Test - KTM EXC 450
Die KTM 450 EXC im neuen 2015er Gewand ist nach wir vor eine Referenz im E2-Klassement. Eine leichte Bauweise in Kombination mit einem SOHC-Viertaktmotor der neuesten Technologie lassen das Herz eines jeden Die Referenz in der E2-Klasse Offroad-Piloten höherschlagen. Insgesamt gibt es jedoch keine großartigen Änderungen zum Vorjahresmodell. Einzig der Kupplungskorb wurde modifiziert und ein paar äußere Details wurden an die neue EXC-Generation angepasst.
Die KTM 450 EXC im neuen 2015er Gewand ist nach wir vor eine Referenz im E2-Klassement. Eine leichte Bauweise in Kombination mit einem SOHC-Viertaktmotor der neuesten Technologie lassen das Herz eines jeden Die Referenz in der E2-Klasse
Offroad-Piloten höherschlagen. Insgesamt gibt es jedoch keine großartigen Änderungen zum Vorjahresmodell. Einzig der Kupplungskorb wurde modifiziert und ein paar äußere Details wurden an die neue EXC-Generation angepasst.
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<strong>Test</strong> - <strong>KTM</strong> <strong>EXC</strong> <strong>450</strong><br />
NOVEMBER<br />
2014<br />
Klassikenduro<br />
<strong>Test</strong><br />
Einfach Spaß in Dillstädt<br />
Schroth-Umbau<br />
Ossa Explorer Racing 280<br />
Racebike<br />
<strong>Test</strong><br />
Davide von Zitzewitz<br />
<strong>KTM</strong> SX-F 250<br />
Racing<br />
ADAC MX Masters<br />
Finale<br />
German Cross Country<br />
Finale<br />
Sächsischer Offroadcup<br />
Amtsberg + Roitzsch + Dörnthal<br />
Enduro-DM<br />
+<br />
Honda<br />
Max Nagl<br />
Poster<br />
Das Bike<br />
Tucheim + Streitberg + Zschopau<br />
fürs Extreme!<br />
<strong>KTM</strong> <strong>EXC</strong> 300 - <strong>Test</strong><br />
<strong>KTM</strong><br />
<strong>EXC</strong> <strong>450</strong>/2015
TEST<br />
2<br />
MCE<br />
November '14
Die Referenz<br />
<strong>KTM</strong> <strong>EXC</strong> <strong>450</strong><br />
in der E2-Klasse<br />
Die <strong>KTM</strong> <strong>450</strong> <strong>EXC</strong> im neuen 2015er Gewand ist nach wir vor eine Referenz im E2-Klassement. Eine<br />
leichte Bauweise in Kombination mit einem SOHC-Viertaktmotor der neuesten Technologie lassen<br />
das Herz eines jeden Offroad-Piloten höherschlagen. Insgesamt gibt es jedoch keine großartigen<br />
Änderungen zum Vorjahresmodell. Einzig der Kupplungskorb wurde modifiziert und ein paar äußere<br />
Details wurden an die neue <strong>EXC</strong>-Generation angepasst.<br />
3<br />
MCE<br />
November '14
TEST<br />
7<br />
8<br />
6a<br />
3<br />
1<br />
5<br />
9<br />
Details<br />
2<br />
11<br />
10<br />
2 3 4<br />
5<br />
6<br />
9<br />
8<br />
10<br />
7<br />
4<br />
MCE<br />
November '14
11<br />
Die Rahmenfarbe (1) erstrahlt im Modelljahr 2015<br />
im gleichen Orange wie bei den <strong>KTM</strong>-Werksmotorrädern<br />
und lässt das Design attraktiver aussehen.<br />
Darüber hinaus ist der Rahmen pflegeleichter und<br />
bietet mehr Platz zur Aufnahme von Tank und anderen<br />
Komponenten. Durch das Rahmendesign werden<br />
in Verbindung mit dem hinteren PDS-Dämpfungssystem<br />
(2) einwirkende Stöße des<br />
Hinterrades aufgenommen und abgeleitet. Die Aluminiumgussschwinge<br />
wurde mit modernster Berechnungs-<br />
und Simulationssoftware entwickelt<br />
und hinsichtlich Designs und Wandstärke auf minimales<br />
Gewicht bei optimaler Steifigkeit und exakt<br />
definierter Flexibilität ausgelegt. Die <strong>KTM</strong> <strong>EXC</strong> <strong>450</strong><br />
besitzt ein individuelles Suspension-Setting, optimal<br />
abgestimmt auf Gewicht und Motor. Die hochwertigen<br />
WP-Federelemente wurden speziell auf<br />
den Enduroeinsatz ausgelegt und sorgen für maximale<br />
Traktion und reichlich Komfort. Hinten arbeitet<br />
ein PDS-Federbein (3) von WP Suspension mit direkter<br />
Anlenkung an der Schwingenoberseite. Das<br />
breite Spektrum an Einstellmöglichkeiten von Zugstufe<br />
sowie High- und Lowspeed-Druckdämpfung<br />
sind Standard. Die Gabelbrücken (4) sind speziell<br />
für den Enduroeinsatz konzipiert und gewährleisten<br />
ein gutes Handling in Zusammenarbeit mit der<br />
WP-Upsidedown-Gabel (5). Das Design der Airbox<br />
garantiert gleichzeitig optimalen Schutz des Luftfilters<br />
vor Verschmutzung und maximalen Luftdurchsatz<br />
für höchste Leistung. Airbox-Deckel (6a) werden<br />
im 2-Komponenten-Verfahren und mit neuen<br />
Inmould-Grafiken gefertigt. Der Wechsel des Filters<br />
(6) erfolgt sehr schnell und ohne Werkzeug. Darüber<br />
hinaus ermöglichen zwei zusätzliche Laschen<br />
am Deckel auf Wunsch auch eine Sicherung mit<br />
Schrauben.<br />
Der neue Tacho (7) von MAE integriert sämtliche<br />
Kontrollleuchten, außer denen für die Blinker, in einem<br />
einzigen Bauteil. Dies gibt dem Cockpit ein<br />
saubereres und aufgeräumtes Aussehen und macht<br />
die verfügbare Information leicht ablesbar. Leicht<br />
und robust. Die Aluminium-Enddämpfer (8) der <strong>EXC</strong>-<br />
Modelle sind bekannt für eine gute Performance bei<br />
gleichzeitig niedrigem Geräuschniveau, das deutlich<br />
unter den FIM-Regeln liegt. Für das Modelljahr<br />
2015 erhält die <strong>450</strong>er einen neuen Enddämpfer mit<br />
perforierten Rohren zur Verringerung des Geräuschniveaus<br />
und zur weiteren Verbesserung der Leistung.<br />
Für die Räder (9) kommen neue schwarze<br />
7050-T6-Aluminium-Giant-Felgen, schwarz beschichtete<br />
Speichen mit leichten Aluminium-Nippeln<br />
und leichte CNC-bearbeitete Naben zum Einsatz,<br />
um höchste Stabilität bei minimalem Gewicht<br />
zu erzielen. Die aufgezogenen Maxxis-Enduroreifen<br />
wurden speziell für <strong>KTM</strong> entwickelt. Die Bremsen<br />
(10) von Brembo gehören seit jeher zur Serienausstattung<br />
der <strong>KTM</strong>-Offroad-Bikes und zusammen mit<br />
den leichten Wave-Bremsscheiben zu den besten<br />
auf dem Markt. Für das Modelljahr 2015 bekommt<br />
die DDS-Kupplung (Damped Diaphragm Steel) (11)<br />
einen weiterentwickelten, leichteren, einteiligen<br />
Korb, der aus hochfestem Stahl mitsamt Primärrad<br />
aus dem Vollen gefräst wird. Dieses Verfahren verbessert<br />
die Zuverlässigkeit und ermöglicht durch<br />
die kompakte, nietenlose Bauart des Kupplungskorbs<br />
einen extrem schmalen Motor. Zusätzlich erlaubt<br />
diese Bauweise die Verwendung dünner<br />
Stahllamellen, die ebenfalls zu den kompakten Ab-<br />
messungen der Kupplung beitragen. Die Tellerfeder<br />
ermöglicht die Implementierung einer zusätzlichen<br />
Nabendämpfung – ein Vorteil in Sachen Traktion<br />
und Getriebeverschleiß. Die hydraulische Kupplungsbetätigung<br />
von Brembo schließlich gewährleistet<br />
in Verbindung mit der Tellerfeder eine leichtgängige<br />
und gut kontrollierbare Kupplung.<br />
5<br />
MCE<br />
November '14
TEST<br />
Fahrbericht<br />
Da sich nichts am Chassis und Fahrwerk geändert<br />
hat, sind alle Komponenten, wie auch schon beim<br />
Vorjahresmodell, passend montiert und die Sitzposition<br />
ist nach wie vor angenehm. Im Gegensatz zu<br />
einigen anderen Marken in dieser Kategorie vertraut<br />
<strong>KTM</strong> nicht nur auf einen elektrischen Anlasser,<br />
sondern auch auf einen Kickstarter, der im Notfall<br />
betätigt werden kann, um das Motorrad zu starten.<br />
Das finden wir positiv und extra erwähnenswert.<br />
Gleich nach dem ersten Druck auf den Starter<br />
schnurrt die <strong>450</strong>er ruhiger als noch im Vorjahr. Die<br />
<strong>KTM</strong>-Ingenieure haben einen neuen Endschalldämpfer<br />
mit geändertem Inlay montiert, der nun<br />
weit unter dem FIM-Geräuschelimit liegt. Klasse –<br />
wer braucht auch Krawalltüten beim Endurofahren?<br />
Als <strong>Test</strong>gelände haben wir ein typisches Enduro-Eldorado<br />
gewählt, das mit vielen anspruchsvollen<br />
Passagen gespickt ist. Genau hier gehört die <strong>KTM</strong><br />
<strong>EXC</strong> <strong>450</strong> hin, sie zirkuliert hervorragend durch die<br />
tiefen, ausgefahrenen Geländepassagen und wenn<br />
es einmal steiler wird, zeigt der drehmomentstarke<br />
Viertaktmotor sein wahres Können. Ausreichend<br />
viel Leistung besitzt der Motor, um dem ambitionierten<br />
Fahrer gerecht zu werden, einzig ein serienmäßig<br />
verbauter Mappingschalter wäre wünschenswert,<br />
damit der Motor weniger spontan und<br />
eher für den Hobbyfahrer anpassbar ist. Diese Option<br />
ist zwar über den <strong>KTM</strong>-PowerParts-Zubehör-Katalog<br />
lieferbar, aber viele andere Marken besitzen<br />
diese Möglichkeit schon in der Serie.<br />
Bei den vielen Beschleunigungswellen und ausgefahrenen<br />
Spuren sind die WP-Fahrwerkskomponeten<br />
in Kombination mit dem PDS-System zuverlässige<br />
Partner und bringen uns nicht aus dem Konzept.<br />
Egal, ob wir nur durch die Gegend cruisen oder den<br />
Gashebel auf „Laut“ stellen, die <strong>EXC</strong> <strong>450</strong> bleibt stabil<br />
und sicher. Die Brembo-Bremsen sind immer<br />
noch sehr gut und lassen sich bei den steilen Abfahrten<br />
vorbildlich dosieren. Die Änderung, an der<br />
neu eingeführten DDS-Kupplung (Damped Diaphragm<br />
Steel) im letzten Jahr, sind eigentlich kaum<br />
spürbar und lassen nach wie vor eine leichte Dosierbarkeit<br />
zu. Letztendlich kann man sagen, die <strong>KTM</strong><br />
<strong>EXC</strong> <strong>450</strong> ist immer noch eine Referenz in dieser Kategorie,<br />
aber sie könnte noch mehr punkten, wenn einige<br />
Dinge serienmäßig an Bord wären, wie z.B. ein<br />
Motorschutz, ein Hitzeschutz am Auspuffkrümmer<br />
und ein Mappingschalter.<br />
Fazit<br />
Die <strong>KTM</strong> <strong>450</strong> <strong>EXC</strong> ist ein Allround-Motorrad, das<br />
nicht nur für den Sportfahrer, sondern auch für den<br />
Hobbyfahrer bestens geeignet ist. Es ist ein Motorrad<br />
mit vielen guten Eigenschaften, das sich spielerisch<br />
auf jedem Single-Trial fahren lässt, aber auch<br />
sehr gut für einen Sonntagnachmittagsausflug<br />
taugt. Ich habe mich in jedem Bereich auf der <strong>450</strong>er<br />
wohlgefühlt und selbst auf der Sonderprüfung hält<br />
sie, was sie verspricht – „ready to race“ eben.<br />
• Text u. <strong>Test</strong>fahrer: Marko Barthel; Fotos: Marco Burkert<br />
Positiv<br />
• guter drehmomentstarker Motor<br />
•<br />
Negativ<br />
gutes Fahrwerk<br />
• stabiles, agiles Fahrverhalten<br />
• relativ hoher Preis<br />
• kein Motorschutz, kein Hitzeschutz<br />
am Auspuffkrümmer<br />
• kein Mappingschalter<br />
6<br />
MCE<br />
November '14
Technische Daten<br />
MOTOR<br />
Bauart<br />
Hubraum<br />
Bohrung<br />
Hub<br />
Starthilfe<br />
Motorschmierung<br />
Einzylinder-Viertakt-<br />
Otto-Motor,<br />
flüssigkeitsgekühlt<br />
449,3 ccm<br />
95 mm<br />
63,4 mm<br />
E-Starter/Kickstarter<br />
Druckumlaufschmierung<br />
mit 2 Rotorpumpen<br />
Primärübersetzung 32:76<br />
Sekundärübersetzung 14:52 (13:52)<br />
Kühlung<br />
Kupplung<br />
Zündanlage<br />
FAHRWERK<br />
Rahmen<br />
Gabel<br />
Federbein<br />
Flüssigkeitskühlung,<br />
permanente Umwälzung<br />
der Kühlflüssigkeit durch<br />
Wasserpumpe<br />
DDS-Mehrscheibenkupplung<br />
im Ölbad/<br />
hydraulisch betätigt<br />
kontaktlos gesteuerte,<br />
vollelektronische Zündanlage<br />
mit digitaler<br />
Zündverstellung<br />
Zentralrohrrahmen aus<br />
Chrommolybdän-<br />
Stahlrohren<br />
WP Suspension<br />
Upsidedown<br />
4860 MXMA PA<br />
WP Suspension<br />
PDS 5018 DCC<br />
300 mm<br />
335 mm<br />
Scheibenbremsen<br />
schwimmend gelagert<br />
Ø vorne 260 mm<br />
Ø hinten 220 mm<br />
Federweg vorne<br />
Federweg hinten<br />
Bremsanlage<br />
Bremszangen<br />
Bremsscheiben<br />
Bremsscheiben<br />
Kette 5/8 x 1/4“<br />
Steuerkopfwinkel 63,5°<br />
Radstand<br />
1482 ± 10 mm<br />
Bodenfreiheit unbel. 345 mm<br />
Sitzhöhe unbelastet 970 mm<br />
Kraftstofftankinhalt<br />
Gewicht<br />
ohne Kraftstoff<br />
gesamt ca. 9 l<br />
Superkraftstoff bleifrei<br />
(ROZ 95)<br />
ca. 111 kg<br />
Preis*<br />
9295,- Euro<br />
*) UVP inklusive 19 % MwSt., zzgl. Nebenkosten<br />
Serviceintervalle<br />
Service ist alle 15 Betriebsstunden und nach 30<br />
Stunden bzw. nach jedem Rennen inklusive Wechsel<br />
von Motoröl, Ölfilter und Kraftstofffilter. Bei 45<br />
Stunden sollte der Gabelservice und der Federbeinservice<br />
durchgeführt werden. Nach 135 Stunden<br />
bzw. nach 70 Stunden bei Renneinsatz sollten<br />
Zündkerze, Zündkerzenstecker, Kolben, Ventil, Ventilfedern,<br />
Ventilfederauflagen, Pleuel, Pleuellager<br />
und Hubzapfen sowie alle Motorlager gewechselt<br />
werden.