Lösung 3
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Prof. Dr. U. Keller FS 2012<br />
Lösungen: Übungsblatt 3 zur Quantenelektronik<br />
Aufgabe 1<br />
Kompression von Attosekundenpulsen<br />
a) Phasengeschwindigkeit: v p<br />
= c / n ! 3.33"10 8 m/s . (> c !)<br />
Für die anderen Grössen verwenden wir die Wellenzahl k n<br />
(! ) = (!<br />
/ c) " n(<br />
!)<br />
und berechnen<br />
die Ableitungen davon näherungsweise:<br />
dkn<br />
kn<br />
(!<br />
+ "!)<br />
# kn<br />
(!<br />
# "!)<br />
=<br />
= 3.8·10 -9 s/m,<br />
d! 2"<br />
!<br />
2<br />
d kn<br />
kn<br />
(!<br />
+ "!)<br />
+ kn<br />
(!<br />
# "!)<br />
# 2kn<br />
(!<br />
)<br />
=<br />
= -25·10<br />
d! 2<br />
("<br />
!) -27 s 2 /m,<br />
2<br />
3<br />
d kn<br />
kn<br />
(!<br />
+ 2"<br />
!)<br />
# 2kn<br />
(!<br />
+ "!)<br />
+ 2kn<br />
(!<br />
# "!)<br />
# kn<br />
(!<br />
# 2"<br />
!)<br />
=<br />
= 2.8·10<br />
d! 3<br />
2 ("<br />
!) -42 s 3 /m,<br />
3<br />
wobei wir eine numerische Schrittweite von !" # 1.5 $10 13 s %1 gewählt haben.<br />
Daraus ergibt sich:<br />
v g<br />
=<br />
dk (1<br />
2<br />
3<br />
" n %<br />
d k<br />
#<br />
$<br />
d! &<br />
' = 2.6 )10 8 n<br />
d k<br />
m/s , GDD = L = -25 fs 2 n<br />
, TOD = L = 2.8 fs 3 .<br />
2<br />
3<br />
d!<br />
d!<br />
Eine "vernünftige" Schrittweite hat man dann gewählt, wenn das Resultat nur<br />
unwesentlich von der Schrittweite abhängt.<br />
b) Hierzu lösen wir Gleichung 72 aus Kapitel 2.5.5 des Skripts nach der Länge des<br />
dispersiven Mediums auf:<br />
L d<br />
= ! 2 p(0)<br />
! 2 p<br />
(L d<br />
)<br />
4 ln 2 k n<br />
"" ! 2 p<br />
(0) # 1<br />
Aus der gegebenen spektralen Bandbreite können wir mit Hilfe des Zeit-Bandbreite-<br />
Produkts eines Gauss-Pulses die transformlimitierte Pulsdauer ausrechnen:<br />
!E = 12 eV " !# p<br />
= 2.9 $10 15 Hz , also ! p<br />
(0) = 152 as .<br />
! p<br />
(L d<br />
) = 500 as ist in der Aufgabenstellung gegeben. Damit hängt die rechte Seite der<br />
obigen Gleichung nicht mehr von L d<br />
ab und man findet L d<br />
! 1 µm .<br />
c) Bei 40 nm Wellenlänge werden noch ca. 8% des Lichts durch den Film transmittiert. Die<br />
gleiche Wellenlänge wird in einem Zentimeter Luft vollständig absorbiert. Aus diesem<br />
Grund müssen alle Experimente in diesem Wellenlängenbereich in Vakuum durchgeführt<br />
werden.<br />
d) Um den Einfluss der dritten Ordnung Dispersion abzuschätzen betrachten wir<br />
Phasenänderung über die Bandbreite des Pulses:<br />
!" = 1 6 L d 3 k n<br />
d<br />
d# !# 3 $ 2.8 rad<br />
3<br />
Da diese Phasenänderung von der Grössenordnung von ! ist, ist die dritte Ordnung<br />
Dispersion nicht vernachlässigbar. Für einen Puls mit zehnmal grösserem Transformlimit<br />
ist die Bandbreite zehnmal kleiner und somit die Phasenänderung 10 3 -mal kleiner als in<br />
obigem Fall. Somit ist für diese Pulse die höhere Ordnung Dispersion vernachlässigbar.<br />
e) Um die Dispersionskoeffizienten zu bestimmen, wurden die Brechungsindexdaten<br />
numerisch abgeleitet. Numerische Ableitungen haben die Eigenschaft, sehr empfindlich
Seite 2<br />
auf experimentelles Rauschen zu sein. Deshalb kriegt man üblicherweise spätestens bei<br />
der zweiten Ableitung keine brauchbaren Resultate mehr. Das Anwenden von<br />
Glättungsalgorithmen oder das Fitten von analytischen Funktionen kann dieses Problem<br />
beseitigen. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten. Minimale Interpolationsfehler<br />
werden durch das Ableiten massiv verstärkt. So erweisen sich z.B. Polynomfits bei dem<br />
hier vorliegenden Problem als völlig ungeeignet. Auch Fits mit der Sellmeier-Gleichung<br />
können massive Abweichungen spätestens in der dritten Ableitung aufweisen, wenn nur<br />
mit leicht unterschiedlichen Startparametern gefittet wird.<br />
Aufgabe 2<br />
Dispersion im Wellenlängenbereich<br />
a)<br />
d 2 !<br />
d" = d # d! &<br />
2 d" $<br />
%<br />
d" '<br />
( = d #<br />
d" $<br />
%<br />
= ! 2"c L d<br />
# 2 c<br />
= ! " 2 L d<br />
2#c c<br />
nL d<br />
c<br />
#<br />
1) n*<br />
$<br />
%<br />
n + & &<br />
'<br />
(<br />
'<br />
( = d+ d #<br />
d" d+ $<br />
%<br />
& &<br />
n$<br />
1! n$<br />
'<br />
(<br />
n % ) &<br />
*<br />
+ + n ! n$$<br />
n % ! n$<br />
n + & n$<br />
)<br />
(<br />
(<br />
'<br />
(<br />
n *<br />
+<br />
'<br />
'<br />
2<br />
nL d<br />
c<br />
) )<br />
% + +<br />
* *<br />
%<br />
n $ ! n$<br />
2<br />
n " ! n $$ " ! n $ + n$<br />
2<br />
&<br />
'<br />
n " (<br />
)<br />
* = " 3 L d<br />
n $$<br />
2#c 2<br />
#<br />
1 ) n*<br />
$<br />
%<br />
n + & &<br />
'<br />
(<br />
'<br />
(<br />
d 3 !<br />
d" = d # d 2 ! &<br />
3 d" $<br />
% d" 2<br />
'<br />
( = d) d # ) 3 L d<br />
&<br />
n++<br />
d" d) $<br />
%<br />
2*c 2 '<br />
( = , ) 2<br />
2*c - L d<br />
2*c - 3) 2 n ++ + ) 3 n+++<br />
2<br />
( ) = , ) 4 L d<br />
( )<br />
3 n ++ + ) n+++<br />
4* 2 c 3<br />
b) Erst leiten wir den Zusammenhang zwischen d 2 !<br />
d" 2 und D !<br />
her:<br />
Mit D !<br />
:= " 1 dT g<br />
L d<br />
d! = # 2 dT g<br />
2$cL d<br />
d# und T g<br />
:= d!<br />
d" erhält man D = " 2 d 2 $<br />
!<br />
2#cL d<br />
d" 2<br />
und somit ! p<br />
(L d<br />
) = d 2 "<br />
d# $# = 2%cL dD &<br />
$# = D 2 # 2 &<br />
' L d<br />
' $& , wobei wir für den letzten<br />
Schritt !"<br />
" = !#<br />
# und damit !" = " #<br />
!# =<br />
2$c<br />
# 2 !# verwendet haben.<br />
Die Pulsdauer am Ende der Faser ist also das Produkt aus dem Dispersionskoeffizienten<br />
D !<br />
, der Länge der Faser und der spektralen Bandbreite des Pulses. Optische<br />
Telekommunikation findet normalerweise mit ps-Pulsen über kilometerlange<br />
Faserstrecken statt. Da die Zentralwellenlänge für Faserkommunikation üblicherweise bei<br />
1.3 µm oder 1.55 µm liegt, befindet sich die zugehörige Pulsbandbreite im nm Bereich.<br />
Entsprechend macht es aus praktischen Gründen sehr viel Sinn, die Einheit von D !<br />
als<br />
" ps %<br />
#<br />
$ km ! nm &<br />
' zu wählen.
Aufgabe 3<br />
a)<br />
Transmission durch eine Glasoberfläche<br />
Seite 3<br />
70°<br />
Luft<br />
Glas<br />
30°<br />
Einfallsebene<br />
b) Die Feldkomponenten sind E p<br />
= E 0<br />
cos30° = 0.866 (mit E 0<br />
= 1)<br />
und E s<br />
= E 0<br />
sin30° = 0.5.<br />
c) Wir rechnen mit Impedanzen unter Verwendung der Formeln aus dem Skript:<br />
Z 1,p<br />
= Z 0<br />
cos! 1<br />
= 129 ", Z 2,p<br />
= Z 0<br />
n cos! 2 = 196 "<br />
Z 1,s<br />
= Z 0<br />
/ cos! 1<br />
= 1102 ", Z 2,s<br />
= Z 0<br />
n / cos! 2 = 322 "<br />
und erhalten damit<br />
r p<br />
= Z 2p<br />
! Z 1p<br />
= +0.206, t p<br />
= 1 ! r p<br />
Z 2p<br />
+ Z 1p<br />
n<br />
= 0.529,<br />
r s<br />
= Z 2s ! Z 1s<br />
Z 2s<br />
+ Z 1s<br />
= -0.547, t s<br />
= 1+ r s<br />
= 0.453.<br />
Damit ergeben sich die transmittierten Feldamplituden zu E 2p<br />
= t p<br />
E p<br />
= 0.458 und<br />
E 2s<br />
= t s<br />
E s<br />
= 0.226. Es treten keine Phasensprünge auf, weil sich die Vorzeichen der<br />
Feldamplituden nicht ändern.<br />
d) Für die Polarisationsrichtung des transmittierten Strahls ergibt sich ein Diagramm wie<br />
oben rechts, nur mit anderen Winkeln. Der Winkel zur Einfallsebene ist arctan E 2s<br />
/ E 2p ( )<br />
= 26.3°.<br />
e) Bei Einfall eines Strahles unter dem Brewster-Winkel ! B<br />
= arctann = 56.3° erfolgt keine<br />
Reflexion für p-Polarisation, d. h. der reflektierte Strahl ist vollständig s-polarisiert. Wir<br />
können wie oben den Reflektionskoeffizienten r s<br />
für s-Polarisation berechnen, und der<br />
Anteil der reflektierten Leistung vom unpolarisierten Strahl ist r 2 s<br />
/ 2 = 7.4 %. Das ist für<br />
eine praktische Anwendung unter Umständen zu wenig.