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GASWÄRME International Thermoprozesstechnik (Vorschau)

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05 I 2014<br />

SCHWERPUNKT<br />

<strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />

Zeitschrift für gasbeheizte Thermoprozesse<br />

Alle Informationen ab S. 33!<br />

22. – 24. Oktober 2014<br />

Kölnmesse<br />

Köln<br />

ISSN 0020-9384 www.gaswaerme-online.de Vulkan-Verlag<br />

Das ganze Spektrum<br />

der Wärmebehandlung<br />

B.M.I. Fours Industriels www.bmi-fours.com<br />

Vakuumöfen zum Härten, Anlassen, Aufkohlen, Nitrieren, Beschichten, Sintern und<br />

Hochtemperaturlöten<br />

Shanghai Huisen-MTH Industrial Furnaces Co. Ltd. www.huisen-mth.com<br />

Mehrzweckkammeröfen, Anlassöfen, Durchstossanlagen, Schachtöfen, Nitrieranlagen,<br />

Aufkohlungsanlagen, Drehherdöfen zum Härten, Glühen, Anlassen, Aufkohlen und Nitrieren<br />

IVA Industrieöfen GmbH www.iva-online.com<br />

Evakuierbare Anlassöfen, Mehrzweckkammeröfen, Drehherdöfen, Drehrohröfen,<br />

Haubenöfen, Schachtöfen zum Nitr(ocarbur)ieren, Vergüten/Härten, Aufkohlen /<br />

Carbonitirieren, Bainitisieren, Glühen und Oxidieren / Schwärzen<br />

LOI Thermprocess GmbH www.tenova.com<br />

Kontinuierliche Aufkohlungsanlagen, Blankglühlinien für Stäbe und Rohre, Wärmebehandlungsanlagen<br />

für Draht<br />

Mahler GmbH Industrieofenbau www.mahlerofen.de<br />

Durchlauföfen mit Schutzgasatmosphäre zum Blankglühen, Löten und Härten sowie<br />

Sintern von Pulvermetall-Legierungen<br />

RIVA Sp. z.o.o. www.riva-furnaces.com<br />

Mehrzweckkammeröfen, Schmiedeöfen, Anlassöfen, Nitrieranlagen, Aufkohlungsanlagen<br />

zum Härten, Glühen, Anlassen, Aufkohlen und Nitrieren sowie Endogas-Erzeuger<br />

und Waschmaschinen<br />

Schmetz GmbH Vakuumöfen www.schmetz.de<br />

Vakuumöfen zum Härten, Anlassen, Löten, Glühen und Sintern<br />

Koelnmesse<br />

22. – 24. Oktober 2014<br />

Halle 4.1, Stand Nr. C-060<br />

LOI Thermprocess GmbH - Tenova Metals Division<br />

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loi@tenova.com - www.tenova.com


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Gezielt abkühlen.<br />

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Tunnelofen<br />

Wärmebehandlungslinie<br />

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Schwebeband-/<br />

Trocknungsofen<br />

Kontinuierlicher<br />

Glühofen<br />

Thermische Prozesstechnik: Nichts als die reine Qualität.<br />

Das Wissen darum, wie Materialeigenschaften durch<br />

exaktes Erwärmen und gezieltes Abkühlen zu beeinflussen<br />

sind - ist das Eine.<br />

Die darauf abgestimmte Prozesstechnik wirtschaftlich<br />

und ökologisch nachhaltig zu gestalten - das Andere.<br />

Wir von SMS Siemag und Drever beherrschen beides.<br />

Ausgezeichnete Materialoberflächen bei sehr guter<br />

Planheit sind das Ergebnis. Unseren Kunden bieten<br />

wir somit maßgeschneiderte und vor allem sichere<br />

Lösungen für ihre speziellen Marktanforderungen.<br />

SMS Siemag und Drever. Qualität macht den Stahl.<br />

So machen wir das.<br />

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EDITORIAL<br />

Inhaltliche Traditionen –<br />

m o d er n esO u t fit<br />

Die größte Wärmebehandlungsfachtagung im europäischen<br />

Raum steht wieder vor der Tür. Es ist der<br />

70. HärtereiKongress (HK) der Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung<br />

und Werkstofftechnik (AWT), der dieses<br />

Jahr vom 22. bis zum 24. Oktober 2014 stattfindet. Weitere<br />

Informationen zum HK finden Sie auch ab S. 33 in dieser<br />

Ausgabe. Die Jubiläumsveranstaltung weist neben einem<br />

sehr interessanten bis heiteren Mix aus Plenar-, Übersichtsund<br />

Fachvorträgen vor allem eine wesentliche Neuheit auf.<br />

Dies ist der Veranstaltungsort. Aufgrund des Abrisses und<br />

Neubaus der bisherigen Veranstaltungshallen in Wiesbaden<br />

setzt die AWT die Traditionsgeschichte des HK’s auf<br />

dem Messegelände Köln fort. Aufgrund des Hallenkonzeptes<br />

können wir hier die familiäre Atmosphäre weiterhin<br />

gewährleisten und zudem zahlreiche logistische und<br />

strukturelle Verbesserungen wahrnehmen. Ich bin sicher,<br />

dass der neue Standort ein voller Erfolg wird, da bereits die<br />

angeschlossene Fachmesse eine deutlich größere Nachfrage<br />

erfahren hat und die Fläche damit in diesem Jahr noch<br />

einmal deutlich zulegt.<br />

Die Schwerpunktthemen des Kongresses sind in diesem<br />

Jahr die Prozessintegration der Wärmebehandlung in die<br />

Fertigungslinie, die Simulation von Wärmebehandlungsprozessen,<br />

die neuesten Entwicklungen im Bereich der thermochemischen<br />

Prozesse und der Randschichtwärmebehandlung<br />

sowie die Möglichkeiten zur Ausbildung vorteilhafter<br />

Bauteileigenspannungen. Diese Themen sollen Ihnen helfen,<br />

Antworten auf die tägliche Fragestellung im industriellen<br />

Alltag zu finden. Die übergeordnete Fragestellung ist, wie<br />

man bei gleichzeitiger Kosteneinsparung eine verbesserte<br />

Leistungsfähigkeit bzw. Qualitätszuverlässigkeit erreichen<br />

kann. Diese Fragestellung ist insbesondere in der Wärmebehandlungstechnik<br />

mit seinen vor- und nachgelagerten<br />

Prozessen sehr komplex und vielschichtig in der möglichen<br />

Beantwortung. Antworten hierauf finden Sie in Fachzeitschriften,<br />

wie auch in dieser Ausgabe der gwi – gaswärme<br />

international, in Fachkongressen mit seinen Vorträgen sowie<br />

auf Fachmessen im Rahmen von Lieferantengesprächen.<br />

Der HärtereiKongress mit seiner Fachmesse als riesige<br />

Austauschplattform für Wärmebehandlungstechnik, hilft<br />

Ihnen, sehr komprimiert die entscheidenden Antworten für<br />

die Wissensvorsprünge in der beruflichen Praxis zu finden.<br />

Durch die Simultanübersetzung in Englisch und Deutsch<br />

bietet die Veranstaltung ebenfalls ein Forum für<br />

den internationalen Wissenstransfer. Ein<br />

Einblick in die aktuellen Wärmebehandlungsthemen<br />

weltweit<br />

sowie ein Austausch mit den<br />

internationalen Fachkollegen<br />

sollte für die gegenwärtigen<br />

Globalisierungsentwicklungen<br />

im eigenen Unternehmen<br />

auch sehr hilfreich sein.<br />

Ich hoffe, wir sehen uns<br />

im Oktober in Köln.<br />

Dr. Michael Lohrmann<br />

Vorstandsvorsitzender der AWT<br />

5-2014 gaswärme international<br />

1


PROZESSWÄRME<br />

<strong>GASWÄRME</strong> | ELEKTROWÄRME | INDUSTRIEOFENBAU | WÄRMEBE<br />

HOT – HOT – HEAT<br />

„Prozesswärme“ ist der Newsletter für die industrielle<br />

<strong>Thermoprozesstechnik</strong>. Herausgegeben von den führen-<br />

den Fachzeitschriften „ewi – elektrowärme interna-<br />

tional“ und „gwi – gaswärme international“, , berichtet<br />

„Prozesswärme“ umfassend über das aktuelle Geschehen<br />

in der gesamten <strong>Thermoprozesstechnik</strong>-Branche. „Pro-<br />

zesswärme“ erreicht monatlich über 20.000 Fachleute<br />

und Entscheider aus der <strong>Thermoprozesstechnik</strong>-Branche<br />

und begleitenden Industriezweigen.<br />

Jetzt anmelden, lesen, informieren:<br />

www.elektrowaerme-online.de<br />

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2 gaswärme international 5-2014


Der Newsletter für die<br />

industrielle <strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />

HANDLUNG | WERKSTOFFE | ENERGIEEFFIZIENZ | MANAGEMENT<br />

5-2014 gaswärme international<br />

3


INHALT 5-2014<br />

8 FASZINATION TECHNIK<br />

Plasmawärmebehandlung von Werkzeugen<br />

64 FACHBERICHT<br />

Prozessgasaufkohlung von Getriebeteilen<br />

Fachberichte<br />

von Herwig Altena<br />

59 Prozessgasaufkohlung von Getriebeteilen – Möglichkeiten der Zeit- und Kostenreduktion<br />

Heat treatment of gear parts – possibilities of time and cost savings<br />

von Norbert Weiß, Christian Sawatzki<br />

66 Profibus – Wartung und Instandhaltung von elektrischen Bauteilen<br />

Profibus – service and maintenance<br />

von Matthias Werschy, Michael Kühn, Werner Vieweg, Hartmut Krause<br />

71 Opto-akustische Untersuchungen an Thermoprozessanlagen<br />

Opto-acoustic inspection of thermal process plants<br />

von Eckehard Specht, Sabariman<br />

77 Einfluss der Wasserqualität auf den Wärmeübergang bei der Kühlung heißer Metalle<br />

Influence of the water quality on the quenching of hot metals<br />

von Melanie Mertens, Cornelius Wülker<br />

83 Vergleich der Messmethoden für zuverlässige Flammenüberwachung<br />

Comparison of measurement methods for reliable flame monitoring<br />

+++ www.gaswaerme-online.de +++ www.gaswaerme-online.de +++<br />

4 gaswärme international 5-2014


5-2014 INHALT<br />

74 FACHBERICHT<br />

Opto-akustische Untersuchungen<br />

42 SPECIAL: HK 2014<br />

Interview mit Hans-Werner Zoch, IWT<br />

Nachrichten<br />

10 Wirtschaft und Unternehmen<br />

22 Messen/Kongresse/Tagungen<br />

23 Veranstaltungen<br />

26 Fortbildung<br />

27 Personalien<br />

28 GWI-Seminare<br />

31 Medien<br />

5. ewi-Praxistagung<br />

Induktives<br />

SCHMELZEN &GIESSEN<br />

von Eisen- und Nichteisenmetallen<br />

03. bis 05. November 2014, Atlantic Congress Hotel, Essen<br />

www.ewi-schmelzen.de<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

35 Allgemeine Informationen<br />

36 Daten im Überblick<br />

38 Programm<br />

42 Interview<br />

46 Produktvorschau<br />

5-2014 gaswärme international<br />

5


INHALT 5-2014<br />

10 NACHRICHTEN<br />

Deutsche Edelstahlwerke bestellt Kühlbett<br />

100 IM PROFIL<br />

Lehrstuhl für <strong>Thermoprozesstechnik</strong> der Montanuniversität Leoben<br />

Nachgefragt<br />

89 Folge 21: Matthias Wolf<br />

„Je mehr Handelsbarrieren fallen, desto besser können wir uns weltweit etablieren“<br />

Wirtschaft & Management<br />

95 Industrie 4.0 als Produktivitätstreiber in Wertschöpfungsketten<br />

Im Profil<br />

99 Folge 20:<br />

Lehrstuhl für <strong>Thermoprozesstechnik</strong> der Montanuniversität Leoben<br />

Aus der Praxis<br />

102 Tiefkühlbehandlung im Wandel der Zeit<br />

Prozesswärme<br />

Bleiben Sie stets informiert und folgen Sie uns über Twitter<br />

Prozesswärme<br />

@Prozesswaerme<br />

Tweet der Fachzeitschriften gwi – gaswärme international und ewi – elektrowärme<br />

international (Industrieofenbau, Wärmebehandlung, Energieeffizienz, Management, etc.) Essen<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

6 gaswärme international 5-2014


5-2014 INHALT<br />

SENSOR LOGIK AKTOR<br />

91 NACHGEFRAGT<br />

Folge 21: Matthias Wolf<br />

Marktübersicht<br />

106 I. Thermoprozessanlagen für individuelle<br />

Wärmebehandlungsverfahren<br />

112 II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

124 III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

126 IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute<br />

und Organisationen<br />

126 V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />

RUBRIKEN<br />

Firmenporträt<br />

128 Eisenmann SE<br />

1 Editorial<br />

8 Faszination Technik<br />

104 Inserentenverzeichnis<br />

3. US Impressum<br />

Für die Ausrüstung von Thermoprozessanlagen<br />

hat Elster Kromschröder quer durch alle Branchen<br />

wie Eisen und Stahl, Nichteisen, Keramik oder Glas<br />

maßgeschneiderte Lösungen entwickelt.<br />

Dies gilt insbesondere für SIL/PL:<br />

Produkte, Auslegungstools, Berechnungssoftware,<br />

Anwendungsbeispiele und nicht zuletzt unser<br />

Kundendienst erleichtern Ihnen die sichere<br />

Auslegung und den sicheren Betrieb Ihrer<br />

wärmetechnischen Anlage.<br />

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Aluminium 2014, Düsseldorf<br />

7. – 9. Oktober 2014<br />

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Härtereikongress 2014, Köln<br />

22. – 24. Oktober 2014<br />

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5-2014 gaswärme international<br />

7


FASZINATION TECHNIK<br />

8 gaswärme international 5-2014


FASZINATION TECHNIK<br />

Leuchtende Härte<br />

Ein Einblick in die Plasmawärmebehandlung von Werkzeugen.<br />

Mit dieser umweltfreundlichen Randschichttechnolo gie wird die<br />

Härte und Lebensdauer verschiedenster Werkzeuge und Bauteile<br />

um ein Vielfaches gesteigert. Schneidkanten bleiben so kantig<br />

und Schneiden bleiben scharf. Bauteile verschleißen und rosten<br />

nicht mehr.<br />

(Quelle: Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik e.V.,<br />

Stiftung Institut für Werkstofftechnik)<br />

5-2014 gaswärme international<br />

9


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Deutsche Edelstahlwerke bestellt Kühlbett<br />

Deutsche Edelstahlwerke hat für<br />

den Standort Siegen ein neues<br />

Rechenkühlbett bei SMS Meer bestellt.<br />

Damit modernisiert der Stahlhersteller<br />

seine Stabstahlstraße. Das neue Kühlbett<br />

ermöglicht ein kontrolliertes Abkühlen<br />

der Stäbe, einen oberflächenschonenden<br />

Transport und äußerst gerade Endprodukte.<br />

So werden alle Anforderungen für<br />

Qualitätsstahl erfüllt.<br />

Neben Stabstahl im Rundabmessungsbereich<br />

von 21,5 bis 90 mm können zukünftig<br />

auch Sechskant-Profile auf dem Kühlbett<br />

abgelegt werden. „Das Ziel der Modernisierung<br />

ist, eine homogene Temperaturverteilung<br />

der Stablage zu erreichen“, sagt Walzwerkleiter<br />

Jens Eisbach. „Dadurch können<br />

wir Ungenauigkeiten beim Schneiden der<br />

Stäbe verhindern und unsere Produktivität<br />

und Qualität in der Adjustage verbessern.“<br />

Deutsche Edelstahlwerke betreibt das<br />

weltweit erste 3-Walzen-PSM® (Precision<br />

Sizing Mill) mit hydraulischer Walzenanstellung<br />

unter Last von SMS Meer. Dieses ist<br />

zusätzlich mit einer Präzisionsmesstechnik<br />

und einer dynamischen Monitorregelung<br />

ausgestattet. Die Inbetriebnahme des neuen<br />

Kühlbetts erfolgt im dritten Quartal 2015.<br />

Trimet baut Produktionskapazität aus<br />

Mit einem erweiterten Produktangebot<br />

und gesteigerter Kapazität<br />

für die Produktion von Primäraluminium<br />

präsentiert sich die Trimet Aluminium SE<br />

auf der Aluminium 2014. Der mittelständische<br />

Werkstoffspezialist setzt weiter auf<br />

maßgeschneiderte Lösungen und kommt<br />

damit dem Bedarf der weiterverarbeitenden<br />

Industrie entgegen.<br />

Mit einem noch breiteren Produktangebot<br />

und gesteigerter Kapazität begegnet<br />

die Trimet Aluminium SE dem stetig steigenden<br />

Bedarf an hochwertigen, maßgeschneiderten<br />

Aluminiumprodukten für die<br />

unterschiedlichsten Anwendungsbereiche.<br />

Mit Übernahme der Aluminiumhütte in<br />

Voerde im Juni dieses Jahres und der Standorte<br />

in Saint-Jean-de-Maurienne und Castelsarrasin<br />

in Frankreich im Dezember 2013<br />

hat das mittelständische Familienunternehmen<br />

seine Kapazitäten und das Produktportfolio<br />

ausgebaut. Die neuen Standorte<br />

richtet der Werkstoffspezialist konsequent<br />

auf die Herstellung maßgeschneiderter Produkte<br />

aus. „Das Potenzial von Aluminium als<br />

vielfältiger Werkstoff ist noch lange nicht<br />

ausgeschöpft. Die Legierungen werden<br />

immer spezifischer auf die Anforderungen<br />

des jeweiligen Kunden angepasst und oft<br />

gemeinsam mit ihm entwickelt. Unserem<br />

Anspruch, auch bei steigenden Anforderungen<br />

an Mengen und Qualität verlässlich<br />

und bedarfsgerecht zu liefern, werden wir<br />

mit der Ausweitung unserer Kapazitäten<br />

gerecht“, sagt Thomas Reuther, Mitglied des<br />

Vorstands der Trimet Aluminium SE.<br />

Die Produktionskapazität der Aluminiumhütte<br />

in Saint-Jean-de-Maurienne hat<br />

Trimet seit der Übernahme von 90.000 t<br />

im dritten Quartal 2014 auf 145.000 t Primäraluminium<br />

pro Jahr ausgebaut. Die<br />

Mehrmenge wird zum wesentlichen Teil<br />

in Walzbarren und Hüttengusslegierungen<br />

abgegossen. Die hierfür notwendigen<br />

Investitionen am Standort befinden sich<br />

bereits in der Umsetzung. Mit der Übernahme<br />

der Aluminiumhütte in Voerde konnte<br />

Trimet auch die Produktionskapazität der<br />

Standorte in Deutschland um 95.000 t<br />

steigern. Unter anderen wird ein Teil dieser<br />

Mengen in die Produktion von Rundbarren<br />

und Hüttengusslegierungen fließen. Die<br />

hierfür unter anderem notwendige Investition<br />

in eine neue Stranggießanlage wird<br />

2015 umgesetzt sein.<br />

Das Familienunternehmen stellt damit<br />

auch künftig die Versorgung seiner Abnehmer<br />

aus der weiterverarbeitenden Industrie<br />

mit dem hochwertigen Leichtmetall sicher.<br />

Rund 80 % des in Essen produzierten Aluminiums<br />

liefert Trimet an Kunden im Umkreis<br />

von 200 km. „Der Markt in Deutschland und<br />

Europa wartet auf zusätzliche, hochwertige<br />

Aluminiumprodukte zur Weiterverarbeitung.<br />

Mit unseren hochqualifizierten Mitarbeitern,<br />

konsequenter Kundenorientierung<br />

und dem unbedingten Anspruch an Qualität<br />

wollen wir diese Nachfrage bedienen“,<br />

sagt Thomas Reuther.<br />

10 gaswärme international 5-2014


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Schuler erweitert Service-Angebot<br />

Auch für Druckguss-Maschinen bietet<br />

Schuler ab sofort Modernisierungen,<br />

Reparaturen, Inspektionen und Ersatzteile an.<br />

Bestimmte Bauteile wie etwa Zylinderblöcke<br />

für Pkw-Motoren, Getriebegehäuse<br />

oder Fahrwerks- und Karosseriestrukturteile<br />

werden mithilfe des Druckguss-Verfahrens<br />

hergestellt: Geschmolzenes Metall wird<br />

mit hoher Geschwindigkeit in eine Form<br />

geschossen und erstarrt dort zum Gussteil.<br />

Viele Automobilhersteller und Zulieferer auf<br />

der ganzen Welt setzen das Verfahren zur<br />

Massenfertigung ein. Ab sofort bietet der<br />

Schuler Service auch für solche Anlagen<br />

Modernisierungen, Reparaturen, Inspektionen<br />

und Ersatzteile an.<br />

Das Geschäftsfeld ist nicht neu: Bis zum<br />

Jahr 2007 hatte die Müller Weingarten AG,<br />

die inzwischen zu Schuler gehört, fast 30<br />

Jahre lang Druckguss-Maschinen in den<br />

verschiedensten Baugrößen und Ausführungen<br />

hergestellt sowie instand gehalten.<br />

Insgesamt steht an den Schuler-Standorten<br />

in Esslingen und Waghäusel ein 170-köpfiges<br />

Expertenteam mit umfassendem<br />

Know-how und langjähriger Erfahrung<br />

mit hydraulischen Anlagen zur Verfügung.<br />

Diese werden mit umfangreichen Schulungsprogrammen<br />

kontinuierlich auf den<br />

neuesten Stand der Technik gebracht.<br />

Inzwischen ist auch schon der erste<br />

Großauftrag da: Ein Premium-Automobilhersteller<br />

lässt derzeit von Schuler eine<br />

seiner Druckguss-Anlagen modernisieren.<br />

Auf der im Jahr 2001 von Müller Weingarten<br />

gelieferten Maschine werden Motorgehäuse,<br />

Integralträger und großflächige<br />

Karosserieteile produziert.<br />

Die Experten des Schuler Service können<br />

natürlich auch Druckguss-Anlagen<br />

aller anderen Marken und Baugrößen<br />

überholen, warten und instand setzen. Der<br />

Leistungsumfang reicht vom technischen<br />

Kundendienst einschließlich Anlageninspektionen,<br />

Sicherheitsüberprüfungen, präventiver<br />

Wartung, Instandsetzungen und<br />

Reparaturschweißen über die schnelle Lieferung<br />

und Installation von Komponenten<br />

und Zubehör bis hin zu vollumfänglichen<br />

Anlagenmodernisierungen und Funktionserweiterungen<br />

– wenn beispielsweise<br />

Verfahrensänderungen technische Anpassungen<br />

notwendig machen oder die bestehenden<br />

Kapazitäten nicht mehr ausreichen.<br />

Schuler bietet dabei alles aus einer<br />

Hand, die Kunden haben damit nur einen<br />

Ansprechpartner. Anlagen- und Prozessoptimierungen<br />

sowie individuelle Kundentrainings<br />

gehören ebenfalls zum Angebotsspektrum.<br />

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RWF5 – die kompakten Universalregler – für Druck- und<br />

Temperaturregelung in der Brennerbranche.<br />

Effizient, bedienerfreundlich und kommunikativ.<br />

Die RWF5-Serie im DIN-Format regelt Temperatur und Druck<br />

in Ihren wärmeerzeugenden Anlagen. Die Universalregler<br />

agieren als 3-Punktschrittregler oder als stetige Regler mit<br />

Analogausgang bei modulierenden und stufigen Brennern.<br />

Das Software-Tool ACS411 unterstützt Parametrierung und<br />

Analyse in der Produktion und direkt vor Ort. Der nach DIN<br />

EN 14597 zertifizierte RWF55 verfügt darüber hinaus über<br />

Schnittstellen zur Modbus- und Profibuskommunikation.<br />

5-2014 gaswärme international<br />

Answers for infrastructure.<br />

11


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

E.ON testet Powerto-Gas-Pilotanlage<br />

Ein Jahr nach dem Start der Powerto-Gas-Pilotanlage<br />

im brandenburgischen<br />

Falkenhagen zieht E.ON eine<br />

positive Bilanz: Bisher wurden über 2 Mio.<br />

kWh Wasserstoff in das Ferngasnetz eingespeist.<br />

„In Falkenhagen haben wir wertvolle<br />

Erfahrungen für die Weiterentwicklung<br />

der Power-to-Gas-Technologie gesammelt<br />

– angefangen von den Genehmigungsverfahren<br />

über den Bau und Betrieb<br />

der Anlage bis hin zur Vermarktung des<br />

erzeugten Wasserstoffs. Bereits nach<br />

einem Jahr Betrieb können wir sagen,<br />

dass Power-to-Gas großes Potenzial hat.<br />

Bei bestimmten Anwendungen, zum<br />

Beispiel im Mobilitätsbereich, sehen wir<br />

sogar Möglichkeiten zu einem baldigen<br />

Einstieg in die kommerzielle Nutzung“, so<br />

Ingo Luge, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der E.ON Deutschland.<br />

Mittels Elektrolyse wird in Falkenhagen<br />

regenerativ erzeugter Strom in Wasserstoff<br />

umgewandelt und in das Ferngasnetz<br />

eingespeist. Die Anlageleistung<br />

beträgt 2 MW – dies entspricht einer<br />

Produktion von 360 m 3 Wasserstoff pro<br />

Stunde. Die gespeicherte Energie steht<br />

dann dem Erdgasmarkt zur Verfügung<br />

und findet damit Zugang in den Wärmemarkt,<br />

in die Industrie, in die Mobilität<br />

und in die Stromerzeugung. Einen Teil<br />

des produzierten Wasserstoffs nimmt<br />

der Projektpartner Swissgas AG ab, einen<br />

weiteren Teil bietet E.ON seinen Privatkunden<br />

im Rahmen des Produkts „E.ON<br />

WindGas“ an.<br />

In Hamburg-Reitbrook baut E.ON<br />

zurzeit eine weitere Power-to-Gas-Pilotanlage,<br />

die 2015 in Betrieb genommen<br />

wird. Dort liegt der Schwerpunkt auf der<br />

Weiterentwicklung des Umwandlungsprozesses<br />

auf Grundlage eines kompakteren<br />

und leistungsfähigeren Konzeptes<br />

der Elektrolyse.<br />

TKSE investiert in Stranggießanlage<br />

Die Modernisierung des Hochofens<br />

2 in Duisburg-Schwelgern<br />

wird genutzt, um auch ein weiteres<br />

Kernaggregat von ThyssenKrupp Steel<br />

Europe auf den neuesten technischen<br />

Stand zu bringen: Die Stranggießanlagen<br />

(SGA) in Duisburg-Beeckerwerth<br />

sind erneuert worden. Die Maßnahme<br />

findet parallel zur Neuzustellung des<br />

Hochofens 2 statt, da dieser die weiteren<br />

Fertigungsschritte mit Roheisen<br />

versorgt und dadurch die Produktionsminderung<br />

bei der SGA 1 so gering<br />

wie möglich gehalten wird. Ziel der<br />

Modernisierung der SGA 1 ist die Verbesserung<br />

der Brammenqualität und<br />

Erweiterung des Produktspektrums.<br />

Die Modernisierung ist mit einem<br />

Kostenaufwand von rund € 90 Mio. verbunden.<br />

„Dies ist ein weiterer Beleg dafür,<br />

dass wir trotz aller Bürden, die uns zum<br />

Beispiel bei den Energiepreisen auferlegt<br />

werden, weiter auf den Standort Duisburg<br />

setzen und in dessen Zukunftsfähigkeit<br />

investieren“, betont Dr. Herbert<br />

Eichelkraut, Produktions-Vorstand bei<br />

ThyssenKrupp Steel Europe. „Dies ist ein<br />

wichtiges Signal für die Mitarbeiter, aber<br />

auch für unsere Kunden und Lieferanten.“<br />

Die Stranggießanlage 1 wird für<br />

Stahlbrammen mit Breiten zwischen<br />

1.000 und 2.150 mm und einer Dicke<br />

von bis zu 257 mm ausgelegt. Der<br />

Umbau der sogenannten Zweistrang-<br />

Kreisbogenanlage schließt unter anderem<br />

einen neuen Pfannendrehturm<br />

und eine 80-t-Verteilerrinne inklusive<br />

Wagen, den Austausch der Gießmaschine<br />

sowie den Einbau neuer Messsysteme<br />

ein. Ein Kernelement der SGA-<br />

Modernisierung ist die Umstellung der<br />

Kühlung. Bislang wurden nach dem<br />

Gießprozess die Brammen über die<br />

gesamte Breite mit Wasser überspritzt.<br />

Mit einer neuartigen Technologie, der<br />

Luft-Wasser-Kühlung, ist eine Abkühlung<br />

des Heißstrangs wesentlich zielgenauer<br />

und schonender möglich.<br />

Künftig ist es möglich, einzelne<br />

Düsen an- und auszustellen, sodass beispielsweise<br />

definierte Zonen bezogen<br />

auf die Strangbreite spezifisch gekühlt<br />

werden können. Die überarbeitete<br />

Anlage wird nicht nur technisch auf<br />

den neuesten Stand gebracht, sondern<br />

auch optisch. Die farbliche Gestaltung<br />

der SGA 1 lehnt sich an den Produktionsfluss<br />

an, vergleichbar mit dem<br />

orange-roten Hochofen 8, der auch<br />

außerhalb des Werkgeländes sichtbar<br />

ein Wahrzeichen von Hamborn geworden<br />

ist. Dabei stehen neben den positiven<br />

Auswirkungen auf die Arbeitsatmosphäre<br />

auch Sicherheitsaspekte im Vordergrund.<br />

Durch die auffällig farbliche<br />

Kennzeichnung z. B. von Handläufen an<br />

Treppen wird die Aufmerksamkeit der<br />

Mitarbeiter erhöht.<br />

Andritz erhält Auftrag aus China<br />

Der internationale Technologiekonzern<br />

Andritz erhielt von Rizhao<br />

Steel Holding Group, einem der führenden<br />

Stahlproduzenten Chinas, den<br />

Auftrag zur Lieferung einer Beiz- und<br />

Galvaniklinie für warmgewalztes Stahlband.<br />

Die Linie ist für eine Jahreskapazität<br />

von 700.000 Tonnen ausgelegt<br />

und soll im 1. Quartal 2016 in Betrieb<br />

genommen werden.<br />

Andritz Metals liefert die komplette<br />

Produktionslinie einschließlich der<br />

mechanischen, prozesstechnischen<br />

und elektrischen Ausrüstung. Die effiziente<br />

und umweltschonende Beiz- und<br />

Ofentechnologie von Andritz sowie die<br />

Erfahrung im Bereich von gekoppelten<br />

Prozessen in komplexen Produktionslinien<br />

waren ausschlaggebend für den<br />

Erhalt dieses Auftrags.<br />

12 gaswärme international 5-2014


5. ewi-Praxistagung<br />

Induktives<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

SCHMELZEN&GIESSEN<br />

von Eisen- und Nichteisenmetallen<br />

03.- 05. November 2014, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.ewi-schmelzen.de<br />

+ Grundlagenkurs<br />

+ Workshops<br />

+ begleitende Ausstellung<br />

NACHRICHTEN<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

Vorkurs<br />

Themenblock<br />

1<br />

Themenblock<br />

2<br />

Themenblock<br />

3<br />

Themenblock<br />

4<br />

Themenblock<br />

5<br />

Workshop<br />

1<br />

Workshop<br />

2<br />

Grundlagenseminar am 03. November (optional)<br />

• Physikalische Grundlagen des induktiven Schmelzens<br />

• Feuerfeste keramische Werkstoffe – Grundlagen<br />

• Aufbau einer Tiegelofenanlage<br />

• Aufbau von Rinnen- und Gießöfen<br />

Tagung vom 04. bis 05. November<br />

Einführung<br />

• Stand der deutschen Gießereiindustrie aus technisch-wirtschaftlicher Sicht<br />

Aktuelle Induktionsofentechnik<br />

• Entwicklungen im Ofenbau und der Anwendung, Teil I<br />

• Entwicklungen im Ofenbau und der Anwendung, Teil II<br />

Planung und Optimierung<br />

• Planung eines Schmelzbetriebs<br />

• Optimierung der Chargenplanung und des Schmelzprozesses<br />

Wartung / Instandhaltung / Sicherheit<br />

• Wartung und Instandhaltung<br />

• Überwachungseinrichtungen für Tiegel- und Rinnenöfen<br />

Energiemanagement<br />

• Energie- und Lastmanagement im Schmelzbetrieb<br />

• Energiemanagement in einer Gießerei –<br />

praktische Umsetzung der DIN EN ISO 50001<br />

Eisenmetalle<br />

Moderation: Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

• Schmelzmetallurgie und Feuerfestauskleidung – Vortrag und Diskussion<br />

• Betrieb von Schmelz- und Gießanlagen –<br />

Erfahrungsaustausch von Anlagenhersteller und -betreiber<br />

Nichteisenmetalle<br />

Moderation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />

• Schmelzmetallurgie und Feuerfestauskleidung – Vortrag und Diskussion<br />

• Betrieb von Schmelz- und Gießanlagen –<br />

Erfahrungsaustausch von Anlagenhersteller und -betreiber<br />

MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH, BDG – Bundesverband der Deutschen<br />

Gießerei-Industrie, Bosch Rexroth AG, Chemikalien-Gesellschaft Hans Lungmuß mbH & Co. KG,<br />

Dörentrup Feuerfestprodukte GmbH & Co. KG, Forschungsgemeinschaft Feuerfest e.V., Institut<br />

für Elektroprozesstechnik der Leibniz Universität Hannover, Otto Junker GmbH, RGU GmbH,<br />

Saveway GmbH, Walter Hundhausen GmbH.<br />

Mehr Informationen und Online-Anmeldung<br />

unter www.ewi-schmelzen.de<br />

Termin:<br />

• Montag, 03.11.2014 (optional)<br />

Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 04.11.2014<br />

Tagung (09:00 – 17:00 Uhr)<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 05.11.2014<br />

Workshops zur Auswahl (09:00 – 13:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen<br />

www.atlantic-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />

von Schmelzanlagen<br />

Teilnahmegebühr*:<br />

Tagungsbesuch inklusive<br />

Grundlagenseminar am 03. November<br />

• ewi-Abonnenten, BDG-Mitglieder oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 1.000 €<br />

• regulärer Preis: 1.100 €<br />

* Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt<br />

jeweils folgende Leistungen ein: Teilnahme an zwei/drei<br />

Tagen, Tagungsunterlagen, Mittagessen, Erfrischungen<br />

in den Pausen und Abendveranstaltung. Übernachtungspreise<br />

sind in der Teilnahmegebühr nicht enthalten. Nach<br />

Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />

möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und erhalten<br />

eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die vor<br />

Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen nach<br />

dem 13. Oktober oder bei Nichterscheinen wird die volle<br />

Teilnahmegebühr berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer<br />

gestellt werden. Stornierungen vor diesem Termin<br />

werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand berechnet.<br />

Sollten Sie das Grundlagenseminar nicht wählen, reduziert<br />

sich der jeweilige Preis um € 200,00. Die Preise verstehen<br />

sich zzgl. MwSt.<br />

Veranstalter<br />

Fax-Anmeldung: +49 (0) 201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.ewi-schmelzen.de<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich bin ewi-Abonnent Ich bin BDG-Mitglied<br />

Ich komme auf Referenten- oder Ausstellerempfehlung<br />

von Firma: ........................................................................................................................................................<br />

Ich nehme am Grundlagenseminar teil<br />

Ich nehme an der Abendveranstaltung teil<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 Eisenmetalle oder Workshop 2 Nichteisenmetalle<br />

Vorname, Name des Teilnehmers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

5-2014 gaswärme international<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

13


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Siemens und Baosteel kooperieren<br />

Siemens Metals Technologies und die<br />

Baosteel Engineering & Technology<br />

Group Co. Ltd., eine Tochterfirma der<br />

Baosteel-Gruppe, werden zukünftig auf<br />

dem Gebiet der Granulation von Schlacken<br />

aus BOF-Konvertern und Elektrolichtbogenöfen<br />

kooperieren. Der Fokus der<br />

Zusammenarbeit liegt auf der gemeinsamen<br />

Vermarktung und Implementierung<br />

der Baosteel-Slag-Short-Flow (BSSF)-<br />

Technologie in Stahlwerken weltweit, mit<br />

Ausnahme von China und Korea.<br />

Die Vereinbarung ist für die vereinbarte<br />

Laufzeit exklusiv. Siemens bietet<br />

heute schon Lösungen für die Schlackegranulation<br />

aus der Roheisenerzeugung<br />

in Hochöfen. Schlacken aus der Stahlerzeugung<br />

in BOF(LD)-Konvertern und Elektrolichtbogenöfen<br />

können beispielsweise<br />

als Baustoff im Straßenbau oder Gleisbau<br />

verwendet werden. Bei dem von Baosteel<br />

entwickelten BSSF-Granulationsverfahren<br />

gelangt die Schlacke noch flüssig in eine<br />

Granuliertrommel und wird dort zwischen<br />

drei und fünf Minuten lang mit<br />

eingedüstem Wasser behandelt. Dabei<br />

wird auch der Freikalkanteil maßgeblich<br />

Copyright: Baosteel<br />

reduziert. Das hermetisch abgeschlossene<br />

Gefäß sowie eine zentrale Absaugung<br />

von Dämpfen vermeiden jegliche Emissionen<br />

von Stäuben und Schadstoffen. Das<br />

Verfahren wird bereits bei Baosteel und<br />

mehreren anderen chinesischen Stahlproduzenten,<br />

der koreanischen Posco-<br />

Gruppe sowie dem indischen Unternehmen<br />

JSW eingesetzt. Die kontinuierlich<br />

arbeitenden BSSF-Anlagen zeichnen<br />

sich durch kurze Prozesszeiten und eine<br />

kompakte Bauweise aus. Sie erreichen<br />

eine hohe Separation von Schlacke und<br />

Rohstahl, eine gleichmäßige Granulation<br />

sowie eine einheitlich hohe Qualität des<br />

Endprodukts.<br />

Neue VDMA-Infoseite zu Russland-Sanktionen<br />

Der VDMA informiert ab sofort auf<br />

einer eigenen Informationsseite<br />

zu aktuellen Aspekten der Russland-<br />

Sanktionen. Die neue Info-Seite behandelt<br />

nicht nur die aktuellen Sanktionen,<br />

sondern liefert VDMA-Mitgliedern auch<br />

einen Überblick über Veranstaltungen zur<br />

Exportkontrolle.<br />

Am 1. August hat die EU Sanktionen<br />

gegen Russland in Kraft gesetzt, mit denen<br />

politisch die sogenannte 3. Sanktionsstufe<br />

erreicht wurde. Die neuen Beschränkungen<br />

sollen ein präzise und begrenzt<br />

gesetztes Signal an Russland sein. In der<br />

Praxis treffen sie jedoch Exporte des<br />

Maschinenbaus in unerwarteter Breite,<br />

beispielsweise auch bei Landmaschinen<br />

oder Holzbearbeitungsmaschinen.<br />

Die Verordnung (EU) Nr. 833/2014, das<br />

sogenannte Russland-Embargo, hat breite<br />

Verunsicherung ausgelöst. Hauptproblem<br />

ist die Liste genehmigungspflichtiger Güter<br />

im Zusammenhang mit der Exploration und<br />

Förderung von Erdöl (Artikel 3 in Verbindung<br />

mit Anhang II dieser Verordnung). Sie<br />

trifft nach Einschätzung des VDMA mehrere<br />

Tausend Russland-Exporte pro Jahr, darunter<br />

viele zeitkritische Ersatzteillieferungen,<br />

häufig außerhalb des „Zielbereichs Erdöl“.<br />

Russische Kunden sind zu Recht über Lieferverzögerungen<br />

verärgert. Der VDMA<br />

setzt sich massiv dafür ein, hier den bürokratischen<br />

Aufwand maximal zu reduzieren.<br />

Außerdem gibt es bei den Russland-Sanktionen<br />

viele Fragen zur Lieferung von Gütern<br />

mit doppeltem Verwendungszweck, wenn<br />

eine militärische Verwendung in Russland<br />

besteht oder möglich ist.<br />

Aus diesem Grund hat die VDMA-<br />

Abteilung Außenwirtschaft kurzfristig<br />

ein entsprechendes Informationsangebot<br />

aufgebaut, mit dem Ziel, möglichst<br />

umfassend und aktuell zu informieren.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.vdma.org/russland-sanktionen<br />

14 gaswärme international 5-2014


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Habaş bestellt<br />

Warmbandstraße<br />

Das türkische Unternehmen Habaş<br />

hat in Aliağa, Türkei, eine von<br />

SMS Siemag gelieferte Warmbandstraße<br />

erfolgreich in Betrieb genommen.<br />

Mit dem ersten Coil im Juli 2014<br />

hat Habaş damit sein Produktspektrum<br />

auf hochwertige Flachprodukte<br />

erweitert. Die Kompakt-Warmbandstraße<br />

ist in der ersten Baustufe für<br />

eine Jahresproduktion von 2,5 Mio. t<br />

Warmband ausgelegt. Die Bandbreiten<br />

betragen 700 bis 2.100 mm, die<br />

Banddicken liegen zwischen 1,2 und<br />

25,4 mm. Die Warmbandstraße ist<br />

ausgelegt für die Herstellung moderner<br />

Stahlgüten wie Kohlenstoffstähle,<br />

Mehrphasenstähle oder Rohrgüten<br />

bis zur Festigkeitsklasse X80 nach<br />

internationalen Standards.<br />

Hauptkomponenten der Anlage<br />

sind in der ersten Baustufe ein<br />

Quarto-Reversier-Vorgerüst mit<br />

Staucher, eine dornlose Coilbox,<br />

eine Trommelschopfschere, sieben<br />

Fertiggerüste, die Laminarkühlung,<br />

zwei Unterflurhaspel und ein Paletten-Transportsystem<br />

inklusive Inspektionslinie.<br />

Durch einen weiteren<br />

Wiedererwärmofen, ein zusätzliches<br />

Duo-Reversier-Vorgerüst und einen<br />

dritten Unterflurhaspel kann die<br />

Kapazität der Warmbandstraße später<br />

auf 4,5 Mio. t/a gesteigert werden.<br />

Im Bereich der Anlagentechnik sind<br />

besonders die Bandkühlung und die<br />

Haspel hervorzuheben. Die Bandkühlung<br />

ist mit verstärkten Kühlgruppen<br />

ausgestattet und ermöglicht Habaş<br />

hohe Abkühlraten und differenzierte<br />

Kühlstrategien für die Herstellung<br />

spezieller Güten. Die beiden Unterflurhaspel<br />

sind als UNI plus Coiler<br />

ausgelegt und können hochfeste<br />

Rohrgüten bis zu einer Banddicke von<br />

25,4 mm wickeln. Sie zeichnen sich<br />

durch verstärkte mechanische Komponenten<br />

und eine für diese Materialien<br />

optimierte Wickelstrategie aus.<br />

Saarstahl investiert in Walzdrahtstraße<br />

Die Saarstahl AG treibt die Entwicklung<br />

ihrer Produkte im obersten Qualitätssegment<br />

weiter voran und investiert<br />

€ 30 Mio. in die komplette Modernisierung<br />

der Walzdrahtstraße 32 in Neunkirchen.<br />

Dabei werden die neuesten Technologien<br />

des Walzens und Kühlens Anwendung finden.<br />

„Wir sichern uns mit dieser Investition<br />

unsere Marktanteile in Spitzen-Qualitätssegmenten<br />

für unsere Kunden der Automobilindustrie<br />

und des Maschinenbaus und führen<br />

unsere Vorwärtsstrategie im Premiumbereich<br />

konsequent fort“, erläutert der Vorstandsvorsitzende<br />

Dr. Karlheinz Blessing die Investition.<br />

„Natürlich bedeutet dies auch eine Stärkung<br />

des Stahlstandorts Neunkirchen“.<br />

Der Aufsichtsrat der Saarstahl AG hat<br />

in seiner Sitzung am 25. September das<br />

Investitionsprojekt genehmigt. Nach den<br />

bereits beschlossenen Investitionen in die<br />

Walzstraßen in Völklingen und in Saarbrücken/Burbach,<br />

hat das Unternehmen alleine<br />

in diesem Jahr nunmehr rund € 80 Mio.<br />

in die Modernisierung der Anlagen auf den<br />

Weg gebracht.<br />

Auf der sehr leistungsfähigen Straße 32,<br />

die eine Jahreskapazität von annähernd<br />

600.000 t hat und im Jahr 2013 ihr 50-jähriges<br />

Bestehen feierte, werden Kaltstauchgüten,<br />

Federstahl und Automatenstahl gewalzt.<br />

Beste Stahlqualität für Schrauben, Verbindungselemente,<br />

Drehteile und Achsfedern.<br />

Geplant ist bei der Maßnahme der<br />

komplette Neubau des Hochgeschwindigkeitsteils.<br />

Dies führt zum einen zu einer<br />

Erhöhung der Produktivität durch Erhöhung<br />

der Walzendgeschwindigkeit, aber<br />

vor allem zu einer weiteren Verbesserung<br />

der Qualitätseigenschaften wie Festigkeit<br />

und Gleichmäßigkeit des Gefüges. Weiterhin<br />

sind dann Drähte in höchster Präzision<br />

walzbar. „Mit dieser umfassenden<br />

Modernisierung der Walzdrahtstraße 32<br />

folgen wir konsequent den Bedürfnissen<br />

unserer Kunden in Bezug auf neue<br />

qualitative Möglichkeiten und größere<br />

Wirtschaftlichkeit. Durch die verbesserten<br />

mechanischen Eigenschaften ist eine<br />

weitere Reduzierung des Materialeinsatzes<br />

möglich, wodurch im Endeffekt eine<br />

Gewichtsreduktion des eingesetzten<br />

Stahls und somit der daraus gefertigten<br />

Fahrzeuge erreicht wird“, erklärt Martin<br />

Baues, technischer Vorstand bei Saarstahl.<br />

Die Bauarbeiten beginnen Ende 2015 und<br />

finden bei laufender Produktion statt. Die<br />

Inbetriebnahme der neuen Walzdrahtstraße<br />

ist für Mitte 2016 geplant.<br />

5-2014 gaswärme international<br />

15


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Modernisierter Konverter bei TKSE<br />

Der 400-t-Konverter von ThyssenKrupp<br />

Steel Europe AG im Werk Duisburg-<br />

Bruckhausen ging nach seiner erfolgreichen<br />

Modernisierung durch SMS Siemag im Juli<br />

2014 sofort in die Produktion.<br />

„Wir möchten uns herzlich für die Leistung<br />

und den Einsatz aller Beteiligten bedanken.<br />

Das Projekt ist ein sehr gutes Beispiel dafür,<br />

dass sich konkrete Absprachen, der offene<br />

Umgang miteinander, die gute Kommunikation<br />

sowie die enge Zusammenarbeit<br />

zwischen Fremdfirmen,<br />

unseren<br />

Fachabteilungen<br />

und dem Betrieb<br />

Oxygenstahlwerk I<br />

ausgezahlt haben.“<br />

Tim Moscheik, Projektleiter<br />

für die<br />

Modernisierung der<br />

Konverter, Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe<br />

in Duisburg-Bruckhausen.<br />

Das neue Konvertergefäß<br />

ist eines<br />

der größten seiner<br />

Art weltweit. Mit<br />

der von SMS Siemag<br />

entwickelten Konstruktion<br />

ist das neue<br />

Konvertergefäß<br />

deutlich größer. Bei<br />

einer unveränderten<br />

Chargiermenge von<br />

bis zu 400 t konnte<br />

das innere Volumen<br />

des Konverters um<br />

24 % erhöht werden.<br />

Mit dem Einsatz des von SMS Siemag<br />

entwickelten Lamellenbefestigungssystems<br />

wird der vorhandene Einbauraum besser<br />

genutzt. Die Lamellenbefestigung beinhaltet<br />

eine wartungsfreie Konverterbefestigung für<br />

eine zwängungsfreie Anordnung des Konvertergefäßes<br />

im Tragring. Das zusätzliche<br />

Fassungsvermögen ermöglicht eine umweltfreundlichere<br />

Prozessführung und eine effizientere<br />

Energierückgewinnung. Diese Erweiterung<br />

hat produktionstechnische Gründe<br />

und ist nicht mit einer Mengenausweitung<br />

verbunden.<br />

„Konverter I, seit knapp einem Jahr wieder<br />

in Betrieb, liefert gute Ergebnisse und erfüllt<br />

unsere hohen Anforderungen. Für Konverter<br />

II haben wir bereits nach 14 Tagen die Abnahme<br />

erteilt. Wir sind sehr zufrieden.“ Wolfgang<br />

Schulte, Senior Engineer Neubauabteilung,<br />

ThyssenKrupp Steel<br />

Europe.<br />

SMS Siemag<br />

lieferte das Gefäß,<br />

den Tragring, die<br />

Gefäßbefestigung<br />

mit dem patentierten<br />

Lamellenbefestigungssystem<br />

der<br />

neuesten Generation,<br />

die Konvertertraglager<br />

und die<br />

Lagerständer. Die<br />

von SMS Siemag<br />

entwickelte Lösung<br />

erlaubt es, den vorhandenen<br />

Konverterkippantrieb<br />

zu<br />

erhalten und weiter<br />

einzusetzen. SMS<br />

Siemag war auch<br />

für die Demontage<br />

der vorhandenen<br />

Konverteranlage,<br />

die Montage der<br />

Anlagenteile sowie<br />

die Installation einer<br />

neuen Konverterbühne<br />

verantwortlich. Der Umbau wurde<br />

mit ThyssenKrupp Mill Services & Systems<br />

GmbH, Duisburg, durchgeführt.<br />

Das Team von SMS Siemag unterschritt<br />

dabei die vereinbarte Stillstandszeit von 44<br />

Tagen um mehr als 36 Stunden. Im September<br />

2013 ging der erste der beiden modernisierten<br />

Konverter erfolgreich in Betrieb.<br />

Eisenmann:<br />

Aus AG wird<br />

Societas<br />

Europaea (SE)<br />

Die Eisenmann AG hat die<br />

Umwandlung in eine Europäische<br />

Aktiengesellschaft (Societas<br />

Europaea, SE) abgeschlossen und<br />

tritt von nun an als Eisenmann SE<br />

auf. „Die Umwandlung in eine SE<br />

unterstreicht unsere globale Aufstellung<br />

und verdeutlicht unseren<br />

Wandel von einem mittelständischen<br />

Unternehmen zu einem<br />

internationalen Technologiekonzern“,<br />

so Dr. Matthias von Krauland,<br />

CEO und Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />

der Eisenmann SE. Die<br />

weiteren bisherigen Vorstandsmitglieder<br />

werden Mitglieder des Verwaltungsrats<br />

und geschäftsführende<br />

Direktoren der Eisenmann SE. Als<br />

führende europäische Rechtsform<br />

wird die SE in allen europäischen<br />

Ländern anerkannt, daher ist die<br />

Umwandlung in diese modernste<br />

Rechtsform ein konsequenter<br />

Schritt in der internationalen Entwicklung<br />

des Böblinger Anlagenbauers<br />

– und sie stellt gleichzeitig<br />

sicher, dass das Unternehmen dauerhaft<br />

in Familienbesitz verbleibt.<br />

„Für unsere Kunden und Geschäftspartner<br />

bleibt in der neuen Rechtsform<br />

alles wie gewohnt – Sitz und<br />

Hauptverwaltung der Eisenmann<br />

SE wird weiterhin Böblingen sein“,<br />

so Dr. Matthias von Krauland weiter.<br />

Auch für die Tochterunternehmen<br />

hat die Umwandlung der AG keine<br />

Auswirkungen. Eine Neuerung für<br />

die Mitarbeiter – einschließlich der<br />

Mitarbeiter in den zur Eisenmann SE<br />

gehörenden Tochtergesellschaften<br />

– ist die Einrichtung eines europäischen<br />

SE-Betriebsrats.<br />

16 gaswärme international 5-2014


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

DVGW und VDE<br />

vertiefen Kooperation<br />

Die Präsidenten des Deutschen Vereins des<br />

Gas- und Wasserfaches (DVGW) und des<br />

Verbands der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik<br />

(VDE), Dietmar Bückemeyer und<br />

Dr. Joachim Schneider, haben ein Memorandum<br />

of Understanding unterzeichnet. Ziel der<br />

Grundsatzvereinbarung, die auch von DVGW-<br />

Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Gerald Linke und<br />

dem VDE-Vorstandsvorsitzenden Dr. Hans Heinz<br />

Zimmer mitunterzeichnet wurde, ist die Förderung<br />

der Zusammenarbeit zwischen DVGW<br />

und VDE auf dem Gebiet der Forschung und<br />

Studienerstellung im Themenfeld „Energieversorgungssystem<br />

im Kontext der Energiewende“.<br />

Neben der bereits bestehenden, erfolgreichen<br />

Kooperation zwischen DVGW und dem Forum<br />

Netztechnik Netzbetrieb im VDE (VDE|FNN) im<br />

Rahmen der technischen Regelsetzung, soll<br />

auch mit der Energietechnischen Gesellschaft im<br />

VDE (VDE|ETG) die Zusammenarbeit im Bereich<br />

Forschung und Entwicklung gestärkt werden.<br />

„Dies ist ein klares Signal von DVGW und VDE,<br />

dass es in der Zusammenarbeit der beiden Sparten<br />

Gas und Strom noch weitere Synergien gibt.<br />

Diese Synergiepotenziale sollen systematisch<br />

erschlossen werden. Ziel ist es, durch die Konvergenz<br />

der Gas- und Stromnetze eine noch höhere<br />

spartenübergreifende Effizienz zu erzielen – bei<br />

gleichbleibend hoher Qualität und garantierter<br />

Sicherheit“, erklärte VDE-Präsident Dr. Joachim<br />

Schneider. Der Brückenschlag zwischen Gas- und<br />

Strominfrastruktur sei eine der wichtigsten Herausforderungen<br />

der Energiewende. „In Zukunft<br />

werden neben der Power-to-Gas-Technologie<br />

sowohl flexible Gaskraftwerke als auch innovative,<br />

gasbasierte Speichertechnologien oder mehr<br />

dezentrale Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung<br />

immer dringender benötigt. Nur so können wir<br />

das schwankende Angebot aus erneuerbaren<br />

Ressourcen wie Sonnen- und Windkraft langfristig<br />

und in großem Maßstab speichern und<br />

nutzen“, betonte DVGW Präsident Dietmar<br />

Bückemeyer.<br />

RECUFIRE®<br />

Rekuperatorbrenner<br />

Industrie-<br />

Brenner-<br />

Systeme<br />

IBS liefert:<br />

- Industriebrenner<br />

- Heißgaserzeuger<br />

- Komponenten zur Regelung<br />

und Überwachung<br />

IBS leistet:<br />

- Entwicklung, Konstruktion<br />

und Fertigung<br />

- Inbetriebnahme und Wartung<br />

- Weltweites Vertriebsund<br />

Servicenetz<br />

REGFIRE®<br />

Regenerativbrenner<br />

GRIDFIRE®<br />

Kanalbrenner<br />

GBC/GBS®<br />

Industriebrenner<br />

CONEFIRE®<br />

Prozessbrenner<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

IBS Industrie-Brenner-Systeme GmbH<br />

Delsterner Straße 100 a | D-58091 Hagen<br />

+49 (0)2331 3484 0-0 | info@ibs-brenner.de<br />

www.ibs-brenner.de<br />

5-2014 gaswärme international<br />

17


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

Schmiedeberger Gießerei investiert<br />

Die Schmiedeberger Gießerei GmbH hat<br />

eine Reihe von Investitionen in ihre<br />

Infrastruktur und ihre Produktionsstätte<br />

Dippoldiswalde bei Dresden abgeschlossen.<br />

Insgesamt € 6,5 Mio. hat das Unternehmen<br />

der Dihag Holding GmbH, Essen, seit<br />

2012 investiert. Die Gießerei verfügt jetzt<br />

über eine Kompressorenstation mit Abwärmenutzung,<br />

eine zusätzliche neue Sandaufbereitungsanlage,<br />

ein modernes Kernfertigungszentrum<br />

und eine neue Trafostation.<br />

Die Kunden der Gießerei profitieren<br />

damit von erweiterten Kompetenzen des<br />

Unternehmens: bei der Herstellung komplexerer<br />

Gussteilkonturen sowie kürzerer<br />

Durchlaufzeiten. „Durch diese Investition<br />

erhöhen wir die Wertschöpfung im Haus<br />

und optimieren unsere Fertigungsprozesse”,<br />

resümiert Holger Kappelt, Geschäftsführer<br />

der Schmiedeberger Gießerei. Mit<br />

dem neuen Kernfertigungszentrum inklusive<br />

80-l-Kernschießmaschine, Schlichtebecken<br />

und Kerntrockenkammer ermöglicht<br />

die Schmiedeberger Gießerei die Entwicklung<br />

komplizierter, kernintensiver Gussteile,<br />

die nun in größerem Umfang angeboten<br />

und hergestellt werden.<br />

Zusätzlich hat die Dihag-Tochter die<br />

Sandaufbereitung erweitert und damit<br />

sowohl die Produktqualität optimiert als<br />

auch künftige Fertigungsmöglichkeiten<br />

für neue Produkte gesichert. Durch die<br />

Verbesserung der Sandwerte kann die<br />

Schmiedeberger Gießerei ihren Kunden<br />

nun noch komplexere Gussteilkonturen<br />

anbieten. Zudem profitieren die Kunden<br />

von einer langfristigen und stabilen Gussteilversorgung.<br />

Darüber hinaus hat das<br />

auf maschinengeformte Bauteile spezialisierte<br />

Unternehmen mit den Investitionen<br />

die internen und externen Ausschussquoten<br />

minimiert und die Durchlaufzeiten<br />

verkürzt. Die neue Kompressorenstation<br />

mit Abwärmenutzung sorgt<br />

unter anderem bei der Kernfertigung für<br />

eine stabile und qualitätsgerechte Druckluftversorgung.<br />

Bei der Anschaff ung hat<br />

die Gießerei auch auf die Energieeffizienz<br />

geachtet; so entspricht die Anlage den<br />

Anforderungen des ISO-50001-Energiemanagements.<br />

Grobblech von voestalpine für South-Stream<br />

Der voestalpine-Konzern kann nach<br />

dem ersten – bereits ausgelieferten –<br />

Auftrag für das russisch-europäische Pipelinevorhaben<br />

South Stream und „Rota 3“,<br />

einem Pipelineprojekt in Brasilien, bereits<br />

den dritten Großauftrag im Pipelinegeschäft<br />

verbuchen. 120.000 t sauergasbeständige,<br />

hochfeste Röhrenbleche werden für die<br />

zweite Röhre von South Stream bis Frühjahr<br />

2015 geliefert. Der South Stream Auftrag ist<br />

von Sanktionen nicht betroffen. Darüber<br />

hinaus laufen aktuell weitere Gespräche<br />

für anspruchsvollste Pipelineprojekte. Wie<br />

bereits bei der ersten Röhre von South<br />

Stream gingen 35 % des Auftragsvolumens<br />

an den langjährigen voestalpine-Partner<br />

OMK aus Russland, der rund die Hälfte seines<br />

Bedarfs an höchstqualitativem Grobblech<br />

aus Linz beziehen wird. Der Auftrag<br />

unterstreicht einmal mehr die seit vielen<br />

Jahren bestehende professionelle Partnerschaft<br />

von voestalpine Grobblech mit dem<br />

russischen Rohrwerk OMK. Das zu liefernde<br />

Material umfasst sauergasbeständige<br />

hochfeste Röhrenbleche mit höchsten<br />

Qualitätsanforderungen. Der Lieferzeitraum<br />

erstreckt sich von Dezember 2014 bis voraussichtlich<br />

Frühjahr 2015.<br />

Bei „South Stream“ handelt es sich um<br />

eine rund 2.300 km lange Pipeline (davon<br />

931 km „offshore“ mit Tiefen bis 2.200 m),<br />

die die weltweit größten Gasreserven in<br />

Russland für Europa erschließen wird. South<br />

Stream ist ein Joint Venture von europäischen<br />

Unternehmen aus Italien, Deutschland,<br />

Frankreich und Österreich sowie der<br />

russischen Gazprom. South Stream soll die<br />

langfristige Versorgung mit Gas in Europa<br />

sicherstellen. Der „offshore“-Anteil der zweiten<br />

Röhre wird insgesamt 75.000 Rohre mit<br />

je 12 m Länge und einer Wandstärke von<br />

39 mm umfassen.<br />

18 gaswärme international 5-2014


Wirtschaft und Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Siemens erneuert Prozessleitsystem<br />

Ihr Prozessleitsystem Simatic PCS 7 hat die<br />

Siemens-Division Industry Automation<br />

im Upgrade auf Version 8.1 mit 70 technischen<br />

Neuerungen ausgestattet. Diese<br />

verbessern die Anwenderfreundlichkeit,<br />

Performance und Effizienz des Prozessleitsystems<br />

von Siemens über den gesamten<br />

Lebenszyklus verfahrenstechnischer Anlagen<br />

– von der Planung bis zur Wartung.<br />

Projekteure profitieren von effizienteren<br />

Engineeringtools, Bediener vom höheren<br />

Komfort in der täglichen Arbeit und Betreiber<br />

durch eine höhere Systemverfügbarkeit<br />

und geringere Gesamtbetriebskosten.<br />

Zwei Beispiele für das effizientere Engineering<br />

mit Simatic PCS 7 V8.1 sind das<br />

selektive Laden von Programmcodes und<br />

die Funktionalität „Type Change in Run“.<br />

Beim selektiven Laden von Programmcodes<br />

in die Automatisierungssysteme<br />

lädt der Projekteur nun gezielt seine individuellen<br />

Änderungen. Damit entfällt die<br />

sonst notwendige Abstimmungsarbeit im<br />

Projektteam und die Inbetriebnahme wird<br />

flexibler und wesentlich effektiver. „Type<br />

Change in Run“ bringt beim Einsatz der<br />

neuen Simatic PCS 7 CPU 410 ebenfalls<br />

Verbesserungen im Engineering: Updates<br />

einzelner Bausteine können nun geladen<br />

werden, ohne das Automatisierungssystem<br />

in Stopp setzen zu müssen.<br />

Mehr Bedienkomfort und eine Entlastung<br />

der Bedienmannschaft in der täglichen<br />

Arbeit bieten die Advanced Process<br />

Graphics. Bislang als Optionsmodul verfügbar,<br />

und ab Version 8.1 in der Standardausführung<br />

des Leitsystems enthalten,<br />

setzt die Visualisierung bei Advanced<br />

Process Graphics auf konsistenten Einsatz<br />

dezenter Farben, einfache Formen und<br />

eindeutige Bildsprache in den Bedienbildern.<br />

Aufbereitete Anlagendaten in<br />

Form von Hybridanzeigen, Trendkurven<br />

und Spinnen-Diagrammen erleichtern die<br />

Arbeit der Bediener. Wichtige Trends in<br />

Produktionsprozessen werden angezeigt<br />

und Gesamtzusammenhänge zuverlässig<br />

visualisiert. Bei zunehmender Komplexität<br />

und erweiterten klassischen Bedienaufgaben<br />

vereinfacht dies die tägliche<br />

Operator-Arbeit.<br />

Technologie Know-how seit über 30 Jahren<br />

im Industrieofen- und Anlagenbau<br />

Mit einem Exportanteil von über 70% zählt die Bredtmann-Girke Industrieofenbau<br />

GmbH zu den international führenden Unternehmen auf dem Sektor Thermo-<br />

Prozessanlagen. Seit 1977 entwickeln und produzieren wir innovative Anlagen<br />

für die Schmiede-, Draht-, Federn- und Aluminiumindustrie. Dabei sind Wirtschaftlichkeit<br />

und überdurchschnittliche Qualität feste Bestandteile individueller<br />

Lösungen für kundenspezifische Anforderungen. Vertrauen auch Sie auf über<br />

30 Jahre Erfahrung. Wir beraten Sie gern.<br />

Brennstofföfen<br />

Elektroöfen<br />

Induktionsanlagen<br />

Abschreckeinrichtungen<br />

Handlingsysteme<br />

Sonderkonstruktionen<br />

R<br />

e<br />

g<br />

BSI<br />

DIN EN<br />

ISO 9001:<br />

2008<br />

.<br />

- N<br />

r.<br />

2<br />

4<br />

1 D<br />

0<br />

Bredtmann-Girke Industrieofenbau GmbH<br />

Resselstraße 5 –7 · 45663 Recklinghausen<br />

5-2014 gaswärme international Tel. 02361 6098-0<br />

Fax 02361 6098-50<br />

info@bredtmann-girke.com<br />

19


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

NE-Metallindustrie zeigt sich robust<br />

Im ersten Halbjahr 2014 erzielte die Branche<br />

mit durchschnittlich 107.703 Beschäftigten<br />

in 658 Unternehmen eine Produktion<br />

von vier Mio. t (+ 4 % gegenüber dem ersten<br />

Halbjahr 2013) und einen Umsatz von<br />

€ 22 Mrd. (metallpreisbedingt minus sieben<br />

Prozent), davon € 10 Mrd. (-7 %) auf ausländischen<br />

Märkten. Das entsprach einer<br />

Exportquote von 44 %. 58 % der Ausfuhren<br />

wurden in die Euroländer geliefert – das<br />

sind gut 10 Prozentpunkte weniger als 2011.<br />

Konjunkturelle Impulse kommen aus den<br />

USA und dem Inland. Italien und Spanien<br />

beleben sich auf niedrigem Niveau.<br />

Die aktuelle Geschäftslage wird von<br />

über 85 % der befragten Unternehmer<br />

mit gut oder saisonüblich beurteilt. Die<br />

Geschäftserwartungen für die folgenden<br />

sechs Monate sind, ausgehend von einem<br />

hohen Niveau, leicht gesunken – etwa 87 %<br />

der Befragten aus der Branche prognostizieren<br />

bessere oder gleich gute Geschäfte. Für<br />

2014 rechnet die NE-Metallindustrie weiter<br />

mit einem einstelligen Produktionsplus.<br />

Shanxi Steel nimmt RH-Anlage in Betrieb<br />

Die Taigang Group <strong>International</strong><br />

Trade Co., Ltd. sowie der Endkunde<br />

Shanxi Taigang Stainless Steel Co.,<br />

Ltd., (TISCO) beide mit Sitz in Taiyuan,<br />

China, haben nach der erfolgreichen<br />

Inbetriebnahme der neuen 80-t-Duplex-<br />

RH-TOP-Anlage Nr. 2 (Ruhrstahl-Heraeus-<br />

Prozess) im April nun die bestehende<br />

80-t-Duplex-RH-TOP-Anlage Nr. 1<br />

erfolgreich modernisiert und in Betrieb<br />

genommen. Geliefert und modernisiert<br />

wurden die RH-Anlagen von SMS Mevac<br />

aus Deutschland in Zusammenarbeit<br />

mit dem Konsortialpartner SMS Siemag<br />

Technology (Beijing) Co., Ltd.<br />

Shanxi Taigang Stainless Steel ist nun<br />

in der Lage mit beiden 80-t-Duplex-RH-<br />

TOP-Anlagen, durch die Behandlung<br />

von Schmelzen, verschiedene qualitativ<br />

hochwertige Stahlgüten mit geringen<br />

Mengen von Wasserstoffgehalt herstellen<br />

zu können. Die Anlagen werden in<br />

erster Linie zur Behandlung von Stahl für<br />

die Elektroblechproduktion eingesetzt.<br />

Union bringt neue Geräteserie auf den Markt<br />

Angesichts der steigenden Diversifizierung<br />

von Erdgasbezugsquellen wird<br />

bei Verbrauchern zunehmend Erdgas mit<br />

schwankender Gasbeschaffenheit und<br />

damit unterschiedlichem Verbrennungsverhalten<br />

angeliefert. Für eine genaue<br />

Energieabrechnung – insbesondere für<br />

Großkunden – ist eine kontinuierliche<br />

Messung des Heizwertes notwendig.<br />

Handelt es sich beim Verbraucher um<br />

thermisch sensible Prozesse bzw. Brenner,<br />

so muss die Beschaffenheit des angelieferten<br />

Gases überwacht und bei Bedarf<br />

durch Konditionierung auf den benötigten<br />

Wert nachgeregelt werden. Zur Beherrschung<br />

schwankender Gasbeschaffenheit<br />

bei der Wärmezufuhr zu Prozessen<br />

ist eine entsprechende Gasmesstechnik<br />

erforderlich, wie sie Union Instruments<br />

mit seiner umfangreichen Geräteserie<br />

CWD (Calorimetry, Wobbe index, specific<br />

Density) bietet. Hiermit können kalorimetrische<br />

Größen wie der Heizwert und der<br />

Wobbe-Index von Gasen wie Erdgas, Biogas,<br />

Biomethan oder Prozessgasen gemäß<br />

den DVGW-Arbeitsblättern G 260 und G<br />

262 bestimmt werden. Dies beinhaltet das<br />

direkte Messen des Wobbe-Index durch<br />

die bei der Verbrennung eines definierten<br />

Gasstromes entstehende Energie. Dabei<br />

werden auch unbekannte bzw. unerwartete<br />

Komponenten im Gas erfasst und in der<br />

Messung berücksichtigt. Das ist bei rasch<br />

wechselnder Gaszusammensetzung von<br />

z. B. Restgasen von chemischen Prozessen<br />

oder Ersatzgasen in der Stahlindustrie<br />

von großer Bedeutung. Das Kalorimeter<br />

CWD2005 CT ist als Brennwert-Messgerät<br />

für den eichpflichtigen Verkehr zugelassen.<br />

Für den Einsatz in Ex-gefährdeten<br />

Bereichen steht die Version CWD2005 DP<br />

zur Verfügung.<br />

20 gaswärme international 5-2014


The best of 10 years<br />

Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

www.heatprocessing-online.com<br />

heat processing - 10 years - anniversary edition<br />

Our anniversary issue celebrating ten years of the “heat processing”<br />

technical journal showcases the best articles published<br />

during the past decade in this, the international journal<br />

for thermoprocess technology. This edition opens with prefaces<br />

from Dr. Timo Würz , of the VDMA (German Engineering Association)<br />

and Dr. Hermann Stumpp. The editorial team has<br />

selected two articles from each year of publication. Burners &<br />

Combustion, Induction Technology, Heat Treatment – the range<br />

of topics encompasses the entire thermoprocessing field.<br />

The expert articles track, in a retrospective, the technological<br />

and economic developments in your industry. Numerous wellknown<br />

industry figures from the business, management and<br />

academic worlds have also contributed. Technical articles with<br />

up-to-date contemporary content and an industry perspective<br />

for the future round off heat processing’s anniversary issue. The<br />

final, essential, feature: our Hot Shots – selected series of highimpact<br />

images focussing on fascinating technological motifs.<br />

Edition hp, 1 st edition 2014, approx. 180 pages, in full colour.<br />

Brochure, DIN A4<br />

ISBN: 978-3-8027-2975-1<br />

Price: € 40,-<br />

Publication: late August 2014<br />

heat processing is published by Vulkan-Verlag GmbH, HFriedrich-Ebert-Straße 55, 45127 Essen, Germany<br />

KNOWLEDGE FOR THE<br />

FUTURE<br />

Order now by fax: +49 931 / 4170-494 or send in a letter<br />

Deutscher Industrieverlag GmbH | Arnulfstr. 124 | 80636 München<br />

Yes, I place a firm order for the anniversary edition. Please send<br />

— copies of heat processing - 10 years - anniversary edition 1st edition 2014<br />

(ISBN: 978-3-8027-2975-1 ) at the price of € 40,-<br />

(plus postage and packing)<br />

Company/Institution<br />

First name, surname of recipient (department or person)<br />

Street/P.O. Box, No.<br />

Country, postalcode, town<br />

Reply/Antwort<br />

Readers’ Service heat processing<br />

P.O. Box 91 61<br />

97091 Wurzburg<br />

GERMANY<br />

Phone<br />

E-Mail<br />

Line of business<br />

Fax<br />

Please note: According to German law this request may be withdrawn within 14 days after order date in writing<br />

to Readers’ Service heat processing, P.O. Box 91 61, 97091 Wurzburg, Germany. After the first period the agreement can<br />

be terminated in writing with 2 months notice to the end of each year. In order to accomplish your request and for communication<br />

purposes your personal data are being recorded and stored.<br />

In order to accomplish your request and for communication purposes your personal data are being recorded and stored.<br />

It is approved<br />

5-2014<br />

that<br />

gaswärme<br />

this data may also<br />

international<br />

be used in commercial ways by mail, by phone, by fax, by email, none.<br />

This approval may be withdrawn at any time.<br />

✘<br />

Date, signature<br />

PAHEATAE2014<br />

21


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft und Unternehmen<br />

MESSEN/KONGRESSE/TAGUNGEN<br />

21.-24.<br />

Okt.<br />

21.-25.<br />

Okt.<br />

22.-24.<br />

Okt.<br />

27.-28.<br />

Okt.<br />

3.-5.<br />

Nov.<br />

glasstec 2014<br />

<strong>International</strong>e Fachmesse in Düsseldorf<br />

Messe Düsseldorf GmbH<br />

Tel.: 0211-4560-900; Fax: 0211-4560-668<br />

info@messe-duesseldorf.de, www.glasstec.de<br />

EuroBlech 2014<br />

23. <strong>International</strong>e Technologiemesse in Hannover<br />

Mack Brooks Exhibitions Ltd.<br />

Tel.: +44 (0) 1727-814-400; Fax: +44 (0) 1727-814-401<br />

info@euroblech.com, www.euroblech.com<br />

HärtereiKongress 2014<br />

70. Kongress mit Ausstellung in Köln<br />

AWT – Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik e.V.<br />

Tel.: 0421-39728-50; Fax: 0421-39728-51<br />

contact@congressmanagement.info, www.hk-awt.de<br />

ITPS Asia<br />

2. <strong>International</strong> Thermprocess Summit in Mumbai, Indien<br />

CECOF / VDMA e.V., heat processing, Messe Düsseldorf India<br />

Tel.: +91 (0)11-4855-0055, Fax: +91 (0)11-4855-0099<br />

patils@md-india.com, www.itps-asia.com<br />

Schmelzen und Gießen von Eisen- und Nichteisenmetallen<br />

5. ewi-Praxistagung in Essen<br />

ewi – elektrowärme international, Institut für Elektroprozesstechnik der<br />

Leibniz Universität Hannover<br />

Tel.: 0201-82002-91; Fax: 0201-82002-40<br />

a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.ewi-schmelzen.de<br />

11. Nov. IT2Industry<br />

Fachkonferenz in München<br />

Messe München GmbH<br />

Tel.: 089-949-20360; Fax: 089-949-20369<br />

manfred.salat@messe-muenchen.de, www.it2industry.de<br />

11.-12.<br />

Nov.<br />

4.-5.<br />

Dez.<br />

10.-11.<br />

Dez.<br />

28.-29.<br />

Jan.<br />

Energieeffizienzkongress<br />

5. dena-Kongress in Berlin<br />

Deutsche Energie-Agentur GmbH<br />

Tel.: 030-726165-600, Fax: 030-726165-699<br />

upadek@dena.de, www.dena-kongress.de<br />

Werkstoffprüfung 2014<br />

32. Tagung in Berlin<br />

Deutscher Verband für Materialforschung und -prüfung e.V.<br />

Tel.: 030-8113066, Fax: 030-8119359<br />

werkstoffpruefung@dvm-berlin.de, www.werkstoffpruefung.dvm-berlin.de<br />

Hydraulic Fracturing in Erdöl- und Erdgaslagerstätten<br />

Tagung in Hannover<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de, www.vdi.de/fracking<br />

Industrie 4.0<br />

Tagung in Düsseldorf<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de, www.vdi.de/industrie40_tagung<br />

Loesche jetzt<br />

auch Schweißfachbetrieb<br />

D<br />

ie Loesche ThermoProzess GmbH<br />

hat sich mit der Entwicklung hochspezialisierter<br />

Anlagen im Bereich der<br />

<strong>Thermoprozesstechnik</strong> sowie mit der<br />

Herstellung von Brennern einen Namen<br />

gemacht. Seit Jahren setzt unsere Produkt-<br />

und Servicequalität Maßstäbe.<br />

Diesen hohen Qualitätsanspruch haben<br />

wir jetzt erneut von unabhängiger Seite<br />

bestätigen lassen. Nachdem im April<br />

2013 schon unser integriertes Qualitäts-<br />

und Umweltmanagement nach ISO<br />

9001 und ISO 14001 erfolgreich durch<br />

den TÜV Süd rezertifiziert wurde, folgte<br />

nun die Prüfung als Schweißfachbetrieb.<br />

Seit Januar 2014 darf sich Loesche ThermoProzess<br />

offiziell Schweißfachbetrieb<br />

nennen. Die Zertifizierung nach DIN<br />

18800-7: 2008-11, Klasse D über die Herstellerqualifikation<br />

zum Schweißen von<br />

Stahlbauten erfolgte durch die Schweißtechnische<br />

Lehr- und Versuchsanstalt<br />

SLV Duisburg der GSI – Gesellschaft für<br />

Schweißtechnik <strong>International</strong> mbH.<br />

Das Zertifikat umfasst die Schweißprozesse<br />

135 Metall-Aktivgasschweißen<br />

mit Massivdrahtelektrode (teilmechanisiert)<br />

und 141 Wolfram-Inertgasschweißen<br />

(manuell) für den kompletten<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

(Ordnungsnummern nach DIN EN ISO<br />

4063). Es bezieht sich auf die Grundwerkstoffe<br />

S235, S275 und S355 nach<br />

DIN EN 100025 sowie nichtrostende<br />

Stähle in der Festigkeitsklasse 235 nach<br />

dem jeweiligen Zulassungsbescheid<br />

des Deutschen Instituts für Bautechnik<br />

DIBt. „Die Loesche ThermoProzess wird<br />

sich auch in Zukunft weiter qualifizieren,<br />

um ihren Kunden auch morgen erstklassige<br />

Produkte anbieten zu können,<br />

die den reibungslosen Betrieb Ihrer<br />

Produktionsanlagen sicherstellen“, so<br />

Dipl.-Ing. Dietmar Leiter, verantwortlicher<br />

Schweißfachingenieur bei Loesche<br />

ThermoProzess.<br />

22 gaswärme international 5-2014


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

ITC-Anwenderkonferenz<br />

ersetzt<br />

infraR&D<br />

Nach acht spannenden Jahren in Deutschland<br />

erneuert die ITC-Infrarotkonferenz<br />

infraR&D ihr Erscheinungsbild und wechselt<br />

den Veranstaltungsort. ITC und FLIR Systems<br />

haben das Vergnügen, Thermografen/innen<br />

und alle, die sich für diese außergewöhnliche<br />

Technologie interessieren, am 29. und 30.<br />

Oktober 2014 zur ITC-Anwenderkonferenz in<br />

Stockholm (Schweden) einzuladen.<br />

Die neue ITC-Anwenderkonferenz richtet<br />

sich an ein breiteres Publikum und bietet eine<br />

Plattform für Weiterbildung und den professionellen<br />

Austausch für Techniker, Ingenieure,<br />

Wissenschaftler und für alle Anwender von<br />

infraroter Messausrüstung. Die Vorträge werden<br />

die Infrarotphysik und thermografischen<br />

Anwendungen aus vielen Bereichen abdecken:<br />

Von der Inspektion elektrischer Installationen,<br />

Gebäudeuntersuchungen, industriellen<br />

Anwendungen und Automatisierungslösungen<br />

über optische Gasdetektion bis hin zu<br />

ZfP und FuE. Die Teilnahme an der Konferenz<br />

wird als Weiterbildung für die Erneuerung bzw.<br />

Rezertifizierung vorhandener ITC-Level-1- und<br />

Level-2-Zertifikate anerkannt.<br />

Die Hauptkonferenzsprache ist Englisch,<br />

doch FLIR erwartet ebenfalls Vorträge auf<br />

Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch.<br />

Die Teilnahmegebühr beträgt € 229,- (zzgl.<br />

MwSt.) und be-inhaltet Begrüßungskaffee,<br />

Werksbesichtigung, Bustransfer und Abendessen<br />

am Mittwoch, sowie Konferenzunterlagen,<br />

Mittagessen und Pausengetränke am<br />

Donnerstag.<br />

Anmeldung, weitere Informationen und<br />

ein ständig aktualisiertes Programm finden<br />

sich auf der Webseite der Konferenz:<br />

www.infraredforum.eu<br />

solutions<br />

we deliver<br />

mehr sicherheit<br />

Entdecken Sie den Mehrwert der<br />

Uni-Geräte Ventile!<br />

Der Vorteil: Unseren Ventilen können Sie auch in<br />

sensiblen Gefahrenbereichen vertrauen, denn Sicherheit<br />

genießt bei unseren Präzisionsfabrikaten<br />

oberste Priorität.<br />

Neben der Vielzahl von Einzelkomponenten bietet<br />

Uni-Geräte auch komplette Gas-Regelstrecken an.<br />

Diese werden individuell auf die jeweiligen Anforderungen<br />

ausgelegt.<br />

Natürlich profitieren Sie dabei wie alle 3000 Uni-<br />

Geräte Kunden weltweit auch weiterhin von allerhöchsten<br />

Standards. Denn Sicherheit und Qualität<br />

sind der Kern unserer Tätigkeit. Und das seit mehr<br />

als 60 Jahren.<br />

Mehr Infos finden Sie im Internet unter<br />

www.uni-geraete.com<br />

Prozesswärme<br />

Bleiben Sie stets informiert und<br />

folgen Sie uns über Twitter<br />

Prozesswärme<br />

@Prozesswaerme<br />

holtumsweg 13<br />

d-47652 weeze<br />

fon +49-2837-9134-0<br />

fax +49-2837-1444<br />

info@uni-geraete.com<br />

www.uni-geraete.com<br />

5-2014 gaswärme international<br />

23


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

Innovation Areas auf der ALUMINIUM 2014<br />

Der Automobilbau und der Bausektor<br />

gehören zu den Innovations- und Wachstumstreibern<br />

in der Aluminiumindustrie. Die<br />

ALUMINIUM Messe widmet vom 7. bis 9. Oktober<br />

den neuesten Entwicklungen aus beiden<br />

Segmenten darum zwei Sonderflächen: Unter<br />

dem Titel „Automotive Innovations“ bzw. „Building<br />

Innovations“ zeigen die Aussteller ausgewählte<br />

Hightech-Produkte – vom Getriebegehäuse<br />

mit eingegossenen Ölkanälen über<br />

die Anti-Graffiti-Pulverbeschichtung bis zum<br />

modularen Geländersystem.<br />

Rund 150 kg beträgt derzeit der Aluminium-Anteil<br />

im Automobil – bis zu 180 kg<br />

werden es im Jahr 2020 sein, schätzt die<br />

European Aluminium Association (EAA). Die<br />

Sonderfläche „Automotive Innovations“ zeigt<br />

aktuelle Beispiele neuer Aluminiumlösungen.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.aluminium-messe.com<br />

23. FOGI-Seminar Verbrennungstechnik<br />

Die Forschungsgemeinschaft Industrieofenbau<br />

(FOGI) veranstaltet vom<br />

18. bis 19. November mit dem Oel-Waerme<br />

Institut das 23. FOGI-VDMA-Seminar<br />

zum Thema Verbrennungstechnik. Ein<br />

wichtiger Bestandteil von Industrieöfen<br />

sind die Brenner, die zur Beheizung der<br />

Öfen eingesetzt werden. Kenntnisse<br />

über den Verbrennungsvorgang sind<br />

von entscheidender Bedeutung für die<br />

Gewährleistung der erforderlichen Güte<br />

des Ofenprozesses (Temperaturverteilungen<br />

und Ofenatmosphären) sowie für<br />

die Realisierung einer schadstoffarmen<br />

Verbrennung.<br />

Das Seminar richtet sich an Neueinsteiger<br />

und erfahrene Praktiker. Es erläutert<br />

die Grundlagen der Verbrennungstechnik<br />

und Flammenstabilisierung sowie Aspekte<br />

der Brennstoffeigenschaften und der<br />

Korrosionsproblematik. Auch die Möglichkeiten<br />

der Abgaswärmenutzung werden<br />

vorgestellt. Ziel des Seminars ist die<br />

Aus- und Weiterbildung von Praktikern.<br />

Weitere Informationen und Möglichkeit<br />

zur Anmeldung bei:<br />

sonja-stecay@vdma.org<br />

4. Anwenderforum Thermische Energiespeicher<br />

Dass Speicher eine wichtige Rolle in einem<br />

zukünftigen Energiesystem spielen werden,<br />

ist allgemein unstrittig. Die Rolle der thermischen<br />

Energiespeicher wird jedoch meist<br />

unterschätzt. Etabliert sind thermische Speichersysteme<br />

bereits heute im Gebäudesektor,<br />

wo viele Systeme als Pufferspeicher in der<br />

Heizungsanlage oder zur solarthermischen<br />

Bereitstellung von Brauchwasser im Einsatz<br />

sind. In industriellen Prozessen können thermische<br />

Speichersysteme durch Nutzung der<br />

gespeicherten Abwärme zur Effizienzsteigerung<br />

beitragen. Thermische Energiespeicher<br />

können auch die Integration von regenerativ<br />

erzeugtem Strom aus fluktuierenden Quellen<br />

– Wind und Photovoltaik – unterstützen,<br />

indem sie diesen in Wärme umgewandelt<br />

speichern. Da mehr als die Hälfte des Endenergiebedarfs<br />

in Deutschland in Form von<br />

Wärme (Heizung und Prozesswärme) und<br />

Kälte (Industriekälte und Klimatisierung)<br />

besteht, sind hier wirtschaftlich interessante<br />

Ansätze realisierbar. Entscheidend für den<br />

sinnvollen Einsatz thermischer Speicher ist<br />

in jedem Fall, dass die vorhandenen Speichertechnologien<br />

– sensible, latente und<br />

thermo-chemische Speicher – optimal zu<br />

den ausgewählten Anwendungen passen.<br />

Nur dann können thermische Energiespeicher<br />

ihre Stärken ausspielen.<br />

Ein Forum für einen intensiven Wissens-<br />

und Erfahrungsaustausch bietet die<br />

Veranstaltungsreihe des Ostbayerischen<br />

Technologie-Transfer-Instituts (OTTI), das<br />

am 2. und 3. Juli 2015 zum vierten Mal in<br />

Neumarkt in der Oberpfalz stattfindet.<br />

Interessenten können sich gerne bis zum 1.<br />

Dezember 2014 mit einem Beitrag (Vortrag<br />

/ Poster) bewerben. Weitere Informationen<br />

finden Sie unter: www.otti.de/veranstaltung/id/4-anwenderforum-thermischeenergiespeicher.html<br />

24 gaswärme international 5-2014


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

Composites Europe 2014<br />

mit neuen Themen und Sonderflächen<br />

Verbundwerkstoffe sind eine der<br />

Schlüsseltechnologien im Leichtbau.<br />

Den wachsenden Markt für die leichten<br />

Werkstoffe spiegelt die Composites Europe<br />

wider. Vom 7. bis 9. Oktober zeigt die<br />

Fachmesse in Düsseldorf die ganze Bandbreite<br />

faserverstärkter Kunststoffe. In<br />

Foren und auf neuen Sonderflächen wie<br />

dem „Bio-based Pavilion“ und „Industry<br />

meets Science“ blickt die Messe außerdem<br />

in die Composites-Zukunft.<br />

Mehr als 400 Aussteller aus 25 Nationen<br />

– darunter viele internationale Keyplayer<br />

– werden zur neunten Auflage der<br />

Composites Europe erwartet, um neue<br />

Leichtbaukonzepte, Materialien und die<br />

modernste Produktions- und Automatisierungslösungen<br />

zu präsentieren. Insgesamt<br />

werden 10.000 Leichtbauexperten<br />

aus dem Automobilbau, der Luftfahrt,<br />

dem Maschinenbau, dem Bootsbau, der<br />

Windenergie und dem Bausektor auf<br />

dem Düsseldorfer Messegelände erwartet,<br />

jeder Dritte von ihnen aus dem Ausland.<br />

Nicht ohne Grund: Die Fachmesse<br />

ist für die internationale Branche die<br />

wichtigste Veranstaltung auf dem deutschen<br />

Markt – dem größten<br />

Composites-Markt in Europa.<br />

Wie wichtig die Messe inzwischen<br />

für die internationale<br />

Verbundwerkstoff-Industrie<br />

geworden ist, zeigen auch<br />

die gut gebuchten Länderpavillons<br />

aus Italien, den<br />

Niederlanden, Russland,<br />

China und Ungarn.<br />

Die größte Herausforderung<br />

für die Industrie bleibt<br />

die Entwicklung und Optimierung<br />

großserientauglicher<br />

Fertigungsprozesse<br />

von Composites-Bauteilen.<br />

Auf der Composites Europe<br />

zeigt die Industrie die passenden<br />

Produktions- und<br />

Verarbeitungsprozesse,<br />

Material-Innovationen und<br />

5-2014 gaswärme international<br />

a member of<br />

a member of<br />

GmbH<br />

GmbH<br />

HANS HENNIG<br />

COMPETENCE IN COMBUSTION<br />

COMPETENCE IN COMBUSTION<br />

aktuelle Leichtbau-Projekte. Neue Ideen<br />

präsentiert die Messe zudem im Composites-Forum,<br />

auf ihren Sonderflächen wie<br />

der Product Demonstration Area, der<br />

neuen „Industry meets Science“ oder<br />

dem „Bio-based Pavilion“.<br />

Mit dem internationalen Forum bietet<br />

die Messe ein spannendes Vortragsprogramm,<br />

das vom VDMA Forum Composite<br />

Technology und seinen Mitgliedsunternehmen,<br />

dem Institut für Kunststoffverarbeitung<br />

(IKV) und weiteren<br />

Austellern gestaltet wird. Ein Schwerpunkt<br />

wird die Produktionstechnik in der<br />

Composite-Fertigung sein. Die VDMA-<br />

Mitgliedsfirmen referieren u. a. über die<br />

Automatisierung von Logistikabläufen,<br />

die Preform-Produktion, wirtschaftliche<br />

Herstellung thermoplastischer Strukturbauteile<br />

und Verbindungstechniken für<br />

die Großserie. Der Besuch des Forums ist<br />

für Messebesucher kostenlos.<br />

Mit der neuen Sonderfläche „Industry<br />

meets Science“ macht die Composites<br />

Europe aktuelle Entwicklungen und<br />

Highlights aus den Bereichen Prozesstechnik,<br />

Auslegung und Qualitätssicherung<br />

be-„greifbar“. Realisiert wird die<br />

Sonderfläche vom Institut für Kunststoffverarbeitung<br />

(IKV) an der RWTH<br />

Aachen und weiteren Partner-Instituten.<br />

Im Mittelpunkt stehen klassische duroplastische<br />

Werkstoffe, thermoplastische<br />

Composites und auch innovative<br />

Matrices wie Polyurethane und in-situ<br />

polymerisierende Thermoplaste. Ergänzt<br />

wird das Angebot durch eine Vielzahl<br />

an Demonstrationsbauteilen und Führungen<br />

zu ausgewählten Highlights. Mit<br />

ihrem Angebot ergänzt die Sonderfläche<br />

„Industry meets Science“ die Product<br />

Demonstration Area (PDA).<br />

Anfassen erwünscht: Auf der Product<br />

Demonstration Area, dem Besucher-<br />

Highlight jeder Composites Europe,<br />

versammelt die Messe neue Hightech-<br />

Produkte und macht in Live-Vorführungen<br />

die Entstehung von Composites-<br />

Bauteilen erlebbar. Zu den Ausstellern<br />

gehören die Euro-RTM-Group, Büfa, RH<br />

Schneidtechnik, 3D Core und die TU<br />

Dresden. Weitere Informationen finden<br />

Sie unter:<br />

www.composites-europe.com<br />

Visit us at the glasstec exhibition<br />

from 21 until 24 October 2014 in<br />

DÜSSELDORF, GERMANY<br />

HALL 13, STAND 13B105<br />

• engineering<br />

• construction<br />

• production<br />

• commissioning<br />

• service &<br />

spare parts<br />

Am Rosenbaum 27<br />

40882 Ratingen<br />

Germany<br />

+49 2102 9506 0<br />

+49 2102 9506 29<br />

info@hanshennig.de<br />

25<br />

www.hanshennig.de


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

FORTBILDUNG<br />

16.-17.<br />

Okt.<br />

19.-24.<br />

Okt.<br />

28.-30.<br />

Okt.<br />

29.-30.<br />

Okt.<br />

3.-5.<br />

Nov.<br />

Projektmanagement für die Produktentwicklung<br />

TAE-Seminar in Esslingen<br />

Systematische Beurteilung technischer Schadensfälle<br />

DGM-Seminar in Ermatingen<br />

Hochtemperaturkorrosion<br />

DGM-Seminar in Jülich<br />

Trocknung in der Prozessindustrie<br />

VDI-Seminar in Düsseldorf<br />

Werkstofftechnik der Metalle<br />

DGM-Seminar in Aachen<br />

4. Nov. Einführung in die Marktprozesse des deutschen Energiemarktes<br />

EW-Seminar in Erfurt<br />

4.-5.<br />

Nov.<br />

5.-6.<br />

Nov.<br />

Erfolgreicher Abschluss von Anlagenbauprojekten<br />

VDI-Seminar in Düsseldorf<br />

Das EEG 2014 – Umsetzung in der Praxis<br />

EW-Seminar in Hamburg<br />

12. Nov. Prüfbescheinigungen nach DIN EN 10204 (Werkstoffe/Halbzeuge)<br />

DIN-Seminar in Hamburg<br />

17. Nov. Sicherheitsrisiken sicher erkennen und vermeiden<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

17.-18.<br />

Nov.<br />

Praktische Umsetzung des Explosionsschutzes im Betrieb<br />

VDI-Seminar in Düsseldorf<br />

20. Nov. Maschinensicherheit und Produkthaftung in Europa, Asien und den USA<br />

DIN-Seminar in Hannover<br />

20.-21.<br />

Nov.<br />

20.-21.<br />

Nov.<br />

2.-3.<br />

Dez.<br />

Methoden und Techniken der Qualitätssicherung<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

Professionell verhandeln mit dem Harvard-Konzept<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

Wärmetechnische Auslegung von Wärmeübertragern<br />

VDI-Seminar in Düsseldorf<br />

3. Dez. <strong>International</strong>e Werkstoffnormung<br />

DIN-Seminar in Berlin<br />

4.-5.<br />

Dez.<br />

Wärmebehandlung im Anlagenbau<br />

VDI-Seminar in Düsseldorf<br />

DGM – Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialkunde e.V.<br />

Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />

np@dgm.de, www.dgm.de<br />

DIN-Akademie<br />

Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />

thomas.winter@beuth.de,<br />

www.beuth.de/de/thema/dinakademie<br />

EW Medien und Kongresse GmbH<br />

Tel.: 069-710-4687-552,<br />

Fax: 069-710-4687-9552<br />

anmeldung@ew-online.de,<br />

www.ew-online.de<br />

TAE – Technische Akademie Esslingen<br />

Tel.: 0711-34008-23, Fax: 0711-34008-27,-43<br />

anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de,<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

Vortragsveranstaltung<br />

zum<br />

Langzeitverhalten<br />

von warmfesten<br />

Stählen<br />

A<br />

m 28. November 2014 findet im Stahl-<br />

Zentrum in Düsseldorf die Vortragsveranstaltung<br />

der Forschungsvereinigung<br />

für Warmfeste Stähle und Hochtemperaturwerkstoffe<br />

statt. Im Fokus werden auch<br />

in diesem Jahr die aktuellen Ergebnisse<br />

aus Anwendung und Forschung zum<br />

Langzeitverhalten von Grundwerkstoffen<br />

und Schweißverbindungen stehen. Ein<br />

interessantes und vielseitiges Programm<br />

mit Beiträgen aus Industrie und Wissenschaft<br />

wird derzeit zusammengestellt.<br />

Die Thematik des Werkstoffverhaltens<br />

im erhöhten Temperaturbereich (450<br />

bis 1.200 °C) ist für Werkstoffhersteller,<br />

Werkstoffverarbeiter, Anlagenbauer und<br />

Betreiber von Energieerzeugungsanlagen<br />

gleichermaßen von höchster Relevanz.<br />

Daher arbeiten Unternehmen dieser<br />

Industriezweige in der Forschungsvereinigung<br />

gemeinsam mit universitären<br />

Materialprüfanstalten seit über sechs<br />

Jahrzehnten erfolgreich an der weiteren<br />

Werkstoffentwicklung sowie Werkstoffund<br />

Bauteilcharakterisierung. Zum Zweck<br />

der Qualifizierung von Werkstoffen für<br />

hoch effiziente Kraftwerke werden dabei<br />

in den Arbeitsgruppen der Forschungsvereinigung<br />

in erster Linie Zeitstandversuche<br />

aber auch Ermüdungs-, Relaxations- und<br />

Rissfortschrittsversuche durchgeführt und<br />

ausgewertet sowie Forschungsprogramme<br />

initiiert und begleitet.<br />

Unternehmensvertreter werden in<br />

ihren diesjährigen Vorträgen die Überführung<br />

der in der Forschungsvereinigung<br />

erzielten Erkenntnisse in die industrielle<br />

Praxis verdeutlichen, während die wissenschaftlichen<br />

Institute die aktuellsten<br />

Ergebnisse aus abgeschlossenen sowie<br />

noch laufenden Forschungsvorhaben präsentieren<br />

werden. Weitere Informationen<br />

unter: www.langzeitverhalten.de<br />

26 gaswärme international 5-2014


Personalien<br />

NACHRICHTEN<br />

Honorarprofessur für Gerald Linke<br />

Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat<br />

Dr. rer. nat. Gerald Linke (Foto) zum<br />

Honorarprofessor ernannt. Die Universität<br />

würdigt auf diese Weise seine langjährige<br />

Tätigkeit als Lehrbeauftragter am Lehrstuhl<br />

für Energieanlagen und Energieprozesstechnik,<br />

kurz LEAT (Leitung: Prof. Dr.<br />

Viktor Scherer). Dr. Linke, der bereits 2008<br />

am Zentrums für Europäische Integrationsforschung<br />

in Bonn sowie am Institute<br />

of Petroleum Engineering der TU Clausthal<br />

und später am Institut für Infrastruktur<br />

und Ressourcenmanagement der Universität<br />

Leipzig Vorlesung gehalten hat,<br />

ist seit 2009 kontinuierlich Dozent an der<br />

RUB und hält dort praxisorientierte Vorlesungen<br />

vor allem zu den Themen des<br />

Energietransports, der Energiespeicherung<br />

und -verteilung. Gerald Linke (50)<br />

hat an der Technischen Universität Braunschweig<br />

Physik studiert und wurde dort<br />

1994 zum Dr. rer. nat. promoviert. Seit<br />

1995 hatte Linke verschiedene technische<br />

Führungspositionen bei der Ruhrgas AG<br />

(später E.ON Ruhrgas AG) in Essen inne.<br />

Seit 3. Juli 2014 ist Gerald Linke Hauptgeschäftsführer<br />

des Deutschen Vereins des<br />

Gas- und Wasserfaches (DVGW) in Bonn.<br />

Als anerkannter Experte der Gastechnik<br />

ist Dr. Linke in zahlreichen Gremien auch<br />

international aktiv.<br />

Gefran: Maria-Chiara Franceschetti neue CEO<br />

Maria-Chiara Franceschetti (45), Tochter<br />

des Firmengründers Ennio Franceschetti,<br />

ist neue CEO der italienischen<br />

Gefran-Gruppe. Die studierte Maschinenbauerin<br />

ist bereits seit 1998 im Unternehmen<br />

tätig, anfangs als IT-Leiterin und seit<br />

2003 als Personalleiterin. Sie ist zudem Vorsitzende<br />

des Aufsichtsrats der Fingefran<br />

S.r.l., Mehrheitsaktionärin von Gefran. „Das<br />

ist ein wichtiger Schritt in der Nachfolgeregelung<br />

unseres Familienunternehmens“, so<br />

Thomas Brüser, Regional Manager Central<br />

Europe. „Wir unterstreichen damit einerseits<br />

die Kontinuität unseres Vorgehens, andererseits<br />

unseren Willen zur Anpassung an<br />

veränderte Marktgegebenheiten.“<br />

So wird mit dem Wechsel in der Unternehmensführung<br />

auch die neue Strategie der<br />

Gruppe bestätigt, nämlich die Konzentration<br />

auf Kernapplikationen wie Kunststoff, Metall,<br />

Lift, Kräne, Wasser/Klimatechnik, Hydraulik &<br />

Pneumatik und Ofenbau sowie die Ausrichtung<br />

des Vertriebs auf die Produktlinien der<br />

Business Units Antriebstechnik, Automatisierungstechnik<br />

und Sensorik. Gefran verfolgt<br />

eine ambitionierte Wachstumsstrategie, die<br />

sowohl einen konsequenten Ausbau der<br />

Marktposition als auch Akquisitionen vorsieht.<br />

Gleichzeitig feiert die Gefran Deutschland<br />

GmbH ihr 25-jähriges Firmenjubiläum.<br />

Passend dazu ist geplant, die Mitarbeiterzahl<br />

des Unternehmens auf 25 zu erhöhen.<br />

1989 als erste von heute 15 Niederlassungen<br />

der Gruppe gegründet, übernimmt die<br />

Gefran Deutschland GmbH traditionell die<br />

Rolle des Pioniers. So führte man 2005 als<br />

erstes Tochterunternehmen SAP ein und<br />

implementierte 2007 noch vor der Muttergesellschaft<br />

ein CRM-System. Gleichzeitig<br />

sind es immer wieder Impulse vom Technologiemarkt<br />

Deutschland, die bei Gefran<br />

zu neuen, innovativen Produkten führen.<br />

So profitieren Kunden in diesem Jahr<br />

unter anderem von der Markteinführung<br />

des Temperaturreglers 650, der durch<br />

sein helles LCD-Display auch aus großen<br />

Entfernungen ablesbar ist und sich durch<br />

die „Smart-Konfiguration“ kinderleicht in<br />

Betrieb nehmen lässt. Auch der neue wassergekühlte<br />

Frequenzumrichter ADV200<br />

WH überzeugt OEM-Kunden mit handfesten<br />

Vorteilen – wie zum Beispiel mit einer<br />

sehr kompakten Bauweise, die zu deutlichen<br />

Raum- und Kosteneinsparungen führt.<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf dem HK 2014<br />

Vulkan-Verlag<br />

Halle 4.1 / Stand G 018<br />

22. - 24. Oktober 2014<br />

Kölnmesse, Köln<br />

Deutschland<br />

5-2014 gaswärme international<br />

27


NACHRICHTEN<br />

Personalien<br />

GWI-SEMINARE<br />

27.-28. Okt. Gasspüren und Gaskonzentrationsmessungen<br />

27.-28. Okt. Befähigte Personen nach TRBS 1203 für Prüfungen von explosionsgefährdeten<br />

Anlagen im Bereich von Gasanlagen<br />

27.-28. Okt. Weiterbildung von Sachkundigen und technischen Führungskräften<br />

im Bereich von Gas-Druckregel- und -Messanlagen<br />

29.-30. Okt. Weiterbildung der Führungskräfte im Bereitschaftsdienst<br />

DVGW GW 1200<br />

29.-30. Okt. Auslegung und Dimensionierung von Gas-Druckregelanlagen<br />

3.-4. Nov. Einstellungen, Normalbetrieb und Störungsbeseitigung an Gas-<br />

Druckregelanlagen<br />

3.-4. Nov. Instandhaltung von Gasleitungen aus Stahlrohren größer 5 bar<br />

gem. DVGW G 466-1<br />

5.-6. Nov. Sachkundige für Erdgastankstellen<br />

5.-6. Nov. Organisation des Betriebs und Fachkunde für Erdgasanlagen<br />

auf Werksgelände und im Bereich industrieller Gasverwendung<br />

11.-12. Nov. Sachkundige für Odorieranlagen – DVGW G 280<br />

11.-12. Nov. Grundlagen, Praxis und Fachkunde von Gas-Druckregelanlagen<br />

nach DVGW G 491, G 495 und G 495-2<br />

13.-14. Nov. Gasgerätetechnik für Bereitschaftsdienste<br />

14. Nov. Sicherheitstraining bei Bauarbeiten im Bereich von Versorgungsleitungen<br />

– BALSibau – GW 129<br />

19.-20. Nov. TRGI-Expertenforum<br />

19.-21. Nov. Sachkundigenschulung Gasabrechnung gemäß DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 685<br />

24.-25. Nov. Projektierung, Prüfung, Dokumentationen und Abnahmen von Gas-<br />

Druckregelanlagen bis 5 bar durch Sachkundige und Anlagenplaner<br />

25.-26. Nov. Sachkundigenschulung – Druckbehälter und Durchleitungsdruckbehälter<br />

einschließlich Erdgas-Vorwärmanlagen nach DVGW G 498<br />

und G 499<br />

26. Nov. Praxistraining für den Bereitschaftsdienst Erdgas –<br />

Erste Sicherungsmaßnahmen am Störungsort<br />

4. Dez. Effektive Durchführung sicherheitstechnischer Unterweisungen<br />

4.-5. Dez. Qualitätssicherung in Gasinstallationen – DVGW-Arbeitsblatt G 1020<br />

8. Dez. Die DVGW-TRGI 2008 – Technische Regeln für Gasinstallationen<br />

8.-10. Dez. Sachkundigenschulung Gas-Druckregel- und -Messanlagen im<br />

Netzbetrieb und in der Industrie<br />

Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Bildungswerk<br />

Tel.: 0201-3618-143, Fax: 0201-3618-146,<br />

bildungswerk@gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />

Andritz:<br />

Veränderungen<br />

im Vorstand<br />

I<br />

m Vorstand der Andritz AG laufen<br />

mit Ende des Jahres 2014 bzw.<br />

Ende des ersten Quartals 2015 drei<br />

Vorstandsmandate aus. Das Mandat<br />

von Mag. Humbert Köfler, der<br />

seit 1.4.2007 im Vorstand für die<br />

Geschäftsbereiche Pulp & Paper<br />

(Service und Systemlösungen) und<br />

Separation verantwortlich ist, wird<br />

um weitere fünf Jahre bis 31.3.2020<br />

verlängert.<br />

Dipl.-Ing. Friedrich Papst tritt mit<br />

31.3.2015 nach über 35 Dienstjahren bei<br />

Andritz – hiervon 16 Jahre im Vorstand<br />

– und zuletzt für die Geschäftsbereiche<br />

Metals, Feed & Biofuel und Hydro<br />

(Bereich Pumpen) sowie gruppenweit<br />

für die Bereiche Einkauf und Fertigung<br />

verantwortlich, in den Ruhestand.<br />

Das Vorstandsmandat von Dipl.-<br />

Ing. Karl Hornhofer, der seit 1.1.2007<br />

im Vorstand für den Bereich Neuanlagen<br />

des Geschäftsbereichs Pulp<br />

& Paper sowie gruppenweit für das<br />

Qualitäts- und Sicherheitsmanagement<br />

verantwortlich ist, endete mit<br />

30.9.2014. Herr Dipl.-Ing. Hornhofer<br />

wird zukünftig in der Andritz-Gruppe<br />

als Generalbevollmächtigter für<br />

den Vertrieb von Großprojekten im<br />

Bereich Pulp & Paper tätig sein.<br />

Dr.-Ing. Joachim Schönbeck wird<br />

ab sofort die Verantwortungsbereiche<br />

von Herrn Dipl.-Ing. Hornhofer<br />

sowie ab 1.4.2015 den Bereich Metals<br />

von Herrn Dipl.-Ing. Papst übernehmen.<br />

Dr. Schönbeck, geboren 1964 in<br />

Bonn, bekleidete während seiner bisherigen<br />

beruflichen Laufbahn Führungspositionen<br />

bei Mannesmann,<br />

Siemens und der SMS Group. Zuletzt<br />

war er Sprecher der Geschäftsführung<br />

der SMS Holding GmbH, Düsseldorf<br />

sowie langjähriger Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der SMS Meer<br />

GmbH, Mönchengladbach.<br />

28 gaswärme international 5-2014


Personalien<br />

NACHRICHTEN<br />

Gotthard Wolf übernimmt Professur an der TU Freiberg<br />

Zum 1. August hat Prof. Gotthard Wolf<br />

(Foto) an der Fakultät für Werkstoffwissenschaft<br />

und Werkstofftechnologie die<br />

Professur für Gießereitechnik übernommen.<br />

Gotthard Wolf hat an der RWTH Aachen<br />

studiert und arbeitete viele Jahre am Institut<br />

für Gießereitechnik in Düsseldorf. Er war<br />

Hauptgeschäftsführer des Vereins Deutscher<br />

Gießereifachleute sowie Mitglied der<br />

Geschäftsführung des Bundesverbandes<br />

der Deutschen Gießerei-Industrie. Seine<br />

Lehrtätigkeit erstreckt sich auf die Fachhochschule<br />

Düsseldorf, die Universität<br />

Duisburg-Essen sowie die AGH Krakau. Prof.<br />

Wolfs Forschungsschwerpunkt wird insbesondere<br />

auf innovativen Prozesstechniken<br />

und der Optimierung von Gießereiprozessen<br />

liegen, in der Lehre ist es die Gießerei-<br />

Prozesstechnik. Dabei wird es besonders<br />

um die Energie- und Materialeffizienz in<br />

Gießereien gehen – ein Problem, mit dem<br />

die ganze Branche kämpft. Eng verknüpft<br />

ist damit auch das Thema des integrierten<br />

Umweltschutzes. Ziel ist es hier, Emissionen<br />

im Gießereiprozess erst gar nicht<br />

entstehen zu lassen und sie somit nicht<br />

aufwendig reinigen zu müssen. In Planung<br />

ist auch eine neue Arbeitsgruppe, die sich<br />

mit Modell- und Formenbau sowie Rapid<br />

Prototyping-Verfahren, also Verfahren zur<br />

schnellen Herstellung von Musterbauteilen,<br />

beschäftigen wird.<br />

„Die Berufsaussichten für unsere Absolventen<br />

sind hervorragend, in der Regel<br />

haben alle am Ende des Studiums einen<br />

Arbeitsplatz“, betont Prof. Gotthard Wolf.<br />

Die TU Bergakademie Freiberg bietet zum<br />

einen den Diplomstudiengang Werkstoffwissenschaften<br />

und Werkstofftechnologie<br />

mit Studienrichtung Gießereitechnik sowie<br />

einen Bachelorstudiengang an. In diesem<br />

erwerben die Studierenden bereits nach<br />

sieben Semestern einen berufsqualifizierenden<br />

Abschluss, mit dem sie ins Berufsleben<br />

starten können. Damit wird dem<br />

dringenden Bedarf der Industrie an Absolventen<br />

Rechnung getragen. Die deutsche<br />

Gießereiindustrie ist Partner für den Maschinen-<br />

und Fahrzeugbau, für Architektur und<br />

Bauindustrie, für Schienenverkehr, Schiffbau,<br />

Energietechnik, Elektronik, Raumfahrt,<br />

Medizin und Kunst. Von der Idee zum Bauteil<br />

– das ist das Leitmotiv des Gießerei-Instituts<br />

der TU Bergakademie Freiberg. Einer<br />

praxisnahen Lehre verdanken die Absolventen<br />

einen nahtlosen Berufseinstieg in<br />

alle Bereiche der Gießereiindustrie, des<br />

Maschinenbaus, der Zulieferindustrie sowie<br />

der Hochschul- und Forschungsinstitute.<br />

Das Studium vermittelt alle notwendigen<br />

mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

und ingenieurtechnischen Kenntnisse, die<br />

mit betriebswirtschaftlichen und arbeitsrechtlichen<br />

sowie ökologischen Aspekten<br />

ergänzt werden.<br />

Wolf freut sich an der Bergakademie auf<br />

internationale Spitzenforschung auf dem<br />

Gebiet der Gießereitechnik, die dank der<br />

vorhandenen Infrastruktur, insbesondere<br />

die renovierten Institutsgebäude und ein<br />

sehr gutes Versuchstechnikum, wie an keiner<br />

anderen deutschsprachigen Universität<br />

möglich ist. Die TU Bergakademie Freiberg<br />

verfügt über das größte universitäre Gießereiversuchsfeld<br />

in Deutschland.<br />

Neue Mitglieder im dena-Aufsichtsrat<br />

Die Gesellschafter der Deutschen Energie-Agentur<br />

GmbH (dena) haben neue<br />

Mitglieder in den Aufsichtsrat berufen: Iris<br />

Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin<br />

beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie,<br />

und Jochen Flasbarth, Staatssekretär im<br />

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz,<br />

Bau und Reaktorsicherheit. Neu im dena-Aufsichtsrat<br />

ist auch Dr. Katrin Leonhardt, Direktorin<br />

KfW Bankengruppe und Leiterin des<br />

Bereichs KfW Mittelstandsbank/Steuerung.<br />

Gleicke folgt auf Stefan Kapferer, Staatssekretär<br />

im Bundesenergieministerium; Flasbarth<br />

auf Jürgen Becker, früherer beamteter<br />

Staatssekretär beim Bundesumweltminister.<br />

Dr. Katrin Leonhardt, Direktorin KfW Bankengruppe<br />

und Leiterin des Bereichs KfW Mittelstandsbank/Steuerung<br />

folgt auf Dr. Axel<br />

Nawrath, früheres Vorstandsmitglied der KfW<br />

Bankengruppe.<br />

Der Aufsichtsrat kontrolliert die Geschäftsführung<br />

der dena. Er setzt sich zusammen<br />

aus Vertretern der Gesellschafter. Dazu gehört<br />

zu 50 % die Bundesrepublik Deutschland,<br />

vertreten durch das Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Energie im Einvernehmen<br />

mit dem Bundesministerium für Ernährung<br />

und Landwirtschaft, Bundesministerium für<br />

Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit<br />

und dem Bundesministerium für<br />

Verkehr und digitale Infrastruktur. Weitere<br />

Gesellschafter sind die KfW Bankengruppe<br />

(26 %), die Allianz SE (8 %), die Deutsche Bank<br />

AG (8 %) und die DZ Bank AG (8 %). Die dena<br />

ist das Kompetenzzentrum für Energieeffizienz,<br />

erneuerbare Energien und intelligente<br />

Energiesysteme. Ziel der dena ist es, dass<br />

Energie so effizient, sicher, preiswert und<br />

klimaschonend wie möglich erzeugt und<br />

eingesetzt wird – national und international.<br />

Dafür kooperiert die dena mit Akteuren aus<br />

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.<br />

5-2014 gaswärme international<br />

29


NACHRICHTEN<br />

Personalien<br />

Horst Linn feiert 70. Geburtstag<br />

Zum 70. Geburtstag von Horst Linn,<br />

Geschäftsführer von Linn High Therm<br />

(seit 1969 einer der führenden Hersteller<br />

von Sonder-Industrie- und Laboröfen),<br />

gratulierten neben hochrangigen Persönlichkeiten<br />

aus Industrie und Politik auch die<br />

Mitarbeiter, viele Freunde, Bekannte und<br />

Motorsportfreunde während eines Stehempfanges<br />

in Eschenfelden.<br />

Horst Linn (Foto) startete vor 45 Jahren<br />

sein Unternehmen in einer kleinen Garage<br />

in Hersbruck. Das Unternehmen beschäftigt<br />

heute weltweit mehr als 100 Mitarbeiter<br />

im Industrieofenbau.<br />

Die Teilnahme an den Weltraummissionen<br />

D1 und D2 mit einem Schmelzofen,<br />

Treffen mit Politikern wie Franz Josef<br />

Strauß, Dr. Richard von Weizsäcker, Dr. Otto<br />

Wiesheu, Gerhard Schröder, Dr. Angela<br />

Merkel und Dr. Frank-Walter Steinmeier,<br />

die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes<br />

am Bande und 1. Klasse sowie<br />

der Verdienstmedaille um die bayerische<br />

Wirtschaft waren Highlights in der Firmenlaufbahn.<br />

1989 übernahm Horst Linn den<br />

ehemaligen VEB Elektro im thüringischen<br />

Bad Frankenhausen, dem heutigen Werk<br />

II mit gegenwärtig 34 Beschäftigten. 2003<br />

Beteiligung an Fa. Induktio, Ljubljana, Slowenien<br />

mit der Produktion von Mittelfrequenzumrichtern<br />

und Hochfrequenzgeneratoren<br />

bis 1.000 kW.<br />

Die Exportquote liegt bei ca. 70 %,<br />

wobei sich die Auslandsaktivitäten auf<br />

Russland, Osteuropa, China und Südostasien<br />

konzentrieren. Linn produziert an 3<br />

Standorten und exportiert in ca. 50 Länder.<br />

Weltweit gibt es ca. 40 Vertriebs- und Servicevertretungen.<br />

Aktuelle Projekte sind Produktionsöfen<br />

für Seltene Erden in Kasachstan und Russland,<br />

Titanfeingussanlagen für die nächste<br />

Generation von Flugzeugtriebwerken und<br />

Turboladern, ein neuartiges Verfahren zur<br />

kostengünstigen Solar-Siliziumherstellung,<br />

Anlagen mit innovativer Beheizung zur<br />

energieeffizienten Herstellung und Recycling<br />

von Kohlefasern, Kristallzuchtanlagen<br />

für SiC, AlN für blaue Leuchtdioden – ein<br />

großes Zukunftsthema zur Trinkwassersterilisation,<br />

Mikrowelleninfasstrocknung für<br />

flüssige radioaktive Abfälle.<br />

Outokumpu mit neuem Führungsteam<br />

Seit dem 1. September 2014 besteht<br />

Outokumpu aus fünf Business Areas,<br />

die für ihren Umsatz, ihre Produktion und<br />

ihre Rentabilität selbst verantwortlich zeichnen:<br />

Coil EMEA, Coil Americas, APAC, Quarto<br />

Plate, Long Products.<br />

Quarto Plate und Long Products waren<br />

zuvor Business Lines innerhalb der Business<br />

Area Specialty Stainless. Der Bereich<br />

Quarto Plate ist weltweit führender Anbieter<br />

von maßgeschneidertem Quartoblech<br />

und verfügt über bedeutende Standorte<br />

in Schweden und den USA. Er beschäftigt<br />

800 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2013<br />

einen Jahresumsatz von rund € 400 Mio.<br />

Der Bereich Long Products fertigt in seinen<br />

Produktionsstätten in Großbritannien,<br />

Schweden und den USA in erster<br />

Linie Langprodukte aus Spezialedelstahl.<br />

Er beschäftigt rund 700 Mitarbeiter und<br />

erwirtschaftete 2013 einen Jahresumsatz<br />

von € 550 Mio.<br />

Die Spezial-Coil-Werke in Avesta und<br />

Nyby, die ebenfalls zur Business Area<br />

Specialty Stainless gehörten, werden nun<br />

Teil der Business Area Coil EMEA. Somit<br />

wird Specialty Stainless keine Business<br />

Area mehr sein. Geplant ist, dass die<br />

Outokumpu ihren Geschäftsbericht für<br />

das dritte Quartal entsprechend einer<br />

neuen Segmentstruktur abgibt. Neben<br />

den fünf Business Areas wird Outokumpu<br />

weiterhin über leistungsstarke Zentralfunktionen<br />

verfügen, die die Effizienz und<br />

Abstimmung wichtiger Geschäftsabläufe<br />

über die gesamte Unternehmensgruppe<br />

hinweg gewährleisten.<br />

„In den vergangenen 18 Monaten<br />

haben wir uns in erster Linie auf die<br />

Restrukturierung und die Verbesserung<br />

unserer Finanzposition konzentriert“,<br />

erläutert Mika Seitovirta, Vorstandsvorsitzender<br />

von Outokumpu. „Wir haben<br />

unsere Finanzposition gestärkt und gute<br />

Fortschritte bei den Kosteneinsparungen<br />

und dem Hochfahren in Calvert und unserer<br />

Ferrochrom-Produktion gemacht. Wir<br />

werden alle laufenden Umstrukturierungsund<br />

Effizienzmaßnahmen entschlossen<br />

fortführen und gleichzeitig einen Gang<br />

zulegen, um unser Geschäftsergebnis und<br />

unsere Kundenorientierung noch rascher<br />

zu verbessern.“<br />

Die neue operative Struktur wird nicht<br />

direkt zu weiteren Stellenreduzierungen<br />

führen. Allerdings behalten bereits angekündigte<br />

Kosteneinsparungsprogramme<br />

und Effizienzmaßnahmen, die weltweit bis<br />

Ende 2017 zu einem Abbau von insgesamt<br />

3.500 Stellen führen sollen, ihre Gültigkeit.<br />

30 gaswärme international 5-2014


Medien<br />

NACHRICHTEN<br />

Ingenieure an die Schalthebel<br />

Ein Ingenieur als Führungskraft? Trotz<br />

bester Ausbildung, umfassendem<br />

Expertenwissen und besonderen Fähigkeiten<br />

hinsichtlich des Verstehens und Lösens<br />

vielschichtiger Probleme sind Ingenieure<br />

eine Rarität in Führungspositionen. Detailverliebtheit,<br />

geringes kaufmännisches Interesse<br />

oder mangelnde Sozialkompetenz<br />

sind einige der Vorurteile, aufgrund derer<br />

Ingenieure in Top-Positionen bis jetzt zu<br />

wenig eingesetzt werden. Autor Gerfried<br />

Zeichen will Ingenieure an die Schalthebel<br />

leiten und zeigt in seinem Buch auf, warum<br />

eine technische Ausbildung besonders für<br />

Unternehmensführung qualifiziert.<br />

Gerade in Industrieunternehmen oder<br />

Firmen mit unterschiedlichsten internationalen<br />

Standorten müssen Führungskräfte<br />

nicht nur über Kennzahlen und<br />

Businesspläne Bescheid wissen, immer<br />

öfter müssen technische Zusammenhänge<br />

und nachhaltige Denkansätze in<br />

Entscheidungen mit einbezogen werden.<br />

Hier punkten Führungsingenieure: Ihre<br />

analytische Arbeitsweise ermöglicht es,<br />

mit komplexen Fragestellungen, Unsicherheiten<br />

und Zielkonflikten unter schwierigen<br />

Rahmenbedingungen methodisch<br />

umzugehen. Ein Ingenieur, der in der Lage<br />

ist, gute technische Lösungsmöglichkeiten<br />

zu entwickeln, wird diese auch auf nichttechnische<br />

Aufgaben übertragen können,<br />

meint Zeichen.<br />

Der Autor zeigt in dem Buch praktische<br />

Beispiele, wie gutes Ingenieurskönnen<br />

gepaart mit geisteswissenschaftlicher<br />

Kompetenz zu außergewöhnlichen Führungserfolgen<br />

führen kann.<br />

INFO<br />

von Gerfried Zeichen<br />

Linde Verlag<br />

208 Seiten, € 24,99<br />

ISBN: 978-3-7093-0558-4<br />

www.lindeverlag.at<br />

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KONGRESS<br />

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5-2014 gaswärme international<br />

31


NACHRICHTEN<br />

Medien<br />

INFO<br />

von Karl Sommer,<br />

Rudolf Heinz,<br />

Jörg Schöfer<br />

Springer-Verlag GmbH<br />

2., korr. u. erg.<br />

A u fl a g e2 013<br />

604 Seiten, € 39,99<br />

ISBN: 978-3-8348-2463-9<br />

www.springer.de<br />

Verschleiß metallischer Werkstoffe<br />

Verschleiß tritt in nahezu allen Industriezweigen<br />

auf und kann zu großen<br />

wirtschaftlichen Schäden mit entsprechenden<br />

Folgekosten führen. Das Buch<br />

ist vor allem für die praktische Arbeit<br />

des Ingenieurs gedacht. Es bietet mit<br />

der Behandlung zahlreicher Schadensbeispiele<br />

konkrete Hilfestellung bei der<br />

Analyse und Beurteilung von Verschleißproblemen<br />

und ermöglicht geeignete<br />

Maßnahmen für die Optimierung von<br />

Sicherheit und Zuverlässigkeit beim<br />

Betrieb von Anlagen und Maschinen. In<br />

Grundlagenkapiteln wird auf Verschleiß<br />

und Reibung soweit eingegangen, wie<br />

es zum Verständnis der Verschleißproblematik<br />

notwendig ist. Die nachfolgenden<br />

Kapitel behandeln ausführlich die<br />

verschiedenen Verschleißarten mit den<br />

dazugehörigen Schadensbildern, die bei<br />

den zahlreichen Maschinenelementen<br />

und Bauteilen aufgrund unterschiedlicher<br />

tribologischer Beanspruchung und<br />

Struktur auftreten können.<br />

INFO<br />

von BITKOM, Fraunhofer-Institut<br />

IAO<br />

44 Seiten, kostenlos<br />

http://www.bitkom.<br />

org/de/themen/38338_<br />

79154.aspx<br />

Industrie 4.0 – Volkswirtschaftliches<br />

Potenzial für Deutschland<br />

Der Wirtschaftsstandort Deutschland<br />

kann von der vierten industriellen<br />

Revolution kräftig profitieren. Allein in<br />

sechs volkswirtschaftlich wichtigen Branchen<br />

sind bis zum Jahr 2025 Produktivitätssteigerungen<br />

in Höhe von insgesamt rund<br />

€ 78 Mrd. möglich. Besonders stark können<br />

der Maschinen- und Anlagenbau, die<br />

Elektrotechnik und die chemische Industrie<br />

profitieren. Zu diesem Ergebnis kommt die<br />

Studie „Industrie 4.0 – Volkswirtschaftliches<br />

Potenzial für Deutschland“. Das Fraunhofer-<br />

Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation<br />

IAO hat sie im Auftrag des BITKOM<br />

erstellt. Die Studie ist im Rahmen des IT-<br />

Gipfel-Prozesses entstanden.<br />

INFO<br />

von Tilo Pfeifer,<br />

Robert Schmitt (Hrsg.)<br />

Carl Hanser Verlag GmbH<br />

6., überarb.<br />

A u fl a g e2 014<br />

1.152 Seiten, € 199,99<br />

ISBN: 978-3-446-43431-8<br />

www.hanser-fachbuch.de<br />

Masing Handbuch<br />

Qualitätsmanagement<br />

Der ursprünglich von Walter Masing<br />

herausgegebene Handbuchklassiker<br />

zum Thema Qualitätsmanagement wird in<br />

der 6. Auflage nun schon zum zweiten Mal<br />

von Prof. Dr.-Ing. Tilo Pfeifer und Prof. Dr.-<br />

Ing. Robert Schmitt, dem ehemaligen bzw.<br />

dem jetzigen Inhaber des Lehrstuhls für<br />

Fertigungsmesstechnik und Qualitätsmanagement<br />

am Werkzeugmaschinenlabor<br />

WZL der RWTH Aachen, herausgegeben.<br />

Das Handbuch basiert in seiner neuen<br />

Auflage auf den Beiträgen der 5. Auflage,<br />

die jedoch durchgehend überarbeitet<br />

wurden, um die aktuellen Entwicklungen<br />

im Qualitätsmanagement zu berücksichtigen.<br />

Die schon von Professor Walter<br />

Masing begründete bewährte Struktur<br />

wird allerdings weiterhin beibehalten:<br />

Qualitätsmanagement als Grundlage für<br />

den Unternehmenserfolg und als wichtigste<br />

Aufgabe der Unternehmensführung,<br />

Qualitätsmanagement-Systeme sowie<br />

Qualitätsmanagement im Produktlebenszyklus<br />

materieller und immaterieller<br />

Produkte. In 49 Kapiteln haben über<br />

50 führende Experten aus Wissenschaft,<br />

Verbänden und Industrie ihr Erfahrungswissen<br />

und ihre Sichtweisen zu diesen<br />

unterschiedlichen Aspekten des Qualitätsmanagements<br />

dokumentiert.<br />

32 gaswärme international 5-2014


05 I 2014<br />

SCHWERPUNKT<br />

<strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />

Zeitschrift für gasbeheizte Thermoprozesse<br />

Alle Informationen ab S. 33!<br />

22. – 24. Oktober 2014<br />

Kölnmesse<br />

Köln<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

Vulkan-Verlag<br />

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SEKTEMPFANG<br />

Get-together<br />

auf dem HK<br />

Donnerstag, 23.10.2014<br />

ab 17:00 Uhr<br />

Im Rahmen des Härterei Kongresses in Köln lädt der Vulkan-Verlag Autoren, Leser und<br />

Geschäftsfreunde erneut zu einem zwanglosen „Get-together“ ein.<br />

Im Mittelpunkt stehen wieder die neuesten Verlagsprodukte, Branchennews und der lockere<br />

Austausch mit den Fachkollegen.<br />

Wir freuen uns auf Sie in Halle 4.1, Stand G 018.<br />

Bitte melden Sie sich bis zum 17.10.2014 unverbindlich an:<br />

Annamaria Frömgen<br />

Tel.: 0201 82002-91<br />

E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

KOMPETENZ IN DER<br />

THERMOPROZESSTECHNIK<br />

34 gaswärme international 5-2014


ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />

Härterei Kongress 2014<br />

Der Umzug des Härterei Kongresses nach Köln läuft<br />

auf Hochtouren. Auch in diesem Jahr gibt es wieder<br />

ein hochkarätiges Programm, garniert mit interessanten<br />

Highlights: Als fachnaher Plenarredner wird Prof. Harry<br />

Bhadeshia von der Universität Cambridge zum Thema<br />

„Außergewöhnliche bainitische Stähle“ vortragen. Über die<br />

erfolgreiche Evaluation der industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

berichtet Dr. Burkhard Schmidt von der Arbeitsgemeinschaft<br />

industrieller Forschungsvereinigungen e.V. (AiF).<br />

Detlef Dauke vom Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Energie wird ein Grußwort des Ministeriums überbringen.<br />

Die Veranstalter freuen sich ganz besonders, dass sie als<br />

Gastredner Dr. Joachim Wüst, Vize-Präsident und Justiziar<br />

des Festkomitees des Kölner Karnevals sowie Präsident der<br />

„Großen Kölner“ gewinnen konnten. Er wird den Teilnehmern<br />

eine Einführung in die „kölsche“ Lebenskunst unter<br />

dem Motto: „Hey Kölle, do bes e Jeföhl“ geben.<br />

Doch auch abseits des Härterei Kongresses hat die Stadt<br />

Köln einiges zu bieten. Die Domstadt blickt auf eine über<br />

2.000-jährige Geschichte zurück, deren Spuren man überall<br />

in der Stadt sehen kann. Imposante Bauwerke, Überres-<br />

te oder natürlich Kirchen – in Köln gibt es fast an jeder<br />

Straßenecke etwas zu entdecken. So ist der Kölner Dom,<br />

der zwischen 1248 und 1880 erbaut wurde, immer einen<br />

Besuch wert und bietet von seinen Türmen einen fantastischen<br />

Blick über eine der ältesten Städte Deutschlands.<br />

Neben zahlreichen Museen, wie bspw. dem Römisch-<br />

Germanischen Museum gleich neben dem Dom, besticht<br />

auch die unmittelbar am Rhein gelegene Kölner Altstadt<br />

mit ihrer einmaligen Atmosphäre. Besucher erwartet hier<br />

eine einzigartige Mischung aus Gasthöfen, Geschäften,<br />

Brauhäusern und Plätzen, die eingebettet in alte Häuser<br />

und kleine Gassen mit historischem Flair aufwarten.<br />

Besucher, die mit dem Auto anreisen, sollten beachten,<br />

dass der überwiegende Teil des Kölner Stadtgebietes eine<br />

Umweltzone ist, in die seit Juli 2013 nur noch Fahrzeuge der<br />

Schadstoffgruppen 4 einfahren dürfen, die eine entsprechende<br />

grüne Umwelt-Plakette tragen. Die Zufahrt zur Koelnmesse<br />

ist aber auch für alle Fahrzeuge ohne Plakette gesichert. Die<br />

Zufahrtswege ohne Plakette finden Sie unter: www.koelnmesse.de<br />

Eine direkte Weiterfahrt außerhalb dieser Routen ist<br />

nur noch mit entsprechend gekennzeichneten Fahrzeugen<br />

gestattet. Messeteilnehmer aus dem In- und Ausland<br />

mit entsprechend ausgerüsteten Fahrzeugen erhalten die<br />

Plakette, die ihnen die Einfahrt in die Umweltzone erlaubt,<br />

unter: www.umwelt-plakette.de<br />

Anmeldungen für den Kongress und die Ausstellung<br />

können ab sofort über den neuen HK-Ticketshop erfolgen.<br />

Der Ticketshop bietet allen Besuchern die Möglichkeit, ihre<br />

Adressdaten selbst zu verwalten und sich den persönlichen<br />

Einlasscode für die Veranstaltung selbst auszudrucken<br />

oder auf das Mobiltelefon zu laden. Wie bereits in den<br />

vergangenen Jahren wird die Hauptkongressveranstaltung<br />

simultan übersetzt (deutsch/englisch und vice versa). Die<br />

AWT schafft damit erneut ein passendes Forum für den<br />

internationalen Wissenstransfer. Damit wird auch dem<br />

nachhaltigen Interesse seitens ausländischer Kongressbesucher<br />

entsprochen.<br />

Alle Informationen über den Kongress und die Ausstellung<br />

finden Sie auf den folgenden Seiten sowie unter:<br />

www.hk-awt.de<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

5-2014 gaswärme international<br />

35


DATEN IM ÜBERBLICK<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

Härterei Kongress 2014<br />

Daten im Überblick<br />

Ort<br />

Koelnmesse<br />

Messeplatz 1<br />

50679 Köln<br />

Eingang West<br />

Veranstalter<br />

Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik<br />

e.V. (AWT)<br />

Paul-Feller-Straße 1<br />

28199 Bremen<br />

Tel.: +49 (0) 421 / 5229339<br />

Fax: +49 (0) 421 / 5229041<br />

E-Mail: info@awt-online.org<br />

Internet: www.awt-online.org<br />

Entdecken Sie die Koelnmesse<br />

Discover the Koelnmesse<br />

Öffnungszeiten<br />

Mittwoch, 22. Oktober, 09:00 - 18:00 Uhr<br />

Donnerstag, 23. Oktober, 09:00 - 18:00 Uhr<br />

Freitag, 24. Oktober, 09:00 - 14:00 Uhr<br />

Teilnahmegebühren<br />

Gesamtveranstaltung: 690 €<br />

Referenten und Hochschulangestellte: 385 €<br />

1-Tageskarte: 460 €<br />

2-Tageskarte: 575 €<br />

Übertragbare Firmenkarte für Aussteller 320 €<br />

Grundlagenseminar für Praktiker:<br />

■ Einzelseminar 150 €<br />

■ Beide Seminare 290 €<br />

Alle Preise inkl. 7 % MWSt.<br />

A57 Zoobrücke<br />

Rheinpark<br />

CC Nord<br />

Messeallee Nord<br />

Messeplatz<br />

Eingang Nord<br />

Entrance North<br />

Congress-Centrum Nord<br />

Congress Centre North<br />

Boulevard<br />

Messehochhaus<br />

Tanzbrunnen<br />

Rheinterrassen<br />

Theater am<br />

Tanzbrunnen<br />

Eingang West<br />

Entrance West<br />

Staatenhaus<br />

am Rheinpark<br />

Auenweg<br />

Messeallee West<br />

CC Ost<br />

Messe-Kreisel<br />

3, 4<br />

Pfälzischer Ring<br />

A3 /A4<br />

Autobahnkreuz Köln-Ost<br />

A3 Frankfurt/Oberhausen<br />

A4 Olpe<br />

Hauptbahnhof<br />

Central Station<br />

City<br />

Hohenzollernbrücke<br />

Eingang Süd<br />

Entrance South<br />

Messeallee Süd<br />

Barmer Straße<br />

Deutz-Mülheimer Straße<br />

Eingang Ost<br />

Entrance East<br />

Congress-Centrum Ost<br />

Congress Centre East<br />

Bahnhof Köln Messe / Deutz – Sonderhalte ICE- und IC-Züge<br />

Train Station Köln Messe / Deutz – Special stops rapid trains<br />

1, 9<br />

LANXESS arena<br />

Opladener Straße<br />

Dom<br />

3, 4<br />

36<br />

Cathedral<br />

City<br />

gaswärme international 5-2014<br />

aße<br />

raße<br />

A4, Aachen


www.vulkan-verlag.de<br />

Praxishandbuch Härtereitechnik<br />

Anwendungen | Verfahren | Innovationen<br />

Das Praxishandbuch Härtereitechnik ist das neue Standardwerk für die<br />

Wärmebehandlungsbranche und Pflichtlektüre für jeden Ingenieur, Techniker<br />

und Planer, der sich mit der Projektierung oder dem Betrieb von Härtereianlagen<br />

befasst. Namhafte Experten der Branche beschreiben anschaulich<br />

und praxisgerecht die Fragestellungen und Sachverhalte, mit denen der<br />

moderne Härtereibetrieb täglich konfrontiert ist.<br />

Das Fachbuch thematisiert die Anwendungen Nitrieren und Nitrocarburieren,<br />

Einsatzhärten, Plasma- und Vakuumverfahren sowie Wärmebehandlung<br />

von Wälzlagern und Getrieben. Der Qualitätssicherung und Schadensanalytik<br />

sind eigene Kapitel gewidmet. Im Rahmen der stetig zunehmenden Bedeutung<br />

der Energieeffizienz findet auch hier eine fachgerechte Auseinandersetzung<br />

statt, unter Berücksichtigung von Umwelt- und Kostenfaktoren.<br />

Entstanden ist dieses praxisorientierte Nachschlagewerk auf Basis der Münchener<br />

Werkstofftechnikseminare, die jährlich über die neuesten Entwicklungen<br />

der Härterei-Branche informieren.<br />

Hrsg.: Alexander Schreiner, Olaf Irretier<br />

1. Auflage 2013, 350 Seiten, Farbdruck, Hardcover,<br />

mit interaktivem e-Book (Online-Lesezugriff im MediaCenter)<br />

ISBN: 978-3-8027-2387-2<br />

Preis: € 100,-<br />

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Vulkan-Verlag GmbH, Friedrich-Ebert-Straße 55, 45127 Essen<br />

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1. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8027-2387-2<br />

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Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Branche /Wirtschaftszweig<br />

Telefax<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Friedrich-Ebert-Straße 55, 45127 Essen.<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

PAPHHT2014<br />

Nutzung 5-2014 personenbezogener gaswärme Daten: international Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

37


PROGRAMM<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

Härterei<br />

Kongress 2014<br />

Programm<br />

Mittwoch, 22. Oktober 2014<br />

GRUNDLAGENSEMINAR FÜR PRAKTIKER<br />

9:00 - 10:30 Uhr<br />

Nitrieren im Gas und im Plasma – Bauteilbezogene<br />

Verfahrensauswahl unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

Marco Jost<br />

10:30 - 10:45 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

10:45 - 12:15 Uhr<br />

Wärmebehandlung – Fehler, Schäden und Ursachen<br />

Peter Sommer<br />

PROZESSINTEGRATION DER WÄRMEBEHANDLUNG IN<br />

DER FERTIGUNG<br />

Vorsitz: Michael Lohrmann, Berthold Scholtes<br />

14:30 - 15:05 Uhr<br />

Übersichtsvortrag<br />

Prozessintegration der Wärmebehandlung in die<br />

Fertigung<br />

Wilfried Goy<br />

15:05 - 15:30 Uhr<br />

Integration der Wärmebehandlung in die mechanische<br />

Großserienfertigung am Beispiel einer modernen<br />

Getriebeproduktion<br />

Karl Ritter<br />

15:30 - 15:55 Uhr<br />

Direkte Integration des Plasmanitrierens in die Fertigung<br />

Uwe Huchel<br />

15:55 - 16:15 h<br />

Kaffeepause<br />

LEICHTBAU<br />

Vorsitz: Dieter Liedtke, Marco Jost<br />

oder<br />

9:00 - 10:30 Uhr<br />

Wärmebehandlung – Fehler, Schäden und Ursachen<br />

Peter Sommer<br />

10:30 - 10:45 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

10:45 - 12:15 Uhr<br />

Nitrieren im Gas und im Plasma – Bauteilbezogene<br />

Verfahrensauswahl unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

Marco Jost<br />

13:30 - 13:40 Uhr<br />

Begrüßung und Eröffnung<br />

Michael Lohrmann<br />

16:15 - 16:40 Uhr<br />

Initiative Massiver Leichtbau<br />

Hans-Willi Raedt<br />

THERMOCHEMISCHE PROZESSE<br />

Vorsitz: Dieter Liedtke, Marco Jost<br />

16:40 - 17:05 Uhr<br />

Neue Randschichtgefüge carbonitrierter Bauteile<br />

und deren Festigkeitseigenschaften, Teil 1: Untersuchungen<br />

werkstofftechnischer Eigenschaften<br />

Matthias Steinbacher<br />

17:05 - 17:30 Uhr<br />

Neue Randschichtgefüge carbonitrierter Bauteile<br />

und deren Festigkeitseigenschaften, Teil 2: Tragfähigkeitseigenschaften<br />

carbonitrierter Zahnräder<br />

Simone Lombardo<br />

13:40 - 13:50 Uhr<br />

Grußwort der Stadt Köln<br />

18:00 h<br />

AWT-Mitgliederversammlung<br />

13:50 - 14:30 Uhr<br />

Plenarvortrag<br />

Hey Kölle, do bes e Jeföhl<br />

Joachim Wüst<br />

38 gaswärme international 5-2014


PROGRAMM<br />

Donnerstag, 23. Oktober 2014<br />

THERMOCHEMISCHE PROZESSE<br />

Vorsitz: Michael Jung, Hans Werner Zoch<br />

9:00 - 9:25 Uhr<br />

Untersuchungen zum Niederdruck-Carbonitrieren<br />

mit Aminen<br />

David Koch<br />

9:25 - 9:50 Uhr<br />

Neues Ammoniak basiertes Regelungskonzept für<br />

das kontrollierte Plasmanitrieren und -nitrocarburieren<br />

– erste Ergebnisse<br />

Sebastian Bischoff<br />

9:50 - 10:15 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

10:15 - 10:30 Uhr<br />

Grußwort des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Energie<br />

Detlef Dauke<br />

10:30 - 10:50 Uhr<br />

Plenarvortrag<br />

Beste Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft<br />

- Ergebnisse der aktuellen Evaluierung der<br />

industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

Burkhard Schmidt<br />

10:50 - 11:00 Uhr<br />

Verleihung des Paul-Riebensahm-Preises 2013<br />

an Martin Beck<br />

11:00 - 12:00 Uhr<br />

Plenarvortrag<br />

Außergewöhnliche bainitische Stähle<br />

Harry Bhadeshia<br />

12:00 - 13:20 Uhr<br />

Mittagspause<br />

SIMULATION VON WÄRMEBEHANDLUNGSPROZESSEN<br />

Vorsitz: Jörg Kleff, Klaus Löser<br />

13:20 - 13:55 Uhr<br />

Übersichtsvortrag<br />

Zum aktuellen Stand der Simulation beim<br />

Einsatzhärten<br />

Matthias Steinbacher<br />

13:55 - 14:20 Uhr<br />

Simulation von Wärmebehandlungsprozessen auch<br />

für „Nicht-Simulationsexperten“<br />

Stefan Braun<br />

14:20 - 14:45 Uhr<br />

Vom Strom bis zum Gefüge: FE-Simulation des<br />

induktiven Härtens an einer Kalanderwalze<br />

Jörg Neumeyer<br />

14:45 - 15:10 Uhr<br />

Neue Einsatzmöglichkeiten der numerischen Simulation<br />

beim induktiven Randschichthärten<br />

Dirk Schlesselmann<br />

15:10 - 15:30 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

15:30 - 15:55 Uhr<br />

Adaptive Finite-Elemente-Simulation des Mehrfrequenz-Induktionshärtens<br />

in 3-D<br />

Thomas Petzold<br />

15:55 - 16:20 Uhr<br />

Numerische Optimierung des Aufkohlungsprozesses<br />

für funktionsbedingte Konstruktionsdetails von<br />

Stahlbauteilen<br />

Andreas Diemar<br />

HOCHENERGETISCHE WÄRMEBEHANDLUNG<br />

Vorsitz: Rainer Braun, Olaf Irretier<br />

16:20 - 16:55 Uhr<br />

Übersichtsvortrag<br />

Hochenergetische Wärmebehandlung – Was können<br />

Energiestrahlen auf dem Gebiet der Randschichtbehandlung<br />

heute leisten?<br />

Rolf Zenker<br />

16:55 - 17:20 Uhr<br />

Neue kombinierte Randschichttechnologie für<br />

tribologisch beanspruchte Al-Werkstoffe<br />

Erik Zaulig<br />

17:20 - 17:45 Uhr<br />

Elektronenstrahl-Auftragen von Verschleißschutzschichten<br />

auf korrosionsbeständige Stähle<br />

Anne Jung<br />

18:00 Uhr<br />

Empfang – Verleihung des Karl-Wilhelm-Burgdorf-<br />

Preises<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

5-2014 gaswärme international<br />

39


PROGRAMM<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

Freitag, 24. Oktober 2014<br />

FERTIGUNG UND EIGENSPANNUNGEN<br />

Vorsitz: Brigitte Haase, Peter Krug<br />

9:00 - 9:35 Uhr<br />

Übersichtsvortrag<br />

Fertigung und Eigenspannungen<br />

Volker Schulze<br />

9:35 - 10:00 Uhr<br />

Mechanische Oberflächenbearbeitung durch<br />

Mikrostrahlen<br />

Regina Weingärtner<br />

10:00 - 10:25 Uhr<br />

Eigenspannungsausbildung als Folge einer Drehbearbeitung<br />

von Wellen aus 51CrV4 in unterschiedlichen<br />

Wärmebehandlungszuständen<br />

Wolfgang Zinn<br />

10:25 - 10:50 Uhr<br />

Schalenhärtung mittels Hochgeschwindigkeits-<br />

Abschreckung<br />

Friedhelm Frerichs<br />

10:50 - 11:15 Uhr<br />

Internal intensive quenching<br />

Jürgen Hofmeister<br />

11:15 - 11:35 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Vorsitz: Winfried Gräfen, Hansjürg Stiele<br />

12:00 - 12:25 Uhr<br />

Bericht des FA 20 „Sensorik in der Wärmebehandlung“:<br />

Prüfstand zur Qualifizierung von Sauerstoffsonden<br />

– erste Ergebnisse<br />

Heinrich Klümper-Westkamp<br />

12:25 - 12:50 Uhr<br />

Wärmebehandlung und zerstörungsfreie Prüfung:<br />

Oberflächenrisse mit der Laser-Thermografie finden<br />

Matthias Ziegler<br />

GESETZGEBUNG<br />

12:50 - 13:15 Uhr<br />

Was gibt es Neues für die Branche aus Brüssel?<br />

Franz Beneke<br />

13:15 Uhr<br />

Verkündung des Paul-Riebensahm-Preisträgers<br />

2014<br />

Peter Krug<br />

13:20 Uhr<br />

Schlusswort<br />

Michael Lohrmann<br />

13:30 Uhr<br />

Ende der Veranstaltung<br />

11:35 - 12:00 Uhr<br />

Simulation der zeitlichen Entwicklung von Härte<br />

und Eigenspannungen bei der induktiven Wärmebehandlung<br />

Frank Schweizer<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf dem HK 2014<br />

Vulkan-Verlag<br />

Halle 4.1 / Stand G 018<br />

22. - 24. Oktober 2014<br />

Kölnmesse, Köln<br />

Deutschland<br />

40 gaswärme international 5-2014


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In der vorliegenden Sonderpublikation „Brennertechnik“ soll dem Leser anhand einer<br />

Auswahl relevanter Artikel aus der Fachzeitschrift „gwi – gaswärme international“ in<br />

übersichtlicher Form ein Abriss der Entwicklungen im Bereich der industriellen Brennertechnik<br />

der letzten fünf Jahre gegeben werden. Berichte aus der industriellen Praxis<br />

stehen neben innovativen Entwicklungen aus Forschung und Entwicklung, um dem<br />

Leser die aktuellen Möglichkeiten für eine effiziente und schadstoffarme Verbrennung<br />

in Industrieöfen zu erläutern. Ergänzt wird diese Übersicht durch einen kurzen Überblick<br />

zum Thema Messen-Steuern-Regeln sowie einen einleitenden Artikel, in dem die<br />

Grundlagen der Brennertechnik für Industrieöfen kompakt zusammengefasst sind.<br />

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PAPWIB2014<br />

Nutzung 5-2014 personenbezogener gaswärme Daten: international Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />

41


INTERVIEW<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

„Der HK war und ist eine junge<br />

Veranstaltung mit langjähriger<br />

Tradition“<br />

Im Interview spricht Prof. Dr.-Ing. Hans-Werner Zoch, Geschäftsführender Direktor der<br />

Stiftung Institut für Werkstofftechnik (IWT), über den im Oktober stattfindenden Härterei<br />

Kongress, aktuelle Trends und Entwicklungen in der Branche sowie die aktuellen Aktivitäten<br />

des IWT.<br />

Herr Prof. Zoch, in diesem Jahr findet der Härterei<br />

Kongress zum ersten Mal in Köln statt. Was erwartet<br />

die Fachbesucher des wichtigsten Branchentreffs der<br />

deutschsprachigen Wärmebehandlungsbranche am<br />

neuen Standort.<br />

Zoch: Mit der Koelnmesse wechselt der HK an einen<br />

Standort, der als Messe die weltweit fünftgrößte Hallenfläche<br />

für Ausstellungen bietet. Dies gibt dem HK nicht<br />

nur die Möglichkeit, die Fachausstellung noch einmal zu<br />

erweitern, die Ausstellungsfläche wird zudem firmen- und<br />

besucherfreundlich in zusammenhängender Fläche auf<br />

nur einer Hallenebene sein. Die räumliche Anbindung von<br />

Konferenzsaal und Fachausstellung wird sich ebenfalls verbessern,<br />

und – auch nicht unwichtig – die Parksituation für<br />

die Besucher. Das Programmkomitee hat wieder ein, wie<br />

ich finde, sehr attraktives Programm zusammengestellt, das<br />

neben vielen Vorträgen zu aktuellen wissenschaftlichen<br />

oder praktischen Aufgabenstellungen auch Übersichtsvorträge<br />

zu wichtigen Themen bietet. AWT und IWT werden<br />

außerdem mit einem eigenen Messestand vertreten sein.<br />

Als Besonderheit erwarten wir ferner ein Grußwort aus<br />

dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und<br />

einen Vortrag über den Nutzen der industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

in der Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />

Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ (AiF) für<br />

Firmen unserer Branche. Ich gehe fest davon aus, dass der<br />

neue Tagungsort von allen gut angenommen wird und der<br />

HK seinen sehr erfolgreichen Weg weitergeht. Und auch<br />

für das nicht an Vortragszeiten gebundene Networking<br />

der Wärmebehandler bietet Köln viele Möglichkeiten …<br />

Welche thematischen Schwerpunkte setzen die Veranstalter<br />

in diesem Jahr?<br />

Zoch: Als Schwerpunktthemen dieses Jahres wurden vom<br />

AWT-Vorstand ausgewählt:<br />

■ Die Simulation von Wärmebehandlungsprozessen – Ein<br />

inzwischen unverzichtbares Werkzeug, um Prozesse<br />

■<br />

■<br />

■<br />

besser verstehen und weiterentwickeln zu können.<br />

Wobei hier die Modellierung und Simulation ganzer<br />

Prozessketten das übergeordnete Ziel sein muss, wie<br />

wir es im IWT am Beispiel des Distortion Engineering<br />

praktizieren. Und eine seriöse Simulation stets auch die<br />

experimentelle Bestätigung benötigt.<br />

Fertigung und Eigenspannungen – Praktisch alle<br />

Herstell- und Fertigungsprozesse bringen Eigenspannungen<br />

in ein Bauteil ein oder lösen sie, wie oft bei<br />

Wärmebehandlungsprozessen, aus. Dies kann für die<br />

Maß- und Formänderungen erhebliche Konsequenzen<br />

haben. Besonders wichtig sind (stabile) Eigenspannungszustände<br />

für die Bauteil-Beanspruchbarkeit, die<br />

deutlich gesteigert werden kann. Daher strengen sich<br />

alle Wärmebehandler und Fertigungstechniker auch<br />

an, die vorteilhaften Druckeigenspannungen in die<br />

Bauteilrandschicht einzubringen.<br />

Hochenergetische Wärmebehandlung – In Zeiten, in<br />

denen die Energieeffizienz immer wichtiger wird, sind<br />

auf die Bauteilrandschicht bezogene, oft nur partiell<br />

wirkende Wärmebehandlungsverfahren eindeutig im<br />

Vorteil. Auch die Funktionstrennung zwischen den<br />

Eigenschaften der Bauteilstruktur (Steifigkeit und Grundfestigkeit<br />

des Werkstoffs) und der Bauteilrandschicht<br />

(wichtig u. a. für Beanspruchungen durch Reibung oder<br />

Verschleiß) wird besonders durch Hochenergieverfahren<br />

ermöglicht, die nur die Randzonen erwärmen oder<br />

umschmelzen.<br />

Prozessintegration der Wärmebehandlung in die Fertigung<br />

– Die Integration der eher länger dauernden<br />

Wärmebehandlungsprozesse in die Fertigungslinie der<br />

zumeist spanabhebenden und rasch getakteten Verfahren<br />

stellt eine Herausforderung dar, zu der es in jüngerer<br />

Zeit neben den bekannten induktiven Prozessen neue<br />

Lösungsansätze gibt. Die Beschleunigung von Wärmebehandlungsverfahren<br />

steht hier in engem Bezug<br />

zu logistischen Fragestellungen und Anforderungen<br />

42 gaswärme international 5-2014


INTERVIEW<br />

an die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit von Anlagen.<br />

Sicher mehr für Großserienhersteller von Interesse,<br />

deren Lösungen haben jedoch schon häufig auch auf<br />

typische Kleinserienprozesse ausgestrahlt.<br />

Auf welchen Vortrag freuen Sie sich besonders?<br />

Zoch: Natürlich freue ich mich auf die Vorträge aus dem<br />

IWT, denn für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind<br />

Vorträge auf dem HK mit seinem fachkundigen Publikum<br />

so etwas wie der wissenschaftliche Ritterschlag. Persönlich<br />

freue ich mich ganz besonders auf den Vortrag meines Kollegen<br />

von der University Cambridge, Prof. Harry Bhadeshia,<br />

über die bainitischen Stähle. Er ist hier der weltweit führende<br />

Forscher und außerdem ein begeisternder Vortragender.<br />

Welche Gründe gab es für den Standortwechsel und<br />

welche Impulse erwarten Sie nach dem Standortwechsel?<br />

Zoch: Der Grund für den Standortwechsel ist schnell<br />

erklärt: Die Rhein-Main-Hallen, langjähriges Domizil des<br />

HK, werden von Grund auf modernisiert und zwar wörtlich<br />

gemeint. Die Hallen mussten einem Neubau auf gleichem<br />

Grundstück weichen. In einem sehr sorgfältigen Auswahlund<br />

Entscheidungsprozess haben der AWT-Vorstand und<br />

Frau Müller als Geschäftsführerin der AWT viele Alternativen<br />

geprüft, zahlreiche vor Ort besichtigt und eine Beschlussvorlage<br />

erarbeitet, aus welcher der AWT-Vorstand dann<br />

Köln als künftigen Ort für den HK ausgewählt hat. Wiesbaden<br />

hatte für den HK eine lange Tradition und auch<br />

das stetige Wachsen der Fachausstellung begleitet und<br />

ermöglicht. Mit der Koelnmesse stehen räumlich deutlich<br />

mehr Möglichkeiten zur Verfügung, die sicher von den<br />

Firmen auch angenommen werden. Und Standortwechsel<br />

sind immer mit einer eigenen Dynamik verbunden. Ich lasse<br />

mich hier selbst überraschen, welche weiteren Impulse von<br />

Köln ausgehen. Das erklärte Ziel des AWT-Vorstands war<br />

und ist es, den HK als zentrale Veranstaltung der Branche<br />

weiterzuentwickeln. Erfolgreiche Kooperationen laufen<br />

immer über Menschen, und hier sollte auch künftig gelten,<br />

dass man als Wärmebehandler zum HK geht, weil sich dort<br />

die Kollegen und Firmen der Branche treffen.<br />

Welche Aktivitäten stehen derzeit im Mittelpunkt der<br />

Arbeit des IWT?<br />

Zoch: Hier ließen sich viele Forschungsvorhaben anführen,<br />

an denen wir gerade arbeiten. In den Abteilungen des<br />

IWT mit ihren Tätigkeitsfeldern stehen Schwerpunkte wie<br />

Material- und Energieeffizienz, maßgeschneiderte Bau-<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

„Mit der Koelnmesse stehen<br />

räumlich deutlich mehr<br />

Möglichkeiten zur Verfügung.“<br />

5-2014 gaswärme international<br />

43


INTERVIEW<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

ZUR PERSON<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans-Werner Zoch<br />

Geburtsdatum: 14. August 1953<br />

Akademische Ausbildung<br />

1974-1979: Studium des Allgemeinen Maschinenbaus an der Technischen<br />

Hochschule Darmstadt<br />

1994: Promotion im Fachbereich Produktionstechnik / Stiftung<br />

Institut für Werkstofftechnik der Universität Bremen; Prof. Dr.-Ing.<br />

Peter Mayr<br />

Beruflicher Werdegang<br />

1980-2000: Industrietätigkeit bei der FAG Kugelfischer Georg Schäfer<br />

AG in Schweinfurt, zuletzt als Leiter der zentralen Forschung<br />

und Entwicklung<br />

2001-2004: Geschäftsführer der Neue Materialien Bayreuth GmbH<br />

seit 2004: ordentlicher Professor für Werkstofftechnik/Metalle an<br />

der Universität Bremen, Geschäftsführender Direktor der Stiftung<br />

Institut für Werkstofftechnik und Direktor der Amtlichen Materialprüfanstalt<br />

Bremen<br />

teileigenschaften für möglichst lange Gebrauchsdauern<br />

ganz oben. Und zu allen Prozessen, mit denen wir uns<br />

beschäftigen, gehört als fester Bestandteil deren Modellierung<br />

und Simulation. Besonders hervorheben möchte ich<br />

drei größere Forschungsaktivitäten, die uns in den letzten<br />

und den kommenden Jahren sehr beschäftigt haben bzw.<br />

beschäftigen werden. Soeben sehr erfolgreich abgeschlossen<br />

wurde das AiF-Leittechnologievorhaben „EcoForge“,<br />

in dem unsere Verfahrenstechnik mit anderen Instituten<br />

ressourceneffiziente Schmiedeprozesse untersucht und<br />

weiterentwickelt hat. Anfang dieses Jahres startete der<br />

neue transregionale Sonderforschungsbereich unserer Fertigungstechnik<br />

mit dem Titel „Prozesssignaturen“, in dem<br />

gemeinsam mit Kollegen in Aachen und Stillwater, Ohio<br />

die Wechselwirkungen verschiedener Fertigungsprozesse<br />

mit Werkstoffkenngrößen untersucht werden mit dem Ziel,<br />

künftig prozessunabhängig einen Werkstoffzustand für<br />

bestimmte Bauteileigenschaften beschreiben und realisieren<br />

zu können. Und die Werkstofftechnik wird demnächst<br />

in einem größeren Verbundvorhaben „massiver Leichtbau“,<br />

ebenfalls ein AiF-Leittechnologievorhaben, mit zahlreichen<br />

anderen Instituten die Möglichkeiten untersuchen, den<br />

bisher auf die Karosserie beschränkten Automobilleichtbau<br />

auch mit Bauteilen der Massivumformung zu erreichen.<br />

Die Vorteile des breit aufgestellten IWT zeigen sich<br />

in allen genannten Vorhaben, denn überall arbeiten die<br />

IWT-Hauptabteilungen interdisziplinär zusammen.<br />

Sie arbeiten eng mit der AWT und internationalen<br />

Verbänden für die Wärmebehandlung zusammen.<br />

Gibt es dadurch einen direkten Mehrwert für die HK-<br />

Besucher?<br />

Zoch: Die Zusammenarbeit mit der AWT ist für uns insofern<br />

eine besondere Situation, als die AWT der erste Stifter<br />

des IWT neben der Freien und Hansestadt Bremen ist. Die<br />

Gremien der AWT, Fachausschüsse und wissenschaftlicher<br />

Beirat, sind für uns sowohl als Impulsgeber für neue Forschungsthemen<br />

als auch für den späteren Ergebnistransfer<br />

unverzichtbar. Die obligatorischen projektbegleitenden<br />

Ausschüsse in Vorhaben der industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

werden fast ausschließlich aus AWT-Mitgliedsfirmen<br />

gebildet. Zudem ist der wissenschaftliche Beirat der<br />

AWT unser Qualitätssicherungsgremium, das alle unsere<br />

Forschungsanträge an die AiF zuvor begutachtet. Nicht<br />

vergessen werden darf, dass die Mitgliedschaft unserer AWT<br />

in der AiF überhaupt erst die Voraussetzung bietet, dort<br />

Forschungsanträge einreichen zu können. Mitgliedsfirmen<br />

der AWT können daher über die Fachausschüsse direkt<br />

Einfluss auf unsere Forschungsthemen nehmen. Mit diesem<br />

„Bottom-up-Prinzip“ der Themenfindung besitzt die<br />

industrielle Gemeinschaftsforschung ein wertvolles Alleinstellungsmerkmal.<br />

HK-Besucher erfahren davon, wenn über<br />

die Ergebnisse dieser Projekte auf dem HK berichtet wird,<br />

44 gaswärme international 5-2014


INTERVIEW<br />

also fast auch ein „Bottom-up“ bei der Gestaltung des HK-<br />

Programms. Über unsere wissenschaftlichen Projekte sind<br />

wir mit vielen europäischen und internationalen Partnern<br />

in engem Kontakt. Hierzu zählen auch die europäischen<br />

Wärmebehandlungsverbände, mit denen die AWT eng<br />

kooperiert und gemeinsam eine jährliche Tagung ausrichtet.<br />

Vertreter dieser Verbände nehmen regelmäßig am HK<br />

teil, viele seit Jahrzehnten. Und auch zum internationalen<br />

Verband, der <strong>International</strong> Federation for Heat Treatment<br />

and Surface Engineering, bestehen enge Verbindungen,<br />

zuletzt in Form einer gemeinsamen Wärmebehandlungstagung<br />

im Mai 2014 in München. Die enge fachliche Verbindung<br />

zu ausländischen Verbands- und Firmenvertretern<br />

ermöglicht es uns, hervorragende Referenten für unseren<br />

HK zu gewinnen. Seitdem eine Simultanübersetzung der<br />

Vorträge angeboten wird, sind englischsprachige Beiträge<br />

willkommen, wie auch auf dem HK 2014 von unserem<br />

englischen Kollegen. Dennoch wird nach meiner Einschätzung<br />

der HK eine im Kern deutschsprachige Veranstaltung<br />

bleiben, der sich aber über zahlreiche internationale Gäste<br />

sehr freut.<br />

Welche Erwartungen haben Sie an<br />

den HK in den kommenden Jahren,<br />

um die Rolle des wissenschaftlichen<br />

und wirtschaftlichen Austausches<br />

zu erfüllen?<br />

Zoch: Der HK war und ist für mich stets<br />

eine junge Veranstaltung mit langjähriger<br />

Tradition. Es ist erstaunlich und<br />

beispielhaft für den HK, wie stark die<br />

Verbundenheit der Teilnehmer zu diesem<br />

jährlichen Treffen ist. Ich entdecke selbst, wie sich<br />

ein Generationenwechsel beim HK vollzieht und diese<br />

Veranstaltung hier einen für die Industrie unschätzbaren<br />

Nutzen der Nachwuchsförderung bietet. Zahlreiche erfahrene<br />

Wärmebehandler nehmen, obwohl teilweise schon<br />

im Ruhestand, immer noch am HK teil, bringen nun ihre<br />

jungen Kollegen und Nachfolger mit und machen diese in<br />

der Branche bekannt. Und diese erhalten so einen umfassenden<br />

und fundierten Einblick in ein Themenfeld, das sie<br />

sich selbst deutlich aufwendiger erarbeiten müssten. Diese<br />

„Standortwechsel<br />

sind immer mit einer<br />

eigenen Dynamik<br />

verbunden.“<br />

Kernaufgabe wird der HK auch in der Zukunft behalten.<br />

Die Fachausstellung bietet eine einzigartige Möglichkeit,<br />

viele unterschiedliche Firmen zu besuchen und Projekte<br />

anzubahnen oder zu besprechen. Das Konferenzprogramm<br />

soll auch künftig aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse<br />

vermitteln, wichtige Grundlagen in<br />

Übersichtsvorträgen zusammenfassen<br />

und praktische Beispiele industrieller<br />

Anwendungen darstellen.<br />

Insbesondere letztere, Beiträge aus<br />

der Praxis, sind für HK-Besucher von<br />

hohem Interesse, da sie oft mit ähnlichen<br />

Fragestellungen konfrontiert<br />

sind. Hier hat es in den letzten Jahren<br />

leider eine etwas abnehmende Vortragszahl<br />

gegeben, da Firmen etwas<br />

zurückhaltender geworden sind, ihre<br />

Ergebnisse einem breiten Publikum vorzustellen. Hier wünsche<br />

ich mir ein stärkeres Engagement für die Zukunft, da<br />

diese Beiträge aus der Praxis ein wichtiges Element des HK-<br />

Programms sind. Hier hoffe ich darauf, dass Firmen wieder<br />

stärker erkennen, dass sich Technologieführerschaft auch<br />

durch hochkarätige Fachvorträge zum Ausdruck bringen<br />

lässt.<br />

Herr Prof. Zoch, wir bedanken uns für dieses Gespräch.<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

+++ www.gaswaerme-online.de +++ www.gaswaerme-online.de +++<br />

5-2014 gaswärme international<br />

45


PRODUKTVORSCHAU<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

Modularer Fertigungsansatz<br />

Die weltweite Zunahme in der Bauteilproduktion hat zu<br />

einer erhöhten Nachfrage nach Wärmebehandlungsanlagen<br />

geführt, die sowohl die heutigen Fertigungsanforderungen<br />

bewältigen können als auch für zukünftige<br />

Herstellungsprozesse einsetzbar sind. AFC-Holcroft bietet<br />

eine Vielzahl von Wärmebehandlungslösungen an und<br />

stellt eine der flexibelsten Wärmehandlungsofenausstattungen<br />

in den Mittelpunkt: das UBQ-System (Universelle<br />

Mehrzweckkammerofen-Anlagen). Das Mehrzweckkammerofensystem<br />

ist in der Lage, eine Vielzahl von metallurgischen<br />

Verfahren durchzuführen. Es kann als alleinstehende Einheit<br />

oder komplette vollautomatische Zelle geliefert werden, die<br />

in Parallelanlagen integriert ist. Dazu gehören Anlassöfen,<br />

Vorheizöfen, Sprühtauchwascher, Kühlstationen mit Gebläse<br />

und mehr; alle sind auf individuelle Kundenanforderungen<br />

zugeschnitten. Dank seines modularen Aufbaus können<br />

weitere Zellen für maximale Produktivität mit gleichbleibenden,<br />

reproduzierbaren metallurgischen Ergebnissen<br />

hinzugefügt werden.<br />

Ein weiteres modulares und flexibles Produkt ist der<br />

endothermische Gasgenerator aus der AFC-Holcroft<br />

EZ-Serie mit einem ausgefeilten, wartungs- und bedienerfreundlichen<br />

Design. Ein 5:1 Umlegeverhältnis bietet<br />

enorme Einsparungen bei den Betriebskosten im Vergleich<br />

zu Stickstoff-Methanol. Die Anlage amortisiert sich oft in<br />

bereits weniger als einem Jahr. Die endothermischen Gasgeneratoren<br />

können einzeln oder in Gruppen von bis zu<br />

drei Einheiten geliefert werden; dabei hat jede Einheit eine<br />

separate Plug&Play-Steuerung.<br />

Ist eine konstante Fertigung hoher Stückzahlen erforderlich,<br />

bietet AFC-Holcroft seinen klassischen Durchstoßofen<br />

für kontinuierlichen Durchsatz unter Schutzgasatmosphäre<br />

an. Der AFC-Holcroft Durchstoßofen erlaubt die Kombination<br />

der Ofenkammern zu einer einzigen Kammer oder aber<br />

eine Trennung in mehrere Kammern zur unabhängigen<br />

Steuerung von Temperatur und Atmosphäre.<br />

AFC-Holcroft<br />

www.afc-holcroft.com<br />

Halle 4.1 / Stand E-038<br />

Hochmoderne Anlagentechnologie<br />

Seit nunmehr 78 Jahren ist die Hauck-Gruppe als leistungsstarker<br />

Systemlieferant für Kunden in ganz Europa<br />

in Kernbranchen wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau,<br />

der Elektrotechnik, Medizintechnik, Verbindungsund<br />

Befestigungstechnik sowie in vielen anderen Bereichen<br />

aktiv. An sieben Standorten in Deutschland werden unterschiedlichste<br />

Bauteile mit fast allen gängigen Wärmebehandlungsverfahren<br />

(thermischen wie thermo-chemischen),<br />

diversen Oberflächenbehandlungen und galvanischen Prozessen<br />

bearbeitet. Innovation, Erfahrung und zuverlässige<br />

sowie präzise Produktionsprozesse sind an allen Standorten<br />

ebenso gegeben wie konsequentes Qualitätsmanagement,<br />

Qualitätssicherung durch Inhouse-Prüfverfahren, modernste<br />

Anlagentechnologie mit Back-up-Möglichkeiten, Zertifizierungen<br />

nach allen gängigen internationalen Standards für<br />

Qualität, Umwelt und Energie und regionale Kundennähe.<br />

In diesem Jahr hat das Unternehmen seinen Service weiter<br />

ausgebaut und noch mehr als sonst auf neue hochmoderne<br />

Anlagentechnologie gesetzt. Absolutes Highlight ist die neue<br />

teilautomatisierte Chargieranlage am Standort Remscheid, die<br />

in ihrem Aufbau und ihrer Konzeption einzigartig ist. Auch<br />

die Investitionen in den Ausbau der Nitrieranlagen sind von<br />

nennenswerter Bedeutung. Derzeit sind 15 große Öfen im<br />

Einsatz, die pro Tag mehr als 40 t Ware funktional veredeln.<br />

Härterei Hauck GmbH<br />

www.haerterei-hauck.de<br />

Halle 4.1 / Stand E-030<br />

46 gaswärme international 5-2014


PRODUKTVORSCHAU<br />

Unternehmensverbund zum Vertrieb<br />

von Glüh- und Härteofenanlagen<br />

Der Unternehmensverbund der Industrieofen- und Härtereizubehör<br />

GmbH Unna (IHU) befasst sich mit der<br />

Herstellung und dem Vertrieb von Glüh- und Härteofenanlagen<br />

sowie deren Ersatzteilen und Zubehör sämtlicher<br />

Ofenfabrikate. Alle Komponenten der Ofenanlagen können<br />

im eigenen Betrieb gefertigt werden.<br />

Ferner ermöglicht die technische Ausstattung die Anfertigung<br />

von Salzbad- und Nitriertiegeln, Härtekästen, Muffeln,<br />

Glühgeräten, Chargiergestellen und Edelstahlrohren<br />

in einer Vielzahl von Werkstoffen.<br />

Ebenfalls führt der Unternehmensverbund Wartungen<br />

und Reparaturen an diesen Anlagen durch. Die Produktpalette<br />

beinhaltet ferner Abschreckmittel, Isoliermittel gegen<br />

Aufkohlung und Aufkohlungsflüssigkeiten. Ein weiterer<br />

Bereich der Fertigungsmöglichkeiten bezieht sich auf Stahlkonstruktionen<br />

und den Apparatebau.<br />

Durch die großen Erfahrungen, auf die das Unternehmen<br />

im Bereich des Industrieofenbaus zurückgreifen kann,<br />

gelingt es, auch ältere Konstruktionen durch Modifikationen<br />

zu verbessern. Hierdurch wird sowohl die Effizienz<br />

der Produkte als auch das Ergebnis der Wärmebehandlung<br />

gesteigert. Ferner tragen diese Maßnahmen zu einer<br />

erheblichen Energieeinsparung bei. Die Firma IHU ist nach<br />

DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert.<br />

Industrieofen- und Härtereizubehör GmbH Unna<br />

www.ihu.de<br />

Halle 4.1 / Stand C-010<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

5-2014 gaswärme international<br />

47


PRODUKTVORSCHAU<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

Neue Hochleistungs-Abschrecköle<br />

Die Firmengruppe BON<br />

– Härtetechnik (Burgdorf-Osmirol-Nüssle)<br />

befasst<br />

sich seit nunmehr 65 Jahren<br />

ausschließlich mit der Entwicklung<br />

und dem Vertrieb<br />

von qualitativ hochwertigen<br />

Prozessstoffen für den Einsatz<br />

in Lohn- und Betriebshärtereien<br />

und ist weltweit<br />

anerkannter Fachpartner<br />

für anwendungstechnische<br />

Fragestellungen auf dem<br />

Gebiet der Stahlhärtung.<br />

Im Bereich der Durixol®<br />

Abschrecköle aus dem<br />

Hause Burgdorf wurde zuletzt die Entwicklungsarbeit für<br />

eine neue Generation von Hochleistungs-Abschreckölen<br />

abgeschlossen.<br />

Aufbauend auf den heutigen, qualitativ hochwertigen<br />

Konzeptionen aktueller DURIXOL® Hochleistungs-<br />

Abschrecköle, konnte durch Verwendung neuartiger<br />

Grund- und Rohstoffe eine nochmalige Verbesserung der<br />

Produkteigenschaften erzielt werden.<br />

Diese neue Produktgeneration wird höchsten Anforderungen<br />

gerecht und zeichnet sich durch folgende Eigenschaften<br />

aus:<br />

■ Nochmals verbesserte thermische Stabilität und hierdurch<br />

bedingt eine nachhaltige Stabilisierung der Produktstabilität<br />

■ Außerordentlich hohe Verdampfungsfestigkeit und<br />

Flammpunktlage, verbunden mit den Vorteilen einer<br />

geringeren Öldampfentwicklung und geringerer Verdampfungsverluste<br />

■ Sehr gleichmäßige Abschreckresultate bei dicht<br />

gepackten Chargen, bei Chargen mit besonders großer<br />

spezifischer Oberfläche sowie bei komplexen<br />

Bauteilgeometrien und bei Bauteilen, die riss- und<br />

verzugsempfindlich sind<br />

■Verbesserte Blankhärteeigenschaften<br />

■ Reduzierung des spezifischen Verbrauchs durch eine<br />

geringere Viskositätslage und hierdurch bedingt geringere<br />

Ausschleppverluste auf den Bauteiloberflächen und<br />

Chargiergestellen.<br />

Die neue Generation von DURIXOL® Hochleistungs-<br />

Abschreckölen ist vor allem für ein anspruchsvolles Teileund<br />

Werkstoffspektrum sehr gut geeignet und ermöglicht<br />

durch die sehr gleichmäßigen Abschreckeigenschaften<br />

nicht nur eine verbesserte Reproduzierbarkeit der Härteergebnisse<br />

sondern hierdurch auch eine Optimierung der<br />

gesamten Wärmebehandlungskosten.<br />

Burgdorf GmbH & Co. KG<br />

www.burgdorf-kg.de<br />

Halle 4.1 / Stand A-030<br />

Passende Regler für jede Anwendung<br />

Die Firma Mesa Electronic GmbH ist seit mehr als 40 Jahren<br />

ein guter Partner, wenn es um professionelle Messtechnik,<br />

industrielle Prozesssteuerung und -Regelung geht.<br />

Basierend auf den sehr erfolgreichen Kohlenstoff-, Nitrier-,<br />

Taupunkt- und Temperarturreglern bringt das Unternehmen<br />

nun eine neue MCon Regler-Familie auf den Markt. Die<br />

neue Regler-Generation bietet für jeden Anwendungsfall<br />

den passenden Regler. Der MCon Typ Carbo ist der neue<br />

C-Pegel-Regler mit insgesamt drei unterschiedlichen Regelkreisen.<br />

Damit kann der Kunde den C-Pegel, die Ofentemperatur<br />

und die Ölbadtemperatur regeln. Der MCon Typ Nitro<br />

regelt die Nitrierkennzahl Kn und die Ofentemperatur. Der<br />

MCon Typ TP ist für die Taupunktregelung eines Endogasgenerators,<br />

der MCon Typ Uni ist ein Universalregler mit dem<br />

bis zu drei unterschiedliche Prozessgrößen geregelt werden<br />

können. Alle Regler sind mit den neuesten Technologien<br />

wie Touchscreen-Farbdisplay, mehreren analogen Ein- und<br />

Ausgängen sowie verschiedensten Kommunikationsprotokollen<br />

ausgestattet. Mit der Option als Programmregler<br />

können komplexe Abläufe realisiert werden. Mithilfe von<br />

Steuerspuren können alle MCon-Regler den Prozess ohne<br />

SPS steuern und somit Kosten reduziert werden. Die Regler<br />

bieten die Möglichkeit, mit den unterschiedlichsten Automatisierungssystemen<br />

über Kommunikations-Protokolle wie<br />

Modbus RTU, TCP, Ethernet und Profibus zu kommunizieren.<br />

Ein integrierter Datenlogger ermöglicht das Aufzeichnen<br />

von Prozessdaten während des gesamten Prozesses. Um<br />

flexibel zu sein, kann der Kunde jeden Regler mit einer<br />

gewünschten Anzahl von analogen oder digitalen Ein- und<br />

Ausgängen bestellen und konfigurieren.<br />

MESA Electronic GmbH<br />

www.mesa-international.de<br />

Halle 4.1 / Stand D-029<br />

48 gaswärme international 5-2014


PRODUKTVORSCHAU<br />

Teamlösungen aus einer Hand<br />

Das Kompetenz-Team Werkstofftechnik der Münchner<br />

Werkstofftechnik-Seminare Dr. Schreiner VDI beschäftigt<br />

sich überwiegend mit der Bildung von Arbeitsgruppen<br />

zur Projektrealisierung, sammelt Fachwissen, forscht,<br />

entwickelt und veranstaltet Fachtagungen, Schulungen<br />

und Workshops.<br />

Eine jährliche Fachtagung in München bietet seit<br />

über 30 Jahren Profis eine Plattform für den Austausch<br />

unter Kollegen, Zugang zu Fachwissen und spezifischen<br />

Informationen aus den Arbeitsbereichen. Die nächste<br />

Tagung „Härterei 2015“ findet vom 19. bis 20. März 2015<br />

in München statt.<br />

Neben der Fokussierung auf den deutschsprachigen<br />

Raum (D, A, CH), unterhält das Kompetenz-Team Werkstofftechnik<br />

auch europaweite Kontakte und kann Erfahrungen<br />

in China und Übersee vorweisen. Im Verbund<br />

mit Partnern werden auch Analytik, Anlagentechnik<br />

und Wärmebehandlung als Dienste angeboten, deren<br />

Grundlage eine fundierte Beratung darstellt, die sich auch<br />

auf Werkstück- und Teilereinigung ausdehnt. Mit dem<br />

Zentralverband Oberflächentechnik e.V. (ZVO) und dem<br />

Fachverband Industrielle Teilereinigung e.V. (FIT) wird am<br />

12. und 13. März 2015 die 24. Fachtagung Industrielle Teilereinigung<br />

in München veranstaltet.<br />

Auf dem Härterei Kongress 2014 in Köln stellt das<br />

Kompetenz-Team die Unternehmen Ahotec e.K., Graphite<br />

Materials GmbH, Spectro Analytical Instruments GmbH,<br />

TAZ GmbH und Uttis srl vor. Interessierte Besucher können<br />

am Stand Entscheidungsträger dieser Firmen ansprechen<br />

und sich über Neues aus den Unternehmen informieren.<br />

MWS Dr. Schreiner VDI<br />

www.kompetenzteam.com<br />

Halle 4.1 / Stand A-021<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

Innovative Wärmebehandlungsanlagen<br />

zum Presshärten,<br />

Härten, Glühen,<br />

Sintern und Löten etc.<br />

Auch unter Atmosphären<br />

Schutzgas und getrockneter Luft<br />

schwartz GmbH<br />

Edisonstrasse 5<br />

D-52152 Simmerath<br />

Germany<br />

Besuchen Sie uns!<br />

schwartz Heat Treatment Systems<br />

Asia (Kunshan) Co. Ltd.<br />

278 JuJin Road<br />

Zhangpu Town Kunshan City<br />

Jiangsu Province<br />

215321, P.R. China<br />

Halle 27,<br />

Stand C35<br />

Halle 10,<br />

Stand E30/08<br />

5-2014 gaswärme international<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.schwartz-wba.com<br />

schwartz, Inc.<br />

2015 J. Route 34<br />

Oswego IL 60543<br />

USA<br />

49


PRODUKTVORSCHAU<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

Neue Generation von Endogasgeneratoren<br />

Das auf Härterei-<br />

Ausstattung spezialisierte<br />

Atmosphere<br />

Engineering hat jetzt<br />

Endogasgeneratoren<br />

mit mehreren, kleineren<br />

Retorten entwickelt.<br />

Vorgestellt wird<br />

der neue EndoFlex-<br />

Generator, der in<br />

Deutschland von Avion Europa vertrieben wird, auf dem<br />

diesjährigen Härterei Kongress.<br />

Die sogenannte Reaction Core Technologie des<br />

EndoFlex verwendet kleinere Retorten, die in Summe<br />

mehr Volumen bieten und insgesamt eine größere Katalysatoroberfläche<br />

für die Spaltung zur Verfügung stellen.<br />

Über eine im Zentrum der Reaktionskammer befindliche<br />

Heizung lassen sich diese deutlich schneller und sparsamer<br />

aufwärmen. Durch den geringeren Durchmesser<br />

der Retorten kann der Katalysator wesentlich effizienter<br />

durchwärmt werden. Der Energieverbrauch sinkt<br />

dadurch um rund 7 %.<br />

Gleichzeitig reduziert diese Konstruktion die Lagerhaltungskosten<br />

und Stillstandzeiten während des Austauschs<br />

gesättigter oder verschlissener Elemente: Die betroffenen<br />

Retorten können dazu paarweise entnommen und der<br />

Generator mit den verbliebenen in verringerter Kapazität<br />

weiter benutzt werden, bis die Ersatzteile vorliegen. Der<br />

Wechsel selbst erfolgt unkompliziert durch Ziehen der<br />

Retorten bei geschlossenem Generatorgehäuse. Zudem<br />

lassen sich bei schwankendem Gasverbrauch einzelne<br />

Retorten wegschalten oder sogar ausbauen, sodass sie<br />

nicht unnötig abgenutzt werden.<br />

Herzstück der EndoFlex-Steuerung ist der integrierte<br />

EndoInjector, eine Gasmisch- und Kontrollanlage, die in<br />

einem speziell darauf ausgelegten Generator verbaut ist.<br />

Über eine sensible Sensorik ermittelt diese jederzeit den<br />

aktuellen Druck und damit die erforderliche Endogasmenge<br />

für die Öfen und reguliert entsprechend die Gasproduktion.<br />

Bis auf 20 % der Ausgangsleistung kann der Generator<br />

heruntergefahren werden, ohne einen Endogasüberschuss<br />

abfackeln zu müssen. Ein hochpräzises Taupunktmessgerät<br />

prüft dabei zu jeder Zeit die Zusammensetzung des<br />

Schutzgases und ändert gegebenenfalls das Mischverhältnis<br />

entsprechend den Vorgaben. Zusätzlich erfasst ein<br />

separater CH 4 -Sensor den Anteil an nicht ausreagiertem<br />

Methan im Abgas. Ungewöhnlich große Mengen können<br />

auf diese Weise frühzeitig erkannt werden, bevor sich die<br />

verschlechterte Gasqualität über fehlerhafte Werkstück-<br />

Chargen bemerkbar macht. Zusammen mit der Reduzierung<br />

der abgefackelten Überschüsse werden dadurch auch<br />

die Schadstoff-Emissionen der Härterei insgesamt verringert.<br />

Die Bedienung der Anlage erfolgt über ein großflächiges,<br />

farbiges Touchpanel, das alle relevanten Werte übersichtlich<br />

darstellt. Diese Daten werden zudem im internen<br />

Datalogger des EndoFlex minutengenau gespeichert. Über<br />

das Touch-Feld können auch das zeit- sowie tagesabhängige<br />

Aufheizen und das automatische Ausbrennprogramm<br />

des Generators programmiert werden: Damit ist es unter<br />

anderem möglich, die Anlage beispielsweise am Wochenende<br />

selbsttätig ausbrennen zu lassen und vor Arbeitsbeginn<br />

wieder zu starten.<br />

Der Multi-Retorten-Schutzgasgenerator ist in zwei<br />

Größen mit Produktionskapazitäten von 40 und von<br />

85 m 3 /h erhältlich. Bei höherem Endogasbedarf können<br />

die Aggregate flexibel um bis zu drei weitere Reaktionsmodule<br />

gleicher Leistung erweitert werden. Diese Zusatz-<br />

Module laufen über die Steuerung und den EndoInjector<br />

des Basisteils, sodass für die Regulierung keine weiteren<br />

Investitionskosten anfallen.<br />

Avion Europa GmbH<br />

www.avion-europe.de<br />

Halle 4.1 / Stand B-070<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf dem HK 2014<br />

Vulkan-Verlag<br />

Halle 4.1 / Stand G 018<br />

22. - 24. Oktober 2014<br />

Kölnmesse, Köln<br />

Deutschland<br />

50 gaswärme international 5-2014


PRODUKTVORSCHAU<br />

Neue Produktfamilie für<br />

hochgenaue Temperaturregelung<br />

Die Firma Eurotherm, Lieferant für Mess- und Regeltechnik,<br />

stellt seine neue Produktfamilie E+PLC vor. Die neue<br />

Serie verfügt über eine Vielzahl von Funktionen zur präzisen<br />

Messung und Regelung, bietet sichere Datenaufzeichnung<br />

und zusätzlich umfangreiche Möglichkeiten zur Prozessvisualisierung<br />

auf einer SPS Plattform an. Damit wird die Wirtschaftlichkeit<br />

und Effizienz einer Anlage erheblich gesteigert.<br />

Bisher mussten Unternehmen zum Erreichen der optimalen<br />

Leistung und zur Einhaltung der genauen Pyrometrie-<br />

Spezifikationen (z. B. AMS2750E) verschiedene Produkte für<br />

die Temperaturregelung, die Datenerfassung und die Visualisierung<br />

einsetzen. Die Kombination all dieser Produkte auf<br />

einer flexiblen und hochfunktionellen SPS Plattform vereinfacht<br />

die Inbetriebnahme und verringert die Engineeringzeit.<br />

Mit E+PLC wird die Einhaltung von Vorgaben und Normen<br />

wesentlich vereinfacht.<br />

Die Temperaturregelung stellt sicher, dass die richtige<br />

Temperatur schnell erreicht und ohne Abweichungen auf<br />

dem optimalen Punkt gehalten wird. Dadurch kann schon im<br />

ersten Durchlauf eine hervorragende Produktqualität ohne<br />

Ausschuss erzielt werden, ohne dass auf das Erreichen der<br />

Betriebstemperatur lange gewartet werden muss. Dies erhöht<br />

den Durchlauf eines Ofens oder einer Wärmebehandlungsanlage<br />

im Vergleich zu traditionellen SPS-basierten Regelungen.<br />

Die schnell reagierende PID-Regelung minimiert Überschwinger<br />

und ermöglicht einen zusätzlichen Batchzyklus innerhalb<br />

von 24 Stunden. Durch die Eliminierung von Regelkreisschwingungen<br />

mit verschiedenen PID-Sätzen und die Unterstützung<br />

der Überschwingerunterdrückung von Eurotherm, kann der<br />

Kunde die Temperatur hochfahren ohne zu befürchten, dass<br />

die nötigen Sollwert-Toleranzen überschritten werden. Die<br />

E+PLC Serie beinhaltet ebenfalls sichere Datenaufzeichnung,<br />

um den Anforderungen der Wärmebehandlungsstandards,<br />

wie CQI-9 und AMS2750 E zu entsprechen.<br />

Invensys Systems GmbH Eurotherm<br />

www.eurotherm.de<br />

Halle 4.1 / Stand E-091<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

AFC-Holcroft:<br />

Innovationskraft seit 1916.<br />

Starke Lösungen für die Zukunft.<br />

Als privates Unternehmen mit der Erfahrung aus tausenden installierten<br />

Anlagen weltweit ist AFC-Holcroft einer der marktführenden Ausrüster<br />

in der Wärmebehandlungsindustrie.<br />

HK 2014<br />

Halle 04.1<br />

Stand E-038<br />

Eine der umfangreichsten Produktpaletten in der technik: Durchstoß- und Förderbandofen, Drehherdofen,<br />

Universelle Mehrzweckkammerofen-Anlagen (UBQ)<br />

Wärmebehandlungsund<br />

Endothermische Generatoren.<br />

Robuste und langlebige Konstruktionen, entwickelt<br />

im Hinblick auf leichte und unkomplizierte Wartung.<br />

Mehrere Standorte in Nordamerika, Europa und Asien<br />

für schnellstmögliche Lieferung, Wartung und<br />

technischen Support.<br />

UBQ: Universelle Mehrzweckkammerofen-<br />

Anlagen. Einzigartig vielseitig.<br />

Modulares Mehrzweckkammerofensystem<br />

mit modernster Technologie.<br />

Für die Herstellung gleichbleibender Qualitätsprodukte<br />

sowie planbare und wiederholbare Ergebnisse.<br />

Nehmen Sie noch heute Kontakt mit uns auf und<br />

erfahren Sie, wie wir auch Ihre Produktionsprozesse<br />

optimieren können und wie Sie so dem Wettbewerb<br />

eine Nasenlänge voraus sein können.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.afc-holcroft.com<br />

AFC-Holcroft USA · Wixom, Michigan AFC-Holcroft Europe · Boncourt, Schweiz AFC-Holcroft Asia · Shanghai, China<br />

5-2014 gaswärme international<br />

Telefon: +1-248-624-8191 Telefon: +41 32 475 56 16 Telefon: +86-21-58999100<br />

51


PRODUKTVORSCHAU<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

Hybrid-Chargierstab für Hochtemperaturen<br />

Die GTD Graphit Technologie GmbH entwickelt in der<br />

GTD-HybridSystem © -Produktreihe innovative Werkstoffkombinationen<br />

für Hochtemperaturanwendungen.<br />

Ein neues Produkt im Portfolio ist der Hybrid-Chargierstab<br />

für Werkstücke, die hängend oder auch vertikal gesichert<br />

in einem Chargiergestell gehärtet werden müssen. Der<br />

Stab ist mit einer durchgehenden Seele aus CFC (Carbon-<br />

Fiber-reinforced Carbon) und einer Stahlhülle versehen.<br />

CFC – ein Hochleistungsfaserverbundwerkstoff mit Carbonfasern<br />

– ermöglicht eine hohe Festigkeit und Temperaturbeständigkeit<br />

des Chargierstabes unter Schutzgas<br />

oder Vakuum bis weit über 1.200 °C. Die geringe Dichte<br />

und das leichte Gewicht von CFC vereinfachen nicht nur<br />

das Handling, sondern stellen auch eine hervorragende<br />

Energiebilanz sicher. Die Stahlhülle schützt die Seele vor<br />

Abrieb durch scharfkantige Werkstoffe und die Werkstücke<br />

vor Kontaktreaktionen mit Kohlenstoff. Individuell ausführbare<br />

Abstandshalter sorgen für gleichmäßiges Chargieren<br />

der Werkstücke. Durch den Einsatz von CFC als Kern wird<br />

das Verbiegen oder Verformen des hohlen Stahl-Stabes<br />

im Chargiergestell dauerhaft ausgeschlossen. Der neue<br />

Chargierstab ist Teil der schutzrechtlich gesicherten GTD-<br />

HybridSystem © -Produktpalette der GTD Graphit Technologie<br />

mit Sitz in Langgöns, Hessen. Das GTD-HybridSystem ©<br />

umfasst weiterhin kundenspezifisch in Chargiergestellen<br />

und Rosten anpassbare Kombinationen aus CFC- und Keramik<br />

oder auch CFC-Metall-Verbundwerkstoffen.<br />

Entscheidende Argumente für den Einsatz solcher<br />

Kombinationen mit Carbonfaserwerkstoffen sind die hohe<br />

Belastbarkeit, extreme Verzugsfestigkeit und optimale<br />

Materialpaarung, die insbesondere bei automatisierten<br />

Prozessen zum Tragen kommt.<br />

GTD Graphit Technologie GmbH<br />

www.gtd-graphit.de<br />

Halle 4.1 / Stand D-079<br />

Effektive Nutzung von Restenergie<br />

Das Ipsen-EcoFire-System steigert den Wirkungsgrad<br />

von Industrieofenanlagen durch intelligente Hardund<br />

Software und schont dadurch nachhaltig Geldbeutel<br />

und Umwelt. Das System ist eine intelligente Hardwareund<br />

Softwarelösung, die es dem im Ofen bereits verbauten<br />

Gasheizsystem ermöglicht, Schutzgas zu verbrennen.<br />

Normalerweise muss das in einem Ofen eingesetzte<br />

Schutzgas sicher abgebrannt werden. Im EcoFire-System<br />

wird das in atmosphärischen Wärmebehandlungsanlagen<br />

benötigte Schutzgas<br />

jedoch als Brenngas für das Beheizungssystem<br />

verwendet. So<br />

steht der Energiegehalt<br />

des Schutzgases für<br />

das Beheizungssystem<br />

zur Verfügung. Im Winter<br />

werden die Hallen<br />

damit zusätzlich geheizt<br />

– Unternehmen sparen<br />

Geld und schützen gleichzeitig die Umwelt! Nicht nur, dass<br />

Kunden mit EcoFire den Energieinhalt des ansonsten nutzlos<br />

verbrannten Schutzgases nutzen können und dadurch<br />

den Anlagenwirkungsgrad deutlich erhöhen, sie können<br />

gleichzeitig:<br />

■ die Kosten des Erdgasverbrauchs senken,<br />

■ die CO 2 -Emmision verringern,<br />

■ einen Imagegewinn für das Unternehmen schaffen,<br />

■ allgemein die Arbeitsbedingungen verbessern.<br />

Trotz steigender Energiepreise und einer immer heftiger<br />

geführten Diskussion über CO 2 -Ausstoß und Klimawandel,<br />

werden erhebliche Mengen an Restenergien ungenutzt an<br />

die Umwelt abgegeben. Zur Beseitigung dieser Missstände<br />

kann das Ipsen-EcoFire-System einen Beitrag leisten.<br />

Ipsen <strong>International</strong> GmbH<br />

www.ipsen.de<br />

Halle 4.1 / Stand E-040<br />

52 gaswärme international 5-2014


PRODUKTVORSCHAU<br />

Kammerofen-Vergüteanlage für große Ringe<br />

Vor Kurzem wurde bei einem Kunden in Mexiko die IOB<br />

Kammer-Vergüteanlage bestehend aus vier Kammeröfen,<br />

einer Chargiermaschine und zwei Abschreckbädern<br />

zur Produktion übergeben. In der Anlage können Ringe bis<br />

zu einem Durchmesser von 4.300 mm wärmebehandelt<br />

werden. Vorgesehen sind die Prozesse Härten, Anlassen<br />

und Normalisieren. Für die Abschreckbäder hat man einmal<br />

Wasser und einmal Polymer gewählt. Die Eigenschaften<br />

nach der Warmbehandlung sollten die Vorgaben gleichmäßige<br />

Härte bei 90° von 300-330 HBN, eine Verwerfung<br />

(oval) von < 6 mm, Kerbschlagzähigkeit oberhalb 30-35 lbft<br />

bei ¼“ Dicke und Ferrit im Kern ≤ 5 % aufweisen.<br />

Für das Erreichen der Temperaturgleichmäßigkeit und<br />

der Wirtschaftlichkeit der Anlage wurden erdgasbetriebene<br />

Hochgeschwindigkeits-Rekuperator-Brenner eingesetzt.<br />

Die Gleichmäßigkeit im Ofen beträgt: 530-950 °C = ± 5 °C;<br />

450-529 °C = ± 7,5 °C. Die Abschreckbäder sind mit drehbaren,<br />

heb- und absenkbaren Hubtischen ausgestattet.<br />

Zusätzlich zu den Umwälz- und Kühlpumpen wurden für<br />

intensive Umwälzung noch Flüssigkeitsstrahl-Mischdüsen<br />

stationär im Bad und beweglich auf dem Hubtisch installiert.<br />

Die Beladung der Öfen, der Bäder und der Ablagetische<br />

übernimmt die Chargiermaschine. Im Automatikbetrieb<br />

werden Zeiten von ca. 25-30 s zwischen Ofen und<br />

Bad erreicht. Eine moderne Mess- und Regelanlage mit<br />

Materialverfolgung und Anbindung an das übergeordnete<br />

Leitsystem für die gesamte Fertigungslinie komplettiert<br />

die Anlage.<br />

IOB Industrie-Ofen-Bau GmbH<br />

www.iob.de<br />

Halle 4.1 / Stand F-091<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

Messtechnik<br />

• Sauerstoffsonden<br />

• Messtechnik für Nitrieren und<br />

Nitrocarburieren<br />

• Gasanalysatoren<br />

Anlagentechnik / Service<br />

• Modernisierung von Anlagen<br />

• Begasungseinrichtungen<br />

• SAT und TUS entsprechend<br />

AMS2750D und CQI9<br />

• Überprüfung und Einstellung von<br />

Ofenatmosphären<br />

Prozessleittechnik<br />

• Prozessleitsystem für<br />

Chargen-, Band und<br />

Durchstoßöfen<br />

• verkettete Anlagen<br />

• Anbindung an PPS und<br />

ERP Systeme<br />

Regelungstechnik<br />

• Temperaturregler,<br />

C-Pegel Regler<br />

• Universelle Programmregelgeräte<br />

PROCESS-ELECTRONIC GmbH<br />

www.group-upc.com<br />

+49 7161 94 888-0 info@process-electronic.com a member of<br />

5-2014 gaswärme international<br />

53


PRODUKTVORSCHAU<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

Industrieöfen „made in Germany“<br />

Die Nolzen Industrieofenbau GmbH produziert in der vierten<br />

Generation – seit 1919 – Industrieöfen und Wärmebehandlungsanlagen<br />

für das Glühen und Härten von Metallen.<br />

Mit eigenem Gehäuse- und Isolierbau, Retorten- und Behälterbau<br />

verbunden mit angepasster Schalt- und Regelungstechnik<br />

ist das Unternehmen kompetenter und flexibler Partner<br />

für schnelle und optimale Lieferqualität von Industrieöfen.<br />

Nolzen liefert sowohl energieeffiziente Standardöfen und<br />

kundenspezifische Lösungen in elektrisch- und gasbeheizter<br />

Ausführung für Behandlungstemperaturen bis 1.300 °C. Zum<br />

Kerngeschäft gehören Schacht-, Herdwagen- und Kammeröfen<br />

für großvolumige Bauteile und hohe Chargengewichte.<br />

Bei Schachtanlagen zum Nitrieren, Einsatzhärten und Glühen<br />

sind Baugrößen bis zu<br />

einem Nutzdurchmesser<br />

von 4.500 mm oder<br />

einer Nutztiefe von<br />

11.000 mm bereits realisiert<br />

worden. Herdwagen-<br />

und Kammeröfen<br />

werden in allen gewünschten Abmessungen und bis zu 50 m 3<br />

Nutzraumvolumen und Chargengewichten über 100 t nach<br />

Kundenwunsch gefertigt. Die Nitrier- und Aufkohlungsöfen<br />

in Schacht- und Kammerofenbauweise zeichnen sich durch<br />

automatisierte Begasungseinrichtungen, moderne Nitrierkennzahlregelungen<br />

mit NH 3 -Spaltvorrichtung und vernetzbare<br />

Steuerungssysteme aus. Zum breiten Produktspektrum zählen<br />

zudem Hauben- und Truhenöfen, Salzbadöfen, Paternosteröfen<br />

sowie Spezialöfen. Nolzen fertigt zudem individuell<br />

Waschanlagen und Abschreckbecken für diverse Medien.<br />

Das Unternehmen bietet „alles aus einer Hand“ und legt<br />

neben der Entwicklung neuer Anlagen einen besonderen<br />

Schwerpunkt auf einen engagierten After Sales Service,<br />

der die Wartung und Instandhaltung sowie Modernisierung<br />

von Bestandsanlagen und die damit einhergehende<br />

Prozessoptimierung mit einschließt.<br />

Artur Nolzen Industrieofenbau GmbH + Co. KG<br />

www.nolzen.de<br />

Halle 4.1 / Stand A-005<br />

Härteanlagen mit Bauteilreinigungskonzept<br />

Das erste System befreit durch Abschleudern die Bauteile<br />

vom Härteöl. Dieses Härteöl kann dann dem<br />

Prozess wieder zugeführt werden. Die zweite Reinigungsstufe<br />

besteht aus einer Waschkammer in der mit großem<br />

Volumenstrom und bauteilspezifisch angeordneten Reinigungsdüsen<br />

gewaschen wird. Diese Kombination von<br />

Schleudern und Waschen bietet die Möglichkeit, Bauteile<br />

nach dem Härtevorgang besonders intensiv, schnell und<br />

zugleich kostensparend und umweltfreundlich zu reinigen.<br />

Beide Systeme der Wickert Maschinenbau GmbH sind<br />

mit neu entwickelten Rotationsgreifern ausgerüstet. Diese<br />

bieten die Möglichkeit, die Bauteile nach dem Härteprozess<br />

schonend zu greifen, um anschließend in die Reinigungskammer<br />

einzufahren. Bei schöpfenden Bauteilen kann der<br />

Rotationsgreifer um 90° schwenken, sodass auch hier ein<br />

befriedigendes Reinigungsergebnis erzielt wird.<br />

In der Schleuderkammer rotieren die Greifer mit so<br />

hohen Umdrehungszahlen, dass das anhaftende Härteöl<br />

abgeschleudert wird. In der Waschkammer sind die Reinigungsdüsen<br />

so ausgelegt, dass alle Bauteilgeometrien<br />

von anhaftenden Verschmutzungen optimal gereinigt<br />

werden. Die Düsen sind in Strahl-Winkel einstellbar. Die<br />

Versorgung mit Reinigungsflüssigkeit ist sowohl im Druck<br />

als auch im Volumenstrom regelbar. Als Reinigungsmedien<br />

dienen je nach Bedarf Wasser mit Zusatzstoffen, Luft oder<br />

Reinigungsfluide.<br />

Durch die Kombination von schnell rotierenden Greifern<br />

und Reinigungskammern erhöht sich nicht nur die Reinigungsqualität.<br />

Der Reinigungsprozess wird verkürzt und<br />

der Energiebedarf reduziert. Ein weiterer Vorteil liegt in der<br />

vollständigen Kapselung der Reinigungskammern ohne<br />

Sprüheffekte in die Anlage. Auch der Reinigungsaufwand<br />

für die nachgelagerte Anlagenperipherie sinkt deutlich,<br />

weil in herkömmlichen Anlagen mitgeschleppte Ölreste<br />

nicht mehr entfernt werden und zu Problemen bei den<br />

nachfolgenden Bearbeitungen führen konnten.<br />

Biochem-Plattenphasentrenner sorgen in den Reinigungsanlagen<br />

für die Abscheidung von Ölresten, sodass<br />

eine umweltfreundliche Entsorgung der Restbestandteile<br />

gewährleistet werden kann. Aufgrund all dieser Vorteile rüstet<br />

Wickert seine Fixtur-Härtesysteme ab sofort mit diesen<br />

neuen Komponenten aus.<br />

Wickert Maschinenbau GmbH<br />

www.wickert-presstech.de<br />

Halle 4.1 / Stand B-001<br />

54 gaswärme international 5-2014


PRODUKTVORSCHAU<br />

Explosionsschutz für Stahlentgasungsanlagen<br />

In den letzten Jahrzehnten ist der Bedarf an höherwertigen,<br />

raffinierten Stählen stetig gestiegen. Parallel dazu stehen<br />

Stahlwerke unter steigendem Druck, ihre Prozesse energieeffizienter<br />

auszulegen sowie CO 2 -Emissionen drastisch zu<br />

senken. Höherwertige Stähle wie sie etwa von der Automobiloder<br />

Luftfahrtindustrie angefragt werden, benötigen jedoch<br />

eine weitere Behandlung in den sogenannten sekundärmetallurgischen<br />

Prozessen, die häufig unter Vakuum durchgeführt<br />

werden. Entgasungsanlagen, insbesondere jene mit<br />

Sauerstoffeinblasung, wie für VOD- und RH-OB-Verfahren,<br />

produzieren potenziell explosive Abgase. Ausrüstungen mit<br />

ATEX-Zulassung ermöglichen hier sichere und kosteneffiziente<br />

Lösungen für mechanische Vakuumlösungen.<br />

Die heutigen mechanischen Standardpumpen erfüllen<br />

hohe Anforderungen an die Sicherheit. Falls Unsicherheiten<br />

hinsichtlich der Zündfähigkeit von Gasgemischen in den<br />

jeweiligen Prozesses bestehen, so muss der Betreiber eine<br />

Gefahrenanalyse unter Einstufung der unterschiedlichen<br />

Anlagenteile in Explosionsschutzzonen durchführen. Das<br />

Ergebnis wird wahrscheinlich die Definition einer Explosionsschutzzone<br />

1 für das Innere des Vakuumsystems<br />

ergeben. Für eine solche Einstufung können Pumpsätze<br />

mit einem ATEX-Zertifikat Zone 1, Kategorie 2 (innen) für<br />

Gase eingesetzt werden. Der Betreiber kann so mit verhältnismäßig<br />

geringem Investitionsaufwand den höchsten<br />

Sicherheitsstandard für Personal und Ausrüstung erreichen.<br />

ATEX-Vakuumlösungen von Oerlikon Leybold Vacuum<br />

bestehen aus Pumpen und Komponenten, welche die<br />

Spezifikation ATEX Kat.2 (i) G IIC T2 erfüllen. Diese können<br />

in ATEX-zertifizierten Vakuumsystemen kombiniert werden.<br />

So wurde eine zusätzliche Gaskühlung und Temperaturüberwachung<br />

zwischen den Pumpen vorgesehen,<br />

um eine mögliche Überschreitung der Gastemperatur zu<br />

verhindern. Sämtliche Pumpen werden durch speziell programmierte<br />

Frequenzwandler geregelt und überwacht.<br />

Was den Vakuumpumpsatz betrifft, so müssen potenzielle<br />

Zündquellen, wie zum Beispiel Überhitzung oder statische<br />

Aufladung, in Betracht gezogen werden, was mit der üblichen<br />

Aufmerksamkeit bei der Auslegung und Fertigung<br />

für ATEX-zertifizierte Pumpen gelingt. Speziell müssen die<br />

Pumpen wirkungsvoll gegen Überlast durch zu hohe Druckdifferenzen<br />

geschützt sein um übermäßige Temperaturen<br />

zu vermeiden. Dies gilt für alle möglichen Betriebspunkte<br />

angefangen von hohen Ansaugdrucken, über mittlere<br />

Betriebsdrucke, die über längere Zeit aufrecht erhalten werden<br />

wie verzögertes Abpumpen im VD-Verfahren und die<br />

Sauerstoffblasphase beim VOD- Verfahren, bis zu tiefsten<br />

Enddrucken mit seinen hohen Kompressionsverhältnissen.<br />

Die Vakuumlösungen von Oerlikon Leybold Vacuum<br />

beruhen auf nur zwei unterschiedlichen Standard-Pumpentypen,<br />

die zu einem dreistufigen Vakuumsystem kombiniert<br />

werden. Solche dreistufigen Systemkonstruktionen<br />

ermöglichen höchste Saugvermögen bei niedrigster Leistungsaufnahme.<br />

Oerlikon Leybold Vacuum GmbH<br />

www.oerlikon.de<br />

Halle 4.1 / Stand F-058 - G-059<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

Gleichzeitige Riss- und Gefügeprüfung<br />

mit Wirbelstrom<br />

Die Grundlage für eine erfolgreiche Wirbelstromprüfung<br />

liegt im Zusammenspiel einer hochempfindlichen Sensorik<br />

mit aktuellster Gerätetechnik. Hier bietet die Rohmann<br />

GmbH neben einer großen Palette von Standard-Sensoren<br />

auch eine Vielzahl individuell angepasster Sensoren für die<br />

verschiedensten Prüfaufgaben, unterstützt durch eine flexibel<br />

konfigurierbare, voll-digitale Geräteplattform. Ein Mitglied<br />

dieser Geräteplattform stellt die Elotest IS500 Familie dar. Das<br />

Elotest IS500 ist als 19“-Einbaugerät oder als eigenständige<br />

Box-Variante zur Integration in die Fertigungslinie erhältlich.<br />

Es stehen im Elotest IS500 verschiedenste Konfigurationsmöglichkeiten<br />

mit bis zu maximal zwei Prüfkanälen zur Verfügung.<br />

Damit sind Rissprüfungen sowie Gefüge- und Materialverwechslungsprüfungen<br />

auch in Kombination möglich. Bei<br />

den Gefügeprüfungen kann ausgewählt werden zwischen<br />

einfachen 1-Frequenz Sortierungen, Fast-Sort-Sortierung mit<br />

mehreren Hundert Teilen pro Sekunde oder einer Mehrfrequenzsortierung<br />

zur Lösung komplexer Sortieraufgaben.<br />

Optional verfügt das Elotest IS500 über eine Multiplex Option<br />

zum Anschluss von bis zu acht Sensoren pro Prüfkanal und<br />

kann damit ein weites Spektrum von Prüfanwendungen im<br />

Produktionsablauf abdecken. Reicht die Elotest IS500 Familie<br />

nicht aus, steht alternativ mit der Elotest PL500 Linie eine<br />

universelle viel-kanalige Gerätefamilie zur Verfügung.<br />

Rohmann GmbH<br />

www.rohmann.de<br />

Halle 4.1 / Stand E-070<br />

5-2014 gaswärme international<br />

55


HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

Heizkammer-Revisionen mit Ersatzteilservice<br />

Die Firma Graphite Materials wurde im Jahr 2000 von<br />

Dr.-Ing. Rolf Terjung mit dem Motto „Von der Idee<br />

bis zum Bauteil“ in Zirndorf bei Nürnberg gegründet. Als<br />

Fertigungs-Unternehmen für Graphit-Bauteile und System-Lieferant<br />

für Hochtemperatur-Anwendungen liegt<br />

ein Schwerpunkt in der Revision von Heizkammern für<br />

Vakuum- und Inertgasöfen.<br />

Hierbei orientiert das Unternehmen sich bei den zu<br />

erbringenden Leistungen an den Bedürfnissen des Kunden.<br />

Dieser kann auf einen umfangreichen Teileservice mit<br />

Graphit-, CFC- und Isolationskomponenten, eine eigene<br />

Bauteil-Entwicklung und die komplette Instandsetzung<br />

der gelieferten Kammer zugreifen.<br />

Bei der Heizkammer-Revision wird die Kammer in einer<br />

professionell ausgerüsteten Werkstatt demontiert, gereinigt<br />

und die defekten Teile werden ersetzt. Wichtige Bestandteile,<br />

wie die Ofen-Isolation und das Heizsystem werden<br />

überarbeitet und bei Bedarf optimiert.<br />

Neben der reinen Revision machen mittlerweile die<br />

Ingenieur-Leistungen einen immer größeren Bereich aus.<br />

Eine bedeutende Rolle spielt beispielsweise die Verbesserung<br />

der Energieeffizienz aufgrund der gestiegenen Energiepreise.<br />

Hierfür wird unter anderem eine thermische<br />

Simulation auf Basis der Finite-Elemente-Methode (FEM)<br />

eingesetzt. Auch die Bestandteile des Gasstrom-Leitsystems,<br />

wie Lüfter-Räder und Gasverteilerplatten oder die<br />

Chargierroste aus CFC bzw. in Hybrid-Bauweise werden<br />

eigenständig entwickelt, gefertigt und aufgrund steigender<br />

Anforderungen an die Produktivität und Qualität kontinuierlich<br />

weiterentwickelt.<br />

Graphite Materials GmbH<br />

www.graphite-materials.com<br />

Halle 4.1 / Stand A-021<br />

Digitale Pyrometrie neu erfunden<br />

Die Firma Sensortherm hat auf Basis der umfangreichen<br />

Metis-Serie seine neue Modellreihe Metis M3 auf den<br />

Markt gebracht. Voll industrietauglich und in nahezu allen<br />

Bereichen neu entwickelt, kann das M3 jetzt in Umgebungstemperaturen<br />

von bis zu 80 °C eingesetzt werden,<br />

Lichtleiterversionen am Optikkopf sogar bis 250 °C. Die integrierte<br />

Tastatur und die 10-stellige Anzeige ermöglichen<br />

sämtliche Einstellungen direkt am Gerät. Drei mögliche<br />

Objektivvarianten mit präziser Messfeldwiedergabe ermöglichen<br />

die Messwertaufnahme mit kleinsten Messfeldern.<br />

Zusätzlich zu den bereits bekannten Fest- und fokussierbaren<br />

Objektiven steht jetzt auch ein Motorfokus-Objektiv<br />

zur Auswahl, das eine Fernfokussierung ermöglicht.<br />

Aufbauend auf modernster Elektronik und der analogen<br />

Technik überlegenen digitalen Signalverarbeitung<br />

lässt sich das M3 universell konfigurieren. Ausgestattet<br />

mit zahlreichen neuen Funktionen, digitalen Ein- und<br />

Ausgängen sowie einer erhöhten Genauigkeit von 0,25 %<br />

genügt es höchsten Ansprüchen. Ebenfalls neu ist die<br />

Variante zur Ausrichtung über eine hochdynamische<br />

Farbkamera. Eine schnelle, serielle digitale Schnittstelle<br />

sowie zwei hochauflösende analoge 16-Bit-Stromausgänge<br />

sind zur exakten Ausgabe von Messwerten einstellbar<br />

und konfigurierbar. Optional stehen ein integrierter<br />

PID-Regler sowie die Ankopplung über Profinet,<br />

Profibus oder Ethernet an eine übergeordnete Steuerung<br />

zur Auswahl. M3-Modelle sind als Teilstrahlungs- oder<br />

Quotientenpyrometer verfügbar.<br />

Sensortherm GmbH<br />

www.sensortherm.de<br />

Halle 4.1 / Stand A-002<br />

56 gaswärme international 5-2014


Kompaktautomatisierungsgerät<br />

für Wärmebehandlungsanlagen<br />

Der von der Stange Elektronik GmbH neu entwickelte<br />

SE-702 ist ein universelles und kompaktes Automatisierungsgerät<br />

für kleinere bis mittlere Steuerungsaufgaben. Die<br />

Bedienung erfolgt über ein kontrastreiches 7”-TFT-Touch-<br />

Farbdisplay (17,8 cm) mit einer Auflösung von 800 x 480 Pixeln.<br />

Ungeachtet seines kompakten Aufbaus und seiner vielfältigen<br />

Funktionen wurde für den SE-702 ein anwenderfreundliches<br />

Bedienkonzept entwickelt. Der Anlagenprojektierer kann das<br />

Gerät mit den enthaltenen Software-Funktionsbausteinen<br />

und zusätzlicher dezentraler CANopen-Peripherie optimal an<br />

die geforderte Aufgabenstellung anpassen. Mittels der integrierten<br />

SPS-Funktion werden die nötigen Verknüpfungen der<br />

Funktionsbausteine untereinander, sowie die Verbindungen<br />

zum E/A-Feld erstellt (AWL Editor).<br />

Die analogen Gerätefunktionen wie Istwerte, Sollwerte,<br />

Programmgeber, Regler, Toleranzen, Grenzwerte usw.<br />

lassen sich auf einfache Weise, genau wie die SPS, ohne<br />

externe Hilfsmittel und direkt am Gerät anpassen bzw. einstellen.<br />

Dies gilt auch für die übrigen Gerätefunktionen wie<br />

z. B. die umfangreiche Alarmbearbeitung mit historischer<br />

Alarmaufzeichnung.<br />

Eine ausgefeilte Benutzerverwaltung ermöglicht die<br />

Vergabe von Bedienrechten für zuvor angelegte Benutzer<br />

(Administrator, Meister, Vorarbeiter usw.). Benutzer und<br />

Berechtigungsprofile sind vorkonfiguriert, können vom<br />

Anlagenadministrator aber auch selbst angepasst werden.<br />

Nicht zuletzt sorgt eine mittels eines externen Grafikeditors<br />

(Designstudio, Stange PC-Software) erstellbare<br />

Anlagenvisualisierung für einen guten Überblick über die<br />

Anlage und den aktuellen Prozesszustand. Die Anbindung<br />

an ein Prozessleitsystem ist über die Netzwerk-Schnittstelle<br />

möglich (Modbus-TCP/IP), weiterhin kann das Gerät über<br />

einen VNC-Viewer fernbedient werden.<br />

Anwendungsbeispiele:<br />

■ Industrieofenbau,<br />

■ Kälte-/Klimasimulationskammern,<br />

■ Autoklaven,<br />

■ Trockner,<br />

■ Sterilisatoren,<br />

■ Kunststoffindustrie,<br />

■ Maschinen- und Anlagenbau,<br />

■ Prüfstände.<br />

Stange Elektronik GmbH<br />

www.stange-elektronik.com<br />

Halle 4.1 / Stand E-034<br />

HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

Effizienzsteigerung durch Faserverbundkeramik<br />

Die WPX Faserkeramik GmbH stellt Bauteile für die<br />

Wärmebehandlung aus der innovativen Faserverbundkeramik<br />

Whipox® her. Whipox® ist eine oxidische<br />

Faserverbundkeramik (OCMC) und besteht aus einer reinen<br />

Aluminiumoxid-Langfaserkeramik, eingebettet in eine<br />

reine Aluminiumoxid-Matrix.<br />

Aufgrund ihrer extremen Thermoschockbeständigkeit und<br />

mechanischen Schockbeständigkeit, geringen Wärmeleitfähigkeit,<br />

geringen Wärmekapazität, dem minimalen Verzug<br />

und hoher Biege- und Zugfestigkeit eignet sie sich hervorragend<br />

u. a. für Chargiergestelle und Ofenauskleidungen in<br />

Wärmebehandlungsprozessen im Temperaturbereich von<br />

750 bis 1.300 °C. Wegen der großen Korrosions- und Oxidationsbeständigkeit<br />

können auch atmosphärische (Teil)Prozesse<br />

gefahren werden. Systeme, Komponenten und Halbzeuge aus<br />

Whipox® können insbesondere als offene Netzstrukturen für<br />

schnellen Temperaturausgleich und homogene Temperaturverteilung<br />

ausgelegt werden. Sie ermöglichen u. a. verbesserte<br />

Energieeffizienz durch eine erhebliche Reduzierung des<br />

Chargenträgergewichts, verbesserte Produkteigenschaften<br />

durch präzisere Temperaturführung, erhöhte Anlagenverfügbarkeit<br />

durch nicht-katastrophales Bruchversagen und<br />

verringerten Ausschuss durch die Verhinderung von Kohlenstoffkontamination.<br />

Die WPX Faserkeramik GmbH entwickelt<br />

und fertigt Bauteile aus Whipox® exklusiv und sucht industrielle<br />

Partner für innovative Wärmebehandlungslösungen.<br />

WPX Faserkeramik GmbH<br />

www.whipox.com<br />

Halle 4.1 / Stand C-101<br />

5-2014 gaswärme international<br />

57


HÄRTEREI KONGRESS 2014 – SPECIAL<br />

Ofenschutzsystem-Steuerung mit Buskommunikation<br />

In Mehrbrenneranwendungen erfüllt die Ofenschutzsystem-<br />

Steuerung FCU 500 von Elster Kromschröder die wesentlichen<br />

Funktionen eines zentralen Schutzsystems gemäß<br />

EN 746-2:2010. Die Ofenschutzsystem-Steuerung überwacht<br />

eine Reihe von Sicherheitsbedingungen (z. B. minimalen und<br />

maximalen Gasdruck, Luftdruck) und führt eine normgerechte<br />

Vorspülung durch. Parallel zur Spülung werden die Hauptventile<br />

einer erweiterten Dichtheitskontrolle unterzogen. Diese<br />

Dichtheitskontrollfunktion überprüft beim Anlagenstart die<br />

System-Dichtheit. Ein spezieller Algorithmus sorgt für Zeitersparnis<br />

bei großen Prüfvolumina. Optional und in Verbindung<br />

mit Kromschröder-Brennersteuerungen sorgen ein interner<br />

Sicherheitstemperaturbegrenzer (STB) oder ein Sicherheitstemperaturwächter<br />

(STW) zur Überwachung der maximalen<br />

Ofen-/Abgastemperatur oder zur Hochtemperaturüberwachung<br />

für erhöhte Betriebssicherheit.<br />

Über Parameter lassen sich die in der FCU 500 vereinten<br />

Funktionen exakt auf die spezifischen Anforderungen der<br />

jeweiligen Beheizungseinrichtung anpassen. Dazu verfügt<br />

die Steuerung über eine optische Schnittstelle, über die<br />

mit der PC-Software BCSoft die Parameter eingestellt und<br />

Daten zur Diagnose ausgelesen werden können.<br />

Die Ofenschutzsystem-Steuerung ist für den Einbau<br />

in Schaltschränke entwickelt worden. Sie verfügt über<br />

die bewährte Bedienung an der Gerätefront oder kann<br />

mithilfe der externen Bedieneinheit OCU direkt von der<br />

Schaltschranktür aus gesteuert werden. Mit dem Profinet-<br />

Busmodul BCM 500 lässt sich die FCU 500 einfach in die<br />

Prozessautomatisierung einbinden. Automatisierungssystem<br />

und angeschlossene Geräte der Baureihe kommunizieren<br />

über das Busmodul BCM 500 auf zwei Ebenen. Im Rahmen<br />

der zyklischen Kommunikation überträgt das Bussystem die<br />

Steuersignale für Start, Entriegelung und Luftsteuerung zum<br />

Ofenstart oder zur Temperaturregelung in der Anlaufstellung<br />

(Standby) und während des Betriebes. In Gegenrichtung<br />

werden die Betriebszustände, der aktuelle Programmstatus<br />

und optional die Temperatur im Ofenraum übermittelt.<br />

Elster GmbH<br />

www.kromschroeder.de<br />

Halle 4.1 / Stand C-089<br />

Hochtemperatur-Wärmedämmung<br />

bei begrenztem Raumangebot<br />

Produkte der technischen Wärmedämmung von Promat<br />

HPI (High Performance Insulation) eignen sich optimal für<br />

nahezu alle Applikationen in den Bereichen Industrieofenund<br />

Trocknerbau, Transport, Energietechnik und Metallurgie<br />

– darunter auch eine Vielzahl von Spezialanwendungen.<br />

Kunden steht neben den bewährten Calciumsilikat-<br />

Platten, Faserwerkstoffen und Feuerleichtsteinen auch eine<br />

breite Palette mikroporöser Produkte zur Verfügung. Durch<br />

das umfassende Produktportfolio können nahezu alle<br />

Anforderungen an Dämmleistung, Energieeffizienz, Platzund<br />

Kosteneinsparung erfüllt werden. Das Leistungsspektrum<br />

umfasst Anwendungstemperaturen bis zu 1.850 °C.<br />

Oft stehen Ingenieure und Konstrukteure vor der Herausforderung,<br />

leistungsstarke Dämmlösungen in einem eng<br />

begrenzten Raumvolumen auf wirtschaftliche Art zu realisieren.<br />

Promat HPI präsentiert für diesen Bedarf seine neu<br />

entwickelten, leichten Calciumsilikat-Wärmedämmplatten<br />

Promasil®-1100 Super. Diese zeichnen sich – besonders bei<br />

hohen Temperaturen bis 1.050 °C – durch eine extrem niedrige<br />

Wärmeleitfähigkeit, hohe thermische Beständigkeit und<br />

geringen Platzbedarf aus. Das patentierte Herstellungsverfahren<br />

gewährleistet auf den modernen Promat-eigenen Produktionsanlagen<br />

eine gleichmäßige Promasil®-Qualität, die über<br />

den Anforderungen der ASTM- und DIN EN-Normen liegt.<br />

Promat GmbH<br />

www.promat.de<br />

Halle 4.1 / Stand A-069<br />

58 gaswärme international 5-2014


FACHBERICHTE<br />

Prozessgasaufkohlung von<br />

Getriebeteilen – Möglichkeiten<br />

der Zeit- und Kostenreduktion<br />

von Herwig Altena<br />

Prozessgasanlagen zur Aufkohlung von Getriebeteilen der Automobilindustrie sind nach wie vor Stand der Technik.<br />

Viele Kunden schätzen die Vorteile der Prozessgasanlagen, wie gute Wirtschaftlichkeit, hohe Anlagenverfügbarkeit,<br />

Prozessregelung über Sonden, Prozessstabilität, etc. Steigenden Anforderungen an Prozesszeitverkürzung, Kostenminimierung<br />

und Verbesserung der Energieeffizienz kann durch technische und prozesstechnologische Weiterentwicklungen<br />

entsprochen werden. In diesem Beitrag werden unterschiedliche Aspekte zur Zeit- und Kostenreduktion aufgezeigt<br />

sowie verschiedene Energieeffizienzmaßnahmen erörtert, die sowohl Energieeinsparungen, als auch Methoden der<br />

Energierückgewinnung einschließen.<br />

Heat treatment of gear parts – possibilities of time and<br />

cost savings<br />

Atmospheric furnaces are “state of the art” for case hardening of transmission gear parts for the automotive industry.<br />

Increased demands concerning the reduction of process time, reduced heat treatment costs and improved energy<br />

efficiency can be met by technical and technological innovations. This paper shows different aspects of time and cost<br />

savings for heat treatment of gear parts. Furthermore different energy efficiency measures for continuous furnaces are<br />

recommended including energy savings and energy recovery.<br />

Die Wärmebehandlung wird in der Produktionskette<br />

vielfach als ungeliebter, aber nötiger Prozessschritt<br />

betrachtet, da er zeitaufwendig ist, zu Bauteilverzug<br />

führen kann und zusätzlich auch einen erheblichen<br />

Kostenfaktor darstellt. Trotz gestiegener Bauteilqualität<br />

und Reproduzierbarkeit der Behandlungsergebnisse ist<br />

der Wärmebehandler aufgefordert, die Durchlaufzeiten<br />

deutlich zu verringern und zusätzlich Kosten einzusparen.<br />

Nachfolgend werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt,<br />

diese Anforderungen zu erfüllen.<br />

HOCHTEMPERATURAUFKOHLUNG<br />

Der Begriff „Hochtemperaturaufkohlung” ist nicht genormt.<br />

Beim Versuch einer Definition muss man sich sowohl an den<br />

heute üblichen Temperaturen orientieren, als auch das Anlagendesign<br />

berücksichtigen. Kontinuierliche Gasaufkohlungsanlagen,<br />

wie z. B. Durchstoßanlagen, werden in der Regel<br />

bei 930-960 °C Aufkohlungstemperatur betrieben, während<br />

Mehrzweck-Kammeröfen für Temperaturen bis 1.000 °C ausgelegt<br />

sind. Hochtemperaturaufkohlung lässt sich daher anlagenabhängig<br />

für Kammeröfen mit 1.000-1.050 °C festlegen,<br />

für kontinuierliche Anlagen gelten Temperaturen von 960-<br />

1.020 °C als Hochtemperaturanwendung. Aufgrund höherer<br />

Diffusionsgeschwindigkeit ist bei diesen Temperaturen eine<br />

signifikant kürzere Prozesszeit zum Erreichen der Ziel-CHD<br />

erforderlich und somit eine deutlich höhere Durchsatzleistung<br />

realisierbar. Bekanntlich gibt es jedoch drei wesentliche<br />

Einschränkungen für Hochtemperaturaufkohlung:<br />

a) Werkstoff:<br />

Die Verwendung feinkornstabilisierter Stähle ist Voraussetzung<br />

für die Direkthärtung nach Hochtemperatur-Aufkoh-<br />

5-2014 gaswärme international<br />

59


FACHBERICHTE<br />

lungsprozessen, da bei Temperaturen von 1.000 °C bereits<br />

nach wenigen Minuten Kornvergröberung auftritt. Mikrolegierungen<br />

von Nb, Ti and N sowie ein entsprechendes<br />

Ausgangsgefüge der Stähle reduzieren das Wachstum der<br />

Austenitkörner und erlauben Aufkohlungstemperaturen bis<br />

zu 1.050 °C über mehrere Stunden [1-4]. Alternativ müsste<br />

nach der Hochtemperaturaufkohlung ein Perlitisieren zur<br />

Kornfeinung erfolgen.<br />

b) Anlagentechnik:<br />

Für Hochtemperaturprozesse ist eine angepasste Anlagentechnik<br />

erforderlich. Kritische Bauteile, die erhöhtem Verschleiß<br />

bei diesen Temperaturen unterliegen, müssen durch<br />

hochtemperaturbeständige Werkstoffe ersetzt werden.<br />

Für Mehrzweck-Kammeröfen sind Hochtemperatur-Ausführungen<br />

standardmäßig am Markt verfügbar. Bei kontinuierlichen<br />

Anlagen muss jedoch das Anlagendesign an<br />

die höheren Durchsatzleistungen angepasst werden. Dies<br />

erfordert neben der Wahl hochtemperaturbeständiger<br />

Werkstoffe auch eine erhöhte Aufheizleistung der Anlage,<br />

einen größeren Wärmetauscher für das Ölbad, etc.<br />

c) Bauteilverzug:<br />

Erhöhte Aufkohlungstemperaturen können einen größeren<br />

Bauteilverzug verursachen. Dies gilt unter anderem für<br />

hängende Chargierung dünnwandiger Ringe. Es ist empfehlenswert,<br />

die Auswirkung der höheren Temperatur auf<br />

den Bauteilverzug in Abhängigkeit von der Chargierung im<br />

Vorfeld experimentell oder mittels Simulation zu ermitteln.<br />

Neben der Anlagenausführung muss auch die Prozesstechnik<br />

an die Hochtemperaturanwendung angepasst<br />

werden. Bei höherer Temperatur verringert sich die Dichte<br />

des Prozessgases, andererseits steigt die Kohlenstoffaufnahme<br />

der Bauteile aufgrund höherer Diffusionsgeschwindigkeit.<br />

Demnach gewinnt die Kohlenstoffverfügbarkeit<br />

stärkere Bedeutung als eine gute Umwälzung des<br />

Prozessgases. Zur Erhöhung der Kohlenstoffverfügbarkeit<br />

wird die Verwendung von Propan als Fettungsgas empfohlen,<br />

eventuell in Verbindung mit einem leicht erhöhten<br />

CO-Gehalt des Trägergases.<br />

Tabelle 1: Abhängigkeit der Durchsatzleitung und des Energieverbrauchs<br />

von der Aufkohlungstemperatur.<br />

Durchstoßanlage, 20MnCr5, CHD 1 mm.<br />

Kohlungstemperatur 930 °C 950 °C 980 °C 1.000 °C<br />

C-Pegel 1,1 1,2 1,3 1,35<br />

Prozesszeit (min) 385 330 280 260<br />

Taktzeit (min) 10,1 8,3 6,7 6,1<br />

Durchsatzleistung (%) 100 % 123 % 151 % 167 %<br />

Energieverbrauch (%) 100 % 110 % 125 % 135 %<br />

Weiterhin ist eine verbesserte Isolierung für Hochtemperaturanwendungen<br />

erforderlich, was z. B. durch Verwendung<br />

mikroporöser Dämmplatten, die einen sehr niedrigen<br />

Wärmeübergangskoeffizienten aufweisen, realisiert werden<br />

kann. Diese Maßnahme führt zu einer Reduzierung der<br />

Ofenwandtemperatur um 7-10 °C, was sich natürlich auch<br />

bei Standard-Aufkohlungstemperaturen positiv auf die<br />

Energieeffizienz der Anlage auswirkt. Ferner müssen hochtemperaturbeständige<br />

Werkstoffe für die Heizung, den<br />

Umwälzer und die Chargiergestelle eingesetzt werden. Vor<br />

allem kontinuierliche Anlagen benötigen eine verstärkte<br />

Heizleistung sowie eine Anpassung des Anlagendesigns<br />

an die hohen Temperaturen.<br />

Tabelle 1 stellt Taktzeiten, Durchsatzleistung und Energieverbrauch<br />

von Gasaufkohlungsanlagen in Abhängigkeit<br />

von der Aufkohlungstemperatur gegenüber. Eine Temperaturerhöhung<br />

von 930 °C, der heute in der Automobilindustrie<br />

üblichen Aufkohlungstemperatur, auf 980 °C erhöht<br />

die Anlagen-Durchsatzleistung um 50 %, der Energieverbrauch<br />

der Anlage steigt hingegen nur um ca. 25 %. Dies<br />

zeigt bereits klar, dass sich durch Temperaturerhöhung<br />

ein erhebliches Einsparpotenzial an Energiekosten ergibt.<br />

Wenn hohe Durchsatzleistungen zum Beispiel die Verwendung<br />

einer Ofenlinie mit drei Durchstoßanlagen oder<br />

drei Kammeröfen erfordern, erlaubt die Temperaturerhöhung<br />

von 930 auf 980 °C die Einsparung einer kompletten<br />

Anlagenlinie, teilweise sogar inklusive Nebenaggregaten.<br />

Unter Berücksichtigung der höheren Kosten für<br />

die Hochtemperaturausführung der zwei Anlagen sowie<br />

einem leicht erhöhten Wartungsaufwand, ergibt sich ein<br />

Kosteneinsparpotenzial von bis zu € 25.000/Jahr für den<br />

Mehrzweck-Kammerofen und bis zu € 300.000/Jahr für<br />

Durchstoßofenanlagen (Bild 1).<br />

RINGHERDOFEN<br />

Ringherdöfen werden für zwei unterschiedliche Anwendungen<br />

konzipiert: für die Aufkohlung und Pressenhärtung<br />

von verzugsempfindlichen, einzeln chargierten Bauteilen<br />

oder zur Aufkohlung und Ölabschreckung von Vollchargen<br />

als Alternative zur Aufkohlung in Durchstoßanlagen.<br />

Verzugsempfindliche Bauteile, wie z. B. Schaltmuffen,<br />

Synchronringe oder Tellerräder, welche in einer Härtepresse<br />

abgeschreckt werden müssen, werden in der Regel<br />

zunächst gasaufgekohlt und anschließend langsam abgekühlt,<br />

dann wieder auf Härtetemperatur erwärmt und in<br />

der Fixtur abgeschreckt. Abhängig von der erforderlichen<br />

Durchsatzleistung erfolgt die Aufkohlung in (Doppel-)Kammeröfen<br />

oder Durchstoßanlagen und die nachfolgende<br />

Wiedererwärmung in Drehherdöfen [5]. Die Aufkohlung<br />

in Drehherdöfen mit nachfolgender Direkthärtung von<br />

Bauteilen in der Härtepresse ist auf geringe CHD’s unter<br />

0,5-0,6 mm beschränkt, da der Drehherdofen nur eine<br />

einzige Prozesskammer aufweist, die bei ca. 900 °C und<br />

60 gaswärme international 5-2014


FACHBERICHTE<br />

einem Cp von ca. 0,8-0,9 betrieben wird, wodurch größere<br />

Aufkohlungstiefen unwirtschaftlich sind.<br />

Ringherdöfen bieten unterschiedliche, getrennte<br />

Behandlungszonen (Erwärmen, Aufkohlen, Diffundieren)<br />

mit angepassten Temperaturen und Cp, wobei Presshärteteile<br />

einzeln auf Paletten chargiert die Zonen durchlaufen<br />

und anschließend direktgehärtet werden (Bild 2). Durch<br />

diese Prozessführung lassen sich durchschnittlich 25 % der<br />

Wärmebehandlungskosten im Vergleich zur konventionellen<br />

Einfachhärtung einsparen. Diese Kosteneinsparung<br />

ergibt sich aus 30 % Energieeinsparung, aus Einsparungen<br />

an Personal, verringertem Platzbedarf und verringertem<br />

Bedarf an Chargiergestellen. Schließlich führt der vereinfachte<br />

Prozessablauf zu einer 30-prozentigen Verkürzung<br />

der Durchlaufzeit durch die Härterei.<br />

Bei Einsatzhärtung von Vollchargen im Ringherdofen<br />

ergibt sich ein Einsparpotenzial von 5-10 % der Behandlungszeit<br />

im Vergleich mit Durchstoßanlagen. Dies ist durch<br />

das unterschiedliche Anlagendesign bedingt, das einen<br />

gewissen Abstand zwischen den Chargen erfordert (Bild<br />

2) und damit die Durchströmung mit Prozessgas verbessert,<br />

wohingegen bei Durchstoßanlagen die Chargen dicht<br />

aneinander gestoßen werden müssen. Des Weiteren zeichnen<br />

sich Ringherdöfen aufgrund ihrer Bauform durch eine<br />

größere Anzahl an Umwälzern und höhere Umwälzleistung<br />

sowie eine gute Zonentrennung aus. Ein weiterer Vorteil ist<br />

der geringere Verschleiß der Grundroste, da die Chargen nur<br />

einmalig auf den Ringherd gestoßen und dann durch die<br />

Drehung des Ringherdes weitertransportiert werden. Als<br />

Nachteil ist jedoch die mangelnde Flexibilität der Anlage<br />

im Vergleich zu mehrbahnigen Durchstoßanlagen zu sehen.<br />

FLEXIBILITÄT<br />

Zwei- und dreibahnige Durchstoßanlagen ermöglichen<br />

gleichzeitig verschiedene Einsatzhärtetiefen (CHD) durch<br />

unterschiedliche Bahntaktzeiten. Eine ähnliche bzw. eine<br />

noch bessere Flexibilität kann nur mit einem Ringherdofen<br />

in geändertem Design („Flexicarb®“, Bild 3) erreicht<br />

werden. Diese Ausführung kombiniert einen kleinen<br />

Durchstoßofen zur Erwärmung der Bauteile auf Kohlungstemperatur,<br />

einen Ringherdofen, der ausschließlich<br />

für die Aufkohlung verwendet wird, sowie eine kleine<br />

Durchstoßanlage zum Absenken und Halten auf Härtetemperatur<br />

und ein konventionelles Ölbad. Die Kohlungsdauer<br />

im Ringherd kann nun (in gewissen Grenzen)<br />

frei in Abhängigkeit von der erforderlichen CHD gewählt<br />

werden. Die Charge verbleibt dabei so lange im Ringherd,<br />

bis die Aufkohlung weitgehend abgeschlossen<br />

ist. Der Ringherd dreht die Charge dann in die Ausstoßposition,<br />

von der sie in die Diffusionskammer gestoßen<br />

wird. Dies ermöglicht z. B. die gleichzeitige Behandlung<br />

von Bauteilen mit einer Ziel-CHD von z. B. 1 bis 1,5 mm<br />

oder 2,5 bis 3,5 mm.<br />

%<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Kammeröfen<br />

Durchstoßöfen<br />

3 Stk. 2 Stk.HT 3 Stk. 2 Stk.HT<br />

1 2 3 4<br />

Flexicarb –<br />

Aufkohlungsofen<br />

Mehrpreis Roste<br />

Ersatzteile<br />

Energie<br />

Löhne/Gehälter<br />

Zinsen<br />

Abschreibung<br />

Kosteneinsparung:<br />

Kammerofenline<br />

~ € 25.000.- /Jahr<br />

Durchstoßanlage<br />

~ € 300.000.- /Jahr<br />

Bild 1: Kosteneinsparpotenziale einer Kammerofenlinie und einer<br />

Durchstoßanlage durch Hochtemperaturausführung, bezogen<br />

auf gleiche Durchsatzleistung<br />

Bild 2: Ringherdofen zur Aufkohlung und Pressenhärtung verzugsempfindlicher<br />

Bauteile<br />

Aufheiz-<br />

kammer<br />

Diffusions-<br />

kammer<br />

Öl-<br />

Abschreckung<br />

Wasch-<br />

maschine<br />

Bild 3: Ringherdofen für flexible Aufkohlung „Flexicarb®”<br />

5-2014 gaswärme international<br />

61


FACHBERICHTE<br />

Bild 4: Kleiner Ringherdofen mit Einzelteilabschreckung mit Polymer<br />

oder Gas sowie Paternoster-Anlassofen. Durchsatzleistung:<br />

bis 3 Bauteile/min bei 0,65 mm CHD<br />

Eine weitere Möglichkeit, bei Ringherdöfen eine höhere<br />

Flexibilität zu erhalten, besteht in einer Aufteilung des<br />

Produktionsdurchsatzes auf mehrere Mini-Ringherde, die<br />

jeweils einer Fertigungslinie zugeordnet sind und individuell<br />

an die erforderliche CHD angepasst werden. Die gesamte<br />

Anlage, bestehend aus Ringherd, Abkühlstation und<br />

Paternosterofen zum Anlassen benötigt eine Aufstellfläche<br />

von nur 4,5 x 6 m und weist eine Durchsatzleistung von bis<br />

zu 3 Zahnrädern pro Minute bei 0,65 mm CHD auf (Bild 4).<br />

GASABSCHRECKUNG<br />

In vielen Fällen lässt sich der Verzug von Getriebeteilen<br />

durch Gasabschreckung im Vergleich zur Ölabschreckung<br />

reduzieren. Dadurch lässt sich der erforderliche,<br />

zeit- und kostenintensive Nacharbeitsaufwand verringern<br />

Bild 5: Zweibahnige Durchstoßanlage mit Gasabschreckkammer<br />

sowie – in gewissen Fällen – sogar komplett einsparen.<br />

Des Weiteren ist nach der „trockenen“ Abschreckung<br />

kein Waschen der Bauteile erforderlich.<br />

Hochdruck-Gasabschreckung wird in der Regel nur in<br />

Kombination mit Niederdruck-Aufkohlungsanlagen angewendet.<br />

Die Kombination mit Prozessgasanlagen ist jedoch<br />

ebenfalls möglich und wurde bereits mehrfach realisiert,<br />

stellt jedoch hohe Anforderungen an die Gasabschrecktechnik.<br />

Bild 5 zeigt eine zweibahnige Durchstoßanlage<br />

mit Hochdruck-Gasabschreckkammer. Durch die spezielle<br />

Konstruktion der Abschreckeinheit kann sichergestellt werden,<br />

dass es nur zu einer geringfügigen Anreicherung des<br />

Prozessgases, das CO und H 2 enthält, in dem Abschreckmedium<br />

(in der Regel Stickstoff) kommt und damit kein<br />

brennbares Gemisch in der Abschreckeinheit entstehen<br />

kann. Abhängig von den Taktzeiten der kontinuierlichen<br />

Anlagen kann ein Recycling des Abschreckmediums in<br />

einem geschlossenen Kreislauf erforderlich bzw. wirtschaftlich<br />

sinnvoll sein. Die Abschreckeinheit zeichnet sich durch<br />

eine sehr gleichmäßige, hohe Gasgeschwindigkeit von<br />

über 20 m/s über den gesamten Chargenquerschnitt aus.<br />

Aufgrund der geringen Abstände zwischen Innenwand des<br />

Chargenraums und der Charge ergibt sich eine gleichmäßige<br />

Durchströmung der gesamten Charge.<br />

Gleichmäßige Abschreckung über den gesamten Chargenraum<br />

ist die Voraussetzung für eine gleichmäßige Härteverteilung<br />

sowie einen geringen Verzug der Verzahnung<br />

von Rädern und Wellen. Unter bestimmten Voraussetzungen<br />

konnte dadurch bereits die Nacharbeit von Bauteilen<br />

komplett eingespart werden. In weiterer Folge erlaubt dies<br />

eine Verringerung der Ziel-CHD, was wiederum eine Verkürzung<br />

der Prozesszeit und damit Kosteneinsparungen<br />

bewirken kann. Trotz erheblich höherer Anschaffungskosten<br />

einer Gasabschreckeinheit (im Vergleich zum Ölbad) konnte<br />

durch die genannten Vorteile eine Amortisationsdauer einer<br />

Gasabschreckzelle von unter 2 Jahren erreicht werden.<br />

ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Bekanntlich stellt die thermische und thermochemische<br />

Behandlung von Bauteilen einen energieintensiven<br />

Behandlungsschritt bei der Fertigung von Bauteilen dar.<br />

Durch den weltweiten Anstieg der Energiekosten und<br />

besonders des Gaspreises gewinnen daher energiesparende<br />

Anlagentechniken zunehmend an Bedeutung.<br />

Durch Verbesserungen des Anlagendesigns, der Wärmedämmung<br />

der Anlagen und des Wirkungsgrades der<br />

Gasbrenner konnten Energieeinsparungen von ca. 45 %<br />

innerhalb der letzten 25 Jahre erzielt werden. Bild 6 zeigt<br />

einen Vergleich des Energieeinsatzes für Einsatzhärteprozesse<br />

in Form eines Sankey-Diagrammes, wobei alte Durchstoßanlagen,<br />

die nach wie vor im Gebrauch sind, moderne<br />

Anlagen und zukünftige Einsparpotenziale dargestellt sind.<br />

Bei Neuanlagen können Energiesparmaßnahmen bereits<br />

62 gaswärme international 5-2014


FACHBERICHTE<br />

bei der Anlagenplanung berücksichtigt werden. Bei<br />

Altanlagen muss hingegen zunächst eine Ist-Analyse<br />

der Anlagenausführung, des Anlagenzustandes und<br />

des Energieverbrauchs erfolgen, bevor energiesparende<br />

Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit evaluiert<br />

werden können.<br />

Primäre Maßnahmen zur Energieeinsparung<br />

Moderne Isolierwerkstoffe mit geringerer Wärmeleitfähigkeit,<br />

wie z. B. mikroporöse Dämmplatten, ermöglichen<br />

eine Absenkung der Ofenwandtemperatur ohne<br />

Erhöhung der Dicke der Wärmedämmschicht. Bei 930 °C<br />

Aufkohlungstemperatur sinkt die Ofenwandtemperatur<br />

um 7 °C, was zu einer Energieeinsparung von 20 % führt.<br />

Leider muss dieser Vorteil durch die derzeit noch sehr<br />

hohen Preise des Dämmmaterials teuer erkauft werden,<br />

sodass sich bei den derzeitigen Energiepreisen eine<br />

Amortisationsdauer von ca. 5 Jahren ergibt.<br />

Kohlenstofffaserverstärkter Kohlenstoff (CFC) wird<br />

fallweise für Chargiergestelle in Vakuumanlagen eingesetzt.<br />

Der Vorteil liegt in der hohen Festigkeit von CFC<br />

bei hoher Temperatur, wodurch die Chargiergestelle nur<br />

einen Bruchteil der Wandstärke und des Gewichts von<br />

Gussgestellen aufweisen müssen. Dies führt zu einer<br />

Verringerung des Chargierverlustes (der Energie, die<br />

ausschließlich zur Erwärmung der Gestelle benötigt<br />

wird) um ca. 50 % [6]. In Prozessgasanlagen können CFC-<br />

Gestelle ebenfalls eingesetzt werden. Durch Abschreckung<br />

im Ölbad lagert sich in geringem Umfang Ölkohle<br />

an den CFC-Gestellen an, die jedoch deren Funktion<br />

nicht beeinträchtigt.<br />

Der sorgsame Umgang mit Primärenergie sowie<br />

die Minimierung der CO 2 -Emissionen sind auch für die<br />

Wärmebehandlung essenziell erforderlich. Aus diesem<br />

Aspekt erlangt die Minimierung des Trägergasverbrauchs<br />

von Prozessgasanlagen steigende Bedeutung.<br />

Derzeit wird die Trägergasmenge während der<br />

Inbetriebnahme von Prozessgasanlagen eingestellt<br />

und zumeist unabhängig von den Betriebsbedingungen<br />

konstant gehalten. Grundlage der Einstellung ist der<br />

ungünstigste Betriebszustand, der sich bei hoher Behandlungstemperatur,<br />

großer Chargenoberfläche und geringer<br />

CHD ergibt, da diese Bedingungen den größten Kohlenstoffbedarf<br />

bewirken. Mit zunehmender Behandlungsdauer<br />

sinkt die Kohlenstoffaufnahme der Bauteile nach dem<br />

√t-Gesetz. Nach gängiger Praxis werden die Begasungsmengen<br />

unabhängig von der Kohlenstoffaufnahme der<br />

Charge über die gesamte Prozessdauer konstant gehalten.<br />

Untersuchungen unter üblichen Betriebsbedingungen in<br />

Lohnhärtereien haben gezeigt, dass die Trägergasmenge<br />

ohne Einfluss auf das Aufkohlungsergebnis bei 0,7 mm CHD<br />

bis zu 40 % reduziert werden können. Bei höheren Aufkohlungstiefen<br />

von ≥ 1,5 mm CHD kann die Trägergasmenge<br />

Bild 6: Sankey-Diagramm; Vergleich des Energieeinsatzes von Durchstoßanlagen<br />

unterschiedlicher Bauart. Aufkohlungsprozess,<br />

CHD 0,7 mm, Durchsatzleistung 550 kg/h brutto<br />

Bild 7: Trägergasbedarf und 2-stufige Begasung zur bedarfsorientierten<br />

Trägergas-Mengensteuerung (Chargenoberfläche 20 m², ca. 50 %<br />

Einsparung)<br />

nach 3-4 h Aufkohlungsdauer abgesenkt werden, was ein<br />

zusätzliches Einsparpotenzial bedeutet. Bild 7 zeigt den<br />

theoretisch erforderlichen Trägergasbedarf, die übliche<br />

Begasungsmenge sowie die vorgeschlagene Reduktion<br />

der Trägergasmenge über zweistufige Begasung anhand<br />

eines konkreten Beispiels. Die Begasungsmengen können<br />

im einfachsten Fall über zwei Begasungsstränge realisiert<br />

werden. Die Freigabe des jeweiligen Stranges ist direkt im<br />

Wärmebehandlungsprogramm mittels Steuerspur hinterlegt.<br />

Auf diese Weise kann der Trägergasverbrauch mit<br />

einfachen Mitteln um 50 bis zu 70 % reduziert werden.<br />

Sekundäre Maßnahmen zur Energieeinsparung<br />

Wenngleich Verbesserungen der Energieeffizienz von Anlagenkomponenten<br />

die Basis für eine rationelle Nutzung der<br />

5-2014 gaswärme international<br />

63


FACHBERICHTE<br />

Kosten von ca. € 18.000 pro Jahr – in Abhängigkeit von der<br />

Durchsatzleistung der Anlage – einsparen, was zu einer<br />

statistischen Amortisationsdauer von 2-3 Jahren geführt<br />

hat (Bild 8).<br />

Die Brennerabgase können aber auch für die Beheizung<br />

der Waschmedien eingesetzt werden. Da die Abwärme<br />

kontinuierlich anfällt, jedoch nur zeitweise benötigt wird,<br />

muss ein Bypass am Wärmetauscher vorhanden sein. Geht<br />

man wieder von elektrischer Beheizung der Waschbehälter<br />

aus, so lassen sich bei jährlichen Einsparungen von ca.<br />

€ 8.000 Amortisationszeiten von 3,5-4 Jahren erreichen.<br />

Ein weiteres Energierückgewinnungspotenzial stellt<br />

die Hallenbeheizung mittels Abwärme des Ölkühlers bzw.<br />

der Brennerabgase dar, wobei die Nutzung naturgemäß<br />

saisonal begrenzt ist. Alternativ dazu kann die Abwärme<br />

zur Gebäudeheizung und/oder zur Warmwasseraufbereitung<br />

verwendet werden. Entsprechende Konzepte wurden<br />

ebenfalls bereits realisiert und haben sich bewährt.<br />

Bild 8: Abwärmenutzung zur Trocknung nach der<br />

wässrigen Reinigung<br />

Energie darstellen, so kann es bei steigenden Energiepreisen<br />

in zunehmenden Maße wirtschaftlich sein, die in den Prozess<br />

eingebrachte Energie teilweise rückzuführen bzw. in einen<br />

von der Härterei unabhängigen Kreislauf einzuspeisen.<br />

Das größte Potenzial zur Wärmerückgewinnung stellt<br />

einerseits das Ölbad dar, das die bei der Abschreckung<br />

freiwerdende Wärme aufnimmt, und andererseits die<br />

Brennerabwärme, die trotz Verwendung von Rekuperatorbrennern<br />

noch immer ein erhebliches Energiepotenzial<br />

darstellt [7]. Zur Trocknung von Chargen, die mit wässrigen<br />

Waschmedien gereinigt wurden, kann beispielsweise die<br />

Abschreckwärme aus dem Ölbad genutzt werden. Die<br />

Energieeinsparung liegt – je nach Anlagengröße – im<br />

Bereich von 17-25 kW. Zudem werden 20.000 m 3 Kühlwasser<br />

pro Jahr eingespart, was zu einer statistischen Amortisationsdauer<br />

von ca. 3 Jahren führt. Entsprechende Energie-<br />

Rückgewinnungssysteme wurden bei einigen Kunden<br />

bereits installiert und haben sich bewährt.<br />

Alternativ dazu kann auch die Brennerabwärme zur<br />

Trocknung der Chargen eingesetzt werden. Dies erfordert<br />

die Installation eines Gas/Luft-Wärmetauschers. Wie von<br />

einem Kunden nachgewiesen wurde, lassen sich damit<br />

FAZIT<br />

Unter Ausnützung moderner Technik bieten Prozessgasanlagen<br />

erhebliche Zeit- und Kosteneinsparpotenziale. Hochtemperaturaufkohlung<br />

stellt eine interessante, wirtschaftliche<br />

Perspektive dar, sofern feinkornstabilisierte Stähle verwendet<br />

werden und die Anlagen für Dauerbetrieb bei hohen Temperaturen<br />

ausgelegt sind. Abhängig von den erforderlichen<br />

Durchsatzmengen lassen sich erhebliche Verkürzungen der<br />

Durchlaufzeit sowie Kosteneinsparungen erzielen.<br />

Direkthärtung von verzugsempfindlichen Presshärteteilen<br />

in Ringherdöfen ermöglicht Kosteneinsparungen von<br />

etwa 25 % im Vergleich zu der konventionellen Einfachhärtung.<br />

Doch auch bei der Einsatzhärtung von Vollchargen<br />

ergeben sich 5-10 % verkürzte Prozesszeiten bei der Verwendung<br />

von Ringherdöfen im Vergleich zu Durchstoßanlagen,<br />

was durch die verbesserte Durchströmung zwischen<br />

den Chargen sowie gute Zonentrennung erklärt werden<br />

kann. Der verringerten Flexibilität von Ringherdöfen kann<br />

durch das „Flexicarb”-Design begegnet werden, das die<br />

gleichzeitige Behandlung von Chargen mit deutlich unterschiedlichen<br />

Einsatzhärtetiefen erlaubt.<br />

Gasabschreckung kann auch in Verbindung mit Prozessgasanlagen<br />

eingesetzt werden. Durch die „trockene”<br />

Abschreckung entfällt das Nachwaschen. Des Weiteren<br />

kann der Bauteilverzug häufig reduziert werden, was<br />

letztlich zu einer Verringerung der Schleifzugaben, der<br />

Nacharbeitskosten und letztlich auch zur Verkürzung der<br />

Prozesszeit führen kann. Insgesamt amortisierten sich die<br />

deutlich höheren Investitionskosten der Gasabschreckkammer<br />

in einem praktischen Beispiel innerhalb von 2 Jahren.<br />

Abschließend wurden unterschiedliche Maßnahmen<br />

zur Steigerung der Energieeffizienz von Wärmebehandlungsanlagen<br />

vorgestellt sowie Möglichkeiten der Energierückgewinnung<br />

erörtert. Im Vergleich zu den modernen,<br />

64 gaswärme international 5-2014


FACHBERICHTE<br />

heute im Einsatz befindlichen Wärmebehandlungsanlagen<br />

ergibt sich durch die genannten Maßnahmen ein weiteres<br />

Einsparpotenzial von etwa 15-20 %.<br />

LITERATUR<br />

[1] Hippenstiel, F.: Mikrolegierte Einsatzstähle als maßgeschneiderte<br />

Werkstofflösung zur Hochtemperaturaufkohlung von<br />

Getriebekomponenten. Dissertation, RWTH Aachen (2001)<br />

[5] Altena, H., Schrank, F.: Modern gas carburizing technology for<br />

the automotive industry. Heat Processing 3 (2005), p. 133 - 138<br />

[6] Technische Information 05/99/1 E JD SGL Carbon (1999)<br />

[7] Krail, J. et al.: Assessment and optimization of energy efficiency<br />

in heat treatment plants. HTM J. Heat Treatm. Mat.<br />

65(2010)5, p. 269 – 277<br />

[2] Bleck, W. et al.: New Developments for Microalloyed Heat Treating<br />

Steels. Mat. Science, Forum 426 – 432 (2003), p. 1201 - 1206<br />

[3] Clausen, B. et al.: Feinkornbeständigkeit von Bauteilen aus<br />

dem mikrolegierten Werkstoff 18CrNiMo7-6 in Abhängigkeit<br />

der Prozesskette. HTM J. Heat Treatm. Mat. 65(2010)5,<br />

p. 257 – 268<br />

[4] Konovalov, S. et al.: Entwicklung eines Al-reduzierten Einsatzstahls<br />

für die Hochtemperaturanwendung. HTM J. Heat<br />

Treatm. Mat. 67(2012)3, p. 202 – 209<br />

AUTOR<br />

Dr.-Ing. Herwig Altena<br />

Aichelin Holding GmbH<br />

Mödling, Österreich<br />

Tel.: +43 (0) 2236 / 23646-211<br />

herwig.altena@aichelin.com<br />

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5-2014 gaswärme international<br />

65


FACHBERICHTE<br />

Profibus – Wartung und<br />

Instandhaltung von<br />

elektrischen Bauteilen<br />

von Norbert Weiß, Christian Sawatzki<br />

Profibus (Process Field Bus) ist heute ein Standard in der Feldbus-Kommunikation. In vielen Bereichen der Prozessautomatisierung<br />

wird der Profibus eingesetzt und trägt zum wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen bei. Findet nun bei<br />

Service- und Wartungsintervallen auch der Profibus seine Berücksichtigung? Erscheint es überhaupt sinnvoll, elektronische<br />

Bauteile zu warten oder kann darauf verzichtet werden? Ist es das Risiko Wert, auf Grund einer evtl. eingesparten<br />

Wartung einen Anlagenstillstand zu riskieren? Eine Instandhaltungsstrategie unter Einbeziehung des Profibus wäre eine<br />

klügere und wirtschaftlichere Lösung. Dieser Beitrag beschreibt wesentliche Aspekte hierfür.<br />

Profibus – service and maintenance<br />

Profibus (Process Field Bus) is now a standard for fieldbus communication. The Profibus is used in many areas of process<br />

automation and contributes to the economic success of companies. Does Profibus now also need to be considered<br />

when determining service and maintenance intervals? Does it make any sense to maintain electronic components, or<br />

can these be ignored? Is it worth risking the entire system coming to a standstill because of a potential saving made<br />

on maintenance? A maintenance strategy that includes the Profibus would be a more intelligent and more economical<br />

solution. This article describes the key aspects of such a strategy.<br />

In der Automatisierungstechnik verbindet der Profibus<br />

die Steuerung (Master) mit verschiedenen Komponenten<br />

der dezentralen Peripherie, Aktoren und Sensoren (Slaves).<br />

Die Kommunikation findet im Hochfrequenzbereich<br />

(800 kHz bei 1,5 Mbit/s) statt. Physikalische Eigenschaften<br />

des gesamten Kommunikationssystems sind kapazitiven<br />

und induktiven Einflüssen unterworfen. Gerade von<br />

Mitarbeitern der Instandhaltung werden Kenntnisse der<br />

verschiedensten Kommunikationssysteme verlangt, da<br />

mechanische, hydraulische, elektrische und EDV-Systeme<br />

oft eng verzahnt zusammenarbeiten. Die Übergänge sind<br />

fließend. Doch wie sieht es mit vermeintlich wartungsarmen<br />

Systemen wie zum Beispiel dem Profibus aus? Sind<br />

Überprüfungen hier notwendig? Wenn ja, was und warum<br />

sollte geprüft werden?<br />

Die Hardwarekomponenten, Übertragungsmedien und<br />

Treiberbausteine eines Bussystems unterliegen einem kontinuierlichen<br />

Alterungsprozess. Derartige Veränderungen können<br />

zu sporadischen Ausfällen führen. Es besteht immer die<br />

Gefahr, dass eine Maschine oder Anlage zum Stillstand kommt.<br />

Während die Buskommunikation bei einem Qualitätswert<br />

> 3.000 noch stabil ist, kommt es im Bereich von<br />

1.000 bis 3.000 schon zu Fehl- und Wiederholtelegrammen<br />

(Bild 1). Somit können sporadische Ausfälle in diesem<br />

Bereich vorkommen. Solange keine permanenten<br />

logischen Fehler auftreten, scheint der Profibus, von außen<br />

betrachtet, fehlerfrei zu kommunizieren. Es gibt keinerlei<br />

Ausfallmeldungen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die<br />

Statusanzeige am Master wenig hilfreich ist, da diese erst<br />

beim Ausfall der Buskommunikation einen Fehler anzeigt.<br />

Was kann überhaupt altern? Die Sende- und Empfangstreiber<br />

der Teilnehmer können ihre Leistungsfähigkeit verlieren<br />

– Kondensatoren verändern ihre Kapazität, Lötstellen<br />

korrodieren, Kontakte oxidieren, Leiterplatten werden<br />

durch Whiskerbildung geschädigt usw. Wie jede andere<br />

elektrische Klemmstelle kann sich auch die des Profibus-<br />

66 gaswärme international 5-2014


FACHBERICHTE<br />

Systems lockern, korrodieren oder durch andere schädliche<br />

Außeneinwirkungen verschleißen. Sonneneinstrahlung<br />

führt u. a. dazu, dass Profibuskabel verspröden oder durch<br />

mechanische Beanspruchung sowie chemische Einwirkung<br />

beschädigt werden. Sind Leitungen oberflächlich<br />

betrachtet in Ordnung, ist es dennoch möglich, dass sich<br />

durch diverse Einflüsse der Wellenwiderstand (Impedanz)<br />

verändert. Dies führt zur Verschlechterung der Übertragungsqualitiät.<br />

Bis zu 80 % aller Fehler in einem Profibus-<br />

System haben physikalische Ursachen.<br />

Ein digitales Feldbussystem wie Profibus ist also nicht<br />

wartungsfrei. Daher gilt auch für Profibus die Aussage<br />

der VDI/VDE Richtlinie 2184 [1]: „Jede verschleißbehaftete<br />

Betrachtungseinheit innerhalb einer Maschine/Anlage<br />

benötigt eine Wartungs- und Instandhaltungsstrategie.“<br />

Die Profibus Nutzer Organisation, kurz PNO, empfiehlt<br />

eine wiederkehrende Prüfung zur Aufdeckung von passiven<br />

Fehlern [2], d. h. versteckte, funktionshemmende Fehler,<br />

die sich in jeder Betrachtungseinheit befinden können. In<br />

der Regel ist eine jährliche Prüfung zum Beispiel im Zuge<br />

eines geplanten Anlagenstillstands oder einer Revision<br />

sinnvoll. Diese sollte die vier nachfolgend aufgeführten<br />

wesentlichen Punkte beinhalten:<br />

1. Die visuelle Begutachtung von Verkabelung,<br />

Stecker und Schirmung<br />

Hierbei können erste, offensichtliche Fehler erkannt und<br />

behoben werden. Besondere Aufmerksamkeit sollte der<br />

Kabelverlegung geschenkt werden. Impedanzänderungen<br />

durch beschädigte oder nicht fachgerecht verlegte<br />

Profibuskabel gehören neben unsachgemäß abgesetzten<br />

Kabelenden und mangelhaften oder gar fehlenden<br />

Schirmanschlüssen zu den häufigsten Störungsursachen.<br />

2. Der Leitungstest<br />

Messungen mit „normalen“ Multimetern sind in einem<br />

Hochfrequenznetzwerk nur sehr eingeschränkt aussagefähig.<br />

Kurzschlüsse oder der Schleifenwiderstand<br />

können gemessen werden. Sofern aber Kurzschlüsse,<br />

Schirmschlüsse, Leitungs- oder Schirmunterbrechungen<br />

genauer lokalisiert werden müssen, ist spezielles Mess-<br />

Equipment erforderlich. Darüber hinaus ermittelt der<br />

Leitungstester die Leitungslänge, die Leitungsimpedanz<br />

und mögliche unerwünschte Reflexionen. Vertauschte<br />

Adern, falsche Leitungstypen, fehlende Terminierung<br />

und Spannungsversorgungen der Teilnehmer werden<br />

ebenfalls erkannt.<br />

So können Schwachstellen ermittelt werden, auf die<br />

während der Installationsphase üblicherweise kaum<br />

geachtet wird. Die Messung wird pro Segment jeweils am<br />

Anfang und am Ende durchgeführt. Hierdurch lassen sich<br />

Aussagen darüber treffen, ob und wo auftretende Fehler<br />

zu suchen sind. Ein abschließendes Messprotokoll dient als<br />

wichtige Information bei Folgeprüfungen, da Veränderungen<br />

ersichtlich sind. Eine Leitungsmessung erfolgt nur im<br />

Offlinemodus. Für die Instandhaltung bedeutet dies, dass<br />

Stillstandzeiten sehr genau mit der Produktionsplanung<br />

abzustimmen sind.<br />

Bild 1: Möglicher Rückgang der Signalqualität im Laufe von 10 Jahren<br />

5-2014 gaswärme international<br />

67


FACHBERICHTE<br />

Bild 2: Bustopologie<br />

3. Die Signaldiagnose<br />

Profibus ist als Feldbussystem in industrietypischer EMVbelasteter<br />

Umgebung aufgrund seiner hohen Fehlertoleranz<br />

hervorragend geeignet. Zur Datenübertragung<br />

im Profibus-Netzwerk<br />

wird ein Differenzspannungssignal<br />

verwendet.<br />

Da induktive und<br />

kapazitive Störquellen<br />

sowohl auf die positive<br />

als auch auf die negative<br />

Flanke gleichermaßen<br />

einwirken, ändert<br />

sich die Spannungsdifferenz<br />

nicht. Nur<br />

differenzspannungsverringende<br />

Oberwellenanteile,<br />

sogenannte<br />

Unterschwinger, sind<br />

für die Qualitätsbestimmung<br />

relevant.<br />

Bild 3: Qualitätswerte mit Slave<br />

Adresse<br />

Zur Bestimmung der<br />

Segmenttopologie<br />

(Bild 2) und Signalqualität<br />

(Bild 3) kommt ein<br />

spezielles auf den Profibus<br />

abgestimmtes<br />

Diagnosemessgerät<br />

zum Einsatz.<br />

Zur Beurteilung der<br />

Ergebnisse dieser Messungen<br />

sollte ein Topologieplan<br />

des Profibus-<br />

Netzwerkes vorhanden<br />

sein. Dieser gehört zu<br />

einer kompletten Elektrodokumentation. Der Topologieplan<br />

sollte schon im Zuge der Schaltplanerstellung generiert<br />

werden. Die anlagenseitige sowie schaltschrankinterne<br />

Verkabelung sollte gemäß der Dokumentation ausgeführt<br />

sein. Ist kein Topologieplan vorhanden, sollte dieser bei der<br />

ersten Überprüfung erstellt und der Elektrodokumentation<br />

beigefügt werden.<br />

3.1 Ermittlung der Bustopologie<br />

Die Topologiemessung muss an den Messpunkten Busanfang<br />

und Busende jeweils das gleiche Ergebnis in Bezug<br />

auf Kabellänge, Wellenwiderstand (typ. 150 Ω) und Anzahl<br />

der Teilnehmer liefern. Zwischen den Teilnehmern darf die<br />

Kabellänge 1 m nicht unterschreiten. Die Gesamtkabellänge<br />

muss zur eingestellten Übertragungsrate passen (z. B.<br />

1,5 Mbit/s < 200 m). Pro Segment des Profibus-Netzwerkes<br />

dürfen nicht mehr als 32 Teilnehmer vorhanden sein. Sind<br />

es mehr, muss mit einem Repeater ein neues Segment<br />

eingefügt werden.<br />

Soll bei einer Überprüfung des Bussystems der Topologieplan<br />

mit erstellt werden, so muss hierzu der Busmaster<br />

abgeschaltet werden. Eine Abstimmung mit der Produktionsplanung<br />

ist essenziell, um Stillstandzeiten der Anlage<br />

optimal zu nutzen.<br />

3.2 Ermittlung der Qualitätswerte an<br />

Busanfang und Busende<br />

Die Analyse der Signalqualität (Bild 3) kann pro Teilnehmer<br />

erfolgen und sollte mindestens den halben Maximalwert<br />

erreichen. Der Qualitätswert ist analog zum Störabstand<br />

(Bild 1). Mit dieser Messung erhält der Instandhalter einen<br />

ersten Eindruck über den Zustand des Profibus-Netzwerkes.<br />

Allgemein gilt: Je höher der Wert, umso sicherer die Übertragungsqualität<br />

und damit die Verfügbarkeit. Diese und<br />

folgende Messungen sind im Online-Betrieb möglich. Ein<br />

68 gaswärme international 5-2014


FACHBERICHTE<br />

Bild 4: Signalverlauf im Oszilloskop<br />

Abschalten der Anlage ist nicht notwendig. Daher eignen<br />

sich diese Messungen auch zur Fehleranalyse im laufenden<br />

Betrieb. Für derartige Messungen wird empfohlen, aktive<br />

Messleitungen zu verwenden.<br />

3.3 Ermittlung des Signalverlaufs an Busanfang<br />

und Busende<br />

Der Signalverlauf (Bild 4) aller Teilnehmer wird in einem<br />

Messprotokoll erfasst. Somit kann auf Teilnehmerebene<br />

eine genaue Signalanalyse erfolgen. Flankensteilheit, Unterschwinger<br />

und Pegel können betrachtet werden. Sowohl<br />

die Anzahl der Fehl- und Wiederholtelegramme als auch<br />

die Messzeit werden angezeigt und dokumentiert. Sie<br />

geben Auskunft über den Gesamtzustand des Profibus-<br />

Systems. Nun kann durch geeignete Maßnahmen dieses<br />

verbessert werden.<br />

Nach Abschluss der Prüfungen wird ein detailliertes<br />

Messprotokoll erstellt, das die Ergebnisse aller Messungen<br />

wiedergibt. Aufgrund wiederholter Prüfungen bildet sich<br />

eine Historie, durch die präventive Maßnahmen abgeleitet<br />

werden können.<br />

4. Die Schirmdiagnose<br />

Zur Bewertung der Schirmqualität werden spezielle Zangenamperemeter<br />

verwendet.<br />

4.1 Schirmstrommessung<br />

Die Schirmung ist ein unverzichtbarer Teil der Verkabelung.<br />

Schirmströme beeinflussen die Datenkommunikation. Bis zum<br />

jetzigen Zeitpunkt existieren seitens der PNO keine Bewertungen,<br />

was die Höhe der zulässigen Schirmströme angeht. Daher<br />

gilt der Grundsatz, dass die Schirmströme so klein wie möglich<br />

sein sollten. Laut PNO sind 150 mA die maximal zulässige<br />

Schirmstrombelastbarkeit. Übersteigt der Schirmstrom 150<br />

mA, besteht die Gefahr der Erwärmung von Schirmkontaktstellen<br />

und der Überlastung der stromableitenden Geräte. Bei<br />

zu hohen Schirmströmen sind geeignete Maßnahmen zur<br />

Verbesserung des Potenzialausgleichs einzuleiten.<br />

4.2 Maschenwiderstandsmessung<br />

Für eine gute Schirmwirkung sind niedrige Schirmschleifen-<br />

und Potenzialausgeichsimpedanzen extrem wichtig.<br />

Die Impedanz sollte beim Schirm 0,3 Ω und beim Potenzialausgleich<br />

0,1 Ω nicht überschreiten.<br />

INSTANDHALTUNGSSTRATEGIE<br />

Wie jede Instandhaltung braucht auch die Überprüfung<br />

des Profibus-Netzwerkes eine an den jeweiligen Betrieb<br />

angepasste Strategie.<br />

Weit verbreitet ist die ereignisorientierte Störungsbeseitigung<br />

der Profibus-Steuerung. Das bedeutet häufig, dass<br />

Anlagen unerwartet zum Stillstand kommen. Die Behebung<br />

ist oftmals zeit- und kostenintensiv.<br />

Daher empfiehlt sich die zyklische, vorbeugende Wartung<br />

einer Anlage. In diesem Fall werden feste Wartungszeiten<br />

eingeplant. Durch die Regelmäßigkeit der Überprüfung<br />

lassen sich ggf. negative Tendenzen frühzeitig erkennen.<br />

Bei dem Einsatz vieler Profibus-Netzwerke bedeutet dies<br />

unter Umständen einen hohen personellen Zeitaufwand.<br />

Die Permanentmessung im Profibus-Netzwerk ist eine weitere<br />

Form der Wartung. Hierbei werden besondere Teilnehmer<br />

in die Topologie des Profibus-Netzwerkes eingebracht, welche<br />

das Netz permanent überwachen. Gemäß der relativ flexbilen<br />

Parametrierung dieser Diagnosegeräte lassen sich Meldungen<br />

5-2014 gaswärme international<br />

69


FACHBERICHTE<br />

und Signalisierungen einstellen. Der Vorteil dieser Wartung<br />

liegt darin, dass sie nach den Erfordernissen des tatsächlichen<br />

Systemzustands erfolgt.<br />

FAZIT<br />

Ein Profibus-System sollte regelmäßig gewartet und instand<br />

gehalten werden. Ein Ausfall zur falschen Zeit kann unter<br />

Umständen sehr hohe Folgekosten nach sich ziehen. Aus<br />

diesem Grund sollte bereits bei der Planung von Neuanlagen<br />

eine geeignete Instandhaltungsstrategie erarbeitet<br />

werden. Entsprechende Vorgaben zum Aufbau, der Installation<br />

der Anlage und deren Abnahme sollten in dem<br />

Lastenheft von Anfang an Berücksichtigung finden.<br />

AUTOREN<br />

Norbert Weiß<br />

Elster GmbH<br />

Wuppertal<br />

Tel.: 0202/60908-69<br />

norbert.weiss@elster.com<br />

LITERATUR<br />

[1] VDI/VDE Richtlinie 2184<br />

[2] PNO Profibus Technische Richtlinie<br />

Christian Sawatzki<br />

Elster GmbH<br />

Lotte<br />

Tel.: 0541/1214-254<br />

christian.sawatzki@elster.com<br />

Normen-Handbuch Industriebrenner<br />

Gasbrenner | Ölbrenner | Komponenten<br />

Dieses Handbuch bietet Brenner- und Anlagenherstellern eine Sammlung<br />

der relevanten Normen für die Brennertechnik. Komponentenherstellern<br />

erläutert es die Produktanforderungen im industriellen Einsatz.<br />

Hrsg.: F. Beneke<br />

1. Auflage 2012, ca. 944 Seiten, Broschur<br />

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1. Auflage 2012 – ISBN: 978-3-8027-2968-3<br />

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vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag<br />

per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert<br />

und beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


FACHBERICHTE<br />

Opto-akustische Untersuchungen<br />

an Thermoprozessanlagen<br />

von Matthias Werschy, Michael Kühn, Werner Vieweg, Hartmut Krause<br />

Die Bedeutung der Effizienzsteigerung industrieller Thermoprozessanlagen wächst angesichts der Anforderungen der<br />

Energiewende. Voraussetzung dafür stellt die umfassende Analyse des Feuerraums, insbesondere im laufenden Betrieb, dar.<br />

Eine solche Feuerraum- und Flammenanalyse ist mit den minimalinvasiven opto-akustischen Diagnosesystemen Optisos®<br />

der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH in mehreren Spektralbereichen möglich. Durch Visualisierung, Thermographie,<br />

Flammenanalyse sowie Schwingungsdiagnose entsteht ein bestmöglicher Ausgangspunkt für Effizienzsteigerungen.<br />

Opto-acoustic inspection of thermal process plants<br />

In face of requirements of the “Energiewende”, optimization of energy efficiency of thermal process plants becomes<br />

more important. Detailed knowledge from inside of the running plant is needed. DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH<br />

provides minimally invasive opto-acoustic diagnostic systems called Optisos®, which allows detailed analysis in a broad<br />

spectral range. Altogether, an ideal basis for optimization based on visualization, thermography, flame analysis and<br />

vibration diagnosis is given.<br />

Industrielle Thermoprozessanlagen weisen in der Regel<br />

hohe Reisezeiten auf. Trotz Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen<br />

kommt es in dieser Zeit häufig<br />

zu Alterungserscheinungen an Bestandteilen der Anlage.<br />

Diese sind neben veränderten Eigenschaften der Ausgangsstoffe,<br />

angepassten Technologien und Produktionszielen<br />

häufige Gründe für einen suboptimalen Anlagenbetrieb,<br />

bei dem Effizienz oder Produktqualität sinken. Zusätzlich<br />

erhöhen steigende Energiepreise und zunehmende<br />

Anforderungen aus dem Immissionsschutz den Bedarf<br />

zur Optimierung sowie Effizienzsteigerung, besonders<br />

bei energieintensiven Prozessen. Grundvoraussetzung für<br />

jede gezielte Instandhaltung/-setzung und Optimierung<br />

bildet jedoch die Feststellung des Ist-Zustandes der Anlage<br />

bzw. der Wirkung bestimmter Maßnahmen. Diese sind<br />

aufgrund der Komplexität und der Betriebsbedingungen<br />

häufig mit hohem Aufwand verbunden, welcher bis zur<br />

Anlagenabschaltung führen kann. Zur Verbesserung des<br />

Erkenntnisgewinns und zur Reduzierung dieses Aufwands<br />

gelten daher innovative Diagnosetechnologien als erforderlich.<br />

Gleiches gilt nach Joos [1] auch für eine effektive<br />

Prozessführung. Optische und akustische Messverfahren<br />

werden diesbezüglich als besonders geeignet angesehen,<br />

denn nur sie erlauben umfassende, berührungslose<br />

sowie rückwirkungsfreie Messungen im Feuerraum der<br />

thermischen Anlage. Das opto-akustische Diagnosesystem<br />

Optisos® 2.0 der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH (DBI<br />

GUT) bietet dazu vielfältige Möglichkeiten.<br />

Die Feuerraumsonden dieses opto-akustischen Diagnosesystems<br />

können während des laufenden Betriebs über vorhandene<br />

kleine Öffnungen in den Feuerraum eingeführt<br />

werden und gestatten auf diese Weise dessen umfassende<br />

Analyse ohne eine nennenswerte Beeinflussung des Prozesses.<br />

Die geringen Außendurchmesser der Messsonden<br />

(ab 32 mm) und deren optimierte Konstruktion, welche<br />

den Einsatz in weiten Betriebsbereichen von Hochvakuum<br />

(2 x 10 -5 bar) bis Hochdruck [2] (Überdrücke bis 120 bar)<br />

und Feuerraumtemperaturen bis 2.000 °C ermöglichen,<br />

gewährleisten dabei die Anwendbarkeit des Systems in<br />

einer Vielzahl von Thermoprozessanlagen. Zusätzlich kann,<br />

in Abhängigkeit der individuellen Anforderungen sowie<br />

angestrebter Erkenntnisse, auf Systeme zurückgegriffen<br />

werden, welche in verschiedenen Wellenlängenbereichen<br />

des Lichts arbeiten, wodurch ein breites Spektrum an Informationen<br />

aus dem Feuerraum unter Betriebsbedingungen<br />

gewonnen werden kann. Dazu gehören:<br />

5-2014 gaswärme international<br />

71


FACHBERICHTE<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Analysen im Bereich des sichtbaren Lichts zur Begutachtung<br />

des Feuerraums, von Einbauten und Flammen<br />

insgesamt, Feststellung von Schäden (z. B. an der Ausmauerung)<br />

sowie die Vermessungen (z. B. Vermessung<br />

von Fugen),<br />

Analysen im nahen Infrarot- und Infrarotbereich zur<br />

Feuerraum-Thermographie, z. B. zur Ermittlung von<br />

Temperaturfeldern sowie Erkennung von kritischen<br />

Temperaturen für das Feuerfestmaterial,<br />

Analysen im ultravioletten Bereich zur Flammendiagnose,<br />

z. B. zur Erkennung von Hot-Spots in der Flamme,<br />

Erfassung der Flammenausbreitung, Emissionsminderung<br />

oder Erkennung von thermischer Überlast am<br />

Brennermund und an den Feuerraumwänden,<br />

Kombinierte opto-akustische Analysen zur Identifikation<br />

feuerungsbedingter Schwingungen, die zu besonderen<br />

Belastungen von Konstruktionselementen führen.<br />

Die opto-akustischen Feuerraum-Diagnosen sind mit mobilen<br />

und stationär eingebauten Systemen möglich. Nachfolgend<br />

werden beispielhafte Anwendungsmöglichkeiten<br />

in den jeweiligen Wellenlängenbereichen näher erläutert.<br />

VISUALISIERUNG UND THERMOGRAPHIE<br />

Bereits im Bereich der sichtbaren und nahen infraroten<br />

Strahlung (400 bis ca. 950 nm) existieren vielfältige Anwendungsbereiche<br />

für optische Diagnosen. Dazu gehören die<br />

Prozessbeobachtung sowie die Begutachtung des Feuerraums<br />

(Bild 1). Dies ermöglicht eine frühzeitige Erkennung<br />

vorhandener Problemstellen, wie z. B. Schadstellen in der<br />

Ausmauerung oder eine ungleichmäßige Prozessgutverteilung.<br />

Darüber hinaus ist im o. g. Wellenlängenbereich<br />

auch eine thermographische Auswertung möglich. Mit<br />

einer speziell entwickelten Software erfolgt die Berechnung<br />

der flächigen Temperaturverteilung von Feuerraumwänden<br />

oder Prozessgut (Bild 2). Anhand derer können z. B.<br />

Cool-Spots, u. a. verursacht durch Schwachstellen in der<br />

Dämmung der Anlage oder einen ungleichmäßigen Wärmeeintrag<br />

in das Prozessgut, festgestellt werden.<br />

Aufgrund dieser Möglichkeiten werden in den Wellenlängenbereichen<br />

seit Langem Feuerraumuntersuchungen<br />

durchgeführt, bei welcher Sonden über vorhandene Öffnungen<br />

in den Feuerraum eingeführt werden. Im Gegensatz<br />

zu Anwendungen im Bereich ultravioletter und infraroter<br />

Strahlung, können hier endoskopische – lichtleitende<br />

– Systeme angewendet werden. Diese bieten viele Vorteile.<br />

Die vergleichsweise geringen Durchmesser der Endoskope<br />

ermöglichten der DBI GUT frühzeitig die Entwicklung von<br />

minimalinvasiven Sondensystemen mit verschiedenen<br />

Blickrichtungen und Außendurchmessern von lediglich<br />

32 mm (Bild 3) sowie die Entwicklung von Systemen für<br />

Sonderanwendungen z. B. für Vakuum- oder Hochdruckanlagen<br />

[3], sowohl für die kurzzeitige/mobile, als auch<br />

die stationäre Anwendung. In der stationären Anwendung<br />

ermöglicht die Kombination mit automatischen Verfahrund<br />

Drehvorrichtungen zusätzlich die axiale Verschiebung<br />

und die Rotation um die Sondenlängsachse, sodass weite<br />

Bereiche des Feuerraumes von einer Einbaustelle aus visualisiert<br />

werden können. Die Auslegung und Konstruktion<br />

der Sonden ist auf Funktionalität, Betriebssicherheit und<br />

Langlebigkeit ausgerichtet und basiert auf umfangreichen<br />

strömungs- und wärmetechnischen Berechnungen sowie<br />

Simulationen. Die gemeinsame Betrachtung von Strömung<br />

und Wärmetransport einschließlich ihrer Wechselwirkungen<br />

in dreidimensionalen, strömungs- und wärmetechnischen<br />

Modellen ermöglicht die optimale Gestaltung des<br />

Sondenkorpus. Da die Funktionsfähigkeit der optimierten<br />

Sonden in vielen Anwendungen Bestätigung fand, stehen<br />

technisch ausgereifte Systeme zur Verfügung.<br />

Zusätzlich zur Optimierung der Sonden führte der<br />

technische Fortschritt im Bereich der Kameratechnik<br />

zu einem stetigen Anstieg der Analysequalität. Da die<br />

Kameras trotz steigender Auflösung und Bildfrequenz<br />

zunehmend kleiner werden, besteht inzwischen selbst<br />

bei geringen Sondendurchmessern die Möglichkeit auf<br />

lichtschwächende und vignettierende Endoskope zu<br />

verzichten. DBI GUT nutzt derzeit diese Möglichkeit im<br />

Rahmen eines Entwicklungsprojekts, welches durch das<br />

BMWi, FKZ EP130691 [4], gefördert wird, um mit einem<br />

digitalen optischen Diagnosesystem für die mobile und<br />

stationäre Anwendung nochmals eine deutliche Verbesserung<br />

in der Handhabbarkeit, Funktionalität sowie<br />

der Visualisierungsqualität zu erreichen. Das System<br />

ist bereits aufgebaut und in ersten Tests erfolgreich<br />

erprobt. Parallel zur laufenden Hardwareentwicklung<br />

wurde ebenfalls eine neue Software entwickelt, welche<br />

die Kamerasteuerung sowie Informationsauswertung<br />

ermöglicht, sodass Ergebnisse der Thermographie in<br />

Echtzeit zur Verfügung stehen und genutzt werden<br />

können. Darüber hinaus war bei der Entwicklung auch<br />

die Möglichkeit zur Online-Kalibrierung vorgesehen, bei<br />

welcher die Referenztemperatur der thermographischen<br />

Auswertung kontinuierlich von einem Thermoelement<br />

gemessen und in die Berechnung einbezogen wird. Dies<br />

ergibt die Möglichkeit zur Bestimmung unbekannter<br />

Emissionsgrade von Oberflächen, wodurch nochmals<br />

eine wesentliche Steigerung der Qualität der Auswertungen<br />

sowie der Zuverlässigkeit des Systems erfolgt.<br />

FLAMMENDIAGNOSE IM UV-BEREICH<br />

Einen wichtigen Ansatzpunkt zur Emissionsminderung und<br />

Gewährleistung der Produktqualität bildet die Optimierung<br />

der Verbrennungsprozesse. Der Flammendiagnose kommt<br />

dabei eine besondere Bedeutung zu. In der üblichen Praxis<br />

werden Thermoprozessanlagen häufig anhand von Brennstoff-<br />

und Luftvolumenströmen sowie Abgaswerten gere-<br />

72 gaswärme international 5-2014


FACHBERICHTE<br />

gelt und bewertet. Besonders bei Anlagen mit mehreren<br />

Brennern können so jedoch ausschließlich Aussagen zum<br />

Gesamtprozess abgeleitet werden, wohingegen bei z. B.<br />

Fehlfunktionen und Problemstellen einzelner Brenner oder<br />

Brennerdüsen eine Identifizierung häufig nicht möglich<br />

erscheint. Die visuelle Analyse im Rahmen der Flammendiagnose<br />

ermöglicht indes eine detaillierte Untersuchung<br />

einzelner Brenner [7]. Geeignete Detektionssysteme erlauben<br />

dabei eine Betrachtung des komplexen multidimensionalen<br />

Verbrennungsvorgangs ohne Wechselwirkungen mit<br />

der reaktiven Fluidströmung. Sie gewährleisten somit einen<br />

detaillierten Einblick in die physikalisch-chemischen Vorgänge<br />

mit einer hohen örtlichen und zeitlichen Auflösung.<br />

Die Wellenlängenbereiche des sichtbaren Lichts und<br />

der nahen infraroten Strahlung sind jedoch nur begrenzt<br />

zur Analyse der Flamme bzw. der Verbrennung geeignet.<br />

In diesen Bereichen ist die Strahlungsintensität zumindest<br />

bei Gasflammen zu gering und wird durch die Hintergrundstrahlung,<br />

z. B. von Ofenwänden, überlagert [5]. Im<br />

UV-Bereich ist hingegen eine eindeutige Abbildung der<br />

Flamme inklusive der Ausbrandzonen möglich. So emittieren<br />

beispielsweise während der Verbrennung gebildete<br />

OH-Radikale, deren Konzentration von Ausbrand und<br />

Temperatur abhängt, UV-Strahlung mit einer Wellenlänge,<br />

welche nicht durch andere Strahlungsquellen überlagert<br />

wird (Bild 4). In diesem Wellenlängenbereich kann daher<br />

ein eindeutiger Rückschluss auf die Flammenform und<br />

-länge sowie auf Bereiche mit hoher Verbrennungsintensität,<br />

hohen Temperaturen oder lokalen Temperaturspitzen<br />

gezogen werden. Insbesondere Temperaturspitzen sind<br />

Hauptverursacher erhöhter NO x -Emissionen [5, 6, 7].<br />

Dies bietet die Möglichkeit, Anlagen hinsichtlich gleichmäßiger<br />

Brennstoff- und Luftverteilung zu untersuchen,<br />

Fehlfunktionen von Brennern zu identifizieren oder Maßnahmen<br />

zur Emissionsminderung abzuleiten. Besonders vor<br />

dem Hintergrund der Energiewende und den damit verbundenen<br />

zunehmenden Schwankungen der Gasbeschaffenheit<br />

im Erdgasnetz eröffnen sich weitere Einsatzfelder<br />

der UV-Flammendiagnose. Wechselnde Gaszusammensetzungen<br />

haben u. a. Auswirkungen auf Flammenausbrand,<br />

-ausbildung und -temperatur sowie schließlich auf Emissionen,<br />

Leistung und Produktqualität. Eine entsprechende<br />

Analyse der Auswirkungen lässt, mit dem Ziel gleichbleibender<br />

Prozessstabilität und Produktqualität, Problemstellen<br />

erkennen sowie Gegenmaßnahmen definieren.<br />

Aufgrund der Vorteile der UV-Flammendiagnose hat die<br />

DBI GUT bereits frühzeitig mit der Entwicklung geeigneter<br />

UV-Diagnosesysteme auf Basis der Optisos®-Technologie<br />

begonnen. Schon die ersten endoskopischen Systeme<br />

ermöglichten eine umfassende Flammendiagnose [5]. Die<br />

Extinktion der Strahlung im Endoskop bedingte zwangsläufig<br />

einen Informationsverlust. Der technische Fortschritt<br />

auf dem Gebiet der optischen Komponenten ermöglichte<br />

Bild 1: Aufnahme aus dem Ofenraum einer Glaswanne<br />

mit dem Optisos®-System im Bereich des sichtbaren<br />

Lichtes (Quelle: DBI 2011)<br />

Bild 2: Thermographie mit der Optisos®-<br />

Spezialsoftware an einem Brennerstrahlrohr<br />

(Quelle: DBI 2012)<br />

in den Folgejahren eine Neuentwicklung. In den aktuellen<br />

Sondenversionen sind die erforderlichen optischen Komponenten<br />

direkt im Sondenkopf integriert, wodurch auf<br />

Endoskope verzichtet werden kann. Die speziell entwickelte<br />

Optik ermöglicht weiterhin variable Sichtwinkel sowie den<br />

Wechsel zwischen dem sichtbaren und dem ultravioletten<br />

Wellenlängenbereich [7]. Letzteres ist besonders vorteilhaft,<br />

da gleichzeitig die optische Bewertung konstruktiver Elemente<br />

von Brennern erfolgt. Die verbesserten Funktionalitäten<br />

haben die Anwendungsmöglichkeiten besonders<br />

in Kombination mit der eigenen Auswertesoftware deutlich<br />

erweitert, wie sich bereits in vielfältigen industriel-<br />

5-2014 gaswärme international<br />

73


FACHBERICHTE<br />

len Anwendungen bestätigt hat. So konnte beispielsweise im<br />

Rahmen von Untersuchungen zur Gasbeschaffenheit gezeigt<br />

werden, dass durch die Veränderung von Brennwert, Wobbe-<br />

Index und relativer Dichte von Erdgas H die Flammenausbildung<br />

und die Verteilung der Verbrennungsintensität beeinflusst<br />

wird [6]. Bild 5 und Bild 6 veranschaulichen diesbezüglich die<br />

OH-Radikalverteilung von zwei unterschiedlichen Erdgas-H-<br />

Gasmischungen, dem nieder- und höherkalorischen Erdgas H.<br />

Während die OH-Summenintensitäten für diese Gasmischungen<br />

nur geringfügig abweichen, sind die unterschiedlichen<br />

Hot-Spot-Verteilungen in den Flammen und die verschiedenen<br />

Flammengeometrien erkennbar.<br />

Bild 3: Minimalinvasive Optisos®-Sonde beim Einbau in Thermoprozessanlage<br />

(Quelle: DBI 2012)<br />

Bild 4: Typisches Strahlungsspektrum in Feuerräumen [13]<br />

Bild 5: Optisos®-UV-Flammendiagnose zur Ermittlung der OH-<br />

Verbrennungsradikale, Referenz-H-Gas [8] (Wobbe-Index<br />

W s,n 14,8 kWh/m 3 ), OH-Summenintensität 82180 [6]<br />

(Quelle: DBI 2013)<br />

OPTO-AKUSTISCHE UNTERSUCHUNG<br />

In vielen industriellen Thermoprozessanlagen treten aufgrund<br />

eines suboptimalen Brennerbetriebs Pulsationen auf, die meist<br />

einen Hinweis auf Verbesserungspotenziale im Betrieb der Feuerung<br />

geben [1]. Häufig werden durch diese Pulsationen erhöhte<br />

Schwingungen in ganzen Anlagenteilen oder in der Gesamtanlage<br />

verursacht. Bereits diese können in Abhängigkeit der<br />

Intensität zur Schädigung der Anlage führen. Beim Eintreten<br />

von Resonanzen sind jedoch deutlich komplexere und schwerwiegendere<br />

Schäden möglich, z. B. am Feuerfestmaterial, an<br />

tragenden Bauteilen, an den Brennern, den Ofenraumsensoren<br />

oder sonstigen Feuerraumeinbauten sowie evtl. am Einsatzgut<br />

[9]. Aufgrund von Schwingungen entstehen neben den wirtschaftlichen<br />

Verlusten durch Wirkungsgradminderung, ebenso<br />

hohe Kosten durch zusätzliche Instandsetzung, Anlagenstillstand<br />

bzw. Produktionsausfall und eventuelle Qualitätsmängel<br />

an den Produkten. Diese bewegen sich allein in Deutschland im<br />

Bereich von dreistelligen Millionenbeträgen [10].<br />

Dementsprechend erfolgt seit mehreren Jahren eine Durchführung<br />

gezielter Analysen. Da die erforderlichen Sensoren in<br />

der Regel jedoch nicht bei Temperaturen über 100 °C verwendet<br />

werden können, ist lediglich die Messung auf der Außenseite der<br />

Feuerraumwand möglich [9, 10, 12]. Die direkte Zuordnung zu Pulsationen<br />

am Brenner gestaltet sich somit als schwierig bis unmöglich.<br />

Zur Lösung dieser Problemstellung hat DBI GUT gemeinsam mit<br />

Projektpartnern ein opto-akustisches Diagnosesystem auf Basis<br />

der Optisos®-Technologie entwickelt. In der Messsonde dieses<br />

patentrechtlich geschützten Systems [11] befindet sich zusätzlich<br />

zu den optischen Komponenten, welche für den sichtbaren und<br />

nahen Infrarotbereich ausgelegt sind, ein akustischer Sensor. Die<br />

Ausrichtung von Schwingungssensor und optischer Blickrichtung<br />

gewährleistet dabei die richtungsabhängige Schwingungsmessung<br />

sowie die Visualisierung der zugehörigen Anlagenbereiche. Für<br />

die Anwendung in industriellen Thermoprozessanlagen müssen<br />

die verwendeten Schwingungssensoren insbesondere für die Frequenzbereiche<br />

bis 1 kHz (Analyse der Schwinggeschwindigkeit)<br />

bzw. bis 40 kHz (Analyse der Schwingbeschleunigung) geeignet<br />

sein [9, 10, 12]. Da piezoelektrische Miniatursensoren diese Anforderungen<br />

erfüllen und sich durch eine geringe Baugröße auszeichnen,<br />

konnte der Außendurchmesser der Messsonde von 32 mm,<br />

74 gaswärme international 5-2014


FACHBERICHTE<br />

Bild 6: Optisos®-UV-Flammendiagnose zur<br />

Ermittlung der OH-Verbrennungsradikale,<br />

Hochkalorisches H-Gas [8]<br />

(Wobbe-Index W s,n 15,7 kWh/m 3 ),<br />

OH-Summenintensität 83049 [6]<br />

(Quelle: DBI 2013)<br />

Bild 7: Ergebnisse einer opto-akustischen Diagnose: Analyse der Schwinggeschwindigkeit<br />

und Visualisierung Pulsationsquelle, aufgenommen mit der Optisos®-<br />

Ofenraumsonde (Quelle: DBI/SDS 2013), [12, 14]<br />

trotz des zusätzlichen Sensors, beibehalten werden. Deshalb<br />

ist es mit diesem System möglich, Pulsationen direkt im Feuerraum<br />

zu detektieren und gleichzeitig die Flamme als mögliche<br />

Pulsationsquelle zu visualisieren sowie eine thermographische<br />

Auswertung des Ofenraums durchzuführen (Bild 7). In Kombination<br />

mit zusätzlichen externen Schwingungssensoren<br />

an der umbauenden Hülle der Thermoprozessanlage kann<br />

somit eine vollumfassende Schwingungsanalyse durchgeführt<br />

werden. Daraus können Aussagen zur Schwingbeschleunigung,<br />

Schwinggeschwindigkeit und feuerungsdynamischen<br />

Steifigkeit abgeleitet werden [12].<br />

In den vergangenen Jahren konnten derartige Analysen an<br />

diversen industriellen Anlagen auch unter harten Betriebsbedingungen,<br />

beispielsweise bei Temperaturen bis 1.800 °C<br />

oder hoher Staubbeladung der Abgase, erfolgreich durchgeführt<br />

werden. Neben der Bestandsaufnahme und der<br />

Identifikation von Problemstellen war dabei häufig auch<br />

die nachträgliche Bewertung der umgesetzten Gegenmaßnahmen<br />

wichtiger Bestandteil, wodurch der Erfolg<br />

der Maßnahmen sowie letztlich des Messsystems belegt<br />

wurde. Entsprechend des technischen Fortschritts entwickelt<br />

DBI GUT das System und die Auswertungsmöglichkeiten<br />

stets weiter. Derzeit wird in Zusammenarbeit mit<br />

der SDS Schwingung Diagnose Service GmbH im Rahmen<br />

des BMWi geförderten Projektes (Förderkennzeichen<br />

KF2614905WD312 [12]) ein Verfahren entwickelt, das über<br />

die reine Identifikation von Problemstellen hinaus eine qualitative<br />

und quantitative Klassifizierung der Messergebnisse<br />

ermöglicht. Die Messwerte sollen dabei analog zu den<br />

existierenden Normen (DIN 10816 und DIN 4150) anhand<br />

von anlagentypspezifischen Grenzwerten als zulässig bzw.<br />

nicht zulässig eingestuft werden. Damit wird die Notwendigkeit<br />

bzw. Dringlichkeit von Gegenmaßnahmen, wie z. B.<br />

Stelleingriffen in die Feuerungsreglung, eindeutig definiert.<br />

FAZIT<br />

Optische und opto-akustische Diagnoseverfahren bieten die<br />

Möglichkeit, industrielle Thermoprozessanlagen während des<br />

laufenden Betriebs zu analysieren, deren Zustand zu bewerten<br />

und vorhandene Problemstellen exakt zu identifizieren.<br />

Sie bilden damit eine gute Ausgangsbasis für Maßnahmen<br />

zur Instandhaltung, Instandsetzung und Optimierung. Die<br />

Optisos®-Diagnosesysteme der DBI GUT können aufgrund<br />

ihres geringen Durchmessers und des breiten Spektrums der<br />

beherrschbaren Prozessbedingungen in einer Vielzahl von<br />

industriellen Thermoprozessanlagen genutzt werden, um<br />

detaillierte Analysen in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen<br />

durchzuführen. Diese reichen von der Flammendiagnose<br />

im UV-Bereich über die Visualisierung des gesamten Feuerraumes<br />

bis hin zur Thermographie und akustischen Diagnose.<br />

Die ständige Weiterentwicklung der praxisbewährten Systeme<br />

gewährleistet dabei stets eine hohe Analysequalität.<br />

5-2014 gaswärme international<br />

75


FACHBERICHTE<br />

LITERATUR<br />

[1] Joos: Thermoakustik von Brennkammern, Technische Verbrennung<br />

2006<br />

[2] Gebrauchsmuster Nr. 20 2010 006 235.7 „Sonde zur Flammenvisualisierung<br />

in Reaktionsräumen unter innerem Überdruck“,<br />

Tag der Eintragung: 19.08.2010<br />

[11] Gebrauchsmuster Nr. 20 2009 012 111.9 „Kombinierte Feuerraumsonde<br />

zur Flammenvisualisierung und Schwingungserfassung“,<br />

Tag der Eintragung: 25.02.2010<br />

[12] Förderprojekt KF2614905WD3: „Entwicklung eines Verfahrens<br />

zur opto-akustischen Inspektion, Bewertung und Einstufung<br />

schwingungsbelasteter industrieller Thermoprozessanlagen“,<br />

BMWi 2013<br />

[3] Mörtberg, M., Müller-Hagedorn, M. (Air Liquide), Seifert, P.<br />

Bruggemann, P., Katterwe, B., Meyer, B. (TU Bergakademie<br />

Freiberg), Krause, H., Werschy, M. (DBI GUT): „Development<br />

and flame diagnostics of high pressure partial oxidation processes“<br />

May 3-5, 2010, 4 th <strong>International</strong> Freiberg Conference<br />

on IGCC & XtL Technologies Dresden<br />

[4] Förderprojekt EP 130691: „Entwicklung eines kompakten,<br />

optischen Sondensystems für Hochtemperaturanlagen zur<br />

Feuerraumdiagnose und Überwachung“, BMWi, 2013<br />

[13] Autorenkollektiv: „Untersuchungen der Auswirkungen von<br />

Gasbeschaffenheitsänderungen auf industrielle und gewerbliche<br />

Anwendungen“. Gemeinsamer Schlussbericht DBI, GWI,<br />

EBI, DVGW-Projekt G 1/06/10. 30.September 2013<br />

[14] Bericht DBI-GTI gGmbH Freiberg zum Förderprojekt<br />

KF2614905WD3: „Entwicklung eines Verfahrens zur optoakustischen<br />

Inspektion, Bewertung und Einstufung schwingungsbelasteter<br />

industrieller Thermoprozessanlagen“,<br />

31.05.2014<br />

[5] Scherello, A.; Werschy, M.: FLORIAN – Kamerabasiertes Diagnostiksystem<br />

zur Beobachtung von Flammen im UV-Bereich<br />

unter industriellen Einsatzbedingungen. In: <strong>GASWÄRME</strong><br />

<strong>International</strong>, Ausgabe (53), Nr. 6/2004, S.343-345.<br />

AUTOREN<br />

[6] Leicher, J., Giese, A., Tali, E.,Werschy, M., Franke, S., Krause, H.,<br />

Dörr, H., Kunert, M.: Gasbeschaffenheitsänderungen:<br />

Lösungsansätze für industrielle Feuerungsprozesse , GAS-<br />

WÄRME <strong>International</strong>, Nr. 6/2013, S.43-57<br />

[7] Autorenkollektiv: „Optisches, Minimal – Invasives Analysesystem<br />

für die UV-Flamme-Diagnose in Thermoprozessanlagen“. Gemeinsamer<br />

Schlussbericht DBI-GTI gGmbH Freiberg (DBI), Gas- und<br />

Wärme-Institut Essen e. V. (GWI), Universität Stuttgart, Institut für<br />

Technische Optik (ITO) zum IGF-Vorhaben 15890BG, 31.08.2012<br />

[8] DVGW-Arbeitsblatt G 260 „Gasbeschaffenheit“, März 2013<br />

Dr.-Ing. Matthias Werschy<br />

DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH<br />

Leipzig<br />

Tel.: 03731-4195-321<br />

matthias.werschy@dbi-gut.de<br />

Dipl.-Ing. Michael Kühn<br />

DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH<br />

Leipzig<br />

Tel.: 03731-4195-326<br />

michael.kuehn@dbi-gut.de<br />

[9] Vieweg, W.; Günther, A.: Opto-akustische Untersuchungen an<br />

industriellen Thermoprozessanlagen: Verbundprojekt VIBRA-<br />

THERM – Diagnosesystem und Verbrennungsregelung mit<br />

akustischer und optischer Brennraumüberwachung. In: Kraftwerkstechnik<br />

– Sichere und nachhaltige Energieversorgung,<br />

Band 3. TK-Verlag 2011. ISBN 978-3935317726<br />

[10] Werschy, Dr. M.: VIBROFLAMM – Opto-akustisches Messund<br />

Diagnoseverfahren für industrielle Thermoprozessanlagen.<br />

Präsentation, EU Projekt EMPower-12. Anwenderkurs,<br />

Leipzig 2013.<br />

Dipl.-Ing. Werner Vieweg<br />

DBI-Gastechnologisches Institut gGmbH<br />

Freiberg<br />

Tel.: 03731-4195-327<br />

werner.vieweg@dbi-gti.de<br />

Prof. Dr.-Ing. Hartmut Krause<br />

DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH<br />

Leipzig<br />

Tel.: 03731-4195-300<br />

hartmut.krause@dbi-gut.de<br />

76 gaswärme international 5-2014


FACHBERICHTE<br />

Einfluss der Wasserqualität auf<br />

den Wärmeübergang bei der<br />

Kühlung heißer Metalle<br />

von Eckehard Specht, Sabariman<br />

Die Qualität von Wässern übt einen erheblichen Einfluss auf den Wärmeübergang bei der Kühlung von heißen Metallen<br />

aus, was oftmals nicht beachtet wird. Gelöste Salze erhöhen die Leidenfrosttemperatur sowie die maximale Wärmestromdichte,<br />

wodurch die Abkühlgeschwindigkeit erheblich gesteigert wird. Ein Maß für die Menge an gelösten Salzen<br />

ist die elektrische Leitfähigkeit. Die Leidenfrosttemperatur steigt nahezu linear mit dieser an. Deren Werte unterscheiden<br />

sich bei gebräuchlichen Wässern bis zu 150 Kelvin. Ungelöste Feststoffe haben dagegen keinen Einfluss. Gelöste Gase<br />

beeinflussen die Kühlwirkung geringfügig.<br />

Influence of the water quality on the quenching of hot<br />

metals<br />

The quality of water exerts a significant influence on the quenching of hot metals which is often not taken into account.<br />

Dissolved salts increase the Leidenfrost temperature and the maximum heat flux resulting in a much faster cooling<br />

rate. A measure for the amount of dissolved salts is the electrical conductivity. The Leidenfrost temperature increases<br />

approximately linear with its value. These values differ for real industrial used wat ers by 150 Kelvin. Not dissolvable solid<br />

exerts no influence. Dissolved gases have only little influence.<br />

Zur Härtung heißer Metalle werden diese vielfach<br />

mit Wasser bespritzt oder in Wasserbäder eingetaucht.<br />

Beim Strangguss von Metallen wird die<br />

Erstarrungsenthalpie durch Bespritzen oder Übergießen<br />

mit Wasser abgeführt. Hierbei treten stets die Leidenfrost-<br />

Mechanismen beim Wärmeübergang auf. Zunächst bildet<br />

sich zwischen Oberfläche und dem flüssigen Wasser ein<br />

Dampffilm. Erst wenn die Temperatur einen bestimmten<br />

Wert unterschritten hat, die sogenannte Leidenfrosttemperatur,<br />

bricht der Dampffilm zusammen und die Oberfläche<br />

wird direkt benetzt. In diesem Bereich der Blasenverdampfung<br />

ist der Wärmeübergang um ein Vielfaches höher als<br />

der in dem Bereich der Filmverdampfung.<br />

Der Mechanismus des Wärmeüberganges ist in den<br />

letzten Jahrzehnten mehrfach untersucht worden. Dabei<br />

stand stets die Wirkung der Strömungsparameter im Vordergrund,<br />

wie Badumwälzung, Baddurchgasung, Wasser-<br />

Bild 1: Einfluss des Salzgehaltes von MgSO 4 in destilliertem<br />

Wasser auf die Abkühlzeit<br />

5-2014 gaswärme international<br />

77


FACHBERICHTE<br />

beaufschlagungsdichte, Spritzcharakteristik, etc.<br />

Beim Stranggießen von Nichteisenmetallen zeigte<br />

sich nun, dass an verschiedenen Standorten die<br />

Erstarrungsgeschwindigkeit unterschiedlich war,<br />

trotz identischer Anlagen und Kühlbedingungen.<br />

Als Grund wurde die Qualität des Wassers identifiziert,<br />

die vom Standort abhängig ist. Daher wurde<br />

im Rahmen eines IGF-Vorhabens der Einfluss der<br />

Wasserqualität näher untersucht. Die Qualität von<br />

natürlichen Wässern unterscheidet sich durch den<br />

Gehalt an gelösten Salzen und Gasen. Die Qualität<br />

von industriell eingesetzten Wässern unterscheidet<br />

sich zusätzlich noch durch den Gehalt an Additiven,<br />

wie Gießhilfsmittel (z. B. Borax, Graphit, Ruß), Polymere,<br />

Korrosionshemmer, etc.<br />

Bild 2: Profile der Siedelinie für verschiedene Gehalte an MgSO 4<br />

Bild 3: Einfluss der Salzkonzentration auf die Leidenfrosttemperatur<br />

Bild 4: Einfluss der Salzkonzentration auf die Wärmestromdichte<br />

EXPERIMENTELLE ERMITTLUNG<br />

Zur Ermittlung des Einflusses der Wasserqualität<br />

wurden Bleche aus Aluminium und Nickel in einem<br />

elektrisch beheizten Ofen auf 600 bzw. 800 °C<br />

erhitzt und dann vor eine Düse gezogen und mit<br />

Wässern bespritzt. Die Bleche hatten eine Dicke von<br />

3 und 4 mm und eine Abmessung von 150 mm x<br />

200 mm. Die Düse war für alle Versuche gleich mit<br />

einer Wasserbeaufschlagungsdichte von 3 kg/m 2 /s.<br />

Das Temperaturfeld auf der Rückseite der Bleche<br />

wurde mit einer Infrarotthermokamera gemessen,<br />

wobei die Auflösung bei 0,2 mm pro Pixel und 200<br />

Bilder pro Sekunde lag. Für nähere Informationen<br />

zur Versuchstechnik sei auf [1] und zum Mechanismus<br />

des Wärmeübergangs auf [2] verwiesen.<br />

Der prinzipielle Verlauf der Siedelinie wird charakterisiert<br />

durch die Leidenfrosttemperatur, die<br />

DNB-Temperatur (Departure from Nucleate Boiling),<br />

die max. Wärmestromdichte und die Siedetemperatur.<br />

Im Folgenden wird gezeigt, wie die Qualität<br />

des Wassers diese Werte beeinflusst. Als Referenz<br />

wurde stets destilliertes Wasser verwendet.<br />

Gelöste Salze<br />

Der Einfluss gelöster Salze auf den Wärmeübergang<br />

wird zunächst am Beispiel von Bild 1 erläutert, das<br />

die Abkühlzeiten einer 3 mm dicken Scheibe der<br />

Aluminiumlegierung 6082 zeigt. Die Kurve 1 zeigt<br />

die Abkühlzeit für destilliertes Wasser. Die anderen<br />

Kurven gelten für die verschiedenen Konzentrationen<br />

des in diesem Wasser gelösten Salzes MgSO 4 .<br />

Es ist ersichtlich, dass sich die Abkühlzeit mit der<br />

Salzkonzentration signifikant verkürzt.<br />

In Bild 2 ist die zugehörige Wärmestromdichte<br />

in Abhängigkeit von der Oberflächentemperatur<br />

dargestellt. Man erkennt, dass die maximale Wärmestromdichte,<br />

die zugehörige DNB-Temperatur, die<br />

78 gaswärme international 5-2014


FACHBERICHTE<br />

Leidenfrosttemperatur und die Wärmestromdichte<br />

im Bereich der Filmverdampfung mit dem Salzgehalt<br />

ansteigen [Abdalrahman et al. 2012]. Qiao et<br />

al. (2003) erhielten für die Abkühlung einer Kupferprobe<br />

unter den gleichen Spritzbedingungen dieselbe<br />

Erhöhung der max. Wärmestromdichte mit<br />

der Konzentration an MgSO 4 . Die anderen Größen<br />

wurden nicht bestimmt.<br />

In Bild 3 ist die Leidenfrost- und DNB-Temperatur<br />

in Abhängigkeit von der Konzentration gezeigt.<br />

Beide Temperaturen steigen näherungsweise linear<br />

mit der Konzentration an. In Bild 4 ist die maximale<br />

Wärmestromdichte in Abhängigkeit von der Konzentration<br />

gezeigt, die degressiv ansteigt. In beide<br />

Bilder sind die Ergebnisse für Borax (Na 2 B 4 O 7 . 10<br />

H 2 O) mit eingezeichnet, das Wässern als Gießhilfsmittel<br />

beim Strangguss von NE-Metallen zugefügt<br />

wird. Ebenfalls ist der Einfluss von gelöstem CaCO 3 -<br />

Pulver eingetragen. Alle Stoffe haben nahezu den<br />

gleichen Einfluss.<br />

In Bild 5 und Bild 6 ist der Einfluss anderer Salze<br />

dargestellt. Diese haben nur einen geringen Einfluss.<br />

Dieses prinzipielle Ergebnis, dass MgSO 4 einen<br />

starken Einfluss und NaCl einen schwachen Einfluss<br />

ausübt, haben sowohl Qiang et al. 2003 und Huang<br />

et al. 2006 festgestellt, die ebenfalls die Spritzkühlung<br />

untersucht haben, als auch Jeschar et al. 1996,<br />

die die Tauchkühlung untersuchten.<br />

Bild 5: Einfluss von NaCl und NaHCO 3 auf die Leidenfrosttemperaturen<br />

Bild 6: Einfluss von NaCl und NaHCO 3 auf die Wärmestromdichte<br />

Tabelle 1: Analyse verschiedener industriell eingesetzter Wässer<br />

Dest. AG K1 BF A90 AL AF C1 C2<br />

Wasser<br />


FACHBERICHTE<br />

Bild 7: Kühlwirkung verschiedener realer Wässer unter gleichen<br />

Bedingungen<br />

Bild 9: Einfluss gelöster Gase auf die Abkühlzeit und die<br />

Wärmestromdichte<br />

Bild 10: Abkühlkurven von Wässern mit dispergierten unlösbaren<br />

Ruß- und Grafitpulvern<br />

Bild 8: Charakteristische Kenngrößen der Siedelinie in Abhängigkeit<br />

von der elektrischen Leitfähigkeit<br />

sondere unterscheidet sich die Leidenfrosttemperatur mit<br />

bis zu 120 K beträchtlich zwischen den Wässern. Die max.<br />

Wärmestromdichte steigt ungefähr bis zum Faktor zwei<br />

und die DNB-Temperatur bis zu 50 K an. Die elektrische<br />

Leitfähigkeit ist somit eine entscheidende Größe, um die<br />

Kühlwirkung eines Wassers zu charakterisieren. Ein Einfluss<br />

des pH-Wertes und der Härte des Wassers konnte nicht<br />

festgestellt werden. In das Bild 10 sind auch die Werte für<br />

Borax und Magnesiumsulfat eingezeichnet. Borax stimmt<br />

gut mit den realen Wässern überein.<br />

Gelöste Gase<br />

In Bild 9 sind Abkühlzeiten von Wässern miteinander verglichen,<br />

in die unterschiedliche Gaskomponenten gelöst<br />

wurden. Als Referenz dient wieder destilliertes Wasser.<br />

80 gaswärme international 5-2014


FACHBERICHTE<br />

Durch dieses wurde 15 Minuten lang Stickstoff, Sauerstoff<br />

und Kohlendioxid dispergiert. Es kann davon ausgegangen<br />

werden, dass nach dieser langen Zeit sich zwischen dem<br />

Gas und dem Wasser ein Gleichgewicht eingestellt hat. Die<br />

Kühlbedingungen waren die gleichen wie in den zuvor<br />

beschriebenen Bildern. Aus dem Bild 9 ist ersichtlich, dass<br />

durch O 2 und N 2 die Abkühlzeit verkürzt und durch CO 2<br />

verlängert wird. Diesen prinzipiellen Einfluss dieser drei<br />

Gase haben Jeschar et al. 1996 für die Tauchkühlung einer<br />

Nickelkugel ebenfalls gefunden. Ein direkter Einfluss der<br />

Konzentration einer Gaskomponente, ist noch nicht untersucht<br />

worden, da eine solche Konzentration nur aufwendig<br />

zu ermitteln ist. Zusätzlich wurde ein Sprudelwasser untersucht.<br />

Hier kompensieren sich die verlängernde Wirkung<br />

des CO 2 und die verkürzende Wirkung der gelösten Gase.<br />

Nichtlösbare Feststoffe<br />

Beim Strangguss werden Gießhilfsmittel in die Kokille gegeben,<br />

wie z. B. Ruß und Grafit. Diese Feststoffe lösen sich<br />

nicht im Wasser. Das Gleiche gilt für mineralische Feststoffe<br />

wie Staub. Diese können sich dann im Kühlwasser, das in<br />

der Regel im Kreislauf geführt wird, anreichern.<br />

Abkühlkurven von destilliertem Wasser, in das Ruß und<br />

Grafit dispergiert wurde, sind in Bild 10 gezeigt. Selbst bei<br />

den relativ hohen Mengen ist ein Einfluss im Rahmen der<br />

Messgenauigkeit nicht erkennbar. Ruß und Grafit lösen sich<br />

nicht in Wasser. Steht das Wasser, sinken beide Stoffe langsam<br />

zu Boden. Feststoffe, die sich in Wasser nicht lösen, scheinen<br />

daher keinen Einfluss auf den Wärmeübergang auszuüben.<br />

Polymere<br />

Zur Verlängerung der Kühlzeit werden Wässern Polymere<br />

zugegeben. Nur einige spezielle Polymere bewirken eine<br />

Reduzierung des Wärmeübergangs. Der physikalische<br />

Einfluss ist noch nicht bekannt. Polymere wie Spülmittel,<br />

die die Oberflächenspannung herabsetzen, haben keinen<br />

nennenswerten Einfluss.<br />

Die Leidenfrosttemperatur, die maximale Wärmstromdichte<br />

und die DNB-Temperatur sind in Bild 11 in Abhängigkeit<br />

der Konzentration des Polymers dargestellt. Danach nehmen<br />

alle drei Größen etwa linear mit der Konzentration ab.<br />

Polymere verlängern die Kühlzeit, gelöste Salze verkürzen<br />

dagegen diese. Daher sind in Bild 12 die Abkühlzeiten von<br />

destilliertem Wasser dargestellt, das mit 3 g/l MgSO 4 und<br />

verschiedenen Mengen eines Polymers versetzt worden<br />

ist. Die beiden Abkühlkurven 1 und 2 ohne Polymerzusatz<br />

entsprechen denen des Bildes 1 für die reinen MgSO 4 -Lösungen.<br />

Eine Zugabe von Polymeren führt nun überraschenderweise<br />

nicht mehr zu einer Verlängerung der Kühlzeit. Die<br />

Polymere scheinen nun keinen Einfluss mehr auszuüben.<br />

Ähnliche Effekte treten auch bei Mischungen mit Borax und<br />

Polymeren auf (Abdalrahman 2012). Hier verkürzen Zusätze<br />

an Polymeren bis 100 ppm die Abkühlzeit zusätzlich. Die<br />

Bild 11: Einfluss der Konzentration des Polymers auf den<br />

Wärmeübergang<br />

Bild 12: Abkühlzeiten von destilliertem Wasser mit MgSO 4<br />

und Polymeren<br />

5-2014 gaswärme international<br />

81


FACHBERICHTE<br />

Wirkung von Polymeren ist also umso stärker, je geringer<br />

die Konzentration an gelösten Salzen im Kühlwasser ist.<br />

LITERATUR<br />

[1] Abdalrahman, K.H.M.: Influence of water quality and kind of<br />

metal in the secondary cooling zone of casting process. Dissertation,<br />

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, 2012<br />

[2] Specht, E.: Wärme- und Stoffübertragung. Vulkan Verlag, 2014<br />

[3] Qiao, Y. M.; Chandra, S.: Spray Cooling Enhancement by Addition<br />

of a Surfactant. Transactions of the ASME, Vol. 120 (1998), 92-98<br />

[6] Jeschar, R.; Kraushaar, H.; Griebel, H.: Influence of gases dissolved<br />

in cooling water on heat transfer during stable film<br />

boiling. Steel Research 67 (1996) 6, 227-234<br />

AUTOREN<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Eckehard Specht<br />

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />

Institut für Strömungstechnik<br />

und Thermodynamik<br />

Magdeburg<br />

Tel.: 0391/67-58765<br />

eckehard.specht@ovgu.de<br />

[4] Qiang, C.; Chandra, S.; McCahan, S.: The effect of dissolving salts<br />

in water sprays used for quenching a hot surface: Part 2-Spray<br />

cooling. Journal of Heat Transfer, Vol. 125 (2003), 333-338<br />

[5] Huang, C.; Carey, V.: The effect of dissolved salt on the Leidenfrost<br />

transition. <strong>International</strong> Journal of Heat and Mass Transfer,<br />

Vol. 50 (2006) 269-282<br />

M. Sc. Sabariman<br />

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />

Institut für Strömungstechnik<br />

und Thermodynamik<br />

Magdeburg<br />

Tel.: 0391 / 67-12331<br />

bhabaqse@yahoo.com<br />

Das Nachschlagewerk<br />

für Hochtemperaturprozesse<br />

Wärme- und Stoffübertragung<br />

in der <strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />

Grundlagen | Berechnungen | Prozesse<br />

Die Wärme- und Stoffübertragung ist Grundlage zur Auslegung und Optimierung aller<br />

Prozesse für die Hochtemperatur-Verfahrenstechnik. Das Buch geht neben Grundlagen<br />

speziell auf die Anwendung in Drehrohr-, Schacht-, Tunnel- und Rollenöfen ein.<br />

Ein Schwerpunkt liegt daher im Strahlungsaustausch und in der Kühlung von Metallen<br />

mit Flüssigkeiten und Düsenfeldern. Viele Beispiele aus der Praxis tragen zum Verständnis<br />

bei.<br />

Aus dem Inhalt: Arten der Wärme- und Stoffübertragung, Stationäre Wärmeleitung,<br />

Wärmeübertragung durch Konvektion, Verdampfung und Kondensation, Wärmeübertrager,<br />

Stationärer Stofftransport, Kühlung heißer Metalle mit Flüssigkeiten, Strahlung,<br />

Instationäre Wärmeleitung, Instationäre Diffusion, Schmelzen und Erstarrung,<br />

Drehrohröfen, Schachtöfen, Tunnelöfen, Rollenöfen.<br />

Hrsg.: Eckehard Specht<br />

1. Auflage 2014, ca. 565 Seiten, Broschur<br />

mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff im MediaCenter) inklusive weiterer Inhalte<br />

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Fax: +49 201 82002-34<br />

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ISBN: 978-3-8027-2973-7<br />

Preis: € 140,-<br />

82 gaswärme international 5-2014


FACHBERICHTE<br />

Vergleich der Messmethoden<br />

für zuverlässige Flammenüberwachung<br />

von Melanie Mertens, Cornelius Wülker<br />

Die zuverlässige Flammenüberwachung von industriellen Feuerungen ist existenziell, um den sicheren Betrieb von<br />

Industrieanlagen für Betreiber und Umwelt zu garantieren. Für die Auswahl der anlagenspezifischen und am besten<br />

geeigneten Flammenwächtertechnologie müssen sowohl der Feuerungsprozess und dessen Anforderungen als auch die<br />

möglichen Messmethoden analysiert und bewertet werden. Im Folgenden wird auf die verschiedenen Messmethoden<br />

zur Flammenüberwachung eingegangen sowie deren Grenzen und Möglichkeiten aufgezeigt.<br />

Comparison of measurement methods for reliable<br />

flame monitoring<br />

The reliable monitoring of flames in industrial combustions is existential in order to guarantee the safe operation of<br />

industrial plants for their operators and the environment. It is necessary to analyse and evaluate the combustion process,<br />

its requirements and the possible measurement methods to identify the most suitable flame monitoring technology.<br />

The following describes the different measurement methods for flame monitoring and shows the respective limitations<br />

and possibilities.<br />

Industrielle Feuerungen dienen der Erzeugung von<br />

direkter Wärme zur Beeinflussung von chemischen oder<br />

physikalischen Prozessen, oder von Dampf zur Übertragung<br />

von Wärme an andere Orte bzw. zur Erzeugung von<br />

Elektrizität. Alternativ soll durch den Prozess der Feuerung<br />

direkt ein Material in ein anderes überführt werden, entweder<br />

zur Beseitigung eines ungewünschten Stoffes oder zur<br />

gezielten Erzeugung eines gewünschten Stoffes. Mitunter<br />

werden die beiden Hauptanwendungen miteinander verbunden<br />

(z.B. Müllkraftwerke).<br />

FLAMMENWÄCHTER ALS BESTANDTEIL<br />

VON SCHUTZSYSTEMEN<br />

Zum Start und zur Aufrechterhaltung des Feuerungsprozesses<br />

bedarf es einer genau orchestrierten Koordination der<br />

beteiligten Instrumente, Elemente und Steuerungen sowie<br />

eines sicheren Ablaufs der dafür notwendigen Prozesse. Denn<br />

für Feuerungen im industriellen Maßstab wird Brennstoff in<br />

Mengen eingesetzt, die bei unkontrollierter Reaktion zu einer<br />

Verpuffung oder gar einer Explosion mit drastischen Konsequenzen<br />

führen können. Einer der Feuerungszustände, die<br />

eine unmittelbar gefährliche Situation darstellen, ist der Verlust<br />

der Flamme, also das Beenden der chemischen Reaktion,<br />

die den Brennstoff verbraucht. Wird weiter Brennstoff in die<br />

Brennkammer gegeben, kann dieser mit der dort vorhandenen<br />

Luft ein explosives Gemisch bilden, das bei Kontakt mit<br />

einer Zündquelle unmittelbar reagiert. Daher sind die kontinuierliche<br />

Sicherstellung des Vorhandenseins einer Flamme<br />

sowie die bei einem Verlust zeitnahe Fehlermeldung zentrale<br />

Bestandteile des Schutzsystems für Feuerungsanlagen. Diese<br />

Aufgabe nehmen Flammenwächter wahr.<br />

UNTERSCHIEDLICHE ANFORDERUNGEN<br />

AN DIE SELEKTIVITÄT<br />

Aufgrund der Kritikalität der Funktion des Flammenwächters<br />

wird sehr oft ein Flammenwächter pro Brenner einge-<br />

5-2014 gaswärme international<br />

83


FACHBERICHTE<br />

setzt. Je nach Komplexität der Feuerungsanlage und der<br />

geometrischen Anordnung eines oder mehrerer Brenner im<br />

Brennraum, bestehen unterschiedlich hohe Anforderungen<br />

an die Selektivität der Flammenüberwachung. Weiterhin<br />

sind Wünsche des Betreibers hinsichtlich Prozessablauf und<br />

Steuerung zu berücksichtigen:<br />

Flammen-Selektivität:<br />

■■<br />

Der Flammenwächter muss die Flamme von anderen<br />

im Brennraum vorhandenen Signalen unterscheiden.<br />

Selbst bei einem Einzelbrenner darf er natürlich nicht<br />

Signale von erhitzten Einbauten oder Brennkammerwänden<br />

fälschlich als Flamme werten.<br />

Brenner-Selektivität:<br />

■■<br />

Befindet sich mehr als ein Brenner in der Brennkammer,<br />

dürfen bei einem Flammenwächter, der dediziert einem<br />

Brenner zugeordnet ist, die Signale der anderen Brenner<br />

nicht zu einem Flamme EIN-Signal führen. Dies gilt für<br />

alle Zustände der Feuerung.<br />

Räumliche Selektivität:<br />

■■<br />

Die Empfindlichkeit des Flammenwächters auf die<br />

Position der Flamme kann als räumliche Selektivität<br />

beschrieben werden. Eine Positions-Veränderung könnte<br />

beispielsweise ein Abheben der Flamme sein, wenn<br />

die Strömungsgeschwindigkeit des Brennstoff-Luft-<br />

Gemischs höher als die Flammengeschwindigkeit ist.<br />

Die Brenner-Selektivität ist in diesem Sinne ein Spezialfall<br />

der räumlichen Selektivität.<br />

Brennstoff-Selektivität:<br />

■■<br />

Mitunter werden in einer Brennkammer verschiedene<br />

Brennstoffe nacheinander oder auch gleichzeitig eingesetzt.<br />

Das kann an unterschiedlichen Installationsorten<br />

der Brenner der Fall sein oder auch an derselben<br />

Stelle. Soll der Flammenwächter bei gleichzeitiger Verbrennung<br />

nur auf die Flamme des einen Brennstoffs<br />

ansprechen, muss er diese selektiv erkennen können.<br />

Die unterschiedlichen Methoden für die Flammenüberwachung<br />

müssen dahingehend bewertet werden, welche<br />

Selektivitäten ihr Messprinzip unterstützen kann. Wird nur<br />

eine Teilmenge der in einen Brennraum feuernden Brenner<br />

überwacht, muss sichergestellt sein, dass von diesen<br />

Positionen aus ein sicheres Überzünden zu den anderen<br />

Brennern besteht.<br />

WEITERE KRITERIEN ZUR BEWERTUNG<br />

Neben den Anforderungen, wie selektiv ein Flammenwächter<br />

sein soll, gibt es noch weitere Randbedingungen im realen<br />

Einsatz, die Einfluss auf ihre Messprinzipien haben können:<br />

■■<br />

Insbesondere die Verbrennung von Feststoffen ist oft mit<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Vorhandensein von Staub in der Brennkammer verbunden.<br />

Der Verbrennungsprozess kann die Gegenwart korrosiver<br />

Stoffe in der Brennkammer verursachen.<br />

Es wird Wasserdampf in die Brennkammer eingebracht,<br />

beispielsweise beim Einsatz von Dampfzerstäubern<br />

oder zur Beeinflussung der Flammentemperatur.<br />

Der in der Regel hohe Nutzungsgrad einer Feuerungsanlage<br />

bedeutet eine hohe Einsatzdauer der Flammenwächter.<br />

Daher ist seine Lebensdauer ein für den Betreiber<br />

interessanter Faktor.<br />

Die Zusammensetzung des Brennstoffs oder auch<br />

seine Art variiert (Beispiel Abfallstoff-Verbrennung in<br />

der Petrochemie).<br />

ZUR ÜBERWACHUNG NUTZBARE<br />

EIGENSCHAFTEN VON FLAMMEN<br />

Flammen sind exotherme chemische Reaktionen, sie<br />

setzen also Energie frei. Während und nach der Reaktion<br />

bilden Brennstoffe, Luft und eventuelle Reaktions-<br />

Produkte ein heißes Gasgemisch, dessen Bestandteile<br />

(Atome und Moleküle) in einem stark angeregten oder<br />

auch ionisierten Zustand sind. Als Folge der Ionisation<br />

und Anregung ist das Gemisch elektrisch leitfähig und<br />

strahlt elektromagnetische Strahlung ab, die im ultravioletten<br />

(UV), sichtbaren (VIS) oder infraroten (IR) Bereich<br />

des Spektrums liegen kann [1].<br />

Die für Flammen im industriellen Umfeld nötigen<br />

Brennstoffmengen sind vergleichsweise hoch. Daher ist<br />

zur effektiven Verbrennung eine intensive Vermischung<br />

von Brennstoff und Luft notwendig, was die verfügbare<br />

Oberfläche für die Reaktion vergrößert. Als Folge dessen<br />

sind industrielle Flammen in der Regel turbulente<br />

Diffusionsflammen [2]. Hieraus ergeben sich für die<br />

Überwachung der Flammen die folgenden nutzbaren<br />

Eigenschaften:<br />

Temperatur<br />

Temperatursensoren können entweder direkt der Flamme<br />

ausgesetzt werden oder messen Temperaturänderungen<br />

der Brennkammer. Die Technik ist günstig zu realisieren. Im<br />

ersten Fall besteht der Nachteil, dass die Temperatursonde<br />

starker Korrosion ausgesetzt ist, die die Lebensdauer stark<br />

begrenzt. Zudem ist das Signal sehr stark von der Position<br />

der Sonde abhängig.<br />

Im zweiten Fall verändert sich die Temperatur der<br />

Brennkammer nur sehr träge. Daher ist dieser Ansatz für<br />

die konkrete und selektive Überwachung einer Flamme<br />

ungeeignet. Der stattdessen im Wesentlichen für Gase<br />

als Brennstoff verfolgte Ansatz ist, dass bei ausreichend<br />

hoher Mindesttemperatur in der Brennkammer der eingespeiste<br />

Brennstoff zuverlässig gezündet wird. Daher<br />

reicht eine Überwachung der Temperatur am kältesten<br />

Punkt der Brennkammer aus. Jedoch muss während<br />

84 gaswärme international 5-2014


FACHBERICHTE<br />

der Anfahr- und Abfahr-Phase der Anlage eine andere<br />

Technik zur Flammenüberwachung genutzt werden.<br />

Schall<br />

Es kann der Schalldruck im Brennraum gemessen werden,<br />

alternativ insbesondere bei Brennern mit Vormischung der<br />

Brennstoffe, der entlang der Gemischzuleitung übertragene<br />

Schall des Verbrennungsvorgangs.<br />

In Industrieanlagen ist aufgrund von Störgeräuschen<br />

insbesondere die Selektivität für akustische Flammenüberwachung<br />

nur sehr schwer zu erreichen, bei Mehrbrenneranlagen<br />

ist sie unrealistisch. Daher findet diese<br />

Messmethode im industriellen Umfeld nur sehr begrenzt<br />

Anwendung.<br />

Leitfähigkeit, Ionisation<br />

In dem heißen Gasgemisch der Flamme werden durch<br />

die chemischen Reaktionen oder durch Stöße Elektronen<br />

freigesetzt und hinterlassen eine entsprechende Anzahl<br />

ionisierter Atome oder Moleküle. Daher kann zwischen zwei<br />

Elektroden, die direkten Kontakt zum Volumen der Flamme<br />

haben, bei Anlegen einer Spannung ein Stromfluss gemessen<br />

werden. Die Ströme liegen in der Größenordnung von<br />

einigen zehn µA (millionstel Ampere). Allerdings könnten<br />

Ströme dieser Größe auch durch einen schlecht isolierten<br />

Teil des Schaltkreises fließen. Eine Flammenüberwachung<br />

muss dies daher von der Flamme unterscheiden können.<br />

Abhilfe entsteht durch den sogenannten Gleichrichtungseffekt.<br />

Ist die Fläche der beiden Elektroden unterschiedlich<br />

groß, fließt durch die Flamme mehr Strom, wenn<br />

die großflächige Elektrode negativ geladen ist. Dann befinden<br />

sich deutlich mehr der positiv geladenen Ionen in Nähe<br />

der negativen Elektrode und bieten sich zum Ladungsfluss<br />

an. Wird also an die unterschiedlich großen Elektroden eine<br />

Wechselspannung angelegt, so ist der durch die Flamme<br />

fließende Strom in einer Richtung deutlich stärker als in der<br />

anderen, er ist quasi gleichgerichtet. Dieser Strom ist damit<br />

ein nur durch das Vorhandensein einer Flamme erzeugbares<br />

Signal. Im realen Einsatz ist meist eine dünne Elektrode<br />

mit variablem elektrischem Potenzial in der Flamme positioniert,<br />

während die Brennerdüse oder der Brennermund<br />

die geerdete Gegenelektrode bildet (Bild 1).<br />

Der Ionisationsstrom kann nur fließen, wenn der Stromkreis<br />

vollständig geschlossen ist. Das Flammenvolumen<br />

muss dafür guten räumlichen Kontakt zu beiden Elektroden<br />

haben. Dadurch bietet Ionisations-Flammenüberwachung<br />

die beste Brenner-Selektivität und räumliche Selektivität<br />

aller Messmethoden. Brennstoff-Selektivität ist jedoch nicht<br />

erreichbar, da sich das Stromsignal bei Wechsel der Brennstoffart<br />

wenig ändert.<br />

Begrenzungen für den Einsatz von Ionisations-Flammenwächtern<br />

ergeben sich aus den folgenden zwei<br />

Umständen:<br />

■<br />

■<br />

Bild 1: Elektroden der Flammenüberwachung durch den Gleichrichtungs-Effekt<br />

bei Ionisations-Flammenwächtern<br />

Da die Ströme im µA-Bereich liegen, können sie bereits<br />

durch dünne Schichten von Schmutz oder Wasser auf<br />

den Elektroden stark verringert werden. Ist der Strom<br />

kleiner als der Wert der Schaltschwelle, zeigt der Flammenwächter<br />

trotz Vorhandenseins einer Flamme ein<br />

Flamme AUS-Signal, was entweder im Normalbetrieb<br />

zum Abschalten des Brenners oder beim Brennerstart<br />

zum Abbruch des Startversuchs führt. Daher sind Ionisations-Flammenwächter<br />

nicht für den Einsatz bei Vorhandensein<br />

von Schmutz oder Wasserdampf geeignet.<br />

Als Folge dessen werden sie in der großen Mehrheit für<br />

Gasfeuerungen eingesetzt, Öl- und Feststoff-Feuerungen<br />

sind oft mit Anfall von zu viel Schmutz verbunden.<br />

Der Betrag des messbaren Ionisationsstroms verändert<br />

sich mit dem Verhältnis zwischen Brennstoff und Luft<br />

(Bild 2). Ideale Flammenüberwachung durch Ionisation<br />

erreicht man bei leichtem Luftüberschuss. Wird<br />

nun das Verbrennungsluftverhältnis geregelt oder entsteht<br />

bei Lastregelung eine Veränderung, kann die<br />

damit verbundene Änderung des Ionisationsstroms<br />

unter Umständen nicht von einem Flammenverlust<br />

unterschieden werden. Da für größere Brenner meist<br />

Regelungen in der angesprochenen Art gewünscht<br />

oder gar nötig sind, ist der Einsatz von Ionisations-<br />

Flammenwächtern auf ungeregelte und kleinere Brenner<br />

eingeschränkt.<br />

5-2014 gaswärme international<br />

85


FACHBERICHTE<br />

Bild 2: Abhängigkeit des gleichgerichteten Ionisationsstrom-Signals<br />

vom Verbrennungsluftverhältnis<br />

Elektromagnetische Strahlung<br />

Die von den angeregten Atomen und Molekülen der heißen<br />

Flamme ausgesandte elektromagnetische Strahlung<br />

breitet sich von ihrem Ursprung aus im Brennraum aus.<br />

Ihre spektrale Intensitätsverteilung ist typisch für die Art<br />

und Zusammensetzung des Brennstoffs sowie die Verbrennungsbedingungen.<br />

Eventuell wird die spektrale<br />

Intensitätsverteilung durch Gase oder Partikel verändert,<br />

auf die die Strahlung während ihrer Ausbreitung trifft, beispielsweise<br />

unverbrannter Brennstoff oder Wasserdampf.<br />

Ist der unverbrannte Brennstoff für die Strahlung transparent<br />

und wird sie vom Brenner aus entlang der Brennerachse<br />

beobachtet, kann durch ihre Messung nicht<br />

festgestellt werden, ob die Flamme eventuell abgehoben<br />

hat. Eine auf dieser Methode basierende Flammenüberwachung<br />

erreicht dann keine räumliche Selektivität entlang<br />

der Beobachtungsachse.<br />

Sind entlang der Beobachtungsrichtung die Volumina<br />

mehrerer Flammen zu sehen und die Strahlung der hinteren<br />

Flammen wird nicht abgeschirmt oder absorbiert, muss<br />

für die Brenner-Selektivität eine geeignete Eigenschaft der<br />

elektromagnetischen Strahlung gefunden werden, die sich<br />

für die verschiedenen sichtbaren Flammen unterscheidet.<br />

Für die Detektoren elektromagnetischer Strahlung existieren<br />

verschiedene Technologien mit unterschiedlicher<br />

spektraler Verteilung der Empfindlichkeit. Für diese Messmethode<br />

ist es daher möglich, die spektralen Verteilungen<br />

von Flammenemission und Detektorempfindlichkeit aufeinander<br />

abzustimmen. Sie ist damit die einzige Messmethode<br />

mit Brennstoff-Selektivität.<br />

Bei geeigneter Positionierung und Ausrichtung der<br />

Flammenwächter ist für diese Messmethode in den meisten<br />

Fällen auch Brenner-Selektivität und räumliche Selektivität<br />

erreichbar. Da sie zudem auch bei unterschiedlichsten Verfahrenszuständen<br />

der Feuerungsanlage nicht als Messmethode<br />

beeinträchtigt wird, solange diese die Position oder<br />

Sichtbarkeit der Flamme nicht drastisch verändern, sind auf<br />

Messung der elektromagnetischen Strahlung basierende<br />

Flammenwächter im industriellen Umfeld am weitesten<br />

verbreitet.<br />

Flammenwächter, die die von der Flamme ausgesandte<br />

elektromagnetische Strahlung beobachten, werden oft<br />

als optische Flammenwächter bezeichnet. Ihre Detektoren<br />

wandeln die Strahlung in ein elektrisches Signal um,<br />

typisch sind Photodioden, Photowiderstände oder gasgefüllte<br />

Glaskolben, die sogenannten UV-Zellen. Innerhalb der<br />

optischen Flammenwächter unterscheidet man zwischen<br />

Auswertung des gemittelten Anteils der Flammenstrahlung,<br />

dem Gleichlicht, sowie der Auswertung nur des fluktuierenden<br />

Anteils der Strahlung, dem Flackerlicht.<br />

Elektromagnetische Strahlung, Gleichlicht<br />

Bei optischer Flammenüberwachung mittels des Gleichlichtanteils<br />

muss genau geprüft werden, ob nicht auch andere<br />

Strahlungsquellen im betroffenen Spektralbereich stark<br />

emittieren können. Denn tritt dieser Fall ein, gibt es keine<br />

wirkliche Möglichkeit, die Flammenstrahlung in diesem<br />

Spektralbereich von der Strahlung der anderen Quellen<br />

zu unterscheiden.<br />

Macht man sich bewusst, dass eine Feuerung immer<br />

entweder mit dem Ziel oder der unvermeidbaren Nebenwirkung<br />

einer hohen Temperatur in der Brennkammer<br />

verbunden ist, deuten sich schon gleich Probleme für den<br />

infraroten (IR) Spektralbereich an. Denn heiße Einbauten<br />

oder Innenwände einer Brennkammer sind starke IR-Strahler<br />

und sorgen für einen so hohen Gleichlicht-Hintergrund,<br />

dass Überwachung von Flammen mit Gleichlicht im IR-<br />

Bereich nicht nur nicht praktikabel, sondern gemäß der<br />

betreffenden Normen überdies nicht erlaubt ist [3].<br />

Anders ist die Situation im ultravioletten (UV) Spektralbereich.<br />

Hier ist die physikalisch mögliche Hintergrundstrahlung<br />

von anderen Teilen in der Brennkammer vernachlässigbar<br />

klein und daher die Flammenüberwachung mit<br />

Gleichlicht möglich. Insbesondere für die Überwachung<br />

von Gasflammen ist diese Methode weit verbreitet. Es<br />

bestehen jedoch Einschränkungen bei Vorhandensein von<br />

Staub und Wasserdampf und die als Detektor nutzbaren<br />

UV-Zellen haben eine recht begrenzte Lebensdauer [4].<br />

Elektromagnetische Strahlung, Flackerlicht<br />

Wie bereits erwähnt, sind industrielle Flammen in der<br />

Regel turbulente Diffusionsflammen [2]. Betrachtet<br />

man nun ein kleines Volumen der Flamme, ist dieses<br />

86 gaswärme international 5-2014


FACHBERICHTE<br />

aufgrund der Turbulenz in beständigem Wechsel mal<br />

mehr von Brennstoff, mehr von Luft oder mehr von gut<br />

brennendem Gemisch durchsetzt. Da nur das brennende<br />

Gemisch nennenswerte elektromagnetische Strahlung<br />

aussendet, hat die an einem Detektor ankommende<br />

Strahlung einen gut messbaren Flackerlicht-Anteil.<br />

Abgesehen von einer durch Wärmeschlieren in der Luft<br />

langsam modulierten Hintergrundstrahlung existieren in<br />

der Brennkammer neben der Flamme auch keine weiteren<br />

Strahlungsquellen mit erwähnenswertem Flackerlicht-<br />

Anteil. Nach einer Frequenzmessung oder Frequenzanalyse<br />

der Strahlung lässt sich der langsam flackernde Anteil der<br />

Hintergrundstrahlung separieren und das verbleibende<br />

Signal kann eindeutig der Flammenstrahlung zugeschrieben<br />

werden.<br />

Für viele Feuerungen kann die Nutzung des Flackerlicht-Anteils<br />

sogar für optische Flammenwächter eine<br />

räumliche Selektivität entlang der Beobachtungsachse<br />

erreichen. Hierbei wird ausgenutzt, dass sich für diese<br />

Feuerungen die Flackerfrequenz der Strahlung mit<br />

zunehmendem Abstand des Beobachtungsvolumens<br />

vom Brennermund verringert (Bild 3). Beim gezeigten<br />

Verlauf kann durch Blockieren langsam flackernder<br />

Strahlung oder Nutzen einer Schaltschwelle erreicht<br />

werden, dass der Flammenwächter brenner-selektiv den<br />

Brenner B1 überwacht. Ein schräg zu den Brennerachsen<br />

montierter Flammenwächter wird vom näherliegenden<br />

Brenner schneller flackernde Strahlung sehen als vom<br />

weiter entfernten Brenner. Damit lässt sich durch geeignete<br />

Auswahl des zur Flammenentscheidung genutzten<br />

Bereichs der Flackerfrequenz der weiter entfernte Brenner<br />

ausblenden.<br />

Die übliche Auswahl des Flackerfrequenz-Bereichs entspricht<br />

entweder einem Frequenzband oder alle Frequenzen<br />

Bild 3: Verlauf der beobachtbaren Flackerfrequenz der Flamme<br />

in Abhängigkeit vom Abstand vom Brenner<br />

oberhalb einer Grenzfrequenz werden akzeptiert. Der erste<br />

der beiden Ansätze hat den Nachteil, dass stärkere Veränderungen<br />

der Flackerfrequenz der Flamme durch Veränderung<br />

der Prozessparameter zu einer Flamme AUS-Meldung führen<br />

können, obwohl noch eine Flamme brennt. Der zweite<br />

Ansatz bietet dagegen eine höhere Toleranz gegenüber<br />

Frequenzveränderungen, solange der Grenzwert für die<br />

Prozessbedingungen mit der langsamsten Flackerfrequenz<br />

der gewünschten Flamme korrekt ausgewählt wird. Variiert<br />

die Zusammensetzung des Brennstoffs stark, so kann sich<br />

Tabelle 1: Vergleich der Einsetzbarkeit von Messmethoden zur Überwachung von industriellen Brennerflammen<br />

Messmethode Ionisation Optisch, Gleichlicht Optisch, Flackerlicht<br />

Flammen-Selektivität ++ ++ (UV)<br />

++<br />

-- (IR)<br />

Brenner-Selektivität ++ - +<br />

Räumliche Selektivität ++ - +<br />

Brennstoff-Selektivität -- ++ ++<br />

Schmutzige Bedingungen -- -- (UV<br />

+ (IR)<br />

Lebensdauer Detektor ++ - ++<br />

Variabler Brennstoff + -- ++<br />

Geregelte Brenner -- ++ ++<br />

- (UV)<br />

++ (IR)<br />

5-2014 gaswärme international<br />

87


FACHBERICHTE<br />

insbesondere bei Gasen der UV- oder VIS-Anteil der elektromagnetischen<br />

Strahlung stark ändern. In diesen Fällen<br />

bietet die Überwachung des Flackerlichts im IR-Bereich<br />

die zuverlässigste Methode, da alle Flammen einen gut<br />

messbaren Anteil in diesem Bereich generieren [4].<br />

VERGLEICH DER MESSMETHODEN FÜR<br />

INDUSTRIELLE FLAMMENÜBERWACHUNG<br />

Für den direkten Vergleich der diskutierten Messmethoden<br />

zur Flammenüberwachung werden nur die im industriellen<br />

Umfeld in nennenswertem Umfang eingesetzten Methoden<br />

Ionisation, Gleichlicht und Flackerlicht hinzugezogen.<br />

Das Ergebnis zeigt Tabelle 1.<br />

Es zeigt sich, dass keine der Messmethoden für alle<br />

Umstände die beste Wahl ist. Jede von ihnen findet eine<br />

Kombination von Einsatzbedingungen und Anforderungen,<br />

in der sie die sichere und stabile Überwachung von Flammen<br />

besser als die anderen Methoden unterstützen kann.<br />

FAZIT<br />

Die zuverlässige Überwachung der Brennerflammen ist eine<br />

wichtige Voraussetzung für die Sicherheit und die Verfügbarkeit<br />

beim Betrieb einer feuerungstechnischen Anlage. Je nach<br />

Anwendung muss ein Flammenwächter das genutzte Messsignal<br />

der Flamme von anderen möglichen Signalquellen unterscheiden<br />

können, er muss unterschiedlich stark selektiv sein.<br />

Von den nutzbaren physikalischen Eigenschaften der Flamme<br />

haben sich im industriellen Umfeld die Leitfähigkeit und<br />

die ausgesandte elektromagnetische Strahlung als selektivste,<br />

aber auch als am universellsten nutzbare Größen bewährt.<br />

Die genaue Wahl hängt von den jeweiligen Randbedingungen<br />

des aktuellen Falls ab und sollte immer möglichst früh<br />

betrachtet werden. Für jede Art der Anwendung ist meist eine<br />

der Methoden die beste Wahl, jedoch gibt es keine Messmethode,<br />

die immer zu den besten gehört. Jede Methode hat<br />

ihre Existenzberechtigung.<br />

LITERATUR<br />

[1] Baukal, Jr. Ch. E.: The John Zink Combustion Handbook (2001),<br />

CRC Press LLC<br />

[2] Giese, A.: „Grundlagen der Brennertechnik“, 5. gwi-Praxistagung,<br />

31.3.-2.4.2014; Vulkan Verlag, Essen, 2014<br />

[3] DIN EN 298 „Feuerungsautomaten für Brenner und Brennstoffgeräte<br />

für gasförmige oder flüssige Brennstoffe“, [2012-<br />

11], Absatz 7.101.4.1.4<br />

[4] Mertens, M. und Wülker, C.: „Überwachen von Gasflammen<br />

im Infrarotbereich“, gaswärme international 4-2013, S.55-59;<br />

Vulkan Verlag, Essen, 2013<br />

AUTOREN<br />

Dipl. Ing. (FH) Melanie Mertens<br />

Durag GmbH<br />

Hamburg<br />

Tel.: 040 / 55 42 18 1610<br />

melanie.mertens@durag.de<br />

Dr. Cornelius Wülker<br />

Durag GmbH<br />

Hamburg<br />

Tel.: 040 / 55 42 18 1602<br />

cornelius.wuelker@durag.de<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf dem HK 2014<br />

22. - 24. Oktober 2014<br />

Kölnmesse, Köln<br />

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Halle 4.1 / Stand G 018<br />

88 gaswärme international 5-2014


Folge 21<br />

NACHGEFRAGT<br />

„Je mehr Handelsbarrieren<br />

fallen, desto besser können<br />

wir uns weltweit etablieren“<br />

Matthias Wolf ist Geschäftsführer der Noxmat GmbH. Im Interview mit gwi – gaswärme<br />

international* spricht er über die Zukunft der Energiewirtschaft, technologische Herausforderungen<br />

und verrät, was seine persönliche Energiesparleistung ist.<br />

Der Energiemix der Zukunft: Wagen Sie eine Prognose?<br />

Wolf: Da Zukunft ein dehnbarer Begriff ist, würde ich<br />

prognostizieren, dass fossile Brennstoffe um 10-12 % pro<br />

Dekade abnehmen werden und der Energiebedarf durch<br />

erneuerbare Energien gedeckt werden wird.<br />

Deutschland im Jahr 2020: Wie wird sich der Alltag der<br />

Menschen durch den Wandel der Energiewirtschaft<br />

verändert haben? Was tanken die Menschen? Wie heizen<br />

sie ihre Häuser? Wie erzeugen sie Licht?<br />

Wolf: Elektromobilität hat ein rasantes Wachstum erfahren.<br />

Ich denke, dass bis zum Jahr 2020 die Hybridtechnologie<br />

noch die Oberhand hat. Reine Elektromobilität wird diese<br />

Technologie aber auch in zunehmendem Maße verdrängen.<br />

Gas als Brennstoff zur Wärmeerzeugung und mit seiner<br />

vorteilhaften Energiedichte wird weiterhin und auf jeden<br />

Fall bis 2020 noch eine dominante<br />

Stellung einnehmen.<br />

Langfristig kann man sich der<br />

Fragestellung der Nutzung von<br />

Schiefergas sicher nicht entziehen.<br />

Der Perfektionierung der<br />

Gewinnung von Elektroenergie<br />

aus erneuerbaren Quellen<br />

gehört weiterhin die mittel- und langfristige Zukunft.<br />

Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme etc.: Welche regenerative<br />

Energiequelle halten Sie für die mit der größten<br />

Zukunft?<br />

Wolf: Ein Energiekonzept als Ganzes funktioniert nur, wenn<br />

alle der genannten regenerativen Energieformen genutzt<br />

werden. Dabei gibt es auch immer eine lokale Komponente,<br />

die das Vorhandensein einer Energiequelle in einer Region<br />

„Alle Hersteller kämpfen<br />

Jahr für Jahr um jedes<br />

Prozent Effizienzsteigerung.“<br />

über eine andere bestimmt. Da wir uns mit dem Transport<br />

der gewonnenen Energie teilweise schwer tun, muss der<br />

Fokus ja auf eine regionale Erzeugung gerichtet sein.<br />

In welche der aktuell sich entwickelnden Technologien<br />

würden Sie demnach heute investieren?<br />

Wolf: Hier muss ich das erste Mal parteiisch sein und auf<br />

die Solarenergie setzen. Da bei uns im sächsischen Freiberg<br />

ein Hochtechnologiezentrum der Solarbranche gewachsen<br />

ist, würde ich ganz persönlich in diesen Standort und in<br />

die Zukunft dieser Technologie investieren.<br />

Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung fossiler<br />

Brennstoffe wie Öl, Kohle, Gas ein?<br />

Wolf: Fossile Brennstoffe werden auf absehbare Zeit<br />

eine wichtige Rolle spielen müssen. Wir als Industriegasbrenner-Hersteller<br />

wissen<br />

um die enormen Vorteile<br />

der Erwärmung mit Gas. Ich<br />

habe sehr lange in den USA,<br />

und unter anderem auch<br />

im Bundesstaat Pennsylvania<br />

gelebt, wo die Debatte<br />

über Schiefergas und die<br />

Fracking-Technologie heiß geführt wurde. Es gibt sicher<br />

einen erheblichen Bedarf an Verbesserungen bei dieser<br />

Technologie, es ist aber nicht von der Hand zu weisen,<br />

dass Schiefergas die Ökonomie vieler Landstriche und<br />

ein großes energiehungriges Land als Ganzes positiv<br />

verändert hat. Das wäre ebenfalls eine Zukunftstechnologie,<br />

in die ich investieren würde: in unserem dicht<br />

besiedelten Europa Schiefergas mit mehr Sicherheit<br />

abbauen zu können.<br />

* Das Interview führte Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Chefredakteur der gaswärme international<br />

Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die gaswärme international eine Interview-Reihe zum Thema „Energie“. Befragt werden Persönlichkeiten aus<br />

Unternehmen, Verbänden und Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in der gasthermischen Prozesstechnik und in der industriellen Wärmebehandlung spielen.<br />

5-2014 gaswärme international<br />

89


NACHGEFRAGT Folge 21<br />

Wolf: Den Kurs von Entspannungspolitik, Krisenvermittlung<br />

und Augenmaß fortführen, um Energierohstoffquellen und<br />

Reserven langfristig für unser Land zu sichern.<br />

Die erneuerbaren Energien haben mindestens zwei<br />

Probleme: die fehlende Infrastruktur und das Beharrungsvermögen<br />

der Etablierten auf herkömmlichen<br />

Energieformen. Ändert sich das in absehbarer Zeit?<br />

Wolf: Die Änderungen sind ja in den entwickelten Ländern<br />

nicht zu übersehen. Die Geschwindigkeit dieser Änderungen<br />

kann man aber hinterfragen. Ich denke, je mehr<br />

Schwellenländer zu erneuerbaren Energien Zugang haben<br />

und diese nicht nur durch Förderungen, sondern auch<br />

nachhaltig kostengünstig sind, dann könnte sich schneller<br />

etwas ändern.<br />

Und Atomkraft? Wie beurteilen Sie den Ausstieg<br />

Deutschlands aus dieser Technologie?<br />

Wolf: Bei diesem Thema habe ich eine gespaltene Meinung.<br />

Ein Atomausstieg mit Ersatz durch erneuerbare<br />

Energien würde ich mir wünschen. Da aber viele unserer<br />

Nachbarn und auch weltweit ein anderer Kurs verfolgt<br />

wird, verlieren wir mit der Abkehr von dieser Technologie<br />

über die Zeit Kompetenz und den Anschluss an eine Entwicklung<br />

hin zu sichereren Methoden der Erzeugung von<br />

Strom aus Nuklearenergie.<br />

Stichwort Energiewende: Welche Änderungen müssen<br />

sich auf politischer, auch weltpolitischer, auf gesellschaftlicher<br />

und ökologischer Ebene ergeben, damit<br />

man realistisch von einer Wende sprechen kann?<br />

Wolf: That’s a loaded question! Ich glaube auch in diesem<br />

Zusammenhang an die Gesetze des Marktes und da spielt<br />

nun mal der Preis für die Erzeugung und den Handel mit<br />

Energie die Hauptrolle. Einen besonderen Konflikt sehe<br />

ich dabei zwischen lokalen und internationalen Interessen.<br />

Lokale Interessen sind auch gesellschaftlicher Natur und<br />

können – siehe Deutschland – auch ökologisch ausgerichtet<br />

sein. Weltpolitisch weht aber ein ganz anderer Wind, der<br />

sich am Wachstum und der Bereitstellung von immer mehr<br />

Energie zu günstigen Kosten orientiert. Solange Energie<br />

dann auch noch zum politischen Druckmittel wird, wie man<br />

im Osten unseres Kontinents gerade beobachten kann, sind<br />

wir von einer Wende noch weit entfernt.<br />

Ihre Forderung an die Bundesregierung in diesem Zusammenhang?<br />

Unabhängig von der Energieform und Technologie,<br />

viele halten das Stichwort „Energieeffizienz“ für den<br />

Schlüssel zur Energiefrage der Zukunft. Wie schätzen<br />

Sie das Thema ein? Was halten Sie für die bedeutendste<br />

Entwicklung auf diesem Gebiet?<br />

Wolf: Da sich unsere Firma auf diesem Gebiet der Energieeffizienzsteigerung<br />

bewegt, kann ich deren Schlüsselstellung<br />

nur bestätigen. Es wird an vielen Systemen der<br />

Energierückgewinnung gearbeitet. Auf diesem Gebiet sehe<br />

ich die größten Entwicklungschancen.<br />

Wie stehen Sie der Branche der Wärmebehandlung<br />

gegenüber?<br />

Wolf: Hier finden wir 90 % unserer Kunden. Lang lebe die<br />

Wärmebehandlungsbranche!<br />

Wie beurteilen Sie die Entwicklung zur Effizienzsteigerung?<br />

Wolf: In unserer Branche der Industriegasbrenner ist bereits<br />

ein hohes Maß erreicht. Alle Hersteller kämpfen Jahr für Jahr<br />

um jedes Prozent Effizienzsteigerung.<br />

Wie wird sich der Energieverbrauch Ihrer Meinung<br />

nach verändern?<br />

Wolf: Er wird steigen. Jede Ökonomie lebt von jährlichen<br />

Steigerungen und auch die Welt und ihre Bevölkerung folgt<br />

diesem Trend. Ich denke, der Bedarf wird auf absehbare Zeit<br />

schneller steigen, als Maßnahmen zur Energieeffizienz dies<br />

auffangen können.<br />

Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen heute auf dem<br />

Energiemarkt?<br />

Wolf: Unser Unternehmen stellt ja Produkte her, die Energie<br />

verbrauchen. Wir beeinflussen den Markt daher nicht<br />

direkt. Für unsere Kunden sind Veränderungen auf dem<br />

Energiemarkt jedoch ein direkter Kostenfaktor. Hier ist die<br />

Verbesserung der Energieeffizienz unserer Produkte wieder<br />

gefragt.<br />

90 gaswärme international 5-2014


Folge 21<br />

NACHGEFRAGT<br />

Welche Rolle wird Ihr Unternehmen auf dem Energiemarkt<br />

in 20 Jahren spielen?<br />

Wolf: Wie vorher bereits erwähnt spielen wir nur eine indirekte<br />

Rolle. Ich rechne damit, dass in 20 Jahren Produkte<br />

aus unserer Brache Wirkungsgrade von über 90 % erzielen.<br />

Was wird das wichtigste Projekt Ihres Unternehmens sein?<br />

Wolf: Die Steigerung der Energieeffizienz unserer Produkte<br />

bei gleichzeitiger Reduzierung des Schadstoffausstoßes.<br />

Welche Herausforderungen sehen Sie auf sich zukommen?<br />

Wolf: In einem dicht besetzten Markt kommt es für uns<br />

darauf an, beim Thema Technologieführerschaft ein Wort<br />

mitzureden und gleichzeitig Produkte auf dem Markt anzubieten<br />

die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis besitzen. Das<br />

geht heutzutage nur im globalen Kontext.<br />

Wie beeinflussen die EU-Erweiterung und die Globalisierung<br />

Ihr Geschäft?<br />

Wolf: Absolut positiv! Je mehr Handelsbarrieren fallen,<br />

desto besser und kostengünstiger können wir unsere Produkte<br />

im Markt etablieren.<br />

Wie wichtig ist ein Markenname für den Produkterfolg<br />

im industriellen Bereich?<br />

Wolf: Die Marke spielt eine sehr wichtige Rolle. Jede<br />

Firma, die in Industriegüter investiert, trägt damit ja auch<br />

ein Investitionsrisiko. Eine starke und bekannte Marke zu<br />

haben, hinter der eine zuverlässige Organisation steht, ist<br />

für unsere Kunden enorm wichtig, denn wir bieten nicht<br />

nur gute und zuverlässige Produkte sondern auch einen<br />

„Best in Class“ After Sales Service. Auch das ist Teil unserer<br />

Markenstrategie.<br />

Haben Sie wegen Fachkräftemangels Entwicklungen<br />

nicht oder nur verzögert in Deutschland durchführen<br />

können?<br />

Wolf: Das trifft auf uns weniger zu, denn wir haben einen<br />

sehr ausgewogenen Personalstamm, der schon lange bei<br />

Noxmat arbeitet. Durch die hervorragende Universität Bergakademie<br />

Freiberg und das gute Niveau der Berufsausbildung<br />

in Sachsen haben wir immer Talente in ausreichender<br />

Qualifikation und Menge zur Verfügung.<br />

Braucht eine Führungsmannschaft mehr Medienkompetenz,<br />

um Investoren und Anleger zu überzeugen?<br />

Wolf: Ja, das braucht sie. Ein Unternehmen ist attraktiver<br />

für Anleger, Investoren, Kunden, Lieferanten und auch ganz<br />

wichtig, Mitarbeiter, wenn es aktuelle Informationen gibt.<br />

Tue Gutes und rede darüber war schon immer eine Formel,<br />

die etwas gebracht hat.<br />

Was würden Sie in Ihrem Unternehmen ändern wollen?<br />

Wolf: Mit dem Generationswechsel im Top Management<br />

unserer Firma hat auch eine Zeit des Umbaus und der<br />

Unternehmensinnovation begonnen. Das betrifft Themen<br />

wie Strukturverschlankung, <strong>International</strong>isierung und<br />

Globalisierung sowie den Fokus auf neue Produktfelder.<br />

Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen Expansionen im<br />

Ausland?<br />

Wolf: Für Noxmat ist das schon seit einigen<br />

Jahren ein wichtiges Thema.<br />

Durch Expansion sind uns<br />

bereits beachtlich Zuwächse<br />

gelungen. Unsere<br />

Produktionsstätte in<br />

Peking hat dabei eine<br />

wichtige Rolle gespielt<br />

und ist zum immer<br />

stärker wachsenden<br />

Wirtschaftsfaktor für<br />

unser Unternehmen<br />

geworden. Noxmat ist<br />

auf allen Kontinenten,<br />

außer Australien, in ver-<br />

„ Eine starke und bekannte Marke<br />

zu haben, ist enorm wichtig.“<br />

5-2014 gaswärme international<br />

91


NACHGEFRAGT Folge 21<br />

ZUR PERSON<br />

Matthias Wolf<br />

seit Januar 2013: Geschäftsführer, Noxmat GmbH<br />

2009 - 2012: Flabeg US Holdings Inc., USA, General Manager<br />

NAFTA<br />

2004 - 2009: Hengst of North America, Inc., USA, Vice President<br />

& Technical Director<br />

2001 - 2004: Imperial Schrade Europe Ltd., Irland<br />

1991 - 1995: Studium an der Technischen Fachhochschule<br />

Berlin, Abschluss: Diplomingenieur für Feinwerk<br />

und Elektronische Gerätetechnik im<br />

Fachbereich Maschinenbau – Spezialisierung<br />

Produktionstechnik<br />

schiedenen Konstellationen direkt vertreten. Damit lässt<br />

sich auch die Zukunft des Unternehmens sichern.<br />

Ist Ihr Unternehmen offen für Erneuerbare Energien?<br />

Wolf: Auf jeden Fall. Ein gutes Beispiel ist das Mitwirken<br />

von Noxmat an Forschungsprojekten zu thermoelektrischen<br />

Generatoren. Da ist bereits viel Grundlagenforschung<br />

betrieben worden, jedoch sind Anwendungen im Hochtemperaturbereich<br />

derzeit technisch noch nicht sinnvoll<br />

umsetzbar.<br />

Nutzt Ihr Unternehmen bereits erneuerbare Energien?<br />

Wolf: Ein Teil davon kommt aus der Steckdose, aber ansonsten<br />

betreiben wir keine eigenen Anlagen.<br />

Wie offen ist Ihr Unternehmen für neue Technologien?<br />

Wolf: Die Zukunft in unserer Branche wird maßgeblich<br />

von neuen Technologien bestimmt werden, sowohl bei<br />

den verwendeten Materialien als auch bei der Verfahrenstechnik.<br />

Dem kann sich keiner verschließen, der auch in<br />

Zukunft erfolgreich sein will.<br />

Wie viel gibt Ihr Unternehmen jährlich für Investitionen<br />

aus?<br />

Wolf: Das lässt sich schwer in Zahlen fassen, da wir Investitionsprojekte<br />

oft in Kooperationen und teilweise bei der<br />

Forschung und Entwicklung auch durch Förderungen<br />

abdecken.<br />

Was ist Ihre größte Energiespar-Leistung als<br />

Privatmann?<br />

Wolf: Als Hausbesitzer ist man ständig mit dem Thema<br />

konfrontiert. Dämmung an Fassaden und Dach und der<br />

Einsatz von Brennwert-Technologie sind da als Teil des<br />

Ganzen zu erwähnen.<br />

Wie könnte man Ihren Umgang mit den Mitarbeiter/<br />

innen charakterisieren?<br />

Wolf: Wir sind eine kleine Mannschaft von unter 30 Mitarbeitern.<br />

Das hat schon einige familiäre Charakterzüge. Man<br />

braucht da den direkten, geradlinigen und freundschaftlichen<br />

Zugang zu jedem einzelnen Mitarbeiter.<br />

Was schätzt Ihr Umfeld besonders an Ihnen?<br />

Wolf: Das ist natürlich eine Frage für das Umfeld. Ich glaube,<br />

dass der Unternehmensumbau viele positive Ergebnisse<br />

für die Firma gebracht hat. Das schafft Vertrauen in meine<br />

Führungskompetenz.<br />

Welche moralischen Werte sind für Sie besonders<br />

aktuell?<br />

Wolf: Mit Geradlinigkeit und Ehrlichkeit kann ich am besten<br />

umgehen. Das wird in unserem Unternehmen auch so<br />

92<br />

gaswärme international 5-2014


Folge 21<br />

NACHGEFRAGT<br />

gelebt. Mit offenen Türen und einem offenen Kopf werden<br />

wir noch weit kommen.<br />

Wie schaffen Sie es, Zeit für sich zu haben, nicht immer<br />

nur von internen und externen Herausforderungen in<br />

Anspruch genommen zu werden?<br />

Wolf: Das schaffe ich nicht immer zu meiner Zufriedenheit.<br />

Mit einem weltumspannenden Reiseplan versuche ich<br />

zumindest neben dem geschäftlichen Teil auch immer<br />

etwas von der Kultur und den Menschen mitzunehmen.<br />

Zum Anlass der Geburt des ersten Enkelkindes verschiebt<br />

sich mein Fokus aber wieder eindeutig in Richtung Familie.<br />

Haben Sie Vorbilder?<br />

Wolf: Nicht direkt, aber es gibt Menschen, deren Werk<br />

ich sehr schätze. Diese sind oft aus einem ganz anderen<br />

Umfeld als dem Sondermaschinenbau oder der Wirtschaft.<br />

Daniel Barenboim zum Beispiel ist ein Mensch mit vielen<br />

Idealen, die er aber auch umzusetzen vermag und dabei<br />

mit einer beeindruckenden Kreativität und Menschlichkeit<br />

junge (und ältere) Musiker in einem Orchester zusammenführt<br />

und so auch immer wieder Zeichen setzt. Das ist<br />

Leadership vom Feinsten.<br />

Wie wurden Sie erzogen?<br />

Wolf: Erziehung hat sehr viele Facetten, was bei mir auch<br />

gleich klar wird, wenn man bedenkt, dass ich mit viel Liebe<br />

in einer weltoffenen Familie in der sozialistischen DDR<br />

erzogen wurde. In dem Szenario allein steckt schon viel<br />

Spannung. Das hat mich geprägt und ich möchte es auch<br />

nicht missen, die Welt von verschiedenen Seiten gesehen<br />

zu haben. Da bleibt der Kopf offen und die Sinne bleiben<br />

geschärft, gute und schlechte Veränderungen zu erkennen<br />

und entsprechend zu reagieren.<br />

Wie sollten Kinder heute erzogen werden?<br />

Wolf: Da frage ich lieber noch einmal bei meiner Tochter<br />

und meiner Frau nach, die sind beide in der Branche<br />

beschäftigt und machen einen Superjob mit den Kindern<br />

und Enkelkindern in unserer Familie.<br />

Welcher guten Sache würden Sie Ihr letztes Hemd opfern?<br />

Wolf: In erster Linie natürlich immer dem Glück meiner<br />

Familie, dass von Eltern bis Enkelkindern alle gesund sind und<br />

bleiben und dass jeder ein erfülltes Leben genießen kann.<br />

Was wünschen Sie der nächsten Generation?<br />

Wolf: Ein Land, in dem Kultur und Kreativität gefördert<br />

werden und wo unser soziales Leben sich nicht nur im<br />

virtuellen Bereich abspielt. Global gesehen wünsche ich<br />

mir schon eine Welt ohne Angst, in der die kommenden<br />

Generationen wenigsten eine Chance haben etwas aus<br />

sich zu machen.<br />

Was ist Ihr Lebensmotto?<br />

Wolf: Gib nie auf, steh immer wieder auf und schätze die<br />

positiven Dinge, die dir widerfahren.<br />

Welches war in Ihren Augen die wichtigste Erfindung<br />

des 20. Jahrhunderts?<br />

Wolf: Obwohl ich auch die negativen Seiten sehe, muss<br />

ich doch eindeutig sagen, das Internet, denn es gibt keinen<br />

Lebensbereich, den diese Technologie nicht verändert hat.<br />

Welche Charaktereigenschaften sind Ihnen persönlich<br />

wichtig?<br />

Wolf: Aufmerksamkeit, Kreativität und Geradlinigkeit.<br />

Welche drei Wörter würden Sie am besten beschreiben?<br />

Wolf: Interessiert, offen, bodenständig.<br />

Wessen Karriere hat Sie am meisten beeindruckt?<br />

Wolf: Ich war und bin noch immer sehr beeindruckt vom<br />

Leben und Werk von Bundeskanzler Schmidt. Er war einer<br />

der ersten Politiker, die ich als junger Mensch bewusst<br />

wahrgenommen habe und an den ich Hoffnungen und<br />

Erwartungen in einer schwierigen Zeit geknüpft habe.<br />

Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />

Wolf: Ich versuche zu Hause abzuschalten, gelingt mir aber<br />

nicht zu 100 %, sodass ich die Arbeit schon die meiste Zeit<br />

in meinen Gedanken trage. Beim Tauchen und auf dem<br />

Motorrad denke ich aber definitiv nicht an Arbeit.<br />

Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an nächste Generationen?<br />

Wolf: Seid fleißig im Rahmen eurer Möglichkeiten und<br />

vergesst das Leben aber nicht.<br />

Was hat Sie besonders geprägt?<br />

Wolf: Die deutsche Einheit und die Möglichkeit, zu studieren,<br />

mein Leben aktiv und mit Selbstbestimmung zu<br />

gestalten.<br />

Auf was können Sie ganz und gar nicht verzichten?<br />

Wolf: Auf die Möglichkeit, jeden Tag eine Idee für die<br />

Zukunft zu haben, geschäftlich oder privat.<br />

Welchen Beruf würden Sie gerne ausüben, wenn Sie<br />

die Wahl hätten?<br />

Wolf: Ich war immer motorsportbegeistert und wäre gerne<br />

Rennfahrer geworden, der Zug ist im Alter von 47 Jahren<br />

aber wohl schon längst abgefahren. Bleibt mir noch der<br />

Tauchsport. Solange ich fit bleibe, kann man ja ab und zu<br />

noch einmal über Möglichkeiten auf dem Gebiet nachdenken.<br />

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?<br />

Wolf: Hier in meinem Büro im sächsischen Oederan. Die<br />

5-2014 gaswärme international<br />

93


NACHGEFRAGT Folge 21<br />

sich immer schwer nachholen. Man hat viel gearbeitet, viel<br />

erlebt und viel erreicht, aber man hätte auch oft einiges<br />

anders machen können. Wenn in der Gesamtheit alles<br />

passt, sollte man aber auch einfach zufrieden sein.<br />

Was wünschen Sie der Welt?<br />

Wolf: Hass und Neid zu verbannen, damit Menschen wieder<br />

aufeinander zugehen können und miteinander die<br />

Zukunft gestalten möchten.<br />

Stadt sollte man sich merken, denn ich habe in den nächsten<br />

10 Jahren mit der Firma Noxmat noch viel vor.<br />

Was ist Ihrer Meinung nach der Sinn des Lebens?<br />

Wolf: Immer aktiv an der Gestaltung der Umwelt teilzunehmen.<br />

Was würden Sie anders im Leben machen, wenn Sie<br />

die Wahl hätten?<br />

Wolf: Die verschenkten 20 Jahre mit der Familie lassen<br />

In welchem Land würden Sie gerne leben?<br />

Wolf: Das ist die einfachste Frage, hier in meiner schönen<br />

Heimatstadt Freiberg im Bundesland Sachsen. Back to the<br />

Roots – denn ich habe lange Jahre auf den Britischen Inseln,<br />

in China und den USA gelebt. Heimat hat was!<br />

In welches Land würden Sie auswandern?<br />

Wolf: In keines mehr, denn als „Spätheimkehrer“ bin ich aus<br />

den USA hier in Deutschland wieder mit ganzem Herzen<br />

angekommen.<br />

Die Redaktion bedankt sich für das interessante und<br />

offene Gespräch.<br />

Wichtige Tipps für die tägliche Arbeit!<br />

Handbuch Industrielle Wärmetechnik<br />

Grundlagen | Berechnungen | Verfahren<br />

Das Handbuch Industrielle Wärmetechnik erscheint in der 5., vollständig überarbeiteten<br />

und erweiterten Auflage – erstmals in größerem Format (A5), vierfarbig bebildert<br />

sowie mit digitalen Inhalten.<br />

In der jetzigen Zeit, in der einerseits die Industrieofentechnik boomt und andererseits<br />

die Kosten für gasförmige Brennstoffe und elektrische Energie stark steigen, ist das<br />

Interesse an der Wärmetechnik wieder angestiegen. Darüber hinaus ist der rationelle<br />

Energieeinsatz in der <strong>Thermoprozesstechnik</strong>, nicht zuletzt wegen den Regularien zum<br />

Thema CO 2<br />

-Emissionen, von immer zentralerer Bedeutung. Deshalb besteht natürlich<br />

auch der Bedarf nach Fachbüchern, die das Thema der industriellen Wärmetechnik<br />

bzw. der Thermopro-zesstechnik abdecken. Das Handbuch Industrielle Wärmetechnik<br />

wird diesem Anspruch gerecht. Im Buch werden der derzeitige Stand der Technik<br />

sowie alle relevanten Grundlagen praxisnah dargestellt. Der Leser erhält einen<br />

ausführlichen Überblick über alle relevanten Grundlagen, Berechnungen, Begriffe und<br />

Prozesse der industriellen Wärmetechnik und somit wichtige Tipps für die tägliche<br />

Arbeit. Wer beruflich in irgendeiner Form mit der <strong>Thermoprozesstechnik</strong> und dem<br />

Industrieofenbau bzw. -betrieb zu tun hat, für den ist dieses kompakte Buch, mit<br />

seiner Fülle von Informationen, ein unersetzliches Nachschlagewerk.<br />

Aus dem Inhalt: Wärmeübertragung; Strömungsmechanik; Gasförmige Brennstoffe;<br />

Verbrennung; Brennertechnik; Energiebilanz von Industrieöfen; Elektrothermische<br />

Verfahren; Thermochemische Behandlung und Schutzgastechnik; etc.<br />

Hrsg.: Herbert Pfeifer, 5. Auflage 2013, 500 Seiten in Farbe, Hardcover, DIN A5<br />

mit interaktiven eBook (Online-Lesezugriff im MediaCenter)<br />

Bestellung unter:<br />

Tel.: +49 201 82002-14<br />

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94 gaswärme international 5-2014


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Industrie 4.0 als Produktivitätstreiber<br />

in Wertschöpfungsketten<br />

Die echtzeitfähige, flächendeckende<br />

und intelligente Vernetzung von Menschen,<br />

Maschinen, Objekten und Informations-<br />

und Kommunikationstechnik-Systemen<br />

(IKT) ist das Kernelement von Industrie<br />

4.0. Von ihr wird ein Paradigmenwechsel<br />

bei der Steuerung und Regelung von<br />

Wertschöpfungssystemen erwartet. Die<br />

hierarchische Top-Down-Steuerung wird<br />

durch eine dezentrale, sich selbst organisierende<br />

Steuerung ersetzt. CPS koordinieren<br />

ihre Herstellungs- und Logistikprozesse in<br />

Abstimmung mit anderen intelligenten<br />

Objekten, Maschinen und Menschen unter<br />

Rückgriff auf unternehmenseigene und<br />

-fremde IKT-Systeme.<br />

Eine flächendeckende Ausbreitung von<br />

Industrie 4.0-Technologien wird sich mittelfristig<br />

auf alle Wertschöpfungsketten<br />

auswirken und auf diese Weise Produktions-<br />

und Logistiksysteme evolutionär<br />

transformieren. Viele der zur intelligenten<br />

Vernetzung benötigten Technologien stehen<br />

bereits heute schon zur Verfügung und<br />

müssen eventuell noch für den Einsatz im<br />

industriellen Umfeld angepasst werden.<br />

Die Möglichkeiten der Industrie<br />

4.0-Technologien sind derzeit noch nicht<br />

abschätzbar, da noch nicht bekannt ist,<br />

welche Methoden und Anwendungen aus<br />

einer flächendeckenden und echtzeitfähigen<br />

Vernetzung resultieren. Der lange Einführungshorizont<br />

für Industrie 4.0-Technologien<br />

resultiert aus der Langlebigkeit von<br />

industriellen Ausrüstungsgegenständen.<br />

Dies bietet Entwicklern und Produzenten<br />

die Möglichkeit, ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

Schritt für Schritt zu entwickeln<br />

und kontinuierlich den technischen Möglichkeiten<br />

anzupassen. Eine breite Akzeptanz<br />

von Industrie 4.0-Technologien kann<br />

in diesem Zusammenhang auch durch<br />

eine weitestmögliche Individualisierung<br />

in Verbindung mit stabilen und sicheren<br />

Standards erreicht werden.<br />

Mit den Industrie 4.0-Technologien<br />

können neue Ansätze zum Management<br />

von global verteilten Produktionssystemen<br />

entwickelt und etabliert werden. Die verteilten<br />

und nicht aufeinander abgestimmten<br />

Teilsysteme werden virtuell vernetzt<br />

und über direkte Interaktionen miteinander<br />

synchronisiert. Dies ermöglicht den<br />

direkten Austausch von Produktions- und<br />

Prozessdaten in Echtzeit. Auf diese Weise<br />

können beispielsweise Materialflüsse kurzfristig<br />

umgelenkt werden, um einen Ausfall<br />

in einem Standort durch Hochfahren eines<br />

anderen Standorts zu kompensieren. Auf<br />

diese Weise lässt sich ein globales Netzwerk<br />

mit vielen Standorten ähnlich managen,<br />

wie eine einzelne Fabrik mit ihren Maschinen<br />

und Anlagen.<br />

Beispielsweise ist „[…] die Fertigung<br />

eines Halbleiterbauelements heute über<br />

mehrere Werke über den Globus verteilt.<br />

Uns muss es zukünftig gelingen, das Fertigungsnetzwerk<br />

wie eine integrierte globale<br />

Fabrik zu steuern. Die große Chance besteht<br />

hierzu mittels der horizontalen Integration<br />

der Wertschöpfungsnetzwerke durch<br />

Industrie 4.0“, erklärt Dr. Thomas Kaufmann<br />

von der Infineon Technologies AG.<br />

Die intelligente Vernetzung wird die<br />

grundlegenden Funktionen von Werkzeugmaschinen,<br />

Handhabungs-, Förder-, Lagerund<br />

Kommissioniersystemen in einer Fabrik<br />

nicht wesentlich verändern. Der Mehrwert<br />

durch den Einsatz von Industrie 4.0-Technologien<br />

entsteht durch die Zusatzfunktionen,<br />

die infolge der Aufrüstung zu intelligenten<br />

Maschine entstehen und die durch<br />

die intelligente Vernetzung innerhalb und<br />

außerhalb der Fabrik realisierbar werden.<br />

Dieser Mehrwert resultiert zum einen aus<br />

den Echtzeitinformationen über den Status<br />

von Maschinen, zum anderen aus der direkten<br />

Kommunikation zwischen Menschen,<br />

Maschinen, Objekten und IKT-Systemen.<br />

Dies wird sich in Produktion und Logistik<br />

vor allem durch reduzierte Durchlaufzeiten<br />

und Bestände und einem höheren Auslastungsgrad<br />

bemerkbar machen.<br />

Unternehmen arbeiten bereits heute<br />

daran, Testergebnisse in Echtzeit weltweit<br />

zur Verfügung zu stellen, um erste Produktivitätspotenziale<br />

zu schöpfen. „Wir<br />

arbeiten daran, dass wir in ’Nahezu-Echtzeit’<br />

Testergebnisse aus Singapur wieder<br />

rückkoppelnd für die Fertigung in Dresden<br />

zur Verfügung stellen können, um dadurch<br />

schneller lernen zu können, Fertigungsprozesse<br />

in dem ersten Werk anzupassen und<br />

unsere Produktivität zu verbessern“, erläutert<br />

Dr. Kaufmann weiter.<br />

„Auch die Deutsche Telekom fühlt<br />

sich mitverantwortlich, um den Standort<br />

Deutschland hier wettbewerbsfähiger zu<br />

machen. Aber um das noch mal ganz klar<br />

zu machen, Industrie 4.0 ist eine Chance.<br />

Dazu kommt selbstverständlich noch ein<br />

eigenes wirtschaftliches Interesse. Entscheidend<br />

wird sein, volkswirtschaftlich unsere<br />

Verantwortung wahrzunehmen und Steigerungen<br />

der betrieblichen Effizienz zu<br />

erzielen. Dazu gehört eine Verbesserung<br />

der Prozesse durch neue Services. Daraus<br />

entwickeln sich dann vielleicht für die<br />

Anwender, aber auch für uns neue, verbesserte<br />

oder andere Geschäftsmodelle“,<br />

sagt Hagen Rickmann von der T-Systems<br />

<strong>International</strong> GmbH.<br />

ALLGEMEINE WERTSCHÖP-<br />

FUNGSKETTE NACH PORTER<br />

Um eine grundsätzliche Vergleichbarkeit<br />

der betrachteten Branchen und der<br />

erwarteten Wertschöpfungspotenziale zu<br />

erzielen, wurde der Abschätzung das Wertschöpfungsmodell<br />

nach Porter zugrunde<br />

gelegt. Porter unterscheidet zwischen Primäraktivitäten<br />

und Sekundäraktivitäten.<br />

Sekundäraktivitäten unterstützen Primäraktivitäten<br />

bei der Erstellung einer Leistung.<br />

Bild 1 beschreibt in Anlehnung an Porter<br />

eine beispielhafte Wertschöpfungskette<br />

mit gekennzeichneten Möglichkeiten,<br />

Industrie 4.0 gewinnbringend in die Wertschöpfungskette<br />

zu integrieren [1].<br />

Sekundäraktivitäten werden in vier verschiedene<br />

Tätigkeitsfelder unterteilt:<br />

5-2014 gaswärme international<br />

95


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Beschaffung: Beschreibt den Prozess der<br />

Entwicklung verschiedener Inputs für<br />

die Primäraktivitäten.<br />

Personalmanagement: Befasst sich mit<br />

der Weiterbildung, Freisetzung und Einstellung<br />

des Personals.<br />

Unternehmensinfrastruktur: Stellt die<br />

formellen und informellen organisatorischen,<br />

informatorischen oder finanziellen<br />

Strukturen dar.<br />

Technologieentwicklung: Alle Bereiche<br />

nutzen Technologien. So kann es sich<br />

hier um Know-how, Produkt- und Prozessentwicklung<br />

handeln.<br />

Die Primäraktivitäten werden in fünf verschiedene<br />

Tätigkeitsfelder unterteilt:<br />

■■<br />

Eingangslogistik: Verantwortet alle Aktivitäten,<br />

die sich auf die Organisation des<br />

Wareneingangs, die Lagerung und die<br />

unternehmensinterne Weiterleitung der<br />

Vorleistungen beziehen.<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Produktion: Verarbeitet über weitere<br />

Prozessschritte die Vorleistungen zum<br />

fertigen Endprodukt.<br />

Ausgangslogistik: Zusammenfassung<br />

von Lagerung und Lieferungen von<br />

Endprodukten zum Kunden.<br />

Marketing und Vertrieb: Verarbeitung<br />

der Informationen des Kunden und die<br />

Organisation des Außendienstes.<br />

■■<br />

Kundendienst: Bezeichnet alle kaufmännischen<br />

und technischen Zusatzleistungen,<br />

die den Wert des Endproduktes<br />

erhalten oder verbessern.<br />

Mithilfe der Porterschen Wertschöpfungskette<br />

und der betrachteten Technologiefelder<br />

werden im folgenden Abschnitt am<br />

Beispiel zweier Branchen: Kraftfahrzeugbau<br />

und -teile, Maschinen- und Anlagenbau, die<br />

Chancen von Industrie 4.0 demonstriert.<br />

ANSATZPUNKTE IN EINER<br />

WERTSCHÖPFUNGSKETTE<br />

KRAFTFAHRZEUGBAU UND<br />

-TEILE<br />

Zunehmende Modellvarianten, steigende<br />

Komplexität der Fahrzeuge und die immer<br />

schwerer zu prognostizierende Nachfrageentwicklung<br />

machen neue Montagekonzepte<br />

entlang der Wertschöpfungskette<br />

notwendig. Abhilfe bietet hier das<br />

sogenannte „Robot Farming“. Leichtbauroboter<br />

(LBR) können je nach Auftragslage<br />

aufgrund ihrer Maße und ihrer flexiblen<br />

Einsatzmöglichkeiten kurzfristig in<br />

verschiedenen Bereichen installiert und<br />

betrieben werden [2]. Der Leichtbauroboter<br />

wird dem Menschen als skalierbares<br />

Produktionsmittel, um Auslastungsspitzen<br />

auszugleichen, bereitgestellt. Ein Mitarbeiter<br />

kann sich mit seinem Mobilgerät um<br />

eine Anzahl Roboter kümmern.<br />

Bild 2 zeigt die Möglichkeit, das<br />

Robot Farming entlang der Wertschöpfungskette<br />

zu praktizieren. Ziel des dieses<br />

Ansatzes ist es, Kapazitätsschwankungen<br />

abzufangen und die steigende Varianz<br />

durch hochflexible Montagesysteme<br />

beherrschbar zu machen. Trotzdem wird<br />

es immer Tätigkeiten geben, in denen der<br />

Mensch der Maschine überlegen ist und<br />

er als universeller Sensor benötigt wird. In<br />

der Schnittstelle zwischen Mensch und<br />

Maschine wird der Mensch mit seinen<br />

besten Fähigkeiten genutzt. Er ist hochsensibel<br />

mit vielen seiner Sinne und er<br />

besitzt Erfahrungen, die in einer Maschine<br />

heute noch schwer zu hinterlegen sind.<br />

ANSATZPUNKTE IN EINER<br />

WERTSCHÖPFUNGSKETTE<br />

MASCHINEN- UND ANLAGEN-<br />

BAU<br />

„Die Fertigung wird effizienter, flexibler<br />

und produktiver, auch bei Losgröße 1.“ Die<br />

Trumpf GmbH sieht die Entwicklung durch<br />

Industrie 4.0 als große Chance. Sie wird helfen,<br />

die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Kunden zu sichern [3].<br />

Klaus Bauer, Entwicklungsleiter bei<br />

Trumpf, hat den Begriff Social Media im<br />

Bild 1: Eigene Darstellung in Anlehnung an Porter [1]<br />

(Quelle aller Bilder: BITKOM-Studie "Industrie 4.0 – Volkswirtschaftliches Potenzial für Deutschland" 2014)<br />

96 gaswärme international 5-2014


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Bild 2: Wertschöpfungskette Kraftfahrzeugbau und -teile<br />

Industrie 4.0-Umfeld geprägt und liefert<br />

einen der aktuellen Anwendungsfälle im<br />

Maschinen- und Anlagenbau. In der zukünftigen<br />

Fertigung werden „Social Machines“<br />

sich untereinander mit Zulieferer- und<br />

Kundensystemen intelligent vernetzen.<br />

Situationsbedingt können sie auf schwankende<br />

Marktanforderungen eigenständig<br />

reagieren, um ein Gesamtoptimum an Produktivität<br />

zu erreichen [4]. Die Anwendung<br />

einer Social Machine im Produktionsumfeld<br />

beschreibt Herr Bauer in der „Studie Produktionsarbeit<br />

der Zukunft – Industrie 4.0“ [5].<br />

„Soll zum Beispiel heute auf einer Laserschneidmaschine<br />

ein neues, bisher noch nie<br />

verwendetes Material bearbeitet werden, für<br />

das noch keine Standard-Technologie-Daten<br />

für den benötigten Laserschneidprozess auf<br />

der Maschine vorhanden sind, so werden<br />

diese Daten derzeit entweder manuell<br />

durch den Maschinenbediener ermittelt<br />

oder manuell aufgespielt. Zukünftig bringt<br />

vielleicht das Rohmaterial die geeignete<br />

Bearbeitungstechnologie mit, oder die<br />

Maschine kann sich die Daten automatisch<br />

von überlagerten Systemen oder gar von<br />

anderen Maschinen laden. Gleichzeitig stellt<br />

die Maschine wiederum eigene Daten bzw.<br />

„Erfahrungen mit diesen Daten“ anderen<br />

Produktionssystemen bereit. Es entstehen<br />

neue, in Echtzeit steuerbare Wertschöpfungsnetzwerke<br />

mit ungeahnten und revolutionären<br />

Möglichkeiten.“ Bild 3 beschreibt<br />

die Vernetzung und den Austausch von<br />

Daten entlang der Wertschöpfungskette<br />

im Maschinen- und Anlagenbau.<br />

VORAUSSETZUNGEN ZUR UM-<br />

SETZUNG VON INDUSTRIE 4.0<br />

Die erfolgreiche Einführung und Anwendung<br />

von Industrie 4.0-Technologien in produzierenden<br />

Unternehmen ist von einer Reihe von<br />

Voraussetzungen abhängig, die sowohl technischer,<br />

organisatorischer als auch normativer<br />

Natur sind und im Vorfeld bzw. im Rahmen<br />

eines Implementierungsprozesses umgesetzt<br />

werden müssen. Neben den allgemeingültigen<br />

Randbedingungen existieren zahlreiche<br />

branchen- und unternehmensspezifische,<br />

die im Einzelfall ermittelt und berücksichtigt<br />

werden müssen.<br />

Auf Basis der skizzierten Ausgangssituation<br />

wird es keine einheitliche Form zur Einführung<br />

von Industrie 4.0-Technologien geben.<br />

Vielmehr spielt die individuelle Ausgangssituation<br />

in den Unternehmen und Branchen<br />

eine entscheidende Rolle bei der Bemessung<br />

des Umfangs und des Zeithorizonts für die<br />

Implementierung. Dies führt in der Übergangszeit<br />

zu einer heterogenen Landschaft<br />

von Unternehmen, die sich in verschiedenen<br />

Phasen des Umsetzungsprozesses befinden.<br />

Um die Turbulenzen aus den verschiedenen<br />

Umsetzungsstadien so gering wie möglich<br />

zu halten, ist eine Standardisierung rund um<br />

Industrie 4.0-Technologien von besonderer<br />

Bedeutung. Dieser Prozess steht heute aber<br />

noch an seinem Anfang.<br />

Aus einer rein technischen Perspektive<br />

sind viele Elemente, die zum Aufbau von<br />

Industrie 4.0-Fabriken benötigt werden,<br />

heute schon vorhanden. Sie werden nur<br />

noch nicht in der Art und Weise genutzt,<br />

wie dies in der Vision von Industrie 4.0 vorgesehen<br />

ist. Dies bedeutet aber noch lange<br />

nicht, dass die schon vorhandenen Technologien<br />

für die Industrie 4.0-Anwendungen<br />

ausgereift sind, sondern dass entsprechende<br />

Basistechnologien vorhanden sind, die<br />

für den Einsatz im Industrie 4.0-Kontext<br />

noch weiterentwickelt werden müssen. Ein<br />

Beispiel für eine solche Technologie stellen<br />

die Breitbandnetzwerke dar, die sowohl auf<br />

ihren Einsatz im industriellen Umfeld (Industrial<br />

Ethernet) als auch auf die harte Echtzeitfähigkeit<br />

eingestimmt werden müssen.<br />

Qualitätsgesicherte Dienste im Internet sind<br />

hierfür nicht nur eine hinreichende, sondern<br />

eine notwendige Voraussetzung.<br />

Dr. Kaufmann sieht noch weitere Bereiche,<br />

in denen geforscht werden muss, um<br />

robuster gegen Störungen zu sein: „Die<br />

Mikroelektronik ist die Schlüsseltechnologie,<br />

um Industrie 4.0 als Standortvorteil<br />

zu nutzen. Die Halbleiter – also Mikrocontroller<br />

und Leistungsbauelemente – sind<br />

das Gehirn und die Muskeln intelligenter<br />

Systeme. Es bedarf weiterhin einer kontinuierlichen<br />

Forschung und Entwicklung in<br />

den Bereichen der Mikroelektronik u. a. zur<br />

Verbesserung der Robustheit im industriellen<br />

Umfeld, wie beispielsweise die korrekte<br />

Funktionsweise in Anwesenheit sehr starker<br />

elektromagnetischer Felder (EMV).“ Die freie<br />

problemlose Austauschbarkeit von Komponenten<br />

nach dem Prinzip des „Plug and<br />

Produce“ ist ohne Standards nicht denkbar.<br />

Ähnliche Standards sind für die Laufzeitumgebungen<br />

von Apps zu entwickeln, damit<br />

sie auf verschiedenen Plattformen ohne<br />

Neuprogrammierung laufen können.<br />

Neben technischen Voraussetzungen,<br />

die bei der Einführung von Industrie<br />

4.0-Technologien zu berücksichtigen sind,<br />

spielen weiche Faktoren eine wesentlich<br />

größere Rolle. Die Sicherheit von Industrie<br />

4.0-Anwendungen muss unter allen<br />

Umständen gewährleistet sein. Bei der<br />

Sicherheit spielt nicht nur der Datenschutz<br />

eine Rolle, sondern auch der unbefugte<br />

Zugriff auf das System. Die Manipulation<br />

und Sabotage von Systemen stellt eine<br />

besondere Herausforderung dar (Stuxnet-<br />

5-2014 gaswärme international<br />

97


WIRTSCHAFT & MANAGEMENT<br />

Bild 3: Wertschöpfungskette Maschinen- und Anlagenbau<br />

Angriff auf die Iranischen Atomfabriken).<br />

„Dazu kommt das deutsche Datenschutzgesetz,<br />

eines der strengsten weltweit.<br />

Ich werbe dafür, dass wir das Vertrauen<br />

zwischen Industrie, IKT-Branche und<br />

Kunden in Deutschland im Kontext von<br />

Industrie 4.0 weiter ausbauen. Wir haben<br />

dafür alle Voraussetzungen“, sagt Hagen<br />

Rickmann. Im Zusammenhang mit der<br />

Sicherheitsdiskussion rund um Industrie 4.0<br />

sind ebenfalls die Mitbestimmungsrechte<br />

von Mitarbeitern zu beachten. Dies ist ein<br />

wesentlicher Teilaspekt für die Akzeptanz<br />

von Industrie 4.0 in der Belegschaft.<br />

„Die Beschäftigten werden als Erfahrungsträger<br />

und Entscheider ganz bewusst in alle<br />

relevanten Abläufe der Smart Factory von<br />

Industrie 4.0 integriert. Hierfür werden neben<br />

neuartigen Bediensystemen mit multimodalen<br />

Benutzerschnittstellen auch angepasste<br />

Arbeitszeit- und Entlohnungsmodelle benötigt“,<br />

so Klaus Bauer von Trumpf.<br />

Mitarbeiter werden auch in einer Industrie<br />

4.0 nicht zu biologischen Robotern<br />

degradiert, sondern stehen weiterhin als<br />

Menschen im Mittelpunkt der Produktion.<br />

Industrie 4.0 trägt damit dazu bei, komplexe<br />

Technikprozesse sicherer, handhabbarer<br />

und einfacher zu machen. Weiterhin<br />

ermöglicht die flächendeckende Vernetzung<br />

mehr Selbstorganisation und Autonomie<br />

und unterstützt eine alters- und<br />

bedarfsgerechte Arbeitsgestaltung. Durch<br />

Industrie 4.0 können Arbeitsorganisationen<br />

geschaffen werden, die mehr selbstbestimmte<br />

Flexibilität zulassen, sodass Mitarbeiter<br />

besseren Zugang zu Informationen<br />

und Wissen erhalten und die Unternehmensanforderungen<br />

mit ihren eigenen in<br />

Einklang bringen können. Insbesondere in<br />

Zeiten sozialer Instabilität ist die Einführung<br />

von neuen weitreichenden Technologien<br />

mit Vorsicht und Sensibilität durchzuführen,<br />

um die gesellschaftliche Akzeptanz nicht zu<br />

beschädigen. Hier sind eventuell flankierende<br />

Maßnahmen zur Aufklärung in den<br />

Betrieben und in der Öffentlichkeit durchzuführen.<br />

Außerdem zieht die Einführung<br />

neuer, weitreichender Technologien, wie<br />

die der Industrie 4.0, eine Neudefinition des<br />

Arbeitsbegriffs nach sich und löst gesellschaftliche<br />

Veränderungen aus.<br />

Der Nutzen wird sich nicht sofort revolutionär<br />

entfalten, sondern die Industrie in den<br />

nächsten Jahren nach und nach evolutionär<br />

verändern. Erste Erfolge sind heute schon<br />

sichtbar, die flächendeckende Umsetzung<br />

von Industrie 4.0 steht noch aus und hängt<br />

in erheblichem Maß von der Schaffung förderlicher<br />

Rahmenbedingungen ab.<br />

LITERATUR<br />

[1] Porter, M.E. (Hrsg.): Wettbewerbsvorteile<br />

(Competitive Advantage): Spitzenleistungen<br />

erreichen und behaupten. Frankfurt<br />

1996 (4)<br />

[2] Automobilwoche: Mercedes testet Raumfahrt-Roboter<br />

in Fertigung, (01.12.2009)<br />

[http://www.automobilwoche.de/<br />

article/20091201/NACHRICHT-EN/912019997/<br />

mercedes-testet-raumfahrt-roboter-in-fertigung#.UpyelyfUd6Z;<br />

Stand: 02.12.2013]<br />

[3] Visavis Verlags GmbH: Der Weg in die Produktion<br />

der Zukunft, (06.11.2013) [http://<br />

www.visavis.de/2013/11/der-weg-in-dieproduktion-der-zukunft/;<br />

Stand: 02.12.2013]<br />

[4] Maschine+Werkzeug: Trumpf: Laserexperte<br />

investiert in Industrie 4.0, (19.04.2013)<br />

[5] [http://www.maschinewerkzeug.de/index.<br />

cfm?pid=1418&pk=130259; Stand: 02.12.2013]<br />

[6] Spath, D. (Hrsg.); Ganschar, O.; Gerlach, S.;<br />

Hämmerle, M.; Krause, T.; Schlund, S.: Produktionsarbeit<br />

der Zukunft – Industrie 4.0.<br />

Stuttgart 2013<br />

AUTOREN:<br />

Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Bauer<br />

Dr.-Ing. Sebastian Schlund<br />

Dr.-Ing. Dirk Marrenbach<br />

Dipl.-Ing. M. Sc. Oliver Ganschar<br />

KONTAKT:<br />

BITKOM<br />

Bundesverband Informationswirtschaft,<br />

Telekommunikation und neue Medien e.V.<br />

Albrechtstr. 10 A<br />

10117 Berlin-Mitte<br />

Tel.: 030 / 27576-0<br />

Fax: 030 / 27576-400<br />

bitkom@bitkom.org<br />

www.bitkom.org<br />

Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft<br />

und Organisation IAO<br />

Nobelstr. 12<br />

70569 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 / 970-0<br />

Fax: 0711 / 970-2287<br />

www.iao.fraunhofer.de<br />

98 gaswärme international 5-2014


Folge 20<br />

IM PROFIL<br />

IN REGELMÄSSIGER FOLGE stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen<br />

im Bereich der industriellen Gasanwendungstechnik vor. In dieser Ausgabe im Profil: der Lehrstuhl für<br />

<strong>Thermoprozesstechnik</strong> der Montanuniversität Leoben.<br />

Lehrstuhl für <strong>Thermoprozesstechnik</strong> der<br />

Montanuniversität Leoben<br />

Die Montanuniversität Leoben ist traditionell<br />

eine Forschungsstätte, die<br />

ihre Schwerpunkte entlang der Wertschöpfungskette<br />

sieht: von den Rohstoffen zu<br />

den Grundstoffen, über die Werkstoffe<br />

bis zum fertigen Bauteil und am Ende des<br />

Lebenszyklus zu Recycling und Entsorgung.<br />

Unter Einbeziehung aller in Leoben<br />

vertretenen Fachrichtungen entwickelt<br />

die Montanuniversität laufend innovative<br />

Prozesse und Verfahren, wobei Nachhaltigkeit<br />

ein zentrales Prinzip darstellt. In diesen<br />

Schwerpunkten existiert eine einzigartige<br />

Vernetzung mit Partnern aus Wissenschaft,<br />

Industrie und Wirtschaft.<br />

Um den zukünftigen Herausforderungen<br />

in der Prozessindustrie durch gezielte<br />

grundlagen- und anwendungsorientierte<br />

Forschung begegnen zu können, wurde zum<br />

1. Januar 2013 das „Department für Umweltund<br />

Energieverfahrenstechnik“ gegründet,<br />

welches folgende Lehrstühle umfasst:<br />

■■<br />

Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik<br />

und Abfallwirtschaft<br />

(Univ. Prof. Dr. mont. Roland Pomberger)<br />

■■<br />

Lehrstuhl für <strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />

(Univ. Prof. Dr. techn. Harald Raupenstrauch)<br />

■■<br />

Lehrstuhl für Verfahrenstechnik<br />

des industriellen Umweltschutzes<br />

(Univ. Prof. Dr.-Ing. Markus Lehner)<br />

In diesem Department bündeln sich dann<br />

alle umwelttechnischen, verfahrenstechnischen<br />

und energieverfahrenstechnischen<br />

Aktivitäten der Montanuniversität und lassen<br />

diesen Fachbereich auch nach außen hin<br />

sichtbarer werden. Ein wesentlicher Vorteil<br />

dieses Zusammenschlusses besteht in der<br />

Nutzung von Synergien in der infrastrukturellen<br />

Ausstattung der einzelnen Lehrstühle<br />

sowie der Abstimmung von Forschungs- und<br />

Lehraufgaben innerhalb des Departments.<br />

Als Ursprung des heutigen Lehrstuhls für<br />

<strong>Thermoprozesstechnik</strong> kann die Errichtung<br />

der Lehrkanzel für Allgemeine Metall- und<br />

Sudhüttenkunde im Studienjahr 1911/12<br />

gesehen werden, da ab diesem Zeitpunkt<br />

die Studierenden in Themen ausgebildet<br />

wurden, die heute den Fachgebieten der<br />

Wärmetechnik und des Industrieofenbaus<br />

zugeordnet werden können. Im Zuge des<br />

nunmehr über 100-jährigen Bestehens des<br />

Lehrstuhls wurde die fachliche Ausrichtung<br />

entsprechend den Bedürfnissen seitens der<br />

Industrie mehrfach adaptiert und damit<br />

auch die Lehrstuhlbezeichnung geändert.<br />

Nach der Emeritierung von Prof. Ussar im<br />

Jahre 1983 leitete o. Univ. Prof. Christian<br />

God das Institut für Wärmetechnik, Industrieofenbau<br />

und Energiewirtschaft bis zum<br />

Jahr 2000. Als fachliche Schwerpunkte<br />

dieser Periode sind u. a. Brennertechnik,<br />

Industrieofenbau, Energieeffizienz und<br />

Emissionsmessungen zu nennen. Bis zur<br />

Nachbesetzung der Professur nach der<br />

Emeritierung von Prof. God übernahm o.<br />

Univ. Prof. Werner Kepplinger die provisorische<br />

Leitung des Instituts.<br />

Mit der Berufung von Univ. Prof. Harald<br />

Raupenstrauch zum 1. Januar 2007 (Bild 1)<br />

erfolgte abermals eine Neuausrichtung des<br />

Lehrstuhls mit der damit verbundenen<br />

Umbenennung in Lehrstuhl für <strong>Thermoprozesstechnik</strong>.<br />

Die aktuellen Forschungsprojekte<br />

des Lehrstuhls werden folgenden<br />

Arbeitsgebieten zugeteilt:<br />

■ ■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

(Hochtemperatur-) Prozesstechnik,<br />

Industrielle Energietechnik,<br />

Prozess- und Anlagensicherheit,<br />

Mathematische Modellierung und<br />

Simulation.<br />

Die Forschung im Bereich der Hochtemperatur-Prozesstechnik<br />

ist einerseits der<br />

Weiterentwicklung und Optimierung von<br />

Industrieöfen und andererseits der Entwicklung<br />

von Recyclingprozessen im Hochtemperaturbereich<br />

gewidmet.<br />

Hinsichtlich der Entwicklung von Recyclingprozessen<br />

stellt die Aufarbeitung<br />

schwermetallhaltiger Stäube, insbesondere<br />

aus metallurgischen Prozessen, in<br />

einer Flash-Reaktor-Anlage eine zentrale<br />

Fragestellung dar. Es wurde ein Konzept<br />

für die Flash-Reaktor-Pilotanlage entwickelt,<br />

die gesamte Anlage geplant, errichtet und<br />

seit 2010 betrieben. Aufgrund der hohen<br />

Temperaturen (bis 1.900 °C), der sowohl oxidierenden<br />

als auch reduzierenden Betriebsweise,<br />

der Anlagengröße (Auslegung für bis<br />

Bild 1: Univ. Prof. Dr. techn. Harald Raupenstrauch,<br />

Vorstand des Lehrstuhls für<br />

<strong>Thermoprozesstechnik</strong> und Leiter des<br />

Departments für Umwelt- und Energieverfahrenstechnik<br />

3-2014 gaswärme international<br />

99


IM PROFIL Folge 20<br />

Bild 2: Abstich am TPT-Flash-Reaktor<br />

Bild 3: RecoPhos-Versuchsanlage am Lehrstuhl für <strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />

300 kg Staub pro Stunde), der Eigenschaften<br />

der zu verarbeitenden Stäube bzw. der<br />

daraus resultierenden Schlacken und der<br />

komplexen Reaktionstechnik stellt dieser<br />

Prozess sowohl wissenschaftlich als auch<br />

technisch eine besondere Herausforderung<br />

dar. Bild 2 zeigt einen Abstich am Flash-<br />

Reaktor des Lehrstuhls.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt im Zusammenhang<br />

mit dem Recycling bedeutender<br />

Rohstoffe ist die Rückgewinnung von Phosphor<br />

aus Klärschlamm bzw. Klärschlammasche.<br />

Dazu wurde im Rahmen des EU-<br />

Projektes RecoPhos der RecoPhos-Prozess<br />

entwickelt, dessen zentrales Element induktiv<br />

beheiztes Koksbett darstellt. Mit diesem<br />

Prozess ist es möglich, Phosphorsäure,<br />

aber auch weißen Phosphor herzustellen.<br />

Bild 3 zeigt die RecoPhos-Versuchsanlage<br />

am Lehrstuhl für <strong>Thermoprozesstechnik</strong>.<br />

Die Untersuchung von Reaktionsmechanismen<br />

und die experimentelle Ermittlung<br />

von reaktionskinetischen Parametern stellen<br />

eine wesentliche Basis der Reaktionstechnik<br />

dar und sind somit ein bedeutendes Element<br />

der Prozesstechnik. Beispielsweise wurde in<br />

diesem Zusammenhang der Reaktionsmechanismus<br />

für die Nitrierung von Metallpulvern<br />

untersucht, die Reaktionskinetik<br />

experimentell mittels TGA-Untersuchungen<br />

ermittelt und basierend darauf eine Pilotanlage<br />

geplant, errichtet und in Betrieb genommen.<br />

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen<br />

bildeten die Grundlage für die Auslegung<br />

bzw. Optimierung einer technischen Anlage.<br />

Die Hochtemperatur-Prozesstechnik ist<br />

natürlich auch eng verbunden mit Fragestellungen<br />

der Industriellen Energietechnik.<br />

Das Arbeitsgebiet der Industriellen Energietechnik<br />

gliedert sich in drei Schwerpunkte:<br />

■<br />

■<br />

Für die ausreichende und nachhaltige<br />

Bereitstellung von Energie stellt die Entwicklung<br />

alternativer Brennstoffe eine<br />

wesentliche Säule dar. Dabei steht die<br />

Verbesserung der Verbrennungscharakteristik<br />

im Vordergrund. Dies betrifft<br />

beispielsweise die Beeinflussung der<br />

Ascheerweichungstemperatur und<br />

die Reduzierung der Feinstaubemission<br />

durch entsprechende Zusätze.<br />

Andererseits werden entsprechend<br />

den Anforderungen seitens der Brennstoffeigenschaften<br />

neue Konzepte für<br />

Feuerungsanlagen entwickelt.<br />

Neben der Steigerung der Produktqualität<br />

hat die Optimierung von Prozessen<br />

meist auch die Steigerung der Energieeffizienz<br />

zum Ziel. Dies betrifft beispielsweise<br />

auch die Erforschung der trockenen<br />

Granulation von Schlacken. Damit<br />

100 gaswärme international 5-2014


Folge 20<br />

IM PROFIL<br />

■<br />

kann einerseits die fühlbare Wärme der<br />

zu kühlenden Schlacke zur Dampf- bzw.<br />

Strombereitstellung oder aber als Prozesswärme<br />

genutzt werden, andererseits<br />

können jedoch die Eigenschaften<br />

des entstehenden Granulates für die<br />

Weiterverwendung optimiert werden.<br />

Die Optimierung einzelner Feuerungen<br />

bzw. Brenner stellt einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

dar. Von größter Bedeutung für die<br />

Steigerung der Energieeffizienz eines<br />

Gesamtsystems ist jedoch die Miteinbeziehung<br />

sowie Vernetzung sämtlicher<br />

Energieverbraucher unter Berücksichtigung<br />

von prozessspezifischen Randbedingungen<br />

wie Temperaturniveau,<br />

zeitliche Schwankungen und örtliche<br />

Gegebenheiten sowie die Verfügbarkeit<br />

verschiedener Energieträger. Für eine<br />

Optimierung dieser komplexen Systeme<br />

sind Strategien unter Zuhilfenahme<br />

adäquater mathematischer Methoden<br />

zu entwickeln.<br />

Traditionell wird im Bereich der metallurgischen<br />

und chemischen Industrie Fragen<br />

der Prozess- und Anlagensicherheit<br />

große Beachtung geschenkt. Aufgrund<br />

von neuen Stoffen bzw. Stoffgemischen<br />

und intensiveren Be- und Verarbeitungsmethoden<br />

sowie größeren Lagermengen<br />

erhält die Anlagensicherheit jedoch<br />

eine neue Dimension.<br />

Am Lehrstuhl für <strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />

widmet man sich insbesondere den Selbstentzündungsvorgängen<br />

von brennbaren<br />

Materialien sowie dem komplexen Phänomen<br />

der Staubexplosion. Bemerkenswert<br />

ist in diesem Zusammenhang, dass die<br />

Untersuchung dieser Vorgänge zusätzlich<br />

zu den stoffspezifischen Eigenschaften<br />

jeweils auch die prozessspezifischen<br />

Randbedingungen in die Betrachtung miteinbezieht.<br />

Aber auch die Untersuchung<br />

der Ausbreitung von Giftgaswolken und<br />

Fragen des Katastrophenschutzes werden<br />

am Lehrstuhl bearbeitet.<br />

Im Arbeitsbereich Mathematische<br />

Modellierung und Simulation werden<br />

mathematische Modelle für chemische und<br />

fluiddynamische Prozesse der drei oben<br />

genannten Arbeitsbereiche des Lehrstuhls<br />

entwickelt, um experimentelle Untersuchungsergebnisse<br />

mit Simulationsergebnissen<br />

zu vergleichen und damit ein besseres<br />

Verständnis für komplexe, gekoppelte Vorgänge<br />

zu generieren. Im Speziellen widmet<br />

sich diese Arbeitsgruppe der mathematischen<br />

Modellierung und Computersimulation<br />

von Brennern für gasförmige und<br />

feste Brennstoffe sowie der Optimierung<br />

von Industrieöfen hinsichtlich Geometrie,<br />

Brenneranordnung sowie Betrieb.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt stellt die<br />

Modellierung von gasdurchströmten, chemisch<br />

reagierenden Schüttschichten dar,<br />

wie beispielsweise Vergaser, Feuerungsanlagen,<br />

Selbstentzündungsvorg ängen oder<br />

auch chemischen Reaktionen in induktiv<br />

beheizten Schüttungen. Die mathematische<br />

Modellierung chemisch reagierender<br />

Schüttschichten stellt insofern eine<br />

besondere Herausforderung dar, als mehrere<br />

Skalen modelliert und gekoppelt werden<br />

müssen, wie etwa der Reaktionsort in<br />

einer Pore des Feststoffes, die Vorgänge<br />

in einem einzelnen Partikel, die Vorgänge<br />

in der Schüttung sowie die Kopplung der<br />

Schüttung mit dem darüberliegenden<br />

Gasraum.<br />

Kontakt:<br />

Montanuniversität Leoben<br />

Lehrstuhl für <strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />

Department Umwelt- und Energieverfahrenstechnik<br />

Univ. Prof. Dr. techn. Harald<br />

Raupenstrauch<br />

Franz-Josef-Str. 18<br />

8700 Leoben, Österreich<br />

Tel.: +43 (0) 3842 / 402 5801<br />

tpt@unileoben.ac.at<br />

www.tpt.unileoben.ac.at<br />

5. ewi-Praxistagung<br />

Induktives<br />

SCHMELZEN&GIESSEN<br />

von Eisen- und Nichteisenmetallen<br />

Termin:<br />

• Montag, 03.11.2014 (optional)<br />

Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 04.11.2014<br />

Tagung (09:00 – 17:00 Uhr) mit Abendveranstaltung<br />

• Mittwoch, 05.11.2014<br />

Workshops zur Auswahl (09:00 – 13:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen<br />

www.atlantic-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />

von Schmelzanlagen<br />

5-2014 gaswärme international<br />

Mehr Informationen und Online-Anmeldung unter www.ewi-schmelzen.de<br />

Veranstalter<br />

+ Grundlagenkurs<br />

+ Workshops<br />

+ begleitende Ausstellung<br />

101


AUS DER PRAXIS<br />

Tiefkühlbehandlung im Wandel der Zeit<br />

Die Kältebehandlung von Stählen ist<br />

ein Verfahren, das zunehmend zum<br />

Einsatz kommt. Wurde die Restaustenitbeseitigung<br />

in der Vergangenheit vielfach<br />

dadurch durchgeführt, dass man die Bauteile<br />

nach einer – mehr oder weniger gelungenen<br />

Wärmebehandlung – in ein Bad aus<br />

flüssigem Stickstoff eintauchte, wurde diese<br />

„Quick and Dirty“ Vorgehensweise in den<br />

letzten Jahren durch die Anwendungstechnik<br />

der Firma Linde erheblich verfeinert.<br />

Das einfache Tauchen nicht angelassener,<br />

möglicherweise komplexer, gekerbter Bauteile<br />

mit niedriger Zähigkeit führte in der<br />

Vergangenheit häufig und unweigerlich zur<br />

Zerstörung der Bauteile aufgrund von thermisch<br />

induzierten Spannungen zwischen<br />

Bauteiloberfläche und Kern. Dies führte<br />

dazu, dass die Kältebehandlung jahrzehntelang<br />

einen schlechten Ruf genoss und in<br />

einigen Anwendungsbereichen wenig bis<br />

gar nicht durchgeführt wurde.<br />

Moderne Anlagen von Linde Gas arbeiten<br />

heute, gesteuert durch zeitgemäße SPS<br />

Regelungen so, dass definierte Temperaturunterschiede<br />

zwischen Rand und Kern<br />

in engen Grenzen gehalten werden, um<br />

Thermospannungen zu minimieren, was<br />

ein Reißen gekerbter Bauteile verhindert.<br />

Die Bauteile kommen heute nicht mehr in<br />

Kontakt mit dem flüssigen Stickstoff, sodass<br />

auch lokale Temperaturschocks vermieden<br />

werden. Stattdessen wird innerhalb der<br />

Anlage ein stark umgewälzter Kaltgasstrom<br />

erzeugt. Hierdurch werden die Bauteile<br />

bei Bedarf bis zu -180 °C heruntergekühlt,<br />

gehalten und, ebenso schonend, wieder<br />

bis auf Anlasstemperaturen von 600 °C<br />

erwärmt. Auch hiermit geht Linde auf die<br />

Anforderungen der Anwender aus dem<br />

Praxisalltag ein: Tiefkühlen und Anlassen<br />

in einer Anlage sind heute ebenso Stand<br />

der Technik wie volle Integration in bestehende,<br />

moderne Wärmebehandlungslinien<br />

und Prozessleitsysteme.<br />

THEORIE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Kältebehandlungsverfahren können<br />

in zwei große Kategorien zusammengefasst<br />

werden, die sich auf Stahl in folgender<br />

Weise auswirken:<br />

■■<br />

Die langzeitige Kryobehandlung (24 h<br />

und länger) bei Temperaturen unterhalb<br />

-120 °C schafft die Voraussetzungen<br />

für die Bildung äußerst feiner Karbide<br />

in höher legierten Stählen und führt<br />

■■<br />

hierdurch zu erhöhter Verschleißfestigkeit,<br />

insbesondere gegenüber abrasivem<br />

Verschleiß. Wenn die geeignete<br />

Wärmebehandlung mit der richtigen<br />

Behandlung bei Temperaturen von<br />

flüssigem Stickstoff kombiniert wird,<br />

können die Eigenschaften über jene<br />

hinaus verbessert werden, die durch<br />

die Umwandlung von Restaustenit in<br />

Martensit entstehen.<br />

Die kurzzeitige Tiefkühlbehandlung<br />

bei Temperaturen bis -120 °C vervollständigt<br />

bei Stahl die metallurgische<br />

Phasenumwandlung von Austenit in<br />

Martensit nach dem Abschrecken, aber<br />

vor dem Anlassen.<br />

TIEFTEMPERATURBEHAND-<br />

LUNG ZUR UMWANDLUNG<br />

VON RESTAUSTENIT<br />

Die Tieftemperaturbehandlung von höher<br />

legierten und aufgekohlten Stählen ist ein<br />

zusätzlicher Verfahrensschritt beim Härten<br />

durch Wärmebehandlung. Der Prozess der<br />

Tieftemperaturbehandlung findet im Temperaturbereich<br />

von -70 bis -120 °C statt und<br />

vervollständigt die Gefügeumwandlung von<br />

Austenit zu der festeren und härteren martensitischen<br />

Struktur. Die Härte eines Stahls<br />

steigt mit zunehmendem Anteil von Martensit.<br />

Dabei nimmt auch die Verschleißfestigkeit<br />

zu, da sie in einer positiven Wechselbeziehung<br />

zur Härte steht. Die Verschleißfestigkeit<br />

hängt außerdem davon ab, ob Karbide<br />

vorhanden sind. Ein bestimmter Prozentsatz<br />

von Restaustenit kann für Anwendungen<br />

wie Wälzlager oder Getriebe wünschenswert<br />

sein, bei denen das Metall über eine gewisse<br />

Zähigkeit verfügen muss, um Stoß- oder<br />

Torsionsbelastungen aufzunehmen.<br />

Bild 1: Zyklusprofile der Tieftemperaturbehandlung<br />

KRYOBEHANDLUNG FÜR VER-<br />

SCHLEISSFESTIGKEIT UND<br />

MASSHALTIGKEIT<br />

Tieftemperaturbehandlung und Kryobehandlung<br />

wirken sich unterschiedlich auf<br />

Stähle aus. Wenn die geeignete Wärmebehandlung<br />

mit der richtigen Behandlung bei<br />

Temperaturen von flüssigem Stickstoff kom-<br />

102 gaswärme international 5-2014


AUS DER PRAXIS<br />

Bild 2: Bestücken einer Tiefkühlkammer<br />

Bild 3: Prozesssteuerung<br />

biniert wird, können die Eigenschaften über<br />

jene hinaus verbessert werden, die durch die<br />

Umwandlung von Restaustenit in Martensit<br />

entstehen. Kryobehandlung bewirkt kristallographische<br />

und mikrostrukturelle Veränderungen,<br />

die beim erneuten Anlassen<br />

zur Ausscheidung einer feineren Verteilung<br />

von Karbiden in dem angelassenen Gefüge<br />

führen, was dementsprechend sowohl die<br />

Zähigkeit als auch die Verschleißfestigkeit<br />

erhöht. Übergangskarbide, die während des<br />

Anlassens nach der Kältebehandlung ausgeschieden<br />

werden, sind an der Verbesserung<br />

der Eigenschaften beteiligt. Die Menge der<br />

ausgeschiedenen Karbide nimmt mit sinkender<br />

Tieftemperatur bei Kaltarbeitsstahl zu.<br />

Die Haltezeit bei Kryotemperatur hat<br />

deutliche Auswirkungen auf die Menge<br />

der ausgeschiedenen Karbide: je länger,<br />

desto größer die Anzahl. Auch wurde<br />

bestätigt, dass die Anzahl feinerer Karbide<br />

ansteigt. Nicht allein die Anzahl der ausgeschiedenen<br />

Karbide erhöht sich durch<br />

eine Kryobehandlung – es kommt zu einer<br />

kohärenteren Ausrichtung der Karbide zum<br />

umgebenden Gefüge, was ebenso zur<br />

Erhöhung der Verschleißfestigkeit beiträgt.<br />

GERÄTE UND ANLAGEN<br />

Verarbeitungsbetriebe können flüssigen<br />

Stickstoff einsetzen, um die für die Kältebehandlung<br />

erforderlichen Temperaturen zu<br />

erreichen und hohe Abkühlgeschwindigkeiten<br />

für die Kältebehandlung zu erzielen.<br />

Eine der häufigsten Techniken besteht in der<br />

Verwendung eines Sprühkopfsystems mit<br />

Zerstäuberdüsen, welche den Flüssigstickstoff<br />

(LIN) in ein sehr kaltes Gas umwandeln,<br />

das durch Wärmeaufnahme die Teile kühlt.<br />

Nur das kalte Gas und keine feinen LIN-<br />

Tröpfchen kommen mit der Oberfläche in<br />

Berührung und verhindern die Bildung von<br />

„Spot-Martensit“. Die Temperatur in einer<br />

solchen Kammer wird durch die jeweils<br />

freigegebene Stickstoffmenge geregelt.<br />

Die Direktkühlung ist die leistungsfähigste<br />

Methode, um sehr tiefe Temperaturen für<br />

eine kontrollierte Behandlung zu erzielen.<br />

Tiefkühlkammern (Bild 2) gibt es in einer<br />

Vielzahl von Größen und Konfigurationen. Die<br />

Kammern sind typischerweise für den kontinuierlichen<br />

Betrieb oder für einzelne Chargen<br />

ausgelegt. Für Letztere gibt es zwei Bauweisen:<br />

Front- oder Toplader. Wie bei anderen Wärmebehandlungsgeräten<br />

hängt die richtige<br />

Wahl vom Produktionsvolumen und dem<br />

Teilespektrum für die Anlage ab. Linde bietet<br />

sowohl Front- und Toplader, als auch kontinuierliche<br />

Anlagen in verschiedenen Größen an.<br />

Frontlader sind ebenso mit Guillotinetür und<br />

Anlassfunktion bis +600 °C erhältlich.<br />

Eine speziell entwickelte Reglersoftware<br />

(Bild 3) berücksichtigt die Differenz<br />

zwischen Rand- und Kerntemperatur, um<br />

Bauteilrisse durch Kältespannungen zu vermeiden.<br />

Die Chargendokumentation kann<br />

integriert werden.<br />

TIEFKÜHLBEHANDLUNG –<br />

EIN WERKZEUG FÜR DIE<br />

WÄRMEBEHANDLUNG<br />

Die intelligente Implementierung von Tiefkühlbehandlungszyklen<br />

in den Fertigungsprozess<br />

wärmebehandelter Bauteile stellt<br />

bei der heutigen Anlagentechnik ein weiteres<br />

Werkzeug zur zuverlässigen Erreichung<br />

optimaler Werkstückeigenschaften dar. Im<br />

Gegensatz zu früher angewandten „Quick<br />

and Dirty“ Vorgehensweisen kann mit heutigen<br />

Anlagen eine sinnvolle Prozessroute<br />

entwickelt werden, die sich nahtlos und<br />

ohne Risiko in moderne Fertigungslinien<br />

integrieren lässt.<br />

Autor:<br />

Gerd Waning<br />

Kontakt:<br />

Linde AG<br />

Geschäftsbereich Linde Gas<br />

Am Stadtholz 43<br />

33609 Bielefeld<br />

Tel.: 0521 / 3034-127<br />

Fax: 0521 3034-200<br />

gerd.waning@de.linde-gas.com<br />

www.linde-gas.de<br />

5-2014 gaswärme international<br />

103


INSERENTENVERZEICHNIS 5-2014<br />

Firma Seite Firma Seite<br />

AFC-Holcroft USA, Wixom 51<br />

LOI Thermprocess GmbH, Essen<br />

Titelseite<br />

AICHELIN Holding GmbH, A - Mödling<br />

4. Umschlagseite<br />

Process-Electronic GmbH, Heiningen, Kr Göppingen 53<br />

Bredtmann - Girke Industrieofenbau GmbH, Recklinghausen 19<br />

Elster GmbH, Osnabrück 7<br />

Schwartz GmbH, Simmerath 49<br />

Siemens AG, Rastatt 11<br />

E-world energy & water GmbH, Essen 31<br />

SMS Siemag AG, Düsseldorf<br />

2. Umschlagseite<br />

Graphite Materials GmbH, Zirndorf 47<br />

UNI-GERÄTE GMBH, Weeze 23<br />

Hans Hennig GmbH, Ratingen 25<br />

IBS Industrie-Brenner-Systeme GmbH, Hagen 17<br />

Linde AG, Pullach i. Isartal 33<br />

Marktübersicht 105 - 126<br />

IHR KONTAKT ZU DEM TEAM DER<br />

<strong>GASWÄRME</strong> INTERNATIONAL!<br />

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Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

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Anzeigenverkauf:<br />

Jutta Zierold<br />

Telefon: +49 201 82002 22<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail:<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Eva Feil<br />

Telefon: +49 89 2035366 11<br />

Telefax: +49 89 2035366 99<br />

E-Mail:<br />

feil@di-verlag.de<br />

Redaktion (Trainee):<br />

Sabrina Finke<br />

Telefon: +49 201 82002 15<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

104 gaswärme international 5-2014


Marktübersicht<br />

Einkaufsberater <strong>Thermoprozesstechnik</strong><br />

2014<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle<br />

Wärmebehandlungsverfahren ..............................................................................................................106<br />

II.<br />

III.<br />

IV.<br />

Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- und Hilfsstoffe .................................................................................................................................112<br />

Beratung, Planung,<br />

Dienstleistungen, Engineering ...............................................................................................................124<br />

Fachverbände, Hochschulen,<br />

Institute und Organisationen ..................................................................................................................126<br />

V. Messegesellschaften,<br />

Aus- und Weiterbildung ................................................................................................................................126<br />

Kontakt:<br />

Jutta Zierold<br />

Telefon: +49 201 82002 22<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

www.gaswaerme-markt.de


Marktübersicht 5-2014<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

thermische Gewinnung<br />

(erzeugen)<br />

Wärmen<br />

schmelzen, Gießen<br />

Pulvermetallurgie<br />

106 gaswärme international 5-2014


5-2014 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmebehandlung<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

5-2014 gaswärme international<br />

107


Marktübersicht 5-2014<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmebehandlung<br />

108 gaswärme international 5-2014


5-2014 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

5-2014 gaswärme international<br />

109


Marktübersicht 5-2014<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmerückgewinnung<br />

recyceln<br />

abkühlen und abschrecken<br />

Fügen<br />

energieeffizienz<br />

110 gaswärme international 5-2014


5-2014 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Modernisierung von<br />

Wärmebehandlungsanlagen<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf dem HK 2014<br />

Vulkan-Verlag<br />

Halle 4.1 / Stand G 018<br />

22. - 24. Oktober 2014<br />

Kölnmesse, Köln<br />

Deutschland<br />

5-2014 gaswärme international<br />

111


Marktübersicht 5-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

abschreckeinrichtungen<br />

Gasrohrleitungen /<br />

rohr-Durchführungen<br />

industriebrenner<br />

armaturen<br />

Förder- und<br />

antriebstechnik<br />

112 gaswärme international 5-2014


5-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

5-2014 gaswärme international<br />

113


Marktübersicht 5-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

industriebrenner<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung von<br />

gwi – gaswärme international<br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

114 gaswärme international 5-2014


5-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

brenner-Zubehör<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

5-2014 gaswärme international<br />

115


Marktübersicht 5-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

brenner-Zubehör<br />

116 gaswärme international 5-2014


5-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung von<br />

gwi – gaswärme international<br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

5-2014 gaswärme international<br />

117


Marktübersicht 5-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

brenner-anwendungen<br />

118 gaswärme international 5-2014


5-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

5-2014 gaswärme international<br />

119


Marktübersicht 5-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

brenner-anwendungen<br />

Mess-, steuer- und<br />

regeltechnik<br />

120 gaswärme international 5-2014


5-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Prozessautomatisierung<br />

Weitere Informationen und Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

5-2014 gaswärme international<br />

121


Marktübersicht 5-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Prozessautomatisierung<br />

Wärmedämmung und<br />

Feuerfestbau<br />

122 gaswärme international 5-2014


5-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />

Der „Stand der Technik“<br />

für Verbrennungsprofis<br />

Praxiswissen Industriebrenner<br />

In der vorliegenden Sonderpublikation „Brennertechnik“ soll dem Leser anhand<br />

einer Auswahl relevanter Artikel aus der Fachzeitschrift „gwi – gaswärme international“<br />

in übersichtlicher Form ein Abriss der Entwicklungen im Bereich der<br />

industriellen Brennertechnik der letzten fünf Jahre gegeben werden. Berichte aus<br />

der industriellen Praxis stehen neben innovativen Entwicklungen aus Forschung<br />

und Entwicklung, um dem Leser die aktuellen Möglichkeiten für eine effiziente<br />

und schadstoffarme Verbrennung in Industrieöfen zu erläutern. Ergänzt wird diese<br />

Übersicht durch einen kurzen Überblick zum Thema Messen-Steuern-Regeln sowie<br />

einen einleitenden Artikel, in dem die Grundlagen der Brennertechnik für Industrieöfen<br />

kompakt zusammengefasst sind.<br />

Bestellung unter:<br />

Tel.: +49 201 82002-14<br />

Fax: +49 201 82002-34<br />

bestellung@vulkan-verlag.de<br />

Hrsg.: Anne Giese, Jörg Leicher, Joachim G. Wünning<br />

1. Auflage 2014, ca. 350 Seiten in Farbe,<br />

Hardcover, DIN A4, mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff im Mediacenter)<br />

ISBN: 978-3-8027-2974-4<br />

€ 100,-<br />

Erscheinungstermin: Juni 2014<br />

5-2014 gaswärme international<br />

123


Marktübersicht 5-2014<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

124 gaswärme international 5-2014


5-2014 Marktübersicht<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

HOTLINE So erreichen Sie Ihr Verlagsteam<br />

Chefredaktion: Dipl.-Ing. Stephan Schalm +49(0)201/82002-12 s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro: Annamaria Frömgen +49(0)201/82002-91 a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Redaktion: Thomas Schneidewind +49(0)201/82002-36 t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />

Redaktion (Trainee): Sabrina Finke +49(0)201/82002-15 s.finke@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf: Jutta Zierold +49(0)201/82002-22 j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Leserservice: Marcus Zepmeisel +49(0)931/4170-459 leserservice@vulkan-verlag.de<br />

5-2014 gaswärme international<br />

125


Marktübersicht 5-2014<br />

IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute und Organisationen<br />

V. Messegesell schaften, Aus- und Weiterbildung<br />

126 gaswärme international 5-2014


5. ewi-Praxistagung<br />

Induktives<br />

SCHMELZEN&GIESSEN<br />

von Eisen- und Nichteisenmetallen<br />

03.- 05. November 2014, Atlantic Congress Hotel, Essen • www.ewi-schmelzen.de<br />

+ Grundlagenkurs<br />

+ Workshops<br />

+ begleitende Ausstellung<br />

Programm-Höhepunkte<br />

Wann und Wo?<br />

Vorkurs<br />

Themenblock<br />

1<br />

Themenblock<br />

2<br />

Themenblock<br />

3<br />

Themenblock<br />

4<br />

Themenblock<br />

5<br />

Workshop<br />

1<br />

Workshop<br />

2<br />

Grundlagenseminar am 03. November (optional)<br />

• Physikalische Grundlagen des induktiven Schmelzens<br />

• Feuerfeste keramische Werkstoffe – Grundlagen<br />

• Aufbau einer Tiegelofenanlage<br />

• Aufbau von Rinnen- und Gießöfen<br />

Tagung vom 04. bis 05. November<br />

Einführung<br />

• Stand der deutschen Gießereiindustrie aus technisch-wirtschaftlicher Sicht<br />

Aktuelle Induktionsofentechnik<br />

• Entwicklungen im Ofenbau und der Anwendung, Teil I<br />

• Entwicklungen im Ofenbau und der Anwendung, Teil II<br />

Planung und Optimierung<br />

• Planung eines Schmelzbetriebs<br />

• Optimierung der Chargenplanung und des Schmelzprozesses<br />

Wartung / Instandhaltung / Sicherheit<br />

• Wartung und Instandhaltung<br />

• Überwachungseinrichtungen für Tiegel- und Rinnenöfen<br />

Energiemanagement<br />

• Energie- und Lastmanagement im Schmelzbetrieb<br />

• Energiemanagement in einer Gießerei –<br />

praktische Umsetzung der DIN EN ISO 50001<br />

Eisenmetalle<br />

Moderation: Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake<br />

• Schmelzmetallurgie und Feuerfestauskleidung – Vortrag und Diskussion<br />

• Betrieb von Schmelz- und Gießanlagen –<br />

Erfahrungsaustausch von Anlagenhersteller und -betreiber<br />

Nichteisenmetalle<br />

Moderation: Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke<br />

• Schmelzmetallurgie und Feuerfestauskleidung – Vortrag und Diskussion<br />

• Betrieb von Schmelz- und Gießanlagen –<br />

Erfahrungsaustausch von Anlagenhersteller und -betreiber<br />

MIT REFERENTEN VON: ABP Induction Systems GmbH, BDG – Bundesverband der Deutschen<br />

Gießerei-Industrie, Bosch Rexroth AG, Chemikalien-Gesellschaft Hans Lungmuß mbH & Co. KG,<br />

Dörentrup Feuerfestprodukte GmbH & Co. KG, Forschungsgemeinschaft Feuerfest e.V., Institut<br />

für Elektroprozesstechnik der Leibniz Universität Hannover, Otto Junker GmbH, RGU GmbH,<br />

Saveway GmbH, Walter Hundhausen GmbH.<br />

Mehr Informationen und Online-Anmeldung<br />

unter www.ewi-schmelzen.de<br />

Termin:<br />

• Montag, 03.11.2014 (optional)<br />

Grundlagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 04.11.2014<br />

Tagung (09:00 – 17:00 Uhr)<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 05.11.2014<br />

Workshops zur Auswahl (09:00 – 13:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen<br />

www.atlantic-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer und Anlagenbauer<br />

von Schmelzanlagen<br />

Teilnahmegebühr*:<br />

Tagungsbesuch inklusive<br />

Grundlagenseminar am 03. November<br />

• ewi-Abonnenten, BDG-Mitglieder oder/und<br />

auf Firmenempfehlung: 1.000 €<br />

• regulärer Preis: 1.100 €<br />

* Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt<br />

jeweils folgende Leistungen ein: Teilnahme an zwei/drei<br />

Tagen, Tagungsunterlagen, Mittagessen, Erfrischungen<br />

in den Pausen und Abendveranstaltung. Übernachtungspreise<br />

sind in der Teilnahmegebühr nicht enthalten. Nach<br />

Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />

möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und erhalten<br />

eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die vor<br />

Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen nach<br />

dem 13. Oktober oder bei Nichterscheinen wird die volle<br />

Teilnahmegebühr berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer<br />

gestellt werden. Stornierungen vor diesem Termin<br />

werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand berechnet.<br />

Sollten Sie das Grundlagenseminar nicht wählen, reduziert<br />

sich der jeweilige Preis um € 200,00. Die Preise verstehen<br />

sich zzgl. MwSt.<br />

Veranstalter<br />

Fax-Anmeldung: +49 (0) 201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.ewi-schmelzen.de<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich bin ewi-Abonnent Ich bin BDG-Mitglied<br />

Ich komme auf Referenten- oder Ausstellerempfehlung<br />

von Firma: ........................................................................................................................................................<br />

Ich nehme am Grundlagenseminar teil<br />

Ich nehme an der Abendveranstaltung teil<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 Eisenmetalle oder Workshop 2 Nichteisenmetalle<br />

Vorname, Name des Teilnehmers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


FIRMENPORTRÄT<br />

Eisenmann SE<br />

KONTAKT:<br />

Axel Weiand<br />

axel.weiand@eisenmann.com<br />

Tel.: 07031 / 78 1339<br />

Eisenmann SE<br />

FIRMENNAME/ORT:<br />

Eisenmann SE<br />

Tübinger Str. 81<br />

71032 Böblingen<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />

Dr. Matthias von Krauland (CEO),<br />

Dr. Thomas Beck, Bruno Geiger, Dr. Kersten Christoph Link<br />

GESCHICHTE:<br />

1951 legte Eugen Eisenmann den Grundstein für die Erfolgsgeschichte<br />

des internationalen Anlagenbauers. Heute zählt<br />

Eisenmann zu den international führenden Anbietern von<br />

Anlagen und Dienstleistungen in den Bereichen Oberflächenund<br />

Lackiertechnik, Materialfluss-Automation, Thermoprozesssowie<br />

Umwelttechnik. Seit über 60 Jahren berät das süddeutsche<br />

Familienunternehmen Kunden rund um den Globus und<br />

baut hochflexible, energieeffiziente und ressourcenschonende<br />

Anlagen nach individuellen Anforderungen für Fertigung, Montage<br />

und Logistik.<br />

BETEILIGUNGEN:<br />

Zu Eisenmann gehören die Tochterunternehmen Ruhstrat GmbH,<br />

Lieferant von Industrieöfen zur Herstellung von Carbonfasern,<br />

sowie die intec Bielenberg, Experte für Klebetechniksysteme.<br />

MITARBEITERZAHL:<br />

3.800<br />

PRODUKTSPEKTRUM:<br />

Eisenmann bietet ein breites Produktspektrum von der Wärmebehandlung<br />

im einfachen Kammerofen bis hin zum kontinuierlichen<br />

Hochtemperaturofen für die keramische Industrie, die Pulvermetallurgie<br />

sowie für Hersteller von Kohlenstofffasern, Emailleprodukten<br />

und wärmebehandelten Aluminiumbauteilen.<br />

PRODUKTION:<br />

Der Geschäftsbereich Prozess- und Hochtemperaturtechnologie<br />

deckt das Portfolio vom einfachen Kammerofen bis zum gasdichten<br />

Rollenofen mit Vakuumschleusen ab – von der Versuchsanlage<br />

bis zur vollautomatisierten Produktionslinie. Eisenmann entwickelt<br />

gemeinsam mit seinen Kunden komplexe thermische Verfahren<br />

entlang des Produktlebenszyklus und integriert den maßgeschneiderten<br />

Hochtemperaturofen in ein effizientes Gesamtsystem.<br />

Am Ende steht ein optimierter Fertigungsfluss, der die Qualität<br />

verbessert und die Produktivität steigert.<br />

WETTBEWERBSVORTEILE:<br />

Eisenmann verfügt über fundierte Expertise für verfahrenstechnische<br />

Prozesse, vom einfachen diskontinuierlichen Ofen bis zum<br />

komplexen kontinuierlichen Ofen mit Sonderatmosphäre oder<br />

Vakuum. Die Experten setzen thermische Verfahren aus dem Versuchsofen<br />

direkt in effiziente diskontinuierliche und kontinuierliche<br />

Industrieanlagen um und integrieren diese in eine vollautomatisierte<br />

Produktionslinie.<br />

SERVICEMÖGLICHKEITEN:<br />

Vom klassischen Kundendienst und Ersatzteilmanagement bis zu<br />

Umbauten, Full Service Modellen und Beratung zu Prozessoptimierungen<br />

liefert Eisenmann seinen Kunden maßgeschneiderte<br />

Dienstleistungen.<br />

INTERNETADRESSE:<br />

www.eisenmann.com<br />

128<br />

gaswärme international 5-2014


5-2014 IMPRESSUM<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

63. Jahrgang · Heft 5 · Oktober 2014<br />

Organ<br />

Zeitschrift für das gesamte Gebiet der Gasverwendung und der gasbeheizten Indu strie öfen; Organ des Gas- und Wärme-<br />

Instituts Essen e.V., des Bereichs Feuerungs technik des Engler-Bunte-Instituts der Universität Karls ruhe (TH), des Instituts<br />

für Industrieofenbau und Wärmetechnik im Hüttenwesen der Rhein.-Westf. Techn. Hochschule Aachen, des Instituts für<br />

Energieverfahrenstechnik des Lehrstuhls Hochtemperaturanlagen der Technischen Universität Clausthal, des Institutes für<br />

Wärmetechnik und Thermodynamik der TU Bergakademie, Freiberg und des Fachverbandes <strong>Thermoprozesstechnik</strong> (TPT) im<br />

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e.V., Frankfurt<br />

Herausgeber H. Berger, AICHELIN Ges.m.b.H., Mödling · Prof. Dr.-Ing. H. Bockhorn, Engler-Bunte-Institut der Universität Karlsruhe ·<br />

Dr.-Ing. R. Albus, Geschäftsführender Vorstand des Gas- und Wärme-Instituts Essen e.V. · Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für<br />

Hochtemperaturtechnik an der RWTH Aachen · Dr.-Ing. A. Seitzer, Vorstandsvorsitzender der TPT im VDMA, SMS Elotherm<br />

GmbH · Prof. Dr.-Ing. D. Trimis, Karlsruher Institut für Technologie, Engler-Bunte-Institut, Lehrstuhl für Verbrennungstechnik ·<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. G. Walter, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />

Redaktionsbeirat Dr.-Ing. H. Altena · Dr.-Ing. F. Beneke · Dr. rer. nat. N. Burger · Dr.-Ing. A. Giese · Dipl.-Ing. S. Heineck · Dr.-Ing. F. Kühn · Dipl.-Ing. G.<br />

Marx · Dipl.-Ing. A. Menze · Dipl.-Ing. R. Paul · Dr. C. Sprung · Dipl.-Ing. St. Schalm · Dr.-Ing. V. Uhlig · Dr.-Ing. G. Valder · Dr.-Ing. P.<br />

Wendt · Dipl.-Ing. M. Wicker · Dipl.-Ing. K.-M. Winter · Dr.-Ing. J. G. Wünning.<br />

Bezugsbedingungen gaswärme international erscheint sechsmal pro Jahr.<br />

Bezugspreise Jahresabonnement (Deutschland): € 285,-<br />

Jahresabonnement (Ausland): € 288,-<br />

Einzelheft (Deutschland): € 55,-<br />

Einzelheft (Ausland): € 55,50<br />

Jahresabonnement ePaper: € 267,-<br />

Abo Plus Printausgabe + ePaper (Deutschland): € 365,10<br />

Abo Plus Printausgabe + ePaper (Ausland): € 368,10<br />

Ergänzend zum Jahresabo kann ein umfangreiches Zeitschriften-Archiv bestellt werden (Online-Lesezugriff).<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />

Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />

beträgt acht Wochen zum Bezugsjahres ende.<br />

Chefredakteur Dipl.-Ing. Stephan Schalm (V.i.S.d.P.), Tel. 0201-82002-12,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktion Thomas Schneidewind, Tel. 0201-82002-36,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />

Sabrina Finke (Trainee), Tel. 0201-82002-15,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro Annamaria Frömgen, Tel. 0201-82002-91,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf Jutta Zierold, Tel. 0201-82002-22,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung Eva Feil, Tel. 089-203 53 66-11,<br />

Fax 089-203 53 66-99, E-Mail: feil@di-verlag.de<br />

Herstellung<br />

Nilofar Mokhtarzada, Vulkan-Verlag GmbH<br />

Abonnements/<br />

Einzelheftbestellungen<br />

Druck<br />

Geschäftsführer<br />

Leserservice gaswärme international (gwi)<br />

Postfach 91 61 · 97091 Würzburg, Tel.: 0931-4170-459, Fax 0931-4170-494, E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Bei träge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />

der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere<br />

für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren oder auf<br />

ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />

Jede im Bereich des gewerblichen Unternehmens hergestellte oder benützte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem. § 54<br />

(2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München,<br />

von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />

Druckerei Chmielorz GmbH, Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© 1952 Vulkan-Verlag GmbH · Friedrich-Ebert-Straße 55 · 45127 Essen<br />

Telefon 0201/82002-0, Telefax 0201/82002-40 · www.vulkan-verlag.de<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

ISSN 0020-9384<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern<br />

ist ein Unternehmen der<br />

5-2014 gaswärme international


HärtereiKongress Köln<br />

22.–24. Oktober 2014<br />

Besuchen Sie uns in Halle 4.1<br />

AICHELIN Gruppe : Stand E-060<br />

NOXMAT: Stand G-061<br />

Zuverlässiger Partner.<br />

AICHELIN – technologisch führend bei Wärmebehandlungsanlagen.<br />

www.aichelin.com

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