten Stufe wird aus jedem in der dritten Stufe formulierten Ziel mindesten eine<br />

Frage bzw. Aufgabe abgeleitet, anhand deren Beantwortung zw. Lösung das jeweilige<br />

Projektziel erreicht werden kann. Die Fragen bzw. Aufgaben sollen so detailliert sein,<br />

dass aussagekräftige Antworten bzw. klare Lösungen erhalten werden können. Bei jeder<br />

Frage bzw. Aufgabe sollte auch festgehalten werden, über welches Arbeitspaket bzw.<br />

welche Arbeitspakete diese beantwortet bzw. gelöst werden soll.<br />

Arbeitspakete und Prüfsteine<br />

Diese Zuordnung lässt sich natürlich erst treffen, wenn als fünfte Stufe aus den formulierten<br />

Fragen bzw. Aufgaben Arbeitspakete abgeleitet wurden, anhand denen die Fragen<br />

bzw. Aufgaben beantwortet bzw. gelöst werden können.<br />

Arbeitspakete beschreiben Aktivitäten <strong>zur</strong> Beantwortung von Fragen bzw. <strong>zur</strong> Lösung von<br />

Aufgaben. Sie bestehen in der Regel aus:<br />

• der Beschreibung des Arbeitsablaufs in Form von sequentiell zu bearbeitenden Aktivitäten,<br />

eventuell mit Einzelterminen,<br />

• den zu verwendenden <strong>Methode</strong>n,<br />

• den zu erstellenden Dokumenten und gegebenenfalls Organisationsmitteln,<br />

• den <strong>zur</strong> Erledigung der Aktivitäten verfügbaren bzw. notwendigen Ressourcen<br />

(z.B. Personal, Werkzeuge, Etat),<br />

• der Angabe, zu welchen anderen Arbeitspaketen Beziehungen bestehen, insbesondere<br />

o welche Arbeitspakete vorher erledigt sein müssen, um dieses Arbeitspaket<br />

beginnen zu können,<br />

o welche Dokumente daraus benötigt werden und<br />

o welche anderen Arbeitspakete die Ergebnisse dieses Arbeitspakets benötigen,<br />

um beginnen zu können,<br />

• Beginn und Ende des Arbeitspakets, gegebenenfalls noch weiter differenziert nach<br />

frühestem, spätestem und vorgesehenem Zeitpunkt, Zeitdauer, Unterscheidung<br />

von Ergebnisvorlage- und Berichtsabgabezeitpunkt usw.,<br />

• der Angabe, zu welcher Phase des Phasenmodells das Arbeitspaket gehört.<br />

Prüfsteine kennzeichnen wichtige Zeitpunkte im Projektverlauf. Sie können dazu verwendet<br />

werden, den Projektverlauf zu überprüfen auf Einhaltung der Zielsetzung und der<br />

zeitlichen und sonstigen Vorgaben. Es gibt mindestens zwei Prüfsteine in jedem Vorgehensplan:<br />

Projektbeginn und Projektende.<br />

Literatur<br />

[1] Haux R, Lagemann A, Knaup P, Schmücker P, Winter A. Management von Informationssystemen.<br />

Stuttgart, Germany: B. G. Teubner; 1998.<br />

[2] Schabetsberger T. Telemedizinische Ansätze <strong>zur</strong> Qualitäts- und Effektivitätssteigerung<br />

regionaler Gesundheitsversorgung am Beispiel der elektronischen Befundübermittlung.<br />

Abschlussarbeit <strong>zur</strong> Erlangung des Titels „Master of Science Medizinische<br />

Informatik“. Innsbruck; 2003.<br />

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