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Strategie der MAN Ferrostaal Industrielösungen

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AUSGABE WINTER 2006<br />

Innovationen:<br />

Erste Biodieselanlage in Polen<br />

Internationalität:<br />

<strong>Strategie</strong> <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

<strong>Industrielösungen</strong>:<br />

Aktivitäten im Bereich Automotive<br />

DAS ECHO<br />

DAS MAGAZIN DER <strong>MAN</strong> FERROSTAAL GRUPPE


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

viele von Ihnen kennen unser Unternehmen als ein Haus<br />

mit einer starken internationalen Handelsbasis. Im Laufe <strong>der</strong><br />

vergangenen Jahre haben wir uns jetzt mehr und mehr zu einem<br />

fokussierten Industriedienstleister entwickelt mit Geschäften in<br />

zwei Bereichen: Dem Großanlagenbau und dem internationalen<br />

Vertriebs- und Servicegeschäft rund um Maschinen, Transport<br />

und Automobil.<br />

Im Großanlagenbau konzentrieren wir uns auf die Schwerpunkte<br />

Energie und Kraftstoffe. In beiden Marktsegmenten sind<br />

in den kommenden Jahren hohe Zuwachsraten zu erwarten –<br />

speziell in Regionen, in denen wir traditionell gut vertreten<br />

sind. Viele Län<strong>der</strong> Nordafrikas, Südamerikas, Osteuropas und<br />

Südostasiens verfügen über Öl- und Gasvorkommen, die weit<br />

weniger intensiv genutzt werden, als es möglich wäre. Beim<br />

Ausbau <strong>der</strong> entsprechenden industriellen Infrastruktur – von<br />

Pipelines über Kompressorstationen bis hin zu Raffinerien und<br />

petrochemischen Anlagen – sind wir ein verlässlicher Partner<br />

für unsere Kunden. Die Finanzierungsmöglichkeiten, die wir<br />

unseren Kunden in Zusammenarbeit mit internationalen<br />

Kreditinstituten und Exportversicherungen anbieten können,<br />

gehören dabei zu unseren Kernkompetenzen.<br />

Unser Servicegeschäft ist in vielen Fällen die Grundlage für<br />

unsere starke internationale Präsenz. Wir sind Vertriebs- und<br />

Servicepartner für eine ganze Reihe von Maschinenherstellern<br />

und sind deshalb in <strong>der</strong> Lage, komplette industrielle Fertigungsstraßen<br />

aufzubauen und zu warten. Im Druckbereich<br />

beispielsweise verfügen wir über ein umfangreiches Portfolio<br />

verschiedenster Hersteller, mit dem wir den gesamten<br />

Herstellungsprozess von Printprodukten abdecken. Ähnlich<br />

umfassend sind unsere Leistungen im Bereich Transport. Im<br />

Personen- wie auch im Gütertransport sind wir Systemlieferant,<br />

<strong>der</strong> für Betreiber die jeweils günstigste Lösung findet, beschafft<br />

und im Service betreut. Im Bereich Automotive bieten wir individuell<br />

zugeschnittene Dienstleistungen rund um die Montage<br />

von Modulen an. Hier ist es uns in den vergangenen Jahren<br />

gelungen, Automobilhersteller in <strong>der</strong> Vormontage von Einzelteilen<br />

zu Komplettmodulen sehr wirkungsvoll zu unterstützen.<br />

Entstanden ist dabei eine Win-win-Situation. Angepasst an die<br />

jeweilige Produktion unserer Kunden, tragen wir durch unsere<br />

Leistungen dazu bei, die Komplexität <strong>der</strong> Produktion von Pkw<br />

und künftig auch Lkw zu senken.<br />

DAS ECHO 2/2006 3<br />

editorial<br />

Aufgrund unserer starken internationalen Aufstellung haben<br />

wir vor kurzem begonnen, eine Service- und Vertriebsplattform<br />

für den <strong>MAN</strong> Konzern aufzubauen. In Kooperation mit an<strong>der</strong>en<br />

<strong>MAN</strong>-Teilkonzernen wollen wir Kunden in aller Welt die Produkte<br />

des Konzerns leichter zugänglich machen. Dabei bündeln wir<br />

gemeinsame Aktivitäten im <strong>MAN</strong> Konzern, systematisieren sie,<br />

bauen sie aus und erschließen so Synergiepotenziale innerhalb<br />

des Konzerns: Hochwertige Industrieprodukte auf <strong>der</strong> einen<br />

Seite, Präsenz in vielen Län<strong>der</strong>n und solide Finanzierungsmöglichkeiten<br />

auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite – im Interesse unserer<br />

Kunden bringen wir die Kompetenzen <strong>der</strong> <strong>MAN</strong>-Konzerngesellschaften<br />

zusammen. Lesen Sie mehr dazu in diesem Heft.<br />

Ihr<br />

Matthias Mitscherlich<br />

Dr. jur. Matthias Mitscherlich,<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstands <strong>der</strong><br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> AG


4<br />

inhalt<br />

58<br />

52<br />

TITEL:<br />

AN ZWÖLF STANDORTEN IN EUROPA ERBRINGT <strong>MAN</strong> FERROSTAAL<br />

DIENSTLEISTUNGEN FÜR DIE AUTOMOBILINDUSTRIE<br />

14<br />

22<br />

standards<br />

03 EDITORIAL<br />

04 INHALT<br />

61 LESERSERVICE<br />

63 MESSEKALENDER<br />

63 IMPRESSUM<br />

42


meldungen<br />

6 SPATENSTICHE, OLYMPISCHE MEDAILLEN, MESSEN UND ANDERES<br />

forum<br />

12 „PS AUF DIE STRASSE BRINGEN“<br />

Dr. Wolfgang Knothe, Vorstand für die Sparte Projects,<br />

erläutert, welche Rolle Qualitätsmanagement bei<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> spielt<br />

14 VOM HANDELSHAUS ZUM INDUSTRIEDIENSTLEISTER<br />

Wie <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> sich für die Zukunft stark macht<br />

drehscheibe <strong>MAN</strong><br />

20 HERAUSFORDERUNGEN IN DER STROMVERSORGUNG<br />

Philipp Leckebusch, Geschäftsführer <strong>MAN</strong> Diesel<br />

Power GmbH, sieht Marktchancen im Bereich<br />

dieselgetriebener Kraftwerke<br />

22 „IN MEXIKO SIND WIR DAS GESICHT VON <strong>MAN</strong> TURBO“<br />

Vom Vertretergeschäft über After Sales Service bis<br />

hin zur Generalvertretung reicht das Angebot für<br />

Schwesterkonzerne und an<strong>der</strong>e<br />

projects<br />

26 MEILENSTEINE FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Mit dem Bau einer Biodieselanlage in Polen konnte<br />

ein Fuß in den Markt für alternative Kraftstoffe gesetzt<br />

werden<br />

32 KRAFTWERKSERWEITERUNG IN VENEZUELA<br />

Mit verschiedensten Projekten leistet das Unternehmen<br />

einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft<br />

34 VOM HOLZ ZUM ZELLSTOFF<br />

Der Bau einer neuen Anlage bildet die Basis für die<br />

Papierproduktion in Estland<br />

38 INDUSTRIEPUZZLE<br />

Transfer eines Stahlwerkes von Mexiko nach<br />

Saudi-Arabien<br />

40 GUTE AUSSICHTEN<br />

Erschließung neuer Projekte in Saudi-Arabien<br />

services<br />

41 FEST VERANKERT<br />

Neuheit im Bereich Druckmaschinen auf dem<br />

lateinamerikanischen Markt<br />

42 JEDE SEKUNDE ZÄHLT<br />

Wie <strong>der</strong> Automobilbranche ganze Problemfel<strong>der</strong><br />

abgenommen werden und in Rekordzeit ein neuer<br />

Dienstleistungsbetrieb in Polen ins Leben gerufen wurde<br />

50 VERKEHRSTECHNIK<br />

Seit mehr als 75 Jahren ist das Unternehmen auf<br />

dem Sektor schienengebundener Verkehr aktiv<br />

52 INSTANDHALTUNG IN 3 000 METER HÖHE<br />

16 Spezialisten kümmern sich 365 Tage rund um<br />

die Uhr um die Wartung von Lokomotiven für den<br />

weltweit größten Kupfererzeuger<br />

54 10 000 TONNEN UNTER DEM MEER<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> liefert Stahlrohre für eine Unterwasser-<br />

Gasleitung in Aserbaidschan<br />

menschen<br />

DAS ECHO 2/2006 5<br />

56 NIEMALS AUFGEBEN<br />

Uwe T. Schmidt, Geschäftsführer von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

Incorporated, startete beim Chicago Marathon für einen<br />

guten Zweck<br />

58 EIN NEUER ANFANG<br />

Bilanz – zwei Jahre nach dem schweren Seebeben<br />

in Indonesien greift die Hilfe <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> Gruppe


6<br />

meldungen<br />

INSTALLATION IN ARGENTINISCHER GROSSDRUCKEREI<br />

Im Juni ging für den Kunden „Casano Gráfica“ mit Sitz<br />

in Buenos Aires eine <strong>MAN</strong> Roland R708P erfolgreich<br />

in Betrieb. Ein Serviceteam <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>-Nie<strong>der</strong>lassung<br />

in Argentinien stellte die optimale Betriebsleistung sicher<br />

und schulte die Casano-Mitarbeiter vor Ort. Bei dem Auftrag,<br />

<strong>der</strong> im September 2005 an <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> erteilt wurde,<br />

handelt es sich um die Lieferung <strong>der</strong> ersten Achtfarbendruckmaschine<br />

mit <strong>der</strong> Wendung 4/4, die in Argentinien verkauft<br />

wurde.<br />

<strong>MAN</strong> FERROSTAAL VEREINT<br />

MASCHINEN- UND SERVICEKOMPETENZEN<br />

In dem neu formierten Geschäftsbereich<br />

Equipment Solutions (ME) führt <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong> das weltweite Maschinengeschäft<br />

mit dem Ziel, Synergien in den<br />

drei Bereichen Graphic, Packaging and<br />

Plastics und Metals zu schaffen.<br />

Neben Service- und Logistikleistungen<br />

für die grafische Industrie werden in<br />

dieser Business Unit individuelle System-<br />

RYOBI-VERTRETUNG FÜR GANZ LATEINAMERIKA<br />

Der Bereich Equipment Solutions <strong>der</strong><br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> konnte seinen Vertriebsbereich<br />

für Ryobi-Druckmaschinen ausweiten.<br />

Seit Sommer dieses Jahres bietet<br />

das Unternehmen seinen Kunden in<br />

ganz Lateinamerika Maschinen des<br />

japanischen Herstellers an. Die Produkte<br />

zeichnen sich außer durch Automatisierung<br />

und Wirtschaftlichkeit auch<br />

lösungen für die Plastik-, Verpackungsund<br />

Nahrungsmittelindustrie sowie komplette<br />

Maschinenlösungen zur Metallverarbeitung<br />

unter einem Dach angeboten.<br />

Ziel des zusammengeführten<br />

Bereichs ist es, jahrzehntelange Erfahrungen<br />

und Kompetenzen zu bündeln<br />

sowie ein breiteres Dienstleistungsspektrum<br />

anzubieten.<br />

durch ihre Zuverlässigkeit aus und<br />

gehören zu den führenden Offset-Druckmaschinen<br />

im Segment <strong>der</strong> kleineren<br />

Bogenmaschinen. <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> konnte<br />

im laufenden Geschäftsjahr einen Zuwachs<br />

von über 50 Prozent für den<br />

Absatz an Ryobi-Maschinen weltweit<br />

verzeichnen.<br />

„MAGNUS“ STICHT IN SEE<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> lieferte am 11. September<br />

2006 termingerecht den Schlepper<br />

„Magnus“ im norwegischen Stavanger<br />

ab. Er gehört zu den leistungsstärksten<br />

in Deutschland gebauten Schleppern<br />

und ist <strong>der</strong> zweite dieser Art, <strong>der</strong><br />

für die Harms Bergung Transport &<br />

Heavylift GmbH fertig gestellt wurde.<br />

Bis einschließlich 2008 sollen noch<br />

fünf weitere Ankerziehschlepper an<br />

den Kunden übergeben werden.


„VALUE ADDED PRINTING“<br />

Unter diesem Motto führt <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

Equipment Solutions (bisher Intergrafica<br />

Print & Pack) regelmäßige Kundenveranstaltungen<br />

durch, bei denen neueste Technologien<br />

und Entwicklungen von <strong>MAN</strong><br />

Roland im Print- und Packbereich vorgestellt<br />

werden. Bisher fanden die Seminare in<br />

Afrika, Asien, Lateinamerika sowie in <strong>der</strong><br />

Türkei statt. Im Fokus steht <strong>der</strong> Mehrwert<br />

für Kunden.<br />

Die Vorträge halten Thomas Kaup sowie ein<br />

externer Referent, Tony Kenney. Ziel <strong>der</strong><br />

Veranstaltungsreihe ist es, die <strong>Strategie</strong> des<br />

Maschinenherstellers zu verdeutlichen:<br />

„<strong>MAN</strong> Roland konzentriert sich bei <strong>der</strong><br />

Entwicklung von Technologien auf die<br />

Vorteile für Kunden. Die speziellen Vorteile<br />

<strong>der</strong> Maschinen tragen dazu bei, den Ertrag<br />

des Kunden zu steigern und seine Kosten zu<br />

reduzieren.“ Bei den Vorträgen werden<br />

spezielle Vorzüge erläutert, zum Beispiel die<br />

Möglichkeit, 3 150 verschiedene Konfigurationen<br />

mit <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> Roland 700 einstellen<br />

zu können. In den Seminaren wird auf beste<br />

Lösungen beim Produktionsprozess, bei<br />

Endprodukten, im gesamten Arbeitsprozess<br />

und bei Serviceleistungen eingegangen.<br />

Für weitere Informationen zu den Seminaren<br />

o<strong>der</strong> den Produkten wenden Sie sich an:<br />

Thomas.Kaup@manferrostaal.com<br />

NEUER NAME: <strong>MAN</strong> FERROSTAAL AUTOMOTIVE<br />

Die <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>-Tochter <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> Industrie- und<br />

Systemlogistik GmbH (FIS), Essen, heißt nun <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

Automotive GmbH (MFA). Die Namensän<strong>der</strong>ung gilt ab sofort.<br />

Welche Dienstleistungen für die Automobilindustrie erbracht<br />

werden, lesen Sie auf Seite 42.<br />

<strong>MAN</strong> FERROSTAAL ERWIRBT<br />

MINDERHEITSBETEILIGUNG AN<br />

ENGINEERING-PARTNER IN KANADA<br />

Im April 2006 hatte <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> AG das Zellstoff- und<br />

Papiergeschäft <strong>der</strong> RWE <strong>Industrielösungen</strong> GmbH übernommen.<br />

Weiter gestärkt hat sie ihre Position in diesem Sektor des<br />

Anlagenbaus im September 2006 mit dem Erwerb einer strategischen<br />

Beteiligung an <strong>der</strong> KSH Solutions Inc., Montreal,<br />

Kanada. KSH beschäftigt circa 250 Mitarbeiter und zählt zu<br />

den großen Anbietern von Engineering, Consulting und<br />

Projektmanagement für Zellstoff- und Papieranlagen. <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong> und KSH haben eine langfristige und bei<strong>der</strong>seits<br />

exklusive Zusammenarbeit vereinbart.<br />

DAS DAS ECHO ECHO 2/2006 7<br />

„KOLUMBIANISCHE PESOS“ ROLLEN VON<br />

DEUTSCHEN MASCHINEN<br />

Für die kolumbianische Zentralbank „Banco de la República“<br />

lieferte <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> in Bogota kürzlich zwei Münzprägemaschinen<br />

und eine Platinenanlage <strong>der</strong> Firma Schuler nach<br />

Ibague. Die neuen Maschinen arbeiten viermal schneller als<br />

die bislang eingesetzten und leisten 750 Schläge pro<br />

Minute.<br />

Für einen lückenlosen Übergang und einen erfolgreichen<br />

Betrieb montierten sechs Schuler-Mitarbeiter im Auftrag<br />

<strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> die Prägemaschinen und schulten das<br />

Personal vor Ort.


8<br />

meldungen<br />

REPARATUR DER ARC „TAYRONA“<br />

IN KOLUMBIEN<br />

Im Auftrag <strong>der</strong> kolumbianischen Marine leitete <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

die Reparatur des U-Bootes ARC „Tayrona“. Die Arbeiten<br />

umfassten die Lieferung von Ersatzteilen, die Instandsetzung<br />

des Propellermotors U 209 und des Ankers sowie die Wartung<br />

und Durchführung <strong>der</strong> ordnungsgemäßen Abnahme. Nach<br />

zehn Monaten konnten die Arbeiten im März 2006 erfolgreich<br />

abgeschlossen werden. Die Ersatzteile lieferten HDW und<br />

Siemens, neben Siemens-Ingenieuren waren auch lokale Firmen<br />

und Mitarbeiter an <strong>der</strong> Reparatur beteiligt.<br />

OLYMPISCHE MEDAILLEN FÜR 2008<br />

In China werden 2008 die Olympischen Spiele stattfinden.<br />

Manch einer wird sich nun fragen, was <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> damit zu<br />

tun hat. Das Unternehmen wird letztendlich dazu beitragen,<br />

dass die glänzenden runden Trophäen, die je<strong>der</strong> Teilnehmer<br />

gern ergattern möchte, auch bei den Spielen 2008 nicht fehlen<br />

werden. Die Medaillen für die Ehrung <strong>der</strong> Sieger werden auf<br />

Maschinen hergestellt, die <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> an die chinesische<br />

Münzindustrie liefert. Außer für den „Proof“-Bereich, zu dem<br />

neben Medaillen auch Sammler- und Gedenkmünzen gehören,<br />

werden in China neue Münzen als Umlaufgeld aufgelegt, die<br />

spätestens bis zur Olympiade 2008 die alten Alu-Münzen<br />

ablösen sollen. Neben den Platinenpressen und Münzprägepressen<br />

liefert <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> zahlreiche Maschinen für die<br />

vor- und nachgeschalteten Arbeitsschritte im Prozess <strong>der</strong><br />

Münzfertigung und -bearbeitung.<br />

Der große Bedarf an Münzmaschinen setzte 2003 ein und hält<br />

bis heute an. Auch 2007 sollen weitere Investitionen getätigt<br />

werden. Allein für die Produktion von Umlaufgeld hat <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong> in den vergangenen vier Jahren zwölf Platinenpressen<br />

und 30 Prägepressen ins Reich <strong>der</strong> Mitte geliefert. Das<br />

Unternehmen vertritt namhafte, vorwiegend deutsche<br />

Maschinenhersteller nach dem Verkaufskonzept „Alles aus einer<br />

Hand“, das sich in China gut bewährt hat und auf an<strong>der</strong>e<br />

Verkaufsregionen übertragen wird.<br />

3 000 STELLPLÄTZE IN REKORDZEIT<br />

Mit dem steigenden Aufkommen von günstigen Flugverbindungen<br />

wächst auch die Zahl <strong>der</strong> Fluggäste und damit<br />

die Nachfrage an Parkplätzen bei deutschen Flughäfen.<br />

Vor dieser Problematik stand auch <strong>der</strong> Düsseldorfer<br />

Flughafen nahe <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>-Zentrale in Essen,<br />

als er für den Bau eines weiteren Parkhauses mit einer<br />

Mindestkapazität von 2 500 Parkplätzen Partner suchte.<br />

Der Auftraggeber des Projektes, die Filana Grundstücksvermietungsgesellschaft<br />

mbH & Co. Objekt Düsseldorf KG,<br />

entschied sich für <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> aufgrund des effizienten<br />

Entwurfs für eine flächenoptimale Ausnutzung durch zwei<br />

Baukörper mit trapezförmigem Grundriss. In einer Rekordbauzeit<br />

von nur sechs Monaten wurde das Parkhaus P5<br />

gebaut und damit 3 014 neue Stellplätze geschaffen, die<br />

seit dem 29. September 2006 für die Fluggäste zur Verfügung<br />

stehen.


KLANGERLEBNISSE DER BESONDEREN ART<br />

Zu einem musikalischen Genuss lud <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> am 2. November 2006 Partner<br />

und Kunden in die Philharmonie Essen ein.<br />

Mit <strong>der</strong> Ouvertüre von „Le nozze di Figaro“ eröffnete das „Orchestre de Paris“<br />

unter Leitung von Christoph Eschenbach ein Konzert von klangvollem Hochgenuss.<br />

Zum 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart erlebte das Publikum<br />

während des Konzertes Christoph Eschenbach nicht nur als einen hervorragenden<br />

Dirigenten, son<strong>der</strong>n auch als versierten Pianisten und musikalischen Leiter im<br />

romantischen Klavierkonzert A-Dur. Neben Mozart gab das Pariser Orchester<br />

auch Werke von Maurice Ravel und Albert Roussel. Einen temperamentvollen<br />

Abschluss boten Orchester und Dirigent mit einer imposanten Darbietung von<br />

Ravels „Boléro“, die mit Standing Ovations beantwortet wurde.<br />

DAS ECHO 2/2006 9<br />

SPATENSTICH FÜR<br />

SOLARKRAFTWERK<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> baut in den kommenden<br />

Monaten eine solarthermische<br />

Forschungsanlage im spanischen<br />

Almeria auf. Baubeginn war<br />

im November 2006. Bis Mai 2007<br />

soll eine circa 2 000 Quadratmeter<br />

große und neun Meter hohe<br />

Kraftwerksanlage entstehen. Die<br />

Demonstrationsanlage dient zur<br />

Entwicklung solarthermischer Kraftwerke<br />

und wird vom deutschen<br />

Bundesministerium für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

geför<strong>der</strong>t. Die För<strong>der</strong>ung ist Teil<br />

einer Initiative, mit <strong>der</strong> die Bundesregierung<br />

deutsche Unternehmen<br />

dabei unterstützt, wettbewerbsfähige<br />

Produkte im Bereich erneuerbarer<br />

Energien zu entwickeln.<br />

Die Anlage in Almeria wird auf Basis<br />

<strong>der</strong> Fresnel-Technologie arbeiten.<br />

Dabei konzentrieren bewegliche und<br />

modular angeordnete Spiegelfel<strong>der</strong><br />

die Strahlungsenergie <strong>der</strong> Sonne auf<br />

ein Absoberrohr, das sich in einigen<br />

Metern Höhe über den Spiegeln<br />

befindet. In dem Absorberrohr<br />

wird Wasser auf Temperaturen bis<br />

450 Grad Celsius erhitzt. Das Wasser<br />

verwandelt sich dabei in Dampf<br />

und treibt eine Dampfturbine an,<br />

mit <strong>der</strong> Strom erzeugt wird.


10<br />

meldungen<br />

GEMEINSAMER MESSEAUFTRITT VON <strong>MAN</strong> DIESEL, <strong>MAN</strong> FERROSTAAL UND <strong>MAN</strong> TURBO<br />

ERSTMALIGE PRÄSENTATION DER HOCHEFFIZIENTEN SOLARTHERMISCHEN KRAFTWERKE<br />

Vom 30. Mai bis 1. Juni 2006 fand zum<br />

14. Mal die „POWER-GEN Europe“ statt –<br />

Europas wichtigste Messe <strong>der</strong> Energiebranche.<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> präsentierte sich<br />

zusammen mit den beiden Schwesterkonzernen<br />

<strong>MAN</strong> Diesel und <strong>MAN</strong> TURBO<br />

auf 180 Quadratmeter Standfläche vor<br />

10 000 Messebesuchern aus 90 Län<strong>der</strong>n.<br />

Durch den gemeinsamen Messeauftritt<br />

konnte die Kombination von Produktund<br />

Projektkompetenz <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> Gruppe<br />

hervorgehoben werden. Wichtige Themen<br />

auf <strong>der</strong> diesjährigen „POWER-GEN Europe“<br />

waren Energieeffizienz, Innovationen im<br />

ERFOLGREICH AUF „ARGENTINA GRAFICA“<br />

Bereich erneuerbarer Energien, so genannte<br />

Clean-coal-Technologien (CO2-freie Kraftwerke)<br />

sowie technische Fortschritte<br />

bei Kraft-Wärme-gekoppelten Kraftwerken.<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> informierte über die neue<br />

Technologie für hocheffiziente solarthermische<br />

Kraftwerke. Derzeit werden<br />

Projekte verfolgt, in denen die Entwicklung<br />

dieser Technologie zum Einsatz kommt.<br />

Auch nächstes Jahr in Madrid wird<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> wie<strong>der</strong> zusammen mit<br />

den beiden Schwesterkonzernen zu den<br />

Ausstellern zählen.<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> konnte auf <strong>der</strong> grafischen<br />

Fachmesse „Argentina Grafica“ in Buenos<br />

Aires vom 23. bis 28. Oktober 2006 drei neue<br />

Aufträge für Lateinamerika akquirieren.<br />

Die Nie<strong>der</strong>lassung in Argentinien schloss<br />

Verträge über die Lieferung von zwei<br />

<strong>MAN</strong> Roland R200E ab, die bolivianischen<br />

Kollegen vereinbarten den Verkauf einer<br />

<strong>MAN</strong> Roland R204E. Neben zahlreichen<br />

internationalen Vertretern auf Lieferantenseite<br />

von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> waren auch viele<br />

Gäste und Kunden aus Chile, Uruguay und<br />

Bolivien unter den 18 000 Messebesuchern.<br />

Ein beson<strong>der</strong>er Publikumsmagnet auf dem<br />

Stand war die Vierfarbbogenmaschine<br />

R204E von <strong>MAN</strong> Roland, die noch auf <strong>der</strong><br />

Messe an „Lama Grafica“ in Buenos Aires<br />

verkauft wurde. Nur zehn Tage später<br />

wurde die Maschine durch das Servicepersonal<br />

von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> Argentinien<br />

beim Kunden in Betrieb genommen.


DRUCKINDUSTRIE SETZT AUF INNOVATIONEN<br />

Vom 31. Mai bis 6. Juni besuchten über 30 000 Besucher die „ExpoPrint“ in São Paulo,<br />

eine <strong>der</strong> größten lateinamerikanischen Fachmessen für die Druckindustrie. Die<br />

Nie<strong>der</strong>lassung <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> Equipment Solutions in Brasilien (bisher<br />

Intergrafica Print & Pack) zeigte und erklärte die neuesten Technologien <strong>der</strong> Hersteller,<br />

unter an<strong>der</strong>em das Modell 784 von Ryobi. Diese Vierfarbendruckmaschine zeichnet<br />

sich beson<strong>der</strong>s durch ihre einfache Handhabung, Automatisierung und Platz sparende<br />

Größe aus. Auf dem Stand stellte <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> auch einen Rollendruckmaschinenturm<br />

<strong>der</strong> Cityline-Express-Serie seines Kunden Manugraph vor. Maschinen<br />

aus dieser Linie fanden schon bei vielen brasilianischen Zeitungen Abnehmer. Um dem<br />

Publikum das „Innere“ einer Druckmaschine zu veranschaulichen, wurde <strong>der</strong><br />

Längsschnitt eines Originaldruckwerkes <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> Roland Bogendruckmaschine R500<br />

auf dem Messestand ausgestellt. Mario Barcelos, verantwortlich für das grafische<br />

Geschäft in Brasilien, äußerte sich über die auf <strong>der</strong> Messe generierten Geschäfte optimistisch:<br />

„Die grafische Industrie investiert viel in Innovationen, um eine noch höhere<br />

Qualität und bessere Ergebnisse zu erreichen. Unser Geschäft profitiert von dieser<br />

Entwicklung.“<br />

DAS ECHO 2/2006 11


12<br />

forum<br />

>INTERVIEW:<br />

„PS AUF DIE STRASSE BRINGEN“<br />

Das Qualitätsmanagement bei <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> ist ein wichtiges Werkzeug für die erfolgreiche Abwicklung von Projekten.<br />

Im Gespräch erläutert Dr. Wolfgang Knothe, Vorstand für die Sparte Projects, die Eigenschaften des Qualitätsmanagement-Systems.<br />

Herr Dr. Knothe, wo sehen Sie den Mehrwert des Qualitätsmanagement-Systems<br />

<strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> Gruppe hinsichtlich<br />

unserer Wettbewerbsposition und <strong>der</strong> immer komplexeren<br />

Strukturen von Projekten?<br />

Wir befinden uns bei <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> seit längerer Zeit in einem<br />

Verän<strong>der</strong>ungsprozess vom Handel zur komplexen Dienstleistung.<br />

Sowohl in unserem Projekt- als auch in unserem Servicesgeschäft<br />

steigen die Anfor<strong>der</strong>ungen an unsere Wertschöpfung. Gleichzeitig<br />

bringt die zunehmende Globalisierung für uns eine Verschärfung<br />

des Wettbewerbs. Wir müssen daher die Risiken und auch die<br />

Chancen unserer Geschäfte genau verstehen und diese sehr<br />

professionell managen. Hier liegt <strong>der</strong> Mehrwert eines guten<br />

QM-Systems: Mit Hilfe einer genauen Beschreibung unserer<br />

Arbeitsprozesse, einer klaren Definition <strong>der</strong> Aufgaben, Kompetenzen<br />

und Verantwortlichkeiten <strong>der</strong> Projektbeteiligten sowie mit durchdachten<br />

Hilfsmitteln wie Checklisten und Standards können wir<br />

effektiv und effizient arbeiten. Ich bin auch überzeugt, dass gerade<br />

für unsere jüngeren und neuen Mitarbeiter das QM-System eine<br />

gute Hilfe darstellt, um die Abläufe in unserem Geschäft besser zu<br />

verstehen.<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> ist in verschiedenen Sparten tätig. Findet das<br />

Qualitätsmanagement-System eine übergreifende Anwendung?<br />

Ja. Unser Ziel ist die übergreifende Anwendung in beiden Sparten.<br />

Zunächst konzentrieren wir uns aber auf die Sparte Projects und<br />

auf Equipment Solutions. Bei Supply Chain Solutions gelten etwas<br />

an<strong>der</strong>e Bedingungen. Wir werden aber später auch diesen Bereich<br />

in unser QM-System integrieren.<br />

Seit Januar 2006 sind Sie Vorstand für die Sparte Projects. Wie<br />

hat sich seither das Qualitätsmanagement entwickelt?<br />

Bei <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> wurde traditionell mit sehr flacher Hierarchie,<br />

kurzen Entscheidungswegen und wenig Formalismus gearbeitet.<br />

Dies wollen wir beibehalten. Gleichzeitig müssen wir aber anerkennen,<br />

dass alle großen Organisationen, vor allem wenn sie sich<br />

mit komplexen Aufgabenstellungen befassen, auch ein bestimmtes<br />

Maß an Regelungen für die tägliche Arbeit brauchen. Diese Regeln<br />

gab es früher natürlich auch schon bei <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>, in vielen<br />

Fällen aber waren sie ungeschrieben. Im QM-System dokumentieren<br />

wir diese ungeschriebenen Regeln und ergänzen einige<br />

Hilfsmittel. Natürlich können und wollen wir nicht ALLES aufschreiben.<br />

Mit <strong>der</strong> Dokumentation <strong>der</strong> wichtigsten Punkte erhalten<br />

wir unsere effiziente, stark unternehmerische Kultur und stellen<br />

gleichzeitig unsere Prozesse für unsere Kunden und Partner gut<br />

organisiert dar. Die weitere Entwicklung unseres QM-Systems ist<br />

also auf sehr gutem Weg.<br />

Welche Auswirkungen hat dies auf das operative Geschäft?<br />

Das QM-System ist ein wichtiges Werkzeug für unsere<br />

Kommunikation zwischen <strong>der</strong> Zentrale und unserer Auslandsorganisation.<br />

Es hilft uns, Projekte sicher zu selektieren,


hochwertige und verlässliche Angebote zu erstellen und unsere<br />

Aufträge erfolgreich abzuwickeln. Letztlich leistet das QM-System<br />

also einen direkten Beitrag zur Erreichung unserer Unternehmensziele.<br />

Nicht zuletzt macht die operative Arbeit mehr Spaß, wenn wir<br />

Fehler und Versäumnisse vermeiden.<br />

Zuverlässigkeit ist ein wesentliches Kriterium bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

von Projekten. Wodurch sind zuverlässige Prozesse bei <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong> gekennzeichnet?<br />

Zuverlässige Prozesse müssen jedem verständlich sein und zügig zu<br />

richtigen Ergebnissen führen. Zudem müssen diese Prozesse auch<br />

dann stabil sein, wenn es mal etwas heftiger zugeht. Genau das<br />

stellen wir mit unserem QM-System sicher.<br />

Welche Synergievorteile ergeben sich daraus für <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

und die Kunden?<br />

Unsere Kunden und Partner erwarten, dass wir ein QM-System einsetzen.<br />

Sie setzen es in vielen Fällen für eine Auftragsvergabe<br />

voraus. Natürlich kann ein Auftrag, insbeson<strong>der</strong>e ein komplexes<br />

Projekt, viel flüssiger zwischen den Partnern abgewickelt werden,<br />

wenn die wichtigsten Prozesse, zum Beispiel Auditierung von<br />

Lieferanten, Fortschrittskontrolle, Qualitätsprüfungen <strong>der</strong> Montage<br />

und Inbetriebnahme, im Vorfeld abgestimmt worden sind. Der<br />

Vorteil ist also eine sehr effiziente Projektabwicklung, die zur<br />

Erreichung <strong>der</strong> Termin-, Kosten- und Qualitätsziele führt.<br />

Wer ist bei <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> für Qualität verantwortlich?<br />

Je<strong>der</strong> Mitarbeiter in seinem Verantwortungsbereich.<br />

Ist Teamarbeit für Sie ein wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> Prozessketten?<br />

Da <strong>der</strong> „Prozess“ in unserem Geschäft das Zusammenspiel <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Projektmitarbeiter (von <strong>der</strong> Projektselektion bis zur<br />

Abnahme des Produktes) regelt, ist eine gute Teamarbeit essentiell.<br />

Wir können und wollen wie gesagt in einem QM-System nicht alles<br />

regeln. Da wir unsere Aufträge nicht am Fließband bearbeiten, son<strong>der</strong>n<br />

im Projektteam, muss sicher <strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> Abstimmungsarbeit<br />

im Team selbst erfolgen. Fazit: Gute Teamarbeit ist das<br />

A und O.<br />

Inwieweit spielt das Qualitätsmanagement bereits bei <strong>der</strong><br />

Auswahl von Projekten eine Rolle?<br />

Die Erfahrung lehrt, dass bei komplexen Projekten 70 bis<br />

80 Prozent <strong>der</strong> Fehler gemacht werden, bevor die Tinte unter dem<br />

Vertrag trocken ist. Eine <strong>der</strong> wichtigsten Entscheidungen ist die,<br />

ob wir ein Projekt überhaupt bearbeiten wollen. Hier wird es in<br />

erster Linie immer auf die Erfahrung <strong>der</strong> handelnden Personen<br />

ankommen, um die Chancen und Risiken richtig einzuschätzen.<br />

DAS ECHO 2/2006 13<br />

Ein QM-System kann dies nicht ersetzen. Es kann aber<br />

Hilfestellungen anbieten wie zum Beispiel ein Tool für die<br />

Risikoabschätzung eines Projektes.<br />

Welche Bedeutung hat ein ausgereiftes Qualitätsmanagement-<br />

System für die frühzeitige Erkennung von Fehlern?<br />

Ein gutes QM-System wird vor allem helfen, Fehler bereits in <strong>der</strong><br />

Entstehung zu vermeiden. Unser Ziel ist es nicht, Fehler durch hun<strong>der</strong>tprozentige<br />

Prüfung zu erkennen. Aber da Fehler nie ganz vermeidbar<br />

sind, werden im QM-System natürlich auch Checklisten<br />

angeboten, die es ermöglichen, an bestimmten Meilensteinen<br />

unsere eigenen Arbeiten und die unserer Partner und Subunternehmer<br />

zu überprüfen. So wie ein Pilot vor dem Start und vor<br />

<strong>der</strong> Landung ganz selbstverständlich per Checkliste bestimmte<br />

Funktionen seines Flugzeugs überprüft.<br />

Beeinflusst das volkswirtschaftliche und soziale Umfeld des<br />

Ziellandes die Qualität unserer Leistung?<br />

Unser Anspruch sollte natürlich sein, dass wir überall auf <strong>der</strong> Welt<br />

eine gleich bleibende Leistung bringen. Der Aufwand, den wir in<br />

die Definition <strong>der</strong> Arbeitsschritte und die Prüfung <strong>der</strong> Arbeitsergebnisse<br />

legen, wird aber natürlich abhängig sein von den gesetzlichen<br />

Vorschriften des jeweiligen Landes und von <strong>der</strong> „Liebe zum<br />

Detail“ <strong>der</strong> lokalen Arbeitskräfte.<br />

Qualitätsmanagement ist bei <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> als Stützungsprozess<br />

definiert. Wo sehen Sie Schnittstellen zu unseren<br />

Kernkompetenzen?<br />

Unser QM-System hilft uns, die PS auf die Straße zu bringen.<br />

Unsere Kernkompetenzen können wir nur dann zur vollen Wirkung<br />

bringen, wenn auch die Qualität unserer Arbeiten stimmt. Ich<br />

denke, dies gilt für alle unsere Kernkompetenzen. Man denke nur an<br />

den Quantensprung, den Ferrari in <strong>der</strong> Formel 1 gemacht hat durch<br />

ein ausgeprägtes Qualitätsmanagement. Aber Sie haben Recht:<br />

QM ist ein Stützungsprozess. Nur in Kombination mit einer guten<br />

<strong>Strategie</strong>, gut ausgebildeten und hochmotivierten Mitarbeitern<br />

werden wir weiterhin so erfolgreich sein wie in <strong>der</strong> Vergangenheit.


14<br />

forum<br />

01 02<br />

STRATEGISCHE WEITERENTWICKLUNG<br />

VOM HANDELSHAUS ZUM<br />

INDUSTRIEDIENSTLEISTER<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> entwickelt sich von einem traditionellen Handelshaus zu einem strategisch ausgerichteten<br />

Industriedienstleister mit den Schwerpunkten Großanlagenbau und internationales Maschinen- und Automotive-Geschäft.<br />

Die beiden Sparten Projects und Services werden auf Zukunftsmärkte ausgerichtet und ausgebaut.<br />

Mit <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> Service- und Vertriebsplattform wird die Internationalisierung <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> Gruppe weiter vorangetrieben.


Turning Ideas into Reality. Mit Bezug auf die Umsetzung industrieller<br />

Vorhaben ist <strong>der</strong> Leitgedanke <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> eine<br />

kurz gefasste, aber exakte Beschreibung dessen, was das Unternehmen<br />

ausmacht. Weil sich mit <strong>der</strong> Zeit die Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> als Industriedienstleister wandeln, wandelt sich<br />

auch das Unternehmen.<br />

In den Jahren 2004 bis 2006 hat <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> Gesellschaften<br />

mit rund 2 200 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen<br />

von 400 Millionen Euro an „Best Owner“ abgegeben. Bei den<br />

Käufern sind die entsprechenden Aktivitäten im Kerngeschäft<br />

angesiedelt. Zu den veräußerten Aktivitäten gehören die<br />

DSD Dillinger Stahlbau Gruppe, <strong>der</strong> För<strong>der</strong>technik-Hersteller<br />

TAKRAF GmbH, das Montagebau-Unternehmen Delitzsch und<br />

Gommern sowie <strong>der</strong> Bereich Nukleartechnik.<br />

03<br />

DAS ECHO 2/2006 15<br />

01. Das Öl- und Gasgeschäft: großes Potenzial für <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

02. In <strong>der</strong> Sparte Projects ist <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> Generalunternehmer für den Bau von Großanlagen.<br />

03. In <strong>der</strong> Sparte Services konzentriert das Unternehmen seine Aktivitäten in den Bereichen<br />

Maschinen, Transport und Automotive.<br />

Dr. Matthias Mitscherlich, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>, bezeichnet die Abgabe dieser Randaktivitäten<br />

als einen notwendigen Schritt bei <strong>der</strong> Konzentration auf das<br />

Kerngeschäft: „Die Unternehmen, die wir veräußert haben, sind<br />

in ihren Gebieten gesuchte Spezialisten und haben deshalb eine<br />

gute Startposition für weiteres Wachstum. Bei uns hatten sie<br />

diese Wachstumschance nicht, weil die klassischen Kernkompetenzen<br />

des Unternehmens in <strong>der</strong>en Geschäftsmodell nicht zum<br />

Tragen kamen. Was <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> gut kann, ist, als Generalunternehmer<br />

industrielle Großprojekte zu entwickeln und zu<br />

realisieren und dabei innovative Finanzierungsmöglichkeiten zu<br />

gestalten. Wir bauen diejenigen Geschäfte weiter aus, in denen<br />

wir diese Fähigkeiten einsetzen können.“ Wirksam werden dabei<br />

auch die internationalen Marktkenntnisse, das Know-how beim<br />

Organisieren von Wertschöpfungsketten und die Durchführung<br />

von Gegengeschäften.


16<br />

forum<br />

01 02<br />

Verstärkt hat sich <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> beispielsweise im Kerngeschäft<br />

Projects, also im Großanlagenbau. Von RWE übernahm<br />

das Unternehmen im Mai 2006 den Bereich Zellstoffanlagen,<br />

mit dem bereits seit einigen Jahren eine enge Zusammenarbeit<br />

bestand.<br />

>>>Zwei Säulen. Die Zahl <strong>der</strong> Sparten hat das Unternehmen von<br />

drei auf zwei reduziert, die Geschäfte sind nunmehr in den<br />

Sparten Projects und Services konzentriert. Die Sparte Projects<br />

beinhaltet Geschäftsaktivitäten aus dem Großanlagenbau,<br />

während in <strong>der</strong> Sparte Services industrielle Dienstleistungen<br />

für die Bereiche Automotive, Transport, Maschinen sowie<br />

Regierungsgeschäfte angesiedelt sind. In <strong>der</strong> Sparte Services<br />

wird auch die <strong>MAN</strong> Service- und Vertriebsplattform geführt,<br />

mit <strong>der</strong>en Hilfe <strong>der</strong> Vertrieb <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>MAN</strong>-Teilkonzerne –<br />

<strong>MAN</strong> Nutzfahrzeuge, <strong>MAN</strong> Diesel und <strong>MAN</strong> TURBO – bei ihrer<br />

Internationalisierung weiter unterstützt werden sollen.<br />

>>>Neuausrichtung des Stahlbereichs. Ihrem Stahlgeschäft gibt<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> eine neue Struktur. Beabsichtigt ist, den Handel<br />

und die Logistik von Stahlprodukten in eine Partnerschaft mit<br />

einem starken Mehrheitsgesellschafter einzubringen. Ziel ist es,<br />

das Geschäftsvolumen <strong>der</strong> neuen Gruppe erheblich zu steigern.<br />

Derzeit hat <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> bei frei gehandeltem Stahl einen<br />

Weltmarktanteil von 1,5 Prozent. Mit Hilfe <strong>der</strong> Partnerschaft soll<br />

<strong>der</strong> Marktanteil deutlich ausgeweitet werden.<br />

Im August 2006 hat <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> als ersten Schritt auf diesem<br />

Weg die deutschen Stahlaktivitäten in eine eigenständige, neu<br />

gegründete Gesellschaft eingebracht, die <strong>Ferrostaal</strong> Metals<br />

GmbH. Im nächsten Schritt wird diese Gesellschaft zusammen<br />

mit den nordamerikanischen und brasilianischen Stahlaktivitäten<br />

<strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> in die ebenfalls neu gegründete<br />

<strong>Ferrostaal</strong> Metals Group integriert.<br />

Die Neuausrichtung ist eine notwendige Voraussetzung für<br />

weiteres Wachstum, sagt Mitscherlich: „Wir glauben, dass die<br />

Wachstumschancen, die die Stahllogistik als Branche bietet, in<br />

einer Partnerschaft wesentlich besser realisiert werden können<br />

als allein. Deshalb streben wir eine Partnerschaft mit einem<br />

großen Stahlhandelsunternehmen o<strong>der</strong> einem Unternehmen aus<br />

dem ,Down-Stream-Bereich‘ an.“ Wachstumspotenziale ergeben<br />

sich im Wesentlichen durch die Erweiterung <strong>der</strong> Kunden- und<br />

Lieferantenbasis wie auch durch die Nutzung von Synergien<br />

bei Produkten, Dienstleistungen und Märkten. „Das Ziel dieser<br />

neuen Gruppe ist es“, so Mitscherlich, „eine führende Rolle im<br />

Stahlhandel einzunehmen und diese Aktivitäten aus einer<br />

Position <strong>der</strong> Stärke weiter voranzutreiben.“


03<br />

Raw Material<br />

Sun<br />

Coal<br />

Gas<br />

Oil<br />

Biomass<br />

Compressor-<br />

Stations<br />

Oil / Gas<br />

Separation<br />

Water / CO2 Reinjection<br />

Syngas<br />

Production<br />

Syngas<br />

Production<br />

Syngas<br />

Production<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> Portfolio Product<br />

Solar Power<br />

Combined<br />

Cycle<br />

Diesel Power<br />

Business Units: Power Industry Metallurgy Petrochemicals Oil & Gas<br />

>>>Großanlagenbau: Fokussierung auf Power und Fuel. Die Kerngeschäfte<br />

werden konsequent fokussiert und ausgebaut. In <strong>der</strong><br />

Sparte Projects erfolgt zunehmend eine Konzentration auf<br />

die Bereiche Power und Fuel – auf Basis <strong>der</strong> Rolle des Unternehmens<br />

als Projektentwickler und Generalunternehmer. Neben<br />

den bekannten Aktivitäten des Unternehmens im Bereich<br />

Petrochemie, im Öl- und Gasgeschäft sowie im Kraftwerksbau<br />

stehen dabei solarthermische Anlagen und Biokraftstoffe wie<br />

beispielsweise Bioethanol im Fokus (Grafik). Entsprechende<br />

Projekte verfolgt das Unternehmen weltweit. (Lesen Sie dazu<br />

„Alternative Lösungen“ auf Seite 26.)<br />

Wachstumsmärkte für die Bereitstellung von Power und die<br />

Herstellung von Fuel sind Regionen, in denen <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

seit vielen Jahren gut verankert ist: Südamerika, Südostasien,<br />

<strong>der</strong> Nahe und Mittlere Osten sowie Europa. In vielen Fällen kann<br />

das Unternehmen in diesen Projekten <strong>MAN</strong>-Produkte einsetzen,<br />

zum Beispiel Kompressoren und Turbinen von <strong>MAN</strong> TURBO<br />

sowie Dieselmotoren von <strong>MAN</strong> Diesel.<br />

>>>Services: Ausbau des internationalen Vertriebs. Die Vertriebsund<br />

Serviceaktivitäten in <strong>der</strong> Sparte Services werden vor allem<br />

im Ausland ausgebaut, denn dort liegen die größten Potenziale,<br />

sowohl für Kunden wie auch für das Unternehmen selbst. Hier<br />

CTL<br />

Coke<br />

Direct<br />

Reduction<br />

Ammonia Urea<br />

Methanol<br />

Bio-Oils<br />

Bioethanol<br />

BTL<br />

Pulp & Paper<br />

Biodiesel<br />

Melamine<br />

Power<br />

Fuel<br />

Renewables/<br />

Forestry<br />

Other<br />

Products<br />

DAS ECHO 2/2006 17<br />

01. Die Petrochemie hat sich zu einem<br />

Schlüsselmarkt für <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

entwickelt.<br />

02. Im Transportgeschäft ist das<br />

Unternehmen seit den Anfängen vor<br />

75 Jahren fest verankert.<br />

03. Im Bereich Großanlagen fokussiert<br />

sich <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> auf die Produkte<br />

Power und Fuel.<br />

erbringt <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> Beratungsleistungen, Verkauf, Finanzierung,<br />

Projektmanagement, Montage, Ersatzteilversorgung<br />

und technischen Service. In Deutschland werden dagegen im<br />

Wesentlichen das Projektmanagement, die Finanzierung und die<br />

logistische Abwicklung <strong>der</strong> Aufträge geleistet.<br />

In diesem Zusammenhang wurden auch die Geschäfte mit<br />

Industriemaschinen und Druckmaschinen in einem gemeinsamen<br />

Geschäftsbereich Equipment Solutions zusammengefasst.<br />

Mit den freiwerdenden Synergien sollen Kunden in beiden<br />

Bereichen noch flexibler und effizienter bedient werden.<br />

>>>Internationalisierung <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> Gruppe. Beim Aufbau <strong>der</strong> Serviceund<br />

Vertriebsplattform für den <strong>MAN</strong> Konzern stehen vier<br />

Vorhaben im Fokus: die Zusammenarbeit mit <strong>MAN</strong> Nutzfahrzeuge<br />

als Vertriebs- und Servicepartner, eine Zusammenarbeit<br />

mit <strong>MAN</strong> Diesel – insbeson<strong>der</strong>e zum Bau von Dieselkraftwerken<br />

–, gemeinsame Projektbearbeitungen mit <strong>MAN</strong> TURBO<br />

und <strong>der</strong> Aufbau von <strong>MAN</strong> Häusern weltweit.<br />

Der neu geschaffene Bereich „Service- und Vertriebsplattform“<br />

innerhalb <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> nutzt den Support des eigenen<br />

Unternehmens – Fachabteilungen und Auslandsorganisation, das<br />

dort vorhandene Markt-Know-how und die Kontakte –, um in


18<br />

forum<br />

Zusammenarbeit mit den an<strong>der</strong>en Konzerngesellschaften den<br />

Markteintritt in solchen Län<strong>der</strong>n vorzubereiten, in denen diese<br />

noch nicht vertreten sind. Daneben unterstützt <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

den Vertrieb von <strong>MAN</strong>-Produkten in denjenigen Län<strong>der</strong>n, in<br />

denen die Position von <strong>MAN</strong> noch ausbaufähig ist.<br />

Erweitert werden soll das Geschäft mit Produkten von <strong>MAN</strong>-<br />

Schwesterkonzernen zunächst mit Schwerpunkt in Lateinamerika<br />

und Südostasien, später aber auch in den Regionen<br />

Osteuropa/Zentralasien, Afrika, USA, Nah- und Mittelost. Über<br />

die engere Zusammenarbeit mit den an<strong>der</strong>en <strong>MAN</strong>-Gesellschaften<br />

ergibt sich gleichzeitig eine stärkere Integration <strong>der</strong><br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> in den Konzern.<br />

>>>Vertriebs- und Servicepartner für <strong>MAN</strong> Nutzfahrzeuge. Die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>MAN</strong> Nutzfahrzeuge gestaltet sich je nach Region<br />

unterschiedlich: In Mexiko und Indonesien hat <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

beispielsweise die Funktion <strong>der</strong> Generalvertretung, in Kolumbien<br />

und Peru entwickelt das Unternehmen Vertriebs-projekte nach dem<br />

Eigengeschäftsmodell, weltweit – mit Ausnahme <strong>der</strong> EU-25 – agiert<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> als Vertriebspartner und vermittelt Lkw und Busse.<br />

>>>Generalvertretungen in Mexiko und Indonesien. <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

Mexiko ist exklusiv für den Vertrieb und Service von NEO<strong>MAN</strong>/<br />

NEOPLAN-Produkten wie auch von <strong>MAN</strong>-Trucks im mexikanischen<br />

Markt verantwortlich. Durch diese Konstellation ergibt<br />

sich eine neue Geschäftsart für <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>, bei <strong>der</strong> es nicht<br />

um das reine Liefergeschäft geht, son<strong>der</strong>n um ein kontinuierliches<br />

Absatzgeschäft mit voller Verantwortung für Vertrieb,<br />

Service und Ersatzteilversorgung. <strong>MAN</strong> Nutzfahrzeuge hat<br />

durch diese Vorgehensweise innerhalb kürzester Zeit den<br />

Zugang zu einem sehr großen Markt erhalten, auf dem <strong>der</strong><br />

Teilkonzern in <strong>der</strong> Vergangenheit nicht präsent war. Nach<br />

dem erfolgreichen Markteinstieg bei Bussen mit dem dazugehörigen<br />

Aufbau von Strukturen für Vertrieb und Service<br />

in Mexiko hat nun auch <strong>der</strong> Vertrieb für Lkw im mexikanischen<br />

und in an<strong>der</strong>en lateinamerikanischen Märkten begonnen.<br />

Für Südostasien ist eine ähnlich intensive Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>MAN</strong> Nutzfahrzeuge und <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> vorgesehen:<br />

Mit Schwerpunkt in Indonesien wollen die beiden Teilkonzerne<br />

den Bus- und Lkw-Markt <strong>der</strong> ASEAN-Län<strong>der</strong> gemeinsam<br />

noch intensiver erschließen. In Indonesien übernimmt <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong> zukünftig die Funktion eines Importeurs und<br />

Generalvertreters. In Zusammenarbeit <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

Indonesien und <strong>der</strong> Zentrale in Essen wird <strong>der</strong>zeit eine Vertriebsund<br />

Servicestruktur aufgebaut. Auch für Südostasien ist das<br />

Unternehmen gut aufgestellt, um zusätzliche Absatzmärkte für<br />

<strong>MAN</strong> Nutzfahrzeuge zu generieren: In Indonesien ist <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong> seit 100 Jahren – damals noch als GHH – präsent.<br />

Knapp 300 Mitarbeiter sind in Büros und Werkstätten in Jakarta,<br />

Surabaya, Medan, Bandung und Semarang beschäftigt. Sie decken<br />

dort die komplette Bandbreite <strong>der</strong> Kundenbetreuung für das<br />

heutige Geschäft <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> ab, vom Einkauf und <strong>der</strong><br />

Beratung über Engineering, Finanzierung, Projektmanagement,<br />

Inbetriebnahme bis hin zu Service und After Sales.<br />

>>>Zusammenarbeit mit <strong>MAN</strong> Diesel im Großanlagenbau. In <strong>der</strong> Sparte<br />

Projects wird zurzeit die beschlossene Zusammenarbeit zwischen<br />

<strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> AG und <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> Diesel SE vorangetrieben.<br />

Diese hat bereits konkrete Formen angenommen. Nach Verabschiedung<br />

eines gemeinsamen Plans zur weiteren Geschäftsentwicklung<br />

arbeiten beide Gesellschaften bereits an <strong>der</strong> Umsetzung<br />

<strong>der</strong> festgelegten Maßnahmen. Mit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> neuen <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong> Diesel Power GmbH durch die <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> AG Mitte<br />

September wurde ein Kompetenzteam ins Leben gerufen, das sich<br />

auf den Bereich Turnkey-Kraftwerke konzentriert. Das Kompetenzteam<br />

hat die Arbeit in Essen aufgenommen. Bis zum Ende des<br />

nächsten Jahres wird das Team kontinuierlich personell verstärkt<br />

werden.<br />

Zielsetzung des Essener Kompetenzteams ist es, gemeinsam mit<br />

<strong>MAN</strong> Diesel eine weltweite Führungsrolle für <strong>MAN</strong> im Bau von<br />

schlüsselfertigen stationären Dieselkraftwerken aufzubauen.<br />

Schwerpunktmärkte sind Südamerika, Südostasien, Osteuropa<br />

sowie Nah- und Mittelost. In diesen Märkten besteht bereits heute<br />

ein großer Bedarf an dezentraler Energieversorgung, <strong>der</strong> maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Lösungen für Kunden verlangt. Durch die Arbeit im<br />

Team können <strong>MAN</strong> Diesel und <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> ihre Kernkompetenzen<br />

sehr effizient in die gemeinsame Aufgabenstellung


mit einbringen. Dadurch können vorhandene Stärken ausgebaut<br />

und neue Geschäftsansätze erschlossen werden. Beson<strong>der</strong>es<br />

Merkmal <strong>der</strong> Zusammenarbeit ist die Tatsache, dass sich beide<br />

Partner durch ein hohes Maß an komplementären Fähigkeiten<br />

auszeichnen: <strong>MAN</strong> Diesel bringt ihre Produkt- und Entwicklungskompetenz<br />

sowie ihre langjährige Marktkenntnis mit<br />

ein, <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> neben dem weltweiten Vertriebsnetz<br />

ihr Projektentwicklungs- und Management-Know-how sowie<br />

ihre schlüsselfertige Anlagen- und Abwicklungskompetenz. Ein<br />

zusätzlicher Vorteil ist die Stärke <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> in den<br />

Wachstumsmärkten. Die konkrete Umsetzung <strong>der</strong> Planungen in<br />

<strong>der</strong> Praxis hat bereits begonnen: Die Arbeitsteams mit den<br />

Kollegen von <strong>MAN</strong> Diesel in Augsburg und <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

Diesel Power GmbH in Essen arbeiten bereits an einer Reihe von<br />

Projekten im Mittleren Osten, in Afrika und Südamerika.<br />

01<br />

01. <strong>MAN</strong>-Service- und Vertriebsplattform:<br />

In Mexiko ist <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

exklusiv für den Vertrieb und<br />

Service von <strong>MAN</strong>-Trucks und<br />

-Bussen verantwortlich.<br />

02. In Zusammenarbeit mit <strong>MAN</strong> Diesel<br />

bietet <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> weltweit<br />

Dieselkraftwerke an.<br />

02<br />

DAS ECHO 2/2006 19<br />

>>><strong>MAN</strong> Häuser. Der Aufbau <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> Häuser geht ebenfalls<br />

voran. Die Häuser in Teheran und Peking sind in Vorbereitung,<br />

das <strong>MAN</strong> Haus in Dubai hat im Juli seine Arbeit aufgenommen.<br />

Nachdem temporär an<strong>der</strong>e Flächen angemietet worden waren,<br />

ist <strong>der</strong> Umzug in das endgültige Gebäude für die erste<br />

Jahres?hälfte 2007 vorgesehen. Das Haus soll langfristig alle<br />

Aktivitäten <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> Gruppe in Mittelost steuern. Derzeit arbeiten<br />

15 Mitar?beiter in Dubai, davon zwölf von <strong>MAN</strong><br />

Nutzfahrzeuge und drei von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>. Die Zahl <strong>der</strong> <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong>-Mitarbeiter soll auf fünf Personen wachsen. Der<br />

geplante Einzugstermin für die Kollegen von <strong>MAN</strong> TURBO ist<br />

parallel mit dem Einzug ins endgültige Büro geplant.


20<br />

„HERAUS-<br />

FORDERUNGEN<br />

IN DER STROM-<br />

VERSORGUNG“<br />

Philipp Leckebusch, Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> Diesel Power GmbH, über<br />

Marktchancen im Bereich dieselgetriebener<br />

Kraftwerke, über die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>MAN</strong> Diesel und <strong>der</strong>en Mehrwert<br />

für Kunden <strong>der</strong> <strong>MAN</strong>.<br />

01<br />

Herr Leckebusch, welchen konkreten<br />

Nutzen haben die Kunden <strong>der</strong><br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> von <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> und<br />

<strong>MAN</strong> Diesel?<br />

Leckebusch: Neben dem traditionellen<br />

Motorengeschäft besteht ein zunehmen<strong>der</strong><br />

Bedarf an Komplettlösungen<br />

für die dezentrale Energieversorgung. In<br />

vielen Län<strong>der</strong>n verfügen unsere Kunden<br />

nicht über das Know-how, Dieselkraftwerke<br />

selbst auszuschreiben und in<br />

Eigenregie zu bauen. Dort kann <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong> einen wichtigen Beitrag von<br />

<strong>der</strong> Projektentwicklung bis zum Betrieb<br />

von Kraftwerken leisten. Durch die<br />

Zusammenarbeit mit <strong>MAN</strong> Diesel haben<br />

wir jetzt das Kernprodukt im Haus und<br />

sind nicht mehr von an<strong>der</strong>en Motorenlieferanten<br />

abhängig. Dadurch können<br />

wir auch Themen wie die kontinuierliche<br />

Verbesserung von Standardkonzepten auf<br />

einer verlässlichen Basis vorantreiben.<br />

All diese Initiativen bringen einen unmittelbaren<br />

Nutzen für unsere Kunden:<br />

maßgeschnei<strong>der</strong>te, wettbewerbsfähige<br />

Lösungen für die Energieversorgung aus<br />

einer Hand – mit dem Partner <strong>MAN</strong>.<br />

Welche Märkte gehen <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

und <strong>MAN</strong> Diesel gemeinsam an?<br />

Unsere Märkte waren schon immer die<br />

Län<strong>der</strong>, in denen es entwe<strong>der</strong> keine gut<br />

ausgebaute Infrastruktur für die<br />

Stromerzeugung und -verteilung gibt,<br />

o<strong>der</strong> die, die sich durch einen Mangel<br />

o<strong>der</strong> erschwerten Zugang zu den klassischen<br />

fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl<br />

und Gas auszeichnen. Also Län<strong>der</strong>, die<br />

ihre Stromversorgung nicht nur aus dem


Betrieb von zentralen Großkraftwerken<br />

sichern können. Dies können die<br />

Märkte <strong>der</strong> großen Flächenstaaten in<br />

Südamerika, <strong>der</strong> Inseln <strong>der</strong> Karibik, die<br />

schlecht versorgten Län<strong>der</strong> Afrikas o<strong>der</strong><br />

die schwer erreichbaren Gegenden<br />

Südostasiens sein.<br />

Warum sind diese Märkte für<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> und <strong>MAN</strong> Diesel<br />

aussichtsreich?<br />

Wir erleben in den letzten drei Jahren ein<br />

enormes Wachstum in den sich entwickelnden<br />

Regionen <strong>der</strong> Erde. Alle diese<br />

Län<strong>der</strong> stehen vor großen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

beim Ausbau ihrer Stromversorgung,<br />

um mit dem Wirtschaftswachstum<br />

Schritt zu halten. Zum Teil jahrzehntelang<br />

Versäumtes beim Ausbau <strong>der</strong><br />

Stromerzeugungs-Infrastruktur muss<br />

innerhalb kürzester Zeit nachgeholt werden.<br />

Hier bestehen große Chancen für<br />

unsere Produkte und Dienstleistungen.<br />

Was haben diese Märkte gemeinsam,<br />

was ist das Beson<strong>der</strong>e an diesen<br />

Märkten?<br />

In vielen Wachstumsmärkten fehlt es an<br />

technischem Know-how und Geld. Es gibt<br />

nicht genug lokale Unternehmen, die<br />

Erfahrung und die finanzielle Stärke für<br />

den Bau von schlüsselfertigen Dieselkraftwerken<br />

haben. Viele Projekte können<br />

nur durch intelligente Finanzierungslösungen<br />

realisiert werden. Auch in den<br />

hochindustrialisierten Län<strong>der</strong>n des<br />

Westens gibt es neue Chancen. Kraftwerksanlagen<br />

auf <strong>der</strong> Basis regenerativer<br />

Energien wie Biofuel rücken in den Fokus.<br />

Gerade hier kann <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> zusam-<br />

02<br />

men mit <strong>MAN</strong> Diesel Lösungen anbieten,<br />

die von <strong>der</strong> Brennstoffaufbereitung bis<br />

zur Netzeinspeisung und dem Betrieb<br />

von Anlagen reichen.<br />

Welchen Mehrwert bringen die beiden<br />

Unternehmen für die Bearbeitung<br />

dieser Märkte mit?<br />

Neben den bereits geschil<strong>der</strong>ten Kompetenzen<br />

bringt <strong>Ferrostaal</strong> eine weitere<br />

wichtige Komponente in die Kooperation<br />

mit ein: eine weltweite Vertriebsorganisation,<br />

die zum Teil seit Jahrzehnten in<br />

den Zielmärkten vor Ort operiert. Damit<br />

verfügen wir über exzellente Markt- und<br />

Kundenkenntnisse, um schnell und flexibel<br />

auf die Bedürfnisse unserer Kunden<br />

überall in <strong>der</strong> Welt reagieren zu können.<br />

Was ist Ihr persönliches Ziel bei <strong>der</strong><br />

Bearbeitung dieser Märkte?<br />

Wenn es gelingt, unsere Pläne möglichst<br />

DAS ECHO 2/2006 21<br />

drehscheibe <strong>MAN</strong><br />

01. Dieselkraftwerk San Pedro in <strong>der</strong> Dominikanischen<br />

Republik, gebaut von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

02. Für das Kraftwerk San Pedro verwendete<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> Motoren von <strong>MAN</strong> Diesel.<br />

schnell umzusetzen und wenn wir von<br />

unseren Kunden die Bestätigung bekommen,<br />

dass sie mit <strong>MAN</strong> ihre Vorhaben<br />

besser verwirklichen können, sind wir<br />

auf dem richtigen Weg. Letztendlich wird<br />

<strong>der</strong> Kundennutzen das Hauptkriterium<br />

unserer Anstrengungen sein und ich<br />

bin davon überzeugt, dass wir über die<br />

notwendige Marktkenntnis, das Knowhow<br />

und die Produkte verfügen, um<br />

als bevorzugter Anbieter von Komplettlösungen<br />

am Markt zu agieren.<br />

Philipp Leckebusch,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> Diesel Power GmbH<br />

Kontakt:<br />

Tel. +49. 201. 818-5233<br />

E-Mail: Philipp.Leckebusch@<br />

manferrostaal.com


22<br />

drehscheibe <strong>MAN</strong><br />

ÖLLAGERSTÄTTEN EFFIZIENT AUSBEUTEN:<br />

„IN MEXIKO SIND WIR DAS GESICHT<br />

VON <strong>MAN</strong> TURBO“<br />

Seit mehr als zwanzig Jahren repräsentiert <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> die Interessen von <strong>MAN</strong> TURBO in Mexiko. Als Vertreter des Unternehmens<br />

akquirierte <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> bedeutende Aufträge aus verschiedensten Industriezweigen. Zu den Kunden gehören die<br />

größten Industrien Mexikos wie PEMEX (Öl und Gas – Raffinerien und Petrochemie), Grupo Alfa (Petrochemie, Nahrungsmittel<br />

und Kraftfahrzeugindustrie), Grupo Vitro (Glas, Natrium und Kalzium), Mittal Steel (Stahl), SICARTSA (Stahl), AHMSA (Stahl) und<br />

CNC (Stickstoffproduktion Cantarell).<br />

01


02<br />

„Wir sind tagtäglich in Kontakt mit unseren Kunden. Deshalb<br />

kennen wir den Markt und die technischen Bedürfnisse unserer<br />

Kunden bis ins Detail“, sagt Stefan Deuster, Leiter <strong>der</strong> <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong> Mexiko. Wer im Bereich Energie- und Antriebstechnik<br />

in Mexiko Geschäfte machen möchte, findet in Deuster einen<br />

kompetenten Partner. Denn mit seinen Mitarbeitern bildet er<br />

nicht nur für <strong>MAN</strong> TURBO eine Vertriebs- und Serviceplattform,<br />

son<strong>der</strong>n auch für die Schwesterkonzerne <strong>MAN</strong> Diesel und<br />

<strong>MAN</strong> Nutzfahrzeuge und selbstverständlich vertritt das Unternehmen<br />

auch konzernfremde Marken. Mit acht Mitarbeitern <strong>der</strong><br />

Abteilung Energie- und Antriebstechnik übernimmt er außerdem<br />

After Sales Services wie Reparaturen o<strong>der</strong> Ersatzteilbeschaffung.<br />

So sorgt er für eine langfristige Zusammenarbeit<br />

mit den Kunden.<br />

DAS ECHO 2/2006 23<br />

01. Turbomaschinen von <strong>MAN</strong> TURBO für eine <strong>der</strong> weltweit größten<br />

Stickstoffproduktionsanlagen in Mexiko<br />

02. Bick ins Innere: das Maschinenhaus von Cantarell<br />

Der Erfolg seines Vertretungsgeschäftes spricht für sich: Mit drei<br />

wesentlichen Aufträgen über die Lieferung von Kompressoren<br />

und Turbinen für die Ölfel<strong>der</strong> Cantarell, Samaria und Jujo-<br />

Tecominocán gelang es <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>, <strong>MAN</strong> TURBO in Mexiko<br />

zu dem unbestrittenen Marktführer im Bereich von Stickstoffeinspeisung<br />

in Öllagerstätten zu machen. Deuster bringt es auf<br />

den Punkt: „Wir sind das Gesicht von <strong>MAN</strong> TURBO in Mexiko“.<br />

Ein Beispiel für den Einsatz von Luft- und Stickstoffverdichtern,<br />

die für die Stickstoffeinpressung benötigt werden, liefert<br />

Mexikos wichtigstes Ölfeld Cantarell. Es liegt im Golf von<br />

Mexiko in <strong>der</strong> Bucht von Campeche.


24<br />

drehscheibe <strong>MAN</strong><br />

DAS ÖLFELD CANTARELL<br />

Etwa zwei Drittel <strong>der</strong> mexikanischen Ölproduktion stammen aus<br />

einem <strong>der</strong> größten marinen Ölfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Welt, dem Offshore-<br />

Ölfeld Cantarell. In den vergangenen Jahren wurden dort durchschnittlich<br />

2,2 Millionen Barrel Rohöl pro Tag geför<strong>der</strong>t. Zur<br />

Aufrechterhaltung und Steigerung <strong>der</strong> Ölproduktion in diesem<br />

Ölfeld wendet das staatliche Unternehmen PEMEX das<br />

Verfahren <strong>der</strong> Druckerhöhung in <strong>der</strong> Erdöllagerstätte an. Die<br />

dazu benötigten Luft- und Stickstoffverdichter stammen von<br />

<strong>MAN</strong> TURBO. Die Anlage läuft seit Juli 2000 mit einer<br />

Gesamtverdichterleistung von 400 Megawatt im Dauerbetrieb.<br />

Zur Kühlung <strong>der</strong> Anlage wird Meerwasser genutzt, das über<br />

etwa fünf Kilometer von <strong>der</strong> Küste zu den Kühltürmen und<br />

Kondensatoren gepumpt wird.<br />

VERSCHIEDENE ADDED VALUE FUNKTIONEN<br />

Added Value<br />

Funktion<br />

Vertriebsplattform riebsplattform un und<br />

Ersatzteillieferung,<br />

satzteillieferun<br />

satzteillieferung<br />

zum m Beispiel<br />

<strong>MAN</strong> TURBO, TU TUR <strong>MAN</strong> Diesel<br />

Vertriebs- und Servicepartner,<br />

Eigene Vertriebs- und Servicenetzwerke,<br />

e, Partnerschaften,<br />

Produktkonzepte, onz nzepte, zum<br />

Beispiel <strong>MAN</strong> AN N Nutzfahrzeug<br />

Nutzfahrzeuge<br />

Nutzfahrzeug<br />

Vertriebs- und nd d<br />

Servicepartner, partner, part<br />

zum m Beispiel <strong>MAN</strong> RRoland<br />

Ro<br />

Langfristige Wahrung und Nutzung<br />

des Potenzials von Geschäftsfel<strong>der</strong>n<br />

ERWEITERUNG DER ANLAGE<br />

Nach mehrjährigem Dauerbetrieb <strong>der</strong> installierten Maschinen<br />

erhielt <strong>MAN</strong> TURBO 2004 den Auftrag für einen weiteren<br />

Turbomaschinenstrang mit einem umfangreichen Rohrleitungssystem<br />

zur Erweiterung <strong>der</strong> Anlage.<br />

Der Ausbau <strong>der</strong> bestehenden Anlage brachte viele neue<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen mit sich. Zum einen sollten die bisherigen<br />

Betriebserfahrungen in die Neuauflage <strong>der</strong> Maschinen einfließen,<br />

zum an<strong>der</strong>en vergrößerten sich Lieferumfang und<br />

damit Engineeringaktivitäten erheblich.<br />

Der Einsatz neuester Technologien, zum Beispiel Laserscanning<br />

und „Begehung und Analyse <strong>der</strong> Platzverhältnisse im virtuellen<br />

Raum“, machte eine präzise Rekonstruktion <strong>der</strong> bestehenden<br />

Anlage möglich.<br />

Die Gesamtverdichterleistung <strong>der</strong> Anlage beläuft sich seit <strong>der</strong><br />

Erweiterung auf 500 Megawatt, die absolute Stickstoff-Gesamtproduktion<br />

beträgt etwa 42,5 Millionen Kubikmeter/Tag.


FÖRDERTECHNIKEN<br />

Das in einer Lagerstätte vorhandene Erdöl kann nicht in vollem Umfang<br />

gewonnen werden. Als bestätigte Ölreserve gilt <strong>der</strong> Anteil des Erdöls, <strong>der</strong><br />

nach dem Stand <strong>der</strong> Technik wirtschaftlich geför<strong>der</strong>t werden kann. Der<br />

Entölungsgrad unterscheidet sich je nach Lagerstätte und Beschaffenheit<br />

des Erdöls. Im Weltdurchschnitt beträgt <strong>der</strong> Entölungsgrad gegenwärtig<br />

zwischen 35 und 40 Prozent.<br />

PRIMÄRE FÖRDERUNG<br />

Ein Teil des Erdöls kann durch den natürlichen Lagerstättendruck geför<strong>der</strong>t<br />

werden. Dabei spricht man von primärer För<strong>der</strong>ung. Mit ihr können maximal<br />

25 Prozent des Rohöls aus einer Lagerstätte gewonnen werden. Bei zusätzlichen<br />

Maßnahmen, welche die natürliche Ausbeute erhöhen, wird neben<br />

dem Einsatz von Pumpen zwischen sekundären und tertiären Methoden<br />

unterschieden.<br />

SEKUNDÄRE FÖRDERUNG<br />

Zu den sekundären Verfahren zählt hauptsächlich das Einpressen von<br />

Wasser o<strong>der</strong> Gas in die Lagerstätte. Damit lässt sich <strong>der</strong> Druck in <strong>der</strong><br />

Lagerstätte aufrechterhalten o<strong>der</strong> sogar erhöhen, um den Ölfluss anzukurbeln.<br />

TERTIÄRE FÖRDERUNG<br />

Zu den tertiären Verfahren (Enhanced Oil Recovery – EOR, zum Beispiel<br />

Ölfeld Cantarell) werden die Methoden gezählt, die nach dem Einpressen<br />

von kaltem Wasser noch verbliebenes weiteres Öl lösen können. Hierzu<br />

gehören insbeson<strong>der</strong>e die thermischen Verfahren wie Injektion von Dampf<br />

o<strong>der</strong> heißem Wasser. Außerdem können chemische Substanzen wie<br />

Polymere und Tenside eingesetzt werden.<br />

Tertiäre För<strong>der</strong>techniken sind außerordentlich teuer. Daher ist die<br />

Wirtschaftlichkeit vom Rohölpreis abhängig.<br />

HORIZONTALBOHRUNGEN<br />

Mit <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>techniken wurden Horizontalbohrungen<br />

möglich. Sie werden innerhalb von Lagerstätten gesetzt und verbessern<br />

<strong>der</strong>en Erschließbarkeit. Hinzu kommen „extended reach“-Bohrungen: Mit<br />

diesen weit abgelenkten Bohrungen erreicht man Lagerstätten, die ohne<br />

diese Technik nicht erschlossen werden könnten.<br />

Weitere Informationen unter: www.erdoel-erdgas.de und www.mwv.de<br />

För<strong>der</strong>techniken/Quelle: Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e. V.<br />

Primärför<strong>der</strong>ung<br />

Sekundärför<strong>der</strong>ung<br />

Tertiärför<strong>der</strong>ung<br />

Horizontalbohrungen<br />

DAS ECHO 2/2006 25


26<br />

projects<br />

ALTERNATIVE LÖSUNGEN FÜR ENERGIE UND KRAFTSTOFFE:<br />

MEILENSTEINE FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Reaktorunfälle, Atomausstieg, Rückgang fossiler Rohstoffe, anhaltend hohe Energiekosten sowie die Problematik des<br />

Klimawandels – alles Schlagwörter, mit denen uns Presse und Rundfunk tagtäglich konfrontieren.<br />

Europa muss sich stark machen im Bereich erneuerbare Energien. Und angesichts <strong>der</strong> stetigen Reduzierung fossiler<br />

Energievorräte und <strong>der</strong> damit einhergehenden steigenden Energie- und Kraftstoffpreise setzen Wirtschaft und Politik<br />

einen Fokus auf die Entwicklung hochwertiger Biokraftstoffe.


Im neuen Energiemarkt zeichnen sich langsam Konturen ab:<br />

Das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz), För<strong>der</strong>programme<br />

für Projekte, die sich mit <strong>der</strong> Forschung und Entwicklung<br />

erneuerbarer Energien beschäftigen, und Regelungen zur Beimischungspflicht<br />

von Biokraftstoffen zu herkömmlichen Kraftstoffen<br />

gehören zu den Grundlinien des neuen Energiemarktes.<br />

In diesem Markt positioniert sich <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> als kompetenter<br />

Partner für den Aufbau neuer Industrien. Langjährige<br />

Erfahrungen als Generalunternehmer bei <strong>der</strong> Errichtung petrochemischer<br />

Anlagen und im Kraftwerksbau sowie eine hohe<br />

Finanzierungskompetenz zeichnen das Unternehmen aus.<br />

Elemente, die für den Energiemarkt von morgen Voraussetzungen<br />

sind. Entsprechend hat <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> ihre Kompetenzen<br />

ausgeweitet: Im Bereich „Renewables“ konzentrieren sich spezialisierte<br />

Mitarbeiter auf die Entwicklung und Umsetzung von<br />

DAS ECHO 2/2006 27<br />

>>> „FRÜCHTE WIE DIE DER SUMACH-<br />

GEWÄCHSE AM WEGESRAND, ODER ÄPFEL,<br />

UNKRAUT, SÄGEMEHL – BEINAHE ALLES<br />

KANN DEN KRAFTSTOFF DER ZUKUNFT<br />

LIEFERN“. (HENRY FORD)<br />

Projekten in den Bereichen Biodiesel, Bioethanol und solare<br />

Energie.<br />

AUFTRAG FÜR ERSTE BIODIESELANLAGE<br />

Im Mai dieses Jahres konnte <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> mit <strong>der</strong><br />

Vertragsunterzeichnung für eine Biodieselanlage in Polen einen<br />

ersten Meilenstein setzen. Die polnische Lotos-Gruppe, zweitgrößter<br />

Mineralölkonzern des Landes, beauftragte <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong> als Generalunternehmer mit <strong>der</strong> schlüsselfertigen<br />

Umsetzung des Projektes. Dabei investierte <strong>der</strong> Auftraggeber<br />

circa 23 Millionen Euro in das Gesamtprojekt. Lotos Biopaliwa,<br />

ein Tochterunternehmen <strong>der</strong> Lotos-Gruppe, und <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

planen den Baubeginn für Anfang 2007. Die Biodieselanlage ist<br />

für eine Jahreskapazität von 100 000 Tonnen ausgelegt und<br />

soll bei planmäßigem Verlauf Anfang 2008 fertig gestellt sein.<br />

Ein großer Teil des produzierten Biokraftstoffs wird für die


28<br />

projects<br />

ENTWICKLUNG PRODUKTIONSKAPAZITÄTEN<br />

BIODIESEL IN DEUTSCHLAND<br />

1 000 t<br />

2 200<br />

2 000<br />

1 800<br />

1 600<br />

1 400<br />

1 900<br />

1 200<br />

1 000<br />

1 100<br />

1 200<br />

800<br />

730<br />

600<br />

400<br />

460<br />

200<br />

0<br />

50<br />

140<br />

200<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005–2006*<br />

Schätzung<br />

Biodieselproduktion in Deutschland/Quelle: UFOP<br />

Beimischung zu herkömmlichem Kraftstoff auf dem polnischen<br />

Markt verwendet. Ein weiterer Teil dieses Premiumkraftstoffes<br />

ist für den Export innerhalb Europas vorgesehen.<br />

WELTWEITE LIZENZ FÜR ERFOLGREICHES<br />

CONNE<strong>MAN</strong>N-VERFAHREN<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> verfügt bei <strong>der</strong> Biodieselproduktion über eine<br />

weltweite Lizenz <strong>der</strong> Firma Ölmühle Leer Connemann GmbH (Teil<br />

des ADM-Konzerns) für die Anwendung des so genannten CD-<br />

Verfahrens (continuous deglycerolization), das auch in <strong>der</strong> Anlage<br />

in Polen eingesetzt wird. Diese Technologie wurde in den neunziger<br />

Jahren von dem deutschen Ingenieur Dr. Joosten Connemann<br />

entwickelt und gehört zu den ersten großtechnischen Verfahren<br />

zur Biodieselherstellung. Bis 2007 werden damit in dreißig Anlagen<br />

weltweit circa fünf Millionen Tonnen Biodiesel jährlich produziert.<br />

DER MARKT FÜR BIODIESEL<br />

Für Transportmittel werden täglich rund zehn Millionen Tonnen<br />

Öl als Diesel- und Ottokraftstoff auf <strong>der</strong> ganzen Welt eingesetzt.<br />

Biodiesel und Bioethanol machen bisher nur einen minimalen<br />

Teil davon aus. Hier setzen Politik und Wirtschaft an und suchen<br />

für die Zukunft nach qualitativ gleichwertigen Substituten.<br />

Deutschland spielt bei <strong>der</strong> Produktion von Biodiesel eine<br />

Vorreiterrolle – schon jetzt ist Deutschland Produzent Nummer<br />

eins für Kraftstoff aus Raps. Experten sagen diesem Trend<br />

weiteres Wachstumspotenzial voraus. 2005 wurden 5,5 Prozent<br />

des deutschen Marktes für Diesel auf Mineralölbasis durch<br />

Biodiesel ersetzt und insgesamt 1,8 Millionen Tonnen deutschlandweit<br />

auf den Markt gebracht. Im EU-weiten Vergleich sagt<br />

die „Union zur För<strong>der</strong>ung von Öl- und Proteinpflanzen e. V.“<br />

(UFOP) voraus, dass 2010 <strong>der</strong> Biodieselbedarf bei elf Millionen<br />

Tonnen pro Jahr liegen wird – bei einem prognostizierten Dieselkraftstoffverbrauch<br />

von 165 Millionen Tonnen. Hinsichtlich <strong>der</strong><br />

steigenden Nachfrage nach Biodiesel stellt <strong>der</strong> Auftrag zum Bau<br />

einer Biodieselanlage für <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> einen wichtigen<br />

Schritt in einen zukunftsweisenden Markt dar.<br />

Experten gehen heute davon aus, dass bis zum Jahr 2020 mindestens<br />

15 Prozent <strong>der</strong> fossilen Treibstoffe durch nachwachsende<br />

Rohstoffe ersetzt werden.<br />

KONZERNWEITE SYNERGIEN<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> und <strong>MAN</strong> Diesel SE arbeiten gemeinsam auf<br />

dem Gebiet des Biofuel-Marktes zusammen. <strong>MAN</strong> Diesel SE<br />

vermarktet bereits erfolgreich Motoren, die mit Biokraftstoffen


etrieben werden und <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> kann durch die Verwendung<br />

effizienter Verfahren bei <strong>der</strong> Raffination von Biokraftstoffen<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen an hohe Qualität gewährleisten.<br />

Somit können beide Unternehmen dem Kunden komplette<br />

Paketlösungen aus einer Hand bieten. <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> berücksichtigt<br />

bei seinem eigenen Raffinationsverfahren die Vorgaben<br />

von <strong>MAN</strong> Diesel und bereitet Speiseöl so auf, dass es seine<br />

optimale Verwendung in den Dieselmotoren findet. Bei <strong>der</strong><br />

Erhitzung <strong>der</strong> Dieselaggregate wird eine Abwärme erzeugt,<br />

die sich bei herkömmlichen Prozessen meistens ungenutzt<br />

verflüchtigt. In Kombination mit einer Raffinationsanlage<br />

von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> kann diese Wärme jedoch in den<br />

Raffinationsprozess eingebunden werden – Energiekosten<br />

werden reduziert.<br />

In einem gemeinsamen Arbeitskreis entwickeln Experten von<br />

<strong>MAN</strong> Nutzfahrzeuge und <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> Szenarien für den<br />

Eintritt in neue Märkte. So wird beispielsweise evaluiert, wie<br />

Möglichkeiten in Südostasien für die Produktion und Verwendung<br />

von Biokraftstoffen auf Palmölbasis aussehen könnten<br />

und welche Ansatzpunkte sich dadurch für die <strong>MAN</strong> Gruppe<br />

ergeben.<br />

<strong>MAN</strong> TURBO liefert weltweit Kompressorstränge für GTL-<br />

Anlagen (Gas to Liquid) und arbeitet mit <strong>MAN</strong> DWE (ehemals<br />

Deggendorfer Werft und Eisenbau GmbH) zusammen, einem<br />

weltweiten Anbieter von Reaktorsystemen. <strong>MAN</strong> DWE entwickelt<br />

Synthesegasreaktoren nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren für<br />

den Einsatz in GTL- und BTL-Anlagen (Biomass to Liquid).<br />

Ihr Ansprechpartner bei <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> zum Thema Biodiesel:<br />

Helmut.Brand@manferrostaal.com<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Serie „Erneuerbare Energien” lesen Sie im<br />

nächsten Heft einen Beitrag zum Thema Solarthermie.<br />

Dampf<br />

Dampf<br />

Methanol-<br />

Catalyt<br />

Öl ein Kondensat<br />

Wasser<br />

Kondensat<br />

Wasser<br />

Glycerin-<br />

Waschwasser<br />

Glycerin<br />

DAS ECHO 2/2006 29<br />

Methanol-<br />

Catalyt<br />

Glycerin-<br />

Waschwasser<br />

Vakuum<br />

Glycerin<br />

RME aus<br />

BIODIESELHERSTELLUNG NACH DEM CD-VERFAHREN:<br />

Für den Einsatz als Kraftstoff in Dieselfahrzeugen muss bei <strong>der</strong><br />

Biodieselherstellung zunächst die Struktur des jeweiligen Rohstoffes<br />

durch eine einfache chemische Reaktion verän<strong>der</strong>t werden.<br />

Bei diesem so genannten Umesterungsprozess wird dem Ausgangsprodukt<br />

Methanol beigemischt. Mit Hilfe eines Katalysators<br />

erwärmt sich das Gemisch, dabei tauschen Glycerin und<br />

Methanol den Platz und es entstehen drei einzelne Fettsäure-<br />

Methylester-Ketten und ein freies Glycerin-Molekül. Anschließend<br />

wird in diversen Reinigungsschritten das überschüssige Methanol<br />

durch Destillation wie<strong>der</strong> entfernt. Dieser Prozess ist notwendig,<br />

damit <strong>der</strong> Biodiesel sein optimales Fließverhalten und die volle<br />

Wirkung entfalten kann.<br />

Bei Biodieselanlagen rechnet man durchschnittlich mit einer<br />

verfügbaren Produktion von 330 Arbeitstagen pro Jahr. Das<br />

CD-Verfahren ermöglicht jedoch eine Verfügbarkeit von bis zu<br />

360 Tagen pro Jahr – ein zusätzlicher finanzieller Nutzen. Im<br />

besagten Verfahren werden Zentrifugen verwendet, die eine<br />

selbstreinigende Funktion aufweisen. Dadurch wird <strong>der</strong><br />

Produktionsprozess nicht unterbrochen und Wartungszeiten<br />

werden reduziert.<br />

Unabhängig vom angewandten Verfahren erschließen sich<br />

Vorteile bei <strong>der</strong> Biodieselproduktion auch durch das Prinzip des<br />

geschlossenen Stoffkreislaufs: Bereits in <strong>der</strong> Herstellung von<br />

Rapsöl in <strong>der</strong> Ölmühle wird das Nebenprodukt Rapsschrot als<br />

wichtiger Proteinlieferant in <strong>der</strong> Tiernahrung weiter verwendet.<br />

Zusätzlich entsteht bei <strong>der</strong> Produktion in <strong>der</strong> Biodieselanlage<br />

durch den Umesterungsprozess das Nebenprodukt Glycerin,<br />

das in <strong>der</strong> chemischen und pharmazeutischen Industrie<br />

Verwendung findet.


30<br />

projects<br />

>INTERVIEW MIT DR.-ING. JOOSTEN CONNE<strong>MAN</strong>N:<br />

ZUNEHMENDE VIELFALT AN ENERGIETRÄGERN<br />

Dr.-Ing. Joosten Connemann ist <strong>der</strong> Entwickler des CD-Verfahrens (Continuous Deglycerolization)<br />

zur Herstellung von Biodiesel. 1991 errichtete er die erste Pilotanlage für Biodiesel in Deutschland.<br />

Bis 2007 werden 30 Anlagen mit seinem Verfahren gebaut.<br />

Herr Connemann, Sie stammen aus einer Familie, die sich<br />

schon seit 1750 mit <strong>der</strong> Verwendung von Lein und Raps<br />

auseinan<strong>der</strong>setzt. Interessierten Sie sich schon als Kind für<br />

diese Materie?<br />

Auf jeden Fall. Schon im Alter von vier Jahren durfte ich bei<br />

<strong>der</strong> Produktion von Seife mithelfen. Beispielsweise hielt ich<br />

das Dampfventil eines riesigen Seifentopfes fest und musste<br />

aufpassen, dass die Seife nicht überkocht!<br />

Wie entwickelte sich Ihr Interesse für Biodiesel? Glaubten<br />

Sie damals an eine große Zukunft für diesen alternativen<br />

Kraftstoff?<br />

Schon in <strong>der</strong> ersten Ölkrise 1973 beschäftigten sich viele<br />

Chemiker und Ingenieure mit alternativen Kraftstoffen. Sie<br />

erkannten jedoch schnell, dass reines Pflanzenöl für einen<br />

normalen Dieselmotor nicht geeignet ist, dagegen als Ester,<br />

also durch die chemische Umformung mit einem Alkohol,<br />

optimale Eigenschaften entwickelt.<br />

Als 1990 <strong>der</strong> Golfkrieg ausbrach, war mir sofort klar, dass für<br />

uns Ölmüller mit Raps, Sonnenblumen und Sojabohnen <strong>der</strong><br />

Biodieselmarkt eine große Chance darstellte. Die ersten Jahre<br />

waren harte Arbeit und wir mussten viel Überzeugungsarbeit<br />

leisten. Erst die Ölpreissteigerungen <strong>der</strong> letzten drei Jahre brachte<br />

den heute weltweit wirkenden Schub.<br />

Wie lange hat die Entwicklung des CD-Verfahrens von <strong>der</strong><br />

ersten Idee bis zur Marktreife gedauert?<br />

Für mich als Verfahrensingenieur, Chemiker und Unternehmer war<br />

die Entwicklung des Verfahrens, unter Verwendung <strong>der</strong> langjährig<br />

bewährten Maschinen und Apparate <strong>der</strong> Ölmüllerei, insbeson<strong>der</strong>e<br />

in <strong>der</strong> Speiseöl-Raffination, eigentlich nicht so schwer. Wir waren<br />

gewohnt, mit Kolonnen, Wärmetauschern, Pumpen, Separatoren,<br />

mit Destillation und Rektifikation sowie mit Dampf, Vakuum und<br />

Kondensation umzugehen. Durch unsere Produktion liefen täglich<br />

zwischen 500 und 1 000 Tonnen Öl.<br />

Unsere Aufgabe war es, das Ganze nur auf eine an<strong>der</strong>e<br />

chemische Reaktion zu übersetzen. Nach nur vier Jahren war<br />

die dritte Anlage schon eine industrielle Großanlage.<br />

Wenn Sie heute den Markt betrachten und den rasanten<br />

Anstieg <strong>der</strong> Produktion, wie sind Ihre Einschätzungen für die<br />

nächsten zehn Jahre?<br />

Der Bedarf an Energie und Kraftstoffen wird weiterhin steigen.<br />

Dazu ist es notwendig, Alternativen zu herkömmlichen Kraft-


stoffen und Energieträgern zu finden und zu optimieren. Wir werden<br />

eine zunehmende Vielfalt an Energieträgern erleben, darunter<br />

werden sich auch die Biokraftstoffe schnell in Größenordnungen<br />

von 100 Millionen Tonnen jährlich und mehr entwickeln.<br />

Welche Rohstoffe sehen Sie für die Herstellung jetzt und in<br />

Zukunft?<br />

Für die Herstellung von Biodiesel ist eine Vielzahl an Rohstoffen<br />

denkbar. Vor allem die biogenen Fettrohstoffe, also Öle und Fette<br />

aus Raps, Soja, Palm, Baumwolle, Reis, Mais, Talg und Schmalz,<br />

sind dafür sehr geeignet. Experten suchen aber nach weiteren<br />

Pflanzenarten, die auch bei schlechten Bodenverhältnissen, zum<br />

Beispiel in subtropischen Trockengebieten, gedeihen. Hier liegt<br />

die Hoffnung auf Ölbäumen wie <strong>der</strong> Jatropha, die bereits in<br />

Ägypten und Mali angebaut wird, und <strong>der</strong> Pongamia, die in Indien<br />

schon lange zur Uferbegrünung und als Schattenspen<strong>der</strong> eingesetzt<br />

wird.<br />

Weitere Rohstoffe zur Herstellung von Biodiesel sind neben<br />

Speiseölen Extrakte aus den Rückständen <strong>der</strong> Bio-Ethanol-Produktion<br />

und Tallöl, einem Nebenprodukt <strong>der</strong> Zellstoffindustrie.<br />

Insgesamt müssen wir bescheiden bleiben, denn <strong>der</strong> gegenwärtige<br />

Gesamtbedarf an Kraftstoff kann nicht annähernd von Biodieselanlagen<br />

gedeckt werden, selbst wenn einmal 25 Millionen Tonnen<br />

(schon in 2007), 100 o<strong>der</strong> gar 500 Millionen Tonnen Produktion<br />

weltweit erreicht werden könnten.<br />

Wie wichtig ist die Einhaltung <strong>der</strong> Qualitätsnormen für<br />

Biodiesel?<br />

Ungemein wichtig! Dieser Gedanke hat auch mit Hilfe <strong>der</strong> UFOP<br />

(Union zur För<strong>der</strong>ung von Öl- und Proteinpflanzen e. V.) im April<br />

2001 in Leer zur Gründung <strong>der</strong> AGQM (Arbeitsgemeinschaft<br />

Qualitätsmanagement Biodiesel e. V.) geführt, die seitdem für<br />

die bundesweite Qualitätskontrolle verantwortlich ist.<br />

Die gewissenhafte Arbeit <strong>der</strong> AGQM hat von Jahr zu Jahr zu einer<br />

bemerkenswerten Anhebung <strong>der</strong> an den Tankstellen vorgefunde-<br />

DAS ECHO 2/2006 31<br />

nen Durchschnittsqualität geführt. Strenge Anfor<strong>der</strong>ungen eines<br />

einheitlichen kontrollierten Qualitätsmanagement-Systems (QM)<br />

sichern hohe und dauerhaft gleich bleibende Kraftstoffeigenschaften.<br />

Heute, nur fünf Jahre nach <strong>der</strong> Einführung, wird eine<br />

Ausdehnung des Prinzips auf ganz Europa diskutiert. Ein weiterer<br />

Meilenstein wurde mit <strong>der</strong> Biodieselnorm EN 14214 gesetzt.<br />

Seit 1995 haben wir zusammen mit <strong>der</strong> Automobil- und<br />

Mineralölindustrie die europäische Biodieselnorm EN 14214<br />

entwickelt, um Mindestanfor<strong>der</strong>ungen an die Biodieselqualität<br />

zu stellen. Heute findet sie weltweit Beachtung und ist für<br />

an<strong>der</strong>e regionale und internationale Normen richtungsweisend.<br />

Selbst die US-Norm ASTM D6751 scheint nunmehr deutlich in<br />

diese Richtung fortentwickelt zu werden.<br />

Besteht eine kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen<br />

Motorenherstellern und Biodieselproduzenten?<br />

Seit 1990 arbeiten wir mit <strong>der</strong> Automobilindustrie zusammen.<br />

Auch Traktorenhersteller zeigen Interesse an Biodiesel, aber viel<br />

wichtiger ist die enge Zusammenarbeit mit Automobilzulieferern<br />

wie Bosch, Stanadyne o<strong>der</strong> Delphi. Denn gerade die Hersteller<br />

von Injektionssystemen sind verantwortlich für die empfindsamste<br />

Stelle im ganzen Antriebsstrang <strong>der</strong> Automobile.<br />

Mit einer fünfprozentigen Beimischung von Biokraftstoff zum<br />

normalen Kraftstoff haben sich diese wichtigen Vertreter weltweit<br />

einverstanden erklärt und berücksichtigen dies bei <strong>der</strong><br />

Entwicklung ihrer Technologien. Lei<strong>der</strong> stößt eine weitere<br />

Anhebung immer noch auf – meines Erachtens unbegründete –<br />

Bedenken seitens <strong>der</strong> Hersteller.<br />

Ganz neue Probleme wirft die notwendige Regeneration geeigneter<br />

Partikelfilter auf. Zwar liegt eine Freigabe für nachgerüstete<br />

Partikelfilter diverser Lieferanten vor, lei<strong>der</strong> aber noch<br />

keine für serienmäßig eingebauten Typen.<br />

Das heißt: Es bleibt noch viel zu tun.


32<br />

projects<br />

MIT PERSPEKTIVE:<br />

KRAFTWERKSERWEITERUNG IN VENEZUELA<br />

Mit <strong>der</strong> Erweiterung des Gaskraftwerks Termozulia leistet <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> einen wichtigen Beitrag für die künftige<br />

Stromversorgung in Venezuela. In die Zukunft gerichtet ist auch das Sponsoring von Grundschulen am Standort Maracaibo.<br />

Oktober 2006: Aus über 150 Kin<strong>der</strong>stimmen<br />

ertönt die venezolanische<br />

Nationalhymne in Maracaibo, <strong>der</strong> zweitgrößten<br />

Stadt des Landes. Anlass ist die<br />

Übergabe von neuen Computerräumen<br />

in <strong>der</strong> ersten von drei Grundschulen<br />

in <strong>der</strong> Nähe des Kraftwerksstandortes.<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> sponsert dieses Projekt<br />

mit 20 000 US-Dollar. Eine nachhaltige<br />

Investition: Schulungen für die Lehrer<br />

sorgen dafür, dass die PCs im Unterricht<br />

richtig angewendet werden können, und<br />

auch die Wartung <strong>der</strong> Systeme ist für<br />

ein Jahr sichergestellt. Viele Schüler<br />

bekommen durch die Computer erstmals<br />

Zugang zum World Wide Web. „Die<br />

Verbundenheit mit Venezuela und<br />

<strong>der</strong> Stadt Maracaibo geht über das<br />

Kraftwerksprojekt Termozulia hinaus. Die<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Schüler ist für uns<br />

deshalb eine Herzensangelegenheit. Wir<br />

för<strong>der</strong>n das Projekt zusammen mit dem<br />

Kunden ENELVEN und Lieferanten und<br />

setzen so unsere erfolgreiche Kooperation<br />

im Kraftwerksprojekt auf dieser Ebene<br />

fort“, betont Dietmar Pracht, <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong> Power Industry, <strong>der</strong> seit zwei<br />

Jahren Gesamtprojektleiter für die<br />

Erweiterung des Kraftwerks ist.<br />

Der Auftrag für <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> als<br />

Generalunternehmer: das bestehende<br />

Gaskraftwerk Termozulia im laufenden<br />

Betrieb zu einem mo<strong>der</strong>nen Gas- und<br />

Dampfturbinenkraftwerk ausbauen und<br />

schlüsselfertig übergeben. „Nach Projekten<br />

beispielsweise in China und <strong>der</strong><br />

Dominikanischen Republik ist Termozulia<br />

unser Vorzeigeprojekt in Venezuela.<br />

Beson<strong>der</strong>es im Engineering sowie im<br />

Einkaufs- und Projektmanagement wollen<br />

wir unsere Leistungsstärke zeigen, um uns<br />

für weitere Kraftwerksprojekte im Land zu<br />

empfehlen“, erklärt Dietmar Pracht.<br />

HOHE INTERNATIONALITÄT IM PROJEKT<br />

Kesseldruckprobe bestanden, Kühlwasserbauwerk<br />

geflutet, Schaltanlage eingespeist<br />

– nur 24 Monate nach <strong>der</strong> effektiven<br />

Beauftragung von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> ist die<br />

Erweiterung des Kraftwerks weit vorangeschritten.<br />

Alle wesentlichen Systeme<br />

sind vor Ort und werden in Betrieb<br />

genommen. Ein Meilenstein für das<br />

internationale 137-Millionen-Euro-Projekt.<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> hat die Komponenten bei<br />

Lieferanten aus vier Kontinenten eingekauft<br />

und sorgt bei <strong>der</strong> Montage dafür,<br />

dass die Arbeit von Firmen aus zahlreichen<br />

Län<strong>der</strong>n Hand in Hand läuft. Mehr<br />

als ein Drittel <strong>der</strong> Bau- und Montageaktivitäten<br />

wurde an Firmen aus Venezuela<br />

vergeben, ein wichtiger Impuls für die<br />

dortige Industrie.<br />

WICHTIGER BEITRAG ZUR<br />

STROMVERSORGUNG<br />

Der Probelauf für das neue Gas- und<br />

Dampfturbinenkraftwerk ist im Februar<br />

2007. Dampfturbine und Generator werden<br />

synchronisiert, und erstmals wird für<br />

kurze Zeit Strom in das Netz eingespeist.<br />

Das Zusammenspiel aller wesentlichen<br />

Bestandteile des neuen Gas- und<br />

Dampfturbinenkraftwerks steht auf dem<br />

Prüfstand. Danach folgen die Feinarbeiten:<br />

So werden die Leittechnik nachjustiert und<br />

verschiedene Lastszenarien getestet.<br />

Nicht viel später ist es dann so weit:<br />

Wie<strong>der</strong> wird die venezolanische Nationalhymne<br />

in Maracaibo erklingen. Das<br />

neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk<br />

soll dann mit einer Leistung von 508 Megawatt<br />

ans Netz gehen. Die Leistung wurde<br />

um rund 182 Megawatt erhöht. Eine<br />

Steigerung des Wirkungsgrades um rund<br />

55 Prozent geht damit einher. Termozulia<br />

liefert so einen wichtigen Beitrag für die<br />

Stromversorgung in Venezuela. Wirtschaft<br />

und Bevölkerung des Landes müssen zurzeit<br />

noch mit Engpässen leben, da die Stromerzeugung<br />

– vorwiegend aus thermischen<br />

und Wasserkraftwerken – nicht alle Lastszenarien<br />

abdeckt. Doch das soll sich nach<br />

dem Willen <strong>der</strong> venezolanischen Regierung<br />

möglichst schnell än<strong>der</strong>n: Weitere Kraftwerksprojekte<br />

befinden sich in <strong>der</strong> Planung<br />

und bieten für <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> Perspektiven<br />

für weitere Aufträge.


01<br />

02<br />

DAS ECHO 2/2006 33<br />

01. Ein Chor von 150 Grundschulkin<strong>der</strong>n<br />

intoniert die venezolanische Nationalhymne.<br />

02. Die Erweiterung des Kraftwerks Termozulia<br />

läuft nach Plan.


34<br />

projects<br />

ESTLAND: VOM HOLZ ZUM ZELLSTOFF<br />

Weltweit steigt die Nachfrage nach Papierprodukten um 2,5 Prozent im Jahr. Neben Altpapier ist Zellstoff <strong>der</strong> wichtigste<br />

Basisstoff für die Papierherstellung. Die hohe Nachfrage erfor<strong>der</strong>t den Bau neuer Zellstoffanlagen, die neueste hat im estnischen<br />

Kunda die Produktion aufgenommen. Kürzlich wurde die Anlage dem Kunden Estonian Cell übergeben.


DAS ECHO 2/2006 35<br />

Rund zwei Stunden dauert die Autofahrt von <strong>der</strong> Hauptstadt<br />

Tallinn in den kleinen Ort Kunda, <strong>der</strong> im Osten Estlands am<br />

finnischen Meerbusen liegt. Schnurgerade verläuft die Straße,<br />

vorbei an weitläufigen Wäl<strong>der</strong>n, die ein wesentlicher<br />

Wirtschaftsfaktor des Landes sind. Da passt es, dass Edgar<br />

Savisaar, Wirtschafts- und Kommunikationsminister von<br />

Estland, die Fahrt vom Regierungssitz auf sich genommen hat,<br />

um Anfang September 2006 <strong>der</strong> feierlichen Eröffnung einer<br />

neuen Zellstoffanlage in Kunda beizuwohnen. Wie die an<strong>der</strong>en<br />

Gäste verfolgte er die Produktion vom Holz zum Zellstoff.<br />

HOLZCHIPS<br />

Wie elektrisiert tanzen die zwei bis drei Meter langen<br />

Baumstämme, hauptsächlich Espenholz, durch die schmale<br />

Entrindungstrommel. In <strong>der</strong> rotierenden Bewegung werden die<br />

Stämme von <strong>der</strong> Rinde befreit, dann ein paar Meter weiter dem<br />

Hacker zugeführt. In wenigen Sekunden zerkleinert dieser Baum<br />

für Baum in zentimetergroße Holzchips. Ein langes För<strong>der</strong>band<br />

transportiert diese in das große Hauptgebäude <strong>der</strong> Anlage.<br />

ROTIERENDE SCHEIBEN<br />

Dort werden die Bindungen zwischen den Holzfasern<br />

mechanisch aufgetrennt. Der pflanzliche Rohstoff besteht zu<br />

40 bis 50 Prozent aus Zellulosefasern, die für die Festigkeit des<br />

Holzes verantwortlich sind. Zusammengehalten werden diese<br />

von den Kittsubstanzen Lignin und Hemicellulose, die wie<br />

Bindemittel wirken.<br />

In diesem Verfahrensschritt gilt es nun, diesen Verband aufzulösen<br />

und die Holzfasern herauszureißen. Gegenläufig rotierende<br />

Scheiben <strong>der</strong> zwei Refiner mahlen die Holzchips. Heraus kommt<br />

ein Faserbrei. Die Kittsubstanzen bleiben dabei an den Fasern<br />

haften.


36<br />

projects<br />

01 02<br />

WEISSER FASERBREI<br />

Der Faserbrei wird erst durch die Bleiche hell. Das Ergebnis ist<br />

eine weiße Masse: <strong>der</strong> thermomechanische Zellstoff. Nach<br />

<strong>der</strong> Entwässerung und Trocknung verlässt dieser als Ballen<br />

konfektioniert das Werk in Kunda zur Weiterverarbeitung.<br />

Hauptabnehmer von Zellstoff sind Hersteller von Papier und<br />

Hygieneprodukten.<br />

CHEMISCHER AUFSCHLUSS<br />

Einen weiteren Fokus legt <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> künftig auf Zellstoff,<br />

<strong>der</strong> im Gegensatz zum thermomechanischen Zellstoff durch<br />

chemische Verfahren hergestellt wird. Referenzprojekte in<br />

Stendal, Deutschland, und Musi, Indonesien, sind hier richtungsweisend.<br />

Für die Herstellung des chemischen Zellstoffs werden die<br />

Bindungen zwischen den Holzfasern getrennt. 400 Kubikmeter<br />

große Kocher mit einer chemikalienhaltigen Lauge erhitzen die<br />

kleinen Holzchips mit Dampf für drei bis vier Stunden bei hoher<br />

Temperatur und hohem Druck. Dabei lösen die in <strong>der</strong> Lauge<br />

enthaltenen Chemikalien die Kittsubstanzen auf, so dass die<br />

Holzsubstanz während des Kochens in ihre faserigen Bestandteile<br />

zerfällt.<br />

Auch die nicht für die Zellstoffproduktion genutzte Energie des<br />

Rohstoffes Holz wird verwertet. Die Ablauge aus dem Kochprozess<br />

mit den nichtzellulosen Bestandteilen – circa 50 Prozent<br />

<strong>der</strong> Holzmasse – wird eingedampft und anschließend in dem so<br />

genannten Laugenkessel verbrannt. Die organischen Holzbestandteile<br />

wandeln sich dabei in Energie um und erzeugen<br />

Dampf. Die anorganischen Aufschlusschemikalien dagegen<br />

lassen sich für den nächsten Prozessdurchlauf wie<strong>der</strong> nutzen.<br />

Ein nachfolgen<strong>der</strong> Anlagenteil gewinnt aus ihnen frische<br />

Kochlauge.


03 04<br />

NACHFRAGE ERFORDERT NEUBAU<br />

Die Papierindustrie verwendet den – im Vergleich zum Altpapier –<br />

kostenintensiveren Zellstoff, da viele Produkte die Festigkeit und<br />

Laufeigenschaften von Zellstoff erfor<strong>der</strong>n. Die Nachfrage nach<br />

Zellstoff und Marktzellstoff – Zellstoff, <strong>der</strong> nicht im Rahmen<br />

integrierter Papierwerke hergestellt wird – wird jährlich um zwei<br />

beziehungsweise vier Prozent steigen. Für den erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Neubau von Zellstoffanlagen hat <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> mit dem Werk<br />

in Estland Kompetenz beim Projektmanagement von komplexen<br />

Projekten erneut bewiesen. Da bei <strong>der</strong> Herstellung des<br />

chemischen Zellstoffs weitaus größere Investitionssummen<br />

erfor<strong>der</strong>lich sind, wird künftig auch in diesem Marktsegment die<br />

Projektfinanzierung von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> verstärkt zum Tragen<br />

kommen. Wie in Estland sind auch in den feucht-warmen<br />

Klimazonen Südamerikas und Asiens die Wäl<strong>der</strong> ein wichtiger<br />

Wirtschaftsfaktor. Der dort auf den Plantagen schnell nachwachsende<br />

Rohstoff Holz bietet gute Aussichten für weitere<br />

Großprojekte.<br />

DAS ECHO 2/2006 37<br />

01. Die Baumstämme beim Eingang ins Werk. Das bei<br />

<strong>der</strong> Zellstoffproduktion verwendete Holz stammt aus<br />

nachhaltig bewirtschafteten Wäl<strong>der</strong>n.<br />

02. Im Herzstück <strong>der</strong> Anlage wird das Holz zu Faserbrei<br />

zermahlen.<br />

03. Überzeugten sich vor Ort von <strong>der</strong> Anlage: v. l. n. r.<br />

Margus Kohava (Mill Manager Estonian Cell), Edgar<br />

Savisaar (Wirtschafts- und Kommunikationsminister<br />

Estlands), Jüri Raidla (Anwaltskanzlei Raidla &<br />

Partnerid und vorsitzen<strong>der</strong> Richter am estnischen<br />

Verfassungsgericht).<br />

04. Aus einem Ballen von 250 Kilogramm Zellstoff können<br />

beispielsweise bis zu 1250 Rollen Toilettenpapier<br />

hergestellt werden.


38<br />

projects<br />

DEMONTAGE UND WIEDERAUFBAU VON 5 000 TONNEN ANLAGENTEILEN<br />

INDUSTRIEPUZZLE<br />

Die Demontage und <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufbau eines kompletten UOE-Rohrwerks ist eine Leistung, bei <strong>der</strong> es auf höchste Präzision und<br />

effizientes Zeitmanagement ankommt. Welche Teile wie demontiert, gekennzeichnet und verpackt, in welcher Reihenfolge geladen<br />

und wo und wie am Ankunftsort gelagert werden, erfor<strong>der</strong>t einen höchst komplexen Arbeitsplan. Dies ist die Geschichte <strong>der</strong><br />

erfolgreichen Verlagerung eines UOE-Rohrwerkes von Mexiko nach Saudi-Arabien durch <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>.<br />

Arabian Pipes kaufte 2002 ein gebrauchtes UOE-Rohrwerk in<br />

Mexiko und wollte es von dort nach Saudi-Arabien verlagern<br />

lassen. Im Oktober des gleichen Jahres beauftragte das<br />

Unternehmen mit dieser Aufgabe <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>. Ein Projekt,<br />

bei dem <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> ihre über Jahrzehnte gesammelte<br />

Erfahrung im Anlagenbau und in <strong>der</strong> Montage gut einbringen<br />

konnte. Zunächst wurde die komplette Anlage besichtigt, ein<br />

Bauplan angefertigt und die Anlage „auf dem Papier“ in viele<br />

Teile zerlegt. Eine präzise Planung <strong>der</strong> gesamten Logistik war<br />

dabei essentiell.<br />

VON KOMPLETTEN MASCHINEN BIS ZU KLEINSTEN SCHRAUBEN<br />

Insgesamt handelte es sich um 5 000 Tonnen. Ziel war es, größtmögliche<br />

Einzelteile zu verpacken, immer war das jedoch<br />

nicht möglich. Angefangen von kompletten Maschinen über<br />

Anlagenteile bis hin zu kleinen Schrauben galt es, alles so zu<br />

kennzeichnen, zu verpacken und am Ankunftsort zu lagern, dass<br />

ein problemloser Aufbau möglich war. Leicht vorstellbar, dass<br />

bei Tausenden von Einzelteilen schnell <strong>der</strong> Überblick verloren<br />

gehen kann, wenn dies nicht präzise geplant ist. Der Abbau<br />

gelang <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> in nur sieben Monaten. Die Maschinen<br />

und Anlagenteile wurden in insgesamt 421 Collis verladen; die<br />

Verschiffung übernahm <strong>der</strong> Kunde in eigener Regie.<br />

IN NUR NEUN MONATEN<br />

Im Juli 2003 erreichten die Anlagenteile den zukünftigen<br />

Standort in Saudi-Arabien: das Industriegebiet bei Al Jubail. Dort<br />

wurden sie zunächst gemäß einem von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> erarbeiteten<br />

Lageplan zwischengelagert. Auch hier ist die präzise<br />

Planung die Basis für einen problemlosen und schnellen<br />

Wie<strong>der</strong>aufbau. Denn wenn Zeit verschwendet wird, weil die<br />

Arbeiter an bestimmte Teile nicht herankommen o<strong>der</strong> schwere<br />

Teile im Weg stehen, dann entstehen zusätzliche Kosten.<br />

Nachdem Maschinen und Anlagenteile überholt und instand<br />

gesetzt waren, gelang <strong>der</strong> Aufbau in neun Monaten. Dabei<br />

musste das Montageteam bei zeitweise über 50 Grad Celsius<br />

arbeiten.<br />

Zum Erfolg des Projekts trug aber auch die gute Beziehung zum<br />

Kunden, zu den auf <strong>der</strong> Baustelle eingesetzten Kundenvertretern<br />

und weiteren Firmen bei. So ließen sich alle unerwarteten<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen in Gesprächen meistern. Die Flexibilität von<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> hat ebenfalls zu schnellen Lösungen geführt,<br />

beispielsweise durch flexibel angelegte Montagesequenzen.<br />

Später war auch ein Team unter Leitung von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> als<br />

Task Force auf <strong>der</strong> Baustelle tätig, um bei den Vorbereitungen<br />

zur endgültigen Inbetriebnahme <strong>der</strong> Stahlrohrproduktion<br />

unterstützend mitzuwirken. Den Ab- und Aufbau leiteten drei<br />

Ingenieure von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> mit jeweils etwa 50 Arbeitskräften<br />

eines lokalen Unternehmers.<br />

VON DER IDEE ZUR WIRKLICHKEIT<br />

Mit den Stahlrohren, die zukünftig in diesem UOE-Rohrwerk<br />

produziert werden, will Arabian Pipes die arabische Öl- und<br />

Gasindustrie beliefern. Als Erweiterung des Rohrwerks sind ein<br />

Spiralrohrwerk und eine Rohr-Beschichtungsanlage in <strong>der</strong><br />

Planung. Sie sollen Qualität und Marktwert <strong>der</strong> Produktpalette<br />

des Unternehmens erhöhen.


ZU MONTIERENDE ANLAGEN UND MASCHINEN IM EINZELNEN<br />

PMT-Anlagen:<br />

U- und O-Presse 2 200 t<br />

Hallenkrane 500 t<br />

Hydraulischer Prüfstand 300 t<br />

Stirnflächenbearbeitung 100 t<br />

Expan<strong>der</strong> 300 t<br />

Innen-/Außenschweißmaschinen 350 t<br />

Blechaufgabe 20 t<br />

Rohrreinigung 130 t<br />

Röntgen & Ultraschallprüfung 180 t<br />

Rohrtransportsystem 600 t<br />

Labor & Nebenanlagen 320 t<br />

Neue Maschinen:<br />

Anbiegemaschine 340 t<br />

Wurzelschweißmaschine 170 t<br />

Rohrtransportbän<strong>der</strong> 40 t<br />

UOE-PROZESS<br />

Der Produktionsprozess für längsnahtgeschweißte Großrohre<br />

heißt UOE-Prozess. Hier wird zunächst eine Blechplatte in eine<br />

U-Form und dann in eine O-Form gepresst und schließlich<br />

innen und außen längsnahtverschweißt.<br />

02<br />

01<br />

01. Montage des unteren Teils <strong>der</strong> Rohrpresse<br />

02. Blick in die Halle: eine Rohrschweißmaschine.<br />

DAS ECHO 2/2006 39


40<br />

projects<br />

GUTE AUSSICHTEN IN SAUDI-ARABIEN<br />

Für <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> zeichnet sich ein weiteres umfangreiches<br />

Projekt in Saudi-Arabien ab. In <strong>der</strong> Industriezone Yanbu soll eine<br />

„Pickling, Cold Rolling und Metal Coating Facility“ – eine<br />

Beizstraße, ein Kaltwalzwerk sowie eine Galvanisierungsanlage<br />

mit den dazugehörigen Nebenanlagen – entstehen. Mit <strong>der</strong><br />

Erstellung des Basic Engineering und <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong><br />

Spezifikation für die lokalen Lieferanteile (Bau und Montage)<br />

wurde <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> bereits beauftragt. Im ersten Quartal<br />

2007 soll <strong>der</strong> Vertragsabschluss mit dem Kunden – <strong>der</strong> Attieh<br />

Group – erfolgen. 24 Monate später soll die Anlage den Betrieb<br />

aufnehmen.<br />

Bei <strong>der</strong> Ausschreibung hatte sich <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>, auch wegen<br />

des erfolgreichen Referenzprojekts Lilama in Vietnam, Hanoi,<br />

durchgesetzt. Seit 2005 läuft dort eine Galvanisierungs- und<br />

Farbbeschichtungsanlage auf Hochtouren.<br />

Die Erfahrungen von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> sollen nun auch bei dem<br />

Projekt in Yanbu in Saudi-Arabien zum Tragen kommen. Die<br />

kilometerweite industrielle Zone Yanbu liegt am Roten Meer und<br />

ist genauso wie das große Industriegebiet Jubail von <strong>der</strong> Erdölund<br />

Petrochemischen Industrie geprägt. Liegt Jubail an <strong>der</strong><br />

engen Meeresstraße von Hormus, öffnet Yanbu mit seinem<br />

großen Hafen auf <strong>der</strong> Westseite von Saudi-Arabien ein weiteres<br />

Tor für den internationalen Handel. „Mit dem Arabian Pipe<br />

Project (Seite 38) und dem designierten Auftrag für<br />

Bandanlagen- und Kaltwalzwerk setzen wir die langjährigen<br />

guten Beziehungen von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> zu Saudi-Arabien fort.<br />

Wir sind dann in den zwei wichtigsten Industriezentren des<br />

Landes vertreten“, erklärt Howard R. Barnes, verantwortlich für<br />

diese Geschäfte bei <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>.<br />

01<br />

02<br />

01. Howard R. Barnes (erste Reihe links), <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>, und Mohammed N. Joukhdar<br />

(erste Reihe rechts), Attieh Group, unterzeichnen den Engineering-Vertrag.<br />

02. Vorschau auf das Projekt in Yanbu


DRUCKMASCHINENMARKT IN LATEINAMERIKA:<br />

FEST VERANKERT IN CHILE<br />

Über eine Million Chilenen lesen<br />

wöchentlich die älteste spanischsprachige<br />

Zeitung <strong>der</strong> Welt: „El Mercurio“, Erstauflage<br />

1827. Was sie aus <strong>der</strong> Zeitung nicht<br />

erfahren, ist, dass <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> wesentlichen<br />

Anteil vor allem am Druck <strong>der</strong><br />

Beilagenblätter hat. Die zwei Unternehmen<br />

verbindet eine langjährige<br />

Geschäftsbeziehung, die durch die Installation<br />

einer Mailroom-Anlage und Lieferung<br />

einer vollautomatisierten <strong>MAN</strong><br />

Roland Rollenbeschickungsanlage „Aurosys“<br />

gefestigt wurde. Eine erfolgreiche Kooperation<br />

besteht auch mit den Akzidenzdruckereien<br />

„Gráfica Quilicura“ und<br />

„Morgan Impresores“, beides Tochterunternehmen<br />

von „El Mercurio“.<br />

„Gráfica Quilicura“ druckt Zeitschriften<br />

und Beilagen für die wohl bekannteste<br />

Tageszeitung in Chile und <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

war von Anfang an dabei. Lieferungen von<br />

Bogendruckmaschinen, Sammelheftern<br />

und Klebebin<strong>der</strong>n sowie Rotationsmaschinen<br />

namhafter Hersteller gehören<br />

seit 1997 zum Geschäftsumfang.<br />

Zusätzlich beauftragte „Gráfica Quilicura“<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> mit <strong>der</strong> Lieferung und<br />

Installation von drei <strong>MAN</strong> Roland Heatset-<br />

Rotationsmaschinen, einer Cromoman,<br />

einer Rotoman und einer Uniset 70. Der<br />

Vorteil für „Gráfica Quilicura“: Kunden-<br />

betreuung auch nach <strong>der</strong> Installation mit<br />

<strong>der</strong> Zulieferung von Materialien, Ersatzteilbeschaffung<br />

und Rund-um-die-Uhr-<br />

Service.<br />

NEUHEIT IN LATEINAMERIKA<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> konnte zu Beginn des<br />

Jahres 2006 mit einer Neuheit auf dem<br />

lateinamerikanischen Markt aufwarten:<br />

dem Verkauf einer Ryobi Offset-Druckmaschine<br />

755 XL E an „B&B Impresores“ in<br />

Chile. Sie ist die erste ihrer Art in<br />

Lateinamerika. Die hohen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Kunden an die Technik und Kombinationsmöglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Maschine<br />

erfor<strong>der</strong>ten eine intensive Kundenberatung<br />

im Vorfeld. <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>-<br />

Mitarbeiter besuchten zusammen mit<br />

dem Kunden das Ryobi-Werk in Japan,<br />

um sich vor Ort ein Bild von den technischen<br />

Eigenschaften und Spezifikationen<br />

<strong>der</strong> Maschine zu machen. Diese<br />

Druckmaschine wird vom Kunden für<br />

den dreidimensionalen Druck auf PVC-<br />

Materialien (Polyvinylchlorid) verwendet.<br />

Neben dem PVC-Druck setzt <strong>der</strong> Kunde<br />

die Maschine auch für weitere Verfahrenstechniken<br />

mit UV-Druckfarben<br />

(Ultraviolett) ein. Die Anwendung von UV-<br />

Druckfarben zeichnet sich dadurch aus,<br />

dass die Farben durch die UV-Licht-<br />

Bestrahlung sofort härten und das<br />

Produkt einen besseren Glanz erhält.<br />

DAS ECHO 2/2006 41<br />

services<br />

„Wir waren schnell überzeugt von <strong>der</strong><br />

Ryobi-Technologie für UV-Druckfarben.<br />

Wir können unseren Kunden nun eine<br />

komplett neue Produktauswahl bieten<br />

und einen klaren Mehrwert dank dieser<br />

Technologie“, so Felipe Báez, Geschäftsführer<br />

von B&B Impresores.<br />

ADTL – XXIII. JAHRESVERSAMMLUNG<br />

Im September dieses Jahres fand in<br />

Santiago de Chile das jährliche Branchentreffen<br />

<strong>der</strong> lateinamerikanischen Zeitungsdrucker<br />

statt. Dieses Treffen dient an erster<br />

Stelle dem technischen Erfahrungsaustausch.<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> konnte gemeinsam<br />

mit Spezialisten namhafter Maschinenhersteller<br />

für diese Branche die Kunden mit<br />

<strong>der</strong> neuesten Technologie und den Markttrends<br />

vertraut machen.


42<br />

services


DIENSTLEISTUNGEN FÜR DIE KRAFTFAHRZEUGINDUSTRIE<br />

JEDE SEKUNDE ZÄHLT<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> ist längst gut aufgestellt für die ständig wachsenden<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen. Seit mehr als zwei Dekaden unterstützt<br />

sie durch das Tochterunternehmen <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

Automotive (MFA) mit Sitz in Essen die Kraftfahrzeugindustrie<br />

mit ihren vielfältigen Services und kennt daher die Erwartungen<br />

ihrer Kunden genau. „Wir sind in <strong>der</strong> gleichen Welt zuhause wie<br />

unsere Kunden“, so Detlef Castro, Geschäftsführer von <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong> Automotive. Zu den Services des Unternehmens<br />

zählen Logistik, Just-in-time-Belieferung, Sequenzierungs- und<br />

Montagedienstleistungen sowie ein breites Spektrum ergänzen<strong>der</strong><br />

Dienstleistungen. Dabei zählt jede Sekunde. Mit knapp<br />

3 000 Mitarbeitern an europaweit zwölf Standorten sorgt das<br />

Unternehmen für die pünktliche und kosteneffiziente Versorgung<br />

mit benötigten Komponenten. Im Mittelpunkt steht dabei<br />

<strong>der</strong> unterbrechungsfreie Produktionsablauf im Fahrzeugmontagewerk.<br />

MEHR ALS REINE LOGISTIK<br />

Über Planung, Management und Steuerung aller Warenströme<br />

sowie Steuerung des entsprechenden Informationsflusses hinaus<br />

bietet das Unternehmen wesentlich mehr. Komplexe Montageund<br />

Sequenzierungsabläufe werden in eigener Regie übernommen.<br />

Dies beginnt mit dem Prozess- und Layoutdesign, erstreckt<br />

DAS ECHO 2/2006 43<br />

In <strong>der</strong> Kraftfahrzeugbranche steigt die Zahl <strong>der</strong> unterschiedlichen Fahrzeugvarianten und -typen seit Jahren drastisch. Über<br />

dieselbe Montagelinie laufen nicht nur verschiedene Modelle, son<strong>der</strong>n jedes Modell ist entsprechend den Käuferwünschen<br />

auch noch unterschiedlich ausgestattet: mit o<strong>der</strong> ohne Schiebedach, Klimaanlage, Bordcomputer, DVD-Player – die Liste<br />

scheint endlos. Zusätzlich werden die Vorlaufzeiten und die Produktzyklen immer kürzer. Damit steigt die Komplexität für die<br />

Automobilindustrie ständig an. So stehen auch Dienstleister für die Fahrzeughersteller vor ganz neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

sich über die notwendige Infrastruktur, das Montageequipment,<br />

Rekrutierung und Trainingsprozesse und beinhaltet auch den<br />

nachhaltigen Betrieb <strong>der</strong> gesamten Operation. Dazu Castro: „Wir<br />

nehmen dem Kunden ein ganzes Problemfeld ab und betreiben es<br />

selbständig. Unser Paket ist die Gesamtleistung – und dabei handelt<br />

es sich nicht um eine einmalige Operation. Die Leistung<br />

erstreckt sich über den gesamten Produktlebenszyklus eines<br />

Fahrzeugs.“ Dies ermöglicht den Automobilherstellern und ihren<br />

First Tier Supplier, sich ganz auf die Entwicklung, die Endmontage<br />

und den Vertrieb ihrer Produkte zu konzentrieren. „Dabei gehen<br />

wir dorthin, wo unsere Kunden sind. Damit garantieren wir<br />

unseren Kunden extrem kurze Antwortzeiten und einen direkten<br />

Kontakt“, ergänzt Castro.<br />

VORTEIL DER LIEFERANTENNEUTRALITÄT<br />

Dass <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> bei <strong>der</strong> Vormontage von Fahrzeugbaugruppen<br />

und -varianten unabhängig von bestimmten<br />

Lieferanten ist, bietet einen weiteren Vorteil für die Fahrzeugindustrie.<br />

Bei einem neutralen Dienstleister ist es egal, ob<br />

beispielsweise Fe<strong>der</strong>beine für den Astra aus Komponenten von<br />

Bosch, Delphi, Valeo o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Lieferanten bestehen.<br />

Entscheidend sind allein die Stabilität des Montageprozesses<br />

und die Realisierung <strong>der</strong> günstigsten Lösung für alle Beteiligten.


44<br />

services<br />

01<br />

02 03<br />

01. Pressteilelager im SILS Centre in Gliwice<br />

02. Sequenzierung von Kühlmodulen<br />

03. Glasmontage


MEHR ARBEIT FÜR DIE AUTOZULIEFERER<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Eigenleistung je Marke im<br />

Zeitraum 2002 bis 2015 (Schätzung)<br />

–33 %<br />

–28 %<br />

–20 %<br />

–24 %<br />

–16 %<br />

–11 %<br />

–12 %<br />

–13 %<br />

Verän<strong>der</strong>ung in Prozent (in Klammern: Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eigenleistung in Milliarden Euro)<br />

Quelle: Mercer Management Consulting; Fraunhofer-Gesellschaft<br />

DEN KUNDEN ZUHÖREN<br />

Gemäß <strong>der</strong> Philosophie „zuhören, planen, agieren und weiterführen“<br />

investiert das Unternehmen viel Zeit und Energie in die<br />

strategische und technische Weiterentwicklung gängiger<br />

Konzepte zur Planung von Informations- und Materialströmen.<br />

Allein 60 Beschäftigte arbeiten im Bereich Engineering an optimierten<br />

Ergebnissen: bessere Infrastrukturen, hochmo<strong>der</strong>ne<br />

Arbeitsumgebungen und maßgeschnei<strong>der</strong>te Einrichtungen,<br />

beispielsweise bedarfsangepasste Sequenzierungs-Spezialgestelle.<br />

Ein weiteres Tätigkeitsfeld ist das IT-Management. Dabei entwickelt<br />

das Unternehmen Softwarelösungen, um praxisgerechte<br />

IT-Strukturen zu schaffen.<br />

BETREIBER GANZER SILS CENTER UND ZULIEFERPARKS<br />

Das Unternehmen plant, baut und betreibt eigenständig komplexe<br />

SILS (Supply in Line Sequence) Center. „Ausgehend von<br />

Audi (+1,2 Mrd)<br />

BMW (+1,2 Mrd)<br />

Fiat (+0,4 Mrd)<br />

Mercedes (+0,4 Mrd)<br />

Sonstige Premiumhersteller (+1,3 Mrd)<br />

Zunahme um 4,5 Mrd Euro<br />

–6 %<br />

–8 %<br />

–3 %<br />

+7 %<br />

+4 %<br />

+5 %<br />

DAS ECHO 2/2006 45<br />

+15 %<br />

Toyota (– 0,6 Mrd)<br />

Opel (– 0,3 Mrd)<br />

Volkswagen (–1,0 Mrd)<br />

Honda (–1,2 Mrd)<br />

Peugeot (– 0,8 Mrd)<br />

Renault (–1,1 Mrd)<br />

Nissan (–2,1 Mrd)<br />

Citroën (–1,1 Mrd)<br />

Ford (–6,4 Mrd)<br />

Chrysler (–1,2 Mrd)<br />

Sonstige Volumenhersteller (–14,4 Mrd)<br />

Abnahme um 30,2 Mrd Euro<br />

+30 %<br />

>>> ENTSPRECHEND UNSERER<br />

PHILOSOPHIE SETZEN WIR AUF<br />

EXTREM HOHE QUALITÄTSSTANDARDS.<br />

diesen Stützpunkten entwickeln wir Lösungen für den werksinternen<br />

Transport und stellen die entsprechenden, teilweise sehr<br />

speziellen, Transportmittel sowie das zugehörige Personal bereit.<br />

Dadurch sind wir in <strong>der</strong> Lage, unsere Partner mit einer vollständigen,<br />

hochleistungsfähigen Belieferungsinfrastruktur auszustatten,<br />

die von uns selbst betrieben wird“, erläutert Castro und<br />

ergänzt weiter: „Entsprechend unserer Philosophie setzen wir auf<br />

extrem hohe Qualitätsstandards – wie <strong>der</strong> Kunde selbst. Wir<br />

reduzieren die Steuerungskomplexität unserer Kunden. Und<br />

wir reduzieren gleichzeitig <strong>der</strong>en Kostenrisiken, indem wir aus<br />

klassischen Fixkosten variable Kosten machen.“ Wie, bleibt<br />

natürlich Betriebsgeheimnis.


46<br />

services<br />

>BEISPIEL SILS CENTRE GLIWICE:<br />

ALLES IST MÖGLICH<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> betreibt in Gliwice, Polen, einen Dienstleistungsbetrieb für General Motors. An zwei Standorten werden auf<br />

circa 25 000 Quadratmetern Fläche mit rund 650 Mitarbeitern 290 Module für die Fahrzeugmodelle Agila, Astra Classic und<br />

Zafira montiert und sequenziert. Die sequenzierten Module werden an die Montagelinie in Bandsequenz angeliefert.<br />

Ein Beispiel für die erfolgreiche Erarbeitung einer Turnkey-Lösungsstrategie im Sinne des Kunden war <strong>der</strong> Start des zweiten<br />

SILS Centers.<br />

Seit 1999 ist <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> für General Motors Manufacturing<br />

Poland (GMMP) in Polen tätig. Bis 2004 betrieb <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

dort zunächst ein SILS Center von 10 000 Quadratmetern auf<br />

Kundengelände mit etwa 200 Mitarbeitern, die in zwei<br />

Schichten arbeiteten. 105 Module wurden für die Modelle Astra<br />

und Agila vormontiert und sequenziert. Da <strong>der</strong> Kunde die<br />

Produktion ausbauen wollte, waren die Kapazitäten dort schon<br />

bald ausgelastet. Aufgrund von Investitionsrestriktionen für das<br />

bestehende Werk suchte GMMP nach einer Lösung außerhalb<br />

des Firmengeländes. Der Automobilbauer wurde rasch fündig:<br />

die 70 Jahre alte Werkshalle einer Panzerfabrik, zehn Kilometer<br />

von <strong>der</strong> Produktionsstätte entfernt, sollte es sein. „Als wir das<br />

Gebäude damals zum ersten Mal sahen, konnte sich keiner von<br />

uns vorstellen, dass dort einmal ein zweites SILS Center entstehen<br />

könnte“, erinnert sich Hinnerk Pflüger, damals Projektleiter in<br />

Polen. Das Gebäude war stark renovierungsbedürftig und es<br />

fehlte die notwendige Infrastruktur. Doch ganz im Sinne <strong>der</strong><br />

Philosophie von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> „Turning Ideas into Reality“<br />

nahm das Unternehmen die Aufgabe an. So wurde im Oktober<br />

2004 eine Vereinbarung mit dem Kunden unterzeichnet.<br />

VON NULL AUF HUNDERT IN SECHS MONATEN<br />

Eine große Herausfor<strong>der</strong>ung dabei: Das neue SILS Center sollte<br />

bereits Anfang April 2005 – also in nur sechs Monaten –<br />

betriebsfähig sein. <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> nahm sogleich Verhandlungen<br />

mit dem Eigentümer <strong>der</strong> alten Panzerfabrik, einer<br />

öffentlichen Unternehmung, auf. Diesem Partner mussten<br />

zunächst die beson<strong>der</strong>en Bedürfnisse <strong>der</strong> Automobilindustrie<br />

nähergebracht werden, speziell die zeitkritischen Services wie<br />

Logistik, Montage und Sequenzierung.<br />

INTERNATIONALES UND INTERDISZIPLINÄRES PROJEKTTEAM<br />

Der Schlüssel zum Erfolg dieses Projektes war jedoch ein klares<br />

und effizientes Projektmanagement. Ein internationales und<br />

interdisziplinäres Team wurde gebildet: Experten aus Logistik,<br />

Produktion, Technik und Ingenieurwesen arbeiteten zusammen<br />

an dem Projekt, die hohen Qualitätsstandards von <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong> stets im Blick. Aufgrund <strong>der</strong> Komplexität und des<br />

extremen Zeitdrucks war auch ein effizientes Schnittstellen??management<br />

erfor<strong>der</strong>lich. „Alle Interessen, die des Kunden, <strong>der</strong><br />

Lieferanten und unsere eigenen, mussten unter einen Hut gebracht<br />

werden“, sagt Pflüger.<br />

ERFOLGREICHER START DES CENTERS BEI LAUFENDER<br />

PRODUKTION<br />

Der Erfolg spricht für sich: Präzise nach Zeitplan und im Rahmen<br />

des Budgets konnte das neue SILS Center Anfang April 2005 in<br />

Betrieb genommen werden und lief. Die Rahmenbedingungen<br />

beschreibt Pflüger als durchaus anspruchsvoll: „Normalerweise,<br />

sofern man bei so einem Projekt überhaupt von Normalität<br />

sprechen kann, erfolgt <strong>der</strong> Start eines SILS Centers während<br />

geplanter Betriebsferien von zwei bis drei Wochen o<strong>der</strong> während<br />

eines entsprechenden Produktionsstopps. Es werden Testphasen<br />

gemacht, die IT wird getestet und dann fängt man mit kleinen<br />

Stückzahlen an. Das lief bei uns ganz an<strong>der</strong>s: Wir haben diesen<br />

großen Wechsel unter laufendem Rad bei vollen Produktionskapazitäten<br />

übers Wochenende gemacht. Das gab es noch<br />

nicht! Auch unser Kunde bestätigte uns, dass es das erste Mal<br />

in <strong>der</strong> Unternehmensgeschichte von GME gewesen sei, dass<br />

ein neues SILS Center über Nacht so glatt und reibungslos an<br />

den Start ging.“


01<br />

02<br />

03<br />

DAS ECHO 2/2006 47<br />

01. Bei <strong>der</strong> Teamarbeit steht Qualität im Fokus.<br />

02. Werkshalle vor <strong>der</strong> Renovierung durch <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> Automotive<br />

03. Die gleiche Halle heute: ein mo<strong>der</strong>nes SILS Center<br />

AUFGABEN ZUM START DES NEUEN SILS CENTERS<br />

INNERHALB VON SECHS MONATEN IM ÜBERBLICK<br />

>> Renovierung einer 70 Jahre alten, 13 000 Quadratmeter<br />

großen Panzerfabrik<br />

>> Einrichtung einer Verkehrsinfrastruktur<br />

(private und öffentliche Straßen)<br />

>> Installation einer IT zur Unterstützung <strong>der</strong> räumlich<br />

entfernten SILS-Operationen<br />

>> Einrichtung einer neuen Logistikkette einschließlich<br />

Lkw-Transporten über zehn Kilometer Entfernung in<br />

Sequenz<br />

>> Entwicklung und Bau von über 500 neuen SILS-Racks<br />

für die Zulieferung zur Linie<br />

>> Verdopplung <strong>der</strong> Modulanzahl<br />

>> Einrichtung einer dritten Schicht<br />

>> Rekrutierung und Schulung von 400 neuen Mitarbeitern<br />

>> Beginn mit dem neuen SILS Center bei laufen<strong>der</strong><br />

Produktion des Kunden


48<br />

services<br />

01 02<br />

KLEINES LOGISTIK-LEXIKON:<br />

SILS = Supply in Line Sequence<br />

Sequenzielle Anlieferung von Teilen und Baugruppen<br />

an die Fertigungslinie<br />

OEM<br />

Abkürzung für Original Equipment Manufacturer,<br />

was so viel bedeutet wie Erstausrüster,<br />

Originalhersteller<br />

First Tier Supplier<br />

Direktlieferant eines Systems zum OEM, im Gegensatz<br />

zum Unterlieferanten, welcher Module beziehungsweise<br />

Material zum First Tier Supplier liefert, aber nicht<br />

zum OEM<br />

FACTS & FIGURES SILS CENTRE GLIWICE VON <strong>MAN</strong> FERROSTAAL<br />

2004 2006<br />

Produktionsvolumen Pkw/Jahr 116 000 185 000<br />

Modelle Agila, Astra Agila, Astra, Zafira<br />

Operationsfläche 10 000 qm 25 000 qm<br />

Standorte 1 2<br />

Mitarbeiter 200 650<br />

Maximale Entfernung zum Einbauort 550 m 11 000 m<br />

Anzahl Lkw 0 7 (<strong>MAN</strong> TGA 18 350)<br />

Anzahl <strong>der</strong> Module 105 297<br />

Anzahl <strong>der</strong> kritischen Operationen 45 180<br />

Anzahl ausgelieferte Module/Tag 26 400 84 200<br />

Qualitätszertifizierungen QS 9000 ISO TS 16949<br />

01. Montagelinie von Fe<strong>der</strong>beinen<br />

02. Qualität von Anfang an


WIR NEHMEN DEM KUNDEN<br />

GANZE PROBLEMFELDER AB.<br />

UNSERE PHILOSOPHIE LAUTET:<br />

ZUHÖREN, PLANEN, AGIEREN UND<br />

WEITERFÜHREN.<br />

WEITERE PROJEKTE<br />

Nach erfolgreichem Start des SILS Centers nahm <strong>der</strong><br />

Arbeitsumfang kontinuierlich zu. Bereits zwei Monate später<br />

wurde ein neues Projekt verhandelt: die Montage von<br />

Fe<strong>der</strong>beinen und Hinterachsen. Ein Projekt, wie geschaffen für<br />

die Kompetenzen von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>: die Versorgung mit<br />

einem schlüsselfertigen Montageservice einschließlich Entwurf,<br />

Engineering und Investition des notwendigen Montageequipments<br />

an zwei Standorten, nämlich Gliwice und Antwerpen<br />

(Belgien). Für GM hatte das Projekt eine hohe politische<br />

Bedeutung, denn es war eng verbunden mit <strong>der</strong> Reduzierung<br />

von Kapazitäten in <strong>der</strong> Bochumer Produktionsstätte.<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> konzentrierte sich auf ihre Kernkompetenz, ein<br />

Turnkey-Konzept zu erarbeiten, also Projekte zu steuern und die<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Verschlankungsprozesse zu entwerfen. Mit <strong>der</strong><br />

Lieferung des Montageequipments wurde die Firma DÜRR<br />

beauftragt. Ein Engineering-Team aus Essen, Genk (Belgien) und<br />

Gliwice sowie Rüsselsheim erarbeitete ein Montagekonzept und<br />

definierte die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Montagelinien unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> so genannten „Critical Operations“. Dabei<br />

handelt es sich um die Montageoperationen, die kritisch für die<br />

Sicherheit des Fahrzeugs und seiner Insassen sind. Nach<br />

Vertragsschluss verblieben nur noch drei Monate bis zum<br />

Projektstart im Januar 2006.<br />

Zusätzlich bekam <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> den Auftrag für die<br />

Installation einer Montagelinie für Stabilisatoren in Gliwice<br />

zugesprochen. GM hatte beschlossen, die Produktion von<br />

jährlich circa 800 000 Stabibars für die GM Delta Plattform von<br />

DAS ECHO 2/2006 49<br />

Antwerpen nach Gliwice zu verlegen. Auch diese Montagelinie<br />

sollte im Januar 2006 funktionsfähig laufen.<br />

Beide Projekte konnten wie<strong>der</strong>um erfolgreich innerhalb des zur<br />

Verfügung stehenden Budgets und in extrem kurzer Zeit realisiert<br />

werden.<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> blickt deshalb zu Recht optimistisch in die Zukunft.<br />

Dazu Pflüger: „Wir wollen unsere Organisation in Gliwice<br />

weiter ausbauen. Obwohl es im ersten Halbjahr 2006 keine<br />

neuen Projekte gegeben hat, glauben wir, dass <strong>der</strong> Markt auch in<br />

Zukunft interessantes Potenzial für unsere Organisation bietet“.<br />

SERVICES FÜR DIE AUTOMOBILINDUSTRIE<br />

>> Planung, Management und Steuerung von Waren- und<br />

Informationsströmen<br />

>> Just-in-time-Lieferung<br />

>> Entwicklung und Betrieb von Sequenzierungs- und<br />

Montagedienstleistungen nach eigenem Prozess- und<br />

Anlagendesign<br />

>> IT-Management<br />

>> Bau und Betrieb von SILS Centern<br />

Mehr Informationen unter www.manferrostaal-automotive.com<br />

Detlef Castro,<br />

Geschäftsführer von<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> Automotive<br />

Kontakt:<br />

Tel. +49. 201. 818-2941<br />

E-Mail: Detlef.Castro@manferrostaal-automotive.com


50<br />

services<br />

01<br />

MASSGESCHNEIDERTE LÖSUNGEN:<br />

INDUSTRIELLE DIENSTLEISTUNGEN<br />

IN DER VERKEHRSTECHNIK<br />

Welche Rolle spielt ein Generalunternehmer im Bereich schienengebundener Transport und Eisenbahnen? Eine Skizze <strong>der</strong><br />

Leistungen <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> für Verkehrsbetriebe zeigt Potenziale und Wirkungen optimierter Verkehrslösungen auf.


02 03<br />

Bei limitierten Budgets optimierte Lösungen für Betreiber<br />

anbieten. Diese Rolle übernimmt <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> als Generalunternehmer<br />

für Kunden im Bahnsektor. Seit mehr als 75 Jahren<br />

ist das Unternehmen im Bereich schienengebundener Verkehr<br />

aktiv.<br />

Seit <strong>der</strong> Gründung des Unternehmens hat das Eisenbahngeschäft<br />

eine wichtige Rolle gespielt. Bis zum Ende <strong>der</strong> sechziger<br />

Jahre war <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> auch als Hersteller von Schienenfahrzeugen<br />

bekannt. Aus dieser Zeit stammen die in Südamerika<br />

gut bekannten Dieseltriebwagen <strong>der</strong> Marke „Ferrobus“. Bereits<br />

damals stand die Kernfrage im Vor<strong>der</strong>grund: Was wird von<br />

unserem Kunden in dem jeweiligen Land benötigt, was kann er<br />

betreiben und warten, welches Produkt passt in seine<br />

Infrastruktur und was kann er auch bezahlen?<br />

Dass die Rolle eines Generalunternehmers heute im Rahmen <strong>der</strong><br />

zunehmenden Globalisierung eine an<strong>der</strong>e sein muss als vor<br />

75 Jahren, ist selbstverständlich. Aber die Grundlagen ähneln<br />

sich stark. Die Antworten auf Fragen nach dem besten Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis ziehen sich über die Jahre wie ein roter<br />

Faden durch die Geschäfte <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> und sind auch<br />

heute noch ein Indiz dafür, welchen Mehrwert <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

im Transportgeschäft erbringt.<br />

Bei den weltweiten Aktivitäten von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>, in enger<br />

Zusammenarbeit mit ihren über 60 eigenen Nie<strong>der</strong>lassungen in<br />

Lateinamerika, Asien, Afrika, Mittel- und Osteuropa und in <strong>der</strong><br />

GUS geht es vorrangig darum, Kundenwünsche beziehungsweise<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen mit <strong>der</strong> verfügbaren Technologie zu einem<br />

angemessenen Preis – oft mit einer maßgeschnei<strong>der</strong>ten<br />

Finanzierung – in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen.<br />

DAS ECHO 2/2006 51<br />

services<br />

01. Nahverkehrszüge für Ungarn<br />

02. Güterzüge für die Kupferminen in Chile<br />

03. Straßenbahnen für Budapest, Ungarn<br />

Dabei nimmt das Unternehmen in <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Projektentwicklung<br />

oft die Rolle eines neutralen Beraters ein, <strong>der</strong> in<br />

enger Abstimmung mit den Kunden eine maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Lösung entwickelt. Neben ausgeprägtem Wissen, welche<br />

Technologien weltweit verfügbar sind, gehört ein hohes Maß<br />

an interkultureller Kompetenz dazu, die wirklichen Bedarfe<br />

zu erkennen und daraus ein Konzept zu entwickeln. Diese<br />

Kompetenz ist im Verlauf eines Projekts, also in seinen unterschiedlichen<br />

Phasen <strong>der</strong> Projektierung, Angebotserstellung,<br />

Vertragsformulierung, Lieferung, Zahlung, Absicherung <strong>der</strong><br />

For<strong>der</strong>ung, dem „Financial Engineering“ bis zur Inbetriebnahme<br />

und letztendlich Rückgabe aller Bankgarantien erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Diese Kompetenz ermöglicht es auch, die jeweils „maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Lösung“ für die jeweiligen Bedarfsfälle zu entwickeln und<br />

umzusetzen. Ob es sich hierbei um ein komplett neues System<br />

mit neuen Fahrzeugen o<strong>der</strong> alternativ mit gebrauchten, überholten<br />

Fahrzeugen handelt, die den jeweiligen Wünschen und<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen eines Betreibers entsprechen und eine hohe<br />

Rest-Lebensdauer aufweisen, ist von Fall zu Fall zu entscheiden.<br />

Die Vorteile für die Betreiber und öffentlichen Nahverkehrssysteme<br />

liegen auf <strong>der</strong> Hand: Sie bekommen eine optimierte,<br />

maßgeschnei<strong>der</strong>te Paketlösung mit einer attraktiven Finanzierungsmöglichkeit.<br />

In vielen Städten und Län<strong>der</strong>n hat <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong> solche Konzepte erfolgreich realisiert. Sowohl bei<br />

umfangreichen Rehabilitierungsmaßnahmen an Fahrzeugen<br />

und Infrastruktur, an denen sich die Verkehrsbetriebe maßgeblich<br />

mit beteiligten, als auch bei <strong>der</strong> Lieferung von gebrauchten,<br />

im Einsatz erprobten Schienenfahrzeugen.


52<br />

services<br />

INSTANDHALTUNG VON LOKOMOTIVEN IN 3 000 METER HÖHE<br />

PARTNER FÜR WELTWEIT<br />

GRÖSSTEN KUPFERERZEUGER


Als Dienstleister für die Großindustrie kann <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> auf<br />

eine lange Tradition im Umgang mit beson<strong>der</strong>en Bedingungen<br />

und Schwierigkeiten in nahezu allen Län<strong>der</strong>n dieser Erde zurückblicken.<br />

Für die Instandhaltung von Lokomotiven in Chile,<br />

die zum Transport <strong>der</strong> Erzproduktion <strong>der</strong> größten Untertage-Kupfermine<br />

<strong>der</strong> Welt eingesetzt werden, wurde ein<br />

Spezialistenteam gesucht, das höchste technische Ansprüche<br />

mit größten körperlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen vereinen kann.<br />

Das Wartungsteam, das <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> in Chile mit dieser<br />

anspruchsvollen Aufgabe betraut hat, besteht aus<br />

16 Spezialisten, hauptsächlich Elektroniker und Elektriker, die<br />

365 Tage rund um die Uhr in drei Schichten in <strong>der</strong> Mine Codelco<br />

Teniente arbeiten. Seit 2003 kümmern sie sich um die<br />

Instandhaltung und die Reparatur von acht elektrischen<br />

Lokomotiven des deutschen Herstellers Schalke, die von <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong> in 2003 geliefert wurden.<br />

Diese Lokomotiven werden zum Transport <strong>der</strong> täglichen<br />

Erzproduktion von 135 000 Tonnen unter und über Tage eingesetzt<br />

und sind daher für Codelco unersetzlich. Da immer sieben<br />

Lokomotiven im Einsatz sein müssen, werden die Arbeiten drinnen<br />

und draußen ohne Unterbrechung ausgeführt. Dies stellt<br />

beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen an das Wartungsteam, denn die<br />

Mine Codelco Teniente liegt südlich <strong>der</strong> chilenischen Hauptstadt<br />

Santiago in einer Höhe von 2 000 bis 3 000 Metern in <strong>der</strong><br />

Gebirgskette <strong>der</strong> Anden. In <strong>der</strong>artigen Höhen zu arbeiten, verlangt<br />

eine gute körperliche Konstitution. Hinzu kommen<br />

schwierige klimatische Bedingungen: Im Sommer sind die<br />

Temperaturen hoch und die Luft ist extrem trocken, im Winter<br />

toben Schneestürme, oft herrschen eisige Temperaturen<br />

und schlechte Sicht.<br />

So verwun<strong>der</strong>t es nicht, dass Codelco durch den unermüdlichen<br />

Einsatz <strong>der</strong> Wartungsmannschaft <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> eher als<br />

Partner denn als Dienstleister und Auftragnehmer betrachtet.<br />

Daher will Codelco auch in den nächsten Jahren nicht auf<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> verzichten.<br />

BERGWERKSSIEDLUNG DER MINE TENIENTE<br />

UNESCO-WELTKULTURERBE<br />

DAS ECHO 2/2006 53<br />

Heute kommen die Bergleute <strong>der</strong> Mine Teniente aus einem<br />

nahe gelegenen Dorf namens Rancagua. Zu Beginn des<br />

letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts war das noch an<strong>der</strong>s. 1905, als mit<br />

<strong>der</strong> Ausbeutung <strong>der</strong> Mine begonnen wurde, errichtete <strong>der</strong><br />

damalige Betreiber, die nordamerikanische Braden Copper<br />

Mine Co., für die Arbeiter in Minennähe ein Zeltlager in<br />

3 000 Meter Höhe. Damit die Arbeiter mit ihren Familien<br />

dort dauerhaft gut leben konnten, wurde das Lager nach<br />

und nach zu einer richtigen Stadt ausgebaut und bekam<br />

den Namen Sewell. Neben schmucken Wohnhäusern sorgte<br />

<strong>der</strong> Minenbetreiber für eine gute Infrastruktur: Sportliche und<br />

kulturelle Einrichtungen, Geschäfte und Restaurants, ein<br />

Krankenhaus und ein Hallenbad wurden gebaut, Schulen,<br />

Geschäfte und Restaurants kamen hinzu. 1978 wurde das<br />

Dorf geschlossen. Seit 1998 ist Sewell nationales Denkmal<br />

und kann besichtigt werden. Das Dorf ist Teil des UNESCO-<br />

Weltkulturerbes.<br />

(Weitere Informationen unter: http://www.sewell.cl)


54<br />

services<br />

GESCHWEISSTE STAHLROHRE FÜR UNTERWASSER-GASLEITUNG<br />

10 000 TONNEN UNTER DEM MEER<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> liefert an die staatliche aserbaidschanische Ölgesellschaft Rohre für eine Ölpipeline, die durch das Kaspische<br />

Meer verläuft. Die Leitung soll in einer Tiefe von 130 Metern liegen und muss einem Druck von 100 Bar standhalten.


Die staatliche Ölgesellschaft von Aserbaidschan,<br />

SOCAR, baut ein Pipelinenetz<br />

für die Öl- und Gasversorgung im Land<br />

und als Zuleitung in die großen Pipelines<br />

Baku – Ceyhan und Baku – Erzerum. Die<br />

Initiative geht auf den aserbaidschanischen<br />

Präsidenten Ilham Aliyev zurück.<br />

Aliyev möchte so weit wie möglich von<br />

ausländischen Einflüssen unabhängig<br />

werden und nimmt dazu mit Hilfe <strong>der</strong><br />

SOCAR bestehende Pläne für den Aufbau<br />

von Öl- und Gasnetzwerken rund um<br />

Aserbaidschan wie<strong>der</strong> auf.<br />

In diesem Zusammenhang wurde die<br />

Verlängerung <strong>der</strong> ehemaligen Pipeline<br />

von Neft Dashlary nach Güneshli eingeleitet,<br />

ein Projekt, das <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

übernimmt. Der Auftrag hat Vorläufer:<br />

Bereits vor fünf Jahren lieferte das<br />

Unternehmen eine erste Unterwasser-<br />

Gaspipeline, die 68 Kilometer von Neft<br />

Dashlary bis nach Bakhar führt. Nachdem<br />

die Abwicklung dieses Projektes bei<br />

SOCAR große Zustimmung gefunden<br />

hatte, entwickelte sich daraus eine<br />

regelmäßige Geschäftsbeziehung, die nun<br />

zu dem zweiten Auftrag führte.<br />

Im Mai wurde ein Vertrag über die<br />

Lieferung von 52 Kilometern Stahlrohr<br />

abgeschlossen. Die Rohre haben einen<br />

Durchmesser von 20 Zoll und eine Stärke<br />

von 15,9 Millimetern, sind aus Spezialstahl<br />

auf Basis API 5L X60 gefertigt und<br />

mit einer speziellen aufgerauten PE-Basisbeschichtung<br />

versehen, die eine zusätzliche<br />

Zementaussenbeschichtung zulässt.<br />

Da die Rohre in einer Tiefe von 130 Metern<br />

unter <strong>der</strong> Wasseroberfläche verlegt werden,<br />

müssen sie einem Druck von 100 Bar<br />

standhalten. Daher sind bei <strong>der</strong> Pro-<br />

DAS ECHO 2/2006 55<br />

duktion <strong>der</strong> Rohre komplexe technische<br />

Spezifikationen zu erfüllen. Deshalb greift<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> auf Mannesmann Fuchs<br />

Rohr in Hamm als Hersteller zurück, ein<br />

Unternehmen, das als einer <strong>der</strong> Pioniere<br />

bei Qualitätsrohren gilt. Produziert werden<br />

die Rohre mit Hilfe des Hochfrequenz-<br />

Induktionsschweißverfahrens.<br />

Die ersten Rohre standen im September<br />

zur Inspektion bereit und wurden von<br />

AZNEFT SOCAR und McDermott, <strong>der</strong><br />

Rohrverlegegesellschaft, einer Sichtprüfung<br />

unterzogen. Die Lieferung <strong>der</strong><br />

Rohre erfolgte im November; EUPEC führt<br />

in Baku bis Januar 2007 die Zementbeschichtung<br />

durch. Ab Februar 2007<br />

verlegt McDermott mit einem Spezial-<br />

Rohrverlegeschiff die Rohre im Kaspischen<br />

Meer.<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> wird auch alle an<strong>der</strong>en<br />

benötigten Rohrzubehörteile liefern,<br />

beispielsweise Fittings und Flansche, ein<br />

spezielles „Unterwasser-Schwenkflanschsystem“,<br />

Kugelventile, die Molchstationen<br />

und die Reinigungsmolche. Alle Produkte<br />

werden entwe<strong>der</strong> in Westeuropa o<strong>der</strong>,<br />

beispielsweise die Schwenkflansche, in<br />

Houston, USA, produziert. Das Zubehörmaterial<br />

und die Ausrüstung werden bis<br />

April 2007 geliefert.<br />

Das erste Gas soll dann im Sommer 2007<br />

durch die Pipeline strömen.


56<br />

menschen<br />

104 000 US-DOLLAR BEIM CHICAGO-MARATHON GESAMMELT<br />

NIEMALS AUFGEBEN<br />

Schon seit Jahren zählt <strong>der</strong> LaSalleBank<br />

Chicago-Marathon mit etwa 40 000<br />

Läufern und 1,5 Millionen Zuschauern zu<br />

den „Big Five“ <strong>der</strong> Welt. Jedes Jahr startet<br />

dabei auch ein Sportteam <strong>der</strong> weltweit<br />

größten Hilfsorganisation für Leukämie<br />

und Lymphknotenerkrankungen (Leukemia<br />

& Lymphoma Society), um Geld für die<br />

gute Sache zu sammeln. Das war beim<br />

diesjährigen 28. Marathon am 9. Oktober<br />

2006 nicht an<strong>der</strong>s. Neu jedoch: Diesmal<br />

nahm ein Mitarbeiter von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

Incorporated teil: Geschäftsführer Uwe T.<br />

Schmidt und seine Frau. Dabei ging es<br />

dem Ehepaar Schmidt weniger um die<br />

sportliche Herausfor<strong>der</strong>ung. „Die Idee<br />

entstand am Silvesterabend 2005 im<br />

Kreise unserer Familie. Bei uns ist es<br />

Tradition, dass je<strong>der</strong> ein Ziel benennt,<br />

welches er im kommenden Jahr erreichen<br />

möchte. So kamen meine Frau und ich<br />

darauf, mit dem Sportteam <strong>der</strong> Leukemia<br />

& Lymphoma Society beim Marathon<br />

mitzulaufen“, erinnert sich Uwe Schmidt.<br />

Viele Mitarbeiter und ihre Familien sowie<br />

Kunden unterstützten das Engagement<br />

<strong>der</strong> Hilfsorganisation. Die <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong><br />

AG selbst spendete 10 000 US-Dollar. Zu<br />

dem insgesamt bei diesem Sportevent erreichten<br />

Spendenbetrag von 2,5 Millionen<br />

US-Dollar trug die Sammelaktion <strong>der</strong><br />

Schmidts 104 000 US-Dollar bei und<br />

erzielte damit den höchsten privaten<br />

Spendenbetrag.<br />

Uwe Schmidt ist es wichtig, trotz hoher<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen im Arbeitsleben und<br />

seines vollen Terminkalen<strong>der</strong>s noch die<br />

Zeit zu finden, etwas für an<strong>der</strong>e zu tun.<br />

Dabei verheimlicht er nicht, dass die<br />

Teilnahme auch Spaß gemacht hat. „Es


dauerte allein schon eine halbe Stunde,<br />

bis alle gestartet waren. Es war eine ausgelassene<br />

Stimmung. Wir liefen durch die<br />

verschiedenen bunten Stadtteile von<br />

Chicago wie „Little Italy“ o<strong>der</strong> „Chinatown“,<br />

die Leute feierten, gingen richtig mit,<br />

machten Musik. Das war einfach ein tolles<br />

Gefühl“, schwärmt Schmidt. Trotzdem<br />

mussten er und seine Frau zwischendurch<br />

schon mal kräftig die Zähne zusammenbeißen.<br />

Fünf Stunden ununterbrochen zu<br />

laufen, ist eben kein Pappenstiel. Doch<br />

aufzugeben kam für die beiden nicht in<br />

Frage. „Klar schmerzten mal die Sehnen<br />

o<strong>der</strong> Knie. Aber was bedeutete das im<br />

Vergleich zu dem, was an Krebs erkrankte<br />

Menschen aushalten müssen? Der eiserne<br />

Wille und das große Durchhaltevermögen<br />

haben uns bei all den Menschen, die den<br />

DAS ECHO 2/2006 57<br />

Krebs besiegt haben und die wir in den<br />

letzten Jahren kennen lernen durften, tief<br />

beeindruckt. Aufgeben kam für uns nicht<br />

in Frage“, so die Schmidts unisono.<br />

Und so hoffen sie, dass ihr Engagement<br />

und das vieler an<strong>der</strong>er letztendlich dazu<br />

führen wird, das endgültige Ziel zu erreichen<br />

– die Heilung von Krebskrankheiten.<br />

Die „Leukemia & Lymphoma Society“ ist<br />

eine Hilfsorganisation mit Sitz in Chicago,<br />

die es sich zur Aufgabe gemacht hat,<br />

Leukämie und an<strong>der</strong>e Blutkrebsarten<br />

zu bekämpfen. Dabei werden die zur<br />

Verfügung stehenden Mittel nicht nur<br />

in die Forschung gesteckt, son<strong>der</strong>n auch<br />

zur Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität <strong>der</strong><br />

Patienten und ihrer Angehörigen verwendet.


58<br />

menschen<br />

HILFE FÜR TSUNAMI-OPFER IN ACEH<br />

EIN NEUER ANFANG<br />

Die Tsunami-Welle an <strong>der</strong> Küste Indonesiens hat vernichtende Spuren hinterlassen. Auch zwei Jahre danach sind<br />

noch viele Menschen in <strong>der</strong> Region von den Folgen betroffen – nicht zuletzt durch den tragischen Verlust von Familienangehörigen.<br />

Über 200 000 Menschenleben hatte das Seebeben gekostet. <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> trieb mit fachlichem Know-how<br />

und persönlichem Einsatz <strong>der</strong> Mitarbeiter ein Hilfsprojekt für Fischerfamilien voran. Das Unternehmen und seine<br />

Schwestergesellschaften <strong>MAN</strong> Diesel SE, <strong>MAN</strong> TURBO und <strong>MAN</strong> Roland brachten hierfür 500 000 Euro auf.


Bei den Bewohnern Peudadas, einem kleinen Fischerort nahe<br />

Bireun Sumatra, kehrt langsam Normalität zurück. Nach dem<br />

26. Dezember 2004 wussten die überlebenden Dorfbewohner<br />

nicht, wo ihre Familienangehörigen waren, ob sie überhaupt<br />

noch lebten und wie sie selbst ihren Lebensunterhalt verdienen<br />

sollten. Heute fahren sie wie<strong>der</strong> früh morgens auf ihren Booten<br />

zum Fischen aufs Meer hinaus, legen mittags ihre Netze zum<br />

Trocknen vor ihren Hütten aus und kochen ihr Essen wie<strong>der</strong> mit<br />

frischem Wasser. Langsam bauen sie ein neues Leben auf. Die<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> AG und ihre Schwestergesellschaften unterstützen<br />

die Menschen in Peudada wesentlich.<br />

DAS ECHO 2/2006 59<br />

„INDOGERM-DIRECT“<br />

Die Initiative „Indonesian-German<br />

Disaster Relief Committee“ (INDOGERMdirect)<br />

wurde im Januar 2005 von<br />

deutschen und indonesischen Unternehmen<br />

und verschiedenen an<strong>der</strong>en<br />

Akteuren, unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> Deutsch-<br />

Indonesischen Handelskammer, gegründet.<br />

Diese Plattform entstand in<br />

erster Linie, um die Koordination und<br />

Verwaltung <strong>der</strong> Spendengel<strong>der</strong> für<br />

Tsunami-Opfer so effizient wie möglich<br />

zu gestalten.<br />

Spenden in Milliardenhöhe flossen nach <strong>der</strong> verheerenden<br />

Tsunami-Katastrophe an Weihnachten 2004 weltweit zusammen.<br />

Hilfsorganisationen leisteten vor Ort Sofortmaßnahmen<br />

und erarbeiteten Konzepte für nachhaltige Projekte. Auch <strong>MAN</strong><br />

<strong>Ferrostaal</strong>, schon seit vielen Jahren in Indonesien tätig, handelte<br />

schnell. Es wurde eine Arbeitsgruppe unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft<br />

von „INDOGERM-direct“ gegründet. Man entschied sich gemeinsam,<br />

ein Projekt zur Unterstützung <strong>der</strong> Fischerleute zu<br />

etablieren. Denn viele Fischerdörfer waren zerstört. Die Boote,<br />

mit denen die meisten Küstenbewohner ihren Lebensunterhalt<br />

verdienen, waren von <strong>der</strong> Welle mitgerissen worden.


60<br />

menschen<br />

Die offizielle Übergabe <strong>der</strong> Boote<br />

fand am 31. August während einer<br />

Feier in Bireun in Anwesenheit von<br />

Repräsentanten des Fischereiministeriums,<br />

<strong>der</strong> Regierung von<br />

Aceh, <strong>der</strong> lokalen Regierungen<br />

von Bireun und Meulaboh,<br />

des Panglima Laot von Aceh,<br />

Bireun und Meulaboh sowie <strong>der</strong><br />

Navy-Kommandantur von Aceh<br />

und Ekonid statt.<br />

Schon im Februar 2005 fanden erste Gespräche mit dem Leiter<br />

<strong>der</strong> indonesischen Fischereigenossenschaft Panglima Laot <strong>der</strong><br />

Provinz Aceh, dem Geschäftsführer <strong>der</strong> indonesischen Auslandsnie<strong>der</strong>lassung<br />

von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>, Franz-Josef Zieroff, mit<br />

Reinhard Dombrowski von <strong>der</strong> Luersen Werft und Wisnu Widjaya<br />

von Cluster Industries statt. Die große Not vielerorts, zerstörte<br />

Unterlagen <strong>der</strong> Fischereigenossenschaft und ein fehlendes<br />

übergeordnetes Hilfsprojekt-Management seitens <strong>der</strong> Regierung<br />

o<strong>der</strong> Non-Governmental Organizations, erschwerten die Entscheidung,<br />

an welcher Stelle am effektivsten Hilfe geleistet werden<br />

konnte. Gemeinsames Ziel von <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong>, <strong>MAN</strong> Diesel<br />

SE, <strong>MAN</strong> TURBO und <strong>MAN</strong> Roland war es, ein nachhaltiges<br />

Projekt zu för<strong>der</strong>n und aktiv zu begleiten. Hierfür brachten die<br />

Unternehmen 500 000 Euro auf.<br />

Vor dem Hintergrund reichhaltiger Erfahrungen im Schiffsbau-<br />

Projektmanagement, <strong>der</strong> Kompetenzen einer namhaften Werft<br />

als Partner und <strong>der</strong> Kenntnisse <strong>der</strong> örtlichen Fischereigenossenschaft<br />

beschloss die Arbeitsgruppe den Bau neuer<br />

Fischerboote für zwei Kommunen: Bireun im Norden und<br />

Meulaboh im Westen von Sumatra. Die Arbeitsgruppe<br />

erkundigte sich vor Ort bei den Fischern über den tatsächlichen<br />

Bedarf. Sechs Boote, nach traditioneller acehnesischer Holzbauart,<br />

wurden in Auftrag gegeben. Im August 2006 konnten je<br />

drei Boote an die Kommunen übergeben werden. Zusätzlich<br />

wurden eine Trinkwasseraufbereitungsanlage, eine Eismaschine<br />

zum Kühlen <strong>der</strong> Fische und ein Dieselgenerator geliefert. Damit<br />

ist ein erster Schritt in Richtung Normalität für das Leben <strong>der</strong><br />

Küstenbewohner gemacht.<br />

Die Gewinne, die die Fischer in Bireun und Meulaboh jetzt erzielen,<br />

kommen über die Fischereigenossenschaft auch an<strong>der</strong>en<br />

Fischerfamilien in Form von weiteren Booten o<strong>der</strong> günstigen<br />

Krediten zugute. So wird die Hilfe multipliziert.


Fax +49. 201. 818-2535 Absen<strong>der</strong><br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> AG<br />

Redaktion ECHO<br />

Hohenzollernstraße 24<br />

45128 Essen<br />

Deutschland<br />

Unter allen eingesendeten Rückantworten<br />

verlosen wir drei exklusive Füllfe<strong>der</strong>halter<br />

„Classic“ aus massivem Sterling-Silber 925.<br />

Von <strong>der</strong> Verlosung ausgeschlossen sind alle<br />

Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> Gruppe und <strong>der</strong>en<br />

Angehörige sowie Leser unter 18 Jahren.<br />

Die Gewinne können nicht in bar ausgezahlt<br />

werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Einsendeschluss ist <strong>der</strong> 31. März 2007<br />

(Datum des Poststempels).<br />

Haben Sie Wünsche, Anregungen und<br />

Themenvorschläge?<br />

Wir freuen uns über Ihre E-Mail an:<br />

echo@manferrostaal.com<br />

Name Vorname<br />

Position Abteilung<br />

Firma<br />

Postleitzahl Ort<br />

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E-Mail<br />

Bitte senden Sie mir folgende Informationen kostenfrei zu:<br />

Geschäftsbericht 2005 <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> AG<br />

deutsche Ausgabe<br />

englische Ausgabe<br />

Geschäftsbericht 2005 <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> AG<br />

deutsche Ausgabe<br />

englische Ausgabe<br />

„<strong>MAN</strong>forum“, das Kundenmagazin <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> AG<br />

ECHO, Ausgabe 01/2006<br />

deutsche Ausgabe<br />

englische Ausgabe<br />

spanische Ausgabe<br />

Broschüren <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> AG<br />

Countertrade, englisch<br />

Oil & Gas, englisch<br />

Power Solutions, englisch<br />

Pulp and Paper, englisch<br />

Das Kundenmagazin <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> AG<br />

erscheint halbjährlich.<br />

Bitte nehmen Sie mich in Ihren Verteiler auf und senden Sie<br />

mir kostenfrei weitere Ausgaben bis auf Wi<strong>der</strong>ruf zu.


INTERNATIONALE MESSEN:<br />

> POWER GEN MIDDLE EAST, BAHRAIN, <strong>MAN</strong>AMAR<br />

22.01.–24.01.<br />

> UPAKOVKA, RUSSLAND, MOSKAU<br />

30.01.–02.02.<br />

> IREE-RAILWAY EQUIPMENT, INDIEN, NEU-DELHI<br />

13.02.–16.02.<br />

> IDEX, VAE, ABU DHABI<br />

18.02.–22.02.<br />

> TECHTEXTIL ROSSIJA, RUSSLAND, MOSKAU<br />

27.02.–01.03.<br />

> PRINT EXPO, SÜDAFRIKA, JOHANNESBURG<br />

13.03.–16.03.<br />

> PRESCA SUR 2007, CHILE, CONCEPTION<br />

21.03.–24.03.<br />

> 10TH CHINA INTERNATIONAL MACHINE TOOL SHOW, CHINA, PEKING<br />

09.04.–15.04.<br />

> LAAD – LATIN AMERICA AERO & DEFENSE,<br />

BRASILIEN, RIO DE JANEIRO<br />

17.04.–20.04.<br />

> PACK PRINT INTERNATIONAL, THAILAND, BANGKOK<br />

26.04.–29.04.<br />

> EXPO GRAFICA, MEXIKO, MEXIKO-STADT<br />

04.05.–07.05.<br />

> PRINTPACK BRASILPLAST, BRASILIEN, SÃO PAULO<br />

07.05.–11.05.<br />

> IMDEX ASIA, SINGAPUR<br />

15.05.–18.05.<br />

> FEIMAFE, BRASILIEN, SÃO PAULO<br />

21.05.–26.05.<br />

> UDT EUROPE, ITALIEN, NEAPEL<br />

05.06.–07.06.<br />

> POWER GEN EUROPE, SPANIEN, MADRID<br />

26.06.–28.06.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> AG<br />

Hohenzollernstraße 24<br />

45128 Essen/Deutschland<br />

Mitglied im<br />

DAS ECHO 2/2006 63<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Daniel Reinhardt<br />

Redaktion:<br />

Angela Kan<strong>der</strong>s (Leitung)<br />

Clemens Pawlak, Anna Fontaine<br />

Weitere Autoren dieser Ausgabe:<br />

Hans-Joachim Andres<br />

Dieter Baetzel<br />

Ulrich Bange<br />

Mario Barcelos<br />

Rolf Bernhard<br />

Holger Boy<br />

Thomas Buschmann<br />

Ricardo Camargo<br />

Rainer Döllefeld<br />

Klaus Eusterwiemann<br />

Roberto Hahn<br />

Fernando Kochems<br />

Sylwia Krawczynska<br />

Bernd Kunze<br />

Irena Kusnierz<br />

Wolfgang Marschewski<br />

Hinnerk Pflüger<br />

Dietmar Pracht<br />

Carmen Sack<br />

Gabriele Schaumburg<br />

Sandra Scheidemann<br />

Heinz Scholbrock<br />

Manfred Schreier<br />

Georg Schwinning<br />

Jörg Sommer<br />

Franz-Josef Zieroff<br />

Jaime Zubillaga<br />

Bildnachweis:<br />

Karsten De Riese<br />

Dirk A. Friedrich<br />

Bernd Hoff<br />

Lothar Reichel<br />

Catrin Moritz<br />

Manfred Erich<br />

Rainer Döllefeld<br />

Corbis: Seite 54 und 56<br />

Getty Images: Seite 26 und 27<br />

Gestaltung und Realisation:<br />

Werbeagentur adtention, Essen<br />

Druckerei:<br />

Woeste Druck, Essen<br />

Gedruckt mit einer <strong>MAN</strong> Roland-<br />

Vierfarben-Bogenoffsetmaschine<br />

auf Galaxi Supermat <strong>der</strong> Papier Union.<br />

Das Papier ist chlorfrei gebleicht.<br />

Erscheinungsweise:<br />

halbjährlich


Turning Ideas into Reality<br />

Mit über 5 000 durchfinanzierten Projekten gehört <strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> zu den international<br />

führenden Industriedienstleistern. Als Generalunternehmer planen und bauen wir schlüsselfertige<br />

Industrieanlagen – weltweit.<br />

<strong>MAN</strong> <strong>Ferrostaal</strong> AG – Ein Unternehmen <strong>der</strong> <strong>MAN</strong> Gruppe<br />

Hohenzollernstraße 24 · 45128 Essen/Deutschland<br />

Telefon: +49.201.818-01· Fax: +49.201.818-28 22<br />

info@manferrostaal.com · www.manferrostaal.com

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